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Die Erfindung betrifft ein Lenkrad für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Jeder Kraftwagen verfügt über ein Lenkrad. Das Lenkrad ist dabei oft als Multifunktionslenkrad ausgeführt, mit welchem sich häufig genutzte Funktionen des Kraftwagens sicher und komfortabel bedienen lassen. Die Hände bleiben bei Bedienen besagter Funktion am Steuer und ein Fahrer kann sich voll auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren.
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So offenbart die
EP 2 226 214 A1 ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug, wobei an den Speichen beziehungsweise der Nabe des Lenkrades Bedienelemente zur Steuerung eines längsdynamischen Regelsystems eines Kraftwagens vorhanden sind.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lenkrad bereitzustellen, welches ein komfortables Bedienen von über die Lenkfunktion hinausgehenden Funktionen mit im Vergleich zum Stand der Technik erhöhter Sicherheit ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Lenkrad gemäß Patentanspruch 1 erfüllt. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung und der Figur.
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Die Erfindung betrifft ein Lenkrad für einen Kraftwagen, mit zumindest einem Bedienelement und mit einem über zumindest eine Lenkradspeiche mit einer Lenkradnabe verbundenen Lenkradring. Um ein komfortables Bedienen von Zusatzfunktionen mit erhöhter Sicherheit zu ermöglichen, ist das zumindest eine Bedienelement an einer einer Mitte des Lenkradringes zugewandten Innenseite des Lenkradringes angeordnet. Das hat den Vorteil, dass das Bedienelement besonders komfortabel und sicher bedient werden können, da die Hände für ein Betätigen des Bedienelements nicht einmal geringfügig von dem Lenkradring entfernt werden müssen und somit der Fahrer stets die volle Kontrolle über das Lenkrad hat. Es können damit auch mehr Bedienelemente als an einem herkömmlichen Multifunktionslenkrad an dem Lenkrad angebracht werden, da ein zusätzlicher, über Lenkradspeiche oder Lenkradnabe hinausgehender Platz für das Bedienelement zur Verfügung gestellt wird. Dieses Bedienelement ist dann auch räumlich klar abgegrenzt von gegebenenfalls bestehenden Bedienelementen an Nabe oder Speiche des Lenkrads. Zudem ist das Bedienelement auch nicht beim Lenken hinderlich, da es nicht an der dem Fahrer zugewandten Seite des Lenkradringes angeordnet ist und somit ein versehentliches Bedienen ausgeschlossen ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zumindest eine Bedienelement in einer einer Geradeausfahrt zugeordneten Neutralstellung des Lenkrads in der oberen Hälfte des Lenkradringes angeordnet ist. Das hat den Vorteil, dass die Bedienelemente im Blickfeld des Fahrers angeordnet sind. Außerdem ist ein versehentliches Betätigen der Bedienelemente beispielsweise bei einem Abstützen auf dem Lenkrad ausgeschlossen, da die Bedienelemente naturgemäß nach unten weisen.
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Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das zumindest eine Bedienelement in der Neutralstellung des Lenkrades von dem obersten Punkt des Lenkrades aus betrachtet in einem Winkelbereich zwischen 30° und 75°, insbesondere zwischen 55° und 65°, und/oder zwischen –30° und –75°, insbesondere zwischen –55° und –65°, positioniert ist. Der Winkel wird hier zwischen einer durch die Mitte des Lenkradringes und den obersten Punkt des Lenkrades verlaufenden Geraden und einer durch die Mitte des Lenkradringes und das Bedienelement verlaufenden Geraden gemessen. Das hat den Vorteil, dass ein einfaches Bedienen des Bedienelementes, insbesondere durch einen Daumen des Fahrers, während des Lenkens bequem möglich ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zumindest eine Bedienelement in einer Mulde der Innenseite des Lenkradringes und/oder oberhalb eines konvexen Teilabschnitts der Innenseite des Lenkradringes angeordnet ist. Das hat den Vorteil, dass ein besonders bequemes Betätigen des Bedienelementes möglich ist und gleichzeitig ein unbeabsichtigtes Bedienen weitgehend verhindert wird. Das Bedienelement ist also in der Mulde vor einem unbeabsichtigten Bedienen geschützt, oder durch den konvexen Teilabschnitt vor einem unbeabsichtigten Rutschen einer Hand des Fahrers auf das Bedienelement.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zumindest eine Bedienelement als Wippschalter ausgeführt ist. Dies ist besonders vorteilhaft für eine Benutzung des Bedienelementes durch den Daumen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zumindest eine Bedienelement zum Steuern eines längsdynamischen Regelsystems des Kraftwagens, insbesondere eines Tempomats, ausgelegt ist und dass das zumindest eine Bedienelement ein Einstellelement für eine Variable des Regelsystems, insbesondere eine Geschwindigkeit, und/oder ein An-Aus-Knopf des Regelsystems ist. Das hat den Vorteil, dass das Regelsystem so besonders einfach, leicht und spontan durch den Fahrer einstellbar ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass an dem Lenkradring spiegelsymmetrisch zu einer Achse, welche durch die Mitte des Lenkrades und dem in einer einer Geradeausfahrt zugeordneten Neutralstellung des Lenkrades obersten Punkt des Lenkrades verläuft, zwei Bedienelemente angeordnet sind. Insbesondere sind diese Bedienelemente dann dafür vorgesehen, unterschiedliche Teilaspekte des gleichen Regelsystems zu bedienen. Das hat den Vorteil, dass durch beide Daumen gleichzeitig komfortabel Funktionen gesteuert werden können, ohne eine Hand vom Lenkrad zu entfernen. Es ist auch sehr ergonomisch, unterschiedliche Funktionen eines gleichen Systems mit den beiden Daumen zu betätigen.
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Weitere Merkmale ergeben sich aus der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Figur. Dabei zeigt die einzige Fig. eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lenkrades.
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Zu sehen ist in 1 ein hier kreisförmiges Lenkrad 1, welches über vorliegend drei Lenkradspeichen 3 mit einer Lenkradnabe 4 im Mittelpunkt des Lenkrades verbunden ist und mit einem Lenkradring 5 ausgestattet ist. Zwei Lenkradspeichen 3 erstrecken sich dabei von der Lenkradnabe 4 jeweils parallel der x-Achse zu dem Lenkradring 5. Eine weitere Lenkradspeiche 3 erstreckt sich von der Lenkradnabe 4 in negativer y-Richtung, also nach unten, zu dem Lenkradring 5. Das Lenkrad 1 verfügt jeweils an der oberen Seite der Übergänge der beiden oberen, also in positiver y-Richtung gelegenen Lenkradspeichen 3 in den Lenkradring 5 über zwei Aussparungen 8, 8', welche darauf ausgelegt sind, dem Fahrer eine bequeme Position für einen Daumen zur Verfügung zu stellen. Oberhalb der beiden Aussparungen 8, 8', ist jeweils ein konvexer Teilabschnitt 7, 7' vorhanden, der verhindert, dass der Daumen des Fahrers ungewollt aus einer der Aussparungen 8, 8' nach oben rutscht. Oberhalb der beiden konvexen Teilabschnitte 7, 7' ist wiederum je eine Mulde 6, 6' vorhanden, in der jeweils ein Bedienelement 2, 2' angeordnet ist. Die Mulde 6, 6' ist also ein Bereich, in welchem die konkave Krümmung des Lenkradrings 5 lokal die aufgrund des Radius des Lenkradrings 5 erforderliche konkave Krümmung übersteigt. Die beiden Bedienelemente 2, 2' sind im gezeigten Beispiel als Wippschalter ausgeführt, welche um eine Achse senkrecht zur Zeichenebene drehbar gelagert sind. Die beiden Wippschalter sind hier ausgehend von einem höchsten Punkt P des Lenkrads 1 je um einen betragsgleichen Winkel α, –α versetzt. Der Winkel wird hier je zwischen dem höchsten Punkt P, der Mittele M des Lenkrades 1 und dem Ort des Bedienelements 2, 2' aufgespannt. Die Winkel α beträgt im vorliegenden Beispiel 60°, so dass sich die Bedienelemente 2, 2' in der 10-Uhr- und 2-Uhr-Position befinden.
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Wird das Lenkrad 1 also in seiner Lenkfunktion benutzt, so wird im Normalfall der Fahrer seine Hände seitlich im Bereich der beiden oberen Lenkradspeichen 3 abstützen und seine Daumen beispielsweise in die Aussparungen 8, 8' legen. Wünscht der Fahrer nun, die durch die beiden Bedienelemente 2, 2' betätigbaren Zusatzfunktionen auszulösen, so muss er lediglich an dem Lenkradring 5 mit seiner Hand entlang rutschen und kann somit komfortabel und sicher das jeweilige Bedienelement 2, 2' betätigen. Ein versehentliches Auslösen ist hier über die konvexen Teilabschnitt 7, 7' ausgeschlossen. So kann der Fahrer beispielsweise über das linke Bedienelement 2 einen Tempomat anschalten, und über das rechte Bedienelement 2' die Geschwindigkeitseinstellung des Tempomaten regulieren. Dies kann somit auch sehr kurzfristig und bequem ohne Sicherheitseinbuße auch für kurze Streckenabschnitte erfolgen. Durch ein erneutes Betätigen des linken Bedienelements 2 wird dann das Regelsystem, beispielsweise der Tempomat, wieder ausgeschaltet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lenkrad
- 2
- Bedienelement
- 2'
- Bedienelement
- 3
- Lenkradspeiche
- 4
- Lenkradnabe
- 5
- Lenkradring
- 6
- Mulde
- 6'
- Mulde
- 7
- konvexer Teilabschnitt
- 7'
- konvexer Teilabschnitt
- 8
- Aussparung
- 8'
- Aussparung
- P
- höchster Punkt
- M
- Mitte
- α
- Winkel
- α'
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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