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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildaufnahme einer stroboskopisch beleuchteten Szene, wobei eine Folge von aus Bildpixeln zusammengesetzten Frames von der Szene mit einem Bildsensor aufgenommen wird, wobei die Bildpixel jeweils in jedem Frame wenigstens einen Messwert des Bildsensors repräsentieren.
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Derartige Verfahren sind bekannt und werden beispielsweise verwendet, um schnell ablaufende, wiederkehrende Bewegungsabläufe sichtbar und erfassbar zu machen. Die Messwerte des Bildsensors liegen häufig als Helligkeits- und/oder Farbwerte vor.
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Hierzu wird eine Frequenz eines Blitzlichts auf eine Bewegungsfrequenz der zu untersuchenden Bewegung eingestellt oder abgestimmt, sodass aus einer schnell ablaufenden Bewegung eine langsam ablaufende Bewegung oder eine stillstehende Aufnahme erzeugbar ist.
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Es ist wünschenswert, bei derartigen Verfahren die Bildaufnahme mit Hilfe von CMOS-Sensoren durchzuführen. Bei diesen CMOS-Sensoren werden - beispielsweise in einem als „Rolling Shutter“ bekannten Betriebsmodus - die Sensorpixel gruppenweise, beispielsweise zeilenweise, ausgelesen. In Wechselwirkung mit der bereits erwähnten Frequenz des Blitzlichts kann dies zur Folge haben, dass im aufgenommenen Bild helle und dunkle Streifen, sogenannte Kontraststreifen, erscheinen, die nicht von der Szene, sondern von der Wechselwirkung mit den Blitzlicht stammen.
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Die Erfindung betrifft weiter eine korrespondierende Bildaufnahmevorrichtung mit einem Bildsensor, der in Pixelgruppen geordnete Sensorpixel aufweist, und einer Bildverarbeitungseinrichtung.
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Aus
US 2004/0 063 285 A1 sind eine Bilddatenverarbeitungsvorrichtung, eine Bilddarstellungsvorrichtung und ein Bildverarbeitungsverfahren bekannt, wobei ein Bildschirm in Abhängigkeit von Bildinhalten unterteilt wird und Bildhelligkeitsmittelwerte für die Unterteilungen berechnet werden.
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Aus
US 2011/0 096 193 A1 ist ein Festkörper-Bildgebungsgerät bekannt, bei welchem eine Flicker-Erkennungseinheit den Inhalt eines Frames auswertet.
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Aus
US 2004/0 001 153 A1 ist ein Kamerasystem bekannt, das Mittel zur Reduzierung von Netzflimmern aufweist, das durch künstliche, netzbetriebene Lichtquellen entstehen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Kontraststreifen zu eliminieren oder zumindest zu vermindern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale von Anspruch 1 vorgesehen. Insbesondere wird somit erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass die Bildpixel in Pixelgruppen geordnet werden und die folgenden Schritte für eine Pixelgruppe ausgeführt werden:
- i) Es werden aus einer ersten Anzahl von Messwerten von Bildpixeln in der Folge der Frames ein erster Mittelwert und aus einer zweiten Anzahl von Messwerten von Bildpixeln in der Folge von Frames ein zweiter Mittelwert gebildet, wobei die erste Anzahl kleiner ist als die zweite Anzahl,
- ii) aus dem ersten Mittelwert und dem zweiten Mittelwert wird ein Korrekturwert berechnet und
- iii) die Messwerte der Bildpixel der Pixelgruppe in wenigstens einem Frame der Folge werden mit dem Korrekturwert korrigiert.
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Die Erfindung macht sich hierbei zunutze, dass die Kontrastunterschiede aufgrund der bereits erwähnten Wechselwirkung zwischen dem Blitzlicht und den Auslesezyklen des Bildsensors im Verlauf der Folge der Frames langsam im Vergleich zur Bildwiederholfrequenz über die Frames wandern oder sogar stillstehen. Der Einfluss dieser Kontraststreifen auf die Bilder kann daher dadurch erfasst werden, dass ein lokaler oder kurzzeitiger Mittelwert über Bildpixel gebildet wird, der mit einem über eine größere Anzahl von Bildpixeln und/oder einen größeren Zeitraum gebildeten Mittelwert verglichen wird. Auf diese Weise ist es einfach möglich, Kontrastunterschiede zu mildern, die nicht von einer aufgenommenen Szene, sondern von dem Aufnahmeverfahren selbst stammen. Somit wird die genannte Aufgabe gelöst.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Korrekturwert als Quotient des ersten Mittelwertes und des zweiten Mittelwertes berechnet wird. Bevorzugt steht hierbei der erste Mittelwert in einem Nenner und der zweite Mittelwert in einem Zähler. Von Vorteil ist dabei, dass ein Kontrastunterschied, welcher mit dem ersten Mittelwert erfassbar ist, auf einfache Weise in den Messwerten eliminiert oder zumindest vermindert werden kann.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Messwerte der Bildpixel eines Frames zur Korrektur mit dem Korrekturwert multipliziert werden. Von Vorteil ist dabei, dass einfache algebraische Operationen ausreichend sind, die einfach implementierbar sind. Besonders günstig ist diese Ausgestaltung, wenn der Korrekturwert durch den bereits erwähnten Quotienten gegeben ist.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erste Mittelwert aus den Messwerten von Bildpixeln der Pixelgruppe in einem Frame berechnet wird. Von Vorteil ist dabei, dass Kontrastunterschiede zwischen den Pixelgruppen in dem Frame erfassbar sind. Besonders günstig ist es, wenn der erste Mittelwert aus den Messwerten von allen Bildpixeln der Pixelgruppe in einem Frame berechnet wird. Dies hat den Vorteil, dass der Einfluss von einzelnen Ausreißern innerhalb der Pixelgruppe gering ist. Durch die Beschränkung der Berechnung des ersten Mittelwerts auf einen einzelnen Frame kann erreicht werden, dass Kontraständerungen, die beispielsweise von einem Wandern eines Kontraststreifens zwischen zwei Frames hervorgerufen werden, erfassbar sind.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der zweite Mittelwert aus Messwerten von Bildpixeln wenigstens zweier Pixelgruppen eines Frames berechnet wird. Von Vorteil ist dabei, dass der zweite Mittelwert eine nichtlokale Vergleichsgröße bereitstellen kann. Besonders günstig ist es, wenn der zweite Mittelwert von allen Bildpixeln eines Frames berechnet wird. Es sind so beispielsweise mittlere Helligkeitswerte für den Frame als Bezugsgröße für die Kontrastverminderung verwendbar.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der zweite Mittelwert aus Messwerten von Bildpixeln in wenigstens zwei Frames der Folge berechnet wird. Von Vorteil ist dabei, dass der zweite Mittelwert gegenüber dem ersten Mittelwert langsam veränderlich ist, wenn der erste Mittelwert beispielsweise nur für jeden Frame für sich genommen berechnet wird.
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Besonders günstig ist es, wenn der zweite Mittelwert aus Messwerten von Bildpixeln wenigstens zweier Pixelgruppen und über mehr als einen Frame berechnet wird.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Schritte i) bis iii) für Pixelgruppen eines Bereichs des Frames wiederholt werden. Von Vorteil ist dabei, dass der Frame in Pixelgruppen segmentierbar ist, für welche eine Kontrastverminderung einzeln durchführbar ist. Besonders günstig ist es, wenn die Schritte i) bis iii) für alle Pixelgruppen des Bereichs des Frames oder sogar für alle Pixelgruppen des Frames wiederholt werden. Auf diese Weise ist eine vollständige Kontrastverminderung für alle Teile des Frame ausführbar.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Pixelgruppen für die Frames der Folge gleichbleiben. Somit ist eine konstante Segmentierung der Frames in Pixelgruppen gegeben. Von Vorteil ist dabei, dass Berechnungsschritte über eine größere Anzahl von Frames, beispielsweise einhundert Frames oder mehr als einhundert Frames, für eine gegebene Pixelgruppe - und für weitere Pixelgruppen in nachfolgenden Zyklen - ausgeführt werden können.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Bildsensor aus Sensorpixeln zusammengesetzt ist, wobei jedem Bildpixel ein Sensorpixel zugeordnet ist. Von Vorteil ist dabei, dass die Pixelgruppen als Teile des Bildsensors und insbesondere als Gruppen von Sensorpixeln definierbar sind. Somit kann auf einfache Weise erreicht werden, dass eine über die Frames gleichbleibende Segmentierung in Pixelgruppen definierbar ist. Von Vorteil ist dabei, dass die Kontrastverminderung an den Aufbau des Bildsensors anpassbar ist.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Pixelgruppen jeweils eine Zeile des Bildsensors beschreiben. Somit kann eine Kontrastverminderung für die wandernden Kontraststreifen, die typischerweise annähernd oder exakt parallel zu den Zeilen des Bildsensors ausgerichtet sind, erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Pixelgruppen jeweils eine Spalte des Bildsensors beschreiben. Es sind auch andere geometrische Formen für die Pixelgruppen verwendbar.
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Bevorzugt ist der Bildsensor ein CMOS-Sensor oder ein sonstiger Sensor, der ein zeilenweises Auslesen von Sensorpixeln erlaubt oder erfordert. Insbesondere ist der CMOS-Sensor in einem als „Rolling Shutter“ bekannten Betriebsmodus betreibbar.
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Bevorzugt werden die korrigierten Frames ausgegeben, beispielsweise angezeigt.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe sind bei einer Bildaufnahmevorrichtung die Merkmale des unabhängigen, auf eine Bildaufnahmevorrichtung gerichteten Anspruchs vorgesehen. Insbesondere wird somit erfindungsgemäß zur Lösung der genannten Aufgabe bei einer Bildaufnahmevorrichtung der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen, dass die Bildverarbeitungseinrichtung zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere wie zuvor beschrieben und/oder nach einem der auf ein Verfahren gerichteten Schutzansprüche, eingerichtet ist. Von Vorteil ist dabei, dass ein Mittel zur Ausführung des Verfahrens bereitgestellt ist. Diese Einrichtung ist bevorzugt durch entsprechende Ausgestaltung oder Ausbildung von Komponenten der Bildaufnahmevorrichtung und/oder entsprechende Programmierung der Bildverarbeitungseinrichtung realisiert.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Bildaufnahmevorrichtung wenigstens ein Element oder mehrere Elemente aus der Gruppe von: ein dem Bildsensor optisch vorgeschaltetes Endoskop, ein Blitzlicht, eine mit der Bildverarbeitungseinrichtung gekoppelte Stroboskopeinrichtung, ein erster Mittelwertbilder, ein zweiter Mittelwertbilder, ein Quotientenbilder und ein Messwertkorrigierer aufweist. Beispielsweise kann eine mit einem Endoskop ausgerüstete Bildaufnahmevorrichtung zur Untersuchung von ansonsten schwer zugänglichen Hohlräumen einsetzbar sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine mit einem Blitzlicht ausgerüstete Bildaufnahmevorrichtung zur Erzeugung der stroboskopischen Beleuchtung eingerichtet sein. Hierzu kann die Bildaufnahmevorrichtung eine Stroboskopeinrichtung aufweisen, mit welcher beispielsweise das bereits erwähnte Blitzlicht ansteuerbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Bildaufnahmevorrichtung und insbesondere die bereits erwähnte Bildverarbeitungseinrichtung einen ersten Mittelwertbilder und/oder einen zweiten Mittelwertbilder aufweisen. Von Vorteil ist dabei, dass der bereits beschriebene erste Mittelwert und/oder der bereits beschriebene zweite Mittelwert des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Bildaufnahmevorrichtung und insbesondere in der Bildverarbeitungseinrichtung bildbar ist/sind, beispielsweise berechenbar ist/sind. Die Mittelwertbilder können beispielsweise zur Berechnung eines arithmetischen Mittelwerts, eines geometrischen Mittelwerts oder eines sonstigen, beispielsweise gewichteten, Mittelwerts eingerichtet sein. Alternativ oder zusätzlich kann mit einem Quotientenbilder der Bildaufnahmevorrichtung ein Korrekturwert als Quotient beispielsweise von Mittelwerten verwendet werden. Besonders günstig ist es, wenn die Bildaufnahmevorrichtung einen Messwertkorrigierer aufweist, um aufgenommene Frames nachbearbeiten zu können, beispielsweise zur Verminderung der beschriebenen Artefakte eines Stroboskopverfahrens.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, ist jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Merkmale der Schutzansprüche untereinander und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
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Es zeigt:
- 1 eine erfindungsgemäße Bildaufnahmevorrichtung in stark schematisierter Darstellung,
- 2 eine Folge von Frames zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 3 eine Ausgestaltung und Anordnung einer Pixelgruppe in einem Frame bei einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 4 eine Ausgestaltung einer Pixelgruppe bei einer weiteren Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens und
- 5 eine Ausgestaltung eines Bereichs eines Frames und einer Pixelgruppe bei einer dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt in einer stark vereinfachten Prinzipdarstellung eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Bildaufnahmevorrichtung. Die Bildaufnahmevorrichtung 1 hat einen Bildsensor 2, mit welchem in an sich bekannter Weise eine in 2 gezeigte Folge 3 von Frames 4 aufnehmbar ist. 2 zeigt beispielhaft eine Folge 3 von sechs aufeinanderfolgenden Frames 4. Bei tatsächlichen Ausführungsbeispielen kann die Anzahl von Frames 4 in der Folge 3 erheblich größer als sechs sein, beispielsweise einhundert. Das hier beschriebene Verfahren liefert jedoch auch schon bei geringeren Anzahlen brauchbare Ergebnisse.
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Die Frames 4 sind aus Bildpixeln 5 zusammengesetzt. Jedes Bildpixel 5 korrespondiert hierbei zu einem vorgegebenen Sensorpixel 6 des Bildsensors 2 oder zu einer Gruppe von Sensorpixeln 6, die beispielsweise durch drei Farbwerte gegeben sein kann. Hierbei können die Bildpixel 5 mehrkomponentige Messwerte enthalten, welche beispielsweise verschiedene Farbwerte kodieren können. Es können auch Sensorpixel 6 des Bildsensors 2 zu einem Bildpixel 5 zusammengefasst sein, um die Bildauflösung zu reduzieren.
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Die Sensorpixel 6 sind logisch in nicht weiter ersichtlichen Pixelgruppen organisiert, die jeweils zu einer Pixelgruppe 7 von Bildpixeln 5 korrespondieren. Beispielhaft ist die Pixelgruppe 7 als Teil einer Zeile gezeigt. Bei weiteren Ausführungsbeispielen kann die Pixelgruppe 7 anders gestaltet sein, beispielsweise als ganze Zeile.
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Die Bildaufnahmevorrichtung 1 hat weiter eine Bildverarbeitungsvorrichtung 8, die an den Bildsensor 2 angeschlossen ist.
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In der Bildverarbeitungsvorrichtung 8 läuft durch entsprechende Programmierung und Ausbildung von Komponenten das erfindungsgemäße Verfahren ab, welches noch beschrieben wird.
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Die Bildaufnahmevorrichtung 1 hat weiter ein Blitzlicht 9. Das Blitzlicht 9 wird von einer Stroboskopeinrichtung 10 angesteuert, um Lichtblitze 11 mit einer gewünschten Frequenz, also mit einer gewünschten zeitlichen Abfolge, zu erzeugen.
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Die Lichtblitze 11 beleuchten eine Szene 12, welche mit dem Bildsensor 2 aufgenommen werden soll.
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Während der Aufnahme mit dem Bildsensor 2 werden die Bildpixel 5 der einzelnen Frames 4 mit Messwerten belegt, welche zumindest die Helligkeit, gegebenenfalls auch noch einen Farbwert, des Bildpixels 5 kodieren.
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Da der Bildsensor 2 - hier ein beispielsweise in einem als „Rolling Shutter“ bekannten Betriebsmodus betreibbaren CMOS-Sensor - zeilenweise ausgelesen wird, kann sich beispielsweise ergeben, dass in Zeile 13 in der zugehörigen Belichtungszeit die Zahl der erfassten Lichtblitze 11 um eins höher ist als bei den anderen Zeilen 14.
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Die Zeilen 14 sind daher Bestandteil eines Kontraststreifens 16, der dunkler als die übrigen Zeilen 13 erscheint.
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Da die Frequenz des Blitzlichts 9 nicht genau auf die Bildwiederholfrequenz der Frames 4 abgestimmt ist, wandert der Kontraststreifen 16 in der Folge 3 über die Frames 4.
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Um die Kontrastunterschiede durch diesen Kontraststreifen 16 zu vermindern, werden in der Bildverarbeitungsvorrichtung 8 folgende Schritte ausgeführt.
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Zunächst wird eine Pixelgruppe 7 automatisch selektiert.
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Für die Bildpixel 5 in dieser Bildpixelgruppe 7 wird innerhalb des Frames 4 ein erster Mittelwert von Messwerten von Bildpixeln 5 in der Folge 3 der Frames 4 berechnet.
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Dieser erste Mittelwert kann beispielsweise aus allen Bildpixeln 5 der Pixelgruppe 7 des jeweils verarbeiteten Frames 4 oder aus einem Teil dieser Bildpixel 5 gebildet werden. Alternativ oder zusätzlich können Bildpixel 5 aus der Pixelgruppe 7 aus anderen Frames 4 der Folge 3 verarbeitet werden, um den ersten Mittelwert zu bilden.
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Weiter wird ein zweiter Mittelwert aus einer Anzahl von Messwerten, die gegenüber der für den ersten Mittelwert verarbeiteten Anzahl von Messwerten vergrößert ist, berechnet. Beispielsweise kann der zweite Mittelwert aus allen Messwerten von allen Bildpixeln 5 eines einzelnen Frames 4 und/oder aus allen oder einzelnen Messwerten der Bildpixel 5 der Pixelgruppe 7 in mehreren Frames 4 der Folge 3 gebildet werden.
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Somit liegen ein erster Mittelwert und ein zweiter Mittelwert vor, wobei der erste Mittelwert zu einem vergleichsweise kurzen Zeitraum und vergleichsweise wenigen Bildpixeln 5 gehört, während der zweite Mittelwert aus einer vergleichsweise großen Anzahl von Messwerten von Bildpixeln 5 entweder in dem Frame 4 oder sogar unter Hinzunahme der übrigen Frames 4 der Folge 3 berechnet wurde.
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Liegt für die Pixelgruppe 7 beispielsweise die Situation im zweiten Frame von links in 2 vor, bei welcher die Pixelgruppe 7 den Kontraststreifen 16 teilweise überdeckt, so sinkt der erste Mittelwert, wenn eine zunehmende Helligkeit zunehmende Größen der Messwerte bedeutet.
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Aus dem ersten Mittelwert und dem zweiten Mittelwert wird nun ein Korrekturwert berechnet, indem der Quotient des ersten Mittelwerts und des zweiten Mittelwerts gebildet wird, wobei der erste Mittelwert im Nenner und der zweite Mittelwert im Zähler steht. Jeder Messwert der Bildpixel 5 der Pixelgruppe 7 wird nun mit diesem Korrekturwert multipliziert. Auf diese Weise wird kompensiert, dass die Helligkeit im zweiten Frame 4 von links in der Pixelgruppe 7 zufällig oder vorübergehend niedriger ist als in den übrigen Frames 4 an derselben Stelle oder Bildposition.
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Die Frames 4 sind in nicht weiter dargestellter, an sich bekannter Weise vollständig in Pixelgruppen 7 segmentiert.
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Das beschriebene Verfahren wird nun für jede dieser Pixelgruppen 7 wiederholt, bis die Bildpixel 5 des Frames 4 vollständig abgearbeitet sind.
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Aus der Darstellung in 2 ist ersichtlich, dass die Pixelgruppen 7 innerhalb der Frames 4 im Laufe der Folge 3 jeweils an einer festen unveränderlichen Bildposition verbleiben. Dies liegt daran, dass die Pixelgruppen 7 jeweils von einer Pixelgruppe von Sensorpixeln 6 des Bildsensors 2 herrührt.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei funktionell und/oder konstruktiv zu dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel identische und/oder ähnliche Bauteile und Funktionseinheiten mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht noch einmal gesondert beschrieben sind. Die Ausführungen zu den 1 und 2 gelten daher zu der 3 entsprechend.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 3 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 dadurch, dass die Pixelgruppe 7 eine ganze Zeile 15 einnimmt.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel werden zeilenförmige Kontraststreifen 16 besonders einfach und wirkungsvoll beseitigt oder vermindert, da die Gestaltung der Pixelgruppen 7 an das zeilenweise Auslesen des Bildsensors 2 angepasst ist. Bei dem vorgestellten Ausführungsbeispiel ist es sogar so, dass in den Frames 4 jede Zeile 13, 14, 15 jeweils eine Pixelgruppe 7 bildet, so dass die Frames 4 vollständig in Zeilen 13, 14, 15 zur Bildung der Pixelgruppe 7 segmentiert sind.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem wieder funktionell und/oder konstruktiv zu den voranstehenden Ausführungsbeispielen identische oder ähnliche Bauteile und Konstruktionseinheiten mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht noch einmal gesondert beschrieben sind. Die Ausführungen zu den 1 bis 3 gelten daher zu 4 entsprechend.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 4 zeigt in einer vergrößerten Ansicht somit die Situation gemäß 2.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Funktionell und/oder konstruktiv zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen identische und/oder ähnliche Bauteile und Funktionseinheiten sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht noch einmal gesondert beschrieben. Die Ausführungen zu den 1 bis 4 gelten daher zu 5 entsprechend.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 5 unterscheidet sich von den vorangehenden Ausführungsbeispielen dadurch, dass die verarbeitbaren Bildpixel 5 in einem Bereich 17 des Frames 4 liegen. Die übrigen, hier nicht weiter dargestellten Bildpixel 5 des Frames 4 außerhalb des Bereichs 17 werden daher in dieser Variante nicht verarbeitet. Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn der Bereich 17 des Frames 4 ein Sichtfeld bezeichnet, welches durch ein dem Bildsensor 6 vorgeschaltetes Endoskop 18 definiert ist.
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Der erwähnte erste Mittelwert und der erwähnte zweite Mittelwert werden in der Bildverarbeitungsvorrichtung 8 mit einem an sich bekannten Mittelwertbilder 19 berechnet, beispielsweise durch Berechnung eines arithmetischen Mittels oder eines geometrischen Mittels.
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Die Bildverarbeitungsvorrichtung 8 hat weiter einen Quotientenbilder 20, mit welchem ein Quotient der beiden erwähnten Mittelwerte gebildet wird. Anschließend wird dieser Quotient als Korrekturwert mit den Messwerten der einzelnen Bildpixeln 5 multipliziert.
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Bei der Bildaufnahmevorrichtung 1 mit einem Bildsensor 2, mit welchem eine Folge 3 von Frames 4 von einer Szene 12 aufnehmbar ist, wobei die Szene 12 mit einem Blitzlicht 9 stroboskopisch beleuchtet wird, wird vorgeschlagen, einen ersten Mittelwert und einen zweiten Mittelwert zu unterschiedlichen Anzahlen von Bildpixeln 5 zu berechnen, wobei aus den beiden Mittelwerten ein Korrekturwert berechnet wird, mit welchem die Messwerte der Bildpixel 5 einer Pixelgruppe 7 korrigiert werden.