-
Die Erfindung betrifft ein Garzubehör für ein Gargerät zum Erwärmen eines Garguts, insbesondere zum Erwärmen durch Kontaktwärme.
-
Durch den Einsatz von Mikrowellenstrahlung in Gargeräten, das heißt elektromagnetischer Strahlung mit einer Frequenz zwischen 100 MHz bis 5000 MHz, ist es möglich, Gargüter zu erwärmen und zu garen. Jedoch ist eine direkte Beeinflussung des äußeren Bräunungsgrads nicht möglich, da die Mikrowellenstrahlung in das Innere des Garguts eindringt.
-
Um in einem Gargerät, das Gargüter mit Mikrowellenstrahlung gart, eine Bräunung des Garguts zu erreichen, ist es bekannt, das Gargut auf Garzubehör zu garen, das durch die Mikrowellenstrahlung erwärmt wird. Das Garzubehör ist hierzu aus Materialien hergestellt, welche Mikrowellenstrahlung absorbieren und in Wärme umsetzen. Durch den Kontakt des Garguts mit dem erwärmten Garzubehör wird das Gargut gegart und gleichzeitig gebräunt.
-
Jedoch ist es mit dem bekannten Garzubehör nicht möglich, das Gargut nahezu ausschließlich durch die Kontaktwärme zu garen, da ein nicht zu vernachlässigender Teil der Mikrowellenstrahlung vom Gargut direkt absorbiert wird. Außerdem lässt sich solches Garzubehör nicht automatisch vom Gargerät erkennen.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, Garzubehör bereitzustellen, das es ermöglicht mithilfe von Mikrowellenstrahlung Gargut nahezu ausschließlich durch Kontaktwärme zu garen und zu bräunen und welches sich automatisiert vom Gargerät erkennen lässt.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch Garzubehör für ein Gargerät zum Erwärmen eines Garguts, insbesondere durch Kontakt, wobei das Garzubehör einen ersten Heizabschnitt aufweist, welcher Mikrowellenstrahlung absorbieren und in Wärme umsetzen kann, wobei der Heizabschnitt im verwendeten Frequenzbereich einer Mikrowellenquelle des Gargeräts lediglich eine Resonanzfrequenz mit einem Resonanzpeak aufweist, der insbesondere eine Halbwertsbreite von weniger als 40 MHz, insbesondere weniger als 20 MHz hat. Dabei liegt der verwendete Frequenzbereich der Mikrowellenquelle im Regelfall zwischen 0,8 GHz und 2,5 GHz. Durch die Erfindung ist es möglich, dass das Garzubehör durch gezielte Einstrahlung von Mikrowellenstrahlung mit Frequenzen, die der Resonanzfrequenz entsprechen, erwärmt wird. Weiterhin kann der Heizabschnitt aufgrund seiner charakteristischen Absorption von Mikrowellenstrahlung um die Resonanzfrequenz vom Gargerät durch Analyse der im Garraum absorbierten bzw. aus dem Garraum reflektierten Mikrowellenstrahlung detektiert werden, so dass es möglich ist, das Garzubehör im Garraum zu erkennen.
-
Vorzugsweise ist der Absorptionskoeffizient bei der Resonanzfrequenz des Heizabschnitts deutlich, insbesondere um bis zu eine Größenordnung, größer als der übliche Absorptionskoeffizient von Gargütern, insbesondere zwischen 0,8 GHz und 2,5 GHz. Auf diese Weise ist es möglich, durch Emission von Mikrowellenstrahlung mit der Resonanzfrequenz gezielt das Garzubehör zu erwärmen, ohne dass es zu einer merklichen Erwärmung des Garguts aufgrund von direkter Einwirkung der Mikrowellenstrahlung kommt.
-
In einer Ausführungsvariante ist der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts von der Richtung der Polarisation der Mikrowellenstrahlung abhängig. Die Richtung der Polarisation bzw. die Polarisationsrichtung der Mikrowellenstrahlung ist dabei die Richtung des Vektors des elektrischen Feldes bzw. des Verschiebungsfeldes. Im Folgenden wird dabei von linearer Polarisation ausgegangen. Auf diese Weise ist es möglich, die Erwärmung des Garzubehörs durch die gezielte Emission von polarisierter Mikrowellenstrahlung zu beeinflussen.
-
Beispielsweise weist der Heizabschnitt eine Vorzugsrichtung auf, wobei der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts für Mikrowellenstrahlung mit Polarisation in der Vorzugsrichtung, insbesondere um die Resonanzfrequenz, deutlich, insbesondere wenigstens um den Faktor 10, größer ist als der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts für Mikrowellenstrahlung mit Polarisation senkrecht zur Vorzugsrichtung. Durch die Ausbildung einer Vorzugsrichtung kann die Erwärmung und Detektion des Garzubehörs noch gezielter erfolgen, da die Absorptionscharakteristik des Garzubehörs nun sowohl von der Frequenz als auch der Polarisation der Mikrowellenstrahlung abhängt.
-
Beispielsweise ist der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts für Mikrowellenstrahlung mit Polarisation senkrecht zur Vorzugsrichtung zumindest im Bereich der Halbwertsbreite des Resonanzpeaks vernachlässigbar klein, wodurch es möglich ist, den Frequenzbereich um die Resonanzfrequenz herum zur Erwärmung des Garguts oder zu anderen Zwecken zu verwenden, ohne dabei das Garzubehör selbst zu erwärmen, wenn die Polarisation der Mikrowellenstrahlung senkrecht zur Vorzugsrichtung gewählt ist. Dabei wird unter dem Begriff „vernachlässigbar klein“ eine Absorption verstanden, die bei normalen Leistungen einer Mikrowellenquelle eines Gargeräts und üblichen Gardauern keine nennenswerte Erwärmung des Garzubehörs bzw. Garguts mit sich bringt.
-
In einer weiteren Ausführungsvariante weist das Garzubehör einen zweiten Heizabschnitt auf, dessen Resonanzfrequenz und/oder Vorzugsrichtung von der Resonanzfrequenz und/oder der Vorzugsrichtung des ersten Heizabschnitts verschieden ist, sodass der zweite Heizabschnitt unabhängig vom ersten Heizabschnitt erwärmt werden kann.
-
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Erwärmen von Gargut mittels Garzubehör in einem Gargerät mit einer Mikrowellenquelle, das die folgenden Schritte umfasst:
- a) Platzieren des Garguts im Garraum auf oder am Garzubehör,
- b) Emittieren von Mikrowellenstrahlung in den Garraum, wobei der überwiegende Teil, insbesondere mehr als 80% der Leistung, der Mikrowellenstrahlung mit Frequenzen innerhalb der Halbwertsbreite des Resonanzpeaks des Heizabschnitts emittiert wird.
-
Auf diese Weise ist es möglich, dass lediglich der Heizabschnitt erwärmt wird und eine Erwärmung des Garguts nur in vernachlässigbarem Maße erfolgt.
-
Vorzugsweise wird die Richtung der Polarisation des überwiegenden Teils, insbesondere von mehr als 80% der Leistung, der Mikrowellenstrahlung in der Vorzugsrichtung des Heizabschnitts gewählt, wodurch die Erwärmung des Garguts durch direkte Mikrowellenstrahlung weiter verringert wird.
-
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird zu Beginn des Garvorgangs die Resonanzfrequenz des Heizabschnitts erkannt, wobei Mikrowellenstrahlung in den Garraum emittiert wird, deren Frequenz zumindest einmal den verwendeten Frequenzbereich der Mikrowellenquelle durchläuft, für jede Frequenz die im Garraum absorbierte Energie bestimmt wird und die Resonanzfrequenz des Garzubehörs bei der Frequenz angenommen wird, bei der am meisten Energie im Garraum absorbiert wurde. Dabei kann die Bestimmung der im Garraum absorbierten Energie durch Differenzbildung von der in den Garraum eingestrahlten und der aus dem Garraum reflektierten Energie erfolgen. Auf diese Weise ist es möglich, dass das Gargerät die Resonanzfrequenz des Garzubehörs erkennt und anhand der erkannten Resonanzfrequenz die Art des Garzubehörs automatisch ermittelt, beispielsweise aufgrund von hinterlegten Zuordnungen von verschiedenem Garzubehör zu Resonanzfrequenzen. Dies kann beispielsweise durch eine Steuereinheit des Gargeräts geschehen, die die Mikrowellenquelle, Antennen und weitere Komponenten des Gargeräts steuert.
-
Auch kann zu Beginn des Garvorgangs die Vorzugsrichtung des Heizabschnitts erkannt werden, wobei für jede der möglichen Richtungen der Polarisation das Durchlaufen des verwendeten Frequenzbereichs der Mikrowellenquelle mit Mikrowellenstrahlung mit entsprechender Polarisation durchgeführt wird, für jede Kombination aus Frequenz und Polarisation die im Garraum absorbierte Energie bestimmt wird und die Vorzugsrichtung des Heizabschnitts bei der Polarisationsrichtung der Kombination aus Frequenz und Polarisation angenommen wird, bei der am meisten Energie im Garraum absorbiert wurde. Auf diese Weise ist es möglich, dass das Gargerät auch die Vorzugsrichtung des Heizabschnitts automatisch erkennt. Zur Vereinfachung kann auch nur ein engeres Frequenzband um die Resonanzfrequenz herum in den verschiedenen Polarisationsrichtungen durchlaufen werden.
-
In einer Ausführungsvariante wird die Emission von Mikrowellenstrahlung in den Garraum mit Frequenzen außerhalb der Halbwertsbreite des Resonanzpeaks und/oder mit von der Vorzugsrichtung verschiedenen Polarisationen weitestgehend unterdrückt, wodurch eine gezielte Erwärmung lediglich des Heizabschnitts erreicht wird.
-
Auch kann in den Garraum Mikrowellenstrahlung mit Frequenzen innerhalb der Halbwertsbreite des Resonanzpeaks im Wechsel mit Mikrowellenstrahlung mit einer Frequenz oder einem Frequenzband außerhalb der Halbwertsbreite des Resonanzpeaks emittiert werden. Auf diese Weise lässt sich je nach Fortschritt der Zubereitung des Garguts das Gargut gezielt mittels Absorptionswärme durch direkte Mikrowellenstrahlung oder mittels Kontaktwärme durch das Garzubehör garen. Dies bezieht sich wieder auf den überwiegenden Teil, insbesondere mehr als 80% der Leistung der emittierten Mikrowellenstrahlung.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes Garzubehör in Draufsicht,
-
2 das erfindungsgemäße Garzubehör nach 1 im Schnitt entlang der Achse II-II,
-
3 ein Gargerät mit dem erfindungsgemäßen Garzubehör nach 1, und
-
die 4a bis 4d Absorptionskurven des Garzubehörs nach 1.
-
In 1 ist schematisch ein Garzubehör 10 schematisch dargestellt, das bei dieser Ausführungsform ein Backblech ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt; das Garzubehör kann jedes Zubehörteil sein, mit dem Gargut in einem Gargerät mittels Kontaktwärme erwärmt werden kann. Andere Beispiele sind ein Pizzablech oder eine Grillplatte.
-
Das Garzubehör 10 ist ein rechteckiges Blech, auf dem sechs kreisrunde erste Heizabschnitte 12 ausgebildet sind.
-
Die Heizabschnitte 12 bestehen zumindest teilweise aus einem Absorptionsmaterial, welches Mikrowellenstrahlung absorbieren und in Wärme umsetzen kann.
-
Das Absorptionsmaterial weist dabei lediglich eine Resonanzfrequenz ωres mit einem Resonanzpeak 16 auf, der beispielsweise eine Halbwertsbreite Δω von weniger als 40 MHz, insbesondere weniger als 20 MHz hat.
-
Der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts 12 liegt bei der Resonanzfrequenz ωres um ein Vielfaches, insbesondere um bis zu eine Größenordnung höher als der Absorptionskoeffizient von üblichem Gargut bei Frequenzen zwischen 0,8 GHz und 2,5 GHz.
-
Weiterhin kann der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts 12 von der Richtung der Polarisation der eingestrahlten Mikrowellenstrahlung abhängig sein.
-
Der Heizabschnitt 12 kann dann eine Vorzugsrichtung R aufweisen, wobei der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts 12 für Mikrowellenstrahlung mit Polarisation P in der Vorzugsrichtung R, insbesondere innerhalb der Halbwertsbreite Δω, deutlich, insbesondere um wenigstens den Faktor 10, größer ist als der Absorptionskoeffizient Heizabschnitts 12 für Mikrowellenstrahlung mit Polarisation P senkrecht zur Vorzugsrichtung R. Dies gilt insbesondere für den Absorptionskoeffizient im Bereich der Resonanzfrequenz ωres.
-
Weiterhin kann der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts 12 für Mikrowellenstrahlung mit Polarisation P senkrecht zur Vorzugsrichtung R zumindest im Bereich der Halbwertsbreite Δω des Resonanzpeaks 16 vernachlässigbar klein sein. So kann durch Mikrowellenstrahlung mit Polarisation P senkrecht zur Vorzugsrichtung R das Gargut nicht erwärmt bzw. gegart werden, da diese Mikrowellenstrahlung den Heizabschnitt 12 nahezu ungehindert passieren kann.
-
In 3 ist ein Gargerät 18 mit einem Garraum 20 schematisch dargestellt. An den Wänden des Garraums 20 befinden sich drei Antennen 22 x, 22 y, 22 z, zum Beispiel Dipolantennen, die jeweils unterschiedlich orientiert sind. Die Orientierung der Längsachse der Antennen 22 bzw. die Polarisationsrichtung Px, Py, Pz von der von den Antennen 22 x, 22 y, 22 z emittierten Mikrowellenstrahlung kann so gewählt sein, dass alle drei Raumrichtungen aufgespannt werden. Das auf diese Weise definierte Koordinatensystem muss dabei nicht mit einem Koordinatensystem übereinstimmen, das von den Wänden des Garraums des Gargeräts aufgespannt wird.
-
Denkbar ist selbstverständlich auch, dass die Antennen 22 an der gleichen Garraumwand angeordnet sind oder sogar zu einer Antenne zusammengefasst sind. Auch ist es denkbar, dass aufgrund der Anordnung der Antennen 22 nur Mikrowellenstrahlung mit Polarisationsrichtungen P in zwei der drei verschiedenen Raumrichtungen möglich ist. Auf diese Weise könnte eine Antenne eingespart werden.
-
Das Gargerät 18 weist zudem eine Mikrowellenquelle 24 auf, die Mikrowellenstrahlung erzeugen kann, die dann von den Antennen 22 in den Garraum 20 emittiert wird.
-
Die Mikrowellenquelle 24 kann Mikrowellenstrahlung mit verschiedenen Frequenzen ω zwischen einer niedrigsten Frequenz ωmin und einer höchsten Frequenz ωmax erzeugen. Der Frequenzbereich zwischen der niedrigsten Frequenz ωmin und der höchsten Frequenz ωmax stellt den von der Mikrowellenquelle 24 verwendeten Frequenzbereich dar.
-
Weiterhin kann das Gargerät 18 eine Steuereinheit 26 aufweisen, die die Mikrowellenquelle 24, insbesondere die Frequenz ω der erzeugten Mikrowellenstrahlung, und die zur Emission der Mikrowellenstrahlung verwendete Antenne 22 und damit die Polarisationsrichtung P der Mikrowellenstrahlung steuert.
-
Auch kann die Steuereinheit 26 die Antennen 22 x, 22 y, 22 z einzeln oder in Kombination ansteuern, sodass nur eine der Antennen 22 x, 22 y, 22 z oder eine Kombination der Antennen 22 x, 22 y, 22 z Mikrowellenstrahlung emittiert.
-
Auch kann die Steuereinheit 26 mit Sensoren (nicht gezeigt) verbunden sein, die die aus dem Garraum 20 reflektierte Energie messen. Die Sensoren sind beispielsweise an jeder der Antennen 22 und/oder an der Mikrowellenquelle 24 vorgesehen.
-
Mithilfe der Steuereinheit 26 ist es also möglich, im Garraum 20 Mikrowellenstrahlung einer gewünschten Frequenz ω und/oder mit einer gewünschten (linearen) Polarisation mit Polarisationsrichtung P zu erzeugen.
-
Zum Garen eines Garguts im Gargerät 18 ist nun im Garraum 20 das Garzubehör 10 angeordnet. Zur Vereinfachung der Darstellung ist nur ein Heizabschnitt 12 des Garzubehörs 10 dargestellt.
-
Auf dem Heizabschnitt 12 kann das Gargut angeordnet sein, das im Gargerät 18 gegart werden soll.
-
Die Vorzugsrichtung R des Garzubehörs 10 ist die vertikale Richtung bzw. die y-Richtung.
-
Um das Gargut nun im Gargerät 18 mittels des Garzubehörs 10 zu erwärmen, wird zunächst das Gargut im Garraum 20 auf dem Garzubehör 10, genauer auf dem Heizabschnitt 12 platziert. Denkbar ist auch, dass das Gargut an einem Garzubehör platziert wird, falls es sich um eine andere Art von Garzubehör handelt. Es ist auch denkbar, dass ein Garzubehör auf dem Gargut angeordnet wird, um es an der Oberseite mit Kontaktwärme zu garen. Wird beispielsweise ein Steak auf ein erstes Garzubehör gelegt und ein zweites Garzubehör auf das Steak, kann dieses von den beiden Seiten gleichzeitig mit Kontaktwärme gegart werden.
-
Nun wird von den Antennen 22 Mikrowellenstrahlung in den Garraum 20 emittiert, wobei die Frequenz ω der Mikrowellenstrahlung bei der Resonanzfrequenz ωres gewählt ist, beispielsweise von der Steuereinheit 26. Das heißt, dass die Frequenz ω des überwiegenden Teils, insbesondere jedoch mehr als 80%, der Leistung der Mikrowellenstrahlung der Resonanzfrequenz ωres entspricht, zumindest jedoch innerhalb der Halbwertsbreite Δω des Resonanzpeaks 16 des Garzubehörs 10 liegt.
-
Hängt, wie in der gezeigten Ausführungsform, der Absorptionskoeffizient des Heizabschnitts 12 von der Polarisation P der Mikrowellenstrahlung ab, kann die Richtung der Polarisation P des überwiegenden Teils, insbesondere von mehr als 80% der Leistung, der Mikrowellenstrahlung von der Steuereinheit 26 in der Vorzugsrichtung R des Garzubehörs 10 gewählt und von den entsprechenden Antennen 22 emittiert werden.
-
Im in 3 dargestellten Fall entspricht die Vorzugsrichtung R des Heizabschnitts 12 bzw. des Garzubehörs 10 der y-Richtung.
-
Um nun das Gargut im Gargerät 18 nur mithilfe der Heizabschnitte 12 zu garen, wird im Garraum 20 folglich Mikrowellenstrahlung mit der Resonanzfrequenz ωres und Polarisation P in Vorzugsrichtung R, also Py, benötigt.
-
Folglich steuert die Steuereinheit 26 die Mikrowellenquelle 24 so, dass sie Mikrowellenstrahlung mit der Frequenz ωres erzeugt. Außerdem wird von der Steuereinheit 26 nur die Antenne 22 y angesteuert und so Mikrowellenstrahlung mit Polarisationsrichtung Py in y-Richtung erzeugt. Emission von Mikrowellenstrahlung in den Garraum 20 mit Frequenzen außerhalb der Halbwertsbreite Δω des Resonanzpeaks 16 und/oder mit von der Vorzugsrichtung R verschiedenen Polarisationen werden von der Steuereinheit 26 weitestgehend unterdrückt.
-
Durch die Auswahl der Frequenz ω und/oder der Polarisationsrichtung P der Mikrowellenstrahlung wird sichergestellt, dass ihr überwiegender Teil von den Heizabschnitten 12 und nicht vom Gargut selbst absorbiert wird.
-
Folglich erwärmen sich die Heizabschnitte 12 stark und übertragen die erzeugte Wärme durch Kontakt auf das Gargut. Das Gargut selbst absorbiert keine Mikrowellenstrahlung direkt und wird lediglich durch Kontaktwärme gegart, wodurch eine erwünschte Bräunung des Garguts erreicht wird.
-
Vor oder zu Beginn des Garvorgangs kann es vorgesehen sein, dass die Resonanzfrequenz ωres des Garzubehörs 10 erkannt wird, beispielsweise durch die Steuereinheit 26.
-
Hierzu wird zunächst der gesamte verwendete Frequenzbereich der Mikrowellenquelle 24 des Gargeräts 18 einmal durchlaufen. Dies bedeutet, dass ausgehend beispielsweise von der niedrigsten verwendeten Frequenz ωmin, Mikrowellenstrahlung mit dieser niedrigsten Frequenz ωmin in den Garraum 20 emittiert wird und anschließend die Frequenz ω der emittierten Mikrowellenstrahlung kontinuierlich erhöht wird, bis Mikrowellenstrahlung mit der höchsten verwendeten Frequenz ωmax der Mikrowellenquelle 24 in den Garraum 20 emittiert wird.
-
Gleichzeitig wird für jede Frequenz ω die im Garraum 20 absorbierte Energie bestimmt. Dies erfolgt zum Beispiel durch Messung der aus dem Garraum 20 reflektierten Energie. Die absorbierte Energie entspricht dann der Differenz aus der in den Garraum 20 emittierten Energie und der aus dem Garraum 20 reflektierten Energie.
-
In 4a ist ein typischer Verlauf der absorbierten Energie Etot beim Durchlaufen des verwendeten Frequenzbereichs als durchgezogene Kurve dargestellt.
-
Vor oder zu Beginn wird Mikrowellenstrahlung mit der Frequenz ωmin in den Garraum 20 emittiert, von der nur wenig im Garraum 20 absorbiert wird. Diese geringe Absorption entspricht keiner nennenswerten Energieaufnahme weder des Garzubehörs 10 noch des Garguts im Garraum 20 und ist am ebenen Verlauf der Absorptionslinie zu erkennen.
-
Nähert sich die Frequenz ω der Mikrowellenstrahlung der Resonanzfrequenz ωres des Garzubehörs 10, so steigt die im Garraum 20 absorbierte Energie Etot stark an.
-
Bei der Frequenz ωres, welcher der Resonanzfrequenz des Garzubehörs 10 entspricht, erreicht die absorbierte Energie Etot ihr Maximum.
-
Danach, d.h. bei Frequenzen ω größer als die Resonanzfrequenz ωres, fällt die absorbierte Energie Etot stark ab, bis sie wieder das Niveau geringer Absorption erreicht hat, sodass sich um die Resonanzfrequenz ωres ein Resonanzpeak 16 bildet.
-
Die Resonanzfrequenz ωres des Garzubehörs 10 wird nun bei der Frequenz ω angenommen, bei der am meisten Energie im Garraum absorbiert wurde. Auch kann die Halbwertsbreite Δω des Resonanzpeaks 16 ermittelt werden.
-
Denkbar ist auch, dass die Resonanzfrequenz ωres für verschiedenen Typen von Garzubehör 10 gleich ist und sich die Garzubehöre 10 bzw. ihre Heizabschnitte 12 nur durch ihre Vorzugsrichtung R unterscheiden.
-
Die in 4a dargestellte Absorptionskurve bezieht sich auf die im Garraum 20 absorbierte Energie Etot in allen drei Polarisationsrichtungen. In den 4b, 4c, 4d sind einzelne Absorptionskurven der Mikrowellenstrahlung mit einer bestimmten Polarisationsrichtung dargestellt.
-
In 4b ist die absorbierte Energie Ex von Mikrowellenstrahlung mit Polarisationen Px in x-Richtung dargestellt, 4c zeigt die absorbierte Energie Ey von Mikrowellenstrahlung mit Polarisation Py in y-Richtung und in 4d ist die absorbierte Energie Ez für Polarisation Pz in z-Richtung dargestellt.
-
Diese Kurven werden ermittelt, indem für jede der möglichen Richtungen der Polarisation Px, Py, Pz das oben beschriebene Durchlaufen des verwendeten Frequenzbereichs der Mikrowellenquelle 24 mit Mikrowellenstrahlung entsprechender Polarisation Px, Py, Pz durchgeführt wird. Dabei wird für jede Kombination aus Frequenz ω und Polarisation Px, Py, Pz die im Garraum 20 absorbierte Energie Ex, Ey, Ez bestimmt und die Vorzugsrichtung R des Garzubehörs 10 bei der Polarisationsrichtung P der Kombination aus Frequenz ω und Polarisation Px, Py, Pz angenommen, bei der am meisten Energie im Garraum 20 absorbiert wurde. Das Erkennen der Vorzugsrichtung R kann auch vor oder ganz ohne Erkennung der Resonanzfrequenz ωres erfolgen.
-
Das Durchlaufen des verwendeten Frequenzbereichs mit Mikrowellenstrahlung mit den verschiedenen Polarisationen Px, Py, Pz kann für alle Polarisationen Px, Py, Pz gleichzeitig oder aber auch für jede Polarisationen Px, Py, Pz einzeln erfolgen. Erfolgt das Durchlaufen gleichzeitig, so ist zur Bestimmung der absorbierten Energien Ex, Ey, Ez für jede der Polarisationsrichtungen Px, Py, Pz die aus Garraum 20 reflektierte Energie einzeln zu detektieren.
-
Denkbar ist auch, dass nur der Teil des verwendeten Frequenzbereichs wiederholt abgefahren wird, in dem sich der Resonanzpeak 16 befindet.
-
Im gezeigten Fall liegt die Vorzugsrichtung R in y-Richtung. Entsprechend weist nur die Kurve aus 4c, die die absorbierte Energie Ey von Mikrowellen mit Polarisation Py in y-Richtung darstellt, den Resonanzpeak 16 auf. Die Kurven der anderen beiden Polarisationsrichtungen Px, Py (4b bzw. 4d) bleiben durchgängig auf niedrigem Niveau.
-
Die Vorzugsrichtung R des Garzubehörs 10 wird somit von der Steuereinheit 26 in y-Richtung angenommen.
-
Selbstverständlich können im Garraum 20 mehrere Heizabschnitte 12 mit verschiedenen Resonanzfrequenzen ωres, ω'res und/oder Vorzugsrichtungen R, R' vorhanden sein. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn ein weiteres Garzubehör eines anderen Typs in den Garraum 20 eingeführt wurde. Auch ist es denkbar, dass in einem Garzubehör 10 ein zweiter Heizabschnitt 12' aus anderem Absorptionsmaterial und entsprechend unterschiedlicher Resonanzfrequenz ω'res und/oder Vorzugsrichtung R' vorgesehen ist, um die einzelnen Heizabschnitte 12, 12' gezielt erwärmen zu können. Vorzugsweise überlappen die Resonanzpeaks 16, 16' der Resonanzfrequenzen ωres, ω'res nicht.
-
In diesen Fällen zeigt sich im Absorptionsdiagramm, in 4a und 4b durch die gestrichelte Kurve angedeutet, ein weiterer Resonanzpeak 16' bei der weiteren Resonanzfrequenz ω'res mit einer Halbwertsbreite Δω' und/oder bei einer anderen Vorzugsrichtung R'.
-
Durch die Emission von Mikrowellenstrahlung mit der entsprechenden Kombination von Frequenz ω, ω' und Polarisationsrichtung R, R' können somit, auch wenn mehrere Garzubehöre 10 im Garraum 20 angeordnet sind, Garzubehöre 10 bzw. verschiedene Heizabschnitte 12, 12' von Garzubehören 10 einzeln und gezielt erwärmt werden.
-
Denkbar ist es, dass anhand der Resonanzfrequenz ωres, ω'res und/oder in Kombination mit der Vorzugsrichtung R, R' die Art des Garzubehörs 10 von der Steuereinheit 26 erkannt wird. Hierzu können die verschiedenen Resonanzfrequenzen ωres, ω'res und/oder Kombinationen mit Vorzugsrichtungen R, R' in einem Speicher der Steuereinheit 26 hinterlegt sein.
-
Nun kann durch gezielte Auswahl der Frequenz ω und/oder der Polarisationsrichtung P der in den Garraum 20 eingestrahlten Mikrowellenstrahlung der Heizabschnitt 12, 12' bzw. das Garzubehör 10, das erwärmt werden soll, einzeln ausgewählt werden. Durch diese Auswahl ist es möglich, lediglich das auf dem ausgewählten Heizabschnitt 12, 12' bzw. auf dem Garzubehör 10 angeordnete Gargut zu garen.
-
Soll beispielsweise lediglich das Gargut auf dem zusätzlichen Garzubehör gegart werden, so wird in den Garraum 20, beispielsweise von der Steuereinheit 26 veranlasst, lediglich Mikrowellenstrahlung mit Frequenzen innerhalb der Halbwertsbreite Δω' der Resonanzfrequenz ω'res und/oder mit Polarisation P' in Vorzugsrichtung R' des zusätzlichen Garzubehörs eingestrahlt. Dies bezieht sich wieder auf den überwiegenden Teil, insbesondere mehr als 80% der Leistung der emittierten Mikrowellenstrahlung, um eine Erwärmung des Garguts selbst oder des anderen Garzubehörs 10 zu vermeiden.
-
Auch ist es möglich, in den Garraum Mikrowellenstrahlung mit der Resonanzfrequenz ωres, ω'res oder mit Frequenzen innerhalb der Halbwertsbreite des Resonanzpeaks im Wechsel mit Mikrowellenstrahlung mit einer Frequenz oder einem Frequenzband außerhalb der Halbwertsbreite Δω; Δω' des Resonanzpeaks 16 zu emittieren. Auf diese Weise lässt sich je nach Fortschritt der Zubereitung des Garguts das Gargut gezielt mit Absorptionswärme durch direkte Mikrowellenstrahlung oder Kontaktwärme durch das Garzubehör 10 garen. Dies bezieht sich wieder auf den überwiegenden Teil, insbesondere mehr als 80% der Leistung der emittierten Mikrowellenstrahlung.
-
Denkbar ist selbstverständlich auch, dass die Heizabschnitte 12, 12' auf einem Garzubehör 10 alle die gleiche Resonanzfrequenz ωres aufweisen, jedoch unterschiedliche Vorzugsrichtungen R, R'. Somit können durch die Einstrahlung von Mikrowellenstrahlung mit Frequenzen innerhalb der Halbwertsbreite Δω des Resonanzpeaks 16 in allen Polarisationsrichtungen Px, Py, Pz alle Heizabschnitte 12 des Garzubehörs 10 gleichzeitig erwärmt werden, ohne jedoch auf die Möglichkeit einer gezielten, einzelnen Erwärmung der Heizabschnitte 12 zu verzichten.
-
Ebenfalls ist es denkbar, dass ein Heizabschnitt aus mehreren Absorptionsmaterialien 14 hergestellt ist, die verschiedene Vorzugsrichtungen R, R' aufweisen, sodass der Heizabschnitt selbst zwei Vorzugsrichtungen R, R' hat.
-
Dadurch kann die Flexibilität, mit der das Garzubehör eingesetzt werden kann, erhöht werden.