-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Haushaltsgeräts, zum Beispiel ein Haushaltsgerät in Form eines Waschautomaten, eines Trockners, eines Geschirrspülers, eines Backofens oder sonstiger Gargeräte, eines Kaffeeautomaten oder sonstiger Getränkebereiter usw. Die Erfindung betrifft im Weiteren ein System mit einem solchen Haushaltsgerät und in dem System ein nach dem Verfahren arbeitendes derartiges Haushaltsgerät.
-
Waschautomaten, Backöfen und sonstige Haushaltsgeräte der eingangs genannten Art – im Folgenden zusammenfassend als Haushaltsgeräte bezeichnet – sind an sich bekannt. Gleichfalls bekannt ist, dass solche Haushaltsgeräte eine stetig zunehmende Anzahl automatischer Funktionen in Form von automatisch ablaufenden Haushaltsgeräteprogrammen bieten, die im Folgenden zusammenfassend als Automatikprogramme bezeichnet sind. Soweit solche Automatikprogramme elektronisch codiert sind, werden sie von einer Steuerungseinrichtung des jeweiligen Haushaltsgeräts ausgeführt. Dafür umfasst die Steuerungseinrichtung in an sich bekannter Art und Weise eine Verarbeitungsfunktionalität in Form von oder nach Art eines Mikroprozessors sowie einen Speicher, in den das Automatikprogramm ladbar und im Betrieb geladen ist. Ein solches Automatikprogramm spezifiziert zum Beispiel einzelne Verfahrensschritte beim Waschen bestimmter Funktionstextilien mittels eines Waschautomaten und wird beim Betrieb des Waschautomaten aus dem Speicher der Steuerungseinrichtung abgerufen und schrittweise ausgeführt. Ein Automatikprogramm eines Backofens spezifiziert zum Beispiel einzelne Verfahrensschritte beim automatischen Reinigen des Backofens und wird ebenfalls beim Betrieb des Backofens aus dem Speicher abgerufen und schrittweise ausgeführt.
-
Der für solche Automatikprogramme verwendbare Speicherbereich im Speicher der Steuerungseinrichtung des jeweiligen Haushaltsgeräts ist notwendig begrenzt. Dennoch besteht seitens eines Benutzers eines Haushaltsgeräts häufig der Wunsch, die Funktionalität des Haushaltsgeräts durch zusätzliche und gegebenenfalls häufig wechselnde Automatikprogramme kontinuierlich und flexibel anpassen zu können. Die erreichbare Flexibilität des jeweiligen Haushaltsgeräts erhält damit eine scheinbare Grenze in Form der zum Nachladen von Automatikprogrammen zur Verfügung stehenden Speicherkapazität des Speichers der jeweiligen Steuerungseinrichtung.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht entsprechend darin, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie der Benutzer des jeweiligen Haushaltsgeräts weitgehend unabhängig von der Speicherkapazität des Speichers der jeweiligen Steuerungseinrichtung eine Vielzahl von Automatikprogrammen nutzen kann.
-
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Betrieb eines Haushaltsgeräts mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bei dem Verfahren zum Betrieb eines Haushaltsgeräts ist vorgesehen, dass mittels eines eine Kamera umfassenden Mobiltelefons oder dergleichen das Bild einer codierten Information aufgenommen wird und die codierte Information oder von der codierten Information umfasste Nutzdaten an das Haushaltsgerät übermittelt werden, dass das Haushaltsgerät aus der codierten Information die davon umfassten Nutzdaten extrahiert und in einen internen Speicher übernimmt oder die unmittelbar empfangenen Nutzdaten in den internen Speicher übernimmt und dass das Haushaltsgerät die Nutzdaten als Automatikprogramm interpretiert und unmittelbar oder aufgrund einer Benutzeraktion als Automatikprogramm abarbeitet.
-
Die Besonderheit des hier vorgestellten Ansatzes liegt also darin, dass das jeweils zum Haushaltsgerät übertragene Automatikprogramm in Form einer mit einem Mobiltelefon erfassbaren codierten Information, zum Beispiel einer codierten Information in Form eines QR-Codes, vorliegt.
-
Aus der
EP 2 573 634 A ist ein Verfahren zum Betrieb eines Haushaltsgeräts bekannt, bei dem ebenfalls Haushaltsgeräteprogramme ergänzt oder geändert werden können. Dazu ist vorgesehen, dass mittels eines Mobiltelefons oder dergleichen das jeweilige Haushaltsgerät identifiziert wird und sodann mittels einer haushaltsgerätespezifischen Kennung ein Zugriff auf eine Datenbasis erfolgt, in der zum Beispiel Haushaltsgeräteprogramme zur Auswahl durch den Benutzer zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise ausgewählte Haushaltsgeräteprogramme können anschließend zum jeweiligen Haushaltsgerät und in dessen Speicher übertragen werden. Dabei fungiert das Mobiltelefon als Schnittstelle.
-
Anders als bei der vorliegenden Erfindung wird bei der aus der
EP 2 573 634 A bekannten Lösung das jeweilige Haushaltsgerät identifiziert und mit einer dabei erhältlichen Kennung kann dann ein Zugriff auf eine Datenbasis mit Haushaltsgeräteprogrammen erfolgen. Dies erfordert stets eine datentechnische Erreichbarkeit der üblicherweise im Internet vorgehaltenen Datenbasis. Bei der vorliegenden Erfindung liegen dagegen die hier als Automatikprogramme bezeichneten Haushaltsgeräteprogramme in einer anderen Form vor, nämlich zum Beispiel in Form eines QR-Codes. Damit können sie zum Beispiel in ein Kochbuch, Betriebsanleitungen oder ähnliche Medien aufgenommen werden. Für den Zugriff auf das Automatikprogramm ist damit eine datentechnischen Verbindung zu einem entfernten Ort nicht erforderlich. Es reicht aus, wenn eine Möglichkeit besteht, den jeweils zur Codierung des Automatikprogramms gewählten Code zu erfassen und zu interpretieren. Dies erfolgt gemäß der Erfindung mit einem Mobiltelefon oder einem vergleichbaren mobilen Gerät und einer davon umfassten Kamera. Die so erfassten Daten, also entweder das Automatikprogramm in der gewählten Codierung oder bereits die daraus extrahierten Nutzdaten, werden zum jeweiligen Haushaltsgerät übertragen und in den Speicher von dessen Steuerungseinrichtung geladen. Dort steht das Automatikprogramm anschließend zur Ausführung zur Verfügung. Wenn beim mehrfachen Übertragen von Automatikprogrammen in den Speicher des Haushaltsgeräts der zur Verfügung stehende Speicherbereich erschöpft ist, ergibt sich kein Problem dadurch, dass ältere Automatikprogramme überschrieben werden, denn auch solche überschriebenen und damit nicht mehr direkt im Haushaltsgerät verfügbaren Automatikprogramme stehen dem Benutzer nach wie vor in seinem Kochbuch oder dem jeweiligen ursprünglich verwendeten Medium zur Verfügung und können damit jederzeit wieder zum Haushaltsgerät übertragen werden.
-
Beim Überschreiben älterer, bereits im Speicher der Steuerungseinrichtung befindlicher Automatikprogramme kann nach unterschiedlichen Strategien vorgegangen werden. Zum einen kommt eine Berücksichtigung einer Benutzungshäufigkeit in Betracht. Zum anderen oder auch zusätzlich kommt eine Berücksichtigung eines Zeitpunkts einer letzten Benutzung in Betracht. In einer automatisch gebildeten Liste werden die im Speicher der Steuerungseinrichtung befindlichen Automatikprogramme entsprechend der jeweils verwendeten Strategie geordnet. Die letzten Einträge einer solchen Liste zeigen auf diejenigen Speicherbereiche im Speicher der Steuerungseinrichtung, in denen selten benutzte Automatikprogramme oder seit längerer Zeit nicht mehr benutzte Automatikprogramme liegen. Entsprechend dem Speicherbedarf eines jeweils empfangenen, neuen Automatikprogramms kann der Speicherbereich eines oder mehrerer derartiger Automatikprogramme freigegeben werden, damit ausreichend Speicherplatz für das neue Automatikprogramm zur Verfügung steht.
-
Zusätzlich kann das Haushaltsgerät auch eine Funktionalität umfassen, mittels derer es möglich ist, einzelne Automatikprogramme von einer Aufnahme in eine solche hierarchisch geordnete Liste auszunehmen. Dies bewirkt, dass solche Automatikprogramme beim Übertragen neuer Automatikprogramme gemäß dem hier vorgestellten Ansatz niemals überschrieben werden. Im Ergebnis ist damit also eine Art Schreibschutz für einzelne im Speicher der Steuerungseinrichtung befindliche Automatikprogramme erreicht.
-
Die Automatikprogramme können zentral erstellt werden, zum Beispiel durch den Hersteller des jeweiligen Haushaltsgeräts. Ein Haushaltsgerätehersteller kann für bestimmte Haushaltsgerätetypen geeignete Automatikprogramme erstellen und seinen Kunden, also einem Benutzer eines jeweiligen Haushaltsgeräts, zur Benutzung zur Verfügung stellen, zum Beispiel indem Automatikprogramme in Form gedruckter Medien (Kochbücher und dergleichen) und/oder im Internet verfügbar gemacht werden.
-
Die hier beschriebenen Automatikprogramme können auch durch Dritte, also zum Beispiel den Benutzer des jeweiligen Haushaltsgeräts selbst oder „Profis“, also zum Beispiel renommierten Köchen im Falle von Backöfen oder sonstigen Gargeräten als Haushaltsgeräten, erstellt werden. Bei der Erstellung von Automatikprogrammen wird eine vom jeweiligen Haushaltsgerätehersteller zur Verfügung gestellte Entwicklungsumgebung verwendet. Diese Entwicklungsumgebung macht zum Beispiel alle von einem jeweiligen Haushaltsgerätetyp umfassten Funktionen auf einfache und übersichtliche sowie in einer intuitiv verwendbaren Art und Weise verfügbar. Dann können mittels der Entwicklungsumgebung einzelne Funktionen ausgewählt und in eine jeweils gewünschte Reihenfolge (zum Beispiel Heizen, Warten, Grillen, Heizen, usw.) gebracht und zusätzlich gegebenenfalls parametriert werden. Auf diese Weise lässt sich bei einem Automatikprogramm für einen Backofen zum Beispiel eine Dauer und eine Solltemperatur einer ersten Heizphase, eine Dauer einer Ruhephase, eine Dauer einer zweiten Heizphase mit einer Zieltemperatur und einer Parametrierung eines Temperaturverlaufs (zum Beispiel linear oder exponentiell) usw. spezifizieren. Wenn auf diese Weise die Erstellung des Automatikprogramms abgeschlossen ist, wird mittels der Entwicklungsumgebung eine codierte Form des so erstellten Automatikprogramms generiert. Die codierte Form des neu erstellten Automatikprogramms ist dann zum Beispiel die Darstellung des Automatikprogramms in Form eines QR-Codes. Dieser kann im Internet verfügbar gemacht werden oder auch in ein Kochbuch oder dergleichen aufgenommen werden. Auf diese Weise können potentielle Verwender Zugriff auf das Automatikprogramm erhalten und dieses mit ihrem Haushaltsgerät nutzen, indem der QR-Code mittels des Mobiltelefons des Benutzers des jeweiligen Haushaltsgeräts erfasst und – wie oben beschrieben – zum Haushaltsgerät übertragen wird.
-
Die oben genannte Aufgabe wird auch mit einem System mit zumindest einem Haushaltsgerät und zumindest einem Mobiltelefon gelöst, wobei das Haushaltsgerät das Mobiltelefon in einer Art und Weise zusammenwirken, dass ein Verfahren der hier und im Folgenden beschriebenen Art ausgeführt wird. Das Haushaltsgerät und das Mobiltelefon führen dabei üblicherweise in Software implementierte Funktionen aus, so dass die entsprechenden Computerprogramme als Mittel zur Durchführung des Verfahrens fungieren. Die Erfindung ist damit auch ein Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen, nämlich einerseits ein auf Seiten des Haushaltsgeräts vorgehaltenes Computerprogramm und andererseits ein auf Seiten des Mobiltelefons vorgehaltenes Computerprogramm sowie schließlich auch ein Speichermedium mit zumindest einem derartigen Computerprogramm.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen und/oder aus einer Umsetzung einzelner oder mehrerer Merkmale des Anspruchs 1 und der darauf rückbezogenen Ansprüche, insbesondere in Form von Software. In den Ansprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist. Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass das hier angegebene Verfahren auch entsprechend der abhängigen Vorrichtungsansprüche weitergebildet sein kann und umgekehrt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung auch Änderungen oder Varianten möglich, insbesondere solche, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen.
-
Es zeigen
-
1 eine schematische Veranschaulichung des hier vorgeschlagenen Ansatzes zum Übermitteln von in einem zweidimensionalen Code codierten Automatikprogrammen an ein Haushaltsgerät,
-
2 einen QR-Code als Beispiel für einen zweidimensionalen Code,
-
3 die Übermittlung eines Automatikprogramms an ein Haushaltsgerät und das Haushaltsgerät mit weiteren Details sowie
-
4 eine schematische Veranschaulichung von Möglichkeiten zum Erstellen und Bereitstellen von in einem zweidimensionalen Code codierten Automatikprogrammen.
-
Die Darstellung in 1 zeigt – schematisch stark vereinfacht – ein Haushaltsgerät 10, das hier exemplarisch – aber ohne Verzicht auf eine weitergehende Allgemeingültigkeit – als Backofen gezeigt ist, sowie einen Benutzer 12 des Haushaltsgeräts 10. Die Darstellung in 1 zeigt eine Momentaufnahme bei der Anwendung des im Folgenden vorgeschlagenen Ansatzes und damit auch eine Prinzipdarstellung der im Rahmen des vorgeschlagenen Ansatzes ausgeführten Verfahrensschritte. Danach erfasst der Benutzer 12 mittels eines Mobiltelefons 14, üblicherweise eines Mobiltelefons 14 in Form eines sogenannten Smartphones oder dergleichen, das Bild einer codierten Information. Bei der in 1 gezeigten Situation befindet sich das Bild der codierten Information in einem Kochbuch 16 oder dergleichen. Die codierte Information kann zum Beispiel in Form eines zweidimensionalen Codes, insbesondere eines sogenannten QR-Codes 18 (2) in dem jeweiligen Medium, hier also dem Kochbuch 16, enthalten sein.
-
Die nachfolgende Beschreibung wird im Interesse einer besseren Lesbarkeit – aber ebenfalls ohne Verzicht auf eine weitergehende Allgemeingültigkeit – am Beispiel eines QR-Codes 18 als jeweils ausgewertetem zweidimensionalem Code fortgesetzt. Anstelle des Begriffs QR-Code 18 ist entsprechend jeweils auch der allgemeinere Begriff „zweidimensionaler Code“ mitzulesen und zu den in Betracht kommenden zweidimensionalen Codes gehören insbesondere Strichcodes (Barcodes) und Matrixcodes. Anstelle eines Mobiltelefons 14 kommt auch jedes andere mobile Gerät, welches eine zum Erfassen des jeweiligen QR-Codes 18 geeignete Kamera umfasst, in Betracht, also zum Beispiel ein sogenannter Tabletcomputer oder ein Computer in Form eines Notebooks.
-
Der Benutzer 12 erfasst also mit seinen Mobiltelefon 14 einen zum Beispiel in einem Kochbuch 16 befindlichen QR-Code 18 und die von der so codierten Information umfassten Nutzdaten 20 werden drahtlos an das Haushaltsgerät 10 übermittelt. Bei der Übermittlung der Nutzdaten 20 an das Haushaltsgerät 10 kommt in Betracht, dass bereits das Mobiltelefon 14 die von dem QR-Code 18 umfassten Nutzdaten 20 extrahiert und nur die Nutzdaten 20 drahtlos an das Haushaltsgerät 10 übermittelt. Zusätzlich oder alternativ kommt auch in Betracht, dass das Mobiltelefon 14 den QR-Code 18 (und damit auch die von dem QR-Code 18 umfassten Nutzdaten 20) drahtlos an das Haushaltsgerät 10 übermittelt, wobei das Haushaltsgerät 10 die Extraktion der Nutzdaten 20 aus dem empfangenen QR-Code 18 übernimmt. Die auf diese Weise unmittelbar oder mittelbar zum Haushaltsgerät 10 gelangenden Nutzdaten 20 werden in einen internen Speicher 22 (3) des Haushaltsgeräts 10 übernommen. Anschließend kann das Haushaltsgerät 10 die Nutzdaten 20 als automatisch ablaufendes Betriebsprogramm (Automatikprogramm 30; 3) interpretieren und das so zum Haushaltsgerät 10 übermittelte Automatikprogramm 30 abarbeiten, um zum Beispiel einen speziellen Ablauf eines Garvorgangs im Backofen auszulösen.
-
Die Darstellung in 3 veranschaulicht die bisher beschriebenen Verhältnisse in einer anderen Art und Weise. Ganz unten in der Darstellung sind exemplarisch drei QR-Codes 18 gezeigt. Dies veranschaulicht, dass unterschiedliche Medien als Basis für die Verwendung des hier beschriebenen Ansatzes in Betracht kommen. Ein QR-Code 18 kann sich demnach zum Beispiel in einem Kochbuch 16 oder in einer Betriebsanleitung 24 befinden oder in Form einer Darstellung auf einem Bildschirm 26 (Fernseher, Computer, etc.) vorliegen. Der jeweilige QR-Code 18 wird mit einer von dem Mobiltelefon 14 umfassten Kamera (nicht gezeigt) erfasst und mittels einer auf dem Mobiltelefon 14 ablaufenden und entsprechend in einen dortigen Speicher geladenen Softwareapplikation (Computerprogramm; nicht gezeigt) an das jeweilige Haushaltsgerät 10 und zwar eine Steuerungseinrichtung 28 des Haushaltsgeräts 10 übertragen. Die Übertragung, entweder eine Übertragung des Bildes des jeweiligen QR-Codes 18 oder eine Übertragung der von dem jeweiligen QR-Code 18 umfassten Nutzdaten 20, führt im Ergebnis dazu, dass ein in Form des erfassten QR-Codes 18 codiertes Automatikprogramm 30 in den Speicher 22 der Steuerungseinrichtung 28 geladen wird. Dies erfolgt mittels einer von der Steuerungseinrichtung 28 ausgeführten und ebenfalls nicht gezeigten Softwareapplikation (Computerprogramm). Im Speicher 22 ist das neue Automatikprogramm 30 mittels einer von der Steuerungseinrichtung 28 umfassten Verarbeitungseinheit 32 in Form von oder nach Art eines Mikroprozessors in an sich bekannter Art und Weise ausführbar. Bei der Ausführung eines Automatikprogramms 30 ergibt sich eine Ansteuerung einzelner von dem jeweiligen Haushaltsgerät 10 umfasster Aggregate, zum Beispiel eine Ansteuerung eines Heizaggregats 34, eine Ansteuerung eines Dampfaggregats 36, eine Ansteuerung einer Anzeigeeinrichtung 38 und so weiter.
-
Ein Automatikprogramm
30 für einen Backofen kann zum Beispiel folgende Struktur haben.
1. Heißluft, bis, 120° | HS (120); |
2. Meldung: „Gericht einschieben“ | M („Gericht einschieben“); |
3. warten auf Tür Kontakt | TK (); |
4. setze Timer_1 auf 15 Minuten | Set T1 (900); |
5. Dampfstoß | DS (); |
6. setze Timer_2 auf 15 Minuten | Set T2 (900); |
7. Dampfstoß | DS (); |
8. Heißluft, bis, 90° | HS (90); |
9. setze Timer_3 auf 10 Minuten | Set T3 (600); |
10. Meldung: „Glasur auftragen“ | M („Glasur auftragen“); |
11. Funkmeldung an Dampfgarer, bereit | FK (1); |
12. warten auf Türkontakt | TK (); |
13. Heißluft, aus | HS (0); |
14. Grill, bis, 230° | GR (230); |
15. setze Timer_4 auf 7 Minuten | Set T4 (420); |
16. Grill, aus | GR (0); |
17. Meldung: „Backvorgang fertig“ | M („Backvorgang fertig“); |
18. Ende | End |
-
Dabei ist in der linken Spalte mit aufsteigenden natürlichen Zahlen eine Abfolge der einzelnen Funktionen des Automatikprogramms 30 angegeben. In der mittleren Spalte sind die einzelnen Funktionen des Automatikprogramms 30 in einem lesbaren Pseudocode angegeben. In der rechten Spalte sind die einzelnen Funktionen des Automatikprogramms 30 exemplarisch in einer Kurzform angegeben, wie sie zur Spezifikation einzelner aufrufbarer Funktionalitäten des jeweiligen Haushaltsgeräts 10, also zum Beispiel zur Ansteuerung eines Heizaggregats 34, in Betracht kommen. Die Spezifikation des jeweiligen Automatikprogramms 30 in der Kurzform wird der jeweiligen Codierung zugrunde gelegt und ein jeweils erfasster QR-Code 18 umfasst also zum Beispiel eine Darstellung eines Automatikprogramms 30 in Form von einzelnen Befehlen in der oben skizzierten Kurzform. Die Nutzdaten 20 des QR-Codes 18 können damit unmittelbar als Automatikprogramm 30 in den Speicher 22 der Steuerungseinrichtung 28 geladen werden und stehen dort dann zur Ausführung mittels der Verarbeitungseinheit 32 zur Verfügung.
-
Die Darstellung in 4 illustriert unterschiedliche Möglichkeiten für die Bereitstellung solcher Automatikprogramme 30, also für die Bereitstellung der solchen Automatikprogrammen 30 zugrunde liegenden codierten Form, wobei hier ohne Verzicht auf eine weitergehende Allgemeingültigkeit stets davon ausgegangen wird, dass die Bereitstellung eines in ein Haushaltsgerät 10 ladbaren Automatikprogramms 30 in Form eines QR-Codes 18 erfolgt. Für die Erläuterung der Darstellung in 4 können demnach die Begriffe Automatikprogramm 30 und QR-Code 18 synonym verwendet werden, denn jede Darstellung eines QR-Codes 18 umfasst in Form der Nutzdaten 20 eines solchen QR-Codes 18 genau ein Automatikprogramm 30.
-
Solche Automatikprogramme 30 können von einem Haushaltsgerätehersteller 40 erstellt und verfügbar gemacht werden. Dafür kommen zum Beispiel Kochbücher 16 oder sonstige Medien in Betracht, die von dem Haushaltsgerätehersteller 40 herausgegeben werden und Automatikprogramme 30 in Form eines oder mehrerer QR-Codes 18 umfassen. Der Benutzer 12 kann diese Medien nutzen, also zum Beispiel kaufen, leihen oder zusammen mit dem Erwerb eines Haushaltsgeräts 10 erhalten. Dann kann der Benutzer 12 dort beschriebene Rezepte oder sonstige Handlungsanweisungen studieren und entsprechend seinem Bedarf auswählen. Im Anschluss an eine solche Auswahl erfasst der Benutzer 12 mit seinem Mobiltelefon 14 den jeweils zugehörigen QR-Code 18, so dass das so codierte Automatikprogramm 30 in der vorstehend beschriebenen Art und Weise zum jeweiligen Haushaltsgerät 10 gelangt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass der Haushaltsgerätehersteller 40 Automatikprogramme 30 in Form eines oder mehrerer QR-Codes 18 in einer Datenbasis 42, zum Beispiel einer im Internet erreichbaren Datenbasis 42, zugänglich macht, auf die ein Benutzer 12 eines Haushaltsgeräts 10 mit dem Erwerb eines Haushaltsgeräts 10 oder nach sonstigen Kriterien Zugriff erhält. Auch dann kann der Benutzer 12 aus den so verfügbar gemachten Automatikprogrammen 30 eines auswählen, indem der das Automatikprogramm 30 umfassende QR-Code 18 mit dem Mobiltelefon 14 erfasst wird und im Ergebnis das so codierte Automatikprogramm 30 zum jeweiligen Haushaltsgerät 10 gelangt.
-
Der Benutzer 12 ist dabei nicht auf bereits bestehende Automatikprogramme 30 beschränkt und kann seinerseits Automatikprogramme 30 erstellen. Dafür verwendet der Benutzer 12 eine geeignete Entwicklungsumgebung 44 der weiter oben beschriebenen Art und überträgt ein von ihm erstelltes Automatikprogramm 30 mittels einer von der Entwicklungsumgebung 44 umfassten oder separaten Zugangssoftware in die Datenbasis 42. Auf diese Weise können sich die Benutzer 12 eines jeweiligen Haushaltsgeräts 10 gegenseitig unterstützen, indem ein von einem Benutzer 12 erstelltes Automatikprogramm 30 auch anderen Benutzern 12 zugänglich gemacht wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Haushaltsgerät
- 12
- Benutzer
- 14
- Mobiltelefon
- 16
- Kochbuch
- 18
- QR-Code
- 20
- Nutzdaten (des QR-Codes)
- 22
- Speicher
- 24
- Betriebsanleitung
- 26
- Bildschirm
- 28
- Steuerungseinrichtung
- 30
- Automatikprogramm
- 32
- Verarbeitungseinheit (des Haushaltsgeräts, z.B. Mikroprozessor)
- 34
- Heizaggregat
- 36
- Dampfaggregat
- 38
- Anzeigeeinrichtung
- 40
- Haushaltsgerätehersteller
- 42
- Datenbasis
- 44
- Entwicklungsumgebung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2573634 A [0007, 0008]