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Die Erfindung betrifft ein fernoptisches Beobachtungsgerät, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der
US 5,235,458 A ist ein Binokular mit automatischer Fokusfunktion bekannt, welches zwischen den beiden optischen Tuben mit Okular, Umkehrsystem und Objektiv im Bereich der Objektive, zwischen denselben angeordnet, ein Lichtaustrittsfenster aufweist. Durch dieses Lichtaustrittsfenster erfolgt mit Hilfe einer Lasersendeoptik die für die Autofokusfunktion notwendige Abstandsmessung in Beobachtungsrichtung. Dieses Fernglas weist neben den optisch durchlässigen zwei Okularen und zwei Objektiven eine zusätzliche Gehäuseöffnung für das Lichtaustrittsfenster auf, die vor eindringender Feuchtigkeit sicher verschlossen sein muss. Dies erhöht die Fertigungskosten.
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Weiter sind fernoptische Beobachtungsgeräte mit Zusatzfunktionen bekannt. Aus der
DE 10 2012 003 124 B3 ist ein Fernglas mit Zielerfassungs- und Zielführungsfunktion bekannt, dieses weist neben den üblichen für eine Fernbeobachtung notwendigen optischen Komponenten, wie Okular, Bildumkehrsystem, Fokussiereinrichtung und Objektiv, auch integrierte elektronische Komponenten auf. Zur Entfernungsmessung ist ein Laserrangefinder (LRF), zur Positionsbestimmung ein GPS Modul und elektronischer Kompass und zur Bestimmung der Lage ist ein Lagesensor integriert. Mit dem Lagesensor kann z.B. festgestellt werden, ob sich das Fernglas in Benutzungshaltung, also nahezu horizontal ausgerichtet oder in senkrechter Lage abgestellt oder um den Hals des Benutzers hängend befindet. Abhängig von der Lage sind bestimmte elektronische Funktionen schaltbar. Am Gehäuse des Fernglases sind griffgünstig Schalter zu Aktivierung der Zusatzfunktionen angebracht, bestimmte Funktionen können mit Hilfe eines Näherungssensors aktiviert oder deaktiviert werden. Die Aussendung des für die Entfernungsmessung notwendigen Lasersendestrahls erfolgt, wie zuvor auch zu der
US 5,235,458 A beschrieben, durch eine zusätzliche Optik.
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Aus der
DE 10 2008 003 414 A1 ist ein binokulares Fernglas mit integriertem Laserentfernungsmesser bekannt, bei dem die Strahlengänge eines Lasersenders und Laserempfängers an teilverspiegelten Flächen eines Reflexionsprismensystems ein- und ausgekoppelt werden. Das Reflexionsprismensystem ist als sogenanntes Umkehrsystem ausgebildet, es erzeugt demnach sowohl eine Höhen- als auch eine Seitenvertauschung. Der Strahlengang des im nichtsichtbaren Wellenlängenbereich liegenden Lasersenders wird durch eine Kollimationsoptik gebündelt und über ein Umlenkprisma in den Beobachtungsstrahlengang eingekoppelt. Die Spiegelflächen sind für die Wellenlänge des Lasers optimiert (schmalbandig) ausgeführt, um den übrigen sichtbaren Wellenlängenbereich nicht zu beeinflussen und die Augensicherheit zu gewährleisten. Der Strahlenverlauf des Lasersenders im Gehäuse erfolgt nach Umlenkung koaxial zum Beobachtungsstrahlengang. Überlagerungen mit weiteren Strahlungsquellen mit anderen Wellenlängen würden das Entfernungsmessergebnis ungünstig beeinflussen.
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US 7,230,684 B2 zeigt einen Laserentfernungsmesser, bei dem ein Laserstrahl zu Messzwecken in einem Prisma, in Richtung des Okulars eingekoppelt wird. Der Laserstrahl tritt dabei aus einer in einer Zwinge oder Klemme innerhalb des Prismas gehaltenen Single Mode optischen Faser aus.
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Aus der
DE 10 2005 018 783 A1 ist eine Beleuchtungsvorrichtung bekannt, bei der die Lichtquelle aus einem Gehäuse verschwenkbar herausgeklappt werden kann. Ausschließlich im ausgeklappten Zustand kann das Gehäuse als Fernrohr genutzt werden. Die Lichtquelle ist koaxial zwischen Okular und Umkehrsystem angeordnet.
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Aus der
US 2012/0206799 A1 ist ein binokulares Fernglas bekannt, welches aus zwei Gehäusehälften, mit je einem Okular, Objektiv und Umkehrsystem besteht. Das Licht des integrierten Lasers tritt aus einer zusätzlichen, zwischen den beiden Gehäusehälften angeordneten Öffnung aus und dient der Umgebungsbeleuchtung.
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Auch aus der
AT 506 437 A1 ist ein fernoptisches Beobachtungsgerät mit Laser-Entfernungsmesser bekannt. Der Strahlengang des Lasersenders ist nach Einkoppelung und Strahlumlenkung an einem Prismensystem in den einen Beobachtungsstrahlengang integriert und der Strahlengang des Laserempfängers in den anderen Beobachtungsstrahlengang. Der Strahleintritt des Laser-Entfernungsmessers erfolgt über die eine Objektivoptik, der Strahlaustritt (Sender) über die andere Objektivoptik.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, fernoptische Beobachtungsgeräte, wie Binokulare oder Monokulare kostengünstig mit einer Zusatzfunktion zur Umgebungsbeleuchtung auszustatten, die ohne großen Aufwand in bekannte Geräte integrierbar ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, bei geringen zusätzlichen Herstellkosten die Betriebssicherheit nicht zu beeinträchtigen, die Handhabung zu verbessern und den Einsatznutzen für die Jagd zu erhöhen.
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Diese Aufgaben werden bei einem fernoptischen Beobachtungsgerät, insbesondere einem monokularen oder binokularen Fernrohr der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei bestehenden optischen Beobachtungsgeräten vorhandene Bauteilen und Bauteilgruppen zur Aufnahme weiterer Komponenten genutzt werden können, ohne dabei die Herstellkosten signifikant erhöhen zu müssen. Weitere Funktionen von hohem Nutzen für den Anwender sind auf diese Weise realisierbar.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es, den Zusatznutzen nicht durch eine Verschlechterung der Handhabung und Betriebssicherheit zu gefährden.
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Ein fernoptisches Beobachtungsgerät, insbesondere ein monokulares oder binokulares Fernrohr, welches ein oder zwei über ein Knickgelenk verbundene Gehäuseteile aufweist mit je einem Okular-, Umkehrsystem- und Objektivbereich, weist erfindungsgemäß zusätzlich in einem oder beiden Gehäusen, zwischen Okular- und Objektivbereich eine Lichtquelle mit Wellenlängen im sichtbaren Bereich auf. Der Lichtaustritt der Lichtquelle aus den ansonsten optisch, wie auch gegenüber Umwelteinflüssen geschlossenen Gehäusen heraus durch die Objektivoptik bildet die erfindungsgemäß gestaltete Umgebungsbeleuchtung. Für die Umgebungsbeleuchtung ist daher keine weitere Öffnung im Gehäuse notwendig, die ansonsten aufwändig gegenüber Umwelteinflüssen, wie z.B. Wassereintritt abgedichtet werden müsste. Die Abstrahlrichtung der Umgebungsbeleuchtung erfolgt dabei mit der Beobachtungsrichtung übereinstimmend entlang der von einer Fokussieroptik und der Objektivoptik gebildeten optischen Achse, so dass im Objektraum, also der zu beleuchtenden Umgebung, ein bevorzugt kreisrunder Lichtkegel mit ausgezeichnet scharf abgebildetem Rand, ähnlich dem Lichtkegel einer Taschenlampe im Objektraum erzeugt wird. Von besonders hohem Nutzen ist es, wenn die Lichtquelle gegenüber dem Okular abgeschirmt ist, da auf diese Weise während eingeschalteter Beleuchtung eine Blendung des Benutzers aus dem Okular heraus vermieden wird.
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Dieser Effekt wird besonders vorteilhaft dadurch begünstigt, dass die Lichtquelle in einem in Beobachtungsrichtung zwischen Umkehrsystem und Objektivoptik liegenden Bereich des Gehäuses angeordnet ist. Wesentlich für die Erfindung ist die Anordnung der Lichtquelle in Beobachtungsrichtung vor der Zwischenbildebene, die vom Okular nach unendlich abgebildet wird.
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Der durch Okularoptik, Umkehrsystem, Fokussieroptik und Objektiv gebildete Beobachtungsstrahlengang wird durch die zusätzlich ins Gehäuse integrierte Lichtquelle nicht gestört, da diese in einem Randbereich des Gehäuses, bevorzugt abgeschirmt zum Okular hin an einer Halterung des Umkehrsystems oder an einer zusätzlichen Halterung zwischen Fokussieroptik und Objektivoptik ortsfest angeordnet ist. Auf diese Weise lassen sich die Stromzuführungskabel für die Lichtquelle auf kürzestem Weg von der Stromquelle verlegen. Flexible Leitungen für die Stromzufuhr, die Reflexionen im Randbereich verursachen können sind nicht nötig.
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Alternativ zur ortsfesten Anordnung ist die Lichtquelle in einem Randbereich des Gehäuses an einer Fassung der Fokussieroptik hingegen bewegbar angeordnet. Unter Inkaufnahme der dann notwendigen flexiblen und beweglichen Leitungsführung der Stromzuführungskabel kann aber auf diese Weise der als Umgebungsbeleuchtung abgestrahlte Lichtkegel mit Hilfe einer axialen Verschiebung der Fokussieroptik vorteilhaft beeinflusst werden.
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In vorteilhafter Weise und besonders stromsparend sowie platzsparend ist bzw. sind als Lichtquelle eine oder mehrere weiße und/oder farblich veränderbare LED(s), vorzugsweise mit kegelförmiger Abstrahlcharakteristik vorgesehen. Überraschenderweise ist aufgrund der vorhandenen Objektivoptik, durch die das Licht nach außen tritt keine zusätzliche Fokussier- oder Bündelungsoptik für die Lichtquelle erforderlich. Farblich veränderbare LED(s) können auch zur Erzeugung von optisch erkennbaren Signalstrahlen genutzt werden.
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Die Abstrahlrichtung der LED(s) erfolgt dazu vom Randbereich des Gehäuses her in Richtung der Objektivoptik und der optischen Achse, bevorzugt mit dem Hauptstrahl der LED(s) in Richtung des Schnittpunktes der optischen Achse mit der Objektivoptik. Auf diese Weise wird eine höchstmögliche Lichtausbeute für den Umgebungsbeleuchtungseffekt erzielt, da interne Reflektionen bei der Leuchtkraftabgabe der LED(s) vermieden werden.
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Die zuvor beschriebenen Maßnahmen lassen sich auf besonders einfache Weise in herkömmliche monokulare oder binokulare Fernrohre integrieren, da neben der Lichtquelle lediglich eine kleine Knopfbatterie als Stromquelle vorgesehen bzw. im Gehäuse oder der Gelenkbrücke integriert werden muss. Ein Druckschalter, der als Schließer oder Überbrücker zweier Kontakte ausschließlich bei der Betätigung den Stromkreis von der Stromquelle zur Lichtquelle schließt, kann vorteilhaft griffgünstig am Gehäuse oder im Bereich der Gelenkbrücke in der Nähe der Stromquelle angeordnet sein.
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Auf diese Weise wird eine unbeabsichtigte Betätigung und damit ein Einschalten der Beleuchtung, die sich insbesondere beim jagdlichen Einsatz unvorteilhaft auswirken würde, wirksam vermieden.
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Beim Nachrüsten der zuvor beschriebenen Maßnahmen in fernoptische Geräte mit bereits vorhandener interner Elektronik können die vorhandene Stromquelle als Energiequelle für die Beleuchtungsfunktion genutzt werden. Im einfachsten und kostengünstigsten Fall ist lediglich ein Tastschalter zum Schließen des Stromkreises zur LED zusätzlich in der Nähe der Stromquelle vorzusehen. Alternativ können für eine andere interne Elektronikfunktion bereits vorhandene Betätigungselemente, wie Tastschalter, über eine interne Logik mit einer Zweitfunktion für die Umgebungsbeleuchtungsfunktion ausgeführt werden. Diese Maßnahme erfordert den geringsten konstruktiven Aufwand. Als fernoptische Geräte mit interner Elektronik sind beispielsweise solche mit Laserentfernungsmesser (LRF) bekannt. Oftmals ist bei LRF-Ferngläsern ein als Tastschalter ausgebildetes Betätigungselement vorgesehen, mit dem ein LRF-Schaltsignal aktivierbar ist. Das LRF-Schaltsignal startet in einer integrierten LRF-Elektronik die Laserentfernungsmessung. Erfindungsgemäß wird während der Entfernungsmessung die Lichtquelle bzw. die Umgebungsbeleuchtungsfunktion deaktiviert. Das heißt, über eine in einem Mikroprozessor der LRF-Elektronik integrierte Funktion wird sichergestellt, dass die Umgebungsbeleuchtungsfunktion nicht auswählbar und aktivierbar ist und nur während einer LRF-Messpause aktivierbar ist.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung nutzt denselben Tastschalter einerseits für die Erzeugung eines LRF-Schaltsignals und andererseits für die Erzeugung eines sich davon unterscheidenden Beleuchtungs-Schaltsignals. Beide Schaltsignale können von der internen Elektronik ausgewertet werden. Beispielsweise kann eine kurze Betätigung des Tastschalters von der Elektronik als LRF-Schaltsignal ausgewertet werden und die LRF Messung einleiten. Mithilfe einer kurzen Doppelbetätigung oder einer Dauerbetätigung (Drücken) des Tastschalters kann ein sich vom LRF-Schaltsignal unterscheidbares Beleuchtungs-Schaltsignal ausgewertet werden. Es ist vorteilhaft, um ein unbeabsichtigtes Aktivieren der Umgebungsbeleuchtungsfunktion während der Beobachtung oder LRF-Messung zu verhindern, weitere Sensoren, beispielsweise einen Näherungs- und/oder Lagesensor vorzusehen und von der Elektronik auszuwerten. Befindet sich beispielsweise das Fernglas am Auge des Beobachters, wäre dies sodann entweder über den Näherungssensor in der Nähe der Okularoptik oder der okularseitigen Gelenkbrücke detektierbar und das Beleuchtungsschalt-Schaltsignal, trotz eventueller kurzer Doppelbetätigung des Tasters durch den Beobachter, deaktivierbar. Zusätzlich oder alternativ könnte ein Lagesensor die im Wesentlichen horizontale Ausrichtung des Fernglases bei der Beobachtung oder LRF-Messung detektieren und die Erzeugung eines Beleuchtungs-Schaltsignals unterbinden. Die Auswertung des Lagesensors kann ebenfalls dazu genutzt werden, das Beleuchtungs-Schaltsignal nur bei einer im Wesentlichen senkrechten Haltung des Fernglases freizugeben. In dieser Haltung weist das Objektiv Richtung Boden. Das ist die am häufigsten genutzte Situation, in der eine Umgebungsbeleuchtung gewünscht ist. Beispielsweise kann ein Jäger das erfindungsgemäße Fernglas in der Dämmerung oder beim Nacht-Ansitz zur Beleuchtung der Leiter des Hochsitzes benutzen. Es ist jedoch auch möglich, die Umgebungsbeleuchtungsfunktion zur Signalerzeugung zu nutzen. Dazu kann das Fernglas zum Beispiel auf die Okulare gestellt werden, so dass die Beleuchtungsstrahlen Richtung Himmel weisen.
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Auf die zuvor beschriebene Weise lassen sich durch intelligente Auswertung verschiedener, meist ohnehin in einem modernen Fernglas vorhandener Sensoren, durch das Integrieren einer Lichtquelle eine Beleuchtungszusatzfunktion realisieren, die Betriebssicherheit erhöhen und gleichzeitig Fehlbedienungen verhindern.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Stromquelle in einer objektivseitigen Brücke in unmittelbarer Nähe des dort ebenfalls vorgesehenen Betätigungselements, beispielsweise dem Tast-Schalter, angeordnet. In diesem Fall ist es von Vorteil, die Lichtquelle an einer Halterung zwischen Fokussieroptik und Objektivoptik ortsfest anzuordnen. Auf diese Weise können die Stromversorgungsleitungen von der Stromquelle zur Lichtquelle sehr kurz ausgeführt und Störeinflüsse wirksam vermieden werden. Die Lichtquelle kann allerdings auch bei dieser Anordnung der Stromquelle und Schalter an der Halterung des Umkehrsystems angeordnet sein. In diesem Fall müssen die Stromversorgungsleitungen zwischen der Fokussieroptik entlang der inneren Gehäusewandung geführt werden. Dies ist vorteilhaft für die mechanische Montage des Fernglases, da meist die Fokussieroptik und das Objektiv zum Abschluss der Montage in das Gehäuse eingesetzt werden.
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Bei einer Ausführungsform eines binokularen LRF-Fernglas ist es vorteilhaft, den Lasersender koaxial zur Gelenkachse des Fernglases anzuordnen, die Umgebungsbeleuchtungsfunktion in dem einen Gehäuseteil und den Laserempfänger in dem anderen Gehäuseteil zu integrieren. Auf diese Weise stören eventuell durch die mechanische Anbringung der Lichtquelle im Innern des einen Gehäuseteils erzeugte unerwünschte Reflexionen die Auswertung des reflektierten Laser-Empfangssignals in dem anderen Gehäuseteil nicht.
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Sollte die Erfindung in ein LRF-Fernglas integriert werden, bei dem aus einem Gehäuseteil der Laser-Sendestrahl austritt und über das Objektiv des anderen Gehäuseteils der Laser-Empfangsstrahl empfangen werden, ist es zur Vermeidung von Störungen der LRF-Empfangs-Messung vorteilhaft, die Beleuchtungsfunktion im dem Gehäuseteil zu integrieren, aus dem der Laser-Sendestrahl austritt.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend anhand der Figuren genauer beschrieben.
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Dabei zeigt
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1 eine Schnittdarstellung eines binokulares Fernglas,
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2 das Fernglas aus 1 mit Darstellung der Abstrahlrichtung der Lichtquellen,
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3 ein binokulares LRF-Fernglas mit Beleuchtungsfunktion,
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4 ein im Objektraum erzeugtes Beleuchtungsmuster.
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Das in 1 schematisch dargestellte binokulare Fernglas 1 weist ein linkes 2 und ein rechtes 3 Gehäuseteil auf, wobei lediglich in dem linken Gehäuseteil 2 die optischen Komponenten dargestellt sind, die jedoch im rechten Gehäuseteil 3 in gleicher Weise vorhanden und der Übersichtlichkeit halber nicht nochmal dargestellt sind. Strukturell ist das Gehäuse des Fernglases 1 aufgrund der integrierten optischen Komponenten in einen Okularbereich 4, einen Umkehrsystembereich 5 und einen Objektivbereich 6 unterteilt.
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Im Okularbereich 4 sind die Okularoptik 7, im Umkehrsystembereich 5 das als Prismenumkehrsystem schematisch dargestellte Umkehrsystem 8 und im Objektivbereich 6 die axial verschiebbare Fokussieroptik 9 und die Objektivoptik 10 dargestellt.
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Die Fokussieroptik 9 ist in einer nicht weiter dargestellten Fassung im Gehäuseteil 2 entlang der optischen Achse 11 in Beobachtungsrichtung 12 verschiebbar gelagert. Die Bewegungsrichtungen sind schematisch durch einen Doppelpfeil 13 dargestellt.
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Lichtquellen 14, 14', 14'' sind links und rechts zwischen Umkehrsystem 8 und Objektivoptik 10 im Randbereich des Gehäuses beispielhaft dargestellt, wobei die Lichtquellen 14 an einer nicht weiter dargestellten Halterung des Umkehrsystems 8 ortsfest im linken Gehäuseteil 2 so angeordnet sind, dass eine Blendung ins Okular 7 hinaus vermieden wird. Eine alternative ortsfeste Anordnung der Lichtquellen 14' ist an einer nicht weiter dargestellten Halterung zwischen Fokussieroptik 9 und Objektivoptik 10 gegeben. Unter Berücksichtigung des maximalen Verschiebeweges 13 der Fokussieroptik 9 kann die Halterung für die Lichtquellen 14' entgegen der Beobachtungsrichtung 12 beabstandet von der Objektivoptik 10 in der Nähe der Fokussieroptik 9 angeordnet sein.
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Eine weitere alternative, jedoch nicht ortsfeste, sondern bewegbare Anordnung der Lichtquellen 14'' ist in einem Randbereich an der Fassung 15 der Fokussieroptik 9 in 1 schematisch dargestellt die auch eine Abschirmung der Strahlung zu Okular 7 hin bewirkt.
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Alle Anordnungen der Lichtquellen 14, 14' und 14'' sind für den erfinderischen Zweck gleichermaßen geeignet, so dass sie bei entsprechend 2 genauer dargestellten Abstrahlrichtung der Lichtquellenkegel erstens eine Abstrahlrichtung der Umgebungsbeleuchtung gewährleisten, die mit der Beobachtungsrichtung 12 übereinstimmend entlang, bzw. im Wesentlichen parallel zur optischen Achse 11 erfolgt und zweitens im Objektraum ein bevorzugt kreisrunder Lichtkegel mit ausgezeichnet scharf abgebildetem Rand gewährleistet ist.
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Die Lichtquellen 14 und/oder 14' und/oder 14'' werden von einer Stromquelle 16 über einen Tastschalter 17 bei Bedarf durch Betätigung des Benutzers mit Strom versorgt.
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Zur Augenweiteneinstellung der Okularoptiken 7 ist eine Gelenkachse 21 vorgesehen, um die sich die mit einer okularseitigen Gelenkbrücke 18 und objektivseitigen Gelenkbrücke 19 miteinander verbundenen linken und rechten Gehäuseteile 2, 3 verschwenken lassen. Die okularseitige Gelenkbrücke 18 ist zur Bildung eines Durchgriffs 20 beabstandet zur objektivseitigen Gelenkbrücke 19 angeordnet. Der Durchgriff 20 ist besonders geeignet die Handhabung zu verbessern, wenn seine Öffnung groß genug für den Durchgriff von mindestens 2 Fingern des Benutzers ist. Dies ist gewährleistet durch einen Abstand zwischen okularseitiger Gelenkbrücke 18 und objektivseitiger Gelenkbrücke 19 von etwa 20–80% der durch Okularbereich 4, Umkehrsystembereich 5 und Objektivbereich 6 gebildeten Länge der Gehäuseteile 2, 3.
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In 2 sind bei dem Fernglas aus 1 bevorzugte Strahlenverläufe, bzw. Abstrahlrichtungen der Lichtquellen 14, 14' und 14'' dargestellt. Die Lichtquellen 14, 14', 14'' können dabei durch ihre Bauweise die dargestellten Lichtkegel erzeugen und auch ohne eine geeignete Abschirmung gegenüber dem Okular 7 eine ungewünschte Blendung aus dem Okular 7 heraus verhindern.
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Der abgestrahlte Lichtkegel 22 der Lichtquellen 14 ist mit Hilfe von 3 Pfeilen, die in Richtung der linken Hälfte der Fokussierlinse 9 gerichtet sind, dargestellt. Der mittlere Pfeil 23 kennzeichnet die Hauptabstrahlrichtung der Lichtquelle 14, die im Wesentlichen auf den Schnittpunkt 24 der optischen Achse 11 mit dem ausgangsseitigen Linsenscheitel der Objektivoptik 10 gerichtet ist, um eine möglichst homogene Lichtverteilung im zu beleuchtenden Objektraum zu gewährleisten.
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Analog erfolgt in 2 die Bezeichnung der Hauptabstrahlrichtung der Lichtquelle 14'' anhand des mittleren Pfeil 23''. Bei dieser Anordnung der Lichtquelle 14'' ist der abgestrahlte Lichtkegel 22'' auf die gesamte Rückseite der Objektivoptik 10 ausgerichtet, um eine möglichst homogene Ausleuchtung im Objektraum zu erzielen.
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Die Abstrahlcharakteristik der Lichtquelle 14' ist schematisch, lediglich durch Darstellung der kurzen mittleren Pfeile 23' der ansonsten nicht weiter dargestellten Lichtkegel gezeigt.
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Die in 2 dargestellten Beleuchtungssituationen können einzeln mit lediglich Lichtquellen 14 beim Umkehrsystem 8 oder Lichtquellen 14'' im Objektivbereich 6 eingestellt werden, aber auch additiv. Zur Erhöhung der Leuchtkraft werden dann an allen zuvor dargestellten und beschriebenen Positionen (14, 14', 14'') mit je einer oder mehrerer am Umfang des Gehäuses 2, 3 angeordneter Lichtquellen verbesserte Beleuchtungssituationen realisiert werden.
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Das in 3 schematisch dargestellt LRF Fernglas 1 zeigt die wesentlichen Elemente für die Laserentfernungsmessung. Bei Betätigung des Tastschalters 17 wird die LRF Elektronik 25 mit Strom aus der Stromquelle 16 versorgt. Ein durch eine Lasersendediode 33 erzeugter Lasermessstrahl 26 wird durch eine Laser-Fokussieroptik 27 abgestrahlt. Ein vom anzumessenden Objekt reflektierter Empfangsstrahl 28 wird von einer schematisch dargestellten Laserempfangsdiode 29 detektiert. Die Signale (26, 28) werden von der LRF Elektronik 25 generiert und ausgewertet und die Entfernung auf einem schematisch dargestellten Anzeigeelement 30 im linken Gehäuseteil 2 dargestellt. Als weitere Sensorelemente sind neben der Okularoptik 7 ein Näherungssensor 31 und in der okularseitigen Gelenkbrücke 18 ein Lagesensor 32 vorgesehen. Die Auswertung der Sensorsignale erfolgt mit der LRF Elektronik 25, die über einen nicht dargestellten Mikroprozessor verfügt. Die Anordnung zur Umgebungsbeleuchtung ist von der Lichtaussendung zur Entfernungsmessung unabhängig.
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In 4 ist ein von drei konzentrisch um die optische Achse 11 angeordneten, in dieser Figur nicht weiter dargestellten Leuchtdioden erzeugtes Beleuchtungsmuster schematisch dargestellt. Die jeweils von einer der 3 Leuchtdioden erzeugten bevorzugt kreisrunden Lichtkegel 34 weisen einen ausgezeichnet scharf dargestellten Randbereich 35 auf. Durch Überlagerung wird um die optische Achse herum ein Bereich 36 mit erhöhter Leuchtkraft erzeugt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fernglas
- 2
- linkes Gehäuseteil
- 3
- rechtes Gehäuseteil
- 4
- Okularbereich
- 5
- Umkehrsystembereich
- 6
- Objektivbereich
- 7
- Okularoptik
- 8
- Umkehrsystem
- 9
- Fokussieroptik
- 10
- Objektivoptik
- 11
- optische Achse
- 12
- Beobachtungsrichtung
- 13
- Doppelpfeil/Verschiebeweg
- 14, 14', 14''
- Lichtquellen
- 15
- Fassung
- 16
- Stromquelle
- 17
- Tastschalter
- 18
- okularseitige Gelenkbrücke
- 19
- objektivseitige Gelenkbrücke
- 20
- Durchgriff
- 21
- Gelenkachse
- 22, 22', 22''
- Lichtkegel
- 23, 23', 23''
- mittlerer Pfeil
- 24
- Schnittpunkt
- 25
- LRF Elektronik
- 26
- Lasermessstrahl
- 27
- Laser-Fokussieroptik
- 28
- Empfangsstrahl
- 29
- Laserempfangsdiode
- 30
- Anzeigeelement
- 31
- Näherungssensor
- 32
- Lagesensor
- 33
- Lasersendediode
- 34
- Lichtkegel
- 35
- scharfer Randbereich