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Die vorliegende Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Arbeitsmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen, zu denen insbesondere selbstfahrende Erntemaschinen wie Mähdrescher zählen, weisen regelmäßig verschiedene Arbeitsgeräte auf, die bei der Verarbeitung von Erntegut mit wechselnden Parametern betrieben werden können. Die Einstellung dieser Parameter wird auch als Maschinenparametereinstellung bezeichnet. Für einen optimalen Betrieb empfiehlt es sich, die Maschinenparametereinstellung in Abhängigkeit von verschiedenen Randbedingungen einzustellen, wozu insbesondere die Art, Menge und Beschaffenheit des Bestands im Feld bzw. des Erntegut zählt.
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Eine bedeutsame solche Randbedingung stellt die Feuchte des Ernteguts im Erntegutstrom insgesamt dar, welche im Wesentlichen durch die Feuchtigkeit des Strohs-Strohfeuchte bestimmt wird. Eine genaue Bestimmung der Feuchtigkeit des Ernteguts ist für eine optimale Einstellung der Maschinenparameter sehr hilfreich.
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Aus dem Stand der Technik ist es einerseits bekannt, die Feuchtigkeit des Kornguts zu ermitteln, nachdem das Korngut bereits von dem Erntegut im Übrigen abgeschieden wurde. Die Feuchtigkeit des Kornguts erlaubt aber nicht immer eine hinreichend präzise Auskunft über die Feuchtigkeit des Ernteguts, da sie in der Regel nicht die bestimmende Größe für die Feuchtigkeit des Ernteguts darstellt.
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Aus der
EP 1 576 869 , von welcher die vorliegende Erfindung als nächstkommend ausgeht, ist es bekannt, die Feuchtigkeit des Ernteguts durch einen im Einzugskanal eines Mähdreschers angeordneten Feuchtigkeitssensors zu ermitteln. Auf diese Weise kann laufend und zeitnah zur Aufnahme des Ernteguts durch die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine die Feuchtigkeit des Ernteguts ermittelt und auf sie reagiert werden.
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Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass speziell bei einer Ausbildung des Feuchtigkeitssensors als kapazitiver Sensor die Messung der Feuchtigkeit ungenau sein kann. Das liegt daran, dass ein solcher Sensor im Wesentlichen die gesamte Menge des an ihm vorbeigeführten Wassers misst und ermittelt. Diese Gesamtwassermenge ist aber nicht nur von der relativen Feuchtigkeit des Ernteguts abhängig, sondern auch von der absolut aufgenommenen Menge an Erntegut zum Zeitpunkt der Messung. Folglich wird die gemessene Feuchtigkeit bei einer höheren Durchsatzmenge des Ernteguts häufig nach oben verfälscht und entsprechend bei einer niedrigen Durchsatzmenge ggf. nach unten.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine landwirtschaftliche Arbeitsmaschine so weiterzuentwickeln, dass eine genauere Bestimmung der Feuchtigkeit im Erntegut genauer ist.
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Das genannte Problem wird bei einer landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich für die Erfindung ist die Erkenntnis, dass bei einer solchen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine häufig auch die aktuell aufgenommene Durchsatzmenge des Ernteguts sensorisch erfasst wird. Speziell ist in der Regel ein Schichthöhensensor vorgesehen, welcher im Bereich eines Einzugs und insbesondere am Schrägförderer den aktuellen Durchsatz an aufgenommenem Erntegut bestimmt. Hier ist nun erkannt worden, dass diese Bestimmung der aktuellen Durchsatzmenge dazu verwendet werden kann, die Messung der Feuchtigkeit des aufgenommenen Ernteguts entsprechend zu korrigieren. Damit kann der wie oben beschriebene verfälschende Einfluss der aufgenommenen Durchsatzmenge auf die gemessene Feuchtigkeit korrigiert werden, sodass ein genauerer Wert der Feuchtigkeit für die Maschinenparametereinstellung zur Verfügung steht.
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Der Zusammenhang zwischen der bestimmten Durchsatzmenge und einer Anpassung der gemessenen Feuchtigkeit kann durch eine Funktion angegeben werden, die durch die bevorzugte Ausgestaltung des Unteranspruchs 3 beschrieben wird.
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Die vorschlagsgemäße Lösung erlaubt es auch, dem Phänomen Rechnung zu tragen, dass unterhalb einer bestimmten Durchsatzmenge an Erntegut die Erfassung der Feuchtigkeit sehr ungenau wird. Daher schlägt der Unteranspruch 4 vor, in so einem Fall den zuletzt ermittelten, korrigierten Feuchtigkeitswert weiterzubehalten, bis durch eine Zunahme des aufgenommenen Erntegutes wieder eine genauere Messung möglich ist.
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Umgekehrt ist es so, dass ab dem Überschreiten einer bestimmten Durchsatzmenge kein oder jedenfalls kein wesentlicher Zusammenhang mehr zwischen der Durchsatzmenge und der gemessenen Feuchtigkeit besteht, sodass in diesem Bereich keine Korrektur mehr notwendig ist. Dies ist Gegenstand des Unteranspruchs 6.
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Bevorzugte Anordnungsorte an der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Sensortypen werden in den Ansprüchen 8 und 9 beschrieben.
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Die Unteransprüche 10 bis 13 beschreiben, wie die gemessene Feuchtigkeit des Ernteguts die Steuerung der Arbeitsgeräte der Arbeitsmaschine vorteilhaft beeinflussen könnte.
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Speziell der Unteranspruch 14 berücksichtigt den Umstand, dass die gemessene Feuchtigkeit des Ernteguts auch zur Optimierung einer Überlastschutzfunktion des Dreschwerks eines Mähdreschers verwendet werden kann.
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Schließlich betrifft der Anspruch 15 eine Weiterverarbeitung der gemessenen Feuchtigkeit des Ernteguts, welche sogar jenseits der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine selbst genutzt werden kann, indem nämlich die gemessene Feuchtigkeit des Ernteguts mit der jeweiligen Position verknüpft wird, an der diese Feuchtigkeit des Ernteguts gemessen wurde, sodass die Verteilung der Feuchtigkeit des Ernteguts geografisch auf das Bestandsfeld abgebildet werden kann. Diese Informationen sind unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehr bedeutsam und erlauben dann eine verbesserte landwirtschaftliche Nutzung des Bestandsfelds.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine schematische Seitenansicht eines Mähdreschers als vorschlagsgemäße landwirtschaftliche Arbeitsmaschine,
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2 eine beispielhafte Korrekturkurve anhand welcher die gemessene Feuchtigkeit des Ernteguts in Abhängigkeit von der Durchsatzmenge nachkorrigiert werden kann,
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3 eine Draufsicht auf einen Schrägförderer des vorschlagsgemäßen Mähdreschers der 1,
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4 ein Flussdiagramm, welches beispielhaft die Ansteuerung von Arbeitsgeräten des Mähdreschers der 1 in Abhängigkeit von der gemessenen Feuchtigkeit des Ernteguts darstellt und
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5 ein Flussdiagramm, welches eine vorschlagsgemäße Nachkorrektur des Gutfeuchtesignals in Abhängigkeit einer bestimmten Durchsatzmenge darstellt.
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Die in der 1 dargestellte vorschlagsgemäße landwirtschaftliche Arbeitsmaschine, bei der es sich hier beispielhaft um einen Mähdrescher 1 handelt, ist zur Verarbeitung von Erntegut eingerichtet und umfasst eine Einzugsanordnung 2 zum Aufnehmen des Ernteguts, eine Feuchtigkeitssensoranordnung 3 zur Messung einer Feuchtigkeit des aufgenommenen Ernteguts und zur Erzeugung eines auf der gemessenen Feuchtigkeit basierenden Gutfeuchtesignals sowie eine Durchsatzsensoranordnung 4, bei der es sich vorzugsweise um eine Schichthöhensensoranordnung 4a handelt, zur Bestimmung einer Durchsatzmenge des aufgenommenen Ernteguts.
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Die vorschlagsgemäße landwirtschaftliche Arbeitsmaschine ist nun dadurch gekennzeichnet, dass das Gutfeuchtesignal basierend auf der bestimmten Durchsatzmenge nachkorrigiert wird. Ein Nachkorrigieren in diesem Sinne kann eine beliebige Anpassung des Gutfeuchtesignals umfassen, welche von der bestimmten Durchsatzmenge abhängig ist. Diese Anpassung kann sowohl durch eine prozentuale Anpassung, etwa durch eine Multiplikation, durch die Addition oder Subtraktion eines Verschiebungswertes oder durch das Zuweisen eines Festwertes an das Gutfeuchtesignal geschehen. Dieses Nachkorrigieren kann auch nur für einen bestimmten Wertebereich entweder der gemessenen Feuchtigkeit oder der bestimmten Durchsatzmenge gelten und somit außerhalb eines dieser Bereiche entfallen. Es ist also nicht notwendig, dass jederzeit unter allen Bedingungen das Gutfeuchtesignal durch die Nachkorrektur verändert wird, wozu unten stehend noch erläuternde Beispiele folgen. Das Nachkorrigieren des Gutfeuchtesignals kann sowohl das Ersetzen des vorherigen Gutfeuchtesignals als auch das Erzeugen eines neuen, auf dem ursprünglichen Gutfeuchtesignal basierenden Gutfeuchtesignals, welches die Nachkorrektur berücksichtigt, umfassen.
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Bei der Einzugsanordnung kann es sich um eine Vorsatzanordnung 5 handeln, welche wie in der 1 dargestellt eine Haspel 6, Messerbalken 7 und eine Einzugsschnecke 8 umfasst. Die Vorsatzanordnung umfasst ferner ebenso einen Schrägförderer 9. Die Haspel 6, die Messerbalken 7 sowie die Einzugsschnecke 8 können hier zusammengefasst als Schneidwerk 10 bezeichnet werden, sodass das von dem Schneidwerk 10 abgeschnittene und eingezogene Erntegut als Erntegutstrom von dem Schrägförderer 9 zur weiteren Verarbeitung im Mähdrescher 1 weitergefördert wird. Somit wird das Erntegut mittels der Einzugsanordnung 2 aufgenommen.
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Von dem Schrägförderer 9 gelangt das aufgenommene Erntegut zum Dreschwerk 11, welches die Dreschtrommel 12 und den Dreschkorb 13 umfasst. Fördertechnisch dem Dreschwerk 2 nachgelagert ist eine Umlenktrommel 14, über welche der Erntegutstrom in die Trenneinrichtung 15 zum Abscheiden freier beweglicher Körner gelangt. Dieser folgt eine Reinigungsvorrichtung 16 mit ein oder mehreren Siebebenen 17 und einem Gebläse 18. Weiter nachgelagert sind wie ebenfalls in der 1 dargestellt, ein Kornelevator 19 und ein Korntank 20.
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Bevorzugt ist es, dass das Gutfeuchtesignal im Wesentlichen laufend erzeugt wird. Dies bedeutet, dass das Gutfeuchtesignal entweder kontinuierlich oder jedenfalls mit einem geringen Zeitabstand zwischen den Erfassungszeitpunkten erzeugt wird. Alternativ oder zusätzlich gilt die laufende Erzeugung auch für die Durchsatzmenge. Somit kann das Gutfeuchtesignal online und damit quasi in Echtzeit erzeugt und die Durchsatzmenge ebenfalls quasi in Echtzeit bestimmt werden. Aus beidem zusammen ergibt sich bevorzugt, dass das Gutfeuchtesignal im Wesentlichen laufend basierend auf der bestimmten Durchsatzmenge nachkorrigiert wird. Damit ist auch das nachkorrigierte Gutfeuchtesignal jederzeit aktuell.
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Weiter ist bevorzugt, dass das Gutfeuchtesignal basierend auf der bestimmten Durchsatzmenge mittels einer Durchsatzkorrekturfunktion nachkorrigiert wird. Eine solche Durchsatzkorrekturfunktion kann auch durch eine Korrekturkurve, wie sie in der 2 dargestellt wird, gegeben sein. In diesem speziellen Fall wird ein Korrekturfaktor 21, mit welchem das Gutfeuchtesignal multipliziert wird, gemäß dem Wert entlang der y-Achse 22a abgelesen und in Abhängigkeit von der Durchsatzmenge bestimmt, welche auf der x-Achse 22b abgetragen wird. In diesem Fall wird bei einer niedrigeren Durchsatzmenge ein Korrekturfaktor größer Eins angelegt, welcher mit zunehmender Durchsatzmenge kleiner wird. Gleichermaßen wäre es alternativ bei einer anderen Skalierung des Gutfeuchtesignals möglich, bei einer niedrigen Durchsatzmenge einen Korrekturfaktor von Eins anzusetzen und bei einer größeren Durchsatzmenge dann einen Korrekturfaktor, welcher kleiner als Eins ist. Der Korrekturfaktor Eins ist in der 2 als Einheitswert 22c gekennzeichnet.
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Denkbar wäre auch, eine Flächenkurve als Durchsatzkorrekturfunktion zu bilden, wobei dann der Korrekturfaktor sowohl von der bestimmten Durchsatzmenge als auch von dem – noch unkorrigierten – Gutfeuchtesignal abhängig ist. Im Ergebnis wäre also ein Korrekturfaktor anzulegen, welcher nicht nur nicht wie beim Beispiel der 2 von der gemessenen Durchsatzmenge abhängig ist, sondern ebenso von der gemessenen Feuchtigkeit abhängt.
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Auch die Fruchtart des aufgenommenen Ernteguts beeinflusst die gemessene Feuchtigkeit. Um dies zu berücksichtigen ist bevorzugt vorgesehen, dass das Gutfeuchtesignal auch basierend auf einer Fruchtartbestimmung nachkorrigiert wird. Diese Fruchtartbestimmung kann auf einer Erfassung der Fruchtart durch Sensoren oder auf einer entsprechenden Bedienereingabe beruhen.
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Um bei einer zu geringen Durchsatzmenge ein verfälschtes Ergebnis zu vermeiden, ist bevorzugt vorgesehen, dass beim Unterschreiten eines Mindestdurchsatzes 23 durch die bestimmte Durchsatzmenge das Gutfeuchtesignal auf einen Wert des Gutfeuchtesignals vor Unterschreiten des Mindestdurchsatzes nachkorrigiert wird. Dieser Zusammenhang ist auch aus der 2 zu erkennen, bei der unterhalb des Mindestdurchsatzes 23 keine Veränderung des Gutfeuchtesignals durch die Durchsatzkorrekturfunktion mehr eintritt. Vielmehr wird der zuletzt ermittelte Wert des Gutfeuchtesignals – unter Berücksichtigung der Nachkorrektur – beibehalten. Daher ist es weiter bevorzugt, dass in so einem Fall das Gutfeuchtesignal auf dem Wert des Gutfeuchtesignals vor Unterschreiten des Mindestdurchsatzes festgehalten wird.
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Umgekehrt ist es bevorzugt, dass bei Überschreiten eines Höchstdurchsatzes 24 durch die bestimmte Durchsatzmenge das Gutfeuchtesignal durch die Nachkorrektur im Wesentlichen unverändert bleibt. In der 2 ist dieser Zusammenhang so dargestellt, dass oberhalb des Höchstdurchsatzes 24 die Durchsatzkorrekturfunktion einen in diesem Bereich konstanten Wert Eins entsprechend dem Einheitswert 22c aufweist. Aus dem Mindestdurchsatz 23 und dem Höchstdurchsatz 24 ergibt sich wie ebenfalls in der 2 dargestellt ein Korrekturbereich 25 zwischen diesen beiden Werten. Hier ist es bevorzugt vorgesehen, dass bei einer bestimmten Durchsatzmenge innerhalb des Korrekturbereichs 25 das Gutfeuchtesignal so nachkorrigiert wird, dass eine von der Feuchtigkeitssensoranordnung 3 gemessene Feuchtigkeit des aufgenommenen Ernteguts, bei der es sich insbesondere um eine absolute Feuchtigkeit des aufgenommenen Ernteguts handeln kann, insgesamt auf die bestimmte Durchsatzmenge bezogen wird. Auf diese Weise wird ein nachkorrigiertes Gutfeuchtesignal erhalten, welches eine prozentuale Feuchtigkeit angibt. Bevorzugt ist entsprechend, dass wie dargestellt der Korrekturbereich 25 zwischen dem Höchstdurchsatz 24 und dem Mindestdurchsatz 23 liegt.
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Bevorzugt ist es ebenso, dass die Feuchtigkeitssensoranordnung 3 sowie alternativ oder zusätzlich die Schichthöhensensoranordnung 4a an der Einzugsanordnung 2 und insbesondere in einem Einzugskanal der Einzugsanordnung 2 angeordnet ist. Dies ist beispielhaft in der 3 dargestellt, welche eine Draufsicht auf den Schrägförderer 9 des Mähdreschers 1 der 1 wiedergibt. Zu erkennen sind die Rollenketten 26 mit den Einzugsleisten 27. Eine Schichthöhenwalze 28 ermöglicht die Ermittlung der Durchsatzmenge durch die bereits erwähnte Schichthöhensensoranordnung 4a, deren Bestandteil sie bildet. Der Einzugskanal wird also im Wesentlichen in diesem Abschnitt durch die gezeigte obere Seite des Schrägförderers 9 gebildet. An dem Schrägförderer 9 ist auch die Feuchtigkeitssensoranordnung 3 angeordnet.
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In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, dass die Feuchtigkeitssensoranordnung 3 zur berührungslosen Messung der Feuchtigkeit des aufgenommenen Ernteguts eingerichtet ist. Insbesondere kann die Feuchtigkeitssensoranordnung 3 einen kapazitiven Sensor 3a umfassen. Andere mögliche Arten von Sensoren für diese Feuchtigkeitssensoranordnung 3, welche ebenfalls berührungslos arbeiten, sind Nahinfrarotsensoren, wobei hier insbesondere Konstruktionen mit einfachen Fotodioden sowie zwei oder drei Sendedioden mit festen Wellenlängen infrage kommen. Möglich sind auch Sensoren basierend auf einem Mikrowellenverfahren oder einem TDR-Verfahren, also einem Time-Domain-Reflectometry-Verfahren.
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Weiter ist es bevorzugt, dass die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine Arbeitsgeräte 29 umfasst, zu denen insbesondere ein oder mehrere aus der Gruppe mit dem Dreschwerk 11, der Vorsatzanordnung 5, der Trenneinrichtung 15 und der Reinigungsvorrichtung 16 zählen.
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Bevorzugt umfasst die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine auch eine Steueranordnung 30 zum Steuern der Arbeitsgeräte 29, wobei hier vorgesehen ist, dass die Steueranordnung 30 die Arbeitsgeräte 29 basierend auf dem Gutfeuchtesignal ansteuert. Dies kann insbesondere dazu dienen, die Ausdruschgüte oder den momentanen Dieselverbrauch zu optimieren. Das Ansteuern der Arbeitsgeräte 29 kann vorzugsweise dergestalt erfolgen, dass die Steueranordnung 31 die Arbeitsgeräte 30 basierend auf dem Gutfeuchtesignal regelt.
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Bei der Steueranordnung 30 kann es sich auch, gemäß dem Ausführungsbeispiel der 1, um eine elektronische Zentraleinheit 31 handeln, die z. B. auch eine elektronische Bedienoberfläche für einen Benutzer zur Verfügung stellt. Vorteile ergeben sich auch, wenn die Steueranordnung 30 Maschineneinstellautomaten aufweist, welche jeweils einem Arbeitsgerät 29 zur Ansteuerung des Arbeitsgerätes zugeordnet sind und dass die Steueranordnung 31 Betriebsparameter der Maschineneinstellautomaten basierend auf dem nachkorrigierten Gutfeuchtesignal bestimmt. Diese Maschineneinstellautomaten können in Form einer Software verwirklicht werden, sodass z. B. alle diese Maschineneinstellautomaten im Rahmen einer entsprechenden Steuersoftware innerhalb der Steueranordnung 30, hier also der elektronischen Zentraleinheit 31, ablaufen. Einige oder alle diese Maschineneinstellautomaten können aber auch durch jeweils eine eigene Vorrichtung gebildet werden.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Steueranordnung 30 basierend auf einer Änderung des Gutfeuchtesignals eine Steueraktivität zum Steuern eines Arbeitsgeräts 29 ausführt. Mit anderen Worten werden z. B. bestimmte Routinen zur Steuerung eines Arbeitsgeräts 29 aktiviert, wenn definierte Bedingungen des Gutfeuchtesignals eintreten. So ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Steueranordnung 30 bei einem Ansteigen des Gutfeuchtesignals und insbesondere bei einem Überschreiten eines oberen Grenzwerts eine Ansteigaktivität zum Steuern eines Arbeitsgeräts 29 auslöst. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Steueranordnung 30 bei einem Absinken des Gutfeuchtesignals insbesondere bei einem Unterschreiten eines unteren Grenzwerts eine Absinkaktivität zum Steuern eines Arbeitsgeräts 29 auslöst.
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Neben dieser jeweiligen Aktivität, die durch das Über- oder Unterschreiten eines jeweiligen oberen oder unteren Grenzwertes ausgelöst wird, kann auch die Feststellung einer ausreichend großen Veränderung innerhalb eines Zeitintervalls, also die Feststellung einer ausreichend großen Veränderungsrate, unabhängig von der Richtung der Veränderung einen solchen Vorgang auslösen. Daher ist es bevorzugt, dass die Steueranordnung 30 bei einem Überschreiten eines Veränderungsgrenzwertes durch eine Veränderungsrate des Gutfeuchtesignals eine Varianzaktivität zum Steuern eines Arbeitsgeräte 29 auslöst. Dabei kann das Auslösen einer solchen Varianzaktivität auch davon abhängig sein, dass die Veränderungsrate des Gutfeuchtesignals in eine bestimmte Richtung geht.
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Die Ansteig-, Absink- oder Varianzaktivität kann dabei auch mehrere Arbeitsgeräte 29 betreffen. Es können auch verschiedenen Arbeitsgeräten 29 jeweils unterschiedliche obere oder untere Grenzwerte sowie Veränderungsgrenzwerte zugeordnet sein, wobei dann eine jeweilige Ansteig-, Absink- oder Varianzaktivität je nach betroffenem Arbeitsgerät 29 unterschiedlich ausgestaltet sein kann.
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Ein Beispiel für die obigen Varianten ist in der 4 wiedergegeben, wo ausgehend von einem Startzustand 32 zunächst ein erster Prüfungsschritt 33 auf den obigen oberen Grenzwert durchgeführt wird, wobei im Falle, dass er überschritten wurde, ein erster Auslöseschritt 34 der Ansteigaktivität folgt. Falls der obere Grenzwert nicht überschritten wurde, wird in einem zweiten Prüfungsschritt 35 das Unterschreiten des unteren Grenzwertes überprüft, woraufhin im Falle des Unterschreiten in dem zweiten Auslöseschritt 36 das Auslösen der Absinkaktivität folgen kann. Ist auch dies nicht der Fall, folgt im letzten Prüfungsschritt 37 eine Ermittlung, ob der Veränderungsgrenzwert durch eine Veränderungsrate des Gutfeuchtesignals überschritten wurde. Ist das der Fall, wird die Varianzaktivität im im dritten Auslöseschritt 38. Dabei sind auch noch weitere, insbesondere nachfolgende Prüfungs- und entsprechende Auslösungsschritte denkbar.
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Ähnlich zeigt 5 ein Flussdiagramm der Nachkorrektur des Gutfeuchtesignals in dem Mähdrescher der 1. Zu Beginn wird in einem Gutfeuchteermittlungsschritt 39 die Feuchtigkeit des aufgenommenen Ernteguts von der Feuchtigkeitssensoranordnung 3 gemessen und darauf basierend das Gutfeuchtesignal erzeugt. Der nachfolgende Temperaturabgleichschritt 40 sieht eine Anpassung des Gutfeuchtesignals basierend auf einer gemessenen Umgebungstemperatur vor. Im darauffolgenden Fruchtartkorrekturschritt 41 wird das Gutfeuchtesignal basierend auf einer Fruchtartbestimmung nachkorrigiert. Alternativ kann, bei einer Nachkorrektur mittels einer Korrekturkurve, die Auswahl der Korrekturkurve auf der bestimmten Fruchtart basieren.
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Das auf diese Weise ggf. angepasste, aber noch nicht einer vorschlagsgemäßen Nachkorrektur unterzogene Gutfeuchtesignal wird einerseits als Rohsignal 42 beibehalten. Andererseits wird das Gutfeuchtesignal aber auch im Nachkorrekturschritt 43 einer Nachkorrektur basierend auf der bestimmten Durchsatzmenge unterzogen, wie z. B. oben stehend anhand der 2 erklärt wurde, wodurch das schichthöhenbezogene Normsignal 44 erhalten wird. Diese Nachkorrektur ist, wie bereits beschrieben, abhängig von der bestimmten Durchsatzmenge des Gutfeuchtesignals, sodass zu der Bestimmung der Durchsatzmenge zeitgleich zum Gutfeuchteermittlungsschritt 39 im Schichthöhenmessschritt 45 die gemessene Schichthöhe von der Schichthöhensensoranordnung 4a empfangen wird und aus ihr die Durchsatzmenge bestimmt wird.
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Im Untergrenzwertprüfschritt 46, welcher auf den Nachkorrekturschritt 43 folgt, wird ermittelt, ob die bestimmte Durchsatzmenge unter dem Mindestdurchsatz 23 liegt, wobei bejahendenfalls im Beibehaltungsschritt 47 das letzte gültige Gutfeuchtesignal – und zwar das Normsignal 44 nach der Nachkorrektur – vor Unterschreiten des Mindestdurchsatzes 23 als aktuell gültiges Gutfeuchtesignal behandelt wird.
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Liegt keine Unterschreitung des Mindestdurchsatzes vor, so wird im Obergrenzwertprüfschritt 48 geprüft, ob stattdessen der Höchstdurchsatz durch die bestimmte Durchsatzmenge überschritten wurde. Falls ja, wird im Rohverarbeitungsschritt 49 das Rohsignal 43 als gültiges Gutfeuchtesignal übernommen, weil hier die Nachkorrektur – wie bereits festgestellt – nicht erforderlich ist bzw. zu einem zum Rohsignal 43 identischen Wert führen würde. Ist hingegen der Höchstdurchsatz nicht überschritten, befindet sich die bestimmte Durchsatzmenge im Korrekturbereich und es wird das nachkorrigierte Normsignal 44 im Korrekturverarbeitungsschritt 50 als gültiges Gutfeuchtesignal weiterverwendet, z. B. für die oben beschriebene Bestimmung von Betriebsparametern der Maschineneinstellautomaten.
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Eine andere bevorzugte Anwendung des nachkorrigierten Gutfeuchtesignals im Zusammenhang mit einem Überlastschutz wird nachfolgend beschrieben. Hier ist bevorzugt, dass die Steueranordnung 31 beim Steuern der Arbeitsgeräte 30 insbesondere des Dreschwerks 11 einen Überlastschutz bereitstellt, wobei die Steueranordnung 30 beim Feststellen einer Überlast die Arbeitsgeräte 29 gemäß einer Überlastschutzroutine ansteuert. Ebenso ist bevorzugt vorgesehen, dass eine Empfindlichkeitsschwelle zum Feststellen der Überlast auf dem Gutfeuchtesignal basiert. Dies kann insbesondere dadurch verwirklicht werden, dass die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine einen Antrieb 51 und eine Kupplung 52 zum Betreiben des Dreschwerks 11 aufweist und dass eine Schlupfschwelle der Kupplung 52 zum Feststellen der Überlast auf dem Gutfeuchtesignal basiert. Es wird also eine Überlast festgestellt, wenn der Schlupf der Kupplung 52, bei welcher es sich insbesondere um eine Riemenkupplung handeln kann, die Schlupfschwelle überschreitet. Hier kann z. B. vorgesehen sein, dass als Schlupfschwellen wahlweise 8%, 13% und 18% Schlupf vorgesehen sein können, wobei die aktuell gültige Schlupfschwelle in Abhängigkeit vom Gutfeuchtesignal ausgesucht wird.
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Eine andere Anwendung betrifft die Möglichkeit der Kornfeuchtekartierung. Dazu ist bevorzugt vorgesehen, dass die Steueranordnung 31 dazu eingereicht ist, das Gutfeuchtesignal für eine Kartierung zu protokollieren, wobei vorzugsweise die Steueranordnung 31 auch dazu eingerichtet ist, das Gutfeuchtesignal mit Positionsdaten der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine während der Aufnahme des Ernteguts in Bezug gesetzt wird und weiter insbesondere, das protokollierte Gutfeuchtesignal mit den bezogenen Positionsdaten der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine an eine entfernte Recheneinheit zu übertragen. Diese Übertragung kann insbesondere über eine Funkschnittstelle, z. B. für ein GSM-System, vorgenommen werden. Auf diese Weise ergeben sich wichtige Informationen für eine landwirtschaftliche Nachbearbeitung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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