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Die Erfindung betrifft einen Beutelwärmer zum Erwärmen einer in einem Flüssigkeitswärmebeutel geführten Flüssigkeit. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Flüssigkeitswärmesystem mit einem solchen Beutelwärmer.
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Die vorgenannten Vorrichtungen werden im medizinischen Bereich beispielsweise zur Erwärmung von Blut und Blutprodukten, wie Blutplasma oder Erythrozytenkonzentraten, bzw. von Infusionslösungen eingesetzt, um diese auf eine für die Transfusion bzw. Infusion geeignete Temperatur zu erwärmen. Ebenso werden solche Vorrichtungen bei der Dialyse und bei anderen kontinuierlichen Therapien eingesetzt.
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Beutelwärmer sind im Stand der Technik in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Unterschieden werden können Beutelwärmer zum Einlegen eines Flüssigkeitswärmebeutels, die eine aufklappbare, während des Aufwärmens eines eingelegten Flüssigkeitswärmebeutels geschlossene, Kammer aufweisen, in die der Flüssigkeitswärmebeutel eingelegt wird, und Beutelwärmer zum Einführen eines Flüssigkeitswärmebeutels in einen Spalt, der zwischen zwei mittels Befestigungsmitteln parallel zueinander fixierten Heiz- bzw. Wärmetauscherplatten ausgebildet ist.
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Ein Flüssigkeitswärmesystem mit einem Beutelwärmer zum Einführen eines Flüssigkeits- bzw. Blutwärmebeutels ist in der
DE 10 2004 026 446 B4 beschrieben. Dieser Beutelwärmer weist ein Gehäuse und zwei Heiz- bzw. Wärmetauscherplatten auf, die innerhalb des Gehäuses angeordnet sind. Die beiden Heizplatten bilden jeweils eine flächige Heizfläche aus, die derart voneinander beabstandet einander gegenüberliegend angeordnet sind, dass zwischen den beiden Heizplatten ein Spalt mit einer definierten Spaltbreite zur Aufnahme des Flüssigkeitswärmebeutels ausgebildet ist. Die beiden Heizplatten sind im Bereich einer Längsseitenkante mit Befestigungsmitteln derart miteinander verbunden, dass die Heizflächen durch die Befestigungsmittel parallel zueinander angeordnet sind. Der Spalt ist entlang einer zweiten Längsseitenkante und zweier Schmalseitenkanten der Heizplatten offen, so dass der Flüssigkeitswärmebeutel zügig und auf einfachste Weise in den Spalt eingeführt bzw. aus diesem entfernt werden kann.
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Der Flüssigkeitswärmebeutel zum Einführen in einen Beutelwärmer ist als Einwegbeutel für den einmaligen Gebrauch ausgebildet und ist insgesamt aus einer flexiblen Kunststofffolie gefertigt. Die zu erwärmende Flüssigkeit kann in den Flüssigkeitswärmebeutel über eine Einlassleitung einströmen und über eine Auslassleitung wieder verlassen. Der Flüssigkeitswärmebeutel weist einenends eine Einführlasche auf, die bevorzugt als Teil der Kunststofffolien ausgebildet ist. Die Einführlasche ermöglicht ein rasches Einführen des Flüssigkeitswärmebeutels in den Beutelwärmer. Der Flüssigkeitswärmebeutel benötigt keinen zusätzlichen Rahmen zu dessen Versteifung. Er besteht ausschließlich aus Kunststofffolie und kann mit geringem Packmaß gerollt bzw. gefaltet steril vorgehalten werden.
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Insbesondere bei medizinischen Notfällen muss das Erwärmen der zu infundierenden Flüssigkeiten sehr rasch und zuverlässig durchgeführt werden können. Die Handhabung des Beutelwärmers bzw. des Flüssigkeitswärmesystems muss dabei einfach, rasch und sicher sein, um ein hohes Maß an Pateientensicherheit zu gewährleisten. Im klinischen Einsatz kann es jedoch, insbesondere in medizinischen Notfallsituationen, zu einer fehlerhaften Positionieren des Flüssigkeitswärmebeutels in dem zwischen den beiden Heizplatten ausgebildeten Spalt kommen. Dies kann zu Fehlfunktionen führen und die Patienten- wie auch die Bediensicherheit beeinträchtigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beutelwärmer sowie ein Flüssigkeitswärmesystem mit einem solchen Beutelwärmer bereitzustellen, die ein nochmals höheres Maß an Bediensicherheit aufweisen.
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Die den Beutelwärmer betreffende Aufgabe wird gelöst durch einen Beutelwärmer mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen. Das erfindungsgemäße Flüssigkeitswärmesystem weist die in Patentanspruch 12 angegebenen Merkmale auf.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Beutelwärmer weist eine verbesserte und weiter vereinfachte Handhabung auf. Ein korrektes Positionieren des Flüssigkeitswärmebeutels in dem zwischen den beiden Heizplatten angeordneten Spalt kann auf einfache und konstruktiv wenig aufwendige Weise gewährleistet werden. Dadurch können unerwünschte Beschädigungen des in den Beutelwärmer eingesetzten Flüssigkeitswärmebeutels sowie ein damit einhergehender Flüssigkeitsaustritt aus dem Wärmebeutel zuverlässig entgegengewirkt werden. Andererseits kann der Heizbetrieb des Beutelwärmers bzw. der Heizplatten nur dann aufgenommen bzw. fortgeführt werden, wenn der Flüssigkeitswärmebeutel in seiner vorgesehenen (definierten) Betriebsposition angeordnet ist. Dadurch kann im Betrieb des Beutelwärmers eine einwandfreie Funktion, insbesondere Heizleistung, des Beutelwärmers sichergestellt werden. Einer Infusion/Transfusion von zu kühlen Flüssigkeiten kann dadurch zuverlässig entgegengewirkt werden. Darüber hinaus kann unerwünschten Strömungsverhältnissen innerhalb des Flüssigkeitswärmebeutels durch eine Fehlpositionierung des Flüssigkeitsbeutels zuverlässig entgegengewirkt werden. Die Befestigungsmittel des Beutelwärmers gewährleisten, dass eine im Flüssigkeitswärmebeutel auftretende Druckveränderung, z. B. durch Änderungen der Durchflussgeschwindigkeit der aufzuwärmenden Flüssigkeit, zu keiner bzw. nur zu einer begrenzten Veränderung der vorgegebenen Spaltbreite führt. Der Durchflussquerschnitt des im Betrieb eingesetzten Flüssigkeitswärmebeutels kann dadurch -selbst bei höheren Durchflussgeschwindigkeiten und einer daraus resultierenden größeren Druckbeaufschlagung (Biegebeanspruchung) der Heizplatten im Wesentlichen konstant gehalten werden. Die Spaltbreite beträgt bevorzugt zwischen einem und drei Millimeter. Die niedrige Spaltbreite führt zu einem sehr geringen durchströmbaren Querschnitt/Beutelvolumen des Flüssigkeitswärmebeutels und damit zu einer besonders effektiven und gleichmäßigen Erwärmung der jeweilig aufzuwärmenden Flüssigkeit.
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Der zum Detektieren des ordnungsgemäß in seiner vorgegebenen Betriebsposition angeordneten Flüssigkeitswärmebeutels eingesetzte Sensor des Beutelwärmers kann erfindungsgemäß derart ausgebildet sein, dass dieser bei Detektion des in der vorgegebenen Betriebsposition angeordneten Flüssigkeitswärmebeutels zumindest ein elektrisches Freigabesignal an eine Steuereinheit des Beutelwärmers übermittelt. Der Sensor kann dabei insbesondere auch intervallweise Freigabesignale erzeugen und an die Steuereinheit ausgeben. Das Zeitintervall zwischen den einzelnen Signalen kann einen Bruchteil einer Sekunde oder auch ein Mehrfaches einer Sekunde betragen.
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Die Steuereinheit ist in diesem Fall dazu programmiert, die Heizplatten in Abhängigkeit von (einem Vorliegen des) dem Freigabesignal des Sensors in den Heizbetrieb zu schalten bzw. im Heizbetrieb zu belassen.
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Der Sensor kann nach der Erfindung insbesondere druckbetätigbar, d. h. als ein Drucksensor, ausgebildet sein. Derartige Sensoren sind kostengünstig vorkonfektioniert am Markt erhältlich und erlauben einen wenig störanfälligen Betrieb.
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Der Drucksensor kann vorteilhaft als ein elektrischer Taster ausgebildet sein bzw. einen solchen aufweisen. Der elektrische Taster ist dabei bevorzugt durch den Flüssigkeitswärmebeutel (unmittelbar) betätigbar.
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Im konstruktiv einfachsten Fall erstreckt sich der Sensor bzw. sein Sensorgehäuse erfindungsgemäß zumindest abschnittsweise von dem Gehäuse des Beutelwärmers weg. Der Sensor ist in diesem Fall vorzugsweise durch eine umfangsseitig auf den Sensor einwirkende Kraft des in der vorgegebenen Betriebsposition angeordneten Flüssigkeitswärmebeutels betätigbar. Der Sensor kann dazu beispielsweise in eine Durchgangsöffnung des Flüssigkeitswärmebeutels, beispielsweise unter elastischer Aufweitung der Durchgangsöffnung, eingeführt werden. Der Flüssigkeitswärmebeutel kann dabei nur nach einem korrekten Positionieren des Flüssigkeitswärmebeutels in seiner vorgegebenen Betriebsposition innerhalb des Spalts des Beutelwärmers auf den vom Gehäuse wegragenden Sensor aufgefädelt werden.
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Im Hinblick auf eine vereinfachte (Nass-)Reinigung des Beutelwärmers und einen störungsarmen Betrieb des Beutelwärmers weist der Sensor vorzugsweise ein gekapseltes Sensorgehäuse auf. Dadurch können Hygienevorschriften vereinfacht eingehalten werden. Das Sensorgehäuse kann dabei einen eindrückbaren, d. h. vorzugsweise elastisch verformbaren, Gehäusewandbereich aufweisen, um eine Betätigung des Sensors zu ermöglichen. Dieser verformbare Gehäusewandbereich kann beispielsweise durch ein Elastomermaterial, z. B. ein Silikonmaterial gebildet und insbesondere als eine gummielastisch verformbare Manschette ausgebildet sein.
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Der Sensor ist bevorzugt von außen sichtbar am Gehäuse des Beutelwärmers angeordnet. Bewährt hat sich diesbezüglich eine Gehäuseoberseite, die einem Benutzer beim bestimmungsgemäßen Gebrauch des Beutelwärmers zugewandt ist. Dadurch ist der Sensor für eine Bedienperson des Beutelwärmers gut sichtbar, so dass eine zusätzliche visuelle Kontrolle der korrekten Position des Flüssigkeitswärmebeutels relativ zum Sensor möglich ist. Beschädigungen und/oder Verunreinigungen des Sensors können dadurch zudem von der Bedienperson vereinfacht erfasst werden.
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Der Sensor kann insbesondere am Gehäuse festgeschraubt oder mit dem Gehäuse verrastet sein. Dadurch wird ein ggf. erforderlicher Austausch des Sensors vereinfacht. Wartungs- und Reparaturarbeiten am Beutelwärmer können dadurch rasch und kostengünstig durchgeführt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Beutelwärmers befinden sich an einer der Schmalseitenkanten zumindest einer der beiden Heizplatten zwei Nutansätze. Die Nutansätze sind zu einer Einlassleitung und zu einer Auslassleitung eines Flüssigkeitswärmebeutels derart komplementär ausgeformt, dass die Einlassleitung und die Auslassleitung des Flüssigkeitswärmebeutels, während der Flüssigkeitswärmebeutel in den Beutelwärmer eingeführt ist, in den Nutansätzen formschlüssig gehalten sind. Zum Einlegen eines Flüssigkeitswärmebeutels in den Beutelwärmer wird der Flüssigkeitswärmebeutel mit einer Hand an der Einführlasche und mit der anderen Hand auf der Seite der Einlassleitungsöffnung gehalten und zwischen die Heizplatten von der offenen Langseite aus in den Spalt eingeführt. Daraufhin wird an dem Flüssigkeitswärmebeutel geringfügig, z. B. wenige Millimeter, in Richtung der Einführlasche gezogen. Dadurch werden die an den Flüssigkeitswärmebeutel angeschlossene Einlassleitung und die Auslassleitung in die Nutansätze hineingezogen, wodurch diese in den Nutansätzen formschlüssig gehalten werden. Dies gewährleistet einen Knickschutz der Einlassleitung und der Auslassleitung.
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Eine der beiden Heizplatten oder auch beide Heizplatten können nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung jeweils einen oder auch mehrere Temperatursensoren aufweisen, mittels derer die Oberflächentemperatur des Flüssigkeitswärmebeutels und damit näherungsweise die Temperatur einer den Flüssigkeitswärmebeutel durchströmenden Flüssigkeit bestimmbar ist. Der Temperatursensor bzw. die Temperatursensoren sind dabei gegenüber der Heizplatte thermisch isoliert an der Heizplatte angeordnet bzw. in diese eingelassen. Durch die thermische Entkopplung des einzelnen Temperatursensors von der jeweiligen Heizplatte können zuverlässige Temperaturmesswerte unabhängig vom jeweiligen Betriebszustand der Heizplatte(n) bzw. deren jeweiliger (Oberflächen-)Temperatur ermittelt werden. Die Temperatursensoren sind dabei vorzugsweise derart an der jeweiligen Heizplatte angeordnet, dass diese den in seiner vorgegebenen Betriebsposition angeordneten Flüssigkeitswärmebeutel außenseitig kontaktieren. Im Falle des Einsatzes mehrerer Temperatursensoren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn jeweils zumindest ein Temperatursensor in einem ersten Heizplattenbereich der Heizplatte angeordnet ist, der dem Einstrombereich, d. h. der Einlassleitung des Flüssigkeitswärmebeutels zugeordnet ist. Dabei ist jeweils zumindest ein Temperatursensor an einem zweiten Heizplattenbereich der Heizplatte angeordnet, der einem Ausstrombereich des Flüssigkeitswärmebeutels, d. h. der Auslassleitung des Flüssigkeitswärmebeutels, zugeordnet ist. Es versteht sich, dass die beiden Heizplattenbereiche voneinander beabstandet angeordnet sind. Die beiden Heizplattenbereiche können alternativ auch konzentrisch, d. h. um einen gemeinsamen Mittelpunkt, angeordnet sein.
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Zur messtechnischen Erfassung einer jeweiligen (Ist-)Temperatur der Heizplatten können diese jeweils einen oder mehrere weitere Temperatursensoren bzw. Temperaturmessfühler aufweisen. Die weiteren Temperaturmessfühler sind vorzugsweise in das Material der Heizplatten eingelassen oder rückseitig an den Heizplatten befestigt. Wesentlich ist, dass diese Temperaturmessfühler – im Vergleich zu den vorgenannten Temperatursensoren zum Bestimmen der Temperatur der Flüssigkeit – mit den Heizplatten wärmeleitend verbunden sind.
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Die Steuereinheit des Beutelwärmers kann erfindungsgemäß dazu programmiert sein, anhand der Temperaturmesswerte der vorgenannten Temperatursensoren und/oder anhand einer über einen definierten Zeitintervall gemessenen Heizleistung der Heizplatten die tatsächliche (Ist-)Temperatur der im Flüssigkeitswärmebeutel strömenden Flüssigkeit mittels eines Algorithmus zu errechnen bzw. die Temperatur der Flüssigkeit auf eine für die aus dem Flüssigkeitswärmebeutel herausgeführte (aufgewärmte) Flüssigkeit vorgegebene (Soll- bzw. Set-)Temperatur zu korrigieren. Der Algorithmus ist vorteilhaft anhand experimenteller Untersuchungen erstellt und in einem Speicher der Steuereinheit abgespeichert.
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Die Steuereinheit kann beispielsweise dazu programmiert sein, anhand der Temperaturmesswerte der Temperatursensoren eine Temperaturdifferenz ΔT zwischen der Temperatur der aus dem Flüssigkeitswärmebeutel herauszuführenden aufgeheizten Flüssigkeit und der Temperatur der in den Flüssigkeitswärmebeutel eingangsseitig eingeströmten aufzuheizenden Flüssigkeit zu ermitteln. Anhand dieser Temperaturdifferenz ΔT kann die Steuereinheit einerseits die jeweils erforderliche Heizleistung des Beutelwärmers bzw. eine für das Aufwärmen der Flüssigkeit jeweils erforderliche Temperatur der Heizplatten auf eine vorgegebene Soll-Temperatur einregeln. Andererseits kann die Steuereinheit dazu programmiert sein, eine jeweilige Soll-Temperatur der Heizplatten bzw. einzelner Heizzonen der Heizplatten in Abhängigkeit von der über das definierte Zeitintervall gemessenen abgegebenen Heizleistung der Heizplatte/Heizzonen auf eine für das Erwärmen der Flüssigkeit auf deren vorgegebene Set-Temperatur geeignete maximale Soll-Temperatur einzuregeln, bei der es zu keiner Überwärmung der aus dem Beutelwärmer bzw. dem Flüssigkeitswärmebeutel herausgeführten Flüssigkeit über den vorgegebenen Temperatursollwert der Flüssigkeit hinaus kommt. Bei einem solchen Regelverfahren des Beutelwärmers wird somit die Soll-Temperatur der Heizplatten bzw. ihrer Heizzonen in Abhängigkeit von einer jeweiligen Strömungsrate der aufzuwärmenden Flüssigkeit und der Set-Temperatur der aus dem Beutelwärmer herausgeführten aufgewärmten Flüssigkeit dynamisch vorgegeben. Bei höheren Strömungsraten der Flüssigkeit werden von der Steuereinheit entsprechend höhere Soll-Temperaturen der Heizplatten vorgegeben, als dies bei kleineren Strömungsraten der Flüssigkeit der Fall ist.
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Die beiden Heizplatten können nach der Erfindung jeweils eine oder auch mehrere, insbesondere jeweils zwei, Heizzonen aufweisen, die sich vorzugsweise nicht überschneiden. Die Heizzonen können nebeneinander oder aber konzentrisch angeordnet sein. Die Heizzonen sind vorzugsweise einzeln ansteuerbar, d. h. jede Heizzone weist ein eigenständig ansteuerbares Heizelement mit einem oder mehreren der vorstehend genannten Temperatursensoren auf. Dadurch kann die Betriebsbereitschaft des Beutelwärmers auch bei einem Funktionsausfall einer oder mehrerer Heizzonen gewährleistet werden. Darüber hinaus können die Temperaturen der Heizzonen je nach erforderlicher Heizleistung unabhängig voneinander auf eine jeweils (ggf. individuell) vorgegebene Soll-Temperatur geregelt werden bzw. die Heizzonen einzeln zu- bzw. abgeschaltet werden. Jeder Heizzone der Heizplatten ist vorzugsweise mit einer Leistungsmesseinrichtung zur Messung ihrer jeweilig abgegebenen
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Der Beutelwärmer kann nach der Erfindung eine klapp- bzw. schwenkbare Lasche aufweisen, um den Spalt entlang der Längsseite während des Betriebs des Beutelwärmers abzudichten bzw. ein unerwünschtem seitlichen Austreten von Flüssigkeit entgegenzuwirken. Bei einer Beschädigung des in dem Beutelwärmer angeordneten Flüssigkeitswärmebeutels kann mittels der Lasche eine aus dem Flüssigkeitsbeutel austretende Flüssigkeit zuverlässig zu einem vorgegebenen Gehäuseabschnitt bzw. Gehäusebereich geleitet werden. Der Gehäusebereich weist bevorzugt eine Flüssigkeitssammelbereich mit einer oder mehreren Sammelrinnen, Vertiefungen, Sammelkammern oder dergleichen auf. Der Beutelwärmer kann vorteilhaft im Bereich der einander gegenüberliegenden Schmalseitenkanten der Heizplatten mit einem solchen Flüssigkeitssammelbereich versehen sein.
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Der Beutelwärmer kann einen oder mehrere Flüssigkeitssensoren zum Detektieren von Flüssigkeit aufweisen. Der bzw. die Flüssigkeitssensor(en) sind vorzugsweise im Flüssigkeitssammelbereich des Beutelwärmers angeordnet.
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Die klapp- bzw. verschwenkbare Lasche kann zusätzlich dazu eingerichtet sein, in ihrer Schließstellung die beiden Heizplatten an deren zweiter Längsseite gegeneinander zu fixieren. Dadurch kann einer unerwünschten druckbedingten Aufweitung des zwischen den beiden Heizplatten ausgebildeten Spalts während des Betriebs des Beutelwärmers nochmals zuverlässiger entgegengewirkt werden. Ein durch den Flüssigkeitswärmebeutel definierter Strömungsquerschnitt bzw. -verlauf kann somit reproduzierbar eingehalten werden. Die Lasche kann die beiden Heizplatten in ihrer Schließstellung insbesondere klammerartig um- bzw. übergreifen. Im konstruktiv einfachsten Fall weist die Lasche eine Nut auf, in die die beiden Heizplatten bei der in Schließstellung angeordneten Lasche eingreifen. Die Nut kann erfindungsgemäß durch ein Profilelement gebildet sein, das in oder an der Lasche befestigt ist. Das Profilelement kann vorteilhaft aus Metall, beispielsweise Aluminium, gefertigt sein.
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Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Lasche ein Distanzstück auf, das sich in Schließstellung der Lasche in den Spalt zwischen den beiden Heizplatten hineinerstreckt. Die beiden Heizplatten können dadurch zusätzlich gegeneinander abgestützt werden. Ein unerwünschtes Unterschreiten der vorgegebenen Spaltbreite kann dadurch zuverlässig vermieden werden.
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Die vorgenannten Sensoren sind mit der Steuereinheit des Beutelwärmers gekoppelt, wobei die Steuereinheit vorzugsweise dazu programmiert ist, den Heizbetrieb des Beutelwärmers beim Detektieren von Flüssigkeit bzw. Feuchtigkeit zu unterbrechen und/oder ein optisches bzw. akustisches Alarmsignal für eine Bedienperson des Beutelwärmers auszugeben.
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Nach der Erfindung kann der Beutelwärmer Arretiermittel zum Arretieren der klapp- bzw. schwenkbaren Lasche in Schließstellung aufweisen. Die Arretiermittel können insbesondere zumindest teilweise magnetisch sein, d. h. zumindest einen Permanent- oder einen von der Steuereinheit ansteuerbaren Elektromagneten umfassen. Die Arretiermittel können auch Schnapp- oder Hakelemente umfassen.
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Der Lasche können erfindungsgemäß ein oder mehrere Stellungssensor(en) zur Verschlussüberwachung der Lasche zugeordnet sein. Jeder Stellungssensor ist vorzugsweise mit der Steuereinheit gekoppelt. Die Steuereinheit kann dadurch Stellungssignale einzelnen Stellungssensor(en) auswerten und zur Steuerung des Beutelwärmers, insbesondere zum Ein- bzw. Ausschalten des Heizbetriebs des Beutelwärmers (bzw. dessen Heizplatten), heranziehen.
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Es versteht sich, dass die Heizplatten aus einem gut wärmeleitfähigen Material wie beispielsweise einem Metall, z. B. Aluminium, Stahl, Kupfer, oder einer anderen gut wärmeleitfähigen Metalllegierung bestehen.
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Die Außenseiten der Heizplatten können erfindungsgemäß zumindest abschnittsweise elektrisch isoliert sein, um einen erhöhten elektrischen Berührschutz zu gewährleisten. Im konstruktiv einfachsten Fall sind die Heizplatten nach der Erfindung mit einem elektrischen Isoliermaterial, beispielsweise einem elektrisch nicht oder nur schwach leitfähigen Kunststoff, beschichtet.
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Das erfindungsgemäße Flüssigkeitswärmesystem umfasst einen vorstehend erläuterten Beutelwärmer und einen Flüssigkeitswärmebeutel, der an einer seiner Schmalseitenkanten eine Einführlasche aufweist, wobei die Einführlasche vorzugsweise mit einer Durchgangsausnehmung für den Sensor des Beutelwärmers versehen ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist bei dem Flüssigkeitswärmebeutel die Grundform lang gestreckt ausgebildet. Das Durchflussvolumen hat dadurch eine U-förmige Ausformung. Der Flüssigkeitswärmebeutel kann insbesondere aus PVC oder aus Polyurethan bestehen. Polyurethan bietet gegenüber PVC eine bessere thermische Leitfähigkeit.
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Im Hinblick auf die elektrische Betriebssicherheit hat es sich als vorteilhaft ergeben, wenn die Steuereinheit derart programmiert ist, dass eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem Netzanschluss des Beutelwärmers und einer Funktions- bzw. Schutzerdung des Beutelwärmers und einer Person, die mit dem Beutelwärmer elektrisch leitfähig verbunden ist, im elektrischen Fehlerfall unterbricht. Zu den elektrischen Fehlerfällen zählen insbesondere zu hohe Patienten- oder Geräteableitströme, die für den Menschen als potentiell gefährdend oder gefährdend einzustufen sind. Die Heizplatten weisen bevorzugt doppelt isolierte Heizelemente (z. B. Heizwendel) auf.
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Die vorstehend erläuterten Temperatursensoren können in gleicher Weise mit einer doppelten elektrischen Isolierung versehen sein, ohne dass dadurch die (doppelte) elektrische Isolierung der Heizelemente kompromittiert wird.
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Der Beutelwärmer weist nach der Erfindung bevorzugt eine Datenschnittstelle zur uni- oder bidirektionalen Datenübertragung auf. Dadurch kann der Beutelwärmer durch ein anderes medizinisches Gerät, beispielsweise ein Dialysegerät, gesteuert werden (Master/Slave). Darüber hinaus können weitere Messinformationen, beispielsweise zur Körpertemperatur eines Patienten, dem die mit dem Beutelwärmer aufzuheizende Flüssigkeit appliziert wird, zur Steuerung des Beutelwärmers herangezogen werden. In diesem Fall kann beispielsweise ein Patiententhermometer über die Datenschnittstelle mit der Steuereinheit des Beutelwärmers verbunden werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Die Figuren der Zeichnungen zeigen den erfindungsgemäßen Gegenstand stark schematisiert und sind nicht maßstäblich zu verstehen. Die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen Gegenstandes sind so dargestellt, dass ihr Aufbau gut gezeigt werden kann.
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In der Zeichnung zeigt
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1 ein Flüssigkeitswärmesystem mit einem Beutelwärmer, der zwei Heizplatten aufweist, welche zwischen einander einen Spalt mit einer definierten Spaltbreite ausbilden, wobei der Spalt im Betrieb des Flüssigkeitswärmesystems mittels einer Lasche verschließbar ist, und mit einem Flüssigkeitswärmebeutel zum Erwärmen einer in dem Flüssigkeitswärmebeutel strömenden Flüssigkeit, wobei der Flüssigkeitswärmebeutel innerhalb des Spalts in einer vorgegebenen Betriebsposition relativ zu den beiden Heizplatten angeordnet ist, in einer perspektivischen Ansicht;
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2 die beiden Heizplatten des Flüssigkeitswärmesystem gemäß 1, in einer anderen perspektivischen Ansicht;
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3 das Flüssigkeitswärmesystem gemäß 1 in einer weiteren perspektivischen Ansicht;
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4 das Flüssigkeitswärmesystem gemäß 1 in einer weiteren perspektivischen Ansicht;
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5 das Flüssigkeitswärmesystem gemäß 1 in einer perspektivischen unterseitigen Ansicht;
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6 eine Heizplatte des Flüssigkeitswärmesystems gemäß 1 in einer freigestellten Seitenansicht;
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7 eine Ausführungsform der Lasche des Beutelwärmers gemäß 1, bei der die Lasche ein Profilelement mit einer Nut zum gegenseitigen abstandsinvarianten Fixieren der beiden Heizplatten relativ zueinander aufweist, in einer freigestellten perspektivischen Ansicht;
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8 das Profilelement der Lasche gemäß 7 in einer weiteren Ausführungsform, in perspektivischer Ansicht; und
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9 den Flüssigkeitswärmebeutel des Flüssigkeitswärmesystems gemäß 1 in einer Seitenansicht;
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1 zeigt ein Flüssigkeitswärmesystem 10 bestehend aus einem Beutelwärmer 12 und einem Flüssigkeitswärmebeutel 14. Der Flüssigkeitswärmebeutel 14 ist in den Beutelwärmer 12 eingeführt und vorliegend in seiner bestimmungsgemäßen (vorgegebenen) Betriebsposition innerhalb des Beutelwärmers 12 angeordnet. Der Flüssigkeitswärmebeutel 14 weist eine lang gestreckte Grundform auf und besteht insgesamt aus einem Kunststoffmaterial, beispielsweise aus Polyurethan.
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Der Beutelwärmer 12 weist ein Gehäuse 16 auf, das vorliegend beispielhaft aus einem Kunststoff gebildet ist. Innerhalb des Gehäuses 16 sind zwei Heizplatten 18 angeordnet, die in 2 näher wiedergegeben sind. Die beiden Heizplatten 18 bilden jeweils eine ebene Heizfläche 20 aus, an denen der durchströmte Flüssigkeitswärmebeutel 14 im Betriebszustand des Flüssigkeitswärmesystems anliegt.
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Die beiden Heizplatten 18 sind im wesentlichen rechteckig ausgebildet und derart voneinander beabstandet einander gegenüberliegend angeordnet, dass zwischen den beiden Heizplatten 18 ein Spalt 22 mit einer definierten Spaltbreite b zur Aufnahme des Flüssigkeitswärmebeutels 14 ausgebildet ist. Die Spaltbreite b kann 1 mm bis 3 mm, insbesondere ungefähr 1,5 mm betragen. Die beiden Heizplatten 18 sind an einer ersten Längsseitenkante 24 mit Befestigungsmitteln 26 derart miteinander verbunden, dass die beiden Heizflächen 20 durch die Befestigungsmittel 26 parallel zueinander angeordnet sind. Die Befestigungsmittel 26 des Beutelwärmers 12 sind derart ausgebildet, dass eine, in einem in den Beutelwärmer 12 eingeführten Flüssigkeitswärmebeutel 14 auftretende Druckveränderung, z. B. durch Änderungen der Durchflussgeschwindigkeit der darin strömend geführten Flüssigkeit, zu keiner bzw. keiner nennenswerten Veränderung der Spaltbreite b führt. Die beiden Heizplatten 18 sind biegesteif ausgebildet.
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Die niedrige Spaltbreite b gewährleistet einen geringen durchströmbaren Querschnitt bzw. ein geringes Beutelvolumen des Flüssigkeitswärmebeutels 14 und damit eine gleichmäßige Durchströmung des Flüssigkeitswärmebeutels 14 sowie eine besonders effektive und gleichmäßige Erwärmung der jeweilig aufzuwärmenden Flüssigkeit.
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Der Spalt 22 ist entlang einer zweiten Längsseitenkante 24 und beider Schmalseitenkanten 28, 30 (1) der Heizplatten 18 offen ausgebildet, um ein einfaches Einführen des Flüssigkeitswärmebeutels 14 in den Beutelwärmer 12 zu ermöglichen.
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Der Beutelwärmer 12 weist eine klapp- bzw. schwenkbare Lasche 32 (1) auf, durch die der Spalt 22 während des Betriebs des Flüssigkeitswärmesystems 10 entlang der zweiten Längsseitenkanten 24 abdichtbar bzw. verschließbar ist. Die Lasche 32 dient dazu, eine aus dem Flüssigkeitswärmebeutel 14 austretende Flüssigkeit, etwa bei einer Beschädigung des in dem Beutelwärmer 12 angeordneten Fiüssigkeitswärmebeutels 14, zu zwei stirnseitigen Gehäusebereichen des Beutelwärmers 12 zu leiten, die jeweils als ein Flüssigkeitssammelbereich ausgebildeten sind. Ein erster Flüssigkeitssammelbereich ist in 1 mit 33 bezeichnet. Der erste Flüssigkeitssammelbereich 33 ist als eine Gehäusevertiefung zum Sammeln der ausgetretenen Flüssigkeit ausgebildet.
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Die Lasche 32 weist ein magnetisches Arretiermittel 34 auf, durch das die Lasche 32 in ihrer Schließstellung am Gehäuse 16 arretierbar ist. Das Gehäuse 16 ist mit einem ferromagnetischen Halteelement versehen (nicht gezeigt), das dem magnetischen Arretiermittel 34 der Lasche 32 zugeordnet ist.
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Wie in 2 gezeigt ist, weisen die beiden Heizplatten 18 an ihren dem Betrachter zugewandten Schmalseitenkanten 30 zwei Nutansätze 36 auf. Die Nutansätze 36 sind zu einer Einlassleitung 38 und zu einer Auslassleitung 40 des Flüssigkeitswärmebeutels 14 derart komplementär ausgeformt, dass die Einlassleitung 38 und die Auslassleitung 40 des Flüssigkeitswärmebeutels 14 in seiner vorgegebenen Betriebsposition innerhalb des Beutelwärmers 12 in den Nutansätzen 36 formschlüssig gehalten sind.
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Zum Einlegen eines Flüssigkeitswärmebeutels 14 in den Beutelwärmer 12 wird der Flüssigkeitswärmebeutel 14 mit einer Hand an einer nachstehend im Zusammenhang mit 3 näher erläuterten Einführlasche und mit der anderen Hand auf der Seite der Einlass/Auslassleitung gehalten und zwischen die Heizplatten 18 von der offenen Langseitenkante 26 aus in den Spalt 22 eingeführt. Daraufhin wird an dem Flüssigkeitswärmebeutel 14 geringfügig, z. B. wenige Millimeter, in Richtung der Einführlasche gezogen. Dadurch werden die an den Flüssigkeitswärmebeutel 14 angeschlossene Einlass- und Auslassleitung 38, 40 in die Nutansätze 36 hineingezogen, wodurch diese in den Nutansätzen formschlüssig gehalten werden. Dies führt zu einem Knickschutz der Einlassleitung 38 und der Auslassleitung 40.
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Die Heizplatten 18 bestehen vorzugsweise aus Metall, wie beispielsweise Aluminium, Stahl, Kupfer oder einer anderen gut wärmeleitfähigen Metalllegierung.
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Die Heizplatten 18 können erfindungsgemäß zumindest abschnittsweise elektrisch isoliert sein, um einen erhöhten elektrischen Berührschutz zu gewährleisten. Im konstruktiv einfachsten Fall sind die Heizplatten 18 mit einem elektrischen Isoliermaterial (nicht gezeigt), beispielsweise einem elektrisch nicht oder nur schwach leitfähigen Kunststoff, beschichtet.
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3 zeigt das Flüssigkeitswärmesystem 10 in einer perspektivischen Ansicht und mit in Dicht- bzw. Schließstellung angeordneter Lasche 32. Die Lasche ist mit einer Griffmulde 32a versehen.
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In 4 ist das Flüssigkeitswärmesystem 10 in einer anderen perspektivischen Ansicht gezeigt. Das Gehäuse 16 des Beutelwärmers 12 weist einen Gehäusefortsatz 42 auf. Der Gehäusefortsatz 42 ist im Bereich der Gehäuseoberseite 44 mit einem Sensor 46 versehen. Der Sensor 46 dient dazu, den Flüssigkeitswärmebeutel 14 in seiner vorgegebenen Betriebsposition innerhalb des Spalts 22 zu detektieren, d. h. die korrekte Position des Flüssigkeitswärmebeutels zwischen den beiden Heizplatten 18 zu erkennen. Der Sensor 44 weist vorliegend einen elektrischen Taster 46a auf, der durch den Flüssigkeitswärmebeutel 14 unmittelbar aktivierbar bzw. betätigbar ist. Der Sensor 46 kann zwecks eines vereinfachten Austauschs am Gehäuse 16 festgeschraubt oder mit dem Gehäuse 16 verrastet sein. Andere Befestigungsarten (bspw. Kleben) sind vorstellbar. Der Sensor 46 ist vorliegend aus Gründen der Betriebssicherheit sowie zur vereinfachten Reinigung des Beutelwärmers 12 mit einem in 4 nicht näher bezeichneten gekapselten Sensorgehäuse versehen.
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Wie in 4 gezeigt ist, erstreckt sich der Sensor 46 von dem Gehäuse 16 des Beutelwärmers 12 weg. Der Sensor 46 durchgreift eine Durchgangsausnehmung 48 der vorstehend genannten Einführlasche 50 des Flüssigkeitswärmebeutels 14. Die Durchgangsausnehmung 48 des Flüssigkeitswärmebeutels 14 ist dabei derart bemessen, dass die Durchgangsausnehmung beim Auffädeln der Einführlasche 50 auf den Sensor 46 den elektrischen Taster 46a betätigt. Dies kann beispielsweise durch eine elastische Rückformkraft erreicht werden, die aus einer dem Material der Einführlasche 50 innewohnenden Eigenelastizität abgeleitet ist.
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Der Gehäusefortsatz 42 weist einen zweiten Flüssigkeitssammelbereich 52 für aus dem Flüssigkeitswärmebeutel ausgetretene Flüssigkeit auf. Der zweite Flüssigkeitssammelbereich 52 weist vorliegend zwei Führungsrinnen 54 auf, die sich am Gehäusefortsatz 42 randseitig in Richtung auf das freie Ende des Beutelwärmers 12 erstrecken und welche einenends über eine quer verlaufende Sammelrinne 56 miteinander verbunden sind. Die ausgetretene Flüssigkeit kann somit über die Führungsrinnen 54 der Schwerkraft folgend der Sammelrinne 56 zugeführt werden.
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Der Flüssigkeitssammelbereich 52 weist einen Flüssigkeitssensor 58 zum Detektieren von Flüssigkeit auf. Der Flüssigkeitssensor 58 ist in der Sammelrinne 56 angeordnet. Es versteht sich, dass auch weitere Flüssigkeitssensoren 58, beispielsweise innerhalb der Führungsrinnen 54, vorgesehen sein können.
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Der Flüssigkeitssensor 58 ist mit einer in 5 gezeigten Steuereinheit 60 des Beutelwärmers 12 gekoppelt. Die Steuereinheit 60 ist beispielhaft an der Gehäuserückseite des Beutelwärmers 12 angeordnet und kann als eine vom Gehäuse abkoppelbare Baueinheit ausgeführt sein. Die Steuereinheit 60 dient der Steuerung und Überwachung aller Betriebsparameter des Beutelwärmers 12. Die Steuereinheit 60 ist dazu programmiert, den Beutelwärmer 12 nur bei Detektion eines in der vorgegebenen Betriebsposition angeordneten Flüssigkeitswärmebeutels 14 in seinen Heizbetriebszustand zu versetzen und/oder in seinem Heizbetriebszustand zu belassen. Bei Aktivierung des Sensors 46 durch den in seiner Betriebsposition angeordneten Flüssigkeitswärmebeutel 14 gibt dieser vorliegend ein oder mehrere elektrische Freigabesignale zum Aktivieren bzw. zum Fortführen eines Heizbetriebs des Beutelwärmers 12 an die Steuereinheit 60 aus. Die Steuereinheit 60 ist weiterhin dazu programmiert, den Heizbetrieb des Beutelwärmers 12 in dem Fall, dass mittels des Flüssigkeitssensors 58 Flüssigkeit bzw. Feuchtigkeit in der Sammelrinne 56 detektiert wird, zu unterbrechen und/oder ein optisches bzw. akustisches Alarmsignal an eine Bedienperson des Beutelwärmers 12 auszugeben.
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In 6 ist eine der beiden Heizplatten 18 in einer freigestellten Draufsicht gezeigt. Die Heizplatte 18 weist eine erste und eine zweite Heizzone 62, 64 auf, die beiden Heizzonen 62, 64 sind in Längsrichtung der Heizplatte 18 hintereinanderliegend angeordnet und überschneiden sich nicht. Die beiden Heizzonen 62, 64 können alternativ auch konzentrisch oder in Querrichtung der Heizplatte 18 nebeneinanderliegend angeordnet sein. Es versteht sich, dass die beiden Heizplatten 18 auch jeweils mehr als 2 Heizzonen 62, 64 aufweisen können. Jede dieser Heizzonen 62, 64 umfasst ein oder mehrere Heizelemente 65, die in 6 mit wellenförmigen Linien wiedergegeben sind. Die beiden Heizzonen 62, 64 bzw. deren Heizelemente (65) sind unabhängig voneinander durch die Steuereinheit 60 (5) einzeln ansteuerbar. Die beiden Heizzonen 62, 64 können dadurch mittels der Steuereinheit je nach erforderlicher Heizleistung des Beutelwärmers 12 auf eine individuell vorgegebene Temperatur der Heizplatten geregelt werden und/oder einzeln zu- bzw. abgeschaltet werden.
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Die Heizplatte 18 weist darüber hinaus einen ersten und einen zweiten Temperatursensor 66, 68 auf, mittels derer die Oberflächentemperatur des Flüssigkeitswärmebeutels und damit näherungsweise die Temperatur einer den Flüssigkeitswärmebeutel durchströmenden Flüssigkeit bestimmbar ist. Die beiden Temperatursensoren 66, 68 sind gegenüber der Heizplatte 18 jeweils thermisch isoliert und in die Heizplatte 18 eingelassen. Die beiden Temperatursensoren 66, 68 schließen mit der Heizfläche der Heizplatte 18 bündig ab und liegen im Betriebszustand des Beutelwärmers 12 an dem in 9 näher wiedergegeben Flüssigkeitswärmebeutel 14 unmittelbar an.
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Der erste Temperatursensor 66 ist in einem ersten Heizplattenbereich 70 der Heizplatte 18 angeordnet, der der Einlassleitung 38 (1, 2) des Flüssigkeitswärmebeutels 14 zugeordnet ist. Der zweite Temperatursensor 68 ist in einem zweiten Heizplattenbereich 72 der Heizplatte 18 angeordnet, der der Auslassleitung 40 (1, 2) des Flüssigkeitswärmebeutels 14 zugeordnet ist.
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Wie in 6 gezeigt ist, weisen die beiden Heizzonen 62, 64 der Heizplatte 18 jeweils einen dritten Temperatursensor bzw. Temperaturmessfühler 73 auf. Die beiden dritten Temperatursensoren 73 sind im Bereich der beiden Heizzonen 62, 64 innerhalb der Heizplatte 18 angeordnet und mit dem Material der Heizplatte 18 im Gegensatz zu dem ersten und dem zweiten Temperatursensor 66, 68 wärmeleitend verbunden.
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Jede der beiden Heizzonen 62, 64 weist somit zumindest ein Heizelement 65 und zumindest einen dritten Temperatursensor 73 auf. Die andere Heizplatte 18 kann in einer zu der in 6 wiedergegebenen Heizplatte 18 entsprechenden Weise ausgebildet sein.
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Die Steuereinheit 60 ist dazu programmiert, anhand der Temperaturmesswerte der Temperatursensoren 66, 68, 73 und/oder anhand einer zuvor über einen definierten Zeitraum ermittelten Heizleistung der Heizplatte 18 bzw. der Heizzonen 62, 64 mittels eines in der Steuereinheit abgespeicherten Algorithmus eine Ist-Temperatur der Flüssigkeit zu berechnen bzw. die Temperatur der aus dem Flüssigkeitswärmebeutel 14 herausgeführten Flüssigkeit auf eine jeweils vorgegebene Soll- oder Set-Temperatur zu regeln. Durch die Berücksichtigung der Heizleistung der Heizzonen 62,64 der Heizplatten 18 kann die Soll-Temperatur der Heizzonen/Heizplatten in Abhängigkeit von der Set-Temperatur der aus dem Flüssigkeitswärmebeutel 14 herausgeführten Flüssigkeit dynamisch auf eine jeweilige Strömungsrate der Flüssigkeit im Flüssigkeitswärmebeutel 14 ausgerichtet vorgegeben werden. Bei größeren Strömungsraten der Flüssigkeit werden die Temperaturen der Heizzonen 62, 64 der Heizplatten 18 von der Steuereinheit 60 mithin auf eine entsprechend größere Soll-Temperatur eingestellt (geregelt), als dies bei kleineren Strömungsraten der Flüssigkeit der Fall ist.
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Im Hinblick auf die elektrische Betriebssicherheit des Beutelwärmers 12 hat es sich darüber hinaus als vorteilhaft ergeben, wenn die Steuereinheit 60 derart programmiert ist, dass eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem Netzanschluss 74 (5) des Beutelwärmers 12 und einer Funktionserdung (nicht gezeigt) des Beutelwärmers 12 und einer Person, die mit dem Beutelwärmer 12 elektrisch leitfähig verbunden ist, im elektrischen Fehlerfall unterbricht. Zu den elektrischen Fehlerfällen zählen insbesondere zu hohe Patienten- oder Geräteableitströme, die für den Menschen als potentiell gefährdend oder gefährdend einzustufen sind. Die Heizplatten 18 weisen bevorzugt doppelt isolierte Heizelemente (z. B. Heizwendel) auf.
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Die Steuereinheit 60 verfügt gemäß 5 über eine Datenschnittstelle 76 zur uni- oder bidirektionalen Datenübertragung. Der Beutelwärmer 12 kann über die Datenschnittstelle 76 mit einem anderen Gerät, beispielsweise einem Dialysegerät, verbunden und durch das andere Gerät im Sinne eines Master/Slave Betriebs („fremd”-)gesteuert werden. Darüber hinaus können über die Datenschnittstelle 76 weitere Messgeräte (nicht gezeigt), etwa zur Bestimmung der Körpertemperatur eines mit dem Flüssigkeitswärmesystem 10 zu behandelnden Person, angeschlossen werden.
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Die in 1 dargestellte Lasche 32 des Beutelwärmers kann zusätzlich dazu ausgebildet sein, in ihrer Schließstellung (3) die beiden Heizplatten 18 im Bereich ihrer zweiten Längsseitenkanten 24 abstandsinvariant gegeneinander zu fixieren. Auf diese Weise kann die definierte Spaltbreite b (2) des zwischen den beiden Heizplatten 18 ausgebildeten Spalts 22 im Betrieb des Beutelwärmers 12 auch bei größeren Druckbelastungen der beiden Heizplatten 22 gewährleistet werden.
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Die Lasche 32 kann dazu, wie dies in 7 gezeigt ist, innenseitig eine Nut 78 aufweisen, in die die beiden Heizplatten 18 mit ihren zweiten Längsseitenkanten 24 in der in 3 gezeigten Schließstellung der Lasche 32 eingreifen. Die Nut 78 weist einander zuweisende Nutflanken 80 auf, die in Schließstellung der Lasche 32 an den Heizplatten 18 zumindest abschnittsweise formschlüssig anliegen.
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In Schließstellung der Lasche 32 werden die beiden Heizplatten 18 somit im Bereich ihrer zweiten Längsseitenkanten 24 (3) von der Lasche 32 klammerartig umgriffen.
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Die Nut weist eine definierte Nutbreite 82 auf. Die Nutbreite 82 ist derart gewählt, dass sie der Summe der definierten Spaltbreite b und der Dicke der beiden Helzplatten 18 (3) entspricht. Dadurch wird im Betrieb des Beutelwärmers 12 und bei geschlossener Lasche 32 eine unerwünschte Vergrößerung der vorgegebenen Spaltbreite b des Spalts 22 (2) zuverlässig unterbunden.
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Die Lasche 32 kann darüber hinaus ein in 7 widergegebenes Distanzstück 84 aufweisen, das am Nutgrund 86 der Nut 78 angeordnet ist. Das Distanzstück erstreckt sich von dem Nutgrund 86 der Nut weg und ragt in der Schließstellung der Lasche 32 (3) in den Spalt 22 zwischen den beiden Heizplatten 18 hinein. Das Distanzstück 84 weist eine Dicke (in 7 nicht gezeigt) auf, die der vorgegebenen Spaltbreite b (7) entspricht oder im Wesentlichen entspricht. In Schließstellung der Lasche 32 liegt das Distanzstück 84 an den beiden Heizplatten 18 innenseitig formschlüssig an. Einem Unterschreiten der vorgegebenen Spaltbreite b kann dadurch zuverlässig entgegengewirkt werden.
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Die Nut 78 kann unmittelbar durch im Material der Lasche 32 ausgeformt sein. Wie in 7 gezeigt ist, kann die Nut 78 auch durch ein im Querschnitt U-förmiges Profilelement 88 gebildet sein. Das Profilelement 88 kann in die Lasche 32 eingelassen und an dieser befestigt, beispielsweise festgeklebt, sein. Das Profilelement 88 besteht vorliegend aus Aluminium.
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Die Lasche 32 kann anstatt oder zusätzlich zum magnetischen Haltemittel 34 gemäß 1 klammerartige Arretiermittel 90 aufweisen, mittels derer die Lasche 32 in ihrer Schließstellung am Gehäuse bzw. an den beiden Heizplatten des Beutelwärmers 18 arretierbar ist.
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Die beiden Nutflanken 80 der Lasche 32 können darüber hinaus, wie dies in 8 am Beispiel der in der 8 unteren Nutflanke 80 gezeigt ist, jeweils mit einem oder mit mehreren Profilvorsprüngen 92 versehen sein. Die Profilvorsprünge 92 liegen an den beiden Heizplatten 18 in Schließstellung der Lasche 32 (3) rückseitig an.
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In 9 ist der Flüssigkeitswärmebeutel 14 in einer freigestellten Ansicht gezeigt. Der Flüssigkeitswärmebeutel 14 weist eine lang gestreckte Grundform auf. Die Einführlasche 50 des Flüssigkeitswärmebeutels 14 mit der Durchgangsausnehmung 48 für den Sensor 46 des Beutelwärmers 12 (1) ist gut zu erkennen. Das Durchflussvolumen des Flüssigkeitswärmebeutels 14 weist eine U-förmigen Ausformung auf. Der Flüssigkeitswärmebeutel 14 besteht aus einem verschweißten Folienmaterial, insbesondere aus PVC oder aus Polyurethan. Die Einlass- und Auslassleitung 38, 40 sind ebenfalls aus einem Kunststoffmaterial gefertigt und können mit dem Flüssigkeitswärmebeutel verklebt und/oder verschweißt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004026446 B4 [0004]