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Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrlagiges, bahnförmiges Filtermaterial für Filterelemente zur Filtration von Gasen und/oder Flüssigkeiten. Die Erfindung betrifft außerdem ein Filterelement, das mittels eines derartigen Filtermaterials hergestellt ist. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Filtermaterials.
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Filtrationsaufgaben gibt es in vielen Bereichen der Technik. Von besonderer Bedeutung sind im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Fahrzeuganwendungen, also Filtrationsaufgaben an bzw. in Fahrzeugen, wie zum Beispiel bei einem Luftfilter, einem Kraftstofffilter, einem Ölfilter.
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In einem Filter bzw. einer Filtereinrichtung kommen Filterelemente zum Einsatz, die jeweils zumindest einen Filterkörper aufweisen. Der Filterkörper ist dabei bevorzugt aus einem bahnförmigen Filtermaterial hergestellt, das zur Ausbildung des Filterkörpers gefaltet bzw. plissiert ist. Für eine effiziente Filtration und lange Standzeiten sind mehrlagige Filtermaterialien grundsätzlich bekannt. Zur Realisierung hoher Abscheidegrade für kleine und kleinste Verunreinigungen sind außerdem Nanofilter bekannt. Bei der Filtration existiert das allgemeine Problem, dass mit zunehmendem Filtrationsgrad auch ein Durchströmungswiderstand des Filtermaterials zunimmt. Wird beispielsweise ein besonders hoher Filtrationsgrad, insbesondere in Verbindung mit einer Nanostruktur, angestrebt, ergibt sich für das zugehörige Filtermaterial in der Regel ein sehr hoher Durchströmungswiderstand. Hohe Durchströmungswiderstände sind jedoch nachteilig, da sie zum einen das Filtermaterial mechanisch belasten und zum anderen ggf. eine angepasste Peripherie erfordern, wie zum Beispiel erhöhte Förderleistungen von Pumpen sowie verstärkte Dichtungsmaßnahmen.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Filtermaterial bzw. für ein Filterelement bzw. für ein Herstellungsverfahren eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch einen hohen Filtrationsgrad bei vergleichsweise geringem Durchströmungswiderstand auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das Filtermaterial zumindest dreilagig auszugestalten und dementsprechend zumindest mit einer Vlieslage, einer Nanofaserlage und einer Celluloselage auszustatten. Die Nanofaserlage ist dabei zwischen der Vlieslage und der Celluloselage angeordnet. Hierzu wird die Nanofaserlage durch eine Beschichtung der Vlieslage mit Nanofasern gebildet. Außerdem wird die Celluloselage mittels eines Klebestoffs mit der Nanofaserlage verklebt. Hierdurch wird ein fester Verbund zwischen den drei einzelnen Lagen realisiert, da die Nanofaserlage sowohl mit der Vlieslage als auch mit der Celluloselage fest verbunden ist. Es hat sich gezeigt, dass das so gebildete, mehrlagige Filtermaterial vom jeweiligen zu reinigenden Medium vergleichsweise geradlinig durchströmbar ist, was auf die feste Verbindung der einzelnen Lagen untereinander zurückgeführt wird. Bei lose aneinander anliegenden Lagen ist dagegen häufig eine Scherströmung zu beobachten, die sich also parallel zur Ebene der jeweiligen Lage orientiert. Derartige Scherströmungen werden beim hier vorgestellten Filtermaterial weitgehend vermieden, so dass die einzelnen Lagen weitgehend quer zu ihrer Ebene durchströmt werden, also im Wesentlichen nur in ihrer Dickenrichtung. Hierdurch lässt sich der Durchströmungswiderstand signifikant reduzieren.
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Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Celluloselage zumindest an einer der Nanofaserlage zugewandten Seite mit einer Imprägnierung versehen sein. Durch diese Imprägnierung wird erreicht, dass der Klebstoff zwar eine feste Verbindung zwischen der Nanofaserlage und der Celluloselage herstellen kann, jedoch nicht so weit in die Celluloselage eindringen kann, dass er dadurch die Poren der Celluloselage verschließt.
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Entsprechend einer zweckmäßigen Weiterbildung kann die Imprägnierung auf den Klebstoff abgestimmt sein, derart, dass die Imprägnierung gezielt ein Eindringen des Klebstoffs in die Celluloselage verhindert oder zumindest behindert.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann der Klebstoff auf einer Wasserbasis hergestellt sein. Derartige Klebstoffe zeichnen sich durch eine relativ hohe Umweltverträglichkeit aus. Insbesondere kann dadurch auch ein Recycling des Filtermaterials vereinfacht werden.
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Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, die Imprägnierung auf einer Silikonbasis herzustellen oder durch Silikon zu bilden. Eine derartige Imprägnierung wirkt stark hydrophob und kann dadurch eine Benetzung der Celluloselage mit Wasser bzw. mit einem wasserbasierten Klebstoff behindern.
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Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die Nanofaserlage in einer Dickenrichtung des Filtermaterials eine zunehmende Faserdicke und/oder eine zunehmende Faserdichte aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass auch eine derartige Ausführungsform zu einem reduzierten Durchströmungswiderstand führen kann, wobei gleichzeitig ein hoher Filtrationsgrad realisierbar ist. Die Faserdicke und die Faserdichte beeinflussen signifikant den Filtrationsgrad sowie den Durchströmungswiderstand. Durch die hier vorgeschlagene Graduierung der Faserdicke und/oder der Faserdichte wird somit auch die Filtrationswirkung graduiert. Dies führt dazu, dass grobe Verunreinigungen in einem Bereich niedriger Filtration zurückgehalten werden, während kleinere Verunreinigungen tiefer in das Filtermaterial eindringen können und darin in einem Bereich mit höherem Filtrationsgrad aufgehalten werden. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Filtermaterial, dessen Nanofasern in der Dickenrichtung hinsichtlich Faserdicke und Faserdichte kontinuierlich gefertigt sind, kann durch die vorgeschlagene Graduierung, bei gleichem Filtrationsgrad ein reduzierter Durchströmungswiderstand realisiert werden. Dies wird damit erklärt, dass bei einer herkömmlichen Nanofaserstruktur sowohl die groben als auch die kleinen Verunreinigungen bereits außen an der Nanofaserstruktur abgeschieden werden.
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Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung können die Faserdicke und/oder die Faserdichte in der Dickenrichtung des Filtermaterials stufenlos, vorzugsweise gleichmäßig, oder gestuft zunehmen. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Faserdicke und/oder die Faserdichte von der Vlieslage zur Celluloselage hin zunimmt. Zweckmäßig kann innerhalb der Nanofaserlage die Faserdicke von 100 nm bis 800 nm variieren.
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Ein erfindungsgemäßes Filterelement zum Filtern von Gasen und/oder Flüssigkeiten umfasst zumindest einen Filterkörper, der im Betrieb des Filterelements von einem Strom aus Gas und/oder Flüssigkeit durchströmt ist, wobei der jeweilige Filterkörper ein Filtermaterial der vorstehend beschriebenen Art aufweist.
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Zur Vergrößerung der durchströmbaren Filterfläche kann das Filtermaterial zweckmäßig plissiert also gefaltet sein.
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Entsprechend einer anderen Ausführungsform kann das Filterelement ein Ringfilterelement mit ringförmigem Filterkörper oder ein Plattenfilterelement mit plattenförmigem Filterkörper sein.
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Ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren, mit dem ein mehrlagiges, bahnförmiges Filtermaterial, insbesondere der vorstehend beschriebenen Art, hergestellt werden kann, charakterisiert sich dadurch, dass eine bahnförmige Vlieslage einseitig mit Nanofasern beschichtet wird, um unmittelbar an der Vlieslage eine Nanofaserlage zu erzeugen. Ferner wird auf eine Celluloselage zumindest einseitig ein Klebstoff aufgebracht. Schließlich werden die Celluloselage und die Vlieslage zusammengeführt, derart, dass der Klebstoff die Celluloselage mit der Nanofaserlage verbindet. Auch hier kann grundsätzlich als Option vorgesehen sein, die Celluloselage vor dem Aufbringen des Klebstoffs zumindest einseitig mit einer Imprägnierung zu versehen.
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Die Nanofasern können entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform in einer Beschichtungsstation auf die Vlieslage elektrostatisch aufgebracht werden, wobei in einem Faserabgabeabschnitt dieser Beschichtungsstation zwischen dem flüssigen Fasermateral und der Vlieslage ein Abstand besteht. Es erfolgt somit keine unmittelbare Kontaktierung, zwischen der Vlieslage und dem flüssigen Fasermaterial. Insbesondere kommt es zu keinem Eintauchen der Vlieslage in das flüssige Fasermaterial. Vielmehr wird die Vlieslage beabstandet am flüssigen Fasermaterial vorbeigeführt. Mittels elektrostatischer Ladung können zwischen dem flüssigen Fasermaterial und der Vlieslage Ionenströme erzeugt werden, die das Fasermaterial molekülweise auf die Vlieslage transportieren. Damit sich die Moleküle des Fasermaterials aus dem flüssigen Fasermaterial besser ablösen und über den Ionenstrom zur Vlieslage gelangen können, ist es zweckmäßig, innerhalb des Faserabgabeabschnitts eine linienförmige oder punktförmige Oberfläche für das flüssige Fasermaterial zu schaffen, um dort besonders hohe elektrostatische Spannungen erzeugen zu können. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass eine Walze an ihrer Unterseite in das flüssige Fasermaterial eintaucht und an ihrer Oberseite der Vlieslage zugewandt ist. Besonders vorteilhaft ist jedoch eine Ausführungsform, bei welcher der Faserabgabeabschnitt durch eine Art Förderband gebildet ist, das mehrere stabförmige Abgabeelemente aufweist, die in der Bewegungsrichtung des Förderbands hintereinander angeordnet sind und in der Bewegungsrichtung des Förderbands voneinander beabstandet sind. Das Förderband taucht an seiner Unterseite in das flüssige Fasermaterial ein und ist an seiner Oberseite der Vlieslage zugewandt. Die stabförmigen Abgabeelemente werden durch die Bewegung des Förderbands in das Fasermaterial eingetaucht und dabei mit Fasermaterial getränkt, das sie dann an der anderen Seite über eine linienförmige Oberfläche mit Hilfe der Elektrostatik bzw. mit Hilfe der Ionenströme an die Vlieslage abgeben können.
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Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Abstand in der Bewegungsrichtung der Vlieslage zunehmen oder abnehmen. Es hat sich gezeigt, dass der Abstand zwischen Vlieslage und der jeweiligen, das Fasermaterial abgebenden Oberfläche, die bevorzugt linienförmig ausgestaltet ist, entscheidend ist für die realisierbare Faserdicke und/oder Faserdichte. Durch Verändern des Abstands in der Bewegungsrichtung kann somit die Faserdicke und/oder die Faserdichte beeinflusst werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann die Vlieslage mit einer Neigung gegenüber einer horizontalen und ebenen Oberfläche des Fasermaterials vorbeibewegt werden. Hierdurch wird ein kontinuierlich abnehmender bzw. kontinuierlich zunehmender Abstand zwischen Vlieslage und Fasermaterial erreicht.
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Bei einer anderen Ausführungsform können mehrere Faserabgabeabschnitte in er Bewegungsrichtung der Vlieslage hintereinander vorgesehen sein, in denen verschiedene Abstände zwischen dem Fasermaterial und der Vlieslage bestehen. Dabei kann grundsätzlich jeder einzelne Faserabgabeabschnitt gemäß der vorstehend beschriebenen Art als Förderband konfiguriert sein.
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Die Vlieslage kann auch als "non-woven" oder als "blow-melt" bezeichnet werden.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch
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1 eine stark vereinfachte Schnittansicht eines Filtermaterials,
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2 eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zum Herstellen von Filtermaterial,
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3 eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Beschichtungsstation,
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4 eine Ansicht wie in 3, jedoch bei einer anderen Ausführungsform der Beschichtungsstation.
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Entsprechend 1 umfasst ein mehrlagiges, bahnförmiges Filtermaterial 1, das sich für die Herstellung von Filterelementen sowie zur Filtration von Gasen und/oder Flüssigkeiten eignet, einen wenigstens dreilagigen Aufbau, so dass das Filtermaterial 1 eine Vlieslage 2, eine Nanofaserlage 3 und eine Celluloselage 4 aufweist. Die Nanofaserlage 3 ist dabei zwischen der Vlieslage 2 und der Celluloselage 4 angeordnet. Die Nanofaserlage 3 ist bevorzugt dadurch gebildet, dass auf die Vlieslage 2 eine Beschichtung aus Nanofasern aufgebracht ist. Hierdurch ist die Nanofaserlage 3 fest mit der Vlieslage 2 verbunden. Die Celluloselage 4 ist mittels eines Klebstoffs 5 auf die Nanofaserlage 3 aufgeklebt, also ebenfalls fest mit der Nanofaserlage 3 verbunden. Zweckmäßig ist die Celluloselage 4 an einer der Nanofaserlage 3 zugewandten Seite mit einer Imprägnierung 6 versehen. Somit erfolgt die Verklebung der Nanofaserlage 3 mit der Celluloselage 4 mittels des Klebstoffs 5 mittelbar, nämlich über die Imprägnierung 6.
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Die Imprägnierung 6 ist auf den Klebstoff 5 abgestimmt, derart, dass die Imprägnierung 6 ein Eindringen des üblicherweise in flüssiger Form aufgebrachten, nicht getrockneten bzw. nicht ausgehärteten Klebstoffs 5 in die Celluloselage 4 verhindert oder zumindest behindert. Beispielsweise ist der Klebstoff 5 auf einer Wasserbasis hergestellt, so dass er sich insbesondere durch Trocknung verfestigt. Die Imprägnierung 6 ist dann zweckmäßig auf einer Silikonbasis hergestellt oder unmittelbar durch Silikon gebildet.
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Die Nanofaserlage 3 weist in einer in 1 durch einen Pfeil angedeuteten Dickenrichtung 7, die sich quer zu einer Bahnebene 8 erstreckt, in der das Filtermaterial 1 liegt, eine zunehmende Faserdicke und eine zunehmende Faserdichte auf. In der Regel führt eine zunehmende Faserdicke gleichzeitig zu einer zunehmenden Faserdichte, die ihrerseits mit einer Reduzierung der Porengröße der Nanofaserlage 3 und somit mit einer erhöhten Filtrationswirkung einhergeht. Denkbar ist auch eine Ausführungsform, bei der die Faserdicke zunimmt, während die Faserdichte im Wesentlichen konstant bleibt, oder bei der die Faserdichte zunimmt, während die Faserdicke im Wesentlichen konstant bleibt.
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Die Faserdicke und/oder die Faserdichte können in der Dickenrichtung 7 des Filtermaterials 1 stufenlos oder gestuft zunehmen. Bei einer stufenlosen Zunahme kann eine gleichmäßige oder lineare Zunahme bevorzugt sein. Bei einer gestuften Zunahme sind zwei oder mehr Stufen denkbar.
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Vorzugsweise nimmt die Faserdicke bzw. die Faserdichte von der Vlieslage 2 in Richtung zur Celluloselage 4 zu. In diesem Fall also entgegen der Dickenrichtung 7 gemäß 1. Eine bevorzugte Durchströmungsrichtung des Filtermaterials 1 entspricht dann der Richtung, in der auch die Faserdicke bzw. die Faserdichte zunimmt. Dementsprechend ist eine bevorzugte Durchströmungsrichtung des Filtermaterials 1 der Dickenrichtung 7 entgegengerichtet.
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Mit Hilfe des hier gezeigten Filtermaterials 1 lässt sich ein hier nicht gezeigtes Filterelement herstellen, das zum Filtern von Gasen und/oder Flüssigkeiten dient und zum Herausfiltern von festen Verunreinigungen dient. Hierzu umfasst das jeweilige Filterelement zumindest einen Filterkörper, der mit Hilfe eines derartigen Filtermaterials 1 hergestellt ist. Im Betrieb des Filterelements ist dieser Filterkörper von dem zu reinigenden Fluid durchströmt. Zweckmäßig ist das Filtermaterial 1 im Filterkörper plissiert, also zick-zack-förmig gefaltet. Bei bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich beim Filterelement um ein Ringfilterelement, das sich durch einen ringförmigen Filterkörper auszeichnet, oder um ein Plattenfilterelement, das sich durch einen plattenförmigen, insbesondere ebenen, Filterkörper auszeichnet.
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Nachfolgend wird anhand der 2 bis 4 ein Verfahren zum Herstellen eines mehrlagigen, bahnförmigen Filtermaterials 1 näher beschrieben, wobei eine zugehörige Vorrichtung 9 stark vereinfacht wiedergegeben ist.
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Im Rahmen des Herstellungsverfahrens wird eine bahnförmige Vlieslage 2 einseitig mit Nanofasern beschichtet, wodurch unmittelbar an der Vlieslage 2 eine Nanofaserlage 3 erzeugt wird. Hierzu wird die Vlieslage 2 von einer Vlieslagenrolle 10 abgerollt, welche die Vlieslage 2 quasi endlos bereitstellt. In einer Beschichtungsstation 11 erfolgt die einseitige Beschichtung der Vlieslage 2 mit Nanofasern, um daran die Nanofaserlage 3 auszubilden. In den 2 bis 4 wird die Nanofaserlage 3 jeweils an der Unterseite der Vlieslage 2 erzeugt.
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Des Weiteren wird in der Vorrichtung 9 auf eine bahnförmige Celluloselage 4 ein Klebstoff 5 aufgebracht. Hierzu wird die Celluloselage 4 von einer Celluloselagenrolle 12 abgerollt, welche die Celluloselage 4 quasi endlos bereitstellt. In einer Klebstoffaufbringstation 13 wird der Klebstoff 5 auf eine Seite der Celluloselage 4 aufgebracht. Dies kann rein exemplarisch mittels einer Transferwalze 14 erfolgen, die unten in eine mit Klebstoff 5 gefüllte Wanne 15 eintaucht und an ihrer Oberseite den Klebstoff 5 auf die Celluloselage 4 überträgt.
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Zweckmäßig wird die Celluloselage 4 vor dem Aufbringen des Klebstoffs 5 imprägniert. Dies erfolgt in einer Imprägnierstation 16, die auf geeignete Weise die Celluloselage 4 zumindest an der mit dem Klebstoff 5 zu versehenden Seite mit einer Imprägnierung 6 versieht. Das Aufbringen der Imprägnierung 6 kann durch Eintauchen der Celluloselage 4 in ein Imprägniermittelbad oder durch Aufsprühen des Imprägniermittels erfolgen.
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In einer Verbindungsstation 17 werden die Vlieslage 2 und die Celluloselage 4 zusammengeführt, derart, dass der Klebstoff 5 die Celluloselage 4 mit der Nanofaserlage 3 verbindet. Die Verbindungsstation 17 ist hier vereinfacht durch zwei Walzen 18 wiedergegeben, zwischen denen die einzelnen Lagen 2, 3, 4 hindurchgeführt sind, so dass die beiden Walzen 18 über diese Lagen 2, 3, 4 aneinander abrollen. Nach der Verbindungsstation 17 kann eine Heizstation 19 angeordnet sein, die für ein Aushärten bzw. Trocknen des Klebstoffs 5 sorgt. Anschließend kann das dreilagige Filtermaterial 1 auf eine Filtermaterialrolle 20 aufgewickelt werden, die das bahnförmige Filtermaterial 1 quasi endlos bevorratet.
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Gemäß den 3 und 4 kann die Beschichtungsstation 11 die Nanofasern elektrostatisch auf die Vlieslage 2 aufbringen. Hierzu wird die Vlieslage 2 beabstandet zum flüssigen Fasermaterial 21 vorbeigeführt, das hierzu in wenigstens einem Faserabgabeabschnitt 22 der Beschichtungsstation 11 bereitgestellt wird. Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform ist nur ein derartiger Faserabgabeabschnitt 22 vorgesehen.
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Bei der in 4 gezeigten Ausführungsform sind rein exemplarisch drei derartige Faserabgabeabschnitte 22 vorgesehen. Der jeweilige Faserabgabeabschnitt 22 ist hier mit Hilfe eines Förderbands 23 realisiert, das mehrere geradlinige, stabförmige oder stegförmige Abgabeelemente 24 aufweist. Die Abgabeelemente 24 erstrecken sich zweckmäßig über die gesamte Breite der jeweiligen Vlieslage 2 und erstrecken sich dabei quer zu einer Bewegungsrichtung 25 der Vlieslage 2. Die Abgabeelemente 24 erstrecken sich dabei auch quer zu einer Bewegungsrichtung 26 des Förderbands 23. Das Förderband 23 ist so angeordnet, dass es mit seiner Unterseite in eine Wanne 27 eintaucht, in der das flüssige Fasermaterial 21 bevorratet ist. Hierdurch werden die Abgabeelemente 24 in das flüssige Fasermaterial 21 eingetaucht. An seiner Oberseite bewegt sich das Förderband 23 außerhalb des flüssigen Fasermaterials 21 und ist der Vlieslage 2 zugewandt. Die Abgabeelemente 24 definieren zweckmäßig linienförmige Abgabeflächen 28, die der Vlieslage 2 zugewandt sind und die zur Vlieslage 2 beabstandet sind. Ein entsprechender Abstand ist in den 3 und 4 eingezeichnet und mit 29 bezeichnet. Die Abgaselemente 24 können quer zur Bewegungsrichtung 26 des Förderbands 23 mehrere nadelförmige Erhebungen (nicht gezeigt) aufweisen, wodurch sich punktförmige Abgabeflächen 28 realisieren lassen.
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Mit Hilfe einer Ionisierungseinrichtung 30 lassen sich unterschiedliche elektrische Potentiale an der Vlieslage 2 und am Faserabgabeabschnitt 22 generieren, wodurch eine elektrostatische Aufladung realisiert wird, die letztlich zu einem Ionenstrom führt, der Moleküle des Fasermaterials 21 von den Abgabeoberflächen 28 abführt, in Richtung Vlieslage 2 transportiert und an der Vlieslage 2 anhaften lässt.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform nimmt der zuvor genannte Abstand 29 zwischen der Vlieslage 2 und den Abgabeoberflächen 28 in der Bewegungsrichtung 25 der Vlieslage 2 zu, und zwar kontinuierlich. Im Unterschied dazu zeigt 4 eine Ausführungsform, bei welcher der Abstand 29 zwischen der Vlieslage 2 und der jeweiligen Abgabeoberfläche 28 in der Bewegungsrichtung 25 der Vlieslage 2 abnimmt, und zwar gestuft.
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In 3 ist die Vlieslage 2 gegenüber einer horizontalen und ebenen Oberfläche 31 des flüssigen Fasermaterials 21 geneigt, derart, dass besagter Abstand 29 in der Bewegungsrichtung 25 der Vlieslage 2 zunimmt. Im Unterschied dazu sind bei der in 4 gezeigten Ausführungsform mehrere Faserabgabeabschnitte 22 vorgesehen, nämlich rein exemplarisch drei Faserabgabeabschnitte 22. Die Faserabgabeabschnitte 22 sind in der Bewegungsrichtung 25 der Vlieslage 2 hintereinander angeordnet und unterscheiden sich voneinander durch unterschiedliche Abstände 29 gegenüber der Vlieslage 2. Jeder Faserabgabeabschnitt 22 besitzt ein Förderband 23 der mit Bezug auf 3 beschriebenen Art, wobei diese Förderbänder 23 in 4 jedoch vereinfacht dargestellt sind; insbesondere sind die einzelnen Abgabeelemente 24 sowie deren Abgabeoberflächen 28 nicht dargestellt.
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In den 2 bis 4 sind außerdem mehrere Umlenkrollen 32 angedeutet, welche die Vlieslage 2 bzw. die Celluloselage 4 bzw. das Filtermaterial 1 umlenken oder ausrichten.