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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Brandschutz von Gebäudeteilen, Einbauten, mit Durchgangslochungen versehenen Bauelementen oder Installationsteilen. Im Stand der Technik sind Brandschutzgehäuse aus formstabilem Material, insbesondere Blech bekannt, die mit intumeszierendem Material ausgestattet sind. Solche Brandschutzgehäuse werden beispielsweise über Durchgangsöffnungen von Wandungen oder Decken montiert. In solche Durchgangsöffnungen werden beispielsweise elektrische Installationen eingebaut. Damit im Brandfall nicht von der einen Seite einer Decke oder Wandung zur anderen Seite der Decke oder Wandung Flammen und/oder Rauchgase durchtreten können, ist die entsprechende Ausstattung mit intumeszierendem Material vorgesehen. Dieses intumeszierende Material wird durch Temperatureinwirkung, wie sie im Brandfall entsteht, aufgeschäumt, sodass es sich im Volumen vergrößert und das Brandschutzgehäuse sowie die Öffnung in der entsprechenden Wandung oder dergleichen abdichtet. Hierdurch wird eine ausreichende Verzögerung für den Branddurchschlag erreicht. Die Anordnung, wie sie im Stand der Technik bekannt ist, ist insofern nachteilig, als die Montage von entsprechenden Brandschutzgehäusen mit intumeszierendem Material hinter Wandungsöffnungen oder dergleichen schwierig ist, da diese von der zur Montage zugänglichen Vorderseite der Wand oder Decke nicht zugänglich sind. Es ist daher eine komplizierte Ausgestaltung zur Anordnung solcher Vorrichtungen notwendig.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gattungsgemäßer Art zu schaffen, die in einfacher Weise durch Öffnungen von Wandungen oder Deckenteilen montierbar ist und die eine gute Anpassung an unterschiedliche Einbausituationen ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 vor. Danach besteht die Vorrichtung aus einem mehrlagigen flexiblen Schutzelement mit einer ersten eine erste Außenfläche bildenden feuerfesten Matte, einer zweiten eine zweite Außenfläche bildenden feuerfesten Matte und einer zwischen den Matten angeordneten Schicht aus unter Temperatureinwirkung intumeszierendem Material.
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Durch diese Ausgestaltung wird ein Bauelement zur Verfügung gestellt, welches flexibel ist und an bestimmte Montage- oder Einbausituationen in einfacher Weise angepasst werden kann. Durch die flexiblen Matten und das zwischen den Matten unverlierbar angeordnete intumeszierende Material wird der gewünschte Brandschutz sichergestellt, sodass beispielsweise eine solche Kombination nach Art eines Sandwichaufbaus in einfacher Weise auch durch kleinere Öffnungen montiert werden kann, um dann in geeigneter Weise hinter der Öffnung fixiert werden zu können, damit der notwendige Brandschutz erreicht wird.
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Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass aus den Matten ein randseitig umlaufend geschlossenes Schutzelement gebildet ist und dass zwischen den Matten ein Formkörper aus intumeszierendem Material als Schicht angeordnet ist.
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Das Schutzelement ist umlaufend randseitig geschlossen, sodass der Formkörper aus intumeszierendem Material zwischen den Matten unverlierbar angeordnet ist. Eine Ausgestaltung hierzu besteht beispielsweise darin, dass ein zu einem Formkörper geformtes intumeszierendes Material in die Matten eingelegt und die Matten randseitig umlaufend geschlossen werden, sodass das gewünschte Gebilde zur Verfügung gestellt ist.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Formkörper ein Spritzgießformteil ist.
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Hierbei ist es beispielsweise möglich, eine erste Matte in eine Spritzform einzulegen und das intumeszierende Material aufzuspritzen. Die weitere Matte kann dann auf das eingespritzte intumeszierende Material aufgelegt werden. Es ist auch denkbar, die Matten mit Abstand voneinander anzuordnen und das intumeszierende Material zwischen die Matten im Wege des Spritzgießens einzubringen.
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Auch kann vorgesehen sein, dass aus den Matten ein randseitig umlaufend geschlossenes Schutzelement gebildet ist und dass zwischen den Matten eine Granulatschicht aus intumeszierendem Material angeordnet ist, die die Schicht bildet.
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Beispielsweise kann das intumeszierende Material in Form von Platten zur Verfügung gestellt werden, aus denen entsprechend dimensionierte Abschnitte ausgestanzt oder zum Beispiel mit Wasserstrahl geschnitten werden können.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung wird darin gesehen, dass aus den Matten ein randseitig umlaufend geschlossenes Schutzelement gebildet ist und dass zwischen den Matten eine Granulatschicht aus intumeszierendem Material angeordnet ist, die die Schicht bildet.
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Dadurch, dass das intumeszierende Material in Form eines Granulates eingebracht wird, wird der Vorteil erreicht, dass weniger Material notwendig wird, da beim Spritzgießprozess ein Teil der Aufschäumfähigkeit des intumeszierenden Materiales verloren geht. Dies ist bei der Anordnung einer Granulatschicht nicht der Fall. Dem zufolge kann mit einer geringeren Materialmenge der gewünschte Grad an Aufschäumfähigkeit beziehungsweise Volumenvergrößerung erhalten werden.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass jede Matte aus feuerfestem Gewebe besteht.
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Hierdurch ist sichergestellt, dass im Brandfall nicht die Matten, die das intumeszierende Material halten, zerstört werden, sondern diese Matten weiterhin formhaltig sind, sodass das intumeszierende Material innerhalb der Matten aufblähen kann und zum Verschluss von entsprechenden Öffnungen genutzt werden kann.
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Bevorzugt kann auch vorgesehen sein, dass zwischen den Matten Anker fixiert sind, deren Länge der Dicke der zwischen die Matten eingebrachten Schicht entspricht.
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Auch kann vorgesehen sein, dass die Anker als Stege ausgebildet sind, mittels derer zwischen den Matten abgegrenzte Abteilungen gebildet sind, in die jeweils die Schicht eingebracht ist.
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Durch die Anordnung von Ankern, die vorzugsweise formstabil sind, wird eine gewünschte Stärke des aus den diversen Schichten aufgebauten Körpers erreicht, sodass nicht durch das Einbringen von intumeszierendem Material die Dicke des Gesamtteiles ungewollt zu groß ausfällt.
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Dadurch, dass die Anker als Stege ausgebildet sind, sind einzelne Abteilungen zwischen den Matten auszubilden, die abgegrenzte Teilbereiche bilden, in denen jeweils die Schicht aus intumeszierendem Material eingebracht ist, sodass eine gleichmäßige gewünschte Materialverteilung innerhalb des gesamten Schichtbauteiles erreichbar ist.
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Vorzugsweise ist zudem vorgesehen, dass die Matten mindestens randseitig umlaufend unmittelbar miteinander verbunden sind.
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Hiermit soll sichergestellt werden, dass in dem umlaufenden Verbindungsbereich zwischen den Matten kein intumeszierendes Material vorhanden ist, welches zum Lösen der Verbindung der Matten voneinander führen könnte.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Matten umlaufend einen Saumrand bilden.
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Durch den Saumrand, der eine ausreichende Breite aufweisen soll, wird eine Möglichkeit zur Installation und Befestigung dieses Schichtbauteiles ermöglicht, ohne dass dabei die Matten, in dem Bereich, in dem das intumeszierende Material angeordnet ist, von Befestigungsmitteln durchdrungen werden müssen.
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Eine weiter bevorzugte Ausgestaltung wird darin gesehen, dass die Matten samt dazwischen befindlicher Schicht einen dreidimensionalen Formkörper bilden.
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Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass der Formkörper etwa halbkugelartig ausgebildet ist.
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Hierdurch ist es möglich, in der Einbausituation einen Formkörper, beispielsweise über einer Lochung einer Wand oder Decke vorzusehen, der einen Aufnahmeraum für Installationselemente bildet, wobei die Installationsmaterialien nicht das mehrlagige Element von der Befestigungsebene wegdrängen müssen, sondern durch die dreidimensionale Ausbildung, die insbesondere halbkugelartig ist, wird ein Montagehohlraum zur Verfügung gestellt.
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Bevorzugt ist hierbei vorgesehen, dass der Rand des Formkörpers durch eine Saumzone gebildet ist, die aus unmittelbar aufeinander fixierten Mattenrandteilen besteht, wobei die Saumzone nach radial innen gerichtet ist und einen eine Mittellochung einschließenden Montageflansch bildet.
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Dadurch ist es möglich, das flexible Formteil beispielsweise durch Zusammendrücken durch eine Montageöffnung hindurch zu schieben, wobei sich dieses Teil anschließend selbständig auffaltet. Der Montageflansch kann dann um die Mittellochung positioniert werden und durch geeignete Befestigungsmittel kann die Fixierung des Formkörpers an der Wand oder Decke erfolgen.
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Um die Befestigung stabil auszugestalten, kann vorgesehen sein, dass innenseitig des Montageflansches ein mehrteiliger Montageringkörper aus formstabilem Material angeordnet ist, dessen den Montageringkörper bildende Einzelteile durch die Mittellochung des Montageflansches montierbar sind.
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Ein solcher Montageringkörper, der aus einem mehrteiligen Montageringkörper aus formstabilem Material besteht, kann durch die Mittellochung des Montageflansches und/oder der Decke eingeschoben werden und hinterseitig der Decke oder Wand fixiert werden, wobei er dann auf den Flanschteilen des Mehrschichtkörpers aufliegt und diese rückseitig gegen die entsprechende Montagefläche angedrückt hält.
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Erfindungsgemäß kann aber auch bevorzugt der Montageringkörper vor der Endmontage der Vorrichtung durch die Mittellochung des Montageflansches montiert und mit einem Montageflansch verbunden werden. Diese aus dem Formteil und dem Montageringkörper gebildete Einheit kann an Abnehmer geliefert werden, die dann die gesamte Einheit zusammendrücken und zusammenklappen, durch die Lochung der Decke fädeln und so fachgerecht montieren können.
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Vorzugsweise ist der Montageringkörper aus zwei Halbringen gebildet, die miteinander durch Scharnier verbunden sind.
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Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass die Matten aus für das intumeszierende Material der Schicht undurchlässigem Material bestehen.
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Hierdurch wird erreicht, dass das intumeszierende Material im Falle der brandbedingten Temperatureinwirkung nicht aus dem Mehrschichtelement herausdringen kann, sondern zwischen den Matten gehalten wird, wobei durch das intumeszierende Material der Abstand der Matten voneinander vergrößert wird und dieser so gebildete Hohlraum durch das intumeszierende Material gefüllt ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Bauelement gemäß Anspruch 15. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Vorrichtung vorzugsweise in Form eines flexiblen Formkörpers durch eine Montageöffnung der Bauelemente montiert werden kann und hinter dieser zu einem Formkörper aufgrund Eigenelastizität aufgespannt wird. Der Durchmesser des Formkörpers ist größer als die Montageöffnung. Radial nach innen gerichtete Saumzonen des Formkörpers können an der Rückseite des Bauelementes unter Freilassung der Montageöffnung anliegend angeordnet und fixiert werden. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der Durchmesser des halb-kugelförmigen Formkörpers mindestens doppelt so groß wie der Durchmesser der Montageöffnung ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt:
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Schrägansicht, teilweise aufgebrochen;
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2 desgleichen in Draufsicht in Richtung des Pfeiles II der 1 gesehen;
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3 die Vorrichtung im Mittelschnitt gesehen;
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4 die Einzelheit IV der 3 in vergrößertem Maßstab.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Brandschutz von Gebäudeteilen, Einbauten, mit Durchgangslochungen 1 versehenen Bauelementen 2 oder Installationsteilen gezeigt. Sie besteht aus einem mehrlagigen flexiblen Schutzelement mit einer ersten, eine erste Außenfläche bildenden feuerfesten Matte 3, einer zweiten eine zweite Außenfläche bildenden feuerfesten Matte 4 und einer zwischen den Matten 3, 4 angeordneten Schicht 5 aus unter Temperatureinwirkungen intumeszierendem Material.
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Die Ausgestaltung ist derart vorgenommen, dass aus den Matten 3, 4 ein randseitig umlaufend geschlossenes Schutzelement gebildet ist, wobei zwischen den Matten 3, 4 beispielsweise ein flacher Formkörper aus intumeszierendem Material angeordnet ist oder der Formkörper, der die Schicht 5 bildet, ein Spritzgießformteil ist. Vorzugsweise besteht das Schutzelement aus den umlaufend randseitig miteinander verbundenen Matten 3, 4 und einer zwischen den Matten 3, 4 angeordneten Granulatschicht aus intumeszierendem Material, welche die Schicht 5 bildet.
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Die Matte 3 beziehungsweise 4 kann jeweils aus feuerfestem Gewebe bestehen. Zwischen den Matten 3, 4 können abstandshaltende Anker fixiert sein, deren Länge der Solldicke der zwischen die Matten 3, 4 eingebrachten Schicht 5 entspricht. Diese Anker können auch als Stege ausgebildet sein, mittels derer zwischen den Matten 3, 4 abgegrenzte Abteilungen gebildet sind, in die jeweils die Schicht 5 eingebracht ist. Es können damit Formen der Schicht 5 erzeugt werden, wie sie beispielsweise in 1 ersichtlich sind. Eine solche Ausgestaltung dient einerseits der Materialersparnis hinsichtlich des intumeszierenden Materials und andererseits der Formhaltigkeit dieser Schicht 5 innerhalb des zwischen den Matten 3, 4 gebildeten Freiraumes.
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Vorzugsweise bilden die Matten 3, 4 umlaufend einen Saumrand 6, wobei in diesem Bereich zwischen den Schichten 3, 4 keine Materialschicht 5 befindlich ist. Vorzugsweise bilden die Matten 3, 4 mit der dazwischen befindlichen Schicht 5 einen dreidimensionalen Formkörper, wie er in den Ausführungsbeispielen gezeigt ist. Dieser Formkörper 7 ist vorzugsweise etwa halbkugelförmig ausgebildet. Der Rand des Formkörpers 7 ist durch eine Saumzone 6 gebildet, die aus unmittelbar aufeinander fixierten Mattenrandteilen der Matten 3, 4 besteht, wobei die Saumzone 6 nach radial innen gerichtet ist und einen eine Mittellochung 8 einschließenden Montageflansch bildet. Im Ausführungsbeispiel ist innenseitig dieses Montageflansches ein mehrteiliger Montageringkörper 9 aus formstabilem Material, beispielsweise Metall angeordnet, dessen den Montageringkörper 9 bildende Einzelteile durch die Mittellochung einer Durchgangslochung 1 und die Mittellochung 8 des Montageflansches montierbar sind. Vorzugsweise sind die den Montageringkörper 9 bildenden Einzelteile als Halbringe ausgebildet, die miteinander durch Scharnier verbunden sind. Diese können dann zusammengeklappt durch die Öffnung 1 geschoben und hinter der entsprechenden Wand beziehungsweise hinter dem Flansch des Formkörpers 7 montiert werden. Vorzugsweise sind die Matten 3, 4 aus einem Material, welches für das intumeszierende Material der Schicht 5 undurchlässig ist.
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In der Zeichnung ist ein Bauelement mit einer Vorrichtung der angegebenen Art gezeigt, wobei das Bauelement aus einer ein- oder mehrlagigen Decken- oder Wandplatte 2 mit einer Montageöffnung 1 für Installationsteile besteht. Die Vorrichtung in Form eines flexiblen Formkörpers 7 kann zusammengedrückt werden und durch die Montageöffnung 1 von der in 3 liegenden unteren (Innenseite) hinter die Wand 2 verbracht werden. In dieser Position spannt sich der Formkörper 7 aufgrund der Eigenelastizität zu der in 3 beispielsweise dargestellten Form auf. Der Durchmesser des Formkörpers 7 ist deutlich größer als die Montageöffnung 1, wobei eine nach radial innen gerichtete Saumzone 6 des Formkörpers 7 an der Rückseite des Bauelementes 2 unter Freilassung der Montageöffnung 1 anliegt, wie in 3 besonders gut ersichtlich ist. Die Befestigung erfolgt durch von der Vorderseite des Bauelementes 2 montierte Schrauben 10 oder auch andere geeigneter Fixiermittel. Diese Befestigungsmittel durchgreifen die Decken- oder Wandplatte 2 und ebenso Teile des Montageringkörpers 9, sodass dieser gegen die Rückseite des Wandelementes oder Deckenelementes 2 angeschraubt gehalten ist und der Saumbereich 6 eingespannt fixiert ist. Vorzugsweise ist der Durchmesser des halbkugelförmigen Formkörpers 7 mehr als doppelt so groß wie der Durchmesser der Montageöffnung 1.
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Wie in 1 gezeigt, bildet der Formkörper 7 auf der Rückseite des Wand- oder Deckenelementes 2 einen halbkugelförmigen Raum, innerhalb dessen Installationen angebracht werden können. Die Schicht 5 aus intumeszierendem Material ist in fingerartige Segmente aufgegliedert, wobei eine solche Menge an Masse 5 zwischen die Matten 3, 4 eingebracht ist, die für einen ausreichenden Blähvorgang im Fall der Hitzeeinwirkung ausreichen, um mit Sicherheit die Montageöffnung 1 gegen durchtretende Flammen abzudichten.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.