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Die Erfindung betrifft ein System zur induktiven Energieübertragung und ein Verfahren zum Betreiben eines Systems.
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Es ist allgemein bekannt, dass Energie induktiv von einer Primärwicklung an eine Sekundärwicklung übertragbar ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System zur induktiven Energieübertragung weiterzubilden, wobei eine erhöhte Sicherheit erreicht werden soll.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei dem System zur induktiven Energieübertragung nach den in Anspruch 1 und bei dem Verfahren zum Betreiben eines Systems nach den in Anspruch 11 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Wichtige Merkmale der Erfindung bei dem System zur induktiven Energieübertragung sind, dass eine Primärwicklung mit einer Sekundärwicklung induktiv gekoppelt vorgesehen ist,
wobei aus der Sekundärwicklung und zumindest einer in Reihe und/oder parallel zugeschalteten Kapazität ein Schwingkreis gebildet ist,
wobei ein oder der Ausgangsstrom des Schwingkreises und/oder ein oder der durch die Sekundärwicklung fließende Strom einem Gleichrichter zugeführt wird, dessen Ausgangsspannung einen Verbraucher speist,
wobei zwischen Verbraucher und Gleichrichter eine Trennvorrichtung, insbesondere Schaltkontakt, Schalter, und/oder Steckverbindung, angeordnet ist,
- – wobei ein steuerbarer Halbleiterschalter zum Kurzschließen des Eingangs des Gleichrichters vorgesehen ist
- – und/oder wobei ein steuerbarer Halbleiterschalter zum Bestromen einer Hilfswicklung vorgesehen ist, mittels welcher der Schwingkreis verstimmbar ist.
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Von Vorteil ist dabei, dass bei elektrischem Trennen des Verbrauchers von dem Gleichrichter hohe Spannungen vermeidbar sind und somit die Sicherheit erhöht ist, da keine unzulässig hohen Spannungen entstehen, obwohl die Primärwicklung von einer Stromquelle gespeist ist. Denn mittels des Kurzschließens bricht die am Reihenschwingkreis ausgangsseitig auftretende Spannung zusammen und mittels der Bestromung der Hilfswicklung wird der Spulenkern der Sekundärwicklung mit einem von der Hilfswicklung erzeugten Magnetfeld beaufschlagt und somit die Magnetisierung des Spulenkerns beeinflusst, insbesondere der Spulenkern gesättigt, wodurch die Induktivität der Sekundärwicklung beeinflusst wird und somit die Resonanzfrequenz verschoben wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Schwingkreis ein Reihenschwingkreis oder ein Parallelschwingkreis. Von Vorteil ist dabei, dass bei einem Reihenschwingkreis hohe Spannungen erreichbar sind und bei einem Parallelschwingkreis hohe Ströme.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung erzeugt ein Mittel zur Erfassung der am Ausgang des Gleichrichters anliegenden Spannung eine Ansteuerspannung für den oder die steuerbaren Halbleiterschalter,
insbesondere wobei bei Überschreiten eines kritischen Wertes durch die am Ausgang des Gleichrichters anliegende Spannung der Halbleiter vom sperrenden in den leitenden Zustand versetzt wird. Von Vorteil ist dabei, dass abhängig von der Ausgangsspannung der Schwingkreis kurzschließbar oder verstimmbar ist. Wenn also die Ausgangsspannung am Gleichrichter einen kritischen Spannungswert überschreitet, ist der genannte Zustandswechsel ansteuerbar. Da wegen des Stromquellenverhaltens der die Primärwicklung speisenden Quelle bei Abtrennen des Verbrauchers, also beispielsweise Trennen der elektrischen Verbindungen zwischen Gleichrichter und Verbraucher, die Ausgangsspannung am Gleichrichter sehr hoch ansteigen kann, ist mittels des spannungsabhängigen Ansteuerns des Halbleiterschalters eine erhöhte Sicherheit erreichbar.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Primärwicklung von einer Stromquelle mit einem Wechselstrom beaufschlagt. Von Vorteil ist dabei, dass ein stromquellenverhalten bei der speisenden Vorrichtung vorhanden sein darf und trotzdem ein Auftrennen der elektrischen Verbindungen zum Verbraucher erlaubt ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung gleicht die Resonanzfrequenz des Schwingkreises der oder einer Frequenz des Wechselstroms zumindest im Wesentlichen. Von Vorteil ist dabei, dass bei der induktiven resonanten Übertragung ein hoher Wirkungsgrad auch bei schwacher induktiver Kopplung zwischen Primärwicklung und Sekundärwicklung erreichbar ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Hilfswicklung auf demselben Spulenkern angeordnet wie die Sekundärwicklung. Von Vorteil ist dabei, dass durch Bestromung der Hilfswicklung die Magnetisierung des Spulenkerns veränderbar ist. Insbesondere ist der Spulenkern zumindest teilweise in Sättigung bringbar. Von dieser veränderten Magnetisierung des Spulenkerns ist aber auch die Induktivität der Sekundärwicklung abhängig und somit veränderbar, wodurch der Schwingkreis verstimmbar ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Sekundärwicklung aus Teilwicklungen zusammengesetzt, wobei jeder Teilwicklung eine Kapazität in Reihe zugeschaltet ist. Von Vorteil ist dabei, dass die zwischen Windungsabschnitten der Sekundärwicklung bestehenden Spannungen reduzierbar sind.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die Hilfswicklung mit unipolarem Strom beaufschlagt, wenn der steuerbare Halbleiterschalter in den leitenden Zustand versetzt ist. Von Vorteil ist dabei, dass das erzeugte Magnetfeld ebenfalls unipolar ist, also kein umpolendes Wechselmagnetfeld. Das von der Primärwicklung erzeugte Magnetfeld ist aber ein Wechselmagnetfeld, das somit dem von der Hilfswicklung erzeugten Magnetfeld überlagert wird. Der Arbeitspunkt an der magnetischen Kennlinie, also die Kennline zwischen magnetischer Flussdichte und Magnetfeldstärke, des Spulenkerns wird also entsprechend verschoben und somit auch die effektiv vorhandene Induktivität der Sekundärwicklung.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist am Ausgang des Gleichrichters ein Kondensator zur Glättung der Spannung angeordnet. Von Vorteil ist dabei, dass die unipolare Spannjung im Wesentlichen eine Gleichspannung ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Verbraucher einen Energiespeicher. Von Vorteil ist dabei, dass die übertragene Energie speicherbar ist und zeitversetzt zur Übertragung nutzbar ist.
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Wichtige Merkmale bei dem Verfahren zum Betreiben eines Systems sind, dass beim Abtrennen des Verbrauchers von dem Ausgangs des Gleichrichters die Ausgangsspannung des Gleichrichters ansteigt und bei Überschreiten eines kritischen Wertes der steuerbare Halbleiterschalter in den leitenden Zustand versetzt wird, wodurch
- – der Schwingkreis verstimmt wird und/oder
- – der Eingang des Gleichrichters kurzgeschlossen wird.
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Von Vorteil ist dabei, dass die Sicherheit beim Auftrennen einer elektrischen Verbindung zwischen Gleichrichter und vom Gleichrichter gespeisten Verbraucher in einfacher Weise erhöht ist. Denn wenn die erfasste Spannung am Ausgangs des Gleichrichters den kritischen Spannungswert übersteigt, wird die Verstimmung oder der Kurzschluss veranlasst und somit die Spannung begrenzt.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombination der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und/oder einzelnen Anspruchsmerkmalen und/oder Merkmalen der Beschreibung und/oder der Figuren, insbesondere aus der Aufgabenstellung und/oder der sich durch Vergleich mit dem Stand der Technik stellenden Aufgabe.
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Die Erfindung wird nun anhand von Abbildungen näher erläutert:
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßes System mit resonanter induktiver Kopplung schematisch dargestellt.
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In der 2 ist die Sekundärseite eines ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels näher dargestellt, wobei bei Überspannung ein Kurzschluss der Sekundärwicklung 3 bewirkt ist.
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In der 3 ist ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel näher dargestellt, wobei bei Überspannung eine Verstimmung der Resonanz bewirkt ist.
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Wie in 1 weist das System primärseitig eine Speisevorrichtung 1 auf, die ein Stromquellenverhalten hat und den kompensierte induktiven Übertrager speist. Hierbei ist der Primärwicklung eine Kapazität derart parallel oder in Reihe zugeschaltet, dass die zugehörige Resonanzfrequenz im Wesentlichen der Frequenz des von der Speisevorrichtung 1 eingeprägten Wechselstromes entspricht.
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Sekundärseitig ist ebenso eine Kapazität angeordnet, die zur Kompensation des induktiven Übertragers geeignet ist. Hierzu ist der Sekundärwicklung eine Kapazität derart parallel oder in Reihe zugeschaltet, dass die zugehörige Resonanzfrequenz im Wesentlichen der Frequenz des von der Speisevorrichtung 1 eingeprägten Wechselstromes entspricht.
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Der sekundärseitige Wechselstrom wird einem Gleichrichter 2 zugeführt, welcher die ausgangsseitige unipolare Spannung einem Verbraucher 8 zur Verfügung stellt.
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Bei einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel umfasst der Gleichrichter 2 auch einen Wandler, wie beispielsweise Vierpol nach Art eines inversen Gyrators, so dass das Stromquellenverhalten in ein Spannungsquellenverhalten gewandelt wird.
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Wie in 2 gezeigt, ist die Sekundärwicklung 3 in Teilwicklungen aufgeteilt, so dass diese mit Kapazitäten 4 zur Spannungsreduzierung und einer weitere Kapazität 5 in Reihe geschaltet sind. Dabei sind die Kapazitäten derart dimensioniert, dass die zugehörige Resonanzfrequenz im Wesentlichen der Frequenz des von der Speisevorrichtung 1 eingeprägten Wechselstromes entspricht. Mittels der Aufteilung der Sekundärwicklung in Teilwicklungen, welcher jeweils in Reihe eine Kapazität zugeschaltet ist, werden die bei der resonanten Übertragung aufschwingenden Spannungsspitzen reduziert.
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Diese mit den Kapazitäten (4, 5) kompensierte Sekundärwicklung speist eine Schutzvorrichtung, aus welcher ein Verbraucher 8 versorgbar ist.
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Der Verbraucher 8 ist mittels einer trennbaren Steckverbindung 10 und einer weiteren Trennvorrichtung, insbesondere Trenner und/oder Sicherung, mit dem Ausgang der Schutzvorrichtung verbunden. Da primärseitig ein Stromquellenverhalten vorliegt, würde ein Auftrennen der trennbaren Steckvorrichtung oder der weiteren Trennvorrichtung ein unzulässig hohes Ansteigen der ausgangsseitigen, also Verbraucher-seitigen, Spannung bewirken.
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Eingangsseitig, also zur Sekundärwicklung hin, weist die Schutzvorrichtung einen Gleichrichter 2 auf, der in 2 als einphasiger Gleichrichter, insbesondere in Graetzschaltung, ausgeführt ist mittels der Dioden 6.
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Dem Gleichrichter ist eine Kapazität C nachgeschaltet, der zur Spannungsglättung vorgesehen ist.
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Von einem Mittel 11 zur Spannungserfassung wird diese geglättete Spannung erfasst und eine jeweilige Ansteuerspannung erzeugt, die einem jeweiligen Halbleiterschalter 7, insbesondere Thyristor, zugeführt wird.
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Das Schalten der Halbleiterschalter 7 bewirkt einen Kurzschluss der Sekundärwicklung. Denn mittels der beiden Halbleiterschalter 7 wird der Ausgang des Gleichrichters kurzgeschlossen, also die beiden Ausgangspolemiteinander verbunden. Auf diese Weise ist ein Ansteigen der Ausgangsspannung verhinderbar.
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Wenn also die Ausgangsspannung, also die ausgangsseitig an der Schutzvorrichtung anliegende Spannung, ansteigt, sorgt der dann bewirkte Kurzschluss für eine Spannungsbegrenzung.
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Wie bei dem Ausführungsbeispiel nach 3 gezeigt, ist alternativ eine Hilfswicklung 30 vorsehbar, die fest verbunden ist mit der Sekundärwicklung 3 und induktiv gekoppelt ist mit der Primärwicklung.
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Im Unterschied zur 2 wird bei Überschreiten eines kritischen Spannungswertes durch die Ausgangsspannung der Schutzvorrichtung mittels des Mittels 11 zur Erfassung der Spannung eine Ansteuerspannung für einen Halbleiterschalter 31 erzeugt, so dass dieser die Bestromung der ansonsten unbestromten Hilfswicklung 30 frei gibt. Mittels der Bestromung wird die resonante induktive Übertragung verstimmt und somit die Spannung reduziert. Denn durch Verstimmen der Resonanz ist bewirkt, dass nur noch der übersetzte Strom, also der der Übersetzungszahl, also dem Verhältnis der Sekundärwicklung und Primärwicklung entsprechende Verhältniswert, der induktiven, also transformatorischen, Kopplung entsprechende Strom übertragen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Speisevorrichtung
- 2
- Gleichrichter
- 3
- Sekundärwicklung
- 4
- Kapazität
- 5
- Kapazität
- 6
- Diode
- 7
- Halbleiterschalter, insbesondere Thyristor
- 8
- Verbraucher, insbesondere Energiespeicher
- 9
- trennbare Steckverbindung
- 10
- Trennvorrichtung, insbesondere Trenner und/oder Sicherung
- 11
- Mittel zur Spannungserfassung
- 30
- Hilfswicklung, sekundärseitig
- 31
- Halbleiterschalter, insbesondere Thyristor
- C
- Kapazität