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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Strömungsmaschine, insbesondere ein Flugzeugtriebwerk oder eine stationäre Gasturbine.
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STAND DER TECHNIK
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Bei Strömungsmaschinen, wie stationären Gasturbinen oder Flugzeugtriebwerken, werden beispielsweise Turbinenschaufeln eingesetzt, die als Laufschaufeln mit hoher Geschwindigkeit bewegt werden oder als Leitschaufeln für eine geeignete Strömungsführung sorgen. Insbesondere für Laufschaufeln ist es auf Grund der hohen Bewegungsgeschwindigkeiten förderlich, wenn die Turbinenschaufeln ein geringes spezifisches Gewicht aufweisen. Aber auch für Leitschaufeln im Einsatz bei Flugtriebwerken ist ein geringes spezifisches Gewicht der eingesetzten Materialien vorteilhaft. Allerdings gilt es neben den Anforderungen an das Gewicht zusätzlich Einsatzbedingungen mit hohen Temperaturen und aggressiven Medien zu berücksichtigen, die nur eine eingeschränkte Materialauswahl ermöglichen und insbesondere Grenzen hinsichtlich der Verringerung des spezifischen Gewichts des eingesetzten Materials setzen.
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Eine Werkstoffklasse, die große Vorteile beim Einsatz in Strömungsmaschinen, wie stationären Gasturbinen und Flugtriebwerden, besitzen würde, ist durch keramische Werkstoffe gegeben. Allerdings weisen die keramischen Werkstoffe Nachteile hinsichtlich ihres bruchmechanischen Verhaltens auf, da es bei einem Versagen zu einem Sprödbruch kommen kann, der dazu führen kann, dass durch herumfliegende Bruchstücke eine Totalzerstörung der Strömungsmaschine ausgelöst wird.
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Eine weitere interessante Werkstoffklasse zur Erreichung hoher mechanischer Festigkeit bei gleichzeitig niedrigem Gewicht des Bauteils und möglichst guter Beständigkeit gegenüber aggressiven Medien und hohen Temperaturen ist durch faserverstärkte Werkstoffe gegeben. Doch auch diese Werkstoffe weisen unter Umständen eine ungenügende Schlagzähigkeit auf, so dass sie schlagartige Belastungen, wie sie beispielsweise beim Vogelschlag auftreten, nicht unbeschadet überstehen können.
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Eine Lösung dieses Problems wird zum Teil darin gesehen, derartige Werkstoffe, wie keramische Werkstoffe, nicht alleine einzusetzen, sondern Werkstoffverbunde zu bilden, um an den guten Eigenschaften der Keramiken zu partizipieren, aber durch den Verbund mit anderen Werkstoffen die oben beschriebenen Nachteile auszugleichen. Ein Beispiel dieses Lösungsansatzes ist der Einsatz von faserverstärkten Keramikwerkstoffen. Allerdings kann dadurch das Problem nicht ganz gelöst werden, da, wie oben beschrieben, auch die faserverstärkten Werkstoffe bei schlagartiger Belastung versagen können, wenn durch hohe lokale Belastung die Belastungsgrenze einzelner Fasern überschritten wird.
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Es besteht deshalb weiterhin Bedarf, eine Lösung für den Einsatz von keramischen Werkstoffen zur Bildung von keramischen Bauteilen, insbesondere Schaufeln, oder von faserverstärkten Werkstoffen in Strömungsmaschinen zu finden.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Strömungsmaschine bereitzustellen, die es ermöglicht, keramische Werkstoffe und/oder faserverstärkte Werkstoffe zur Herstellung von Bauteilen einer Strömungsmaschine, insbesondere im Bereich des Strömungskanals und vorzugsweise von Schaufeln einzusetzen. Entsprechende Bauteile sollen sicher und zuverlässig einsetzbar sowie gleichzeitig einfach und unter vertretbarem Aufwand und Kosten herstellbar sein.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Strömungsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung geht von der Idee aus, dass keramische oder faserverstärkte Werkstoffe oder allgemein spröde Werkstoffe mit geringer Schlagzähigkeit und/oder instabiler Rissausbreitung für die Herstellung von entsprechenden Komponenten in einer Strömungsmaschine, wie beispielsweise einem Flugtriebwerk, dann eingesetzt werden können, wenn im Fall eines Versagens vermieden wird, dass Bruchstücke des entsprechenden Bauteils unkontrolliert in der Strömungsmaschine umherfliegen. Deshalb wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine Sicherung in Form von mindestens einem Seil vorgeschlagen, welches in oder durch einen Hohlraum des entsprechenden Bauteils geführt ist, um eventuell sich ergebende Bruckstücke des Bauteils zu sichern und zu halten. Durch das Seil können bei einer Schädigung zumindest besonders gefährdete Bereiche oder große Teile entsprechender Bauteile gehalten und/oder der Zusammenhalt des Bauteils gesichert werden, so dass ein unkontrolliertes Umherfliegen von Bruchstücken, welche eine weitere Beschädigung der Strömungsmaschine verursachen könnten, vermieden werden kann.
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Das Seil kann endlos ausgebildet sein, beispielsweise als Ring, um ein zu sicherndes Bauteil, wie beispielsweise eine Scheibe zur Anordnung von Schaufeln zu sichern. Alternativ ist es möglich, dass das Seil zwei Enden aufweist, die an Fixierungspunkten an dem zu sichernden Bauteil mit dem Hohlraum, in dem das Seil läuft, und/oder benachbarten Bauteilen befestigt sind. Entsprechend kann das Seil zur Sicherung und/oder Befestigung eines Bauteils einem einzigen Bauteil zugeordnet sein oder das Seil kann entsprechend für oder über mehrere Bauteile gleichzeitig vorgesehen sein. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass einem Bauteil zur Sicherung und/oder Befestigung mehrere Seile zugeordnet sind.
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Das Seil definiert mindestens einen, vorzugsweise mehrere bzw. eine Vielzahl von Befestigungspunkten aufgrund der das Bauteil oder Teile davon durch das Seil gehalten werden. Die Befestigungspunkte können identisch mit den Fixierungspunkten des Seils sein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Vielmehr können entlang des Seils eine Vielzahl von Befestigungspunkten vorliegen; im Extremfall so viele, wie entlang der Länge des Seils möglich ist, wenn über die gesamte Länge des Seils zumindest Teile des zu sichernden oder zu befestigenden Bauteils gehalten werden.
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Die Befestigungspunkte und/oder Fixierungspunkte können durch kraftschlüssige, formschlüssige oder stoffflüssige Verbindungen des Seils mit dem zu haltenden Bauteil oder Teilen davon realisiert sein. Beispielsweise kann ein endloses, ringförmiges Seil zur Sicherung einer Scheibe in einer umlaufenden Nut angeordnet sein, um durch Formschluss die Scheibe zusammenzuhalten.
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Insbesondere können kraftschlüssige Verbindungen, wie Quetsch- oder Pressverbindungen, oder formschlüssige Verbindungen, wie Durchführungen und dergleichen, verwirklicht werden.
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Das Seil kann aus einem bei den Einsatzbedingungen beständigen und/oder elastischen Material gefertigt sein, um insbesondere Schlagbeanspruchungen unbeschädigt zu überstehen. Nach einer Ausführungsform kann das Seil hochtemperaturbeständig sein, um den Einsatzbedingungen in einer Strömungsmaschine zu genügen. Beispielsweise kann das Seil aus Siliziumkarbidfasern oder ähnlichen hochtemperaturbeständigen Fasern oder anderem geeigneten keramischen Material gefertigt sein. Weiterhin kommen auch Aramid – Fasern für Einsatzbereiche bei niedrigeren Temperaturen in Betracht.
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Unter Seil wird hierbei jede Art von Strang verstanden, welcher die entsprechende Haltefunktion erfüllen kann. Allerdings ist das Verseilen von Fasern durch entsprechendes Verdrillen der Fasern ineinander vorteilhaft, um die Zugfestigkeit zu erhöhen.
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Das Seil kann insbesondere unter Zugspannung angeordnet werden, sodass das zu sichernde und/oder zu befestigende Bauteil mit dem Seil verspannt ist und unter Druckspannung steht. Damit ist auch eine entsprechende Befestigung von Bauteilen, wie beispielsweise von Schaufeln auf Scheiben denkbar.
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Darüber hinaus wird durch das Befestigen des Seils unter Spannung erreicht, dass das mit dem Seil gesicherte Bauteil unter Druckspannung gesetzt wird, so dass bei einem evtl. auftretenden Bruch oder einer Rissbildung die entsprechenden Bruchstücke gegeneinander gepresst werden.
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Aufgrund der Sicherung können Bauteile einer Strömungsmaschine aus spröden Materialien bzw. Werkstoffen mit geringer Schlagzähigkeit, wie z.B. aus keramischem Material, insbesondere oxidkeramischen Materialien oder Keramiken auf Basis von Bornitrid, insbesondere Siliziumbornitrid, oder faserverstärkten Werkstoffen, wie faserverstärkten Kohlenstoffen, Metall Matrix Composites, Keramikfaser verstärkten Keramiken, Kohlefaser verstärkten Kunststoffen und dergleichen gebildet werden. Allerdings ist die Erfindung auch bei metallischen Komponenten einsetzbar, da dann aufgrund der Sicherung die Dimensionierung der entsprechenden Bauteile reduziert werden kann.
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Der Hohlraum, in oder durch den das wenigstens eine Seil geführt wird, kann ein offener Hohlraum, beispielsweise in Form einer Nut oder ein zumindest teilweise geschlossener Hohlraum, wie ein Rohr oder auch ein vollständig geschlossener Hohlraum, wie beispielsweise der Hohlraum eines Schaufelblattbereichs einer Turbinenschaufel, sein. Das Vorsehen eines separaten Rohrs zur Ausbildung des Hohlraums ist vorteilhaft, weil durch das Rohr das Seil definiert geführt werden kann und ein einfaches Einfädeln und Durchführen des Seils durch das Bauteil gewährleistet werden kann. Zudem kann das Rohr als Schutz für das Seil dienen. Vorzugsweise ist ein entsprechendes Rohr aus einem bei den Einsatzbedingungen elastischen Material hergestellt, um bei einer Schlagbeanspruchung nicht selbst zerstört zu werden. Entsprechend kann ein derartiges Rohr aus einem metallischen Werkstoff, beispielsweise aus einem Werkstoff, der Platin oder Paladium umfasst oder aus diesen gebildet ist, hergestellt sein.
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Die Erfindung lässt sich sowohl bei Leit- als auch bei Laufschaufeln in verschiedenen Bereichen von Strömungsmaschinen oder Flugzeugtriebwerken, insbesondere im Bereich der Niederdruck- oder Hochdruckturbine oder des Niederdruckverdichters, verwirklichen. Insbesondere ist bei Verwendung der allgemein üblichen Bezeichnung Turbinenschaufel im Rahmen dieser Beschreibung der Einsatz nicht auf den Bereich einer Turbine im engeren Sinn beschränkt, sondern es ist auch eine Anwendung in anderen Bereichen, wie beispielsweise in einem Verdichter möglich. Darüber hinaus lässt sich die Erfindung auch bei Fanschaufeln, für Scheiben oder im Bereich eines den Strömungskanal der Strömungsmaschine umgebenden Gehäuses einsetzen.
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Mit der erfindungsgemäßen Seilsicherung bzw. -befestigung lassen sich auch mehrere Bauteile, insbesondere Turbinenschaufeln nebeneinander mit einem einzigen Seil sichern, wenn das einzelne Seil durch die verschiedenen nebeneinander liegenden Bauteile/Turbinenschaufeln geführt wird. Das entsprechende Seil kann über ein Deckband oder eine Scheibe von einer zur anderen Turbinenschaufel geführt werden. Insbesondere kann das gemeinsame Seil für mehrere Turbinenschaufeln mäanderförmig durch die Turbinenschaufeln geführt werden, so dass das Seil abwechselnd von der Schaufelspitze zum Schaufelfuß und umgekehrt geführt wird.
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Das Seil kann wenigstens an einem Befestigungspunkt im Schaufelfußbereich und wenigstens einem weiteren Befestigungspunkt an der Schaufelspitze vorgesehen sein, um beispielsweise das Entfernen der Schaufelspitze vom Rest der Turbinenschaufel zu vermeiden. Zusätzlich oder alternativ können selbstverständlich weitere Befestigungspunkte des Seils an unterschiedlichsten Stellen vorgesehen werden, um große Bereiche der Turbinenschaufel zu sichern.
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Darüber hinaus können zur Erhöhung der Sicherheit mehrere Seile, insbesondere mindestens zwei Seile, durch einen oder mehrere Hohlräume in einem Bauteil, beispielsweise einer Turbinenschaufel geführt werden.
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Zwischen mehreren Bauteilen, die mit einem oder mehreren Seilen gesichert oder befestigt sind, können Dämpfungs- und/oder Dichtungselemente angeordnet sein, wobei durch ein unter Spannung angeordnetes Seil die Bauteile gegen die Dämpfungs- und/oder Dichtungselemente pressen kann, um so einen kompakten Verbund vorzugsweise mit Dichtwirkung zu erzielen.
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Zudem kann das mindestens eine Seil – als weiteren positiven Effekt neben der Erhöhung der Sicherheit im Schadensfall – das Schwingungsverhalten des durch das mindestens eine Seil gesicherten Bauteils vorteilhaft beeinflussen, insbesondere indem es dessen Schwingungen dämpft. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich bei dem zu sichernden Bauteil um eine Turbinenschaufel handelt und wenn sich das mindestens eine Seil, vorzugsweise durch einen Hohlraum einer Turbinenschaufel, zwischen dem Bereich des radial inneren Längsendes und dem Bereich des radial äußeren Längsendes der Turbinenschaufel erstreckt, wobei das mindestens eine Seil vorzugsweise unter Zugspannung steht.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die beigefügten Zeichnungen zeigen in einer schematischen Weise in
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1 einen teilweisen Schnitt durch ein Flugtriebwerk, bei welchem lediglich drei nebeneinander angeordnete Leit- und Laufschaufeln gemäß der Erfindung gezeigt sind,
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2 eine Seitenansicht eines Teils eines Schaufelkranzes zur Verdeutlichung der Seilführung über benachbarte Turbinenschaufeln, und in
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3 eine Schnittdarstellung durch eine Strömungsmaschine zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Einsatzbereiche der Erfindung.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Figuren deutlich. Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Die beigefügte 1 zeigt eine rein schematische Darstellung von drei nebeneinander angeordneten Turbinenschaufeln 1, 2, 3, wie sie bei einem teilweisen Schnitt durch ein Flugtriebwerk angeordnet sein könnten. Die Turbinenschaufeln 1 und 3 stellen hierbei Laufschaufeln dar, die mit ihren Schaufelfüßen 5 in nicht dargestellte Scheiben eingefügt sind, um sich mit diesen Scheiben zu drehen. Die Turbinenschaufel 2 ist eine Leitschaufel, die ortsfest angeordnet ist.
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Die Laufschaufeln 1, 3 weisen im Schaufelfußbereich 5 ein unteres Deckband 12 und an der Schaufelspitze jeweils ein oberes Deckband 6 auf. Zwischen den Deckbändern 6 und 12 erstreckt sich der Schaufelblattbereich 4. Die Laufschaufeln 1, 3 sind hohl, wobei insbesondere die Schaufeloberflächen im Schaufelblattbereich 4 einen Hohlraum umschließen.
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Die Leitschaufel 2 ist ähnlich den Laufschaufeln 1, 3 aufgebaut und weist ebenfalls ein unteres Deckband 10 sowie ein oberes Deckband 11 auf, zwischen denen sich wiederum der Schaufelblattbereich 13 erstreckt. Auch die Leitschaufel 2 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel hohl ausgeführt, so dass durch den Schaufelblattbereich 13 ein Hohlraum umschlossen wird.
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Wie in der 1 dargestellt, sind durch die Hohlräume der Laufschaufeln 1, 3 und der Leitschaufel 2 jeweils zwei Seile 7 geführt, die im Schaufelfußbereich, d.h. im Bereich der radial inneren Längsenden der Turbinenschaufeln 1, 2, 3, unter den Deckbändern 10, 12 durch Quetsch- bzw. Pressverbindungen 8 an den Turbinenschaufeln 1, 2, 3 mit jeweils einem ihrer Enden angeordnet sind.
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An den oberen, bzw. radial äußeren, Deckbändern 6, 11 sind die Seile 7 durch Durchführungen 9 aus den Hohlräumen herausgeführt, um über die Deckbänder 6, 11 zu benachbarten Turbinenschaufeln (siehe 2) zu laufen, um dort über entsprechende Durchführungen 9 in den Deckbändern 6, 11 in den Hohlraum der benachbarten Turbinenschaufeln eingeführt zu werden, um schließlich im Bereich der Schaufelfüße dieser Turbinenschaufeln wieder über Quetsch- oder Pressverbindungen gesichert zu werden. Alternativ ist es auch vorstellbar, dass im Schaufelfußbereich der benachbarten Turbinenschaufeln ebenfalls Durchführungen in den unteren Deckbändern 10, 12 vorgesehen sind, durch die die Seile 7 aus den Hohlräumen der Turbinenschaufeln herausgeführt werden können, um über die unteren, bzw. radial inneren, Deckbänder zu weiteren benachbarten Turbinenschaufeln geführt zu werden. Entsprechend können die Seile 7 mäanderförmig durch mehrere benachbarte Turbinenschaufeln geführt werden, wobei sie abwechselnd von der Schaufelspitze zum Schaufelfuß und vom Schaufelfuß zur Schaufelspitze verlaufen und jeweils an den oberen bzw. unteren Deckbändern zu den benachbarten Turbinenschaufeln geführt werden. Unter benachbarten Turbinenschaufeln sind hier die nebeneinander angeordneten Schaufeln in einem Schaufelkranzsegment, beispielsweise die nebeneinander auf einer Turbinenscheibe 14 angeordneten Turbinenschaufeln 1, 1a gemeint, wie sie in 2 dargestellt sind.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der 1 weist jedes Seil an jeder Turbinenschaufel 1, 2, 3 zwei Befestigungspunkte auf, nämlich zum einen die Befestigung durch die Quetsch- bzw. Pressverbindung 8 im Bereich des Schaufelfußes 5 bzw. der unteren Deckbänder 10, 12 sowie an den Durchführungen 9 im Bereich der oberen Deckbänder 6, 11. Auch wenn die Seile 7 an den Durchführungen 9 noch Bewegungsfreiheitsgrade aufweisen können, die es beispielsweise erlauben, das Seil durch die Durchführung zu ziehen, so ist doch durch das Einfädeln des Seils 7 durch die Durchführung 9 eine formschlüssige Befestigung in bestimmten Raumrichtungen gegeben und wenn das Seil 7 im gespannten Zustand zwischen zwei Quetsch- oder Pressverbindungen 8 gehalten wird, so wird jede Turbinenschaufel 1, 2, 3 durch das Seil 7 zwischen der Durchführung 9, also einem ersten Befestigungspunkt, und der Quetsch- oder Pressverbindung 8, die einen zweiten Befestigungspunkt darstellt, zusammengepresst.
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Die 2 zeigt zwei benachbarte Laufschaufeln 1, 1a, die an einer Scheibe 14 angeordnet sind und an den Schaufelnspitzen über ein Deckband 6 miteinander verbunden sind. Das durch den Hohlraum der Turbinenschaufeln 1, 1a geführte Seil 7 ist mit jeweils einem Ende im Schaufelfußbereich über eine Quetsch- bzw. Pressverbindung 8 befestigt. Das Seil verläuft von seinem ersten Ende an der Pressverbindung 8 der ersten Schaufel 1 durch den Hohlraum der erste Schaufel 1 über eine Durchführung 9 in der ersten Schaufel 1 über das Deckband 6 zu einer Durchführung 9 in der zweiten Schaufel 1a und den Hohlraum der zweiten Schaufel 1a zum Befestigungspunkt der Quetsch- bzw. Pressverbindung 8 der zweiten Schaufel 1a.
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Kommt es nunmehr zu einer Beschädigung einer Turbinenschaufel 1, 1a während des Betriebs, so hält das Seil 7, welches unter Zugspannung steht, die beschädigte Turbinenschaufel 1, 1a bzw. zumindest größere Teile davon zusammen und verhindert, dass größere Teile der Turbinenschaufel 1, 1a im Schadensfall wegfliegen können. Dadurch ist es möglich, keramische Schaufeln einzusetzen, die aufgrund ihrer hohen Temperaturbeständigkeit und ihres geringen spezifischen Gewichts für den Einsatz in Gasturbinen, insbesondere Flugtriebwerken, vorteilhaft sind. Durch die Sicherung mit den Seilen 7 werden nachteilige Folgen bei Eintritt eines Schadens aufgrund der schwächeren bruchmechanischen Eigenschaften der Keramiken ausgeglichen.
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Die Seile können aus Hochtemperaturfasern, wie beispielsweise Siliziumkarbidfasern, gebildet werden. Die Schaufeln selbst können aus entsprechenden keramischen Werkstoffen, wie Oxidkeramiken oder Keramiken auf Basis von Nitriden, wie beispielsweise Bornitrid oder Siliziumbornitrid, gebildet sein. Aber auch bei metallischen Hohlschaufeln kann die Erfindung eingesetzt werden, da die entsprechenden Wandstärken reduziert werden können.
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Die 3 zeigt eine Schnittansicht durch eine Strömungsmaschine zur Verdeutlichung der verschiedenen Einsatzbereiche der erfindungsgemäßen Seilsicherung bzw. -befestigung. Die Strömungsmaschine weist ein Gehäuse 20 auf, das der Einfachheit halber in der gezeigten Schnittebene kreisringförmig dargestellt ist, aber in Wirklichkeit natürlich andere Formen aufweisen kann oder wird. Umlaufend mit dem Gehäuse ist ein erstes Sicherungsseil 21 vorgesehen, welches in einer Röhre 23, die im Gehäuse 20 angeordnet ist, verläuft und entsprechend das Gehäuse zusammenhält.
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Darüber hinaus ist ein Rotor mit einer Scheibe 24 gezeigt, in dem ebenfalls ein zweites Sicherungsseil 25 in einem umlaufenden Rohr 26 angeordnet ist, um der Scheibe eine höhere Stabilität und Festigkeit zu verleihen und sie im Notfall zusammenzuhalten.
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An der Scheibe sind beispielhaft verschiedene Schaufeln 30, 33, 34, 41 und 42 gezeigt.
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Die Schaufel 30 weist ein drittes Sicherungsseil 31 auf, welches sich lediglich im Schaufelblattbereich erstreckt und in einem Rohr 32 angeordnet ist. Die Enden sind an Fixierungspunkten der Schaufel im Fußbereich und im Spitzenbereich angeordnet.
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Die Schaufeln 33 und 34 weisen ein gemeinsames Deckband 35 auf, wobei das Sicherungsseil 38 durch eine Röhre 36 in der Schaufel 33 und eine Röhre 37 in der Schaufel 34 sowie durch einen Hohlraum im Deckband 35 verläuft. Die Fixierungspunkte 39 und 40 des Seils 38 befinden sich in der Scheibe 24.
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Bei einer ähnlichen Gestaltung mit den Schaufeln 41 und 42, bei denen das Sicherungsseil 44 durch das Deckband 43 und die Röhren 47 und 48 verläuft, sind die Fixierungspunkte 45 und 46 jedoch nicht an der Scheibe 24 angeordnet, sondern in den Schaufeln 41, 42 und zwar dort in den jeweiligen Fußbereichen.
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Die 3 zeigt somit deutlich, dass die vorliegende Erfindung in entsprechend unterschiedlichen Komponenten einer Strömungsmaschine eingesetzt werden kann.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand des Ausführungsbeispiels detailliert beschrieben worden ist, ist für einen Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern dass vielmehr Änderungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird.