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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugaufbau für ein Nutzfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Fahrzeugaufbauten sind grundsätzlich bekannt und umfassen eine in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbare Seitenplane, die mittels Planenroller zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung verschoben werden kann. Die Seitenplane weist einen oberen Rand, einen unteren Rand sowie einen den oberen und unteren Rand verbindenden Seitenrand auf. Entlang des oberen Randes der Seitenplane erstreckt sich ein Spannseil, das beispielsweise in einen Saum der Seitenplane eingenäht oder eingeschweißt ist. Sowohl der Seitenrand der Seitenplane als auch ein Endabschnitt des Spannseils können mittels einer Spannwelle an einer Rahmenstruktur des Fahrzeugaufbaus angebracht, z.B. eingehängt, werden. Zum Spannen der Seitenplane wird diese auf die Spannwelle aufgewickelt.
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Im gespannten Zustand weisen die Seitenplanen bekannter Fahrzeugaufbauten an ihrem oberen Rand eine gewisse Spannung auf, die aber nicht ausreicht, um ein Hindurchgreifen zwischen dem oberen Rand der Seitenplane und einem Dachgurt des Fahrzeugaufbaus wirksam zu verhindern. Zollrechtliche Vorschriften schreiben daher eine gewisse vertikale Überlappung des Dachgurtes mit der Seitenplane vor, die eine nicht unerhebliche Erstreckung des Dachgurtes nach unten und somit eine größere Bauhöhe des Dachgurtes erforderlich macht. Diese führt nicht nur zu einem erhöhten Materialverbrauch bei der Herstellung des Fahrzeugaufbaus, sondern auch zu einer reduzierten seitlichen Einladehöhe des Nutzfahrzeugs.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen zollsicheren Fahrzeugaufbau zu schaffen, der sich durch eine erhöhte Wirtschaftlichkeit auszeichnet.
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Die Aufgabe wird durch einen Fahrzeugaufbau mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch gelöst, dass der Seitenrand der Seitenplane einen Winkel mit dem unteren Rand der Seitenplane einschließt, welcher kleiner als 90° ist, dass Mittel zur senkrechten Lagerung der Spannwelle vorgesehen sind, die ein oberes Spannwellenlager umfassen, in welches die Spannwelle von unten her einführbar ist, und dass ein Angriffspunkt des Spannseils, z. B. eines Drahtseils, an der Spannwelle unterhalb des Spannwellenlagers liegt.
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Erfindungsgemäß besitzt die Seitenplane insgesamt eine Trapezform, sodass der untere Rand der Seitenplane länger ist als der obere Rand, an dem das Spannseil befestigt ist. Ist die Spannwelle senkrecht an dem Fahrzeugaufbau gelagert und wird die Seitenplane dann an ihrem Seitenrand auf die Spannwelle aufgewickelt, spannt sich die Seitenplane entlang des oberen Randes. Gleichzeitig wird durch die Trapezform der Seitenplane die durch Torsion in der Spannwelle im oberen Bereich verminderte Spannkraft ausgeglichen, sodass das Spannseil optimal gestrafft wird. Bevorzugt ist das Spannseil mit einer Vorspannung gegenüber der Seitenplane an der Spannwelle fixiert, so dass die Straffung des Spannseils beim Aufwickeln von Seitenplane und Spannseil vor der Straffung der Seitenplane erfolgt.
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Dadurch, dass der Angriffspunkt des Spannseils an der Spannwelle unterhalb des Spannwellenlagers angeordnet ist, wird beim Aufwickeln der Schiebplane auf die Spannwelle ferner ein Hochrutschen der Spannwelle in das Spannwellenlager zumindest weitgehend verhindert, was dazu beiträgt, einer unerwünschten Entspannung des Spannseils vorzubeugen.
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Im Ergebnis lässt sich eine auf Dachplanen angewandte Zollvorschrift auch auf die Seitenplane anwenden. Konkret kann die Spannung im oberen Rand der Seitenplane so groß sein, dass eine am oberen Rand und in Querrichtung zur Seitenplane angelegte Kraft von 100 N zu einem horizontalen Zwischenraum zwischen Seitenplane und Dachgurt von maximal 30 mm führt. Ein Hintergreifen der Seitenplane kann folglich auch bei reduzierter Überlappung von Seitenplane und Dachgurt wirksam verhindert werden. Somit kann in zollsicherer Weise die Bauhöhe des Dachgurts reduziert werden, wodurch nicht nur Material eingespart, sondern auch die seitliche Einladehöhe des Fahrzeugaufbaus erhöht wird. Des Weiteren entfällt die Notwendigkeit einer Unterscheidung zwischen Dachgurten für zollsichere und nicht zollsichere Fahrzeugaufbauten, wodurch sich Fertigungs- und Lagerkosten reduzieren. Überdies kann der von der Zollvorschrift geforderte verringerte Abstand zwischen den Planenrollern bei geringer Überlappung außer Kraft gesetzt werden, sodass keine zusätzlichen Planenroller mit Gurtbändern und Planenspannern notwendig sind.
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Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung grenzt der Angriffspunkt des Spannseils an der Spannwelle an das Spannwellenlager an, bevorzugt direkt an einen unteren Rand des oberen Spannwellenlagers. Das Spannseil stützt sich gewissermaßen also an dem Spannwellenlager ab und verhindert hierdurch, das sich die Spannwelle während und nach dem Aufwickeln der Seitenplane nach oben bewegen kann, was zu einer unerwünschten Entspannung des Spannseils führen würde.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Spannwelle eine Kederaufnahmenut zur Aufnahme eines an dem Seitenrand vorgesehenen Keders. Durch die Aufnahme des Keders in der Kederaufnahmenut ist die Seitenplane zuverlässig und manipulationssicher an der Spannwelle befestigt.
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Zur manipulationssicheren Befestigung des Spannseils an der Spannwelle kann auch das Spannseil in die Kederaufnahmenut hinein geführt sein. Das Spannseil braucht auf diese Weise nicht mit einer Zollplombe versehen zu werden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Spannwelle eine Klemmvorrichtung zur Fixierung des Spannseils, die insbesondere mittels einer Madenschraube betätigbar ist. Die Klemmvorrichtung sorgt für eine besonders sichere Befestigung des Spannseils an der Spannwelle, wobei die Betätigung mittels Madenschraube eine besonders einfache und manipulationssichere Fixierung des Spannseils ermöglicht. Zur Erreichung einer Vorspannung des Spannseils gegenüber der Seitenplane kann das Spannseil bei seiner Befestigung an der Spannwelle zusätzlich um einige Millimeter relativ zu der an der Spannwelle bereits angebrachten Seitenplane angezogen werden, bevor es mittels der Klemmvorrichtung fixiert wird. Diese Vorspannung des Spannseils bewirkt im entspannten Zustand der Seitenplane eine leichte Auswölbung der Seitenplane im Bereich des Spannseils und führt letztlich dazu, dass das Spannseil beim Aufwickeln der Seitenplane vor der Seitenplane gestrafft wird.
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Um das Einführen der Spannwelle in das Spannwellenlager zu erleichtern, kann die Klemmvorrichtung entlang der Spannwelle verschiebbar sein.
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Gemäß einer weiteren besonders manipulationssicheren Ausführungsform ist die Klemmvorrichtung zumindest teilweise in der Spannwelle, insbesondere in der Kederaufnahmenut der Spannwelle, aufgenommen.
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Bevorzugt weist eine Mantelwand der Spannwelle eine Öffnung für das Spannseil auf, durch die sich das Spannseil zumindest teilweise erstrecken kann. Dabei kann die Öffnung als in Längsrichtung der Spannwelle orientiertes Langloch ausgebildet sein, um eine gewisse Verschiebung der Klemmvorrichtung entlang der Spannwelle zu ermöglichen. Ist die Öffnung hingegen in Form eines Rundlochs ausgebildet, so ist die Lage der Klemmvorrichtung in der Spannwelle festgelegt.
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Um die Klemmvorrichtung zu entlasten, kann ein Endabschnitt des Spannseils mindestens zweimal um die Spannwelle gewickelt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich das Spannseil zumindest annähernd waagerecht, d.h. parallel zum oberen Rand, bis diagonal durch einen Eckbereich der Seitenplane, in welchem der obere Rand an den Seitenrand angrenzt. Beispielsweise kann sich der Eckbereich von dem Seitenrand bis zu einem Planenroller erstrecken, mittels welchem die Seitenplane im Bereich ihres oberen Randes an einem Dachgurt gelagert ist. Der Eckbereich kann außerdem verstärkt ausgebildet sein und insbesondere eine Versteifungseinlage, z. B. aus Kunststoffmaterial, aufweisen, um ein Flattern im Fahrtwind zu verhindern.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform umfassen die Mittel zur senkrechten Lagerung der Spannwelle eine beispielsweise einen Ratschenmechanismus aufweisende Spannvorrichtung, mit welcher ein unteres Ende der Spannwelle zum Aufwickeln der Seitenplane in Eingriff bringbar ist. Mittels der Spannvorrichtung lässt sich die Seitenplane ohne großen Kraftaufwand aufwickeln und spannen.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform umfasst der Fahrzeugaufbau eine zweite Spannwelle, die an einem der ersten Spannwelle abgewandten zweiten Seitenrand der Seitenplane angebracht ist. Die zweite Spannwelle kann entsprechend der ersten Spannwelle ausgebildet, montiert und gelagert sein.
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Vorteilhafterweise schließt auch der zweite Seitenrand der Seitenplane einen Winkel mit dem unteren Rand der Seitenplane ein, welcher kleiner als 90° ist, wodurch die Trapezform der Seitenplane noch weiter betont wird.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform ist die Seitenplane an einem sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Dachgurt verschiebbar angebracht. Insbesondere kann die Seitenplane hierzu im Bereich ihres oberen Randes an mehreren Planenrollern befestigt sein, die an dem Dachgurt in Fahrzeuglängsrichtung verfahrbar gelagert sind.
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Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Seitenplane;
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2 eine Schnittansicht eines Dachgurts eines erfindungsgemäßen Fahrzeugaufbaus, in welchem ein Planenroller verfahrbar gelagert ist, an dem eine erfindungsgemäße Seitenplane befestigt ist;
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3 eine Innenansicht des Planenrollers von 2 mit Seitenplane und erster Spannwelle;
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4a und 4b eine Front- und Rückansicht der ersten Spannwelle mit Klemmvorrichtung und Spannseil;
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5 eine Detailansicht der ersten Spannwelle mit Klemmvorrichtung und Spannseil;
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6 eine Detailansicht der in einem Spannwellenlager gelagerten ersten Spannwelle mit Seitenplane und Spannseil;
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7 eine Perspektivansicht eines Planenrollers mit Seitenplane und zweiter Spannwelle; und
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8a und 8b eine Front- und Rückansicht der zweiten Spannwelle mit Klemmvorrichtung und Spannseil.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen baugleiche bzw. funktionsgleiche Elemente.
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In 1 ist eine Seitenplane 10 eines erfindungsgemäßen Fahrzeugaufbaus für ein Nutzfahrzeug, wie beispielsweise einen Lastkraftwagen, einen Anhänger oder Sattelauflieger, schematisch dargestellt. Die Seitenplane 10 ist an einem sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Dachgurt 12 verschiebbar angebracht (2), um einen nicht dargestellten Laderaum des Nutzfahrzeugs zu verschließen oder von außen zugänglich zu machen. Die Seitenplane 10 umfasst eine dem Laderaum abgewandte Außenseite 10a sowie eine dem Laderaum zugewandte Innenseite 10b (3 und 4). Ferner weist die Seitenplane 10 einen oberen Rand 14, einen unteren Rand 16 sowie links und rechts jeweils einen Seitenrand 18 auf, der den oberen und unteren Rand 14, 16 verbindet und mit einem Keder 19 verstärkt ist.
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Entlang des oberen Randes 14 erstreckt sich ein Spannseil 20, hier ein Drahtseil, das in einen am oberen Rand 14 angeordneten Saum 22 der Seitenplane 10 eingenäht, eingeklebt oder eingeschweißt ist und zwei freiliegende Endabschnitte 24 besitzt. Jeder Endabschnitt 24 dient zur Fixierung des Spannseils 20 an einer in 1 nicht dargestellten Spannwelle 26, die an dem jeweiligen Seitenrand 18 der Seitenplane 10 angebracht ist und mittels der sich die Seitenplane 10 und das Spannseil 20 aufwickeln lassen (3 bis 8). Um das Aufwickeln der Seitenplane 10 auf die Spannwellen 26 zu erleichtern, weist die Seitenplane 10 schräge Zuschnitte 27 in ihren oberen Eckbereichen auf.
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Bei der gezeigten Ausführungsform schließen beide Seitenränder 18 jeweils einen Winkel α mit dem unteren Rand 16 der Seitenplane 10 ein, welcher kleiner als 90° ist und beispielsweise zwischen 80° und 90°, insbesondere zwischen 85° und 90° und bevorzugt zwischen 87° und 89° liegen kann. Grundsätzlich ist es aber ausreichend, wenn lediglich einer der Seitenränder 18 einen derartigen spitzen Winkel α bildet, während der jeweils andere Seitenrand 18 einen Winkel von 90° mit dem unteren Rand 16 einschließen kann. Aufgrund des zumindest einen spitzen Winkels α laufen die Seitenränder 18 nach oben hin aufeinander zu, d.h. die Seitenplane besitzt eine gewisse Trapezform.
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Zur Anbringung der Spannwellen 26 an der Seitenplane 10 wird jeder Seitenrand 18 mit seinem Keder 19 in eine Kederaufnahmenut 28 der jeweiligen Spannwelle 26 eingeführt (4). Die Spannwellen 26 erstrecken sich also zunächst ebenfalls unter dem spitzen Winkel α relativ zu dem unteren Rand 16. Zur Lagerung an einer nicht gezeigten Rahmenstruktur des Fahrzeugaufbaus werden die Spannwellen 26 jedoch senkrecht ausgerichtet. Werden die senkrecht ausgerichteten Spannwellen 26 zum Aufwickeln von Seitenplane 10 und Spannseil 20 verdreht, werden der obere Rand 14 der Seitenplane 10 und das Spannseil 20 in Richtung der Pfeile A gespannt, wobei die Trapezform der Seitenplane 10 der Torsion der Spannwelle 26 entgegenwirkt. Die Länge des Spannseils 20 ist geringfügig kürzer als die Länge des oberen Randes 14 der Seitenplane 10 gewählt, sodass die Straffung des Spannseils 20 bei Verdrehung der Spannwelle 26 vor der Straffung der Seitenplane 10 erfolgt.
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Wie 2 zeigt, ist die Seitenplane 10 im Bereich ihres oberen Randes 14 an mehreren Planenrollern 30 befestigt, die in einer Aussparung 32 des Dachgurtes 12 in Fahrzeuglängsrichtung verfahrbar gelagert sind.
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Die Planenroller 30 umfassen jeweils einen im Wesentlichen rechtwinkeligen Profilkörper 34 mit einem Horizontalschenkel 35a, der sich in die Aussparung 32 erstreckt, und einem Vertikalschenkel 35b, der außerhalb des Dachgurtes 12 verläuft und sich ausgehend von dem Horizontalschenkel 35a nach unten erstreckt.
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Die Seitenplane 10 ist an dem Vertikalschenkel 35b angebracht, wobei ein oberer Randbereich der Seitenplane 10 an einer Außenseite des Vertikalschenkels 35b anliegt und somit vollständig außerhalb der Aussparung 32 liegt.
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An einer Innenseite des Vertikalschenkels 35b sind zwei in der Aussparung 32 des Dachgurtes 12 geführte tragende Rollen 36 vorgesehen (3). Der Horizontalschenkel 35a befindet sich zumindest annähernd auf der gleichen Höhe wie der Saum 22 der Seitenplane 10 und lagert eine ebenfalls in der Aussparung 32 geführte Stabilisierungsrolle 38, welche die Längsbewegung des Planenrollers 30 in Querrichtung (Pfeil B) stabilisiert.
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Die Seitenplane 10 ist mittels eines Niets 40 an dem Vertikalschenkel 35b des Profilkörpers 34 befestigt. Unterhalb des Niets 40 weist der Vertikalschenkel 35b ferner eine Öse 41 auf, an welcher ein oberes Ende eines mit der Seitenplane 10 vernähten Gurtbandes 42 angebracht ist, das vertikal über die Seitenplane 10 verläuft und dessen unteres Ende an der Rahmenstruktur verankert wird.
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Durch das Aufwickeln von Seitenplane 10 und Spannseil 20 auf den Spannwellen 26 lässt sich der obere Rand 14 der Seitenplane 10 derart spannen, dass ein Wegziehen der Seitenplane 10 von dem Dachgurt 12, also in Richtung des Pfeils B in 2, allenfalls unter Aufbringung einer Kraft möglich ist, welche eine durch Zollvorschriften vorgegebene Kraft übersteigt. Ein Hintergreifen der Seitenplane 12 im Bereich des Dachgurtes 12 lässt sich also unabhängig von dem Ausmaß der Überlappung von Seitenplane 10 und Dachgurt 12, insbesondere einer Überlappung 44 zwischen dem Niet 40 und einer unteren Kante 46 des Dachgurts 12, verhindern. Somit kann die untere Kante 46 nach oben verlagert werden, was zu einer Erhöhung der seitlichen Einladehöhe sowie einer geringeren Bauhöhe des Dachgurtes 12 und folglich Materialeinsparung bei der Herstellung des Dachgurtes 12 führt.
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In 3 ist die Führung des Spannseils 20 bis zu einer ersten Spannwelle 26 genauer dargestellt. Konkret erstreckt sich das Spannseil 20 ausgehend von dem Planenroller 30 diagonal durch einen Eckbereich 48 der Seitenplane 10, in welchem der obere Rand 14 in den Seitenrand 18 übergeht und welcher sich von dem Seitenrand 18 bis zum Planenroller 30 erstreckt. In dem Eckbereich 48 ist die Seitenplane 10 durch eine Versteifungseinlage 49 z.B. aus Kunststoffmaterial verstärkt.
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Die Befestigung des Spannseils 20 an der Spannwelle 26 wird anhand von 4 und 5 genauer beschrieben. Der Endabschnitt 24 des Spannseils 20 ist in die Kederaufnahmenut 28 hineingeführt und mittels einer innerhalb der Kederaufnahmenut 28 befindlichen Klemmvorrichtung 50 geklemmt. Die Klemmvorrichtung 50 ist in der Kederaufnahmenut 28 entlang der Spannwelle 26 verschiebbar gelagert und umfasst einen im Wesentlichen zylindrischen Körper 51 mit einer durchgehenden Radialbohrung 56, durch die sich der Endabschnitt 24 des Spannseils 20 erstreckt. Der sich durch die Radialbohrung 56 erstreckende Endabschnitt 24 des Spannseils 20 ist mittels einer von oben in den zylindrischen Körper 51 eingeschraubten Madenschraube 58 an der Klemmvorrichtung 50 fixiert.
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Das aus der Klemmvorrichtung 50 herausragende Ende des Spannseils 20 greift in ein in Längsrichtung der Spannwelle 26 orientiertes Langloch 52 ein. Grundsätzlich ist es auch möglich, den Endabschnitt 24 in umgekehrter Richtung zu führen, d. h. zuerst durch das Langloch 52, anschließend durch die Radialbohrung 56 der Klemmvorrichtung 50 und aus der Kederaufnahmenut 28 heraus. Bei beiden Varianten ist im aufgewickelten Zustand der Seitenplane 10 weder die Klemmvorrichtung 50 noch das Ende des Spannseils 20 von außen zugänglich, wodurch eine Manipulation des Spannseils 20 ausgeschlossen ist und auf eine Zollplombe verzichtet werden kann.
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Zur Lagerung der ersten Spannwelle 26 an der Rahmenstruktur umfasst der Fahrzeugaufbau ein oberes Spannwellenlager 59 (6), in welches die erste Spannwelle 26 von unten her in Richtung des Pfeiles C eingeführt wird. Dadurch, dass die Klemmvorrichtung 50 in Längsrichtung der Spannwelle 26 verschiebbar ist und der Endabschnitt 24 des Spannseils 20 in das Langloch 52 eingreift, kann die Klemmvorrichtung 50 beim Einführen der Spannwelle 26 in das Spannwellenlager 59 nachrutschen.
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Nach dem Einführen der Spannwelle 26 in das Spannwellenlager 59 wird ein nicht gezeigtes unteres Ende der ersten Spannwelle 26 mit einer Spannvorrichtung, die z. B. einen Ratschenmechanismus umfassen kann, in Eingriff gebracht. Mit Hilfe den Spannvorrichtung kann die Spannwelle 26 verdreht und die Seitenplane 10 mitsamt Spannseil 20 aufgewickelt werden.
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Dadurch, dass ein Angriffspunkt 60 des Spannseils 20 an der Spannwelle 26 stets unterhalb des Spannwellenlagers 59 angeordnet ist und sich das Spannseil 20 im aufgwickelten Zustand der Seitenplane 10 an der Unterseite des Spannwellenlagers 59 gewissermaßen abstützt, wird nicht nur während, sondern auch nach dem Aufwickeln der Seitenplane 10 ein Hochrutschen der Spannwelle 26 in Richtung des Pfeils D verhindert und eine dauerhaft zuverlässige Spannung des Spannseils 20 gewährleistet.
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Die voranstehend beschriebene erste Spannwelle 26 wird üblicherweise an einem Seitenrand 18 der Seitenplane 10 angebracht sein, welcher zum Öffnen und Verschließen des Laderaums entlang des Dachgurtes 12 verschoben wird. Auch die an dem gegenüberliegenden Seitenrand 18 angebrachte zweite Spannwelle 26 kann derart beweglich an der Rahmenstruktur des Fahrzeugaufbaus gelagert sein. Alternativ ist es aber auch möglich, die zweite Spannwelle 26 nicht spannbar, jedoch zum Ein- bzw. Aushängen zu verbauen. Beim Einhängen erhält die Spannwelle eine leichte Drehung, sodass ein Ansatz des Keders 19 an einer Kante der Kederaufnahmenut 28 anliegt, um die Zugkraft auf den Keder 19 zu reduzieren. Die Stellung der Spannwelle 26 erfolgt mittels einer vorgegebenen Aufnahmerastung zur Spannwelle 26.
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7 zeigt das Spannseil 20 und die Seitenplane 10 in einem Zustand maximaler Wickelung, z.B. bei Längung von Seitenplane 10 und Spannseil 20 bei hohen Außentemperaturen oder altersbedingt. In 8 ist lediglich die Spannwelle 26 und das darauf aufgewickelte Spannseil 20 zu sehen. Im Unterschied zu der voranstehend beschriebenen Spannwelle 26 weist die in 7 und 8 gezeigte Spannwelle 26 ein Rundloch 54 für das Seilende 24 auf, z.B. in Form einer Radialbohrung. Ein solches Rundloch 54 hat gegenüber einem Langloch 52 den Vorteil einer einfacheren Fertigung und kann vorgesehen werden, wenn in dem oberen Spannwellenlager 59 genügend Raum für das Eintauchen der Spannwelle 26 mit Spannseil 20 beim Anheben der Spannwelle 26 über die untere Kupplung vorhanden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Seitenplane
- 10a
- Außenseite
- 10b
- Innenseite
- 12
- Dachgurt
- 14
- oberer Rand
- 16
- unterer Rand
- 18
- Seitenrand
- 19
- Keder
- 20
- Spannseil
- 22
- Saum
- 24
- Endabschnitt
- 26
- Spannwelle
- 27
- Zuschnitt
- 28
- Kederaufnahmenut
- 30
- Planenroller
- 32
- Aussparung
- 34
- Profilkörper
- 35a
- Horizontalschenkel
- 35b
- Vertikalschenkel
- 36
- Rollen
- 38
- Stabilisierungsrolle
- 40
- Niet
- 42
- Gurtband
- 44
- Überlappung
- 46
- untere Kante
- 48
- Eckbereich
- 49
- Versteifungseinlage
- 50
- Klemmvorrichtung
- 51
- zylindrischer Körper
- 52
- Langloch
- 54
- Rundloch
- 56
- Bohrung
- 58
- Madenschraube
- 59
- Spannwellenlager
- 60
- Angriffspunkt
- α
- Winkel