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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rotor für eine elektrische Maschine sowie eine elektrische Maschine mit einem erfindungsgemäßen Rotor.
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Stand der Technik
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Elektrische Maschinen werden etwa in Form von Synchronmaschinen oder Asynchronmaschinen beispielsweise als Motoren oder Generatoren in vielen Bereichen der Industrie eingesetzt. Insbesondere finden elektrische Maschinen zunehmend in der Automobilindustrie in Fahrzeugen mit Elektro- oder Hybridantrieb Anwendung und werden zu diesem Zweck verstärkt weiter entwickelt.
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Elektrische Maschinen weisen meist einen in einem Stator drehbar gelagerten Rotor auf. Für einen Betrieb der elektrischen Maschine als Motor kann ein in dem Stator generiertes, rotierendes Magnetfeld bzw. magnetisches Drehfeld an den Rotor angelegt und so ein Drehmoment auf diesen ausgeübt werden, durch welches der Rotor in Rotation versetzt werden kann.
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Bei einer Asynchronmaschine weist der Rotor in der Regel einen so genannten Kurzschlusskäfig mit einem elektrischen Leiter auf, in welchem durch das magnetische Drehfeld Wirbelströme induziert werden. Diese Wirbelströme können wiederum magnetische Felder in dem Rotor bewirken, die mit dem vom Stator generierten Magnetfeld wechselwirken, so dass ein gewünschtes Drehmoment erzeugt werden kann. Kennzeichnend für eine Asynchronmaschine ist dabei, dass sich der Rotor mit einer von einer Frequenz des Drehfeldes abweichenden Frequenz dreht, wobei das erzeugte Drehmoment proportional zu einer Differenz beider Frequenzen ist.
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Dagegen weist der Rotor einer Synchronmaschine in der Regel Permanentmagnete, etwa Seltene-Erden-Permanentmagneten, auf und rotiert, zumindest in einem unbelasteten Zustand, synchron mit dem in dem Stator generierten magnetischen Drehfeld.
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In einem Kraftfahrzeug mit Hybridantrieb werden elektrische Maschinen meist zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe integriert und ein Rotor der elektrischen Maschine besteht häufig aus einer Trägereinheit bzw. einer Nabe, mit der das Drehmoment der elektrischen Maschine auf eine Welle übertragen werden kann, und einem Rotoraktivteil. Das Rotoraktivteil kann beispielsweise aus einem Lamellenpaket mit Permanentmagneten (Synchronmaschine) oder einem Lamellenpaket mit Kurzschlusskäfig (Asynchronmaschine) bestehen. Bei einer Anwendung im Nutzfahrzeugbereich oder in industriellen Anwendungen ließe sich ein derartiger Aufbau übernehmen, wobei die elektrischen Maschinen den höheren Leistungsanforderungen entsprechend in ihren Dimensionen vergrößert werden müssten.
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Eine Ausführung des Rotors mit einer Nabe bzw. Trägereinheit und einem Rotoraktivteil kann jedoch besonders bei einer großen E-Maschine mit hohen Kosten für die Nabe einhergehen, da diese insbesondere an einem Außendurchmesser möglichst exakt gefertigt werden müsste, um eine Unwucht in dem Rotor zu vermeiden. Bei manchen aktuellen Ausführungen von Rotoren werden beispielsweise Kurzschlusskäfig und Trägereinheit in einem Guss hergestellt, was eine hohe Präzision des Gießverfahrens erfordern kann. Bei anderen aktuellen Ausführungen werden Nabe und Rotoraktivteil separat gegossen und anschließend beispielsweise durch eine Schweißverbindung, eine Presspassverbindung oder eine Lötverbindung miteinander verbunden. Dies wiederum kann hohe Anforderungen an die Bauteiltoleranzen von Nabe und Rotoraktivteil setzen. Ferner kann in einem derartigen Verbindungsprozess das Lamellenpaket beschädigt werden, etwa weil ein Teil des Lamellenpaketes durch mechanische Kraftausübung deformiert werden kann. Zudem können bei der mechanischen Kraftübertragung Teile abgeschert oder abgetragen werden, die dann als Verschmutzung an dem Rotor hängen bleiben und im Betrieb der Maschine schädlich sein können. Auch können aufgrund von lokal auftretender Hitze und damit einhergehender thermischer Ausdehnung des Materials, wie es etwa bei einem Schweißprozess der Fall sein kann, Spannungen im Lamellenpaket auftreten, welche ebenfalls zu einem Deformieren des Lamellenpakets führen können. Insgesamt kann dies zu einem erhöhten Ausschuss in einer Produktion und somit zu erhöhten Produktionskosten führen.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausführungsformen der Erfindung erlauben in vorteilhafter Weise, eine alternative Ausgestaltung für einen Rotor einer elektrischen Maschine bereitzustellen, in welcher auf eine konventionelle Tragereinheit bzw. Nabe des Rotors verzichtet werden und diese durch eine kostengünstige Alternative ersetzt werden kann.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Rotor für eine elektrische Maschine, insbesondere für eine Synchron- oder eine Asynchronmaschine, beschrieben. Der Rotor weist ein Rotoraktivteil mit einem Lamellenpaket und eine Haltescheibe zum drehfesten Verbinden des Rotors mit einer Welle auf. Das Rotoraktivteil weist dabei wenigstens eine Rotorwicklung und/oder wenigstens einen Permanentmagneten und/oder einen Kurzschlusskäfig auf, in welchem ferner eine Mehrzahl von Kurzschlussstäben angeordnet sein kann. Der Rotor zeichnet sich dadurch aus, dass das Rotoraktivteil entlang eines Umfangs Ausnehmungen aufweist, die derart ausgestaltet sind, dass die Haltescheibe durch Eingriff in die Ausnehmungen formschlüssig mit dem Rotoraktivteil verbindbar ist.
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Der Eingriff in die Ausnehmungen des Rotoraktivteils kann etwa durch separate Befestigungselemente erfolgen, die zum formschlüssigen Verbinden der Haltescheibe mit dem Rotoraktivteil formschlüssig in die Ausnehmungen eingreifen können. Es können jedoch auch Befestigungselemente als Teil der Haltescheibe, die beispielsweise in Form von Zapfen oder Stiften entlang eines Umfangs der Haltescheibe ausgestaltet sein können, formschlüssig in die Ausnehmungen des Rotoraktivteils eingreifen.
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Mit einer derartigen Ausgestaltung kann eine teure Nabe bzw. Trägereinheit des Rotors, welche hohen fertigungstechnischen Anforderungen genügen muss, durch eine kostengünstige, einfach herstellbare und einfach mit dem Rotoraktivteil verbindbare Haltescheibe ersetzt werden. Insgesamt können somit Produktionskosten für den Rotor reduziert werden.
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Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Ausnehmungen des Rotoraktivteils als zylinderförmige Ausnehmungen entlang einer Richtung parallel zu einer Drehachse des Rotors ausgestaltet und die Haltescheibe ist mit wenigstens einer Schraubverbindung durch wenigstens eine Ausnehmung des Rotoraktivteils mit dem Rotoraktivteil verbunden.
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Eine zylinderförmige Ausnehmung parallel zur Drehachse des Rotors kann in diesem Zusammenhang bedeuten, dass eine Längs- bzw. eine Symmetrieachse in Längsrichtung der zylinderförmigen Ausnehmung parallel zur Drehachse des Rotors verlaufen kann. Die Ausnehmungen können dabei als über eine gesamte Längserstreckungsrichtung des Rotoraktivteils durchgehende Ausnehmungen ausgestaltet sein.
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Ideen und Gedanken zu Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können unter anderem als auf den nachfolgend beschriebenen Erkenntnissen und Überlegungen beruhend angesehen werden: Eine Steifigkeit des Lamellenpakets kann etwa bei einer Asynchronmaschine vornehmlich dadurch bestimmt sein, dass der Kurzschluss- bzw. Asynchron-Käfig, der beispielsweise Kupfer oder Aluminium aufweisen kann, die Lamellen zusammenhält. Besonders der durch Guss eingebrachte Kurzschlusskäfig kann nach dem Gießprozess abkühlen, sich zusammen ziehen und so das Lamellenpaket versteifen. Durch eine Integration von Ausnehmungen in dem Lamellenpaket, die eingestanzt und als Befestigungslaschen angesehen werden können, kann eine Anbindung an die Haltescheibe als Naben-Ersatz durch Schrauben und/oder Gewindestangen und Muttern erreicht werden. Insgesamt kann sich ein Verbinden der Haltescheibe mit dem Rotoraktivteil mittels einer Schraubverbindung vorteilhaft auf die Herstellungskosten des Rotors auswirken, da eine Schraubverbindung kaum die Gefahr birgt, dass Teile des Rotors aufgrund mechanischer Belastung der Bauteile während der Produktion beschädigt werden können. Eine Steifigkeit des Lamellenpakets kann generell bei einer E-Maschine vornehmlich dadurch bestimmt sein, dass die Einzellamellen miteinander verbunden sein können z.B. durch Verkleben oder etwa die Herstellung als Slinky, Mauerwerk oder einer ähnlichen Form aus Bandmaterial.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind an der Haltescheibe entlang eines Umfangs mehrere durchgehende Ausnehmungen ausgebildet. Die Ausnehmungen in der Haltescheibe können kreisförmig entlang des Umfangs verteilt sein und fluchtend in die Ausnehmungen des Rotoraktivteils münden, wenn die Haltescheibe an einer Stirnfläche des Rotoraktivteils angeordnet ist. Mit anderen Worten können die Ausnehmungen der Haltescheibe und des Rotoraktivteils entlang eines Umfangs um identische Durchmesser auf der Haltescheibe und dem Rotoraktivteil verteilt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Anzahl von Ausnehmungen des Rotoraktivteils größer als eine Anzahl von Ausnehmungen der Haltescheibe.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist wenigstens eine Ausnehmung der Haltescheibe ein Innengewinde auf. Das Innengewinde kann mit einem Gewinde einer Schraube kooperierend ausgestaltet sein, so dass die Haltescheibe mittels einer Schraubverbindung mit dem Rotoraktivteil verbindbar ist. Die Schraube kann daher auf einer der Haltescheibe gegenüberliegenden Seite des Rotors durch das Rotoraktivteil eingeschoben und in der Haltescheibe verschraubt werden. Alternativ besitzt die Scheibe Durchgangslöcher, durch die die Schrauben geführt werden können. Auf die Gewinde der Schrauben können dann Muttern auf der dem Aktivteil gegenüberliegenden Haltescheibenseite aufgeschraubt werden. Als weitere Alternative können Bolzen ohne Gewinde zum Einsatz kommen, welche durch die Durchgangslöcher geführt und auf der dem Aktivteil gegenüberliegenden Haltescheibenseite z.B. durch Umformen aufgedickt und somit befestigt werden können. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens ein Wuchtgewicht zum Auswuchten des Rotors in wenigstens einer Ausnehmung des Rotoraktivteils angeordnet. Es können also zusätzliche Ausnehmungen in dem Rotoraktivteil und dem Lamellenpaket angeordnet sein, die zum Wuchten des Rotors verwendet werden können, indem in diese Ausnehmungen für einen Gewichtsausgleich Gewichte eingebracht werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das wenigstens eine Wuchtgewicht mit einer Verbindung ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Schraubverbindung, Nietverbindung und Pressverbindung in der wenigstens einen Ausnehmung des Rotoraktivteils angeordnet. Alternativ oder zusätzlich können Wuchtgewichte, etwa ausgeführt als Scheibe, unter einer Schraube befestigt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das Rotoraktivteil an einer einer Drehachse des Rotors zugewandten Innenseite eine Impulsgeberstruktur auf, um eine Position des Rotors zu bestimmen. Die Impulsgeberstruktur kann in diesem Zusammenhang als Impulsgeberkontur an der Innenseite des Rotoraktivteils ausgestaltet sein, so dass die Position des Rotors mittels eines Sensors, wie beispielsweise einem magnetischen oder optischen Sensor, bestimmt werden kann. Mittels einer Steuerungselektronik kann daraus beispielsweise eine Winkellage, eine Phase und/oder eine Drehzahl des Rotors ermittelt werden. Letztlich kann die Impulsgeberstruktur so zum Steuern der elektrischen Maschine dienen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Impulsgeberstruktur als wenigstens eine Vertiefung an einer Stirnfläche des Rotoraktivteils in einer Richtung parallel zur Drehachse des Rotors ausgestaltet ist. Mit anderen Worten kann die Impulsgeberstruktur in einer Draufsicht auf eine Stirnfläche des Rotors als Vertiefung an der der Drehachse des Rotors zugewandten Innenseite des Rotoraktivteils erkennbar sein. Die Vertiefung kann sich dabei über einen Teil oder die gesamte Längserstreckung des Rotoraktivteils erstrecken. Die Vertiefung kann etwa in Form einer Nut mit rechteckigem, abgerundeten oder V-förmigen Querschnitt ausgestaltet sein.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine elektrische Maschine, insbesondere für einen Hybridantrieb in einem Kraftfahrzeug, die einen Stator, und einen Rotor wie obenstehend und untenstehend beschrieben aufweist. Der Rotor kann dabei drehbar gelagert in dem Stator angeordnet sein.
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Es wird darauf hingewiesen, dass mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Rotors bzw. einer elektrischen Maschine mit einem erfindungsgemäßen Rotor beschrieben sind. Ein Fachmann wird erkennen, dass die beschriebenen Merkmale in geeigneter Weise kombiniert bzw. ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen und gegebenenfalls Synergieeffekten zu gelangen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Beschreibung noch die Zeichnungen einschränkend auszulegen sind.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht auf einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Rotor.
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2a zeigt einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Rotor.
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2b zeigt einen weiteren Längsschnitt durch den Rotor aus 2a.
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2c zeigt einen weiteren Längsschnitt durch den Rotor aus 2a.
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3 zeigt eine Draufsicht auf ein Lamellenpaket eines Rotoraktivteils für einen Rotor gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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4 zeigt eine Draufsicht auf ein Lamellenpaket eines Rotoraktivteils für einen Rotor gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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5 zeigt eine Draufsicht auf eine Haltescheibe für einen Rotor gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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6 zeigt eine elektrische Maschine mit einem erfindungsgemäßen Rotor.
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Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Grundsätzlich sind identische oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht auf einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Rotor 10. Der gezeigte Längsschnitt verläuft dabei entlang einer Mittelebene in einer Längserstreckungsrichtung durch eine Drehachse 11 des Rotors 10. Der in der 1 gezeigte Rotor 10 kann dazu geeignet sein, in einer Asynchronmaschine eingesetzt zu werden.
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Der Rotor 10 weist ein hohlzylinderförmig ausgestaltetes Rotoraktivteil 12 auf. Das Rotoraktivteil 12 weist wiederum ein Lamellenpaket 14 auf, welches aus einer Vielzahl in Längserstreckungsrichtung des Rotors 10 übereinander gestapelter Blechmallen 13 zusammengesetzt ist. Jede der Blechlamellen 13 kann aus einem ferromagnetischen Metallblech scheibenförmig ausgestanzt sein. Die Blechlamellen 13 weisen weiter eine Vielzahl von Ausstanzungen 31 (siehe 3 und 4) auf, die nahe eines Außenumfangs der Blechlamellen 13 angeordnet, voneinander beabstandet und in dem Lamellenpaket 14 miteinander fluchtend übereinander gestapelt sind, so dass die Ausstanzungen 31 parallel zur Drehachse 11 des Rotors 10 verlaufen.
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An dem Rotoraktivteil 12 ist ein Kurzschlusskäfig 15 ausgebildet, der eine Vielzahl von Kurzschlussstäben 16 aufweist, wobei die Kurzschlussstäbe 16 in den Ausstanzungen 31 der Blechlamellen 13 angeordnet sind und sich durch diese erstrecken. An den Stirnflächen des Rotoraktivteils 12 weist der Kurzschlusskäfig 15 ferner jeweils einen Kurzschlussring 17 auf, welche die Vielzahl von Kurzschlussstäben 16 elektrisch leitend verbinden, so dass in dem gesamten Kurzschlusskäfig 15 Wirbelströme fließen können. Der Kurzschlusskäfig 15 kann etwa in einem Metallgussverfahren hergestellt sein, wobei beispielsweise eine Metallschmelze aus Kupfer, Aluminium oder einer Legierung in die Ausstanzungen 31 der Blechlamellen 13 eingefüllt und dabei gleichzeitig unter Verwendung geeigneter Gussformen die Kurzschlussringe 17 ausgebildet werden können.
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Das Rotoraktivteil 12 weist ferner eine Impulsgeberstruktur 18 an einer der Drehachse 11 des Rotors 10 zugewandten Innenseite 19 auf. Die Impulsgeberstruktur 18 ist dazu ausgebildet, eine Position bzw. einen Rotationswinkel des Rotors 10 während eines Betriebes zu bestimmen. Die Impulsgeberstruktur 18 ist in Form mehrerer Vertiefungen 20 an der Innenseite 19 ausgebildet, wobei die Vertiefungen 20 durch das gesamte Lamellenpaket 14 in Längserstreckungsrichtung des Rotoraktivteils 12 durchgehend und in Umfangsrichtung voneinander beabstandet ausgebildet sind. Die Vertiefungen 20 können mit den obenstehend beschriebenen Ausstanzungen 31 in den Blechlamellen 13 in einem Arbeitsgang in die einzelnen Blechlamellen 13 eingestanzt sein. Die Vertiefungen 20 können jedoch auch etwa nach Ausbildung bzw. Guss des Kurzschlusskäfig 15 in das Rotoraktivteil 12 eingebracht werden. Grundsätzlich können die Vertiefungen 20 beispielsweise einen rechteckigen, V-förmigen, abgerundeten oder einen beliebig anders ausgestalteten Querschnitt aufweisen.
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Des Weiteren weist das Rotoraktivteil 12 entlang eines Umfangs nahe eines Innendurchmessers eine Mehrzahl von zylinderförmigen Ausnehmungen 22 auf, welche durch das gesamte Lamellenpaket 14 in Längserstreckungsrichtung des Rotoraktivteils 12 durchgehend und in Umfangsrichtung voneinander beabstandet ausgebildet sind. Die Ausnehmungen 22 verlaufen parallel zur Drehachse 11 des Rotors 10. Die Ausnehmungen 22 können zusammen mit den oben beschriebenen Ausstanzungen 31 und den Vertiefungen 20 in einem Arbeitsgang in die einzelnen Blechlamellen 13 eingestanzt sein oder nach Ausbildung des Kurzschlusskäfig 15 ausgebildet werden.
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Mittels einer Schraubverbindung 24, die formschlüssig in die Ausnehmungen 22 eingreift, ist eine scheibenförmig ausgestaltete Haltescheibe 26 an einer Stirnfläche an dem Rotoraktivteil 12 angeordnet. Die Haltescheibe 26 weist dazu einen umlaufenden Befestigungsbereich 27 nahe eines Außenumfangs auf, in dem eine Mehrzahl durchgehender Ausnehmungen 28 angeordnet ist, die jeweils ein Innengewinde aufweisen und fluchtend mit den Ausnehmungen 22 des Rotoraktivteils 12 ausgestaltet sind. Die Innengewinde sind mit einem Gewinde der Schraubverbindungen 24 kooperierend ausgestaltet. In dem Befestigungsbereich 27 können beispielsweise rund 5 bis 20 Ausnehmungen 28 vorgesehen sein. An dem Befestigungsbereich 27 können jedoch auch Zapfen oder Stifte abragend ausgebildet sein, welche in die Ausnehmungen 22 eingreifen und die Haltescheibe 26 formschlüssig mit dem Rotoraktivteil 12 verbinden können.
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Ferner weist die Haltescheibe 26 einen Wellenbefestigungsbereich 27‘ und einen Zentralbereich 27‘‘ auf. In dem Wellenbefestigungsbereich 27‘ sind wiederum Ausnehmungen 29 angeordnet, die zum drehfesten Befestigen einer Welle 35 (siehe 6) mit dem Rotor 10 ausgestaltet sind. Die Welle 35 kann dabei formschlüssig in dem Zentralbereich 27‘‘ der Haltescheibe 26 aufgenommen sein und etwa mittels eines an der Welle 35 angeordneten Flansches mit Schraubverbindungen an dem Wellenbefestigungsbereich 27‘ befestigt sein.
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Abgesehen vom Befestigen der Haltescheibe 26 an dem Rotoraktivteil 12 dienen die Ausnehmungen 22 des Rotoraktivteils 12 dazu, Wuchtgewichte 30a, 30b, 30c zum Auswuchten des Rotors 10 anzubringen, etwa mittels einer Schraubverbindung, einer Nietverbindung oder einer Pressverbindung. Die Wuchtgewichte 30a können dahingehend etwa stift- oder zapfenförmig ausgestaltet und formschlüssig in den Ausnehmungen 22 angeordnet sein, wobei sie sich über die gesamte oder einen Teil der Längserstreckung der Ausnehmungen 22 erstrecken können. Die Wuchtgewichte 30b können jedoch auch etwa nietenförmig ausgestaltet sein. Auch können die Ausnehmungen 22 eine Innengewinde aufweisen und schraubenförmige Wuchtgewichte 30c können in die Ausnehmungen 22 eingeschraubt sein.
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Die 2a, 2b und 2c zeigen jeweils einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Rotor 10 entlang drei verschiedener Mittelebenen.
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In 2a verläuft der Längsschnitt durch eine Ausnehmung 22 des Rotoraktivteils 12. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Ausnehmung 22 des Rotoraktivteils 12 fluchtend mit der Ausnehmung 28 der Haltescheibe 26 ausgestaltet ist.
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Der in 2a gezeigte Längsschnitt verläuft ferner durch das Lamellenpaket 14 und die Kurzschlussringe 17.
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Dagegen verläuft der in 2b gezeigte Längsschnitt durch einen Kurzschlussstab 16.
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2c zeigt einen zu 2a analogen Längsschnitt des Rotors 10, wobei der Schnitt durch eine Schraubverbindung 24 verläuft, mit welcher die Haltescheibe 26 an dem Rotoraktivteil befestigt ist. Die Schraubverbindung 26 wird dabei von einer der Haltescheibe 26 gegenüberliegenden Seite in die Ausnehmung 22 eingebracht und greift in das Innengewinde der Ausnehmung 28 der Haltescheibe 26.
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3 zeigt eine Draufsicht auf ein Lamellenpaket 14 eines Rotoraktivteils 12 für einen Rotor 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Deutlich zu erkennen sind die Ausnehmungen 22, die entlang eines Umfangs des Lamellenpaketes 14 angeordnet sind und die zum Befestigen der Haltescheibe 26 sowie zum Einbringen von Wuchtgewichten 30a, 30b, 30c in das Rotoraktivteil 12 ausgebildet sind. Ferner zeigt 3 die Ausstanzungen 31 in den Blechlamellen 13 des Lamellenpakets 14, in welche während der Fertigung des Kurzschlusskäfig 15 die Kurzschlussstäbe 16 eingelegt werden.
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4 zeigt eine Draufsicht auf ein Lamellenpaket 14 eines Rotoraktivteils 12 für einen Rotor gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. In dieser Ausführungsform sind zwischen den Ausnehmungen 22 Aussparungen 32 ausgebildet, die sich in radialer Richtung erstecken und in dieser Richtung länger ausgestaltet sind als ein Durchmesser der Ausnehmungen 22. Die Aussparungen 32 können auch als Impulsgeberstruktur 18 dienen.
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5 zeigt eine Draufsicht auf eine Haltescheibe 26 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Deutlich zu erkennen sind die Ausnehmungen 28 im Befestigungsbereich 27 der Haltescheibe 26. Die Haltescheibe 26 der 5 kann etwa an dem in 3 gezeigten Lamellenpaket 14 befestigt werden, wobei eine Anzahl der Ausnehmungen 28 geringer ist als eine Anzahl der Ausnehmungen 22 des Lamellenpaketes 14. Auch der Wellenbefestigungsbereich 27‘ mit den Ausnehmungen 29 zum drehfesten Befestigen der Welle 35 (siehe 6) und der Zentralbereich 27‘‘ sind in 5 gut erkennbar.
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6 zeigt grob schematisch eine elektrische Maschine 50 mit einem Gehäuse 33, in dem ein Stator 34 mit einem darin drehbar gelagerten erfindungsgemäßen Rotor 10 angeordnet ist. An dem Rotor 10 ist ferner eine Welle 35 drehfest angeordnet.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.