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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindereinrichtung zum Verbinden eines zweiten Profilstabes, der zumindest eine in seiner Längsrichtung durchgehende Nut mit zumindest einem Hinterschneidungsbereich aufweist, mit der Stirnseite eines ersten Profilstabes, der in seiner Längsrichtung eine Stirnausnehmung für den Eingriff einer Zentralschraube aufweist, mit einer Oberseite, einer Unterseite, einer Längsrichtung, einer Querrichtung und einer Höhenrichtung, einem Zentralbereich mit einer Zentralausnehmung, die von der Zentralschraube zum Anschluss an den Stirnbereich des ersten Profilstabes durchsetzbar ist, zumindest einer an den Zentralbereich anschließende Vorsprungeinheit mit in Querrichtung angeformtem Schenkelbereich, der im montierten Zustand der Verbindereinrichtung den Hinterschneidungsbereich der Nut des zweiten Profilstabes hintergreift, die Vorsprungeinheit eine durchgehende Spannschraubenausnehmung mit Innengewinde aufweist, in die eine Spannschraube aufgenommen ist, die sich im montierten Zustand der Verbindereinrichtung gegen die Nut oder die Zentralschraube so abstützt, dass der Schenkelbereich der Verbindereinrichtung gegen den Hinterschneidungsbereich der Nut des zweiten Profilstabes gepresst wird.
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Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Profilverbindungskonstruktion mit einem zweiten Profilstab mit einer mit einem Hinterschneidungsbereich versehenen Nut und einem ersten Profilstab mit einer Stirnausnehmung, wobei beide Profilstäbe über eine Verbindereinrichtung miteinander verbunden sind.
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STAND DER TECHNIK
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Eine bekannte Profilverbindungskonstruktion aus Profilstäben unter Verwendung einer gattungsgemäßen Verbindereinrichtung ist aus der
DE 41 27 284 C1 bekannt. Der erste Profilstab weist dabei mindestens jeweils eine mit mindestens einer Hinterschneidung versehenen Längsnut auf, wobei der zweite Profilstab mindestens eine Längsbohrung aufweist, die in ihrem Endbereich ein Gewinde aufweist, das für den Eingriff mit einer Ankerschraube vorgesehen ist, mittels der eine von der Ankerschraube durchsetzte und mindestens einen Schenkel aufweisende Verbindereinrichtung auf dem zugehörigen ersten Profilstab zunächst mit Spiel festlegbar ist. Die Verbindereinrichtung greift in die Längsnut des zu verbindenden zweiten Profilstabes so ein, dass sie zumindest eine Hinterschneidung mit einem Schenkel hintergreift. Der Verbinder ist mit einem vorgebbaren Spiel auf dem ersten Profilstab festlegbar und greift unter zumindest teilweisem Ausgleichs dieses Spiels in die Längsnut des zweiten Profilstabes ein. Die Verbindereinrichtung weist eine Vorsprungeinheit mit einer durchgreifenden Bohrung mit Innengewinde auf, in der eine Spannschraube aufgenommen ist, die sich mit einem Ende gegenüber der Zentralschraube so abstützt, dass der Verbinder mit mindestens einem Schenkel so gegen ein Stegteil einer Hinterschneidung gepresst wird, dass hierdurch über den Verbinder die Profilstäbe fest miteinander verbunden werden. Als Nachteil wird bei dieser Konstruktion empfunden, dass die Zentralschraube mit ihrem Kopf über den Sockel des Verbinders hinausschaut und somit zusätzlichen Platzbedarf erfordert. Dies ist insbesondere bei flachen Nut-Geometrien problematisch. Aufgrund der einseitigen Anordnung der Spannschraube kann es bei dynamischer Beanspruchung, zum Beispiel Vibration, unter Umständen zu Problemen kommen, die eine dauerhaft zuverlässige Funktion nicht mehr gewährleisten.
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Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2005 013 097 U1 offenbart eine Verbindereinrichtung für Profilstäbe, wobei die Verbindereinrichtung als Kippverbinder ausgebildet ist. Der Kippverbinder ist zum Festlegen in einer mit einer Hinterschneidung versehenen Nut eines ersten Profils geeignet, der in seiner Längserstreckung einen gestreckten Körper aufweist, mit einem Sockel und einem von dem Sockel aufragenden entlang der Längserstreckung sich erstreckenden Steg zum seitlichen Festlegen des Kippverbinders in der Nut. Dabei bildet ein vom Steg überstehender Sockelbereich eine Anschlagfläche zum hintergreifen der Hinterschneidung und es ist ein erstes Loch für eine Ankerschraube zur Einführung in ein zweites Profil und ein zweites Loch für eine Hebelschraube vorhanden. Der Kippverbinder zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlagfläche einen ersten Anschlagbereich und einen zweiten Anschlagbereich aufweist, die mit einem Freistellwinkel zueinander angeordnet sind und dadurch eine zwischen ihnen liegende Kippkante bilden, welche zur Anlage und Bildung eines Hebelansatzes für eine Rückseite der Hinterschneidung vorgesehen ist. Die Hebelschraube ist dabei einseitig versetzt zu der Ankerschraube vorhanden und die Verspannung der Verbindereinrichtung innerhalb der Nut erfolgt durch ein Kippen der Verbindereinrichtung beim Anziehen der Hebelschraube. Eine derartige Verbindereinrichtung ist bezüglich einer dynamischen Beanspruchung nicht optimal und kann insbesondere eine dauerhaft zuverlässige Funktion bei dynamischer Beanspruchung nicht gewährleisten.
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Die
EP 1 580 341 B1 offenbart ein Verbindungselement zur lösbaren Verbindung von mindestens zwei im Winkel zueinander angeordneten Profilstäben, die Längsnuten mit Hinterschneidungen aufweisen. Das Verbindungselement weist dabei zwei im Winkel zueinander angeordnete Schenkel auf, die mit jeweils einem Befestigungsmittel an dem jeweiligen Profilstab befestigbar sind. Zur sicheren Befestigung sind zum Anschluss eines Profilstabes zwei Verbindungselemente erforderlich, die an den gegenüberliegenden Außenseiten des anzuschließenden Profilstabes in dessen Längsnut mit einem Schenkel befestigt werden und der andere Schenkel jeweils in einer Längsnut des zweiten Profilstabes angeschlossen wird. Der Anschluss der Schenkel selbst wird über Vierkantmuttern bewerkstelligt, die so bemessen sind, dass diese hochstehend durch die Längsnut hindurch in den hinterschnittenen Bereich einführbar und dann mit einer Schraube verspannbar sind. Die Herstellung der Verbindung ist dabei relativ aufwendig, da zumindest zwei Verbindungselemente jeweils mit beiden Schenkeln in den entsprechenden Nuten befestigt werden müssen und pro Schenkel jeweils zwei Muttereinheiten und Spannschrauben eingeführt werden müssen.
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In der
DE 101 23 322 A1 ist ein Profilverbinder zum lösbaren Verbinden von Profilstäben, der in Längsnuten der Profilstäbe verspannbar ist, beschrieben, wobei der Profilverbinder in etwa U-förmig ausgebildet ist, mit einem mittleren Schenkel, an den sich zwei seitliche im Wesentlichen zueinander parallele Schenkel anschließen. Die seitlichen Schenkel weisen eine durchgehende Bohrung auf und besitzen im Übergangsbereich zum mittleren Schenkel seitliche Aussparungen. Durch das Einschrauben von Spannschrauben durch die durchgehenden Bohrungen werden die seitlichen Schenkel dann in den Hinterschneidungsbereich einer Nut eines zweiten Profilstabes gepresst in die sie eingeführt worden sind. Der mittlere Schenkel wird über eine Schraubverbindung an den ersten Profilstab angeschlossen. Beide Profilstäbe müssen Bohrungen aufweisen, woraus ein Mehraufwand resultiert.
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Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 201 15 623 U1 offenbart eine Konstruktion zum Herstellen einer T-förmigen Verbindung zwischen einem hinterschnittene Längsnuten aufweisenden Profilstab und einem weiteren Profilstab. Der Verbinder besitzt an einem seiner Enden einen Eingriffsbereich mit Führungsnuten zum hintergreifenden Einführen in die Längsnut des ersten Profilstabes und an seinem dem Eingriffsbereich abgewandten Ende ein Auflagerbereich mit Schraublöchern zum Auflegen und Anschrauben an den zweiten Profilstab. Dabei sind die Führungsnuten des Eingriffsbereiches unter einem Winkel kleiner als 90° zu der auf dem zweiten Profilstab auflegbaren Oberfläche angeordnet. Durch diese geometrische Ausbildung wird beim Anziehen der im Auflagebereich angesetzten Schraube eine Verdrehung des Verbinders herbeigeführt, die dazu führt, dass sich der in die Längsnut des ersten Profilstabes eingeführte Eingriffsbereich innerhalb der Längsnut verspannt.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe beziehungsweise das technische Problem zugrunde eine Verbindereinrichtung anzugeben, die eine einfache, schnelle und sichere Montage gewährleistet, eine dauerhaft zuverlässige Funktion, insbesondere auch bei dynamischer oder Vibrationsbeanspruchung, gewährleistet, flexibel und vielseitig einsetzbar ist, wirtschaftlich hergestellt und bei unterschiedlichsten Konstruktionen mit Profilstäben mit Längsnuten eingesetzt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Verbindereinrichtung ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der von dem unabhängigen Anspruch 1 direkt oder indirekt abhängigen Ansprüche. Eine erfindungsgemäße Profilkonstruktion unter Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindereinrichtung ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 12 gegeben.
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Die erfindungsgemäße Verbindereinrichtung zeichnet sich demgemäß dadurch aus, dass zwei in Längsrichtung gegenüberliegende Vorsprungeinheiten an dem Zentralbereich angeformt sind, die Verbindereinrichtung über die Zentralschraube spielfrei an der Stirnseite des ersten Profilstabes festlegbar ist, die Anformung beziehungsweise der Anschluss der Vorsprungeinheiten an den Zentralbereich eine elastische Biegefestigkeit aufweist, derart, dass im montierten Zustand der Pressdruck zwischen dem Schenkelbereich der Verbindereinrichtung und dem Hinterschneidungsbereich der Nut des zweiten Profilstabes beim Anziehen der Spannschrauben durch eine elastische Biegeverformung der Vorsprungeinheiten erzeugt wird.
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Im Gegensatz zu dem im Stand der Technik bekannten Lösungen kann bei der erfindungsgemäßen Verbindereinrichtung die Zentralschraube fest angezogen werden, wobei gleichzeitig das Einschieben des an der Stirnseite des ersten Profilstabes spielfrei befestigter Verbindereinrichtung in die Nut des zweiten Profilstabes aufgrund der gewählten Geometrie problemlos möglich ist. Die Verbindereinrichtung kann somit fest spielfrei am ersten Profilstab befestigt werden, ohne die Möglichkeit des Einführens des zweiten Profilstabes zu verhindern. Dies wird dadurch umgesetzt, dass bei fest angeschlossener Verbindereinrichtung am ersten Profilstab der Abstand der Schenkelbereiche der Verbindereinrichtung zur Stirnseite des ersten Profilstabes so vorhanden ist, dass die Verbindereinrichtung problemlos in die Längsnut des zweiten Profilstabes eingeschoben werden kann. Durch die spielfreie Befestigung an dem ersten Profilstab sind subjektive Einflüsse weitest gehend ausgeschlossen und die Wiederholbarkeit des Anschlusses ist prozesssicher gewährleistet. Die Montageperson muss nicht auf ein Spielmaß beim Einschrauben der Zentralschraube achten. Die eigentliche Verbindung der beiden Profilstäbe erfolgt dann durch Anziehen der Spannschrauben, was eine Biegung der Verbindereinrichtung beziehungsweise deren Vorsprungeinheiten zur Folge hat, so dass sich die Verbindereinrichtung in der Nut verspannt. Dadurch wird der zweite Profilstab gegen die Anschlussfläche des ersten Profilstabes zuverlässig verspannt. Eine derartige Verbindung gewährleistet eine dauerhaft zuverlässige Funktion auch bezüglich dynamischer oder vibrierender Beanspruchung, was im Stand der Technik nicht gewährleistet ist.
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Eine konstruktiv besonders einfach umzusetzende vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Querschnittsdicke des Zentralbereiches geringer ist als die Querschnittsdicke der Vorsprungeinheiten. Durch diese konstruktiven Querschnittsabmessungen wird die dauerhaft zuverlässige elastische Biegefähigkeit beim Verspannen der Verbindereinrichtung gewährleistet.
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Bezüglich einer einfachen und schnellen Montage zeichnet sich eine bevorzugte Weiterbildung dadurch aus, dass jede Vorsprungeinheit ein oberseitiges und ein unterseitiges Vorsprungelement aufweist, in dem die Spannschraubenausnehmung zumindest bereichsweise vorhanden ist.
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Um eine optimale Zugangsmöglichkeit zum Verschrauben der Spannschrauben zu gewährleisten, zeichnet sich eine vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass die Längsrichtung der Spannschraubenausnehmung von unten nach oben geneigt zur Zentralausnehmung hin angeordnet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass der Schenkelbereich in Querrichtung beidseitig zumindest an den Vorsprungeinheiten oder in Längsrichtung durchgehend auch am Zentralbereich vorhanden ist.
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Um eine optimale Fixierung im Zusammenhang mit einer dauerhaft zuverlässigen Verbindung mit hoher Festigkeit zu gewährleisten, zeichnet sich eine bevorzugte Ausgestaltung dadurch aus, dass der Schenkelbereich unterseitig zumindest bereichsweise einen Bereich erhöhter Rauhigkeit, insbesondere Sägezahnkontur, aufweist.
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Um eine einfache Einfädelung der an den ersten Profilstab über die Zentralschraube angeschlossene Verbindereinrichtung in die Nut des zweiten Profilstabes zu gewährleisten zeichnet sich eine bevorzugte Ausgestaltung dadurch aus, dass der obere Stirnendbereich des oberseitigen Verbindungselements und der Stirnendbereich der eingesetzten Zentralschraube auf demselben Höhenniveau angeordnet sind.
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Eine einfache Montage, die eine spielfreie Fixierung der Verbindereinrichtung an dem zweiten Profilstab gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass die Querschnittskontur des oberseitigen Vorsprungelements im Wesentlichen dreieckförmig ausgebildet ist. Um die Dauerfestigkeit der Verbindung, insbesondere bei Vibrationsbeanspruchung, zuverlässig zu gewährleisten und eine Rissbildung beim Übergang von Querschnittsbereichen unterschiedlicher Dicke zu verhindern, zeichnet sich eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass der Kantenübergang zwischen der unteren Anschlagfläche und dem unterseitigen Vorsprungelement eine Ausrundung aufweist.
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Eine besonders wirtschaftliche Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindereinrichtung kann dadurch umgesetzt werden, indem die Verbindereinrichtung als Urformteil oder Umformteil, insbesondere Gussteil, Kaltfließpressteil, Schmiedeteil oder Spritzgussteil, ausgebildet ist, so dass auch hohe Festigkeitseigenschaften gewährleistet werden können.
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Eine erfindungsgemäße Profilverbindungskonstruktion mit einem zweiten Profilstab, mit einer mit einem Hinterschneidungsbereich versehenen Nut und einem ersten Profilstab mit einer Stirnausnehmung, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Profilverbindungskonstruktion eine Verbindereinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 aufweist.
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Die erfindungsgemäße Verbindereinrichtung kann einfach, schnell und zuverlässig montiert werden. Insbesondere beim Anschluss der Verbindereinrichtung in die Stirnausnehmung des ersten Profilstabes muss keinerlei Spiel bezüglich der Einschraubtiefe der Zentralschraube berücksichtigt werden. Die Verbindereinrichtung wird nämlich spielfrei auf der Stirnseite des ersten Profilstabes befestigt. In diesem Zustand ist der Abstand der Schenkelbereiche zur Stirnfläche des ersten Profilstabes so bemessen, dass die Verbindereinrichtung mit ihrem Schenkelbereichen und Vorsprungeinheiten problemlos in die Nut des zweiten Profilstabes eingeschoben werden können, so dass die Unterseiten der Schenkelbereiche an den Hinterschneidungsbereichen der Längsnut des zweiten Profilstabes anliegen. Daran anschließend werden die Spannschrauben beidseitig angezogen, die sich mit ihrem Stirnendbereichen dann an der Zentralschraube abstützen und die beidseits überstehenden Vorsprungeinheiten geringfügig elastisch verformen, so dass es zu einer Verspannung der Verbindereinrichtung innerhalb der Längsnut kommt. Durch die Spielfreiheit und elastische Anpressung der Verbindereinrichtung ist eine dauerhaft zuverlässige Verbindungsfunktion gewährleistet, die eine hohe Vibrationssicherheit aufweist. Die hohe Vibrationssicherheit ist besonders deshalb von Vorteil, da derartige Profilkonstruktionen häufig als Tragkonstruktion von Maschinen eingesetzt werden, die bei Betrieb Vibrationen erzeugen können.
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Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
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1 schematische Perspektivdarstellung einer Verbindereinrichtung von unten her gesehen, die einen Zentralbereich mit einer Zentralausnehmung und beidseitig angeformte Vorsprungeinheiten mit einer durchgehenden Spannschraubenausnehmung und einem beidseitig durchgehenden seitlichen Schenkelbereich aufweist,
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2 schematische Perspektivdarstellung der Verbindereinrichtung gemäß 1 von oben gesehen,
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3 schematische Draufsicht auf die Verbindereinrichtung gemäß 1,
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4 schematische Stirnansicht der Verbindereinrichtung gemäß 3,
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5 schematischer Längsschnitt durch die Verbindereinrichtung gemäß 3 entlang der Schnittführung A1, eingeschoben in die Nut eines zweiten Profilstabes (gestrichelt dargestellt) und einer Zentralschraube (gestrichelt dargestellt) zum stirnseitigen Anschluss an einen ersten Profilstab,
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6 schematische Seitenansicht der Verbindereinrichtung gemäß 3,
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7 schematische Perspektivexplosionsdarstellung des Einsatzes der Verbindereinrichtung gemäß den 1 bis 6 zur Verbindung zweier rechtwinklig zueinander angeordneten Profilstäben mit dargestellter Zentralschraube und zwei Spannschrauben,
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8 schematische Stirnansicht der montierten Profilverbindungskonstruktion gemäß 7 unter Einsatz der Verbindereinrichtung in Längsrichtung des zweiten Profilstabes gesehen und
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9 schematischer Schnitt durch die Profilverbindungskonstruktion gemäß 8 entlang Schnittführung A2.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
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In den 1 bis 6 ist ein Ausführungsbeispiel einer Verbindereinrichtung 10 dargestellt. Die Verbindereinrichtung 10 ist im Ausführungsbeispiel als Feingussbauteil ausgebildet. Als Material wird bevorzugt Zinkdruckguss oder Stahl-Feinguss verwendet.
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In 2 ist mit L die Längsrichtung, mit Q die Querrichtung, mit H Höhenrichtung mit Doppelpfeilen angegeben. Die Oberseite ist in 2 mit O und die Unterseite mit U angegeben.
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Die Verbindereinrichtung 10 weist einen relativ flachen plattenförmigen Zentralbereich 24 auf, dessen Dicke D1 bevorzugt im Bereich von 1 bis 3 mm liegt. Die Dicke D1 kann bei größeren Profilen (zum Beispiel 45 × 45 mm) bis 3 mm betragen. Der Zentralbereich 24 weist eine durchgehende Zentralausnehmung 26 auf, dessen Durchmesser so bemessen ist, dass die Zentralausnehmung 26 von einer Zentralschraube 22 mit Außengewinde 19 (siehe 7) durchsetzbar ist, was später beschrieben werden wird.
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Zu beiden Seiten in Längsrichtung L ist an den Zentralbereich 24 jeweils eine Vorsprungeinheit 28 angeformt. Die Vorsprungeinheiten 28 weisen jeweils ein oberes Vorsprungelement 36 und ein unterseitiges Vorsprungelement 38 auf. Das obere Vorsprungelement 36 und das untere Vorsprungelement 38 weist eine durchgehende Spannschraubenausnehmung 32 mit Innengewinde 33 auf, in der eine Spannschraube 34 (siehe 7) anordenbar ist, was weiter unten beschrieben werden wird. Die Längsachse L3 der Spannschraubenausnehmung 32 ist von der Unterseite U zur Oberseite O hin nach innen das heißt in Richtung Zentralausnehmung 26 geneigt vorhanden.
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Das oberseitige Vorsprungelement 36 weist im Wesentlichen eine maximale Breite B1 auf, die der Breite des Zentralbereiches 24 entspricht. Das unterseitige Vorsprungelement 38 weist eine Breite B2 (in Querrichtung Q) auf, die geringer ist als die Breite B1.
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In Querrichtung Q gegenüberliegend ist beidseitig jeweils ein überstehender Schenkelbereich 30 innerhalb der Breite B1 angeformt, das heißt der Schenkelbereich 30 ist in Längsrichtung L beidseitig durchgehend vorhanden. Im jeweiligen linken und rechten Endbereich weist der Schenkelbereich 30 unterseitig eine Sägezahnkontur 44 auf.
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Im Bereich der Zentralausnehmung 26 ist unterseitig beabstandet eine untere Anschlagfläche 40 angeformt, an die nach außen jeweils das unterseitige Vorsprungelement 38 anschließt. Im Kantenbereich zwischen der unteren Anschlagfläche 40 und der Seitenwand des unteren Vorsprungelements 38 ist eine Querschnittsausrundung 42 vorhanden.
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Die Verbindereinrichtung 10 ist geeignet, einen ersten Profilstab 12.2 und einen zweiten Profilstab 12.1 (siehe 7, 8 und 9) rechtwinklig miteinander zu verbinden. Beide Profilstäbe 12.1, 12.2 weisen jeweils in ihrer Längsrichtung L1 beziehungsweise L2 im dargestellten Ausführungsbeispiel auf allen vier Außenseiten jeweils eine durchgehende Nut 14 auf, wobei jede Nut 14 eine T-förmige Querschnittskontur aufweist mit innenseitig beidseitig vorhandenen Hinterschneidungsbereichen 16 und einem Nutgrund 15. Nach außen hin weist die Nut 14 eine Ausnehmung der Breite NB auf.
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Die Breite NB der Nut 14 des zweiten Profilstabes 12.1 entspricht im Wesentlichen der Breite B2 der unterseitigen Vorsprungelemente 38 der Verbindereinrichtung 10. Die Breite B1 der oberseitigen Vorsprungelemente 36 der Verbindereinrichtung 10 entspricht im Wesentlichen der Nutbreite im Hinterschneidungsbereich 16. Damit ergibt sich für die Verbindereinrichtung 10 im Bereich der Vorsprungeinheiten 28 mit dem oberseitigen Vorsprungelement 36 und dem unterseitigen Vorsprungelement 38 eine Querschnittsumfangskontur (siehe 4), die im Wesentlichen der Umfangskontur der Nut 14 des zweiten Profilstabs 12.1 entspricht.
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Beide Profilstäbe 12.1, 12.2 sind im Ausführungsbeispiel identisch als Strangpressprofile ausgebildet. So weist der erste Profilstab 12.2 eine zentrale in Längsrichtung L2 durchgehende Stirnausnehmung 18 auf, die in ihrem Endbereich ein Innengewinde 20 aufweist.
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Bei der Montage der Verbindereinrichtung 10 zur Verbindung der beiden Profilstäbe 12.1, 12.2 wird wie folgt vorgegangen. In die Verbindereinrichtung 10 werden die beiden Spannschrauben 34 in die Spannschraubenausnehmung 32 leicht eingedreht. Damit sind sie unverlierbar an der Verbindereinrichtung 10 vorhanden. Dann wird die Verbindereinrichtung 10 auf die Stirnseite des ersten Profilstabes 12.2 aufgesetzt, wobei die untere Anschlagfläche 40 mit der die Stirnausnehmung 18 umgebenden Fläche des ersten Profilstabes 12.2 zur Anlage kommt und die Zentralausnehmung 26 der Verbindereinrichtung 10 und die Stirnausnehmung 18 des ersten Profilstabes 12.2 in einer Längsachse L2 zum Liegen kommen. Dann wird von oben her die Zentralschraube 22 durch die Zentralausnehmung 26 der Verbindereinrichtung 10 hindurchgeführt und mit ihrem Außengewinde 19 in das Innengewinde 20 der Stirnausnehmung 18 des ersten Profilstabes 12.2 eingeschraubt.
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Es kann auch auf das Innengewinde 20 verzichtet werden. In diesem Fall ist die Zentralschraube 22 selbstfurchend ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die Konstruktion ohne zusätzliche Bearbeitung erstellt werden kann.
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Die Zentralschraube 22 wird dabei fest angeschraubt, so dass die Verbindereinrichtung 10 spielfrei an dem ersten Profilstab 12.2 befestigt ist. In diesem Zustand liegt das Höhenniveau des Schraubenkopfes der Zentralschraube 22 auf demselben Höhenniveau wie die oberseitige Außenfläche des oberseitigen Vorsprungelements 36, mithin in einem Querschnitt gesehen innerhalb der T-förmigen Umfangsnutkontur. Nun kann die am ersten Profilstab 12.2 befestigte Verbindereinrichtung 10, in die in 7 dargestellte untere Längsnut des zweiten Profilstabs 12.1 eingefädelt werden. Der zweite Profilstab 12.1 wird dann in die jeweils gewünschte Position geschoben. Nachdem der zweite Profilstab 12.1 seine Montageposition erreicht hat (siehe 5), werden die in 5 nicht dargestellten Spannschrauben 34 angezogen. Aus der in 5 dargestellten Montageposition der Verbindereinrichtung 10 ist ersichtlich, dass, bevor die Spannschrauben 34 (nicht dargestellt in 5) angezogen werden, zwischen dem oberen Stirnendbereich des oberseitigen Vorsprungelements 36 und dem Nutgrund 15 des zweiten Profilstabes 12.1 ein Spalt S vorhanden ist. Der äußere untere Randbereich des Schraubenkopfes der Zentralschraube 18 ragt teilweise jeweils in das Innere der jeweiligen Spannschraubenausnehmung 32. Wird nun die Spannschraube 34 in das Innengewinde 33 der Spannschraubenausnehmung 32 eingeschraubt, kommt deren Stirnseite mit dem auskragenden Außenrandbereich des Schraubenkopfes der Zentralschraube 22 zur Anlage, wobei durch weiteres Anziehen der Spannschraube 34 ein Anpressdruck erzeugt wird, der eine elastische Verformung der jeweiligen Vorsprungeinheit 28, die aufgrund ihrer elastischen Nachgiebigkeit möglich ist, so dass die Schenkelbereiche 30, insbesondere mit den Sägezahnkonturen 44, an die Hinterschneidungsbereiche 16 des zweiten Profilstabes 12.1 angepresst werden und damit eine zuverlässige Verspannung der Verbindereinrichtung 10 innerhalb der Längsnut 14 des zweiten Profilstabes 12.1 erfolgt.
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Dabei stützen sich die Endbereiche der Spannschrauben 34 auf der Zentralschraube 22 ab, wodurch auf die Vorsprungeinheiten 28 ein Pressdruck ausgeübt wird. Aufgrund der Biegeelastizität der Verbindereinrichtung 10 werden die an den Hinterschneidungsbereichen 16 der Längsnut 14 anliegenden Unterseiten der Schenkelbereiche 30 auf die Hinterschneidungsbereiche 16 gepresst, wodurch eine dauerhaft zuverlässige Verspannung erzielt wird.
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Der in Höhenrichtung H vorhandene Abstand zwischen der unteren Anschlagfläche 40 und der Unterseite der Schenkelbereiche 30 entspricht im Wesentlichen der Wanddicke der Längsnut 14 im Außenbereich, was ein einfaches geführtes Einschieben der an dem ersten Profilstab 12.2 ohne Spiel befestigtem Verbindereinrichtung 10 in die Längsnut des zweiten Profilstabs 12.1 ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Verbindereinrichtung 10 ermöglicht somit eine einfache und schnelle Montage und gewährleistet eine dauerhaft zuverlässige Funktion bei hoher Verbindungsfestigkeit. Die dauerhafte Funktion wird auch bei dynamischen Betrieb oder bei infolge äußerer Umstände auftretender Vibrationen zuverlässig gewährleistet. Ein wesentlicher Gesichtspunkt der erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung 10 besteht darin, dass die Verbindereinrichtung 10 beziehungsweise die an den Zentralbereich 24 angeformten Vorsprungeinheiten 28 eine gewisse Biegeelastizität aufweisen, die durch das Einschrauben der Spannschrauben 34 aktiviert wird, wodurch die Verbindereinrichtung 10 zuverlässig in der Längsnut 14 verspannt wird und dadurch eine dauerhaft zuverlässige Verbindungsfunktion mit hoher Festigkeit gewährleistet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4127284 C1 [0003]
- DE 202005013097 U1 [0004]
- EP 1580341 B1 [0005]
- DE 10123322 A1 [0006]
- DE 20115623 U1 [0007]