DE102013225898A1

DE102013225898A1 - Langzeitpflege von Humanhaaren

Info

Publication number: DE102013225898A1
Application number: DE102013225898.4A
Authority: DE
Inventors: Volker Scheunemann; Erik Schulze zur Wiesche
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 2013-12-13
Filing date: 2013-12-13
Publication date: 2014-07-24

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein kosmetisches Verfahren zur Langzeitpflege von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein kosmetisches Verfahren zur Langzeitpflege von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren.
Haare besitzen neben ihrer eigentlichen physiologischen Aufgabe wie Wärmeisolierung und Lichtschutz eine nicht zu unterschätzende psychosoziale Funktion. Sie dienen unter anderem als Mittel der zwischenmenschlichen Kommunikation und stellen ein Zeichen der eigenen Individualität dar. So wird menschliches Haar heute in vielfältiger Weise mit haarkosmetischen Zubereitungen behandelt. Dazu gehören etwa die Reinigung der Haare mit Shampoos, die Pflege und Regeneration mit Spülungen und Kuren sowie das Bleichen, Färben und Verformen der Haare mit Färbemitteln, Tönungsmitteln, Wellmitteln und Stylingpräparaten. Dabei spielen Mittel zur Veränderung oder Nuancierung der Farbe des Kopfhaares eine herausragende Rolle.
Übliche Haarbehandlungsmittel, insbesondere Haarkuren und Conditioner enthalten darüber hinaus im allgemeinen größere Mengen an Fettalkoholen, welche gemeinsam mit den quaternären Ammoniumverbindungen die Konditionierung und den Glanz der behandelten Haare bewirken. Andererseits führt gerade der Fettalkohol zu einer Belastung und Beschwerung der damit behandelten Haare. Der Pflegeeffekt ist somit nicht dauerhaft und wird innerhalb weniger Stunden nach der Behandlung völlig von den nachteiligen Auswirkungen des Fettalkoholes überkompensiert.
Es bestand daher die Aufgabe, mit Hilfe von an sich bekannten Zusammensetzungen zur kurzzeitigen Pflege von keratinischen Fasern ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches die keratinischen Fasern lang anhaltend und dauerhaft konditioniert unabhängig von der Weiterbehandlung der keratinischen Fasern.
Der Einsatz von Polyquaternium-37 zur Konditionierung von keratinischen Fasern ist altbekannt und im Stand der Technik breit offenbart, beispielsweise in der EP 1312 334 A1 , EP 1312335 A1 und zahlreichen weiteren Anmeldungen. Folgerichtig existiert eine unüberschaubare Vielzahl von Haarbehandlungsmitteln, die Polyquaternium-37 enthalten, und Polyquaternium-37-haltige Shampoos, Haarnachspülmittel, Haargele, Haartonics, Haarwasser, Haarkuren, Haarcremes, Haarlotionen, Haarsprays und Haartinkturen sind in jeder Drogerie oder jedem Supermarkt problemlos erhältlich.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, mit Hilfe dieser üblichen und bestens wirkenden sowie bekannten Produkten ein Verfahren zur dauerhaften Konditionierung zu entwickeln.
Überraschend und für die Fachwelt nicht vorhersehbar wurde nun gefunden, dass die Nutzung bekannter Marktprodukte in bekannter Reihenfolge einen weiter gesteigerten Anwendungserfolg mit sich bringt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist in einer ersten Ausführungsform ein Verfahren zur Langzeitpflege von keratinischen Fasern, bei dem die keratinischen Fasern mittels eines Pre-shampoo vorbehandelt und innerhalb einer Zeit von 1 bis 30 Minuten nach dieser Vorbehandlung mit einem Shampoo weiter behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorbehandlungsmittel Polyquaternium-37 enthält.
Die kombinierte Anwendung eines Polyquaternium-37 haltigen Pre-Shampoo und einem Aniontensid-haltigen Shampoo führt zu einer signifikanten und dauerhaften Konditionierung der keratinischen Fasern. Schon nach 4 Behandlungszyklen konnte die Konditionierung der kerartinischen Fasern signifikant gesteigert werden.
Während bei einer üblichen Anwendung eines Shampoos auf keratinischen Fasern diese mit Wasser angefeuchtet werden, hat sich gezeigt, dass die Anwendung des Pre-Shampoo auf den noch trockenen keratinischen Fasern den Anwendungserfolg noch weiter steigert. Vorteilhafterweise wird das Pre-Shampoo vor der Anwendung nicht wieder ausgespült. Erfindungsgemäß kann das Pre-Shampoo auch wieder ausgespült werden, was jedoch nicht bevorzugt ist. In dem nicht bevorzugten Falle, dass das Pre-Shampoo vor der Anwendung des Shampoos ausgespült wird, können die keratinischen Fasern abgetrocknet werden, so dass eine Restfeuchte verbleibt. In diesem Falle ist es aber auch möglich, die Haare mittels Heißluft zu trocknen („fönen“).
Die beiden Behandlungsschritte Anwendung des Pre-Shampoo und Shampoonieren werden vorzugsweise kurz hintereinander durchgeführt, wobei zwischen der Anwendung des Pre-Shampoo und der Wäsche maximal 30 Minuten liegen sollten. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass die keratinischen Fasern innerhalb einer Zeit von 90 Sekunden bis 15 Minuten, vorzugsweise von 2 bis 10 Minuten und insbesondere von 3 bis 5 Minuten nach der Anwendung des Pre-Shampoo mit einem anionische Tenside enthaltenden Shampoo behandelt werden.
Sowohl Pre-Shampoo als auch Shampoo können nahezu beliebig zusammengesetzt sein, wobei die Auswahl der weiteren Inhaltsstoffe fachnotorisch bekannt ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mit handelsüblichen Produkten durchgeführt werden, die nicht zwingend aus einer Produktlinie eines Herstellers oder überhaupt vom selben Hersteller stammen müssen. Entscheidend ist allein, dass das Pre-Shampoo Polyquaternium-37 enthält, wobei bevorzugte Verfahren dadurch gekennzeichnet sind, dass das Pre-Shampo – bezogen auf sein Gewicht – 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,05 bis 5,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 3,0 Gew.-% Polyquaternium-37 enthält.
Weiterhin muß das Shampoo mindestens ein anionisches Tensid in einer Menge von 0,1 bis 25,0 Gew.%, bevorzugt 0,5 bis 20,0 Gew.%, bevorzugter 3,0 bis 20,0 Gew.%, weiter bevorzugt von 5,0 bis 20,0 Gew.% und besonders bevorzugt von 5,0 bis 15,0 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht des Shampoo enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet schnelle Erfolge, die schon nach nur 4 Zyklen nachweisbar sind. Besonders bevorzugt wird das Verfahren als „Kur“ über einen begrenzten Zeitraum durchgeführt, wobei bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet sind, dass sie einmal täglich über einen Zeitraum von 2 bis 14 Tagen, vorzugsweise 3 bis 10 Tagen und insbesondere 4 bis 7 Tagen angewendet werden.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendungen gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Verfahren Gesagte. Beispiel eines Pre-Shampoo: (alle Mengenangaben in Gew.% bezogen auf die gesamte Zusammensetzung)

	Gew.%
Stearamidopropyldimethylamine	0,3
Glycerin 86%ig	2,0
Polyquaternium-10	0,2
Hydrolyzed Keratin	0,1
D-Panthenol 75%ig	0,2
Polyquaternium-37	0,5
PEG-40 Hydrogenated Castor Oil	0,8
Ethanol 96%ig	15,0
Nicotinsäureamid	0,1
Dicaprylyl Carbonate	0,1
Cetrimonium Chloride	0,2
Konservierung, Parfum	q.s.
Wasser	ad 100

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1312334 A1 [0005]
EP 1312335 A1 [0005]

Claims

Verfahren zur Langzeitpflege von keratinischen Fasern, bei dem die keratinischen Fasern mittels eines Pre-shampoo vorbehandelt und innerhalb einer Zeit von 1 bis 30 Minuten nach dieser Vorbehandlung mit einem Shampoo weiter behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorbehandlungsmittel Polyquaternium-37 enthält.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Pre-Shampoo auf den noch trockenen keratinischen Fasern erfolgt und das Pre-Shampoo vor dem Auftragen des Shampoo nicht wieder ausgespült wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haare innerhalb einer Zeit von 90 Sekunden bis 15 Minuten, vorzugsweise von 2 bis 10 Miniuten und insbesondere von 3 bis 5 Minuten nach der Anwendung des Pre-Shampoo mit dem Shampoo behandelt werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Pre-Shampo – bezogen auf sein Gewicht – 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,05 bis 5,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 3,0 Gew.-% Polyquaternium-37 enthält.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Shampoo mindestens ein anionisches Tensid in einer Menge von 0,1 bis 25,0 Gew.%, bevorzugt 0,5 bis 20,0 Gew.%, bevorzugter 3,0 bis 20,0 Gew.%, weiter bevorzugt von 5,0 bis 20,0 Gew.% und besonders bevorzugt von 5,0 bis 15,0 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht des Shampoo enthält.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es einmal täglich über einen Zeitraum von 2 bis 14 Tagen, vorzugsweise 3 bis 10 Tagen und insbesondere 4 bis 7 Tagen angewendet wird.