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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung zumindest eines Teilstücks einer Zahnprothese, welches zumindest eine Kontaktfläche zum Verbinden mit einer Kontaktfläche eines anderen Teilstücks der Zahnprothese aufweist. Weiters betrifft die Erfindung auch ein Teilstück einer Zahnprothese und eine Zahnprothese an sich.
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Beim Stand der Technik ist es bekannt, dass es bei größeren Zahnprothesen vor allem aus, gegebenenfalls gegossenen, Metalllegierungen oder aus Sinterwerkstoffen, wie z. B. größeren Brückenprothesen mit mehreren Prothesenzähnen, in der Regel schwierig ist, diese Zahnprothese verzugsfrei herzustellen. Oft sind die fertig hergestellten Zahnprothesen in irgendeiner Form verzogen. Beim Stand der Technik werden dann von Hand mittels Trennscheibe ebene Trennschnitte gesetzt, um so die Zahnprothese in zwei oder mehr Teilstücke zu zerteilen. Durch den Materialabtrag beim Trennen mit der Trennscheibe entsteht bei der Vorgehensweise gemäß Stand der Technik zwangsläufig ein relativ breiter Spalt bzw. Trennschnitt. Die Teilstücke werden dann auf einer Prothesenbasis ausgerichtet und wieder miteinander verbunden, wobei die Spalte bzw. Trennschnitte aufwändig wieder gefüllt werden müssen.
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Bei dem wieder miteinander Verbinden der Teilstücke der Zahnprothese zu einer zusammenhängenden Zahnprothese ist es oft auch schwierig, die Teilstücke in der richtigen räumlichen Relation zueinander auszurichten und sie so miteinander zu verbinden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, das Zusammenfügen der Teilstücke der Zahnprothese zu vereinfachen.
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Hierfür ist bei einem Verfahren der oben genannten Art vorgesehen, dass das Teilstück der Zahnprothese mit der Kontaktfläche zunächst mittels einer digitalen Datenverarbeitungseinrichtung konstruiert wird und anschließend das so konstruierte Teilstück der Zahnprothese unter gleichzeitiger Ausbildung der Kontaktfläche hergestellt wird.
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Die Herstellung, oder mit anderen Worten das Ausbilden, des so konstruierten Teilstücks der Zahnprothese unter gleichzeitiger Ausbildung der Kontaktfläche erfolgt in bevorzugten Varianten mittels eines spanabhebenden Verfahrens oder mittels eines aufbauenden Verfahrens oder mittels eines Gießverfahrens.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es möglich, Teilstücke der Zahnprothese mit sehr exakt ausgeformten Kontaktflächen sehr präzise herzustellen, sodass diese in einfacher Art und Weise auch sehr exakt miteinander verbunden werden können. Bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise kann vollkommen ohne Spalt zwischen den Kontaktflächen der Teilstücke der Zahnprothese gearbeitet werden. Genausogut ist es möglich, Spalte zwischen den miteinander zu verbindenden Kontaktflächen mit einem sehr exakten, vorgebbaren, vorzugsweise geringen, Spaltmaß zu realisieren. Z. B. kann das Spaltmaß exakt passend für die im konkreten Fall zur Verbindung der Kontaktflächen vorgesehene Methode ausgebildet werden. Somit müssen beim miteinander Verbinden der Teilstücke zwischen den Kontaktflächen entweder gar keine Spalte mehr gefüllt werden, oder es sind Spalte vorhanden, deren Spaltmaß exakt für die vorgesehene Art der Verbindung vorbereitet ist. In beiden Fällen wird das Zusammenfügen der Teilstücke der Zahnprothese stark vereinfacht. Ein weiterer Vorteil der sehr exakten Ausbildung der Kontaktflächen ist die Vereinfachung der exakten Ausrichtung der Teilstücke mit ihren Kontaktflächen aneinander.
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Grundsätzlich ist es möglich, die Kontaktfläche des Teilstücks der Zahnprothese eben auszubilden. Besonders bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen aber vor, dass die Kontaktfläche des Teilstücks der Zahnprothese mit einer von einer Ebene abweichenden Form ausgebildet wird. Die Vorteile dieser von einer Ebene abweichenden Form der Kontaktfläche werden weiter unten im Detail erläutert.
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Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese sieht vor, dass zumindest zwei Teilstücke der Zahnprothese mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden und zur Ausbildung der Zahnprothese die Kontaktflächen der Teilstücke stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Geeignete stoffschlüssige Arten der Verbindung sind hierbei insbesondere das Verschweißen oder Verlöten oder Verkleben.
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Die Konstruktion von Teilstücken von Zahnprothesen oder Zahnprothesen an sich mittels digitaler Datenverarbeitungseinrichtungen ist beim Stand der Technik an sich bekannt und muss nicht weiter erläutert werden. Dasselbe gilt für die Tatsache, dass man aus diesen am Rechner konstruierten Zahnprothesen tatsächlich existierende und in den Mund einsetzbare Zahnprothesen fertigt. Grundsätzlich ist auch unter dem Stichwort CAD-CAM eine Vielzahl von Möglichkeiten bekannt, aus einem digital konstruierten Datensatz eine tatsächlich existierende Zahnprothese zu fertigen. All diese Verfahren können bei der Erfindung grundsätzlich eingesetzt werden. Es kann sich, wie oben bereits ausgeführt, z. B. um spanabhebende Verfahren wie Fräsen und/oder Schleifen und/oder Bohren aber auch um aufbauende Verfahren wie z. B. das 3D Drucken oder dergleichen handeln. Darüber hinaus können die Teilstücke der Zahnprothese auch in einem Gießverfahren, wie es an sich auch in verschiedenen Ausgestaltungsformen bekannt ist, hergestellt werden. Das Besondere der Erfindung liegt darin, dass mit dem Teilstück bzw. den Teilstücken der Zahnprothese auch gleich die Kontaktfläche bzw. die Kontaktflächen mit ihrer ebenen oder ihrer von einer Ebene abweichenden Form mit konstruiert und dann beim Herstellungsprozess auch gleich mit hergestellt bzw. ausgebildet werden. Hierdurch werden Teilstücke produziert, bei denen deren Kontaktflächen gleich die gewünschte Form haben, sodass unmittelbar als nächster Arbeitsschritt das Verbinden der einzelnen Teilstücke der Zahnprothese durch in Kontakt bringen und miteinander verbinden der jeweils zueinander korrespondierend ausgebildeten Kontaktflächen erfolgen kann. Die Kontaktflächen können dabei unmittelbar aneinander anliegen oder unter Zwischenlage eines Verbindungsmaterials miteinander verbunden werden. Auch bei der Verwendung von Verbindungsmaterial ist trotzdem über die sehr exakt ausgebildete ebene oder unebene Form der Kontaktflächen ein Formschluss zumindest in einer Richtung gegeben, welcher eine eindeutige Anordnung der Teilstücke in der endgültig gewünschten Form erleichtert. Die Verbindung der Kontaktflächen wird günstigerweise stoffschlüssig ausgeführt. Es wird beispielhaft auf die oben genannten Schweiß-, Löt- und Klebeverfahren verwiesen.
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Durch das Herstellen einzelner Teilstücke und ihr späteres miteinander verbinden zur Zahnprothese wird es insbesondere bei spanabhebenden Verfahren zur Herstellung der Teilstücke möglich, den Rohling besser auszunutzen. Hierzu können die Teilstücke im Rohling anders, vorzugsweise dichter aneinander anliegend, angeordnet werden, als sie später in der Zahnprothese relativ zueinander angeordnet sind. Hierdurch wird eine wesentlich bessere Materialausnutzung möglich, als dies bei einer spanabhebenden Herstellung einer kompletten Zahnprothese, insbesondere in Form einer Brückenprothese, möglich ist.
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Neben den genannten Verfahren an sich betrifft, wie oben ausgeführt, die Erfindung unter anderem auch ein Teilstück einer Zahnprothese mit zumindest einer Kontaktfläche zum Verbinden mit einer Kontaktfläche eines anderen Teilstücks der Zahnprothese. Bevorzugte Ausgestaltungsformen solcher Teilstücke einer Zahnprothese gemäß der Erfindung sehen vor, dass die Kontaktfläche des Teilstücks eine von einer Ebene abweichende Form aufweist. Solche Teilstücke einer Zahnprothese können, aber müssen nicht, mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sein.
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Durch die von einer Ebene abweichende, also in anderen Worten unebene, Form der Kontaktfläche wird beim Zusammensetzen der Teilstücke zwischen der Kontaktfläche und der korrespondierenden Kontaktfläche des anderen Teilstücks ein Formschluss zur Verfügung gestellt, der eine exakte Ausrichtung der Teilstücke zueinander auf besonders einfache Art und Weise ermöglicht. Durch die von der Ebene abweichende Form der Kontaktfläche wird des Weiteren eine verhältnismäßig großflächige Verbindung der Kontaktflächen herbeigeführt, was zu einer großen Fügefläche oder -naht bzw. zur einer großen Klebefläche bzw. -naht und damit zu einer hohen Stabilität der fertiggestellten Verbindung der Teilstücke über ihre Kontaktflächen führt.
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Auch eine als Ganzes eine unebene Form aufweisene Kontaktfläche kann dabei durchaus in sich ebene Teilbereiche aufweisen. Bei diesen bevorzugten Ausgestaltungsformen ist jedenfalls vorgesehen, dass die Kontaktfläche eines Teilstücks der Zahnprothese nicht als Ganzes eben bzw. als Ebene ausgebildet ist. Die Kontaktfläche, sei sie nun eben oder uneben, ist jedenfalls die Fläche des Teilstücks der Zahnprothese, die nach dem Verbinden des Teilstücks mit einem anderen Teilstück mit der korrespondierenden Kontaktfläche des anderen Teilstücks vollflächig in Verbindung steht. Die Kontaktfläche des Teilstücks der Zahnprothese ist somit günstigerweise nicht irgendeine Fläche des Teilstücks, sondern bevorzugt die Fläche des Teilstücks der Zahnprothese, die dazu vorgesehen ist, mit einer Kontaktfläche eines anderen Teilstücks der Zahnprothese verbunden zu werden, um so die Teilstücke miteinander zu verbinden. Handelt es sich bei dem Teilstück der Zahnprothese um einen Randbereich der Zahnprothese, so reicht es bei diesem Teilstück in der Regel aus, wenn es nur eine Kontaktfläche zur Verbindung mit einem anderen, benachbarten Teilstück der Zahnprothese aufweist. Es kann sich aber auch um Teilstücke handeln, welche eben keinen Randbereich der Zahnprothese sondern einen mittigen bzw. zwischen zumindest zwei anderen Teilstücken liegenden Bereich derselben bilden. In diesem Fall kann das Teilstück durchaus zwei oder mehr Kontaktflächen aufweisen, wobei an jede Kontaktfläche eine korrespondierende Kontaktfläche eines anderen Teilstücks der Zahnprothese angefügt werden kann. Die Zahnprothese kann aus zwei aber auch mehreren Teilstücken zusammengefügt werden. Das Teilstück der Zahnprothese könnte auch als Zahnprothesenteilstück bezeichnet werden. Bei der Kontaktfläche könnte man auch von einer Trennfläche sprechen.
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Bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen vor, dass die Kontaktfläche dieses Teilstücks einen ersten Teilbereich der Kontaktfläche und zumindest einen anderen Teilbereich der Kontaktfläche aufweist, wobei der erste Teilbereich einen Formschluss in eine andere Richtung ermöglicht als der andere Teilbereich. Im Sinne der nicht ebenen bzw. unebenen Ausbildung der Kontaktfläche kann vorgesehen sein, dass die Kontaktfläche dieses Teilstücks einen ersten Teilbereich der Kontaktfläche und zumindest einen anderen Teilbereich der Kontaktfläche aufweist, wobei die Teilbereiche abgewinkelt zueinander angeordnet und/oder unterschiedlich gekrümmt ausgebildet sind. Bei all diesen Ausgestaltungsformen kann die Kontaktfläche zwei oder auch mehr Teilbereiche aufweisen.
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Wie eingangs bereits erläutert, betrifft die Erfindung neben dem Verfahren und dem Teilstück der Zahnprothese auch eine Zahnprothese mit zumindest zwei Teilstücken der Zahnprothese, wobei jedes Teilstück der Zahnprothese zumindest eine Kontaktfläche zum Verbinden mit einer Kontaktfläche des anderen Teilstücks oder eines der anderen Teilstücke aufweist und die Teilstücke der Zahnprothese mittels ihrer Kontaktflächen miteinander verbunden sind, wobei die Teilstücke der Zahnprothese erfindungsgemäße Teilstücke sind. Bevorzugt weisen die Teilstücke dabei jeweils zumindest eine Kontaktfläche mit einer von einer Ebene abweichenden Form auf.
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Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass, vorzugsweise genau, zwei der Kontaktflächen eine zueinander passende Form aufweisen und/oder die Kontaktflächen unmittelbar aneinander anliegend oder unter Zwischenlage eines Verbindungsmaterials miteinander verbunden sind. Vorzugsweise genau zwei bedeutet dabei, dass bevorzugt vorgesehen ist, dass immer nur genau zwei Kontaktflächen eine so zueinander passende bzw. miteinander korrespondierende Form aufweisen, sodass sie formschlüssig zusammengesetzt werden können. Hierdurch werden Fehler beim Zusammensetzen der Zahnprothese aus ihren Teilstücken vermieden, da über das entsprechende Zusammenpassen der Kontaktflächen die Teilstücke nur in einer einzigen, eben der richtigen Art und Weise, zur Zahnprothese zusammengesetzt werden können.
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Günstigerweise werden die Kontaktflächen stoffschlüssig miteinander verbunden. Wie allgemein bekannt, handelt es sich bei einer stoffschlüssigen Verbindung um eine solche, bei der die Verbindungspartner durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten werden. Geeignete stoffschlüssige Verbindungen sind z. B. Verschweißen, Verlöten oder Verkleben. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Teilstücke der Zahnprothese jeweils aus einem einzigen Material oder einer einzigen im Teilstück gleichmäßig verteilten Materialmischung bestehen. Günstigerweise bestehen alle Teilstücke der Zahnprothese wie auch das gegebenenfalls verwendete Verbindungsmaterial aus demselben Material oder derselben Materialmischung. Bei dem Material bzw. der Materialmischung handelt es sich bevorzugt um ein Metall bzw. eine Metalllegierung. Als Beispiele sind hier Kobalt-Chrom-Legierungen und Goldlegierungen aber auch sämtliche andere löt- und/oder schweißbare Metalle und Metalllegierungen zu nennen. Abweichend von Metallen können als Material bzw. Materialmischungen aber auch Keramik oder Kunststoffe bzw. Mischungen von verschiedenen Keramiken oder Kunststoffen verwendet werden. In der Zahntechnik ist eine Vielzahl von Metallen, Metalllegierungen, Keramiken und Kunststoffen ebenso bekannt, wie jeweils geeignete stoffschlüssige Verbindungsverfahren, wie eben das oben genannte Verschweißen, Verlöten oder Verkleben. Es kann sich sowohl bei den Teilstücken als auch bei der Zahnprothese um Endprodukte aber auch um Zwischenprodukte wie z. B. noch zu sinternde Grünlinge oder dergleichen handeln.
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Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Zahnprothese um eine Brückenprothese mit einer Abfolge von mehreren Prothesenzähnen. Diese Prothesenzähne der Brückenprothese können direkt oder aber auch über Verbindungsstege miteinander verbunden sein, wie dies an sich bekannt ist. Bei Brückenprothesen bzw. deren Teilstücken verlaufen die Kontaktflächen besonders bevorzugt durch einen der Prothesenzähne, da hier in der Regel besonders großflächige unebene Kontaktflächen ausgebildet werden können, was eine besonders stabile Verbindung der Teilstücke der Zahnprothese über ihre Kontaktflächen ermöglicht. Bei erfindungsgemäßen Zahnprothesen kann es sich aber auch um einen Verbindungssteg für zumindest zwei Prothesenzähne handeln. Insbesondere in diesem Fall können die Kontaktflächen auch im Verbindungssteg selber angeordnet sein. Die Zahnprothese mit dem Verbindungssteg kann zumindest zwei Prothesenzähne aufweisen oder auch nur zu deren Verbindung dienen.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten bevorzugter Ausgestaltungsformen der Erfindung werden beispielhaft anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Darstellung zur Herstellung einer Zahnprothese in Form einer Brückenprothese nach dem Stand der Technik;
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2 eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Zahnprothese in Form einer Brückenprothese in einem ersten Ausführungsbeispiel;
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3 die Zahnprothese aus 2 auf einer Prothesenbasis;
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4 die Teilstücke der Zahnprothese aus 2 in voneinander getrenntem Zustand;
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5 bis 7 Detaildarstellungen im Bereich der Kontaktflächen zwischen zwei Teilstücken der Zahnprothese aus 2;
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8 einen Rohling, aus dem erfindungsgemäße Teilstücke der Zahnprothese gemäß 2 herausgearbeitet wurden;
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9 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem es sich bei der Zahnprothese um einen Verbindungssteg für zwei Prothesenzähne handelt;
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10 bis 13 schematisierte Darstellungen zu einer erfindungsgemäßen Zahnprothese in Form einer Brückenprothese in einem dritten Ausführungsbeispiel;
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14 ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem es sich bei der Zahnprothese um ein Verbindungsstück für zwei Prothesenzähne handelt und
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15 eine Symboldarstellung zu einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt einen Rohling 20, aus dem mit Verfahren des Standes der Technik die Zahnprothese 2 in Form einer Brückenprothese als Ganzes mittels spanabhebendem Verfahren herausgearbeitet wurde. Die Prothesenzähne 18 der Zahnprothese 2 sind entweder direkt oder über Verbindungsstege 19 miteinander verbunden. Die Haltestege 21 dienen lediglich dazu, sicherzustellen, dass die Zahnprothese 2 bis zum Abschluss der spanabhebenden Bearbeitung positionsgenau im Rohling 20 festgehalten wird. Die Haltestege 21 werden zum Schluss entfernt. Insbesondere bei relativ großen Zahnprothesen kommt es bei den Verfahren gemäß Stand der Technik wie eingangs erläutert, oft zu einem Verzug der Zahnprothese 2, sodass diese anschließend beim Stand der Technik mittels ebener Trennschnitte in Teilstücke zerteilt und dann in korrigierter Lage wieder zusammengefügt werden muss. Ein weiterer Nachteil des in 1 veranschaulichten Standes der Technik ist es, dass im zentralen Bereich ein Reststück 22 des Rohlings 20 übrigbleibt, aus dem oft keine weiteren Zahnprothesen mehr herausgearbeitet werden können, sodass unnötig viel Abfall vom Rohling 20 ungenutzt und damit übrig bleibt.
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2 zeigt nun schematisiert ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Zahnprothese 2 in Form einer Brückenprothese, welche aus mehreren Teilstücken 1, 5, 6, 7 und 8 zusammengesetzt ist. Jedes der Teilstücke 1, 5, 6, 7 und 8 weist zumindest eine Kontaktfläche 3, 9, 10, 11 oder 12 auf, welche in diesem Ausführungsbeispiel eine von einer Ebene abweichende Form besitzt. Günstigerweise ist, wie eingangs erläutert, vorgesehen, dass es immer nur genau zwei Kontaktflächen gibt, welche eine genau zueinander korrespondierende, von der Ebene abweichende Form, aufweisen. Hierdurch werden automatisch Fehler beim Zusammensetzen der Teilstücke 1, 5, 6, 7 und 8 zur Zahnprothese 2 vermieden. In den Verbindungsbereichen 23 ist jeweils eine Kontaktfläche 3, 9, 10, 11 oder 12 eines der Teilstücke 1, 5, 6, 7 oder 8 mit einer Kontaktfläche 3, 9, 10, 11 oder 12 eines anderen Teilstücks 1, 5, 6, 7 oder 8 verbunden. Beim Zusammenfügen der Kontaktflächen entsteht bereits ein Formschluss. Das miteinander Verbinden der Kontaktflächen 3, 9, 10, 11 und 12 erfolgt dann, wie eingangs erläutert günstigerweise stoffschlüssig, z. B. mittels Verschweißen, Verlöten oder Verkleben.
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3 zeigt die erfindungsgemäß zusammengesetzte Zahnprothese 2 auf einer Prothesenbasis 24. 4 zeigt die Teilstücke 1, 5, 6, 7 und 8 der Zahnprothese 2 in noch nicht zusammengesetzter Form. Hier sind die jeweiligen Kontaktflächen 3, 9, 10, 11 und 12 vor ihrer Verbindung miteinander zu sehen. Die 5, 6 und 7 zeigen nun beispielhaft das Verbinden der Teilstücke 1 und 5 der Zahnprothese 2 mittels Zusammenfügen und Verbinden der uneben ausgebildeten Kontaktflächen 3 und 9 dieser beiden Teilstücke 1 und 5. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist bevorzugt vorgesehen, dass sich die Kontaktflächen 3, 9 und damit später auch der Verbindungsbereich 23 sich im Bereich eines Prothesenzahns 18 befinden. Hierdurch sind besonders großflächige Kontaktflächen 3, 9 möglich, was zu einem sicheren und festen Verbinden der Teilstücke 1 und 5 miteinander führt. In 6 sind die miteinander korrespondierenden Kontaktflächen 3 und 9 der Teilstücke 1 und 5 zum Formschluss zusammengefügt. Hier sind beispielhaft auch die Teilbereiche 13, 14 und 15 der Kontaktflächen 3 und 9 eingezeichnet. Es ist gut zu sehen und mit den Richtungspfeilen 16 und 17 in 6 beispielhaft auch eingezeichnet, dass der erste Teilbereich 13 einen Formschluss in einer anderen Richtung 16 ermöglicht, als die anderen Teilbereiche 14 und 15 der Kontaktflächen 3 und 9. Der Teilbereich 13 sorgt für einen Formschluss in Richtung 16. Die Teilbereiche 14 und 15 sorgen in diesem Ausführungsbeispiel für einen Formschluss in Richtung 17. Hierdurch ist es sehr einfach möglich, die Teilstücke 1 und 5 über ihre Kontaktflächen 3 und 9 in einer eindeutigen bzw. der richtigen relativen Position zueinander zusammenzufügen. In 7 ist die Situation gezeigt, nachdem die Kontaktflächen 3 und 9 stoffschlüssig miteinander verbunden wurden. Gezeigt ist eine Verschweißung 25 im Verbindungsbereich 23. Falls notwendig, kann durch eine entsprechende Nachbearbeitung wie z. B. ein Schleifen eine oberflächige Glättung der Verschweißung 25 durchgeführt werden. Es ist jedenfalls gut zu sehen, dass durch die unebene bzw. von einer Ebene abweichende Form der Kontaktflächen 3 und 9 eine besonders großflächige Verbindung bzw. besonders lange Verschweißung 25 erreicht wird, was für eine entsprechende Stabilität der Verbindung sorgt. Abweichend vom Schweißen kann natürlich beispielsweise auch ein Löten oder Verkleben vorgesehen sein.
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Wie eingangs bereits erläutert, werden die einzelnen Teilstücke 1, 5, 6, 7 und 8 der Zahnprothese 2 zusammen mit ihren Kontaktflächen 3, 9, 10, 11 und 12 günstigerweise zunächst digital konstruiert. Dies erfolgt wie an sich bekannt über die Verwendung einer entsprechenden digitalen Datenverarbeitungseinrichtung 26 mit entsprechender Software. Wenn die einzelnen Teilstücke 1, 5, 6, 7 und 8 fertig konstruiert sind, können sie sehr dicht in einer von der endgültigen Zahnprothese 2 abweichenden Art und Weise im Rohling 20 angeordnet werden. Dies ermöglicht es insbesondere beim spanabhebenden Herausarbeiten der Teilstücke 1, 5, 6, 7 und 8 aus dem Rohling 20, sehr sparsam mit dem Material des Rohlings 20 umzugehen, da die Teilstücke 1, 5, 6, 7 und 8 viel dichter aneinander angeordnet werden können, als dies bei der beim Stand der Technik bekannten Verfahrensweise gemäß 1 möglich ist, bei der die Zahnprothese 2 als Ganzes aus dem Rohling 20 herausgearbeitet wird. Die Haltestege 21 haben bei dieser erfindungsgemäßen Vorgehensweise dieselbe Funktion wie in 1. Auch sie werden bei der spanabhebenden Bearbeitung zum Schluss entfernt, bevor die Teilstücke 1, 5, 6 7 und 8 mittels ihrer Kontaktflächen 3, 9, 10, 11 und 12 in der oben erläuterten Art und Weise zur Zahnprothese 2 zusammengesetzt und miteinander verbunden werden.
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Wie eingangs bereits erläutert, kann alternativ zur spanabhebenden Bearbeitung natürlich auch ein aufbauendes Verfahren, z. B. ein 3D Druck oder ein Gießverfahren eingesetzt werden, um die vorher konstruierten Teilstücke 1, 5, 6, 7 und 8 zusammen mit ihren Kontaktflächen 3, 9, 10, 11 und 12 herzustellen.
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In 9 handelt es sich bei der Zahnprothese 2 nicht wie im ersten Ausführungsbeispiel um eine Brückenprothese sondern lediglich um einen Verbindungssteg 19 zur Verbindung von zwei Prothesenzähnen 18. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Kontaktflächen 3 und 9 nicht in einem der Prothesenzähne 18 sondern eben im Verbindungssteg 19 ausgeführt. Auch diese Kontaktflächen 3 und 9 der Teilstücke 1 und 5 in 9 weisen eine von einer Ebene abweichende Form auf.
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Während in den ersten Ausführungsbeispielen gemäß der 2 bis 9 die Kontakflächen 3 bzw. 9, 10, 11 und 12 immer einer unebene, also eine von einer Ebene abweichende Form aufgewiesen haben, zeigen die 10 bis 14 Ausführungsbeispiele von Zahnprothesen 2, bei denen die Teilstücke 1, 5, 6, 7, 8 Kontaktflächen 3, 9, 10, 11, 12 aufweisen, welche jeweils vollständig eben ausgebildet sind. Auch solche Teilstücke 1, 5, 6, 7, 8 bzw. Zahnprothesen 2 können mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden. Auch sie vereinfachen das in der richtigen räumlichen Relation zueinander Ausrichten der Teilstücke bei ihrer Verbindung miteinander. Ein Formschluss ergibt sich hier aber nur in einer Richtung. In den 10 bis 13 ist eine Zahnprothese 2 in Form einer Brückenprothese mit ihren Teilstücken 1, 5, 6, 7, 8 dargestellt. Alle Kontaktflächen 3, 9, 10, 11, 12 dieses Ausführungsbeispiels sind eben ausgebildet. In 11, 12 und 13 ist wiederum das Zusammenfügen der zueinander passenden Teilstücke 1 und 5 mit den zur Kontaktierung miteinander vorgesehenen Kontaktflächen 3 und 9 gezeigt, wobei diese Kontaktflächen 3 und 9 vollständig eben ausgebildet sind.
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13 zeigt die fertiggestellte Verschweißung 25 im Verbindungsbereich 23 der Kontaktflächen 3 und 9 dieses Ausführungsbeispiels. In 14 handelt es sich bei der Zahnprothese 2 ähnlich wie in 9 um einen Verbindungssteg 19 zur Verbindung von zwei Prothesenzähnen 18. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Kontaktflächen 3 und 9 allerdings eben ausgebildet und in 14 ebenfalls mittels einer Verschweißung 25 im Verbindungsbereich 23 bereits fertig miteinander verbunden.
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15 stellt noch eine schematisierte Darstellung zu einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Mittels der Datenverbarbeitungseinrichtung 26 werden zunächst ein oder mehrere Teilstücke 1, 5, 6, 7, 8 mit den jeweiligen Kontaktflächen 3, 9, 10, 11, 12 konstruiert. Im Ausführungsbeispiel gemäß 15 wird hierzu erst die gesamte Zahnprothese 2 konstruiert. Anschließend werden mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 26 die Form und Lage der Kontaktflächen 3, 9, 10, 11 und 12 festgelegt. Das digitale Konstruieren solcher Zahnprothesen bzw. ihrer Teilstücke kann wie beim Stand der Technik an sich bekannt erfolgen und muss nicht weiter erläutert werden. Erfindungsgemäß ist allerdings dabei vorgesehen, dass die Teilstücke immer gemeinsam mit ihren Kontaktflächen konstruiert werden. Anschließend wird das so konstruierte Teilstück 1 bzw. die so konstruierten Teilstücke der Zahnprothese 2 unter Ausbildung der Kontaktfläche 3 hergestellt bzw. ausgebildet. Dies kann mittels einer an sich bekannten Fräseinrichtung 27 in Form eines spanabhebenden Verfahrens durchgeführt werden. Ein anderes Beispiel für die Möglichkeiten der Herstellung sind Gießverfahren mit einer hier nur symbolisiert dargestellten Gießeinrichtung 28 oder aufbauende Verfahren, welche in 15 symbolhaft durch den schematisiert dargestellten 3-D-Drucker 29 realisiert werden. All diese Herstellungsverfahren sind an sich bekannt und müssen nicht weiter erläutert werden. In der Verbindungsstation 30 erfolgt dann das miteinander Verbinden der einzelnen Teilstücke 1, 5, 6, 7, 8 mittels ihrer Kontaktflächen 3, 9, 10, 11, 12, wie dies beispielhaft anhand der 5 bis 7 und 11 bis 13 gezeigt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Teilstück
- 2
- Zahnprothese
- 3
- Kontaktfläche
- 5
- Teilstück
- 6
- Teilstück
- 7
- Teilstück
- 8
- Teilstück
- 9
- Kontaktfläche
- 10
- Kontaktfläche
- 11
- Kontaktfläche
- 12
- Kontaktfläche
- 13
- erster Teilbereich
- 14
- Teilbereich
- 15
- Teilbereich
- 16
- Richtung
- 17
- Richtung
- 18
- Prothesenzahn
- 19
- Verbindungssteg
- 20
- Rohling
- 21
- Haltesteg
- 22
- Reststück
- 23
- Verbindungsbereich
- 24
- Prothesenbasis
- 25
- Verschweißung
- 26
- Datenverarbeitungseinrichtung
- 27
- Fräseinrichtung
- 28
- Gießeinrichtung
- 29
- 3-D-Drucker
- 30
- Verbindungsstation