-
Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zur Befestigung von zwei Bauteilen in einen definierten Abstand sowie ein Verfahren zur Befestigung eines ersten Bauteils mit einem zweiten Bauteil in einem definierten Abstand, mit deren Hilfe insbesondere ein Aktorgehäuseteil eines Aktors zum Betätigen einer Scheibenbremse mit einem Abstützstück zum Abstützen von einem axial bewegbaren Bremssattel und/oder einer Bremsbacke der Scheibenbremse in einem definierten Abstand befestigt werden kann. Eine derartige Scheibenbremse kann insbesondere zum Bremsen eines Hohlrads eines zwischen einer Riemenscheibe zum Antrieb von Nebenaggregaten eines Kraftfahrzeugs und einer Antriebswelle eines Antriebsmotors eines Kraftfahrzeugs geschalteten Planetengetriebes verwendet werden, um das Übersetzungsverhältnis zwischen der Antriebswelle und der Riemenscheibe zu ändern.
-
Aus der
DE 101 48 961 A1 ist ein Riementrieb mit einer Riemenscheibe zum Antrieb von Nebenaggregaten bekannt, der über ein Planetengetriebe mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs verbunden ist. Das Planetengetriebe weist ein Hohlrad auf, das mit Hilfe eines Bandfreilaufs gebremst werden kann, um ein Übersetzungsverhältnis zwischen der Kurbelwelle und der Riemenscheibe zu variieren.
-
Bei einer typischen Scheibenbremse kann ein mit einem Reibbelag versehener Bremssattel und eine mit einem Bremsbackenträger verbundene Bremsbacke axial verlagert werden, um zum Schließen der Scheibenbremse und Bremsen einer Bremsscheibe den Bremssattel und die Bremsbacke gegen die Bremsscheibe zu pressen. Es ist möglich, dass der Bremssattel und die Bremsbacke sich an einem Abstützstück über ein Federelement abstützen, um den Bremssattel und die Bremsbacke nach einem Bremsvorgang automatisch in eine geöffnete Position zu drücken. Wenn sich der Bremssattel und die Bremsbacke an dem selben Abstützstück abstützen und von einem gemeinsamen Betätigungselement eines Aktors betätigt werden, ist die genaue Positionierung des Abstützstück relativ zu einem Aktorgehäuse des Aktors auf einem definierten Abstand besonders wichtig, damit der Bremssattel und die Bremsbacke ein gleiches Lüftspiel aufweisen, wodurch vorhandener Bauraum optimal genutzt werden kann und beim Bremsen im Wesentlichen symmetrische Kraftverhältnisse auftreten.
-
Es besteht ein ständiges Bedürfnis zueinander beabstandete Bauteile einer Scheibenbremse mit einer hohen Genauigkeit miteinander verbinden zu können.
-
Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die eine Verbindung zueinander beabstandeter Bauteile einer Scheibenbremse mit einer hohen Genauigkeit ermöglichen.
-
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Befestigungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Befestigung eines ersten Bauteils mit einem zweiten Bauteil in einem definierten Abstand mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
-
Erfindungsgemäß ist ein Befestigungssystem zur Befestigung von zwei Bauteilen in einen definierten Abstand, insbesondere zur Befestigung eines Abstützstücks für einen axial bewegbaren Bremssattel und/oder einer Bremsbacke einer Scheibenbremse mit einem Aktorgehäuseteil eines Aktors zum Betätigen der Scheibenbremse, vorgesehen mit einem eine erste Befestigungsöffnung aufweisenden ersten zu befestigenden Bauteil, insbesondere das Aktorgehäuseteil, wobei die erste Befestigungsöffnung einen von einer Kreisform abweichenden ersten Öffnungsquerschnitt aufweist, einem eine zweite Befestigungsöffnung aufweisenden zweiten zu befestigenden Bauteil, insbesondere das Abstützstück, wobei die zweite Befestigungsöffnung einen von einer Kreisform abweichenden zweiten Öffnungsquerschnitt aufweist, und einem in der ersten Befestigungsöffnung und in der zweiten Befestigungsöffnung eingesetzten Befestigungsbolzen, wobei der Befestigungsbolzen mindestens eine von einem in axialer Richtung durchgängigen Grundkörper in radialer Richtung abstehende erste Schneide zum Einschneiden in das erste Bauteil und mindestens eine von dem Grundkörper in radialer Richtung abstehende zweite Schneide zum Einschneiden in das zweite Bauteil aufweist, wobei der in axialer Richtung einander überlappende Anteil des ersten Öffnungsquerschnitts und des zweiten Öffnungsquerschnitt ein Einstecken des Befestigungsbolzens in einer Einsteckwinkellage zulässt und der erste Öffnungsquerschnitt und der zweite Öffnungsquerschnitt derart geformt sind, dass in einer von der Einsteckwinkellage in Umfangsrichtung verdrehten Befestigungswinkellage des Befestigungsbolzens der Befestigungsbolzen sowohl mit der mindestens einen ersten Schneide in dem ersten Bauteil als auch mit der mindestens einen zweiten Schneide in dem zweite Bauteil eingeschnitten ist.
-
In der Einsteckwinkellage ist der Befestigungsbolzen in axialer Richtung des Befestigungsbolzens relativ bewegbar zu dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil. Dies ermöglicht es das erste Bauteil und das zweite Bauteil in axialer Richtung des Befestigungsbolzens auf einen beabsichtigten definierten Abstand zueinander zu positionieren, ohne dass der Befestigungsbolzen einen Widerstand bereitstellt. Insbesondere kann vorgesehen werden, dass der Abstand des ersten Bauteils zu dem zweiten Bauteil eingestellt wird, während der Befestigungsbolzen in seiner Einsteckwinkellage bereits in der ersten Befestigungsöffnung und in der zweiten Befestigungsöffnung eingesetzt ist. In der Befestigungswinkellage ist der Befestigungsbolzen im Vergleich zu seiner Einsteckwinkellage derart in Umfangsrichtung um seine Mittellinie, insbesondere eine Mittellinie des vorzugsweise im Wesentlichen zylindrisch ausgeformten Grundkörpers des Befestigungsbolzens, verdreht, dass die Schneiden des Befestigungsbolzens in beide Bauteile eingeschnitten sind. Durch die in die Bauteile eingeschnittenen Schneiden kann einerseits eine Relativbewegung des ersten Bauteils zum Befestigungsbolzens blockiert werden, wobei andererseits gleichzeitig eine Relativbewegung des zweiten Bauteils zum Befestigungsbolzens ebenfalls blockiert werden kann. Dadurch ist mit Hilfe des in der Befestigungswinkellage eingeschnittenen Befestigungsbolzens der Abstand des ersten Bauteils zum zweiten Bauteil im vorgesehenen definierten Abstand fixiert. Auftretende Axialkräfte können über die in axialer Richtung weisenden Seitenflächen der Schneiden abgetragen werden, ohne dass eine Relativbewegung des ersten Bauteils zum zweiten Bauteil in axialer Richtung erfolgt.
-
Die Schneiden können an einer nahezu beliebigen axialen Stelle in den Bauteilen Befestigungsnuten zur Aufnahme der Schneiden einschneiden, so dass die Befestigung des ersten Bauteils mit dem zweiten Bauteil im definierten Abstand insbesondere stufenlos ohne vorgegebene Weginkremente erfolgen kann. Insbesondere ist es möglich, dass bei der Herstellung der Befestigung des ersten Bauteils mit dem zweiten Bauteil der Befestigungsbolzen im Wesentlichen keine oder zumindest deutlich geringere Axialkräfte auf die zu befestigenden Bauteile ausübt, so dass ein eingestellter definierter Abstand des ersten Bauteils zum zweiten Bauteil während des Verdrehens des Befestigungsbolzens aus der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage nicht unbeabsichtigt durch auftretende Axialkräfte verändert wird. Durch das Einschneiden der Schneiden des Befestigungsbolzens in die zu befestigenden Bauteile bei einem Verdrehen des Befestigungsbolzens aus der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage können die zu befestigenden Bauteile stufenlos in einem nahezu beliebigen definierten Abstand ohne auftretende signifikante Axialkräfte miteinander befestigt werden, so dass eine Verbindung zueinander beabstandeter Bauteile einer Scheibenbremse mit einer hohen Genauigkeit ermöglicht ist.
-
Die erste Befestigungsöffnung und die zweite Befestigungsöffnung können insbesondere im Wesentlichen koaxial in axialer Richtung des Befestigungsbolzens hintereinander angeordnet sein. Insbesondere befinden sich die Flächenschwerpunkte der orthogonal zur axialen Richtung des Befestigungsbolzens verlaufenden Ebene der Befestigungsöffnungen im Wesentlichen auf einer gemeinsamen Linie, die im Wesentlichen parallel zur axialen Richtung des Befestigungsbolzens verläuft und/oder mit der in axialer Richtung verlaufenden Mittellinie des Befestigungsbolzens zusammenfällt. Grundsätzlich ist ein seitlicher Versatz der Flächenschwerpunkte der Befestigungsöffnungen quer zur axialen Richtung des Befestigungsbolzens möglich, solange der Anteil der Befestigungsöffnungen, der in axialer Richtung überlappt, groß genug ist, um den Befestigungsbolzen sowohl in die erste Befestigungsöffnung als auch in die zweite Befestigungsöffnung einstecken zu können. Insbesondere gilt für einen Versatz s des Flächenschwerpunkts der zweiten Befestigungsöffnung zum Flächenschwerpunkt der ersten Befestigungsöffnung quer zur axialen Richtung des Befestigungsbolzens bei einer Fläche A der zweiten Befestigungsöffnung 0,00 ≤ s2/A ≤ 0,80, vorzugsweise 0,01 ≤ s2/A ≤ 0,40, weiter bevorzugt 0,02 ≤ s2/A ≤ 0,20 und besonders bevorzugt 0,05 ≤ s2/A ≤ 0,10.
-
Der Befestigungsbolzen kann insbesondere mehrere erste Schneiden und mehrere zweite Schneiden aufweisen, die vorzugsweise gleichzeitig bei einem Verdrehen des Befestigungsbolzens von der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage Befestigungsnuten in die zu befestigenden Bauteile schneiden, in denen die Schneiden eingesetzt sind und Axialkräfte übertragen können. Vorzugsweise entspricht die Länge der Befestigungsnuten in Umfangsrichtung im Wesentlichen der Länge der Schneide in Umfangsrichtung. Insbesondere weist die erste Schneide und/oder die zweite Schneide eine Erstreckung α in Umfangsrichtung von 5° ≤ α ≤ 180°, vorzugsweise 30° ≤ α ≤ 150°, weiter bevorzugt 60° ≤ α ≤ 120° und besonders bevorzugt α = 90° ± 10° auf.
-
Insbesondere ist vorgesehen, dass die erste Schneide eine höhere Festigkeit als das erste Bauteil und/oder die zweite Schneide eine höhere Festigkeit als das zweite Bauteil aufweist. Vorzugsweise sind die erste Schneide und die zweite Schneide einstückig mit dem Befestigungsbolzen ausgeführt. Hierbei können die Schneiden beispielsweise eine höhere Festigkeit als der Grundkörper aufweisen, beispielsweise durch eine Oberflächenbehandlung der Schneiden. Vorzugsweise weist der Befestigungsbolzen eine einheitliche Festigkeit auf. Beispielsweise besteht das erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil aus einem ungehärteten Stahl, einem Aluminium basierten Werkstoff und/oder einem Kunststoff, während die erste Schneide und/oder die zweite Schneide aus einem gehärteten Stahl bestehen.
-
Insbesondere sind das erste Bauteil und das zweite Bauteil in axialer Richtung über einen Spalt zueinander beabstandet. Ein direkter Kontakt des ersten Bauteils mit dem zweiten Bauteil liegt dadurch nicht vor. Insbesondere ist der Abstand des ersten Bauteils zum zweiten Bauteil nicht durch aneinander anliegende Anschläge des ersten Bauteils und des zweiten Bauteils vorgegeben. Stattdessen ist es möglich den Abstand der zu befestigenden Bauteile nahezu beliebig zu wählen und/oder von anderen Bauteilen abhängig zu machen. Da Axialkräfte auf das axial bewegliche zweite Bauteil bei der Befestigung vermieden oder zumindest deutlich reduziert werden können, ist es nicht zwangsläufig erforderlich die zu befestigenden Bauteile in axialer Richtung zu sichern und/oder während der Befestigung zu fixieren. Insbesondere wenn ein Abstützstück zur Abstützung eines Bremssattels und/oder einer mit einem Bremsbackenträger verbundenen Bremsbacke einer Scheibenbremse mit einem Aktorgehäuseteil eines Aktors zum Betätigen der Scheibenbremse befestigt werden soll, ist es möglich mit dem Aktor zunächst die Scheibenbremse im montierten Zustand zu schließen, so dass der Bremssattel und die Bremsbacke gegen die Bremsscheibe drückt, wodurch sich für das Abstützstück automatisch eine zentrierte axiale Position einstellt, die je nach Einbautoleranzen und/oder Toleranzen bei der Dicke der verwendeten Reibbelege und/oder der wirksamen Toleranzketten der verbauten Bauteile verschieden sein kann. In dieser Position kann der Befestigungsbolzen von der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage verdreht werden, um den so gefundenen optimalen Abstand des Bremssattels zum Aktorgehäuseteil zur Zentrierung des Abstützstücks zwischen dem Bremssattel und der Bremsbacke zu fixieren. Dadurch kann für den Bremssattel und die Bremsbacke ein gleiches Lüftspiel eingestellt werden, wodurch vorhandener Bauraum optimal genutzt werden kann und beim Bremsen im Wesentlichen symmetrische Kraftverhältnisse auftreten.
-
Vorzugsweise weist die erste Schneide eine von der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage weisende erste Schneidkante zur Herstellung einer ersten Befestigungsnut in dem ersten Bauteil und/oder die zweite Schneide eine von der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage weisende zweite Schneidkante zur Herstellung einer zweiten Befestigungsnut in dem zweiten Bauteil auf. Die Schneidkante kann insbesondere einen in Umfangsrichtung weisenden Schneidkeil mit einem insbesondere an die Werkstoffpaarung angepassten Schneidwinkel aufweisen. Das Einschneiden der Schneiden in die Bauteile sowie das Herstellen der Befestigungsnuten ist dadurch vereinfacht. Insbesondere können die Schneiden und/oder die Schneidkanten vergleichbar zu selbstfurchenden Schrauben ausgestaltet sein. Vorzugsweise kann sich die Höhe der in radialer Richtung von dem Grundkörper abstehenden Schneide in Umfangsrichtung von der Scheidkante zu dem von der Schneidkante wegweisenden Ende der Schneide in Umfangsrichtung erhöhen.
-
Besonders bevorzugt verläuft die erste Schneide und/oder die zweite Schneide im Wesentlichem genau orthogonal zu einer Mittellinie des Grundkörpers des Befestigungsbolzens. Die erste Schneide und/oder die zweite Schneide kann in Umfangsrichtung und/oder in radialer Richtung eine Dickenänderung erfahren, insbesondere zumindest in einer Teilstrecke keilförmig verlaufen. Jedoch ist ein angeschrägter Verlauf in axialer Richtung und/oder ein teilweiser schraubenförmiger Verlauf der Schneide im Wesentlichen vermieden. Die beim Verdrehen des Befestigungsbolzens von der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage auftretenden Axialkräfte können dadurch minimiert oder sogar eliminiert werden, so dass durch die beim Einschneiden auftretenden Kräfte im Wesentlichen keine Kraft auftritt, die den Abstand des ersten Bauteils zum zweiten Bauteil verändern könnte. Je nach Anwendungsfall kann es sogar möglich sein, dass die in einem definierten Abstand positionierten zu befestigenden Bauteile in axialer Richtung nicht gesichert werden brauchen. Das Herstellen der Befestigung des ersten Bauteils mit dem zweiten Bauteil kann dadurch vereinfacht werden.
-
Insbesondere sind in Umfangsrichtung mindestens zwei erste Schneiden und/oder in Umfangsrichtung mindestens zwei zweite Schneiden hintereinander angeordnet. Die Schneiden sind in Umfangsrichtung insbesondere gleichmäßig verteilt. Dadurch können sich beim Einschneiden der Schneiden in die zu befestigenden Bauteile im Wesentlichen symmetrische Kraftverhältnisse ergeben, die sich gegenseitig aufheben können. Unnötige Querkräfte und/oder unnötige Kippmomente können dadurch vermieden werden.
-
Vorzugsweise sind mehrere erste Schneiden und/oder mehrere zweite Schneiden und/oder mindestens eine erste Schneide und eine zweite Schneide in axialer Richtung im Wesentlichen vollständig überdeckend hintereinander angeordnet. Der Raumbedarf der in axialer Richtung überlappenden Befestigungsöffnungen, der benötigt wird, um den Befestigungsbolzen in der Einsteckwinkellage in die erste Befestigungsöffnung und in die zweite Befestigungsöffnung einzustecken, kann dadurch gering gehalten werden. Insbesondere kann dadurch der in Umfangsrichtung vorgesehene Materialbereich der zu befestigenden Bauteile für das Einschneiden der Schneiden möglichst groß gewählt werden, so dass sich eine entsprechend sichere Befestigung ergibt. Ferner kann dadurch vermieden werden den Befestigungsbolzen während des Einsteckens in Umfangsrichtung verdrehen zu müssen, so dass ein Anstoßen des Befestigungsbolzens und eine dadurch auf das erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil aufgebrachte Axialkraft während des Einsteckens vermieden werden kann.
-
Besonders bevorzugt sind der erste Öffnungsquerschnitt und der zweite Öffnungsquerschnitt im Wesentlichen vollständig überlappend ausgestaltet und insbesondere im Wesentlichen identisch ausgeformt sind. Der erste Öffnungsquerschnitt und/oder der zweite Öffnungsquerschnitt entspricht insbesondere gegebenenfalls mit ausreichend Spiel der in axialer Vorderansicht abgedeckten Fläche des Befestigungsbolzens, wobei ein gegebenenfalls vorgesehener Befestigungskopf zum Angriff eines Verdrehwerkzeugs unberücksichtigt bleibt. Die in axialer Richtung durchgängig freie Fläche der Befestigungsöffnungen kann dadurch auf das erforderliche Minimum zum Einstecken des Befestigungsbolzens reduziert werden, so dass der in Umfangsrichtung vorgesehene Materialbereich der zu befestigenden Bauteile für das Einschneiden der Schneiden entsprechend groß gewählt werden kann, so dass sich eine entsprechend sichere Befestigung ergibt.
-
Insbesondere weisen in axialer Richtung jeweils nachfolgend hintereinander angeordnete Schneiden einen konstanten Abstand zueinander auf. Vorzugsweise ist der Abstand geringer als die Bauteildicke in axialer Richtung des ersten Bauteils und/oder des zweiten Bauteils. Dadurch kann der Befestigungsbolzen als Standardbauteil für verschiedene Anwendungen verwendet werden, so dass der Befestigungsbolzen Gegenstand einer Massenproduktion sein kann.
-
Vorzugsweise weisen in Umfangsrichtung jeweils nachfolgend hintereinander angeordnete Schneiden einen konstanten Abstand zueinander auf. Dadurch können sich beim Einschneiden der Schneiden in die zu befestigenden Bauteile im Wesentlichen symmetrische Kraftverhältnisse ergeben, die sich gegenseitig aufheben können. Unnötige Querkräfte und/oder unnötige Kippmomente können dadurch vermieden werden.
-
Besonders bevorzugt ist zwischen der Einsteckwinkellage und der Befestigungswinkellage des Befestigungsbolzens ein Verdrehwinkel α in Umfangsrichtung von 20° ≤ α ≤ 340°, insbesondere 30° ≤ α ≤ 180°, vorzugsweise 60° ≤ α ≤ 120° und besonders bevorzugt α = 90° ± 3° vorgesehen. Dies ermöglicht es insbesondere in radialer Richtung gegenüberliegende Schneiden vorzusehen, die in Umfangsrichtung vergleichsweise lang ausgeführt sein können und eine entsprechend lange Befestigungsnut einschneiden können, wobei im Wesentlichen ein Großteil oder die gesamte eingeschnittene Befestigungsnut von der Schneide ausgefüllt sein kann. Dadurch kann eine besonders sichere Befestigung hergestellt werden.
-
Insbesondere weist der Befestigungsbolzen einen in radialer Richtung abstehenden Endanschlag zur Begrenzung der Verdrehbarkeit des Befestigungsbolzens aus der Einsteckwinkellage heraus bis im Wesentlichen maximal zur Befestigungswinkellage auf. Dadurch kann vermieden werden, dass die in das Material des zugeordneten Bauteils eingeschnittene Schneide so weit verdreht wird, dass die Schneide das Material wieder verlässt. Insbesondere kann dadurch eine Winkellage für den Befestigungsbolzen automatisch vorgegeben werden, in welcher eine hinreichende und/oder maximale Festigkeit der Befestigung erwartet wird. Der Endanschlag kann insbesondere an einem in axialer Richtung abstehenden Ansatz des ersten Bauteils und/oder des zweiten Bauteils anschlagen. Zusätzlich oder alternativ kann der Endanschlag an einem mit dem ersten Bauteils und/oder des zweiten Bauteil befestigten weiteren Bauteil anschlagen. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Endanschlag auch in der Einsteckwinkellage ein Verdrehen entlang einer Umfangsrichtung, die entgegen der Umfangsrichtung von der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage gerichtet ist. Ein Verdrehen des Befestigungsbolzens in die falsche Drehrichtung kann dadurch vermieden werden. Durch den Endanschlag kann das Herstellen der formschlüssigen und/oder reibschlüssigen Verbindung des Befestigungsbolzens mit dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil während der Montage vereinfacht werden.
-
Vorzugsweise sind das erste Bauteil und das zweite Bauteil gegen ein Verdrehen um den Befestigungsbolzen gesichert. Dadurch können beim Einschneiden der Schneiden in die Bauteile auftretende Momente sicher abgetragen werden, insbesondere falls die Massenträgheit der zu verbindenden Bauteile alleine hierfür nicht ausreichen sollte.
-
Besonders bevorzugt weist der Befestigungsbolzen einen Befestigungskopf zur Begrenzung der maximalen Einstecktiefe in das erste Bauteil und/oder in das zweite Bauteil auf, wobei der Befestigungskopf ein Angriffselement zur drehfesten lösbaren Verbindung mit einem Verdrehwerkzeug aufweist, wobei das Angriffselement insbesondere formschlüssig mit dem Verdrehwerkzeug verbindbar ist. Insbesondere ist in dem Befestigungskopf ein Innensechskant vorgesehen. Der Befestigungsbolzen kann insbesondere mit Hilfe eines Schraubendrehers und/oder eines Innensechskantschlüssels verdreht werden, um die Schneiden in die zu befestigenden Bauteile einzutreiben. Das Verdrehwerkzeug kann insbesondere einen vergleichsweise langen Schaft aufweisen, so dass eine leichte Zugänglichkeit und Montierbarkeit gegeben ist, selbst wenn das Befestigungssystem innerhalb einer Scheibenbremse vorgesehen ist.
-
Die Erfindung betrifft ferner eine Scheibenbremse, insbesondere zum Bremsen eines Hohlrads eines zwischen einer Riemenscheibe zum Antrieb von Nebenaggregaten eines Kraftfahrzeugs und einer Antriebswelle eines Antriebsmotors eines Kraftfahrzeugs geschalteten Planetengetriebes, mit einem als Aktorgehäuseteil eines Aktors zum Betätigen der Scheibenbremse ausgestalteten ersten Bauteil und einem als Abstützstück zum Abstützen von einem axial bewegbaren Bremssattel und/oder einer Bremsbacke der Scheibenbremse ausgestalteten zweiten Bauteil, wobei das erste Bauteil und das zweiten Bauteil mit Hilfe eines Befestigungssystems, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, in einem definierten Abstand zueinander miteinander befestigt sind. Durch das Einschneiden der Schneiden des Befestigungsbolzens in die zu befestigenden Bauteile bei einem Verdrehen des Befestigungsbolzens aus der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage können die zu befestigenden Bauteile stufenlos in einem nahezu beliebigen definierten Abstand ohne auftretende signifikante Axialkräfte miteinander befestigt werden, so dass eine Verbindung zueinander beabstandeter Bauteile der Scheibenbremse mit einer hohen Genauigkeit ermöglicht ist. Insbesondere ist es möglich den Befestigungsbolzen im Wesentlich parallel zu einer Drehachse der Scheibenbremse auszurichten, so dass eine Befestigungsrichtung in radialer Richtung vermieden ist. Die Zugänglichkeit des Befestigungsbolzens bei der Montage ist dadurch verbessert und/oder es können weitere Baugruppen der Scheibenbremse, insbesondere Teile eines elektrischen Spindel-Mutter-Antriebs zum Verschwenken eines Betätigungshebels, der über ein Rampensystem den Bremssattel und die Bremsbacke axial verlagern kann, radial außerhalb zum Bremssattel und zur Bremsbacke vorgesehen werden ohne den radialen Bauraumbedarf zu erhöhen.
-
Insbesondere sind ein über mindestens ein erstes Federelement an dem Abstützstück abgestützter und relativ zum Abstützstück verlagerbarer Bremssattel und eine über mindestens ein zweites Federelement an dem Abstützstück abgestützte und relativ zum Abstützstück verlagerbare Bremsbacke zum Bremsen einer Bremsscheibe vorgesehen. Insbesondere wenn der Bremssattel und die Bremsbacke über Federn an dem Abstützstück abgestützt sind, kann bei der Montage der Scheibenbremse die Scheibenbremse betätigt werden, um den Bremssattel und die Bremsbacke gegen die Bremsscheibe zu drücken, so dass sich automatisch ein optimaler Abstand des Abstützstück zum Aktorgehäuseteil zur Zentrierung des Abstützstücks zwischen dem Bremssattel und der Bremsbacke einstellt. In dieser Position des Abstützstücks kann der Befestigungsbolzen von der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage verdreht werden, um den so gefundenen zentrierten Abstand zu fixieren. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Bremsscheibe in axialer Richtung fixiert ausgeführt ist und sich nicht axial verlagern kann. Ein Toleranzausgleich des axialen Abstands des Bremssattels und der Bremsbacke zur Bremsscheibe kann über die Befestigung des Abstützstücks mit dem Aktorgehäuseteil bei der Montage im Wesentlichen automatisch erfolgen.
-
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Befestigung eines ersten Bauteils mit einem zweiten Bauteil in einem definierten Abstand, bei dem das erste Bauteil und das zweite Bauteil in dem definierten Abstand zueinander positioniert werden, ein Befestigungsbolzen, der mindestens eine von einem in axialer Richtung durchgängigen Grundkörper in radialer Richtung abstehende erste Schneide und mindestens eine von dem Grundkörper in radialer Richtung abstehende zweite Schneide aufweist, in eine von einer Kreisform abweichenden ersten Öffnungsquerschnitt des ersten Bauteils und in eine von einer Kreisform abweichenden zweiten Öffnungsquerschnitt des zweiten Bauteils in einer Einsteckwinkellage eingesteckt wird und nachfolgend der Befestigungsbolzen von der Einsteckwinkellage in Umfangsrichtung in eine Befestigungswinkellage verdreht wird, wobei sich während des Verdrehens des Befestigungsbolzens die erste Schneide in das erste Bauteil und die zweite Schneide in das zweite Bauteil einschneidet, insbesondere zur Herstellung eines Befestigungssystem, das wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, und/oder einer Scheibenbremse, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann. Durch das Einschneiden der Schneiden des Befestigungsbolzens in die zu befestigenden Bauteile bei einem Verdrehen des Befestigungsbolzens aus der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage können die zu befestigenden Bauteile stufenlos in einem nahezu beliebigen definierten Abstand ohne auftretende signifikante Axialkräfte miteinander befestigt werden, so dass eine Verbindung zueinander beabstandeter Bauteile einer Scheibenbremse mit einer hohen Genauigkeit ermöglicht ist. Das Verfahren kann insbesondere wie vorstehend anhand des Befestigungssystems und/oder der Scheibenbremse beschrieben aus- und weitergebildet sein.
-
Das Verfahren eignet sich insbesondere zur Befestigung eines als Aktorgehäuseteil eines Aktors zum Betätigen der Scheibenbremse ausgestalteten ersten Bauteil und einem als Abstützstück zum Abstützen von einem axial bewegbaren Bremssattel und/oder einer Bremsbacke der Scheibenbremse ausgestalteten zweiten Bauteil in einem definierten Abstand. Insbesondere wenn ein Abstützstück zur Abstützung eines Bremssattels und/oder einer Bremsbacke einer Scheibenbremse mit einem Aktorgehäuseteil eines Aktors zum Betätigen der Scheibenbremse befestigt werden soll, ist es möglich mit dem Aktor zunächst die Scheibenbremse im montierten Zustand zu schließen, so dass der Bremssattel und die Bremsbacke gegen die Bremsscheibe drückt, wodurch sich für das Abstützstück automatisch eine zentrierte axiale Position einstellt, die je nach Einbautoleranzen und/oder Toleranzen bei der Dicke der verwendeten Reibbelege und/oder der wirksamen Toleranzketten der verbauten Bauteile verschieden sein kann. In dieser Position kann der Befestigungsbolzen von der Einsteckwinkellage in die Befestigungswinkellage verdreht werden, um den so gefundenen optimalen Abstand des Bremssattels zum Aktorgehäuseteil zur Zentrierung des Abstützstücks zwischen dem Bremssattel und der Bremsbacke zu fixieren. Dadurch kann für den Bremssattel und die Bremsbacke ein gleiches Lüftspiel eingestellt werden, wodurch vorhandener Bauraum optimal genutzt werden kann und beim Bremsen im Wesentlichen symmetrische Kraftverhältnisse auftreten. Das Abstützstück kann insbesondere automatisch während der Montage optimal zentriert werden, wobei die so gefundene axiale Lage während der Herstellung der Befestigung aufgrund der vermiedenen Axialkräfte beibehalten wird.
-
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
-
1: eine schematische perspektivische Schnittansicht einer Scheibenbremse mit einem erfindungsgemäßen Befestigungssystem,
-
2: eine schematische geschnittene Draufsicht von der Scheibenbremse aus 1,
-
3: eine schematische perspektivische Vorderansicht eines Befestigungsbolzens des in 1 dargestellten Befestigungssystems,
-
4: eine schematische Draufsicht eines Abstützstücks der in 1 dargestellten Scheibenbremse und
-
5: eine schematische perspektivische Hinteransicht des Befestigungsbolzens aus 3.
-
Die in 1 und 2 dargestellte Scheibenbremse 10 weist einen Bremssattel 12 mit einem ersten Reibbelag 14 und eine Bremsbacke 16 mit einem zweiten Reibbelag 18 auf. Zwischen den Reibbelägen 14, 18 kann eine nicht dargestellte Bremsscheibe gebremst werden, die Insbesondere mit einem Planetengetriebe, insbesondere mit einem Hohlrad des Planetengetriebes verbunden sein kann, wobei das Planetengetriebe insbesondere wischen einer Riemenscheibe zum Antrieb von Nebenaggregaten eines Kraftfahrzeugs und einer Antriebswelle eines Antriebsmotors eines Kraftfahrzeugs geschaltet sein kann. Durch das Abbremsen eines Teils des Planetengetriebes kann ein Übersetzungsverhältnis zwischen der Antriebswelle und der Riemenscheibe, vorzugsweise zwischen 1:1 und 3:1, variiert werden, beispielsweise um zum Starten des Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs mit Hilfe eines über den Riementrieb abgebundenen elektrischen Starters oder Startergenerators ein günstigeres Übersetzungsverhältnis einzustellen als im regulären Betrieb des Kraftfahrzeugs, wenn über den Riementrieb die Nebenaggregate angetrieben werden sollen.
-
Die Scheibenbremse 10 weist einen Aktor 20 auf, mit dessen Hilfe der Bremssattel 12 und die Bremsbacke 16 axial verlagert werden können, insbesondere zum Schließen der Scheibenbremse. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Aktor 20 einen in einem Aktorgehäuseteil 22 schwenkbar gelagerten Betätigungshebel 24 auf, der mit Hilfe einer nicht dargestellten elektrisch betriebenen Spindel-Mutter-Einheit durch eine Linearbewegung der Mutter entlang der elektrisch verdrehten Spindel verschwenkt werden kann. Der Betätigungshebel 24 ist über ein Rampensystem 26 auf der einen Axialseite mit dem Bremssattel 12 und auf der anderen Axialseite mit der Bremsbacke 16 gekoppelt, so dass die Schwenkbewegung des Betätigungshebels 24 in eine Linearbewegung des Bremssattels 12 und der Bremsbacke 16 entlang einer Axialrichtung 28 auf einander zu und/oder von einander weg gewandelt werden kann. Der Bremssattel 12 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel über drei erste Rückstellfeder 30 an einem Abstützstück 32 axial abgestützt, so dass der Bremssattel 12 bei einer nachlassenden Betätigungskraft in eine definierte Ausgangsposition, insbesondere in eine geöffnete Stellung, zurückgedrückt werden kann. Entsprechend ist die Bremsbacke 16 im dargestellten Ausführungsbeispiel über drei zweite Rückstellfeder 34 an dem Abstützstück 32 axial abgestützt, so dass die Bremsbacke 16 bei einer nachlassenden Betätigungskraft in eine definierte Ausgangsposition, insbesondere in eine geöffnete Stellung, zurückgedrückt werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind radial innerhalb der paarweise koaxial zueinander angeordneten Rückstellfedern 30, 34 jeweils eine Verstärkungsfeder 36 vorgesehen, so dass die Federkraft, mit welcher der Bremssattel 12 und die Bremsbacke 16 an dem Abstützstück 32 angefedert abgestützt sein kann, erhöht sein kann.
-
Die Scheibenbremse 10 weist ein Befestigungssystem 37 auf, durch das ein erstes Bauteil in Form des Aktorgehäuseteil 22 mit einem zweiten Bauteil in Form des Abstützstücks 32 in einem definierten Abstand ohne direkten Kontakt zueinander beabstandet miteinander verbunden sind. Hierzu ist ein Befestigungsbolzen 38 vorgesehen, der in das Aktorgehäuseteil 22 eingeschnittene erste Schneiden 40 und in das Abstützstück 32 eingeschnittene zweite Schneiden 42 aufweist. Das Abstützstück 32 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Führungsöffnung 44 auf, in die beispielsweise ein Passstift eingesetzt werden kann, der auch in dem Aktorgehäuseteil 22 eingesetzt sein kann. Das Abstützstück 32 kann dadurch bei dem Einschneiden der Schneiden 40, 42 in das Aktorgehäuseteil 22 beziehungsweise in das Abstützstück 32 auftretende Momente abtragen, wobei des Abstützstück 22 bis zur Herstellung der formschlüssigen und reibschlüssigen Verbindung zwischen dem Befestigungsbolzen 38 mit dem Aktorgehäuseteil 22 und dem Abstützstück 32 über die eingeschnittenen Schneiden 40, 42 entlang der Axialrichtung 28 verschiebbar ist.
-
Der in 3 dargestellte Befestigungsbolzen 38 weist einen in Axialrichtung 28 von einem Befestigungskopf 46 abstehenden in Axialrichtung 28 durchgängig ausgeführten Grundkörper 48 auf, der von zwei seitlichen Abflachungen abgesehen grundsätzlich auf eine zylindrische Grundform zurückgeht. Von dem Grundkörper 48 stehen jeweils paarweise einander gegenüberliegend die ersten Schneiden 40 und die zweiten Schneiden 42 in radialer Richtung ab, wobei die Schneiden 40, 42 jeweils genau orthogonal zur Axialrichtung 28 abstehen, so dass der Verlauf der Schneiden im Wesentlichen ausschließlich in Umfangsrichtung verläuft und der Verlauf der Schneiden 40, 42 im Wesentlichen keinen Anteil in Axialrichtung 28 aufweist. Dadurch wird vermieden, dass bei einem Einschneiden der Schneiden 40, 42 in das Aktorgehäuseteil 22 beziehungsweise in das Abstützstück 32 Axialkräfte auftreten, die den Abstand des Abstützstücks 32 zum Aktorgehäuseteil 22 verändern könnten.
-
Wie in 4 exemplarisch am Beispiel des Abstützstücks 32 gezeigt, weist das Abstützstück 32 eine zweite Befestigungsöffnung 50 mit einem von einer Kreisform abweichenden zweiten Öffnungsquerschnitt. Das Aktorgehäuseteil 22 kann eine vergleichbar, insbesondere identisch, ausgeformte erste Befestigungsöffnung mit einem von einer Kreisform abweichenden ersten Öffnungsquerschnitt aufweisen. Die Öffnungsquerschnitte entsprechen mit hinreichend viel Spiel der Draufsicht auf den Grundkörper 48 mit den radial abstehenden Schneiden 40, 42, so dass der Befestigungsbolzen in einer Einsteckwinkellage ohne mit den Schneiden 40, 42 an dem Aktorgehäuseteil 22 oder dem Abstützstück 32 axial anzuschlagen in die erste Befestigungsöffnung und die zweite Befestigungsöffnung 50 entlang der Axialrichtung 28 eingesteckt werden kann bis der Befestigungskopf 46 an dem Aktorgehäuseteil 22 anschlägt. Danach kann der Befestigungsbolzen 38 aus der Einsteckwinkellage in eine Befestigungswinkellage in Umfangsrichtung verdreht werden, in welcher die Schneiden 40, 42, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig in dem Aktorgehäuseteil 22 beziehungsweise in dem Abstützstück 32 eingeschnitten positioniert sind. Hierzu kann, wie in 5 dargestellt, der Befestigungskopf 46 beispielsweise ein Angriffselement in Form eines Innensechskants 52, um den Befestigungsbolzen 38 mit Hilfe eines als Innensechskantschlüssel ausgestalteten Verdrehwerkzeugs zwischen der Einsteckwinkellage und der Befestigungswinkellage verdrehen zu können. Ferner kann der Befestigungsbolzen 38 einen nach radial außen abstehenden Endanschlag 54 aufweisen, der insbesondere bei Erreichen der Befestigungswinkellage an dem Aktorgehäuseteil 22 anschlagen kann, um ein zu weites Verdrehen des Befestigungsbolzens 38 zu blockieren.
-
Das vorstehend am Beispiel eine Scheibenbremse 10 erläuterte Befestigungssystem 37 ist grundsätzlich auch in anderen Anwendungsgebieten, bei denen zwei Bauteile in einem definierten Abstand zueinander miteinander befestigt werden sollen, anwendbar, wobei die vorstehend für das Aktorgehäuseteil 22 getätigten Ausführungen sinngemäß für ein anderes erstes Bauteil und die für das Abstützstück 32 getätigten Ausführungen sinngemäß für ein anderes zweiten Bauteil gelten beziehungsweise übertragen werden können.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Scheibenbremse
- 12
- Bremssattel
- 14
- erster Reibbelag
- 16
- Bremsbacke
- 18
- zweiter Reibbelag
- 20
- Aktor
- 22
- Aktorgehäuseteil
- 24
- Betätigungshebel
- 26
- Rampensystem
- 28
- Axialrichtung
- 30
- erste Rückstellfeder
- 32
- Abstützstück
- 34
- zweite Rückstellfeder
- 36
- Verstärkungsfeder
- 37
- Befestigungssystem
- 38
- Befestigungsbolzen
- 40
- erste Schneide
- 42
- zweite Schneide
- 44
- Führungsöffnung
- 46
- Befestigungskopf
- 48
- Grundkörper
- 50
- zweite Befestigungsöffnung
- 52
- Innensechskant
- 54
- Endanschlag
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-