DE102014110306A1 - Elektromechanische Servolenkung - Google Patents
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Abstract
Description
- Technisches Gebiet
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektromechanische Servolenkung für ein Kraftfahrzeug zur Unterstützung der Lenkbewegungen.
- Stand der Technik
- Im Stand der Technik sind elektromechanische Servolenkungen mit elektromechanischen Vorrichtungen zur Unterstützung der Lenkbewegungen bekannt. Eine elektromechanische Servolenkung weist eine mit einem Lenkrad verbundene Eingangswelle auf, über welche vom Fahrer die Lenkbefehle in Form von Lenkmomenten eingeleitet werden. Eine mit der Eingangswelle verbundene Ausgangswelle überträgt die Lenkmomente über Spurstangen an die zu lenkenden Räder. Zur Bestimmung einer für die Lenkbewegung erforderlichen Unterstützungskraft sind die Eingangswelle und die Ausgangswelle üblicherweise über einen Drehstab elastisch miteinander verbunden, wobei mittels der Bestimmung einer Relativverdrehung zwischen der Eingangswelle und der Ausgangswelle das durch den Fahrer in die Eingangswelle aufgebrachte Drehmoment bestimmt werden kann.
- Hilfskraftunterstützungen, beispielsweise elektrische Hilfskraftunterstützungen oder elektromechanische Hilfskraftunterstützungen, werden zum Eintragen der entsprechenden Hilfsdrehmomente üblicherweise an der Ausgangswelle, am Lenkritzel oder an der Zahnstange angesetzt. Die jeweilige Hilfskraftunterstützung wird dabei über die Bestimmung des vom Fahrer über das Lenkrad in die Eingangswelle eingetragenen Drehmoments bezüglich der Ausgangswelle angesteuert.
- In elektromechanischen Hilfskraftunterstützungen für elektromechanische Servolenkungen ist es bekannt, die jeweilige Unterstützungskraft mittels eines Elektromotors aufzubringen, wobei die Hilfskraft beispielsweise über eine Antriebsschnecke auf ein Schneckenrad übertragen wird, welches mit dem Lenkstrang gekoppelt ist. Hierzu ist der Elektromotor üblicherweise mit der Antriebsschnecke gekoppelt, entweder durch ein direktes Ansetzen der Antriebsschnecke auf die Abtriebswelle des Elektromotors, oder mittels eines zwischen Elektromotor und Antriebsschnecke geschalteten Getriebes. Die Antriebsschnecke wirkt auf ein Schneckenrad, welches das Drehmoment beispielsweise über ein Getriebe, einen Zahnstangenmechanismus oder einen Riementrieb auf den eigentlichen Lenkstrang überträgt. Hierbei kann die Hilfskraftunterstützung die Unterstützungskraft beispielsweise im Bereich der Lenkwelle, des Lenkritzels oder der Zahnstange eintragen.
- Die Antriebsschnecke ist üblicherweise in einem Gehäuse der Vorrichtung mittels eines Lagers gelagert. Um ein spielfreie Einstellung der Verzahnung zwischen Antriebsschnecke und Schneckenrad bereitzustellen, wodurch unerwünschte Geräuschentwicklungen vermieden werden können, welche beispielsweise aufgrund einer wechselnder Anlage des Schneckenrades an die beiden Zahnflanken der Antriebsschnecke bei einem Oszillierender Lenkung um eine Mittellage unter Geradeausfahrt auftreten können, ist es bekannt, die Aufnahmebohrung des Innenrings des Lagers exzentrisch zur Außenfläche des Außenrings des Lagers anzuordnen und den hierdurch generierten Exzenter zumeist federunterstützt vorzuspannen.
- Aus der
DE 10 2011 015 883 A1 ist eine elektromechanische Servolenkung bekannt, bei der ein um eine Schwenkachse schwenkbarer Exzenterhebel eine darin mittels eines Industriewälzlagers gelagerte Antriebsschnecke über eine zwischen dem Exzenterhebel und einem Gehäuse angebrachte Feder gegen das Schneckenrad vorspannt. Bei einem Schwenken des Exzenterhebels kann es bei diesem Aufbau und einem steifen Exzenter zu einem Verkippen der Lagerringe zueinander kommen. Auch können durch die resultierende S-förmige Verbiegung der Antriebsschnecke aufgrund der beidseitig biegesteifen Lagerung Zwangszustände in der Verzahnung zwischen der Antriebsschnecke und dem Schneckenrad auftreten, da ein Winkelausgleich nicht bereitgestellt wird. Ferner kann die Schwenkachse des Exzenterhebels verkippen. - Die
EP 2 423 075 A2 zeigt eine elektrische Lenkvorrichtung mit einer Hilfskraftunterstützung, bei welcher ein die Antriebsschnecke tragendes Wälzlager mittels eines federnden Ringes zwischen dem Lager und dem Gehäuse der Hilfskraftunterstützung angeordnet ist, wobei der federnde Ring Blattfederelemente aufweist. Da das Lager in alle Richtungen verkippbar ist, ist folglich eine definierte Achse für den Winkelausgleich nicht bereitgestellt. Ferner ist durch den Einsatz des federnden Ringes die Steifigkeit der Aufnahme der Antriebsschnecke reduziert. - Darstellung der Erfindung
- Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine elektromechanische Servolenkung bereitzustellen, welche ein verbessertes Lagerverhalten zeigt.
- Diese Aufgabe wird durch eine elektromechanische Servolenkung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Entsprechend wird eine elektromechanische Servolenkung für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, umfassend eine von einem Elektromotor angetriebene Antriebsschnecke, welche mit einem mit einer Lenkwelle gekoppeltes Schneckenrad zusammenwirkt, wobei die Antriebsschnecke um ihre Schneckenachse herum rotierbar in einem in einer Halterung gehaltenen Lager gelagert ist und die Halterung die Antriebsschnecke in Richtung auf das Schneckenrad zu vorspannt. Erfindungsgemäß ist die Halterung um eine senkrecht zur Schneckenachse angeordnete Torsionsachse torsionsweich ausgebildet.
- Unter torsionsweich wird verstanden, dass die Halterung eine geringere Torsionssteifigkeit um die senkrecht zur Schneckenachse angeordnete Torsionsachse aufweist als um die Schneckenachse.
- Dadurch, dass die Halterung um eine Torsionsachse senkrecht zur Schneckenachse torsionsweich ausgebildet ist, kann ein Winkelausgleich zwischen der Schneckenachse und dem die Antriebsschnecke radial abstützenden Lager erfolgen. Insbesondere ist es hierdurch möglich, der Antriebsschnecke über die Torsionsachse der Halterung eine definierte Verschwenkachse bereitzustellen, um welche herum ein Winkelausgleich stattfinden kann. In einer Weiterbildung kann dieser Winkelausgleich mit einer elastischen Vorspannung ausgebildet sein, der durch die entsprechende Ausbildung der Torsionssteifigkeit um die Torsionsachse ausgelegt werden kann. Weiterhin kann durch Bereitstellung der zum Winkelausgleich um eine Torsionsachse tordierbare Halterung die Stabilität und die Steifigkeit der Lagerung der Antriebsschnecke gegenüber dem Stand der Technik erhöht werden. Damit ist es möglich, ein verbessertes Antriebsverhalten und ein verbessertes Geräuschverhalten zu erreichen. Weiterhin kann aufgrund der Reduzierung beziehungsweise Dämpfung der Freiheitsgrade des Lagers hinsichtlich des Verschwenkens um andere Achsen, als der bereitgestellten Torsionsachse das Lagerverhalten verbessert werden. Beispielsweise können hinsichtlich der Reduzierung des Bewegungsumfangs Hystereseeffekte durch ein Hin- und Herschwingen der Antriebsschnecke bei einem Lastwechsel verringert werden.
- Da der Winkelausgleich mittels der Torsion der Halterung innerhalb der Halterung erfolgt, kann ein Standardwälzlager verwendet werden, welches einfach und kostengünstig herzustellen ist und keine besonderen Anforderungen an den Einbau und die Herstellung stellt.
- Weiterhin wird durch die Bereitstellung der tordierbaren Halterung erreicht, dass keine zusätzlichen Teile, welche die Steifigkeit der Lagerung verringern könnten, zur Realisierung des Winkelausgleichs notwendig sind.
- Bei dem verwendeten Lager handelt es sich bevorzugt um ein Wälzlager, es sind aber auch andere Lagertypen denkbar.
- In einer Weiterbildung ist die Halterung in Form eines elastischen Blechteils bereitgestellt. Durch die Eigenelastizität des Blechteils kann das Blechteil entlang der Torsionsachse torsionsweich ausgebildet sein, so dass das Blechteil bei einer Winkelabweichung, einem Winkelversatz oder einer Winkelveränderung der Schneckenachse gegenüber der Ausgangslage entsprechend tordierbar ist. Weiterhin kann die radiale Vorspannung der Antriebsschnecke in die zum Schneckenrad weisende Richtung dadurch bereitgestellt werden, dass das Blechteil bereits im Einbauzustand eine definierte Torsion aufweist. Ein solches Blechteil ist weiterhin kostengünstig herstellbar und wartungsarm.
- Bevorzugt kann der Außenring des Lagers in eine Aufnahmebohrung des Blechteils eingepresst sein. Alternativ kann die Aufnahmebohrung für das Lager mit mindestens einer entsprechenden Lagernase, welche das Lager axial positioniert beziehungsweise gegebenenfalls axial abstützt, vorgesehen sein. In einer weiteren Ausführungsform kann eine Aufnahmehülse zur Aufnahme des Lagers an dem Blechteil vorgesehen sein. Diese Aufnahmehülse kann mit der Halterung einstückig in Form eines tiefgezogenen Kragens ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausbildung kann das Blechteil im Einbauzustand eine axiale Vorspannung in Richtung der Schneckenachse aufweisen, wodurch die Lagerung der Antriebsschnecke zusätzlich stabilisiert sein kann und insbesondere das Geräuschverhalten weiter verbessert werden kann.
- In einer Weiterführung kann die Halterung drehfest an einem die Vorrichtung umgebenden Gehäuse angebracht sein. Bevorzugt ist die Halterung dabei als Blechteil ausgebildet, welches mit dem Gehäuse in einer vorgegebenen Orientierung punktverschweißt ist, welche entsprechend die Vorspannung bedingt. Alternativ kann das Blechteil auch eine umlaufende Schweißnaht aufweisen oder verschraubt, vernietet oder verstemmt angebracht sein.
- Durch die direkte Anbringung des Blechteils an dem Gehäuse kann eine direkte Kraftübertragung zwischen dem Blechteil und dem Gehäuse bereitgestellt werden, was eine hohe Steifigkeit und eine hohe Positionstreue des Blechteils ermöglicht.
- Bevorzugt ist das Blechteil so orientiert, dass seine Dickenrichtung im Wesentlichen parallel zur Schneckenachse angeordnet ist. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Torsionsachse des Blechteils senkrecht zur Schneckenachse ausbildet ist. Weiterhin weist das Blechteil durch diese Ausrichtung der Dickenrichtung eine Elastizität in Richtung der Schneckenachse auf, durch welche aufgrund einer leichten elastischen Verbiegung des Blechteils in Richtung der Schneckenachse eine axiale Vorspannung auf das Lager beziehungsweise die Antriebsschnecke aufgebracht werden kann, wodurch eine sichere Lagerung erreicht wird.
- In einer alternativen Ausbildung ist die Halterung um eine Schwenkachse herum schwenkbar angeordnet, wobei die Schwenkachse außerhalb des in der Halterung angeordneten Lagers liegt und die Halterung bevorzugt am Gehäuse schwenkbar gelagert ist.
- Durch die schwenkbare Anordnung der Halterung um die Schwenkachse herum kann eine Veränderung der Verzahnung zwischen der Antriebsschnecke und dem Schneckenrad, beispielsweise aufgrund von Belastungen während des Betriebs, aufgrund von Temperatureinflüssen oder aufgrund von Verschleiß, ausgeglichen werden. Weiterhin kann mit einfachen Mitteln eine definierte Vorspannung der Antriebsschnecke gegen das Schneckenrad erzielt werden, indem die Halterung um die Schwenkachse herum in Richtung auf das Schneckenrad zu vorgespannt wird. In einer Weiterführung weist die Halterung mindestens einen zumindest eine Materialaussparung aufweisenden Bereich zur Bereitstellung der reduzierten Torsionssteifigkeit auf. Bevorzugt ist die zumindest eine Materialaussparung senkrecht zur gewünschten Torsionsachse der Halterung orientiert. Besonders bevorzugt teilt der mindestens eine die zumindest eine Materialaussparung aufweisende Bereich die Halterung in einen ersten Bereich, in welchem die Halterung um die Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, und einen zweiten Bereich, in welchem die Lageraufnahme für das die Antriebsschnecke abstützende Lager vorgesehen ist. Der zweite Bereich der Halterung ist entsprechend gegenüber dem ersten Bereich um die Torsionsachse herum tordierbar.
- Der die Materialaussparung aufweisende Bereich ist bevorzugt so ausgebildet, dass die Halterung um die Torsionsachse herum die niedrigste Torsionssteifigkeit aufweist, also am torsionsweichsten ist. Um sämtliche anderen Achsen herum ist die Halterung bevorzugt steifer ausgeführt. Da die Halterung um die anderen Achsen herum steifer ist, kann eine Vorspannung der Antriebsschnecke in Richtung auf das Schneckenrad aufgebracht werden, insbesondere in Querrichtung zu der Schwenkachse, gleichzeitig aber der Winkelausgleich bereitgestellt werden. Bevorzugt unterscheidet sich die Halterung in ihrer Torsionssteifigkeit bezüglich der nicht mit der Torsionsachse zusammenfallenden Achsen nicht oder nicht wesentlich von einer Halterung mit den gleichen Dimensionen und aus dem gleichen Material aber ohne Materialaussparung.
- In einer bevorzugten Ausbildung ist die mindestens eine Materialaussparung in Form einer umlaufenden Materialreduktion der Halterung in dem mindestens einen Bereich reduzierter Torsionssteifigkeit bereitgestellt. Durch die Ausbildung der mindestens einen Materialaussparung in dieser Form kann eine Halterung mit den oben genannten Eigenschaften bereitgestellt werden, welche einfach zu fertigen ist. Weiterhin kann der Bereich mit reduzierter Torsionssteifigkeit sehr kompakt ausgeführt werden. Bevorzugt ist die Reduktion der Abmaße der Halterung in Richtung der Schwenkachse respektive der Schneckenachse geringer, als die Reduktion der Abmaße der Halterung senkrecht zur Schwenkachse und zur Torsionsachse. Hierdurch kann die Steifigkeit der Halterung in Richtung der Schwenkachse im Vergleich zur einer voll ausgebildeten Halterung im Wesentlichen beibehalten werden.
- In einer Weiterführung kann die mindestens eine Materialaussparung in Form einer Bohrung und/oder einer Nut bereitgestellt sein. Bevorzugt sind die Bohrung und/oder die Nut bezüglich der Torsionsachse der Halterung orthogonal und mittig im Bauteil, gemessen in Richtung der Schwenkachse des Bauteils, angeordnet. Anders ausgedrückt ist die Mittelachse der Bohrung und/oder der Nut bevorzugt konzentrisch zu mindestens einer Hauptachse der Halterung bereitgestellt. Damit ist die Bohrung und/oder die Nut bevorzugt so angeordnet, dass die axialen Flächenträgheitsmomente und somit die Biegesteifigkeiten der Halterung in dem die Bohrung und/oder die Nut aufweisenden Bereich im Wesentlichen unbeeinflusst bleiben.
- Da die Bohrung und/oder die Nut an der Halterung mindestens einen randoffenen Bereich erzeugen, ist das Torsionsflächenträgheitsmoment und damit die Torsionssteifigkeit gegenüber einer Halterung mit geschlossenen Querschnitt in diesem Bereich reduziert..
- Bevorzugt ist mindestens eine Drehfeder, bevorzugt eine Schenkelfeder, vorgesehen, um die Vorspannung der Antriebsschnecke gegen das Schneckenrad aufzubringen. Besonders bevorzugt ist die Drehfeder an der Halterung angeordnet und stützt sich ganz besonders bevorzugt an dem Gehäuse ab, um die Vorspannung der Halterung und somit die Vorspannung der Antriebsschnecke in Richtung des Schneckenrads bereitzustellen. Durch die Verwendung einer Drehfeder kann die Lagervorrichtung kompakt ausgebildet werden, da die Drehfeder direkt an die Halterung angeordnet werden kann. Weiterhin sind am Gehäuse keine zusätzlichen Elemente, wie beispielsweise Haken, Ösen oder besonders gestaltete Flächen zur Abstützung notwendig.
- In einer alternativen Ausbildung können auch andere Drehfederarten oder andere Federtypen, beispielsweise eine oder mehrere Zugfedern, Blattfedern oder Druckfedern, oder alternative Elemente zum Aufbringen einer Vorspannkraft, wie beispielsweise Magnete, zum Aufbringen der Vorspannung verwendet werden.
- Besonders bevorzugt ist die Halterung um die Torsionsachse herum torsionsweicher ausgebildet, als um jede senkrecht zu der Torsionsachse angeordnete Achse. Damit kann entsprechend erreicht werden, dass die Halterung einen Winkelausgleich ermöglicht und gleichzeitig aber ein sicheres Halten des Lagers in dessen Axialrichtung und ein sicheres Aufbringen der Vorspannung der Antriebsschnecke gegenüber dem Schneckenrad ermöglicht.
- Kurze Beschreibung der Figuren
- Bevorzugte weitere Ausführungsformen und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Lenksystems eines Kraftfahrzeugs mit einer Hilfskraftunterstützung; -
2 eine schematische Darstellung einer herkömmlichen Vorrichtung zum Aufbringen einer Hilfskraft in einer elektromechanischen Servolenkung; -
3 eine schematische perspektivische Darstellung von Teilen der Vorrichtung aus2 mit geöffnetem Gehäuse; -
4 eine schematische perspektivische Darstellung einer geöffneten Vorrichtung zur Aufbringung einer Hilfskraft auf eine elektromechanische Servolenkung in einem ersten Ausführungsbeispiel; -
5 eine Detaildarstellung aus4 ; -
6 eine schematische, auseinandergezogene Darstellung einer Lagervorrichtung und einer Antriebsschnecke des Schneckenantriebs der4 und5 ; -
7 eine schematische, perspektivische Darstellung einer Halterung für das Lager zur Lagerung der Antriebsschnecke des Schneckenantriebs der4 bis6 ; -
8 eine schematische, perspektivische Darstellung einer Halterung für ein Lager zur Lagerung einer Antriebsschnecke eines Schneckenantriebs in einem weiteren Ausführungsbeispiel; -
9 eine schematische Schnittdarstellung durch die Halterung aus8 ; und -
10 eine schematische, perspektivische Darstellung von Teilen einer Vorrichtung zum Aufbringen einer Hilfskraft in einer elektromechanischen Servolenkung in einer weiteren Ausführungsform. - Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
- Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben. Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen Figuren mit identischen Bezugszeichen bezeichnet und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird in der nachfolgenden Beschreibung teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
- In
1 ist eine schematische Darstellung einer elektromechanischen Servolenkung100 gezeigt, wobei ein Fahrer über ein Lenkrad102 ein entsprechendes Drehmoment als Lenkbefehl in eine Lenkwelle1 einbringen kann. Das Drehmoment wird dann über die Lenkwelle1 auf ein Lenkritzel104 übertragen, welches mit einer Zahnstange106 kämmt, die dann ihrerseits über entsprechende Spurstangen108 den vorgegebenen Lenkwinkel auf die lenkbaren Räder110 des Kraftfahrzeugs überträgt. - Eine elektrische Hilfskraftunterstützung kann in Form einer mit der Lenkwelle
1 gekoppelten Hilfskraftunterstützung112 , einer mit dem Ritzel104 gekoppelten Hilfskraftunterstützung114 und/oder einer mit der Zahnstange106 gekoppelten Hilfskraftunterstützung116 vorgesehen sein. Die jeweilige Hilfskraftunterstützung112 ,114 oder116 trägt eine Hilfskraft in die Lenkwelle1 , das Lenkritzel104 und/oder die Zahnstange106 ein, wodurch der Fahrer bei der Lenkarbeit unterstützt wird. Die drei unterschiedlichen, in der1 dargestellten Hilfskraftunterstützungen112 ,114 und116 zeigen mögliche Positionen für deren Anordnung. Es sind auch andere Positionen denkbar. Üblicherweise ist nur eine einzige der gezeigten Positionen mit einer Hilfskraftunterstützung belegt und entsprechend nur eine einzige Hilfskraftunterstützung vorgesehen. - Die Hilfskraft, welche zur Unterstützung des Fahrers mittels der jeweiligen Hilfskraftunterstützung
112 ,114 oder116 aufgebracht werden soll, wird unter Berücksichtigung eines von einem Drehmomentsensor118 ermittelten Eingangsdrehmoments bestimmt. Alternativ oder in Kombination mit der Einbringung der Hilfskraft kann mit der Hilfskraftunterstützung112 ,114 ,116 auch ein zusätzlicher Lenkwinkel in das Lenksystem eingebracht werden, der sich mit dem vom Fahrer über das Lenkrad102 aufgebrachten Lenkwinkel summiert. - Die Lenkwelle
1 weist eine mit dem Lenkrad102 verbundene Eingangswelle10 und eine mit der Zahnstage106 über das Lenkritzel104 verbundene Ausgangswelle12 auf. Die Eingangswelle10 und die Ausgangswelle12 sind drehelastisch über einen in der1 nicht zu erkennenden Drehstab miteinander gekoppelt. Damit führt ein von einem Fahrer über das Lenkrad102 in die Eingangswelle10 eingetragenes Drehmoment immer dann zu einer Relativdrehung der Eingangswelle10 bezüglich der Ausgangswelle12 , wenn die Ausgangswelle12 sich nicht exakt synchron zu der Eingangswelle10 dreht. Diese Relativdrehung zwischen Eingangswelle10 und Ausgangswelle12 kann beispielsweise über einen Drehwinkelsensor gemessen werden und entsprechend aufgrund der bekannten Torsionssteifigkeit des Drehstabes ein entsprechendes Eingangsdrehmoment relativ zur Ausgangswelle bestimmt werden. Auf diese Weise wird durch die Bestimmung der Relativdrehung zwischen Eingangswelle10 und Ausgangswelle12 der Drehmomentsensor118 ausgebildet. Ein solcher Drehmomentsensor118 ist prinzipiell bekannt und kann beispielsweise in Form einer elektromagnetischen, optischen oder anderen Messung der Relativverdrehung der Eingangswelle10 bezüglich der Ausgangswelle12 realisiert werden. - Entsprechend wird ein Drehmoment, welches von dem Fahrer über das Lenkrad
102 auf die Lenkwelle1 beziehungsweise die Eingangswelle10 aufgebracht wird, nur dann den Eintrag eines Hilfsdrehmoments durch eine der Hilfskraftunterstützungen112 ,114 ,116 hervorrufen, wenn die Ausgangswelle12 gegen den Drehwiderstand des Drehstabs relativ zu der Eingangswelle10 verdreht wird. - Der Drehmomentsensor
118 kann alternativ auch an der Position118‘ angeordnet sein, wobei dann die Durchbrechung der Lenkwelle1 in Eingangswelle10 und Ausgangswelle12 und die drehelastische Kopplung über den Drehstab entsprechend an einer anderen Position vorliegt, um aus der Relativverdrehung der über den Drehstab mit der Eingangswelle10 gekoppelten Ausgangswelle12 eine Relativdrehung und damit entsprechend ein Eingangsdrehmoment und/oder eine einzutragende Hilfskraft bestimmen zu können. - Die Lenkwelle
1 in der1 umfasst weiterhin mindestens ein kardanisches Gelenk120 , mittels welchem der Verlauf der Lenkwelle1 im Kraftfahrzeug an die räumlichen und/oder baulichen Gegebenheiten angepasst werden kann. - In den
2 und3 ist eine herkömmliche elektromechanische Servolenkung100 gezeigt. Der schematische Aufbau aus den2 und3 der elektromechanischen Servolenkung100 wird auch den nachfolgenden Ausführungsformen der4 bis10 zugrunde gelegt. - Dabei ist eine schematische Darstellung eine Vorrichtung
2 zum Aufbringen einer Hilfskraft in einer elektromechanischen Servolenkung100 gezeigt. Die Vorrichtung2 ist mit der Lenkwelle1 der elektromechanischen Servolenkung100 verbunden und dient entsprechend dazu, eine Hilfskraft auf die Lenkwelle1 aufzubringen. - Wie sich beispielsweise aus
3 ergibt, ist die Lenkwelle1 in an sich bekannter Weise drehfest mit einem auf der Lenkwelle1 aufgebrachten Schneckenrad20 verbunden. Das Schneckenrad20 ist gemeinsam mit der Lenkwelle1 um eine Schneckenradachse200 , welche koaxial zu der Achse der Lenkwelle1 in diesem Bereich angeordnet ist, rotierbar. - Das Schneckenrad
20 wird über eine mit diesem kämmende Antriebsschnecke22 angetrieben, welche ein erstes Ende222 und ein zweites Ende224 aufweist. Die Antriebsschnecke22 ist an ihrem ersten Ende222 mit dem Abtrieb eines Elektromotors24 gekoppelt, um mittels des Elektromotors24 eine Hilfskraft und/oder einen Zusatzlenkwinkel über die Antriebsschnecke22 auf das Schneckenrad20 und dann auf die Lenkwelle1 und damit in den Lenkstrang der elektromechanischen Servolenkung100 zu übertragen. Die Antriebsschnecke22 weist eine Schneckenachse220 auf, um welche herum sie bei Einleitung eines Drehmoments durch den Abtrieb des Elektromotors24 rotiert. Ein solcher Schneckenantrieb zum Einleiten einer Hilfskraft in eine Lenkwelle1 einer elektromechanischen Servolenkung100 ist prinzipiell bekannt. - Das dem Abtrieb des Elektromotors
24 gegenüberliegende zweite Ende224 der Antriebsschnecke22 ist in einem Lager40 gelagert und durch dieses radial abgestützt. Das Lager40 ist in einer Halterung42 gehalten, welche über einen eine Schwenkachse S ausbildenden Stift44 an dem Gehäuse schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachse S ist im Wesentlichen parallel zur Schneckenachse220 ausgebildet, wenn sich diese im unbelasteten Zustand befindet. Unter „im Wesentlichen parallel“ wird eine Abweichung von der Parallelität von maximal +/–5° verstanden. Die Schwenkachse S erstreckt sich weiterhin auch im Wesentlichen senkrecht zur Schneckenradachse200 des Schneckenrads20 . Unter „im Wesentlichen senkrecht“ wird hier ein zwischen den Achsen eingeschlossener Winkel zwischen 85° und 95° verstanden. - Die Halterung
42 ist mittels eines nachfolgend beschriebenen Vorspannmittels um die Schwenkachse S herum auf das Schneckenrad20 zu vorgespannt. Durch die Vorspannung wird die Antriebsschnecke22 entsprechend so in Eingriff mit dem Schneckenrad20 gebracht und gehalten, dass ein spielarmer Eingriff über die gesamte Lebensdauer der elektromechanischen Servolenkung100 hinweg stattfinden kann. - Die Vorspannung wird in den gezeigten Ausführungsbeispielen mittels eines als Schenkelfeder
46 ausgebildeten Vorspannmittels aufgebracht, welche bezüglich des ersten Ausführungsbeispiels in den4 bis7 detailliert beschrieben wird. Andere Vorspannmittel sind jedoch ebenfalls denkbar. - Wie sich aus
2 ergibt, ist der Elektromotor24 an einem Gehäuse3 angebracht, wobei sich der Abtrieb des Elektromotors24 im Inneren des Gehäuses3 befindet. Das Gehäuse3 ist dreiteilig ausgeführt und weist einen Grundkörper30 , einen Gehäuseflansch32 und eine Abdeckplatte34 auf. Die Lenkwelle1 führt in das Innere des Gehäuses3 und ist in diesem über ein Lager gelagert, welches die Lenkwelle1 im Gehäuse3 radial abstützt. Weiterhin ist ein Drehmomentensensor36 vorgesehen. - In den
4 bis7 ist eine elektromechanische Servolenkung100 in einem ersten Ausführungsbeispiel gezeigt. Der grundlegende Aufbau der elektromechanischen Servolenkung100 entspricht dabei dem, der in den2 bis3 gezeigt wurde. - Der Aufbau und die Wirkung des Vorspannmittels in Form der Schenkelfeder
46 ist aus den4 bis6 zu erkennen. Entsprechend ist die Schenkelfeder46 auf einer Federaufnahme429 konzentrisch zu dem Stift44 aufgenommen. Die Schenkelfeder46 stützt sich mit einem ersten Arm462 am Gehäuse3 ab. Über einen doppelt gebogenen, an der Halterung42 anliegenden zweiten Arm464 der Schenkelfeder46 wird diese dann um die Schwenkachse S herum in Richtung auf das Schneckenrad20 vorgespannt. Alternativ können auch andere Federn oder elastische Elemente zur Vorspannung der Halterung vorgesehen sein, wie beispielsweise Zugfedern, Blattfedern oder Druckfedern. Weiterhin können auch alternative Elemente wie beispielsweise Magnete zum Aufbringen der Vorspannkraft verwendet werden. - Im Gegensatz zu der Halterung
42 aus3 weist die Halterung42 in dem Ausführungsbeispiel der4 bis7 einen Bereich umlaufender Materialreduktion420 auf. Dieser Bereich umlaufender Materialreduktion420 teilt die Halterung42 in einen ersten, den Stift44 aufnehmenden Bereich421 , über welchen die Halterung42 am Gehäuse3 verschwenkbar gehalten ist, und einen zweiten, das Lager40 aufnehmenden Bereich422 . - In dem Bereich umlaufender Materialreduktion
420 ist die Torsionssteifigkeit der Halterung42 gegenüber den angrenzenden ersten und zweiten Bereichen421 ,422 reduziert, so dass die Halterung42 eine auf diese Weise definierte torsionsweiche Torsionsachse T ausbildet. Damit ist ein Verkippen des zweiten Bereichs422 , welcher das Lager40 aufnimmt, gegenüber dem ersten Bereich421 , welcher durch den Stift44 im Wesentlichen verkippfest am Gehäuse3 gehalten ist, möglich. Entsprechend kann der zweite Bereich422 und damit das an diesem gehaltene Lager40 einer möglichen Verkippung der Schneckenachse220 der Antriebsschnecke22 an ihrem zweiten Ende224 folgen, so dass das zweite Ende224 der Antriebsschnecke22 stets weitgehend senkrecht zum Lager40 geführt sein kann. Damit kann ein verschleißarmer Betrieb des Lagers40 erreicht werden. Ein solches Verkippen der Schneckenachse220 kann durch eine elastische Verbiegung der Antriebsschnecke22 hervorgerufen werden, welche aufgrund von an der Verzahnung auf die Antriebsschnecke22 wirkenden Radialkräften entsteht. Das Verkippen kann auch durch das Vorspannen der Halterung42 und damit auch der Antriebsschnecke22 in Richtung auf das Schneckenrad20 zu hervorgerufen werden, wenn sich aufgrund der Abnutzung des Schneckenrads20 oder der Antriebsschnecke22 die Ausrichtung der Schneckenachse220 beim durch die Vorspannung erzeugten vollständigen Eingriff verändert. - Entsprechend ist die Halterung
42 bezüglich einer Torsionsachse T, welche senkrecht zur Schneckenachse220 beziehungsweise dem zweiten Ende224 der Schneckenachse220 ausgerichtet ist, torsionsweich ausgebildet. Bei einer entsprechenden Veränderung der Ausrichtung der Schneckenachse220 ausgehend von der unbelasteten und/oder ursprünglichen Ausrichtung der Schneckenachse220 kann die Halterung42 entsprechend um die Torsionsachse T herum tordiert werden, um zu erreichen, dass das zweite Ende224 der Schneckenachse220 stets weitgehend senkrecht im Lager40 gelagert wird. Entsprechend wird der zweite Bereich422 der Halterung42 gegenüber dem ersten Bereich421 der Halterung42 um die Torsionsachse T herum tordiert, um den entsprechenden Winkelausgleich bereitstellen zu können. - Entsprechend kann ein Winkelausgleich zwischen dem das Walzläger
40 tragenden zweiten Bereich422 der Halterung42 und dem ersten Bereich421 , in welchem die Halterung42 mittels des Stiftes44 um die Schwenkachse S gelagert ist, erfolgen. Somit kann bei einer Änderung des Winkels zwischen der Achse220 der Antriebsschnecke22 zur Schwenkachse S der Halterung42 um eine sich zwischen der Schwenkachse S und der Schneckenachse220 ausbildenden Torsionsachse T ein Winkelausgleich in dem Bereich der umlaufenden Materialreduktion420 der Halterung42 erfolgen. Durch diesen Winkelausgleich werden Zwangsbedingungen an der Antriebsschnecke22 und dem die Antriebsschnecke radial abstützenden Lager40 , im Bereich der Lagerung der Halterung42 wie beispielsweise einer Stiftaufnahme der Halterung42 , dem Stift44 selbst sowie dem Bereich des Gehäuses3 , in welchem der Stift44 angeordnet ist, reduziert oder vermieden. - Dabei ist der Bereich umlaufender Materialreduktion
420 bevorzugt so ausgebildet, dass die Steifigkeit der Halterung42 in Richtung der durch die Schenkelfeder46 auf die Antriebsschnecke22 aufgebrachte Vorspannkraft, sowie in Querrichtung zu dieser nicht wesentlich reduziert wird. Mit anderen Worten ist der Bereich umlaufender Materialreduktion420 so ausgebildet, dass mittels der Halterung42 weiterhin die Antriebsschnecke22 radial auf das Schneckenrad20 zu vorgespannt werden kann und eine sichere Lagerung der Antriebsschnecke22 im Lager40 erreicht werden kann. Entsprechend kann die Halterung42 sicher sowohl Radialkräfte des Lagers40 , als auch von der Antriebsschnecke22 auf das Lager40 übertragene Axialkräfte aufnehmen. - Aufgrund der Form, des Querschnitts und/oder der Orientierung des Bereichs umlaufender Materialreduktion
420 bildet sich eine Torsionsachse T in der Halterung42 aus, welche senkrecht zur Schneckenachse220 und senkrecht zur Schwenkachse S verläuft, wobei die Torsionsachse T in einer durch die Schwenkachse S und die Schneckenachse220 ausgebildeten Ebene liegt. Mit anderen Worten weist die Torsionsachse T einen Schnittpunkt mit der Schwenkachse S und einen Schnittpunkt mit der Schneckenachse220 auf. - Die Halterung
42 weist um die Torsionsachse T herum eine geringere Torsionssteifigkeit auf, als um die durch die Schwenkachse S ausgebildete Achse beziehungsweise um zu dieser parallele Achsen. Die Halterung42 ist bevorzugt weiterhin so ausgebildet, dass sie zumindest bezüglich aller senkrecht zur oben definierten Torsionsachse T angeordneten Achsen torsionssteifer ist, als um die Torsionsachse T selbst. - Mit anderen Worten ist die Halterung
42 um die Torsionsachse T herum torsionsweicher, als um jede senkrecht zu der Torsionsachse T angeordnete Achse. - Aus der Detaildarstellung in
5 ergibt sich, dass der durch den Bereich umlaufender Materialreduktion420 abgegrenzte erste Bereich421 eine Stiftaufnahme428 zur Aufnahme des Stiftes44 und einen Federaufnahme429 zur Positionierung der Schenkelfelder46 aufweist. In einer Aufnahmebohrung427 im zweiten Bereich422 der Halterung42 ist das Lager40 aufgenommen. - In einer bevorzugten Ausgestaltung drückt der zweifach gebogene zweite Arm
464 der Schenkelfeder46 von der Schwenkachse S gesehen jenseits des Bereichs umlaufender Materialreduktion420 direkt auf den zweiten Bereich422 der Halterung42 , so dass die Richtung der Vorspannkraft trotz eines möglicherweise zwischen der Schwenkachse S und der Schneckenachse220 um die Torsionsachse T auftretenden Winkelversatzes bei einer Torsion weiter stabil in Richtung des Schneckenrads20 weist. Damit wird die Torsion des Bereichs umlaufender Materialreduktion420 der Halterung42 nicht oder nur in geringem Maße beeinflusst, wodurch die Stabilität der Lagervorrichtung4 radial zur Schneckenachse220 im Bereich der Verzahnung weiter erhöht wird. - Der Aufbau der Lagervorrichtung
4 ist in6 noch einmal in einer auseinander gezogenen Darstellung gezeigt, wobei hier die Anordnung und Ausrichtung der einzelnen Komponenten der Lagervorrichtung4 bezüglich der Schwenkachse S und der Schneckenachse220 der Antriebsschnecke22 zu entnehmen sind. Entsprechend sind der die Halterung42 positionierende Stift44 , die Stiftaufnahme428 der Halterung42 und die Schenkelfeder46 , welche über die Federaufnahme429 an der Halterung42 positioniert ist, konzentrisch zur Schwenkachse S angeordnet. Weiterhin sind die Aufnahmebohrung427 in der Halterung42 zur Aufnahme des Lagers40 , das Lager40 und die Antriebsschnecke22 konzentrisch zur Schneckenachse220 angeordnet. - In
6 ist ein Koordinatensystem gezeigt, welches sich auf die Halterung42 bezieht und eine erste Koordinatenachse X1, eine zweite Koordinatenachse Y1 und eine dritte Koordinatenachse Z1 aufweist. Die zweite Koordinatenachse Y1 liegt konzentrisch zur Aufnahmebohrung427 , die erste Koordinatenachse X1 weist in Richtung der Vorspannkraft, mittels welcher die Antriebsschnecke22 durch die Schenkelfeder46 über die Halterung42 und das Lager40 zum Schneckenrad20 hin vorgespannt wird, und die dritte Koordinatenachse Z1 weist orthogonal zur ersten Koordinatenachse X1 und zur zweiten Koordinatenachse Y1 von der Schwenkachse S weg. Aufgrund der Gestaltung des Bereichs umlaufender Materialreduktion420 weist die Halterung42 in Richtung der ersten Koordinatenachse X1 sowie in Richtung der dritten Koordinatenachse Z1, folglich radial zur Aufnahmebohrung427 , im Vergleich zu einer voll ausgebildeten Halterung eine hohe Steifigkeit auf. So ist gewährleistet, dass die Antriebsschnecke22 während des Betriebs der Vorrichtung2 stabil positioniert ist. Die Torsionsachse T ist in Richtung der dritten Koordinatenasche Z1 orientiert, liegt jedoch in Richtung der zweiten Koordinatenachse Y1 gesehen mittig in der Halterung42 , also mittig in der Materialstärke der Halterung42 . - Die Halterung
42 der4 bis6 ist in7 in einer schematischen, perspektivischen Detailansicht gezeigt. An den ersten Bereich421 der Halterung42 schließt sich der Bereich umlaufender Materialreduktion420 an, welcher den ersten Bereich421 von dem die Aufnahmebohrung427 des Lagers40 umfassenden zweiten Bereich422 trennt. Der Bereich umlaufender Materialreduktion420 ist hierbei so angeordnet, dass sich die Torsionsachse T senkrecht zur Schneckenachse220 ausbildet und mittig durch die Halterung42 verläuft. - Die in den
8 und9 schematisch gezeigte weitere Ausführungsform einer Halterung42 entspricht im Wesentlichen der Halterung42 aus den4 bis7 , wobei die Halterung42 anstelle des Bereichs umlaufender Materialreduktion zur Reduktion der Torsionssteifigkeit in dem Bereich zwischen dem ersten Bereich421 und dem zweiten Bereich422 lokale, voneinander abgegrenzte Materialaussparungen424 aufweist. Hierbei ist die Halterung42 in8 in einer schematischen perspektivischen Darstellung und in9 in einer schematischen Schnittansicht durch den die Materialaussparungen424 aufweisenden Bereich gezeigt. - Die Materialaussparungen
424 sind in diesem Fall als Bohrungen425 und Nuten426 bereitgestellt. So bleiben die Außenabmaße der Halterung42 im Wesentlichen erhalten. In der in9 gezeigten, schematischen Schnittdarstellung durch den die Materialaussparungen424 aufweisenden Bereich der Halterung42 wird ersichtlich, dass durch die auf den Querschnitt der Halterung42 bezogene mittige und achssymmetrische Anordnung der Bohrungen425 und Nuten426 die axialen Flächenträgheitsmomente und somit die Biegesteifigkeiten im Wesentlichen unbeeinflusst bleiben, das Torsionsflächenträgheitsmoment und somit die Torsionssteifigkeit durch die mittels der Bohrungen425 und Nuten426 erzeugten randoffenen Bereiche gegenüber einer Halterung mit vollem Querschnitt deutlich reduziert ist. - Hierdurch ist ein Winkelausgleich zwischen der Schwenkachse S und der Achse der Aufnahmebohrung
427 durch die Verwindung der Halterung42 in dem die Bohrungen425 und Nuten426 aufweisenden Bereich ermöglicht. Die Torsionsachse T verläuft hierbei wieder mittig durch die Halterung42 und schneidet die Schwenkachse S und die Schneckenachse220 . - In
10 ist eine schematische, perspektivische Darstellung von Teilen einer Vorrichtung2 zum Aufbringen einer Hilfskraft in einer elektromechanische Servolenkung100 in einer alternativen Ausführungsform gezeigt. Der Aufbau der Vorrichtung2 entspricht im Wesentlichen jener aus den2 und3 , wobei die Halterung der Vorrichtung2 hierbei durch ein starr an dem hier nicht gezeigten Gehäuse angebrachtes, bevorzugt daran punktgeschweißtes, elastisches Blechteil6 bereitgestellt ist. Das Blechteil6 umfasst einen ersten Bereich61 , mit welchem das Blechteil6 über einen schematisch angedeuteten Befestigungspunkt64 drehfest mit dem hier nicht gezeigten Gehäuse verbunden ist, und einen zweiten Bereich62 , welcher im Wesentlichen für die Aufnahme des die Antriebsschnecke22 radial abstützenden Lagers40 vorgesehen ist. - Die Dickenrichtung d des Blechteils
6 erstreckt sich im zweiten Bereich62 im Wesentlichen parallel zur Schneckenachse220 . - Zwischen dem ersten Bereich
61 und dem zweiten Bereich62 ist ein Zwischenbereich63 vorgesehen, welcher den ersten Bereich61 und den zweiten Bereich62 miteinander verbindet. In einem lastfreien Einbauzustand der Vorrichtung2 ist das Blechteil6 durch eine Verdrillung um die Torsionsachse T, sowie durch eine leichte Biegung des Blechteils6 leicht vorgespannt, so dass durch die Vorspannung des Blechteils6 bereits im lastfreien Zustand sowohl eine radiale, als auch eine axiale Vorspannung auf die Antriebsschnecke22 ausgeübt wird. Die Torsionsachse T erstreckt sich wiederum durch den Befestigungspunkt64 und die Schneckenachse220 . - Aufgrund seiner Elastizität kann über eine weitere Verdrillung des Blechteils
6 um die Torsionsachse T, insbesondere des Zwischenbereichs63 , eine während des Betriebs der Vorrichtung2 entstehende Winkeländerung der Schneckenachse220 im Bereich des Lagers40 ausgeglichen werden. - Die Lageraufnahme
66 des Blechteils6 ist hier lediglich schematisch angedeutet. Im vorliegenden Fall ist der Außenring des Lagers40 in einer Aufnahmebohrung im zweiten Bereich62 des Blechteils6 aufgenommen. Alternativ kann auch eine Aufnahmebohrung für das Lager40 mit entsprechenden Lagernasen, welche das Lager40 axial positionieren beziehungsweise gegebenenfalls axial abstützen, vorgesehen sein. - In einer weiteren, hier nicht gezeigten Ausführungsform kann eine Aufnahmehülse zur Aufnahme des Lagers
40 an dem Blechteil6 vorgesehen sein. Die Aufnahmehülse und das Blechteil kann dabei einstückig ausgebildet sein, wobei die Aufnahmehülse als Tiefziehkragen ausgeformt ist. Um die axiale Vorspannung auf die Antriebsschnecke22 aufzubringen, ist an dieser ein in10 nicht gezeigter Wellenabsatz zur Aufnahme der durch das Blechteil6 über das Lager40 auf die Antriebsschnecke22 übertragenen axialen Kräfte angeordnet. Alternativ kann der Wellenabsatz auch weggelassen werden, wodurch die axiale Vorspannung der Antriebsschnecke entweder entfällt, oder über eine Presspassung zwischen dem Innenring des Lagers40 und der Antriebsschnecke22 oder durch Mittel zur Erzeugung eines Formschlusses, beispielsweise einem auf der Antriebsschnecke22 angeordneten Sicherungsring, bereitgestellt wird. - Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den einzelnen Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Lenkwelle
- 10
- Eingangswelle
- 12
- Ausgangswelle
- 100
- Elektromechanische Servolenkung
- 102
- Lenkrad
- 104
- Lenkritzel
- 106
- Zahnstange
- 108
- Spurstange
- 110
- Lenkbares Rad
- 112
- Hilfskraftunterstützung
- 114
- Hilfskraftunterstützung
- 116
- Hilfskraftunterstützung
- 118
- Drehmomentsensor
- 118’
- Drehmomentsensor
- 120
- kardanisches Gelenk
- 2
- Vorrichtung zum Aufbringen einer Hilfskraft
- 20
- Schneckenrad
- 22
- Antriebsschnecke
- 24
- Elektromotor
- 200
- Schneckenradachse
- 220
- Schneckenachse
- 222
- Erstes Ende
- 224
- Zweites Ende
- 240
- Abtrieb des Elektromotors
- 3
- Gehäuse
- 30
- Grundkörper
- 32
- Gehäuseflansch
- 34
- Abdeckplatte
- 36
- Drehmomentensensor
- 4
- Lagervorrichtung
- 40
- Lager
- 42
- Halterung
- 44
- Stift
- 46
- Schenkelfeder
- 400
- Lagerachse des Lagers
- 420
- Bereich umlaufender Materialreduktion
- 421
- Erster Bereich
- 422
- Zweiter Bereich
- 424
- Materialaussparung
- 425
- Bohrung
- 426
- Sicke
- 427
- Aufnahmebohrung des Lagers
- 428
- Stiftaufnahme
- 429
- Federaufnahme
- 462
- Erster Arm
- 464
- Zweiter Arm
- 6
- Blechteil
- 61
- Erster Bereich
- 62
- Zweiter Bereich
- 63
- Zwischenbereich
- 64
- Befestigungspunkt
- 66
- Lageraufnahme
- S
- Schwenkachse
- T
- Torsionsachse
- d
- Dickenrichtung des Blechteils
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011015883 A1 [0006]
- EP 2423075 A2 [0007]
Claims (10)
- Elektromechanische Servolenkung (
100 ) für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine von einem Elektromotor (24 ) angetriebene Antriebsschnecke (22 ), welche mit einem mit einer Lenkwelle (1 ) gekoppelten Schneckenrad (20 ) zusammenwirkt, wobei die Antriebsschnecke (22 ) um ihre Schneckenachse (220 ) herum rotierbar in einem in einer Halterung (42 ) gehaltenen Lager (40 ) gelagert ist und die Halterung (42 ) die Antriebsschnecke (22 ) in Richtung auf das Schneckenrad (20 ) zu vorspannt, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (42 ) um eine senkrecht zur Schneckenachse (220 ) angeordnete Torsionsachse (T) torsionsweich ist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (42 ) ein elastisches Blechteil (6 ) ist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Blechteil (6 ) drehfest und unter Aufbringung der Vorspannung an einem Gehäuse (3 ) angebracht ist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechteil (6 ) eine Dickenrichtung (d) aufweist, welche sich in einem zweiten Bereich (62 ) des Blechteils (6 ), an welchem das Lager (40 ) angeordnet ist, im Wesentlichen parallel zur Schneckenachse (220 ) angeordnet ist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (42 ) um eine Schwenkachse (S) herum schwenkbar angeordnet ist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (42 ) mindestens einen eine Materialaussparung (424 ) aufweisenden Bereich zur Bereitstellung der reduzierten Torsionssteifigkeit aufweist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Materialaussparung (424 ) in Form einer umlaufenden Materialreduktion (420 ) bereitgestellt ist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Materialaussparung (424 ) in Form mindestens einer Bohrung (425 ) und/oder mindestens einer Nut (426 ) bereitgestellt ist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (42 ) mittels einer Feder gegen das Schneckenrad (20 ) vorgespannt ist. - Elektromechanische Servolenkung (
100 ) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (42 ) um die Torsionsachse (T) herum torsionsweicher ausgebildet ist, als um jede senkrecht zu der Torsionsachse (T) angeordnete Achse.
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