DE102014109883B4

DE102014109883B4 - Umformeinrichtung zum Umformen und nachfolgenden Presshärten eines Blechzuschnitts oder eines vorgeformten Halbzeugs aus Stahl sowie damit hergestelltes Stahlwerkstück

Info

Publication number: DE102014109883B4
Application number: DE102014109883.8A
Authority: DE
Inventors: Manfred Beck; Michael Braun; Ralf HUND
Original assignee: Braun CarTec GmbH
Current assignee: Braun Cartec De GmbH; Braun Manuela De
Priority date: 2014-07-15
Filing date: 2014-07-15
Publication date: 2023-05-04
Anticipated expiration: 2034-07-16
Also published as: DE102014109883A1

Abstract

Umformeinrichtung (1) zum Umformen und nachfolgenden Presshärten eines Blechzuschnitts oder eines vorgeformten Halbzeugs aus Stahl, wobei die Umformeinrichtung (1) eine Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) mit einem gegenüber einem unteren Werkzeug bewegbaren oberen Werkzeug umfasst, und derart ausgebildet ist, dass der Blechzuschnitt oder das vorgeformte Halbzeug in der Umformeinrichtung (1) zu einem Blechformteil umgeformt wird,wobei vorgesehen ist,dass die Umformeinrichtung (1) weitere Bearbeitungsvorrichtungen mit einem gegenüber einem unteren Werkzeug bewegbaren oberen Werkzeug und Transportvorrichtungen (7) umfasst, die zwischen benachbarten weiteren Bearbeitungsvorrichtungen oder zwischen einer der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) benachbarten weiteren Bearbeitungsvorrichtung und der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) angeordnet sind,dass die Umformeinrichtung (1) ein Oberteil und ein Unterteil aufweist,zwischen denen die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2), die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen und die Transportvorrichtungen (7) angeordnet sind, unddass zwischen den oberen Werkzeugen der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) und der weiteren Bearbeitungsvorrichtungen Antriebseinrichtungen (10) angeordnet sind, die an dem Oberteil der Umformeinrichtung (1) abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet,dass die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen eine erste Erwärmungsvorrichtung (61), eine Umformvorrichtung (3), eine Kalibriervorrichtung (4), mindestens eine Rollvorrichtung (51, 52, 53) und eine zweite Erwärmungsvorrichtung (62) umfassen, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) angeordnet sind, unddass die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) und die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen in einem wannenförmigen Schutzgasbehälter (8) angeordnet sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Umformeinrichtung zum Umformen und nachfolgenden Presshärten eines Blechzuschnitts oder eines vorgeformten Halbzeugs aus Stahl nach dem Oberbegriff des Anspruchs . Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Stahlwerkstück gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
Das Umformen des Blechzuschnitts kann in mehreren Vorrichtungen erfolgen, die im technologischen Ablauf einer Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung vorgeschaltet sein können. Nach dem Presshärten können weitere Verfahrensschritte vorgesehen sein, die im technologischen Ablauf in der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung nachgeschalteten Vorrichtungen durchgeführt werden können.
Aus der DE 10 2012 112 334 A1 ist eine solche Umformeinrichtung mit einem oberen Werkzeug und einem unteren Werkzeug bekannt. Über eine an einem Gestell abgestützte Antriebsvorrichtung ist das obere Werkzeug gegenüber dem unteren Werkzeug bewegbar angetrieben.
Die DE 10 2006 015 666 A1 zeigt einen Durchlaufofen mit einem Kombiwerkzeug, welches zum Umformen geeignet ist. Das Kombiwerkzeug umfasst ein oberes Werkzeug und ein unteres Werkzeug. Über Transporteinrichtungen werden die Werkstücke transportiert.
Die DE 10 2010 049 205 B4 beschreibt eine Warmumformlinie und ein Verfahren zum Warmumformen von blechförmigem Material. Die Warmumformlinie ist als eine Fertigungslinie aufgebaut, die hintereinander angeordnete Vorrichtungen aufweist, wobei eine der Vorrichtungen als eine Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung ausgebildet ist.
Die DE 10 2009 060 388 A1 beschreibt ein mehrstufiges direktes Formhärten bzw. Presshärten von Werkstücken aus Stahlblech. Die Umformung des Werkstücks erfolgt in zwei oder mehreren verschiedenen Werkzeugen, die als Pressen ausgebildet sind.
Die Bereitstellung und Aufstellung der zahlreichen unterschiedlichen Vorrichtungen ist material- und kostenaufwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Umformeinrichtung anzugeben, die die genannten Nachteile nicht aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Umformeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Wesentlich ist hierbei, dass ein Blechzuschnitt oder ein vorgeformtes Halbzeug in der Umformeinrichtung zu einem Blechformteil umgeformt wird . Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Stahlwerkstück gemäß den Merkmalen des Anspruchs 12.
Erfindungsgemäß handelt es sich um eine Umformeinrichtung zum Umformen und nachfolgenden Presshärten eines Blechzuschnitts oder eines vorgeformten Halbzeugs aus Stahl. Die Umformeinrichtung umfasst eine Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung mit einem gegenüber einem unteren Werkzeug bewegbaren oberen Werkzeug. Die Umformeinrichtung ist derart ausgebildet, dass der Blechzuschnitt oder das vorgeformte Halbzeug in der Umformeinrichtung zu einem Blechformteil umgeformt wird. Hierbei ist vorgesehen, dass die Umformeinrichtung weitere
Bearbeitungsvorrichtungen mit einem gegenüber einem unteren Werkzeug bewegbaren oberen Werkzeug und Transportvorrichtungen umfasst, die zwischen benachbarten weiteren Bearbeitungsvorrichtungen oder zwischen einer der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung benachbarten weiteren Bearbeitungsvorrichtung und der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung angeordnet sind,
dass die Umformeinrichtung ein Oberteil und ein Unterteil aufweist, zwischen denen die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung, die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen und die Transportvorrichtungen angeordnet sind, und dass zwischen den oberen Werkzeugen der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung und der weiteren Bearbeitungsvorrichtungen Antriebseinrichtungen angeordnet sind, die an dem Oberteil der Umformeinrichtung abgestützt sind. Wesentlich dabei ist, dass die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen eine erste Erwärmungsvorrichtung, eine Umformvorrichtung, eine Kalibriervorrichtung, mindestens eine Rollvorrichtung und eine zweite Erwärmungsvorrichtung umfassen, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung angeordnet sind, und dass die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung und die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen in einem wannenförmigen Schutzgasbehälter angeordnet sind.
Durch die Integration mehrerer weiterer Bearbeitungsvorrichtungen in die erfindungsgemäße Umformeinrichtung können zahlreiche Vorrichtungselemente, die für separate Vorrichtungen benötigt werden, entfallen. Daraus resultieren nicht unerhebliche Materialeinsparungen, Kosteneinsparungen sowie Einsparungen an Fertigungszeit.
Es ist weiter möglich, Vorrichtungselemente wiederholt zu verwenden, so dass die Konstruktion und die Fertigung der Umformeinrichtung vereinfacht werden.
Es kann vorgesehen sein, dass die der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung zugeordnete Antriebseinrichtung annähernd im Zentrum des Oberteils der Umformeinrichtung abgestützt ist. Durch die zentrale Abstützung wird eine gleichmäßige Ableitung der an dem Oberteil der Umformeinrichtung anliegenden Reaktionskräfte der Antriebseinrichtung der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung auf das Unterteil und damit auf das Fundament der Umformeinrichtung erreicht. Sofern eine der weiteren in die Umformeinrichtung integrierten Bearbeitungsvorrichtungen höhere
Reaktionskräfte als die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung hervorruft, kann vorgesehen sein, die Antriebseinrichtung dieser weiteren Bearbeitungsvorrichtung anstelle der Antriebseinrichtung der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung annähernd im Zentrum des Oberteils der Umformeinrichtung abzustützen. Bei der Antriebseinrichtung kann es sich beispielsweise um einen hydraulischen Antrieb handeln.
Es kann vorgesehen sein, dass die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen eine Umformvorrichtung, eine Kalibriervorrichtung, eine Rollvorrichtung und eine Erwärmungsvorrichtung umfassen, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung angeordnet sind.
Die Erwärmungsvorrichtung kann als eine induktive oder konduktive Erwärmungsvorrichtung ausgebildet sein. Induktive und konduktive Erwärmungsvorrichtungen weisen den Vorteil auf, dass sie ein Werkstück besonders schnell erwärmen.
In einer vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass die Erwärmungsvorrichtung und die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung in einem wannenförmigen Schutzgasbehälter angeordnet sind. Damit ist es möglich, Blechzuschnitte ohne Korrosionsschutz zu verarbeiten und eine Nachbearbeitung zum Entfernen einer durch Erwärmung verursachten Korrosionsschicht zu vermeiden.
Der wannenförmige Schutzgasbehälter kann mit einem Schutzgas befüllt sein, dessen relative Dichte > 1,0 ist. Die relative Dichte ist der Quotient aus der Dichte des Schutzgases und der Dichte trockener Luft bei gleichem Druck und gleicher Temperatur. Bei dem Schutzgas kann es sich beispielsweise um Stickstoff oder CO₂ handeln.
In einer weiteren Ausführung der Umformeinrichtung kann vorgesehen sein, dass die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen eine Umformvorrichtung, eine Kalibriervorrichtung und eine Rollvorrichtung umfassen, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung angeordnet sind, und dass die Umformeinrichtung so ausgebildet ist, dass eine Erwärmungsvorrichtung außerhalb der Umformeinrichtung stromabwärts nach der Rollvorrichtung und stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung anordenbar ist. Es ist so möglich, eine Erwärmungsvorrichtung vorzusehen, die beispielsweise wegen ihrer Größe und/oder ihres Funktionsprinzips nicht in die erfindungsgemäße Umformeinrichtung integrierbar ist. Bei der Erwärmungsvorrichtung kann es sich beispielsweise um einen gasbeheizten Durchlaufofen handeln.
Weiter kann vorgesehen sein, dass die Umformeinrichtung so ausgebildet ist, dass ein Finisher außerhalb der Umformeinrichtung stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung anordenbar ist. Als Finisher ist hier eine Vorrichtung bezeichnet, die das in der Umformeinrichtung erzeugte Blechformteil endbearbeitet, beispielsweise entgratet oder putzt.
In einer weiteren Ausbildung der Umformeinrichtung kann vorgesehen sein, dass die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen eine erste Erwärmungsvorrichtung, eine Umformvorrichtung, eine Kalibriervorrichtung, mindestens eine Rollvorrichtung und eine zweite Erwärmungsvorrichtung umfassen, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung angeordnet sind.
Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung und die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen in einem wannenförmigen Schutzgasbehälter angeordnet sind. Zur Befüllung des Schutzgasbehälters geeignete Schutzgase sind weiter oben beschrieben.
Es kann weiter vorgesehen sein, dass stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung ein Finisher angeordnet ist. Der Finisher kann außerhalb des wannenförmigen Schutzgasbehälters angeordnet sein.
Es kann auch vorgesehen sein, dass die Umformeinrichtung so ausgebildet ist, dass der Finisher außerhalb der Umformeinrichtung stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung anordenbar ist.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen

1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Umformeinrichtung in einer schematischen Schnittdarstellung;
2 die Umformeinrichtung in 1 in einer schematischen Draufsicht unter Fortlassung eines Oberteils der Umformeinrichtung;
3 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Umformeinrichtung in einer gegenüber der Darstellung in 2 weiter vereinfachten schematischen Draufsicht ;
4 ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Umformeinrichtung in einer gegenüber der Darstellung in 2 weiter vereinfachten schematischen Draufsicht ;
5 ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Umformeinrichtung in einer gegenüber der Darstellung in 2 weiter vereinfachten schematischen Draufsicht;
6 ein fünftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Umformeinrichtung in einer gegenüber der Darstellung in 2 weiter vereinfachten schematischen Draufsicht.

Die 1 und 2 zeigen eine Umformeinrichtung 1, die für das Warmumformen und Presshärten von Blechzuschnitten aus Stahl zu einem Blechformteil vorgesehen ist. Unter einem Blechzuschnitt wird hier nicht nur ein plattenförmiger Blechzuschnitt sondern auch ein vorgeformtes Halbzeug verstanden. Die Umformeinrichtung 1 umfasst eine Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 sowie weitere Bearbeitungsvorrichtungen mit einem gegenüber einem unteren Werkzeug bewegbaren oberen Werkzeug. Die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen umfassen in dem in 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel eine Umformvorrichtung 3, eine Kalibriervorrichtung 4, eine Rollvorrichtung 5 und eine Erwärmungsvorrichtung 6, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 angeordnet sind.
Zum Presshärten wird der in der Umformvorrichtung 3, der Kalibriervorrichtung 4 und der Rollvorrichtung 5 zu einem Blechformteil vorgeformte Blechzuschnitt in der Erwärmungsvorrichtung 6 auf eine Temperatur oberhalb der Austenitisierungstemperatur erwärmt und zwischen einem oberen Werkzeug und einem unteren Werkzeug der Warmumform- und Pressvorrichtung 2 fixiert und einem Pressdruck ausgesetzt. Dabei kann auch ein abschließendes Warmumformen vorgesehen sein. Danach wird das Blechformteil bei geschlossenem Werkzeug rasch unter die Austenitisierungstemperatur abgekühlt, das heißt abgeschreckt, so dass die Austenitkristallstruktur im Gegensatz zum langsamen Abkühlen erhalten bleibt. Das Presshärten wird auch als Formhärten bezeichnet, weil es in einer geschlossenen Werkzeugform stattfindet. Die Warmumform- und Pressvorrichtung 2 kann so ausgebildet sein, dass Abschnitte des Blechformteils von der Härtung ausgenommen sind und daher duktil bleiben.
Die Umformeinrichtung 1 weist ein rahmenförmiges Gestell mit einem Oberteil 11 und einem Unterteil 12 auf, zwischen denen die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2, die oben genannten weiteren Bearbeitungsvorrichtungen und Transportvorrichtungen 7 angeordnet sind. Die Transportvorrichtungen 7 sind zwischen benachbarten weiteren Bearbeitungsvorrichtungen oder zwischen einer der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 benachbarten weiteren Bearbeitungsvorrichtung und der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 angeordnet. Die Transporteinrichtungen 7 können beispielsweise als Industrieroboter ausgebildet sein, die magnetische Greifer und/oder Gabelgreifer aufweisen.
Zwischen den oberen Werkzeugen der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 und der weiteren Bearbeitungsvorrichtungen sind Antriebseinrichtungen 10 angeordnet, die an dem Oberteil der Umformeinrichtung 1 abgestützt sind. Die der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 zugeordnete Antriebseinrichtung 10 ist annähernd im Zentrum des Oberteils der Umformeinrichtung 1 abgestützt. Durch die zentrale Abstützung wird eine gleichmäßige Ableitung der an dem Oberteil 11 der Umformeinrichtung 1 anliegenden Reaktionskräfte der Antriebseinrichtung 10 auf das Unterteil 12 und damit auf das Fundament der Umformeinrichtung 1 erreicht. Sofern eine der in die Umformeinrichtung 1 integrierten weiteren Bearbeitungsvorrichtungen höhere Reaktionskräfte als die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 hervorruft, kann vorgesehen sein, die Antriebseinrichtung 10 dieser weiteren Bearbeitungsvorrichtung anstelle der Antriebseinrichtung 10 der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 annähernd im Zentrum des Oberteils 11 der Umformeinrichtung 1 abzustützen. Bei den Antriebseinrichtungen 10 kann es sich beispielsweise um hydraulische Antriebe handeln.
Die in 2 bis 6 eingetragenen Pfeile symbolisieren den technologischen Ablauf der Umformeinrichtung 1.
3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Umformeinrichtung 1. Die Umformeinrichtung 1 ist wie die in 1 und 2 vorstehend beschriebene Umformeinrichtung ausgebildet, mit dem Unterschied, dass die Erwärmungsvorrichtung 6 und die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 in einem wannenförmigen Schutzgasbehälter 8 angeordnet sind. Der Schutzgasbehälter 8 ist mit einem Schutzgas befüllt, dessen relative Dichte > 1,0 ist. Die relative Dichte ist der Quotient aus der Dichte des Schutzgases und der Dichte trockener Luft bei gleichem Druck und gleicher Temperatur. Bei dem Schutzgas kann es sich beispielsweise um Stickstoff oder CO₂ handeln. Damit ist es möglich, Blechzuschnitte ohne Korrosionsschutz zu verarbeiten und eine Nachbearbeitung zum Entfernen einer durch Erwärmung verursachten Korrosionsschicht zu vermeiden.
4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Umformeinrichtung 1. Die in 4 dargestellte Umformeinrichtung 1 weist als weitere Bearbeitungsvorrichtungen eine Umformvorrichtung 3, eine Kalibriervorrichtung 4 und eine Rollvorrichtung 5 auf, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 angeordnet sind. Eine Erwärmungsvorrichtung 6 ist außerhalb der Umformeinrichtung 1 stromabwärts nach der Rollvorrichtung 5 und stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 angeordnet. Die extern angeordnete Erwärmungsvorrichtung 6 kann beispielsweise als ein gasbeheizter Durchlaufofen ausgebildet sein, der wegen seiner Größe nicht in die Umformeinrichtung 1 integrierbar ist. Ein Finisher 9 zur Endbearbeitung des Blechformteils ist außerhalb der Umformeinrichtung 1 stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 angeordnet.
5 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Umformeinrichtung 1. Die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen umfassen eine erste Erwärmungsvorrichtung 61, eine Umformvorrichtung 3, eine Kalibriervorrichtung 4, eine erste Rollvorrichtung 51, eine zweite Rollvorrichtung 52, eine dritte Rollvorrichtung 53 und eine zweite Erwärmungsvorrichtung 62, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 angeordnet sind. Die genannten weiteren Bearbeitungsvorrichtungen sowie die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 sind in einem wannenförmigen Schutzgasbehälter 8 angeordnet, der wie weiter oben beschrieben mit einem korrosionsverhindernden Schutzgas befüllt ist, dessen auf Luft bezogene relative Dichte höher als 1,0 ist.
Stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 ist außerhalb des Schutzgasbehälters 8 ein Finisher 9 angeordnet.
6 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel der Umformeinrichtung 1.
Die Umformeinrichtung 1 ist wie die in 5 dargestellte Umformeinrichtung ausgebildet, mit dem Unterschied, dass der Finisher 9 außerhalb der Umformeinrichtung 1 stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung 2 angeordnet ist.
Bezugszeichenliste

1: Umformeinrichtung
2: Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung
3: Umformvorrichtung
4: Kalibriervorrichtung
5: Rollvorrichtung
6: Erwärmungsvorrichtung
7: Transportvorrichtung
8: Schutzgasbehälter
9: Finisher
10: Antriebseinrichtung
11: Oberteil
12: Unterteil
51: erste Rollvorrichtung
52: zweite Rollvorrichtung
53: dritte Rollvorrichtung
61: erste Erwärmungsvorrichtung
62: zweite Erwärmungsvorrichtung

Claims

Umformeinrichtung (1) zum Umformen und nachfolgenden Presshärten eines Blechzuschnitts oder eines vorgeformten Halbzeugs aus Stahl, wobei die Umformeinrichtung (1) eine Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) mit einem gegenüber einem unteren Werkzeug bewegbaren oberen Werkzeug umfasst, und derart ausgebildet ist, dass der Blechzuschnitt oder das vorgeformte Halbzeug in der Umformeinrichtung (1) zu einem Blechformteil umgeformt wird, wobei vorgesehen ist, dass die Umformeinrichtung (1) weitere Bearbeitungsvorrichtungen mit einem gegenüber einem unteren Werkzeug bewegbaren oberen Werkzeug und Transportvorrichtungen (7) umfasst, die zwischen benachbarten weiteren Bearbeitungsvorrichtungen oder zwischen einer der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) benachbarten weiteren Bearbeitungsvorrichtung und der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) angeordnet sind, dass die Umformeinrichtung (1) ein Oberteil und ein Unterteil aufweist, zwischen denen die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2), die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen und die Transportvorrichtungen (7) angeordnet sind, und dass zwischen den oberen Werkzeugen der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) und der weiteren Bearbeitungsvorrichtungen Antriebseinrichtungen (10) angeordnet sind, die an dem Oberteil der Umformeinrichtung (1) abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen eine erste Erwärmungsvorrichtung (61), eine Umformvorrichtung (3), eine Kalibriervorrichtung (4), mindestens eine Rollvorrichtung (51, 52, 53) und eine zweite Erwärmungsvorrichtung (62) umfassen, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) angeordnet sind, und dass die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) und die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen in einem wannenförmigen Schutzgasbehälter (8) angeordnet sind.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) zugeordnete Antriebseinrichtung (10) annähernd im Zentrum des Oberteils der Umformeinrichtung (1) abgestützt ist.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen eine Umformvorrichtung (3), eine Kalibriervorrichtung (4), eine Rollvorrichtung (5) und eine Erwärmungsvorrichtung (6) umfassen, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) angeordnet sind.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmungsvorrichtung (6) als eine induktive oder konduktive Erwärmungsvorrichtung ausgebildet ist.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmungsvorrichtung (6) und die Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) in einem wannenförmigen Schutzgasbehälter (8) angeordnet sind.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Bearbeitungsvorrichtungen eine Umformvorrichtung (3), eine Kalibriervorrichtung (4) und eine Rollvorrichtung (5) umfassen, die stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) angeordnet sind, und dass die Umformeinrichtung (1) so ausgebildet ist, dass eine Erwärmungsvorrichtung (6) außerhalb der Umformeinrichtung (1) stromabwärts nach der Rollvorrichtung (5) und stromaufwärts vor der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) anordenbar ist.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umformeinrichtung (1) so ausgebildet ist, dass ein Finisher (9) außerhalb der Umformeinrichtung (1) stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) anordenbar ist.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der wannenförmige Schutzgasbehälter (8) mit einem Schutzgas befüllt ist, dessen auf Luft bezogene relative Dichte höher als 1,0 ist.
Umformeinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) ein Finisher (9) angeordnet ist.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Finisher (9) außerhalb des wannenförmigen Schutzgasbehälters (8) angeordnet ist.
Umformeinrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Umformeinrichtung (1) so ausgebildet ist, dass der Finisher (9) außerhalb der Umformeinrichtung (1) stromabwärts hinter der Warmumform- und Presshärtungsvorrichtung (2) anordenbar ist.
Stahlwerkstück hergestellt aus einem Blechzuschnitt oder vorgeformten Halbzeug durch Umformen und nachfolgendem Presshärten in einer Umformeinrichtung (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Umformeinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche ausgebildet ist.