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Die Erfindung betrifft eine Messeinrichtung gemäß Patentanspruch 1.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2006 007 741 A1 ist ein Verfahren zur Strommessung in mindestens einer Leitung eines elektrischen Schaltkreises mittels eines Schaltwiderstands bekannt. Dabei wird vorgeschlagen, dass als Schaltwiderstand eine stromführende Leiterbahn des Schaltkreises verwendet wird, aus der ein absoluter Widerstand zwischen zwei Spannungsabnahmepunkten aus einer Kalibriermessung mittels eines Teststroms ermittelt wurde und deren Temperaturgang bekannt ist, wobei zur Spannungsmessung die Spannungsdifferenz zwischen den Spannungsabnahmepunkten dieser Leiterbahn gemessen wird. Die Temperatur der Leiterbahn wird über die Spannungsdifferenz bei einem aufgeprägtem Teststrom bei einer thermisch angekoppelten Leiterbahn bekannten Widerstands- und Temperaturgangs ermittelt, wobei nach ermittelter Temperatur der absolute Widerstand der stromführenden Leiterbahn des Schaltkreises berechnet wird und aus der Spannungsdifferenz zwischen den Spannungsabnahmepunkten der Strom führenden Leiterbahn und ihrem errechneten absoluten Widerstand der Strom berechnet wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Messeinrichtung zum Messen eines durch eine Leiterbahn einer Leitplatte fließenden Stroms bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mittels einer Messeinrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in abhängigen den Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine verbesserte Messeinrichtung zur Messung eines durch eine Leiterbahn einer Leiterplatte fließenden Stroms dadurch bereitgestellt werden kann, dass die Messeinrichtung einen ersten Spannungsabnahmepunkt und einen zweiten Spannungsabnahmepunkt umfasst. Die beiden Spannungsabnahmepunkte sind an der Leiterbahn angeordnet. Der zweite Spannungsabnahmepunkt liegt dabei stromabwärtsseitig zum ersten Spannungsabnahmepunkt. Des Weiteren ist eine Auswerteeinrichtung vorgesehen. Die Auswerteeinrichtung ist mit dem ersten Spannungsabnahmepunkt mittels einer ersten Verbindung und mit dem zweiten Spannungsabnahmepunkt mittels einer zweiten Verbindung verbunden und ist ausgebildet, eine Spannungsdifferenz zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten zu ermitteln. Zusätzlich ist ein Temperatursensor vorgesehen, wobei der Temperatursensor mit der Auswerteeinrichtung mittels einer dritten Verbindung verbunden ist. Der Temperatursensor ist angrenzend an die Leiterbahn zwischen dem ersten Spannungsabnahmepunkt und dem zweiten Spannungsabnahmepunkt angeordnet. Der Temperatursensor ist ausgebildet, eine Temperatur der Leiterbahn zu erfassen und der Auswerteeinrichtung zur Verfügung zu stellen. Die Auswerteeinrichtung ist ausgebildet, einen die Leiterbahn durchfließenden Strom auf Grundlage der ermittelten Spannungsdifferenz und der erfassten Temperatur der Leiterbahn zu ermitteln.
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Auf diese Weise kann eine besonders kostengünstige Stromermittlung auf Leiterplatten bereitgestellt werden, die zusätzlich besonders exakt ist. Durch die Verwendung der Leiterbahn ist die Messeinrichtung besonders kostengünstig.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Leiterbahn einen ersten Leiterbahnstrang und einen zweiten Leiterbahnstrang auf. Der erste Leiterbahnstrang ist stromabwärtsseitig und stromaufwärtsseitig mit dem zweiten Leiterbahnstrang verbunden. Zwischen dem ersten Leiterbahnstrang und dem zweiten Leiterbahnstrang ist ein Isolatorabschnitt der Leiterplatte angeordnet, wobei an dem Isolatorabschnitt der Temperatursensor angeordnet ist. Dadurch kann eine gleichmäßige Erwärmung und somit eine gleichmäßige Temperaturmessung durch den Temperatursensor gewährleistet werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der erste und der zweite Leiterbahnstrang einen im Wesentlichen identischen Querschnitt auf. Dadurch kann eine gleichmäßige Erwärmung beider Leiterbahnstränge gewährleistet werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der erste Leiterbahnstrang, bezogen auf eine Längsachse der Leiterbahn, symmetrisch zu dem zweiten Leiterbahnstrang ausgebildet. Diese Anordnung gewährleistet, dass die beiden Leiterbahnstränge den gleichen elektrischen Widerstand aufweisen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die dritte Verbindung zur Verbindung der Auswerteeinrichtung mit dem Temperatursensor zumindest teilweise auf einer der Leiterbahn abgewandten Seite der Leiterplatte angeordnet. Dadurch wird sichergestellt, dass der Temperatursensor auf einfache Weise elektrisch mit der Auswerteeinrichtung verbunden werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Auswerteeinrichtung wenigstens einen Speicher und eine Recheneinheit auf. Der Speicher ist mit der Recheneinheit verbunden. In dem Speicher ist wenigstens ein Temperaturkoeffizient und/oder ein elektrischer Widerstand zwischen dem ersten Spannungsabnahmepunkt und dem zweiten Spannungsabnahmepunkt abgelegt. Die Recheneinheit ist ausgebildet, anhand des abgelegten elektrischen Widerstands und des Temperaturkoeffizienten sowie der erfassten Temperatur und der erfassten Spannungsdifferenz zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten den durch die Leiterbahn fließenden Strom zu ermitteln.
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In einer weiteren Ausführungsform ist in dem Speicher wenigstens ein Wärmeübertragungsmodell hinterlegt, wobei die Recheneinheit ausgebildet ist, anhand des im Speicher abgelegten Wärmeübertragungsmodells und der durch den Temperatursensor gemessenen Temperatur eine korrigierte Leiterbahntemperatur zu ermitteln. Durch das Wärmeübertragungsmodell kann eine besonders exakte Temperatur der Leiterbahn ermittelt werden, so dass eine besonders exakte Stromermittlung bereitgestellt werden kann. Dies ist insbesondere von Vorteil, da dadurch die Leiterplatte besonders nahe an ihren thermischen Belastungsgrenzen belastet werden kann und gleichzeitig ein Durchbrennen der Leiterbahn bei hohen Belastungszuständen vermieden werden kann. Gleichzeitig kann auch die Steuerung des Verbrauchers entsprechend an den ermittelten Strom bzw. an die ermittelte Temperatur der Leiterbahn angepasst werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Temperatursensor einen Abstand d von höchstens 10 mm, vorzugsweise von höchstens 5 mm, insbesondere von höchstens 1 mm, zu einer Begrenzung der Leiterbahn auf. Dadurch wird gewährleistet, dass der Temperatursensor zuverlässig die Temperatur der Leiterbahn 20 erfassen kann und nicht durch die Umgebungstemperatur bedingt eine falsche Temperatur ermittelt.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn der Temperatursensor als NTC-Sensor oder PTC-Sensor ausgebildet ist.
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Eine besonders exakte Messung des Stroms kann dann erfolgen, wenn die Leiterbahn zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten einen elektrischen Widerstand von 0,1 bis 20 Milliohm, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Milliohm, aufweist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Messeinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform; und
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2 eine schematische Messeinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Messeinrichtung 10 gemäß einer ersten Ausführungsform.
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Die Messeinrichtung 10 ist an einer Leiterplatte 15 angeordnet. Die Leiterplatte 15 umfasst eine Leiterbahn 20, die oberseitig auf einem Isolator 25 der Leiterplatte 15 aufgebracht ist. Die Leiterbahn 20 ist elektrisch leitend und der Isolator elektrisch isolierend ausgebildet. Die Leiterbahn 20 weist vorzugsweise Kupfer als Werkstoff auf. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die Leiterbahn 20 andersartige Werkstoffe aufweist. Auch ist denkbar, dass die Leiterbahn 20 eine Kupferlegierung aufweist.
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Die Leiterbahn 20 weist ein erstes Ende 30 und ein zweites Ende 35 auf. Mit dem ersten Ende 30 ist die Leiterbahn 20 mit einer Stromquelle 40 verbunden. Mit dem zweiten Ende 35 ist die Leiterbahn 20 mit einem Verbraucher 45 verbunden. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass anstelle der Stromquelle 40 bzw. des Verbrauchers andere elektrische Komponenten vorgesehen sind, die mit dem ersten Ende 30 bzw. mit dem zweiten Ende 35 verbunden sind. Wesentlich dabei ist jedoch, dass die Leiterbahn 20 auch in dieser Ausführungsform dazu genutzt wird, einen Strom zwischen dem ersten Ende 30 und dem zweiten Ende 35 zu leiten.
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Die Messeinrichtung 10 weist eine Auswerteeinrichtung 50 auf. Die Auswerteeinrichtung 50 ist in der Ausführungsform auf der Leiterplatte 15 mit angeordnet, um so eine besonders kompakte Ausgestaltung der Messeinrichtung 10 bereitzustellen. Die Messeinrichtung 10 umfasst ferner einen ersten Spannungsabnahmepunkt 55 und einen zweiten Spannungsabnahmepunkt 60. Die beiden Stromabnahmepunkte 55, 60 sind an der Leiterbahn angeordnet. Der zweite Spannungsabnahmepunkt 60 ist dabei stromabwärtsseitig zum ersten Spannungsabnahmepunkt 55 angeordnet. Zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 ist ein Temperatursensor 65 der Messeinrichtung 10 vorgesehen. Der Temperatursensor 65 ist angrenzend zu einer Begrenzung 70 der Leiterbahn 20 auf der Leiterplatte 15 angeordnet. In der Ausführungsform weist der Temperatursensor 65 einen Abstand d zu der Begrenzung 70 der Leiterbahn 20 auf. Der Abstand d ist in der Ausführungsform höchstens 10 mm, vorzugsweise kleiner 5 mm, insbesondere kleiner 1 mm. Der Temperatursensor 65 ist dabei ausgebildet, eine Temperatur der Leiterbahn 20 zu erfassen. Je näher dabei der Temperatursensor 65 an der Leiterbahn 20 angeordnet wird, desto exakter ist das Messergebnis des Temperatursensors 65. Der Temperatursensor 65 ist in der Ausführungsform beispielhaft groß als NTC-Sensor oder PTC-Sensor ausgebildet. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass andere Temperatursensoren, beispielsweise auch PTC-Sensoren, zur Messung der Temperatur der Leiterbahn 20 eingesetzt werden.
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Die Auswerteeinrichtung 50 umfasst einen Speicher 85, eine Recheneinheit 90 und eine Erfassungseinrichtung 100. Der Speicher 85 ist mit der Recheneinheit 90 über eine vierte Verbindung 95 verbunden. Die Erfassungseinrichtung 100 ist mittels einer fünften Verbindung 105 mit der Recheneinheit 90 verbunden.
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Der erste Spannungsabnahmepunkt 55 ist mittels einer ersten Verbindung 71 mit der Erfassungseinrichtung 100 verbunden. Der zweite Spannungsabnahmepunkt 60 ist mittels einer zweiten Verbindung 75 mit der Erfassungseinrichtung 100 verbunden. Der Temperatursensor 65 ist ferner über eine dritte Verbindung 80 mit der Recheneinheit 85 der Auswerteeinrichtung 50 verbunden. Die Recheneinheit 85 ist ihrerseits mit einer Steuereinrichtung 110 über eine sechste Verbindung 115 verbunden. Die Steuereinrichtung 110 kann beispielsweise ausgebildet sein, einen Elektromotor zu steuern. Die Steuereinrichtung 110 kann ebenso auf der Leiterplatte 15 angeordnet sein.
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Die Stromquelle 40 stellt einen elektrischen Strom bereit, der in das erste Ende 30 der Leiterbahn 20 eingeleitet wird. Der Strom fließt dabei entlang der Leiterbahn in Richtung des Verbrauchers 45. Der Isolator 25 der Leiterplatte 15 dient dabei, einen Stromabfluss aus der Leiterbahn 20 zu weiteren elektrischen Komponenten, die gegebenenfalls auf der Leiterplatte 15 angeordnet sind, zu unterbinden.
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In der Ausführungsform weist die Leiterbahn 20 zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt auf. Dadurch wird gewährleistet, dass die Leiterbahn 20 sich zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 bei der Übertragung von Strom gleichmäßig erwärmt.
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Im Speicher 85 ist ein elektrischer Widerstand der Leiterbahn 20 zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 abgelegt. Der elektrische Widerstand kann beispielsweise mittels herkömmlicher bekannter Widerstandsmessverfahren (vorab) bestimmt werden oder mathematisch aufgrund der durch die Leiterbahn 20 bestimmten Geometrie errechnet werden. Ferner ist im Speicher 85 ein Temperaturkoeffizient des Materials der Leiterbahn 20 abgelegt.
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Aufgrund des Widerstands liegt zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 eine Spannungsdifferenz an, wenn Strom durch die Leiterbahn 20 von der Stromquelle 40 hin zum Verbraucher 45 fließt.
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Die Erfassungseinrichtung 100 ist ausgebildet, die zwischen den Spannungsabnahmepunkten 55, 60 anliegende Spannungsdifferenz bei einem Stromfluss durch die Leiterbahn 20 von der Stromquelle 40 hin zum Verbraucher 45 zu erfassen. Die Erfassungseinrichtung 100 ist ausgebildet, über die fünfte Verbindung 105 der Recheneinheit 85 ein zur Spannungsdifferenz korrespondierendes Spannungssignal bereitzustellen. Das Spannungssignal wird von der Recheneinheit 85 erfasst.
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Der Temperatursensor 65 erfasst die Temperatur der Leiterbahn 20 und stellt über die dritte Verbindung 80 ein zur Erfassung der Temperatur der Leiterbahn 20 korrespondierendes Temperatursignal der Recheneinheit 85 bereit. Die Auswerteeinrichtung 50 erfasst das Temperatursignal des Temperatursensors 65.
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Die Recheneinheit 90 ermittelt auf Grundlage des durch die Erfassungseinrichtung 100 bereitgestellten Spannungssignals und des übermittelten Temperatursignals sowie des im Speicher 85 hinterlegten Temperaturkoeffizienten sowie des Widerstands zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 den durch die Leiterbahn 20 fließenden elektrischen Strom.
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Zusätzlich kann in dem Speicher 90 ein Wärmeübertragungsmodell hinterlegt sein, wobei die Recheneinheit 85 ausgebildet ist, anhand des im Speicher 90 abgelegten Wärmeübertragungsmodells und der durch den Temperatursensor 65 gemessenen Temperatur eine korrigierte Leiterbahntemperatur zu ermitteln. Dabei kann insbesondere in dem Wärmeübertragungsmodell ein erster Wärmeübergang zwischen der Leiterbahn 20 und dem Isolator 25 sowie eine Wärmeübertragung durch den Isolator 25 über den Abstand d hinweg zum Temperatursensor 65 sowie eine zweite Wärmeübertragung vom Isolator 25 auf den Temperatursensor 65 hinterlegt sein. Dadurch kann eine besonders exakte Temperatur der Leiterbahn 20 ermittelt werden.
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Sowohl das Wärmeübertragungsmodell als auch die Ermittlung der Temperatur der Leiterbahn 20 auf Grundlage des im Speicher 90 abgelegten Temperaturkoeffizienten und des Widerstands der Leiterbahn 20 zwischen den zwei Spannungsabnahmepunkten 55, 60 kann mittels im Speicher 90 hinterlegten mathematischer Gleichungen erfolgen.
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Alternativ ist denkbar, dass in dem Speicher 85 auch ein Kennfeld hinterlegt ist. In dem Kennfeld kann beispielsweise zu einer vordefinierten Spannungsdifferenz zwischen den zwei Spannungsabnahmepunkten 55, 60 und einer erfassten Temperatur ein Strom durch die Recheneinheit 90 aus dem Kennfeld abgelegt sein. Die Recheneinheit 85 ist dabei ausgebildet, auf Grundlage der erfassten Spannungsdifferenz und der erfassten Temperatur den im Kennfeld zugeordneten Strom der Leiterbahn zu ermitteln.
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Auch ist denkbar, dass anstatt des Kennfelds eine tabellarische Zuordnung durch die Recheneinheit 90 auf Grundlage der ermittelten Spannungsdifferenz zwischen den zwei Abnahmepunkten und der gemessenen Temperatur durch den Temperatursensor 65 ermittelt wird.
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Die Recheneinheit 85 ist ferner ausgebildet, ein Stromsignal, das mit dem durch die Leiterbahn 20 fleißenden Strom korrespondiert, über die sechste Verbindung 115 der Steuereinrichtung 110 bereitzustellen. Die Steuereinrichung 110 ist ausgebildet, das Stromsignal zu erfassen und die Komponete in Abhängigkeit des Stromsignals zu steuern
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Die Ermittlung der Temperatur der Leiterbahn 20 auf die oben beschriebene Weise hat den Vorteil, dass die Leiterplatte 15, 10 in Kraftfahrzeugen, insbesondere im Motorinnenraum, eingesetzt werden kann, bei der sich die Leiterbahn 20 im Betrieb auf bis zu 170° erwärmen kann. Durch die Messeinrichtung 10 wird dabei vermieden, dass die Leiterbahn 20 überhitzt und die Leiterplatte 15 dauerhaft beschädigt wird. Ferner können Leistungsreserven der Leiterbahn 20 temperaturabhängig optimal ausgenutzt werden. Ein weiterer Vorteil der oben beschriebenen Messeinrichtung 10 ist, dass mittels der Leiterbahn 20 auch mit Gleichstrom betriebene Komponenten, insbesondere Elektromotoren, bestromt werden können und durch die Messeinrichtung 10 der durch die Elektromotoren benötigte Strom ermittelt werden kann.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Messeinrichtung 200 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Die Messeinrichtung 200 ist im Wesentlichen identisch zu der Messeinrichtung 10 von 1 ausgebildet.
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Abweichend zu der in 1 gezeigten geradlinigen Ausgestaltung der Leiterbahn 20 weist die Leiterbahn 20 zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 eine abweichende Ausgestaltung auf. Die Leiterbahn 20 weist zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 einen ersten Leiterbahnabschnitt 205, einen zweiten Leiterbahnabschnitt 210 und einen dritten Leiterbahnabschnitt 215 auf. Die Leiterbahnabschnitte 205, 210, 215 sind angrenzend aneinander angeordnet. Ferner weist die Leiterbahn 20 zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 eine Längsachse 220 auf. Im ersten Leiterbahnabschnitt 205 weist die Leiterbahn 20 die gleiche Ausgestaltung wie in 1 gezeigt auf und ist dabei mit einem etwas rechteckförmigen Querschnitt auf dem Isolator 25 ausgebildet.
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Im zweiten Leiterbahnabschnitt 210 weist die Leiterbahn 20 einen ersten Leiterbahnstrang 225 und einen zweiten Leiterbahnstrang 230 auf. Der erste Leiterbahnstrang 225 ist zu dem zweiten Leiterbahnstrang 230 spiegelsymmetrisch bezogen zur Längsachse 220 ausgebildet. Zwischen den beiden Leiterbahnsträngen 225, 230 ist ein Isolatorabschnitt 235 vorgesehen, an dem eine Oberseite 240 des Isolators 20 hervortritt und nicht durch die Leiterbahn 20 bedeckt ist. Im Isolatorabschnitt 235 ist der Temperatursensor 65 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass der Temperatursensor 65 unmittelbar an der Leiterbahn 20 angeordnet ist und umfangsseitig durch die Leiterbahnstränge 225, 230 umgeben ist. Dadurch kann eine Temperatur der Leiterbahn 20 besonders durch den Temperatursensor 65 erfasst werden. Der Isolatorabschnitt 235 ist dabei derartig ausgebildet, dass der Temperatursensor 65 einen möglichst geringen Abstand d zwischen den beiden Leiterbahnsträngen 225, 230 aufweist. Dadurch kann die Messgenauigkeit erhöht und der Platzbedarf auf der Leiterplatte 15 minimiert werden.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei, wenn der Abstand d höchstens 10 mm, vorzugsweise höchstens 5 mm, insbesondere 1 mm zu der zum Temperatursensor 65 nächstliegenden Begrenzung 70 des Leiterbahnstrangs 225, 230 aufweist. Dabei ist besonders von Vorteil, wenn der Temperatursensor 65 ebenso symmetrisch bezogen auf die Längsachse 220 im Isolatorabschnitt 235 angeordnet ist. Die beiden Isolatorstränge 225, 230 vereinen sich im ersten Leiterbahnabschnitt 205 und im dritten Leiterbahnabschnitt 250.
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Um den Temperatursensor 65 mit der Recheneinheit 85 zu verbinden, ist die dritte Verbindung 80 auf einer zur Leiterbahn 20 gegenüberliegenden Seite des Isolators 25, in 2 auf der Rückseite, geführt.
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Um eine zuverlässige Spannungsdifferenz zwischen dem ersten Spannungsabnahmepunkt 55 und dem zweiten Spannungsabnahmepunkt 60 zu erfassen, ist von Vorteil, wenn die Leiterbahn 20 zwischen dem ersten Stromabnahmepunkt 55 und dem zweiten Stromabnahmepunkt 60 wenigstens einen elektrischen Widerstand von 0,1 bis 20 Milliohm, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Milliohm aufweist.
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Um eine gleichmäßige Erwärmung des ersten Leiterbahnstrangs 225 und des zweiten Leiterbahnstrangs 230 zu gewährleisten, weisen der erste Leiterbahnstrang 225 und der zweite Leiterbahnstrang 230 im Wesentlichen identische Querschnitte auf. Dadurch wird ein Messergebnis des Temperatursensors 65 nicht verfälscht.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Leiterbahnstränge 225, 230 auch andersartig als in 2 gezeigt ausgebildet sein können. Insbesondere ist denkbar, dass die beiden Leiterbahnstränge 225, 230 zwar den gleichen elektrischen Widerstand aufweisen, jedoch geometrisch abweichend zueinander ausgebildet sind. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die beiden Leiterbahnstränge 225, 230 nicht symmetrisch zu der Längsachse 220 der Leiterbahn 20 angeordnet sein müssen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Leiterbahn 20 im Bereich des zweiten Leiterbahnabschnitts 210 um eine Kurve geführt wird und nicht, wie in 2 gezeigt, geradlinig ausgebildet ist.
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Auch wird darauf hingewiesen, dass zwar in den 1 und 2 der Temperatursensor auf der gleichen Seite wie die Leiterbahn 20 angeordnet ist. Jedoch ist auch denkbar, den Temperatursensor 65 auf einer Rückseite gegenüberliegend zur Leiterbahn 20 zwischen den beiden Spannungsabnahmepunkten 55, 60 des Isolators 25 anzuordnen. Dies hätte insbesondere den Vorteil, dass die Messeinrichtung 10, 200 besonders bauraumgünstig ausgebildet ist. Auch wird dadurch der Temperatursensor 65 durch einen dünn ausgebildeten Isolator 25 schnell erwärmt, so dass eine präzise Messung der Temperatur der Leiterbahn 20 bei einem Stromfluss durch die Leiterbahn 20 bestimmt werden kann.
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Ferner wird darauf hingewiesen, dass die Erfassungseinrichtung 100 und/oder die Auswerteeinrichtung 50 ebenso auf der Leiterplatte 15 angeordnet sein können. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die Auswerteeinrichtung 50 und/oder die Erfassungseinrichtung 100 gemeinsam in einem Gehäuse eines Mikrocontrollers oder in einem Mikrocontroller angeordnet sein können. Auch ist denkbar, dass die Auswerteeinrichtung 50 und/oder die Erfassungseinrichtung 100 in bereits auf der Leiterplatte 15 vorgesehen weiteren elektrischen Komponenten, insbesondere Mikrocontrollern, integriert sind.
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Auch wird darauf hingewiesen, dass die in 1 und 2 erläuterten Merkmale miteinander kombiniert werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006007741 A1 [0002]