DE102014104704A1 - Verfahren zur computerunterstützten Auswertung von Härteprüfungen eines Prüfkörpers - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur computerunterstützten Auswertung von Härteprüfungen eines Prüfkörpers (2), mit folgenden Schritten: • Bereitstellen eines elektronischen Kamerasystems (4) mit zumindest einem Kameraobjektiv (5), vorzugsweise einem Mikro-Kameraobjektiv zur Durchführung von fotografischen Aufnahmen, vorzugsweise zur Durchführung von mikroskopischer Fotografie, bei einem Prüfstand zum Analysieren von Härteprüfeindrücken bei Prüfkörpern; • Durchführen von einer Reihe von Fotografien des Prüfkörpers (2) mit dem selben Bildausschnitt, wobei für jede Fotografie die Entfernung zwischen Kameraobjektiv (5) und Prüfkörper (2) und/oder die Schärfeeinstellung des Kamerasystems (4) verändert wird, und wobei jedes Bild komprimiert abgespeichert wird; • Vergleichen der Dateigrößen der einzelnen aufgenommenen Bilder miteinander und Aufsuchen der Aufnahme mit der höchste Dateigröße, wobei der Datei mit der höchsten Dateigröße das schärfste Bild zugeordnet wird, • Auswerten – vorzugsweise halbautomatisches oder automatisches Auswerten – des Härteprüfeindruckes an Hand der Datei mit der höchsten Dateigröße.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur computerunterstützten Auswertung von Härteprüfungen eines Prüfkörpers.
- Die Auswertung von Härteprüfeindrücken nach einer Härteprüfung eines Prüfkörpers erfolgt üblicherweise manuell, in dem die Größe und Tiefe des Härteeindruckes analysiert wird. Dieser Vorgang ist relativ zeitaufwendig und erlaubt nur eine geringe Zahl an Auswertung pro Zeiteinheit.
- Aus der
AT 506.310 A4 - Durch Automatisierung der Auswertung könnte die Qualität verbessert und der Arbeitsaufwand für die Härteprüfung verringert und diese beschleunigt werden.
- Um eine automatische oder halbautomatische Auswertung des Härteprüfeindruckes durchführen zu können, wäre eine automatische Aufnahme des durch den Prüfkörper bewirkten Eindruckes vorteilhaft. Automatische Fokussierverfahren sind allerdings oft fehlerbehaftet und relativ aufwändig in Ihrer Durchführung. Dabei sind passive und aktive Fokussierverfahren bekannt. Vorraussetzung für passive Fokussierverfahren ist genügend Beleuchtung und ausreichender Objektkontrast. Passive Fokussierverfahren beruhen üblicherweise auf Kantenkontrastmessung oder Phasenvergleich. Aktive Autofokusverfahren, welche auch bei Dunkelheit funktionieren, beruhen auf Entfernungsmessung mittels Ultraschallwellen oder Objektbeleuchtung.
- Die Auswertung von Härteprüfeindrücken soll möglichst unabhängig von der Beleuchtungsqualität und von aktiven Entfernungsmessverfahren und Objektbeleuchtung mit möglichst geringem Aufwand und mit gleichbleibender Qualität reproduzierbar sein und möglicht wenig Zeit beanspruchen. Diese Anforderungen können bekannte automatische Fokussierverfahren nur teilweise erfüllen.
- Aus der
JP 2010-177 936 A - Die
US 2009/0109320 A1 - Die
US 2009/0021595 A1 - Aus der
US 2003/117,514 A1 - Aufgabe der Erfindung ist es, auf möglichst einfacher Weise eine computerunterstützten Auswertung von Härteprüfungen eines Prüfkörpers zu ermöglichen.
- Erfindungsgemäß erfolgt dies mit den folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen eines elektronischen Kamerasystems mit zumindest einem Kameraobjektiv, vorzugsweise einem Mikro-Kameraobjektiv zur Durchführung von fotografischen Aufnahmen, besonders vorzugsweise zur Durchführung von mikroskopischer Fotografie, bei einem Prüfstand zum Analysieren von Härteprüfeindrücken bei Prüfkörpern;
- b) Durchführen von einer Reihe von Fotografien des Prüfkörpers mit dem selben Bildausschnitt, wobei für jede Fotografie die Entfernung zwischen Kameraobjektiv und Prüfkörper und/oder die Schärfeeinstellung des Kamerasystems verändert wird, und wobei jedes Bild komprimiert abgespeichert wird;
- c) Vergleichen der Dateigrößen der einzelnen aufgenommenen Bilder miteinander und Aufsuchen der Aufnahme mit der höchste Dateigröße, wobei der Datei mit der höchsten Dateigröße das schärfste Bild zugeordnet wird,
- d) Auswerten – vorzugsweise halbautomatisches oder automatisches Auswerten – des Härteprüfeindruckes an Hand der Datei mit der höchsten Dateigröße.
- Nach dem Eindruck des Härteprüfkörpers in den Prüfkörper werden eine Reihe von digitalen Bildern des Prüfkörpers mit dem Härteprüfeindruck, jeweils mit dem selben Bildausschnitt durchgeführt, wobei unterschiedliche Fokussiereinstellungen verwendet werden.
- Vorzugsweise wird dabei das Kameraobjektiv durch den gesamten Schärfebereich des Objektives bewegt. Dies ermöglicht ein breites Anwendungsspektrum.
- Jedes Bild wird komprimiert und – beispielsweise temporär – abgespeichert. Danach wird die Aufnahme mit der höchsten Dateigröße ausgewählt und der Auswertvorgang an Hand dieser Aufnahme gestartet.
- Durch die Komprimierung jedes Bildes werden auf sehr einfache Weise über den gesamten Bildausschnitt Mittelwerte für die Schärfe erhalten, welche mit der Größe der komprimierten Datei korreliert. Unregelmäßigkeiten beim Härteeindruck haben somit wenig Einfluss mehr auf die Fokussierqualität, solange sich der Härteprüfeindruck innerhalb des Bildausschnittes befindet. Auch Schwankungen in der Beleuchtung bei unterschiedlichen Härteprüfeindrücken haben nur relativ geringen Einfluss auf den Fokussiererfolg, da Bilder jeweils eines Härteprüfeindruckes miteinander verglichen werden. Im Vergleich zu anderen bekannten Fokussierverfahren ist auch weniger Aufwand und/oder Zeit für die automatische Fokussierung erforderlich.
- Um ein nachträgliches einfaches Aufsuchen des ausgewählten Bildes zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass in Schritt b) zu jedem Bild die entsprechende Entfernung zwischen Kameraobjektiv und Prüfkörper und/oder die entsprechende Schärfeeinstellung abgespeichert wird. Weiters kann zur Minimierung des nötigen Speicherplatzes in Schritt b) vor dem Abspeichern jedes Bildes eine JPEG-Bildkompression durchgeführt werden.
- Zur Durchführung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Vorrichtung einen optischen Prüfstand mit einem elektronischen Kamerasystem mit zumindest einem Kameraobjektiv zur Durchführung von mikroskopischen Fotografien aufweist, wobei das Kamerasystem an einer Verstelleinheit des optischen Prüfstandes befestigt ist, und wobei der optische Prüfstand eine Aufnahme für einen Prüfkörper aufweist, und wobei über die Verstelleinheit die Entfernung zwischen der Kamera des Kamerasystems und dem Prüfkörper innerhalb des gesamten Schärfebereichs des Objektives des Kamerasystems veränderbar ist, wobei vorzugsweise das elektronische Kamerasystem mit einer digitalen Auswerte – und Steuereinheit verbunden ist.
- Über die Verstelleinheit kann das Kameraobjektiv beispielsweise über dessen ganzen Schärfenbereich bewegt werden. Während dieser Bewegung werden eine Reihe von fotografischen Bildern aufgenommen, im JPG-Format komprimiert und mit der Information der Entfernung zwischen Kameraobjektiv (Z-Position) und Prüfkörper abgespeichert. Nach Fertigstellung der Scans werden die Bilder analysiert und die Verstelleinheit an diejenige Position gebracht, bei der das Bild mit der meisten Dateiinformation gefunden wurde. Hier wird die Kenntnis zu Hilfe genommen, dass je größer die Bildinformation (also je schärfer das Bild ist) ist, umso größer die Dateigröße bei der Komprimierung wird.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 schematisch den Prüfaufbau; und -
2 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. -
1 zeigt einen Prüfstand1 zum Analysieren von Härteprüfeindrücken bei Prüfkörpern2 , welche von einer Prüfkörperhalterung bzw. Aufnahme3 des Prüfstandes1 aufgenommen werden. Der optische Prüfstand1 weist ein elektronisches Kamerasystem4 mit einem (Mikro-)Kameraobjektiv5 auf, welche von einer Kamerahalterung6 des Prüfstandes1 aufgenommen wird. Die Kamerahalterung6 ist über eine Verstelleinheit7 in der Richtung Z innerhalb des gesamten Schärfebereichs des Mikro-Kameraobjektiv5 bewegbar. Das Kamerasystem4 und die Verstelleinheit7 stehen mit einer Auswerte- und Steuereinheit8 in Verbindung. Die Auswerte- und Steuereinheit8 steuert die Bewegung der Verstelleinheit7 in der Richtung Z und die Kameraauslösung des Kamerasystems. Während der Bewegung der Verstelleinheit7 samt Kamerasystem4 und Mikro-Kameraobjektiv5 werden eine Anzahl n an Bildern digital aufgenommen und in ein JPG-Format komprimiert, wobei jedes Bild mit einer entsprechenden Information über die Z-Positition in der Auswerte – und Steuereinheit8 abgespeichert wird. Nach Fertigstellung des Scans werden alle aufgenommen digitalen Bilder analysiert und das jenige Bild ausgewählt, welches die größte Dateigröße aufweist. Danach wird die Verstelleinheit7 samt Kamerasystem4 und Mikro-Kameraobjektiv5 an diejenige Z-Position gebracht, bei der das Bild mit der meisten Dateiinformation gefunden wurde. Hierbei wird die Erkenntnis zu Hilfe genommen, dass je größer die Bildinformation ist, desto größer die Dateigröße bei der Komprimierung wird. Die aufgefundene Z-Position definiert jene Ebene, bei der das Bild mit der höchsten Schärfe des Härteprüfeindruckes des Prüfkörpers2 erhalten werden kann. Somit kann die Z-Position mit der höchsten Schärfe des Härteprüfeindruckes automatisch über die Auswerte- und Steuereinheit und die Verstelleinheit7 angefahren werden. Danach kann manuelle oder automatisch der Härteprüfeindruck analysiert werden. - In
2 ist der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zwischen dem mit "Start" bezeichneten Beginn und dem mit "Stop" bezeichneten Ende dargestellt. In Schritt10 wird die Verstelleinheit7 über den gesamten Schärfebereich der Mikroskop-Optik5 des Kamerasystems4 bewegt. Währendessen werden digitale Bilder aufgenommen, komprimiert und samt der Position Z in der Auswerte- und Steuereinheit8 abgespeichert (Schritt20 ). Dieser Vorgang ist hier mit Scanvorgang bezeichnet. - Nach dem durch die Schritte
10 und20 beschriebenen Scanvorgang werden die abgespeicherten Bilder im Schritt30 analysiert und das Bild mit der höchsten Dateigröße ausgesucht, indem die einzelnen Bilder aus dem Speicher der Auswerte- und Steuereinheit8 ausgelesen und miteinander hinsichtlich der Dateigröße verglichen werden (Schritt40 ). Mit dem in Schritt50 beschriebenen Aufsuchen der Position Z des ausgewählten schärfsten Bildes durch die Verstelleinheit7 endet das Verfahren zur Detektion der schärfsten Ebene des Härteprüfeindruckes bei dem Prüfkörper. Danach kann die automatische oder halbautomatische Auswertung des Härteprüfeindruckes erfolgen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- AT 506310 A4 [0003]
- JP 2010-177936 A [0007]
- US 2009/0109320 A1 [0008]
- US 2009/0021595 A1 [0009]
- US 2003/117514 A1 [0010]
Claims (6)
- Verfahren zur computerunterstützten Auswertung von Härteprüfungen eines Prüfkörpers (
2 ), mit folgenden Schritten: a) Bereitstellen eines elektronischen Kamerasystems (4 ) mit zumindest einem Kameraobjektiv (5 ), vorzugsweise einem Mikro-Kameraobjektiv zur Durchführung von fotografischen Aufnahmen, besonders vorzugsweise zur Durchführung von mikroskopischer Fotografie, bei einem Prüfstand zum Analysieren von Härteprüfeindrücken bei Prüfkörpern; b) Durchführen von einer Reihe von Fotografien des Prüfkörpers (2 ) mit dem selben Bildausschnitt, wobei für jede Fotografie die Entfernung zwischen Kameraobjektiv (5 ) und Prüfkörper (2 ) und/oder die Schärfeeinstellung des Kamerasystems (4 ) verändert wird, und wobei jedes Bild komprimiert abgespeichert wird; c) Vergleichen der Dateigrößen der einzelnen aufgenommenen Bilder miteinander und Aufsuchen der Aufnahme mit der höchste Dateigröße, wobei der Datei mit der höchsten Dateigröße das schärfste Bild zugeordnet wird, d) Auswerten – vorzugsweise halbautomatisches oder automatisches Auswerten – des Härteprüfeindruckes an Hand der Datei mit der höchsten Dateigröße. - Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) das Kameraobjektiv (
5 ) durch den gesamten Schärfebereich des Kameraobjektives (5 ) bewegt wird. - Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) zu jedem Bild die entsprechende Entfernung zwischen Kameraobjektiv (
5 ) und Prüfkörper (2 ) und/oder die entsprechende Schärfeeinstellung abgespeichert wird. - Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) vor dem Abspeichern jedes Bildes eine JPEG-Bildkompression durchgeführt wird.
- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen optischen Prüfstand (
1 ) mit einem elektronischen Kamerasystem mit zumindest einem Kameraobjektiv (5 ) zur Durchführung von Fotografien- vorzugsweise einem Mikro-Kameraobjektiv zur Durchführung von mikroskopischen Fotografien – aufweist, wobei das Kamerasystem an einer Verstelleinheit (7 ) des optischen Prüfstandes (1 ) befestigt ist, und wobei der optische Prüfstand (1 ) eine Aufnahme (3 ) für einen Prüfkörper (2 ) aufweist, und wobei über die Verstelleinheit (7 ) die Entfernung (z) zwischen dem Kameraobjektiv (5 ) des Kamerasystems (4 ) und dem Prüfkörper innerhalb des gesamten Schärfebereichs des Kameraobjektives (5 ) des Kamerasystems (4 ) veränderbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Kamerasystem (
4 ) mit einer digitalen Auswerte – und Steuereinheit (8 ) verbunden ist.
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