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Die Erfindung betrifft eine Ventilvorrichtung mit mindestens einer Ventileinrichtung, deren Steuerschieber unter der Einwirkung zweier entgegengesetzt an ihm angreifender Pilotdrücke in einem Ventilgehäuse längsverfahrbar geführt ist, das mindestens zwei Nutzanschlüsse zum Anschließen eines hydraulischen Verbrauchers sowie einen Druckversorgungsanschluss zum Anschließen einer Druckversorgungsquelle und einen Rücklaufanschluss aufweist, an dem vorzugsweise ein Vorratstank anschließbar ist.
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Hydraulische Steuerungssysteme üblicher Bauart werden häufig dafür eingesetzt, Lasten zu bewegen. Regelmäßig müssen dabei unter Last stehende Verbraucher, wie beispielsweise Arbeitszylinder oder Hydromotoren, in Hubrichtung angefahren werden. Energetisch günstig ausgelegte Steuerungen passen dabei den notwendigen Pumpendruck an die aktuell herrschende Last am hydraulischen Verbraucher an. Dabei kann es kurzzeitig zu Fehlern bei der Anpassung kommen. Sollte der Pumpendruck niedriger als der Lastdruck werden, sinkt die Last ungewollt in den „Pumpenkanal” zurück, in dem lastseitiges Öl vom Verbraucher kommend in den Pumpenkanal zurückströmt, also über den Druckversorgungsanschluss in Richtung der an ihm angeschlossenen Druckversorgungsquelle.
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Um diesem ungewollten Rückströmen entgegenzuwirken, baut man aus heutiger Sicht regelmäßig ein Rückschlagventil in die Zulaufleitung ein, das den möglichen Rücklauf in Richtung des Pumpenkanals sperrt. Rückschlagventile verursachen aber grundsätzlich im Betrieb Drosselverluste, die einem energetisch günstigen Betrieb entgegenstehen.
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Wenn, wie im Stand der Technik aufgezeigt, zwischen der Pumpenleitung und dem hydraulischen Verbraucher ein laststeuerndes Wegeventil sitzt, dann platziert man in Strömungsrichtung gesehen regelmäßig vor dem Wegeventil das Rückschlagventil. Diese Lösung ist insbesondere typisch zur Steuerung von Industriehydraulik bei stationären Anwendungen. Als Druckversorgungsquelle werden dabei häufig sog. Konstantdrucknetze verwendet.
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Bei mobil eingesetzten Steuerungen kommen wiederum verschiedenartigste Wegeventile zur Anwendung. Bei den eingesetzten Drosselventilen unterscheidet man dabei zwischen sog. open center-Ventilen und closed center-Ventilen. In der Neutralstellung von open center-Ventilen wird der Förderstrom einer Konstantpumpe durch den offenen Mittenkanal direkt in den Rücklaufanschluss, also direkt zum Tank hin geleitet. Wird ein open center-Ventil betätigt, dann wird gleichzeitig der Abfluss über den Mittenkanal gedrosselt und eine Verbindung zum hydraulischen Verbraucher geöffnet, wobei die Verbindung zum Verbraucher von einem parallelen Pumpenkanal über ein Rückschlagventil gespeist wird. Bei eingesetzten Mehrfach-Pumpensystemen gibt es entsprechend mehrere Parallelkanäle und zugeordnete Rückschlagventile, wie dies beispielsweise für eine Ventilvorrichtung in der
US 7 475 502 B2 aufgezeigt ist.
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Bei Drosselventilen mit closed center-Stellungen in Neutralstellung muss ein konstanter Förderstrom anderweitig abgeleitet werden, oder man nutzt Regelpumpen und stellt sie in Null-Förderung. Statt Rückschlagventile in der Pumpenzuleitung werden auch entsperrbare Rückschlagventile verwendet. Diese setzt man stromab des Wegeventils, um den Verbraucher in Neutralstellung leckölfrei in Position halten zu können (
US 7 475 502 B2 ). Im dahingehenden Fall braucht man dann kein Rückschlagventil in der Zulaufleitung.
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Im Gegensatz zu kompensierten Ventilen, bei denen eine LS-Druckwaage der Ventilblende vor- oder nachgeschaltet ist, sind die open center-Ventile auch bei großen Mobilmaschinen mit Pumpensteuerung weiterhin in Gebrauch, weil sie sich auf diesem Gebiet durchgesetzt haben und entsprechend verfügbar sind. Aus technischer Sicht heraus machen dahingehende Lösungen wenig Sinn, denn die offene Mittenstellung des Ventils muss erst überwiegend geschlossen werden, bevor der Pumpendruck steigen kann. Der notwendige Schließhub der Mittenstellung vermindert die Auflösung des Ventils in Zusammenarbeit mit Verstellpumpen. Bei Ventilen, die mit sog. Druckwaagen zusammenwirken, wird entweder das Rückschlagventil vor oder hinter der Druckwaage angeordnet oder die Druckwaage selbst wird über eine entsprechende Logikschaltung vorgesteuert (
DE 10 2012 014 359 A1 ).
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Ventilvorrichtungen unter Beibehalten ihrer sonstigen Vorteile dahingehend weiter zu verbessern, dass im angesprochenen Zusammenhang auf Rückschlagventile mit Drosselverlusten verzichtet werden kann und dass dennoch mit Sicherheit vermieden ist, dass bei einem Anstieg des Lastdrucks über den Pumpendruck die von der Last verdrängte Fluidmenge nicht ungewollt in den Pumpenkanal zurückströmen kann. Eine dahingehende Aufgabe löst eine Ventilvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 in seiner Gesamtheit.
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Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 jeweils eine weitere Ventileinrichtung vorhanden ist, um einen dem jeweiligen Nutzanschluss zuordenbaren Lastdruck mit einem den Druckversorgungsanschluss zuordenbaren Versorgungsdruck zu vergleichen, um dergestalt den jeweiligen Pilotdruck am Steuerschieber der einen Ventileinrichtung zu aktivieren oder wegzuschalten, ist in funktionssicherer Weise mit geringem Bauteilaufwand erreicht, dass auch bei deutlich höheren Lastdrücken als dem Druck der Druckversorgungsquelle (Pumpendruck) auf keinen Fall Fluid ungewollt in den sog. Pumpenkanal über den Druckversorgungsanschluss im Ventilgehäuse zurückströmen kann.
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Dabei gilt allgemein, liegt der Lastdruck über dem Druck der Druckversorgungsquelle, werden die am Steuerschieber der Ventilvorrichtung angreifenden Pilotdrücke entweder kurzgeschlossen oder mit dem Rücklaufanschluss verbunden. Ist hingegen der aktuell herrschende Lastdruck kleiner als der Druck der Druckversorgungsquelle, sind die Pilotdrücke voneinander getrennt und wirken insofern aktiv auf den Steuerschieber der Ventilvorrichtung ein.
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Die Vergleichsdrücke, wie sie am Druckversorgungsanschluss des Ventilgehäuses der Ventilvorrichtung anstehen, sowie der vom hydraulischen Verbraucher jeweils kommende Lastdruck liegen ständig an der weiteren Ventileinrichtung, vorzugsweise gebildet aus einem Logikventil, auf deren Steuerseiten an und ebenso ist die weitere Ventileinrichtung ständig mit seinen Anschlüssen mit dem jeweiligen zuordenbaren Pilotdruck und dem Rücklaufanschluss verbunden. Steigt die am hydraulischen Verbraucher anstehende Last über den Versorgungsdruck, dann wird der jeweils angesprochene Pilotdruck auf den Rücklaufanschluss geschaltet, an dem im Wesentlichen der Tank- oder Umgebungsdruck herrscht, und dergestalt weggeschaltet oder deaktiviert mit der Folge, dass der Steuerschieber der Ventilvorrichtung schließt und auf jeden Fall die fluidführende Verbindung zwischen dem angesprochenen hydraulischen Verbraucher an einem der Nutzanschlüsse und dem Druckversorgungsanschluss nebst Pumpenkanal sperrt. Dasselbe geschieht auch bei zurückbewegenden Lasten mit Lastdrücken größer als der Druck der Druckversorgungsquelle, so dass die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung insgesamt die angesprochene pumpenkanalsperrende Rückschlagfunktion verwirklicht; ohne jedoch vergleichbar zu der Rückschlagventilfunktion hohe Druckverluste zu generieren. Dies hat so keine Entsprechung im Stand der Technik.
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Wenn eine Last stehen bleibt, beispielsweise weil der hydraulische Zylinder als Verbraucher auf Anschlag fährt, dann ist P – Pu = Last. Im dahingehenden Fall darf der Steuerschieber der Ventilvorrichtung dann nicht nach Neutral verschoben werden, weil die Last auch an einem Greifzylinder anstehen kann, der aus Sicherheitsgründen keinesfalls öffnen darf. Die weitere Ventilvorrichtung, insbesondere in Form eines 2/2-Logik-ventils, erhält deshalb bevorzugt auf ihrer Druck-Ansteuerseite noch zusätzlich die Wirkung einer von der Federkraft her schwach ausgelegten Druckfeder, die aber dennoch sicherstellt, dass bei der angesprochenen Druckgleichheit von Versorgungsdruck und Lastdruck der Pilotdruck nicht entlastet oder weggeschaltet wird, vielmehr in der aktivierten Stellung verbleibt, die es dem Steuerschieber ermöglicht, den Greifzylinder weiter mit Fluiddruck zu versorgen und dergestalt geschlossen zu halten.
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Die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung ist regelmäßig für die Ansteuerung eines einzelnen hydraulischen Verbrauchers vorgesehen; sie lässt sich jedoch mit weiteren Ventilvorrichtungen für eine Mehrfachansteuerung hydraulischer Verbraucher zusammenschalten. Insbesondere lässt sich die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung steuerungstechnisch in einem Sinn erweitern, um als Druckversorgungsquelle sog. LS-Regelpumpen einsetzen zu können. Der Steuerschieber der Ventilvorrichtung kann dabei unverändert auch für solche LS-Regelsysteme eingesetz werden, ohne dass dieser konstruktiv geändert wird; insbesondere sind keine Lastmeldekanäle entlang der Schieberachse einzubringen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung ist des Weiteren vorgesehen, dass diese um einen Entlastungs-Stromregler ergänzt ist. Vorzugsweise ist dabei die Ventilvorrichtung weiter um mindestens ein Freigabeventil ergänzt, das von dem jeweils höheren der beiden Pilotdrücke in Richtung einer Freigabestellung ansteuerbar ist, in der eine druckführende Verbindung zwischen dem jeweiligen Lastdruck und der Eingangsseite des Entlastungs-Stromreglers hergestellt ist.
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Dabei soll der höhere, also der aktivere der beiden Pilotdrücke auf das Freigabeventil, vorzugsweise in Form eines 2/2-Schaltventils, zur Weitergabe der jeweils herrschenden Lastdrücke an die Lastmeldeleitung einwirken. In der Neutralstellung des Freigabeventils sind beide Pilotdrücke des Steuerschiebers lastlos und das Freigabeventil bleibt insoweit geschlossen. Es wird dann keine Last gemeldet. Damit die Lastmeldeleitung dann auch tatsächlich sicher entlastet ist, ist an die Lastmeldeleitung der Entlastungs-Stromregler angebunden. Dieser Stromregler begrenzt den Verluststrom auf einen kleinen, vorzugsweise fest eingestellten Wert, beispielsweise ca. 0,5 bis 1 Liter pro Minute. Um einen Maximaldruck abzusichern, kann ein dahingehend maximaler Betriebsdruck im Pumpenregler der LS-Regelpumpe eingestellt sein oder durch ein Druckbegrenzungsventil realisiert werden, das an den Entlastungs-Stromregler mit angeschlossen ist.
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Insgesamt lassen sich mit der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtungslösung Drosselverluste eines Rückschlagventils im Hauptstrom des hydraulischen Fluidkreises einsparen. Des Weiteren kann durch den Einsatz zweier klein aufbauender Logikventile für zwei hydraulische Verbraucher Bauraum gegenüber bekannten Lösungen eingespart werden, bei denen ein entsprechend groß zu dimensionierendes Rückschlagventil eingesetzt wird. Da die Steuerachse respektive der Steuerschieber der Ventilvorrichtung selbst kein Lastsignal zu melden braucht, können insoweit handelsübliche Ventile ohne Lastmeldung verwendet werden, was wiederum kostengünstig und funktionssicher ist.
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Wenn insoweit der Steuerschieber in seinem Inneren keine Lastmeldekanäle zu enthalten braucht, dann können dort andere Funktionen untergebracht werden, beispielsweise in Form von Brems- oder Ablaufventilen sowie Rückschlagventilen für Regenerationsschaltungen etc.. Damit ist es auch mit LS-Ventilen möglich, solche Zusatzfunktionen platzsparend im Steuerschieber zu integrieren. Die zusätzlichen Logikfunktionen für die Lastmeldung im Ventilgehäuse benötigen nur wenig Einbauraum und erzwingen somit keine relevante Vergrößerung des Ventilgehäuses.
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Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Ventilvorrichtungslösung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die
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1 in der Art eines hydraulischen Schaltplans den grundsätzlichen Aufbau der Ventilvorrichtung;
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2 in der Art einer Konstruktionsdarstellung die wesentlichen Teile der Ventilvorrichtung mit zwei verschiedenen Arten von eingesetzten Ventileinrichtungen;
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3 und 4 wiederum in Form hydraulischer Schaltpläne mit üblichen Schaltsymbolen den Einsatz der Ventilvorrichtung nach den 1 und 2 für Regelungssysteme mit LS-Regelpumpen.
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Die 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung mit einer ersten Ventileinrichtung 10, deren Steuerschieber 12 unter der Einwirkung zweier entgegengesetzt angreifender Pilotdrücke xA, xB in einem Ventilgehäuse 14 längsverfahrbar geführt ist. Das Ventilgehäuse 14 weist zwei Nutzanschlüsse A, B zum Anschließen eines hydraulischen Verbrauchers 16 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der hydraulische Verbraucher 16 aus einem üblichen hydraulischen Arbeitszylinder gebildet, dessen Kolbenseite fluidführend mit dem Anschluss A verbunden ist und dessen Stangenseite mit dem Nutzanschluss B. In Blickrichtung auf die 1 gesehen weist die Ventileinrichtung 10 auf ihrer den Nutzanschlüssen A, B gegenüberliegenden Seite einen Druckversorgungsanschluss P zum Anschließen einer Druckversorgungsquelle, beispielsweise in Form einer Hydropumpe 18, auf. Des Weiteren ist das Gehäuse 14 mit einem Rücklaufanschluss T ausgestattet, an den gemäß der Darstellung nach der 1 ein Vorratstank 20 angeschlossen ist, in dem regelmäßig Tank- oder Umgebungsdruck herrscht. Gemäß der Darstellung nach der 1 ist die Ventileinrichtung 10 als 4/3-Proportionalventil ausgebildet.
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Wie die 1 des Weiteren zeigt, ist jedem Nutzanschluss A, B eine baugleiche weitere oder zweite Ventileinrichtung 22 zugeordnet, die gemäß Darstellung nach der 1 in ihrer gesperrten Stellung jeweils gezeigt ist. Wie die strichliniert wiedergegebenen Steuerleitungen 24 belegen, ermöglicht die jeweils weitere Ventileinrichtung 22 einen Vergleich zwischen einem dem jeweiligen Nutzanschluss A, B zuordenbaren Lastdruck pL mit einem dem Druckversorgungsanschluss P zuordenbaren Versorgungsdruck pv, um dergestalt den jeweiligen Pilotdruck xA, xB am Steuerschieber 12 der einen Ventileinrichtung 10 zu aktivieren oder wegzuschalten. Die miteinander zu vergleichenden Vergleichsdrücke in Form des Lastdruckes pL und des Versorgungsdrucks pv stehen mithin ebenso permanent an der jeweiligen weiteren Ventileinrichtung 22 steuerseitig an, wie dieses mit seinem jeweiligen Eingangs- und Ausgangsanschluss 26 und 28 mit dem jeweiligen zuordenbaren Steuerdruck xA, xB bzw. mit dem Rücklaufdruck pR beaufschlagt ist. Ferner steht auf derselben Seite der jeweiligen weiteren Ventileinrichtung 22, in der als Steuereingang der Versorgungsdruck pv ansteht, der Druck eines Energiespeichers, hier in Form einer Druckfeder 30, an, die bei einer Druckausgeglichenheit zwischen dem Versorgungsdruck pv und dem jeweiligen Lastdruck pL den Pilotdruck xA, xB derart bestehen lässt, dass der Steuerschieber 12 der einen Ventileinrichtung 10 keinesfalls in seine Neutralstellung gelangt. Die weitere Ventileinrichtung 22 ist in der Art eines 2/2-Logikventils ausgebildet, was sich näher aus der Darstellung nach der 2 ergibt. Insbesondere ist das 2/2-Logikventil in der Art eines Schaltventils ausgebildet mit einem in einem Steuergehäuse 32 längsverfahrbar geführten Ventilkolben 34, der zu seinen freien Enden hin jeweils unter Bildung eines Steuerkolbens 36 im Durchmesser verbreitert ist. In Blickrichtung auf die 2 gesehen ist der obere Steuerkolben 36 für die Ansteuerung der druckführenden Verbindung zwischen dem jeweiligen Pilotdruck xA, xB und dem Rücklaufdruck pR verantwortlich. Wie sich des Weiteren aus der 2 ergibt, ist der Steuerschieber 12 in einzelne verbreiterte Segmente unterteilt und wird über zwei gegenläufig wirkende Druckfedern 38 in seiner in der 2 gezeigten Neutralstellung gehalten. Des Weiteren sind die Anschlüsse P, A, B, T als Ringkanaleintritte im andeutungsweise wiedergegebenen Ventilgehäuse 14 dargestellt.
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Wird beispielsweise über ein nicht näher dargestelltes Pilotventil, das beispielsweise mit einem Joystick betätigbar ist, der Pilotdruck xA erhöht und steht an xB kein Pilotdruck an, wird der Steuerschieber 12 in Blickrichtung auf die 1 und 2 gesehen nach rechts ausgelenkt. Hierbei kommt es zu einer fluidführenden Verbindung zwischen der Druckversorgungsquelle 18 über den Druckversorgungsanschluss P zum Nutzanschluss A und der hydraulische Zylinder 16 fährt mit seiner Kolbenstangeneinheit entsprechend aus. Das auf der Stangenseite verdrängte Fluid (Öl) gelangt dabei über den Nutzanschluss B zum Rücklaufanschluss T. Kommt nun auf die Kolbenstangenseite eine zusätzliche Last, versucht der hydraulische Verbraucher 16 auf seiner Kolbenseite Fluid zurückzubringen in Richtung des Pumpenkanals respektive in Richtung des Druckversorgungsanschlusses P. Mithin steigt auf der Nutzanschlussseite A der Lastdruck pL an. Am 2/2-Logikventil 22 wird nunmehr gemäß den Darstellungen nach den 1 und 2 der Lastdruck pL mit dem Versorgungsdruck pv verglichen. Ist der Lastdruck im vorliegenden Fall höher als der Versorgungsdruck pv, wird das 2/2-Logikventil aus seiner in der 1 gezeigten Sperrstellung in eine durchgeschaltete Stellung verschoben und der Pilotdruck xA, der auf der Eingangsseite 26 des Ventils 22 ansteht, wird ausgangsseitig 28 auf den Rücklauf- oder Tankdruck pR in Richtung des Vorratstanks 20 geschaltet. Insoweit fällt also der Pilotdruck xA ab, und zwar bis auf das Nullniveau des Pilotdrucks xB, so dass der Ventil- oder Steuerschieber 12 der ersten Ventileinrichtung 10 aufgrund der beiden Druckfedern 38 (2) wiederum in seine Neutralstellung gelangt mit der Folge, dass der Nutzanschluss A gegenüber dem Druckversorgungsanschluss P gesperrt ist, so dass insoweit auf der Kolbenseite des hydraulischen Verbrauchers 16 bei wachsender Last kein Fluidmedium auf die Druckversorgungsseite der Ventilvorrichtung zurückfließen kann.
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Ist dies nicht der Fall, wird aber über eine entsprechende Steuerkantengeometrie dafür Sorge getragen, dass auf jeden Fall eine Verbindung zur Rücklaufseite T für den hydraulischen Verbraucher 16 auf der Lastseite hergestellt ist, so dass insoweit überflüssiges Fluid in gedrosselter Weise auf die Tankseite T hin abströmen kann. Ist hingegen der Versorgungsdruck pv größer als der Lastdruck pL, beispielsweise auf der Nutzanschlussseite A, bleibt das Logikventil 22 in seiner in 1 dargestellten geschlossenen Position und bei anstehendem Pilotdruck xA bleibt die fluidführende Verbindung zwischen der Druckversorgungsquelle und dem Nutzanschluss A bestehen. Liegen umgekehrte Verhältnisse vor, ist also der Pilotdruck xB aktiv, drehen sich die vorstehend beschriebenen Verhältnisse entsprechend um und erhöhte Lasten auf der B-Seite sind dergestalt am hydraulischen Verbraucher 16 gleichfalls sicher beherrschbar.
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Die Ausführungsform nach den 3 und 4 werden nur noch insofern erläutert, als sie sich wesentlich von dem vorangehenden Ausführungsbeispiel unterscheiden. Dabei werden für dieselben Baukomponenten dieselben Bezugszeichen und Angaben verwendet. Die bisher hierzu getroffenen Ausführungen gelten dann auch für die geänderten Ausführungsformen nach den 3 und 4, die insgesamt der Ansteuerung zweier hydraulischer Verbraucher 16 dienen. Die 3 zeigt eine mögliche Erweiterung der Lösung nach den 1 und 2 in Zusammenspiel mit vorgenannten LS-Regelpumpen als Hydropumpe 18 auf. Bei dem mit LSKV bezeichneten Ventil handelt es sich um ein LS-Kopierventil und bei dem mit LSAV bezeichneten Ventil um ein LS-Abschaltventil. Das LSKV-Ventil ist mit seinen Steuerseiten einmal an eine LSmax-Leitung angeschlossen und auf seiner gegenüberliegenden Seite über eine Drossel oder Blende 40 mit der Vorratstankseite 20 verbunden. Über gegenläufig wirkende Paare an Rückschlagventilen 42, 44 kann der jeweils höhere Druck an der jeweiligen Nutzanschlussseite A, B auf die LSmax-Leitungsseite gebracht werden. Die dahingehende Regelansteuerung für eine LS-Regelpumpe 18 ist üblich, so dass an dieser Stelle hierauf nicht mehr näher eingegangen wird. Die für die 1 und 2 beschriebenen Vorteile für die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung ergeben sich insoweit auch für die Ausführungsform nach der 3, die als Einspeisung für die Druckversorgungsquelle eine LS-Regelpumpe einsetzt. Vorteil der dahingehenden Anordnung ist aber jedenfalls, dass sich die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung auch für LS-Regelsysteme nutzen lässt, ohne dass dabei der Steuerschieber 12 der ersten Ventileinrichtung 10 geändert werden müsste und ohne dass man zusätzliche Lastmeldekanäle entlang der Schieberachse einbringen müsste.
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Die Lösung nach der 4 ist insoweit gegenüber der Lösung nach der 3 geändert, als dort die Ventilvorrichtung zusätzlich um einen Entlastungsstromregler 50 ergänzt ist. Ferner ist die hydraulische Schaltung für jeden Verbraucher 16 um ein sog. Freigabeventil 52 ergänzt, das gemäß Darstellung nach der 4 über eine Druckfeder in seiner gesperrten Stellung gehalten ist. Das jeweilige Freigabeventil 52 ist von dem jeweils höheren der beiden Pilotdrücke xA, xB in Richtung seiner Freigabestellung ansteuerbar, in der eine druckführende Verbindung zwischen dem jeweiligen Lastdruck pL eines jeden Verbrauchers 16 und der Eingangsseite LSmax des Entlastungsstromreglers 50 hergestellt ist. Für die dahingehende Weitergabe des jeweils höchsten Druckes in Form des Pilotdrucks xA, xB an das genannte Freigabeventil 52, ist ein Wechselventil 54 eingesetzt, dessen Ausgangsseite 56 mit einer der Steuerseiten des Freigabeventils 52 druckführend verbunden ist, das in diesem Fall der Druckfederseite gegenüberliegt.
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Ferner ist, wie bereits vorangehend ausgeführt, die Eingangsseite LSmax des Entlastungsstromreglers 50 an das LS-Kopierventil LSKV angeschlossen, das wiederum in Verbindung mit einem LS-Abschaltventil LSAV die LS-Regelpumpe 18 ansteuert, die den Versorgungsdruck pv für die gesamte Ventilvorrichtung liefert. Der Entlastungsstromregler 50 ist gemäß der Darstellung nach der 4 mittels einer einstellbaren Drossel 58 oder Blende dahingehend ausgelegt, dass der Load-Sensing-Druck (LS-Druck) konstant auf den Rücklaufdruck pR entlastet ist, wobei vorzugsweise zur Begrenzung eines maximal vorgebbaren Drucks an das Stromreglersystem 50 noch ein Druckbegrenzungsventil 60 angeschlossen ist.
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Der jeweils höhere, also der aktive der beiden Vorsteuerdrücke xA, xB wirkt somit auf das Freigabeventil 52, vorzugsweise in Form eines 2/2-Schaltventils ausgebildet, ein zur Weiterleitung des jeweils an den Nutzanschlüssen A, B herrschenden Lastdrucks pL an die Lastmeldeleitung LS. In der in 4 gezeigten Neutralstellung für die erste Ventileinrichtung 10 sind beide Pilot- oder Ansteuerdrücke xA, xB lastlos und das zuordenbare Freigabeventil 52 bleibt geschlossen. Es wird insoweit keine Last gemeldet. Um sicherzustellen, dass dann die Lastmeldeleitung LS tatsächlich auch sicher entlastet wird, wird an die dahingehende Lastmeldeleitung LS der aufgezeigte Entlastungs-Stromregler 50 angebunden, der den Verluststrom auf einen kleinen, fest eingestellten Wert, z. B. 0,5 bis 1 Liter pro Minute, über die Drossel 58 begrenzt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7475502 B2 [0005, 0006]
- DE 102012014359 A1 [0007]