-
Die Erfindung betrifft Umformmaschinen mit Transfereinrichtungen zum schrittweisen Transport von Werkstücken durch den Arbeitsraum der Umformmaschine, sowie entsprechende Transfereinrichtungen.
-
Bei der automatisierten Bearbeitung von Werkstücken ist es erwünscht, diese schrittweise nacheinander zu verschiedenen Bearbeitungsstationen zu transferieren. Hierzu können beispielsweise Verbundwerkzeuge zum Einsatz kommen, bei welchen ein zusammenhängendes Werkstück (z.B. ein Blechstreifen) schrittweise durch die Maschine mit ihren aufeinander folgenden Bearbeitungsstationen geschoben wird. Alternativ ist oftmals die Bearbeitung in sog. Transferwerkzeugen erwünscht oder aufgrund der Struktur der Werkstücke zwingend. In einem Transferwerkzeug werden einzelne, voneinander getrennte Werkstücke, z.B. Blechstücke, jeweils schrittweise nacheinander einer Bearbeitungsstation einzeln zugeführt. Eine Umformmaschine kann auch als Stufenmaschine, beispielsweise Stufenpresse, ausgebildet sein, bei welcher in einem Pressengehäuse mehrere aufeinander folgende Bearbeitungsstationen vorgesehen sind, die von den einzelnen Werkstücken getaktet durchlaufen werden.
-
Hierbei ist es bekannt, für die Umformmaschine eine Transfereinrichtung zum Werkstücktransfer vorzusehen. Diese ist dazu eingerichtet, das Werkstück getaktet mit dem Arbeitshub der Umformmaschine zu einer Bearbeitungsstation hin und von der Bearbeitungsstation weg bzw. zwischen aufeinander folgenden Bearbeitungsstationen zu bewegen. Für den Transfer der Werkstücke weisen bekannte Transfereinrichtungen zwei Transferschienen auf, an welcher entsprechende Greifmittel für die Werkstücke vorgesehen sein können, und welche sich durch die gesamte Länge des Arbeitsinnenraums der Umformmaschine hindurch erstrecken und beidseitig aus dem Arbeitsinnenraum herausgeführt sind.
-
Ein Transfer eines Werkstücks von und zu einer Bearbeitungsstation erfolgt hierbei nach folgendem Prinzip:
- – Greifen des Werkstückes mittels einer Querbewegung der beiden Transferschienen aufeinander zu, d.h. quer zur Transferrichtung;
- – optional Anheben des Werkstückes mittels einer Vertikalbewegung der Transferschienen nach oben;
- – Transfer des Werkstückes entlang der Transferrichtung durch Verlagerung der Transferschienen entlang der Transferrichtung;
- – ggf. Absenken der Werkstücke durch eine Vertikalbewegung der Transferschiene nach unten;
- – Freigabe des Werkstückes durch Auseinanderbewegen der beiden Transferschienen quer zur Transferrichtung;
- – Rückbewegung der Transferschienen in die Ausgangsstellung.
-
Diese Bewegungen erfolgen insbesondere getaktet mit dem Arbeitshub der Umformmaschine. Hierzu können die Transferschienen über eine geeignete mechanische Kopplungseinrichtung mit dem Arbeitsantrieb der Umformmaschine (z.B. Pressenantrieb) gekoppelt sein. Eine solche Einrichtung ist daher dauerhaft in die Umformmaschine integriert und beansprucht Bauraum im Antriebsbereich der Maschine. Ein Austausch ist aufgrund der mechanischen Verbindung mit dem Arbeitsantrieb nur schwer möglich.
-
Weiterentwicklungen sehen daher für die genannten Transfersysteme einen eigenen Antrieb vor. Beispielsweise ist in der
EP 2 052 797 B1 eine Umformmaschine mit einer Transfereinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 beschrieben. Die Antriebe für die Bewegungen der Transferschienen sind dabei außerhalb des Rahmeninnenbereichs des Gehäuserahmens der Umformmaschine positioniert. Dabei sind für je eine Transferschiene zwei Antriebseinheiten an gegenüberliegenden Rahmensäulen des Maschinenrahmens befestigt. Zwischen diesen beiden einander zugeordneten Antriebseinheiten erstreckt sich die jeweilige Transferschiene. Bei dieser Vorrichtung ist es insofern erforderlich, dass die Transferschienen aus dem Arbeitsinnenraum längs der Transferrichtung beidseitig hinausragen. Eine solche Transfereinrichtung muss daher an die jeweilige Umformmaschine angepasst sein. Insbesondere ist die Länge der Transferschienen durch die spezifische Anwendung vorgegeben. Dies macht die Nachrüstung einer bestehenden Umformmaschine mit einem solchen Transfersystem aufwändig. Außerdem ist eine Weiterverwendung einer einmal angepassten und eingebauten Transfereinrichtung für andere Umformmaschinen nicht ohne Weiteres möglich, da Einbau, Ausbau und Anpassung mit nicht unerheblichem Montageaufwand verbunden sind.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flexibel anpassbare Lösung für den Teiletransfer in einer Umformmaschine bereitzustellen. Insbesondere soll dies mit geringem Montageaufwand, z.B. im Rahmen einer Aufrüstung der Umformmaschine möglich sein.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Umformmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst.
-
Hierbei handelt es sich um eine Umformmaschine, beispielsweise eine Presse, zum Umformen von Werkstücken. Die Umformmaschine weist einen Maschinenrahmen auf, der einen Arbeitsinnenraum mit wenigstens einer Bearbeitungsstation definiert. Der Maschinenrahmen weist einen Teilezufuhrabschnitt und einen Teileentnahmeabschnitt auf. Die Bearbeitungsstation oder die mehreren Bearbeitungsstationen sind in dem Arbeitsinnenraum zwischen Teilezufuhrabschnitt und Teileentnahmeabschnitt angeordnet.
-
Zum schrittweisen Transfer von Werkstücken durch den Arbeitsinnenraum der Umformmaschine ist eine Transfereinrichtung vorgesehen. Mit dieser können die Werkstücke längs einer Transferrichtung von dem Teilezufuhrabschnitt zu der wenigstens einen Bearbeitungsstation und weiter zu dem Teileentnahmeabschnitt transportiert werden. Die Transfereinrichtung weist wenigstens eine sich längs der Transferrichtung erstreckende Transferschiene auf. Zum Bewegen der Transferschiene vor und zurück entlang der Transferrichtung, sowie ggf. quer zur Transferrichtung ist ein Transferantrieb vorgesehen.
-
Erfindungsgemäß ist der Transferantrieb innerhalb des Arbeitsinnenraums angeordnet, wobei sich die Transferschienen ebenfalls nur innerhalb des Arbeitsinnenraums der Umformmaschine erstrecken.
-
Die Transferschienen und der Transferantrieb ragen daher nicht über den Maschinenrahmen hinaus. Transferschiene und Transferantrieb bilden insofern eine Einheit, welche vormontiert sein kann. Dies ermöglicht es, eine bestehende Umformmaschine mit einer solchen Transfereinrichtung komfortabel aufzurüsten. Das Transfersystem kann außerdem aus der Umformmaschine ausgebaut und in einer anderen Umformmaschine wieder verwendet werden. Die erfindungsgemäße Lösung ist insbesondere auch bei engen Raumverhältnissen vorteilhaft, da die genannten Einrichtungen des Transfersystems nicht über den Arbeitsinnenraum der Umformmaschine hinausragen. Bei größeren Fertigungsstraßen kann daher ein weiteres Bearbeitungswerkzeug unmittelbar anschließend an den Maschinenrahmen der Umformmaschine angeordnet werden.
-
Der Teilezufuhrabschnitt und der Teileentnahmeabschnitt sind insbesondere an gegenüberliegenden Seiten des Maschinenrahmens vorgesehen. Der Maschinenrahmen weist in der Regel mehrere den Arbeitsinnenraum begrenzende Rahmensäulen auf. Dabei ist vorzugsweise zumindest eine Rahmensäule an dem Teilezufuhrabschnitt, und zumindest eine weitere Rahmensäule an dem gegenüberliegenden Teileentnahmeabschnitt angeordnet. Die Transferschiene erstreckt sich dann insbesondere entlang der Transferrichtung zwischen den gegenüberliegenden Rahmensäulen. Vorzugsweise ist auch der gesamte Transferantrieb zwischen den gegenüberliegenden Rahmensäulen angeordnet.
-
Eine besonders komfortable Aufrüstung der Umformmaschine mit der Transfereinrichtung wird durch einen modularen Aufbau ermöglicht. Hierzu weist der Transferantrieb vorzugsweise für je eine Transferschiene jeweils eine zugeordnete Antriebseinheit auf. Dabei ist zumindest ein Abschnitt der Antriebseinheit, oder auch die gesamte Antriebseinheit, zwischen den Enden der jeweils zugeordneten Transferschiene angeordnet.
-
Die Antriebseinheit ist vorzugsweise in einem eigenen Antriebsgehäuse verbaut, welches sich entlang der Transferschiene erstreckt. Vorzugsweise ist das Antriebsgehäuse unterhalb der Transferschiene in der Umformmaschine angeordnet und erstreckt sich insbesondere entlang der einen oder der mehreren Bearbeitungsstationen. Das Antriebsgehäuse weist insbesondere eine im Wesentlichen ebene Gehäuseoberseite auf, entlang welcher die Transferschiene geführt ist.
-
Die Antriebseinheit und die zugeordnete Transferschiene können als modular vormontierte Baugruppe ausgebildet sein.
-
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Antriebsgehäuse im Wesentlichen quaderförmig mit einer sich länglich erstreckenden Gehäuseoberseite ausgebildet. Die zugeordnete Transferschiene ist an entsprechenden Aktuatoren der Antriebseinheit derart angeordnet, dass sie sich entlang der Gehäuseoberseite erstreckt. Diese Einheit kann auf einfache Weise auf den Basistisch der Umformmaschine (z.B. Pressentisch) montiert werden, wobei sich die Transferschiene entlang der Bearbeitungsstation bzw. der Bearbeitungsstationen der Umformmaschine erstreckt.
-
Die Transfereinrichtung weist vorzugsweise genau zwei sich parallel zueinander erstreckende Transferschienen auf. Die wenigstens eine Bearbeitungsstation liegt dabei zwischen den beiden Transferschienen. Zum Greifen eines Werkstückes auf der Bearbeitungsstation können die beiden Transferschienen dann quer zur Transferrichtung aufeinander zu bewegt werden.
-
Vorzugsweise ist für je eine Transferschiene eine zugeordnete Antriebseinheit wie vorstehend erläutert vorgesehen. Die beiden Antriebseinheiten sind vorzugsweise ebenfalls derart angeordnet, dass wenigstens eine Bearbeitungsstation zwischen den Antriebseinheiten liegt.
-
Zum Greifen der Werkstücke sind an der Transferschiene, vorzugsweise aber an beiden Transferschienen, Greifmittel angeordnet. Insbesondere ist für eine Bearbeitungsstation jeweils ein zugeordnetes Greifmittel vorgesehen. Das Greifmittel ist z.B. derart an der Transferschiene angeordnet, dass es mit einem Greifabschnitt (beispielsweise Greiferklauen oder Saugeinrichtung) quer von der Transferschiene in Richtung zur Bearbeitungsstation abragt. Bei Bewegung der Transferschiene quer zur Transferrichtung kann so der Greifabschnitt an das jeweilige Werkstück in der Bearbeitungsstation herangeführt werden und dieses gegriffen werden.
-
Um den Transferprozess durchführen zu können, ist der Transferantrieb vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Transferschiene zum einen längs der Transferrichtung vor und zurück bewegbar ist, zum anderen quer zur Transferrichtung zu der Bearbeitungsstation hin und von der Bearbeitungsstation weg bewegbar ist. Vorzugsweise ist der Transferantrieb außerdem derart ausgebildet, dass auch eine Hebe- und Senkbewegung der Transferschiene senkrecht zur Transferrichtung und senkrecht zur Richtung der vorstehend genannten Querbewegung durchgeführt werden kann. Die Hebe- und Senkbewegung erfolgt dabei insbesondere senkrecht zu der Gehäuseoberseite des vorstehend genannten Antriebsgehäuses.
-
Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch eine modulare Transfereinheit (bzw. ein Transfermodul) für eine Transfereinrichtung zum schrittweisen Transport von Werkstücken durch den Arbeitsinnenraum einer Umformmaschine.
-
Die Transfereinheit umfasst insbesondere gerade eine sich längs der Transferrichtung erstreckende Transferschiene, sowie eine Antriebseinheit zum Bewegen dieser Transferschiene entlang der Transferrichtung und quer zur Transferrichtung.
-
Diese Antriebseinheit weist insbesondere ein Antriebsgehäuse mit einer Gehäuseoberseite auf, wobei sich die Transferschiene entlang der Gehäuseoberseite erstreckt.
-
Das Antriebsgehäuse erstreckt sich vorzugsweise länglich entlang der Transferrichtung. Es ist z.B. quaderförmig ausgebildet, wobei eine lange Fläche des Quaders die genannte Gehäuseoberseite bildet.
-
Die gesamte Transfereinheit ist vorzugsweise als Modul bzw. Baugruppe vormontiert. Diese Einheit kann auf einfache Weise in den Arbeitsinnenraum einer bestehenden Umformmaschine integriert werden, beispielsweise zwischen zwei entlang der Transferrichtung gegenüberliegenden Rahmensäulen angeordnet werden. Auf diese Weise kann eine Umformmaschine durch Montage der genannten Transfereinheiten aufgerüstet werden und in einen Produktionsverband mit sequentiellen Teiletransport integriert werden.
-
Die Antriebseinheit für je eine Transferschiene ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Transferschiene quer zur Transferrichtung und entlang der Gehäuseoberseite zumindest zwischen einer Greiflage zum Greifen des Werkstückes und einer Freigabelage zum Loslassen des Werkstückes bewegbar ist, und außerdem zur Durchführung eines Werkstücktransfers zumindest zwischen einer Vorwärtslage und einer Rückwärtslage entlang der Transferrichtung bewegbar ist. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Transferschiene auch senkrecht zur Gehäuseoberseite zwischen einer Anhebelage und einer Absenklage bewegbar ist. Dadurch kann der eingangs genannte Bewegungsablauf dargestellt werden.
-
Die Antriebseinheit weist insbesondere einen elektrisch oder pneumatisch antreibbaren Aktuator auf. Dabei ist der eigentliche Antrieb vorzugsweise in dem Antriebsgehäuse eingefasst, wobei der Aktuator durch das Antriebsgehäuse aus diesem herausgeführt ist und die Transferschiene an dem Aktuator angeordnet ist.
-
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen werden im Folgenden anhand der Figuren näher beschrieben und erläutert.
-
Es zeigen:
-
1: eine Presse mit einer Transfereinrichtung in schematischer Darstellung mit auseinander genommenem Maschinenrahmen;
-
2: Detail aus 1 mit der Transfereinrichtung;
-
3: eine Antriebseinheit einer Transfereinrichtung gemäß 1 und 2 mit Ansicht auf das Antriebsgehäuse;
-
4: Detaildarstellung des Antriebs der Antriebseinheit gemäß 3.
-
In der folgenden Beschreibung sowie in den Figuren sind für einander entsprechende oder identische Merkmale jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet.
-
Die 1 zeigt eine beispielhaft als Umformpresse ausgebildete Umformmaschine 10 mit einem Maschinenrahmen 12, welcher einen unten liegenden Basistisch 14 sowie ein oben liegendes Oberteil 16 umfasst. Der Basistisch 14 ist mit dem Oberteil 16 mit jeweils eckständigen Rahmensäulen 18a bis 18d fest verbunden. Der Maschinenrahmen 12 schließt mit seinem Basistisch 14, dem Oberteil 16 und den Rahmensäulen 18a bis 18d einen Arbeitsinnenraum 20 der Umformmaschine 10 ein.
-
In dem Arbeitsinnenraum 20 sind mehrere Bearbeitungsstationen (beispielhaft mit 22a, 22b, 22c bezeichnet) entlang einer Transferrichtung 24 sequentiell angeordnet. Die Presse 10 ist insofern als Stufenpresse ausgebildet, bei welcher die Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c, ... nacheinander von einem Werkstück zu dessen Bearbeitung durchlaufen werden.
-
Der Maschinenrahmen 12 weist einerseits einen Teilezufuhrabschnitt 26 auf, durch welchen dem Arbeitsinnenraum 20 Werkstücke zur Bearbeitung zugeführt werden. An seiner gegenüberliegenden Seite zu dem Teilezufuhrabschnitt 26 weist der Maschinenrahmen 12 einen Teileentnahmeabschnitt 28 auf. Im dargestellten Beispiel ist der Teilezufuhrabschnitt 26 zwischen den Rahmensäulen 18a und 18b, und der Teileentnahmeabschnitt 28 zwischen den gegenüberliegenden Rahmensäulen 18c und 18d angeordnet. Die verschiedenen Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c, ... folgen in dem Arbeitsinnenraum 20 zwischen Teilezufuhrabschnitt 26 und Teileentnahmeabschnitt 28 sequentiell aufeinander.
-
An dem Oberteil 16 des Maschinenrahmens 12 sind Werkzeuge 29 der Presse 10 vorgesehen, welche jeweils einer Bearbeitungsstation 22a, 22b, 22c, ... zugeordnet sind.
-
Um die Werkstücke nacheinander zu den einzelnen Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c, ... zu transportieren, ist eine Transfereinrichtung 30 vorgesehen. Die Transfereinrichtung 30 ist in der Detaildarstellung der 2 erkennbar.
-
Die Transfereinrichtung 30 ist modular aufgebaut und umfasst zwei Transfereinheiten 32a, 32b. Diese sind an quer zur Transferrichtung 24 gegenüberliegenden Bereichen des Maschinenrahmens innerhalb des Arbeitsinnenraums 20 angeordnet. Die Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c liegen zwischen den Transfereinheiten 32a und 32b und folgen entlang der Transferrichtung 24 sequentiell aufeinander.
-
Jede Transfereinheit 32a, 32b umfasst eine sich entlang der Transferrichtung 24 erstreckende Transferschiene 34, sowie eine Antriebseinheit 36 zum Bewegen der Transferschiene 34 (beispielhaft für Transfereinheit 32a dargestellt). Jede Antriebseinheit weist ein sich insbesondere länglich entlang der Transferrichtung 24 erstreckendes Antriebsgehäuse 38 auf. Im dargestellten Beispiel sind die Antriebsgehäuse 38 jeweils im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und an dem Basistisch 14 der Presse 10 montierbar. Auf der dem Basistisch 14 abgewandten Seite hat jedes Antriebsgehäuse 38 eine im Wesentlichen ebene Gehäuseoberseite 40. Die Gehäuseoberseite 40 erstreckt sich ebenfalls länglich (hier beispielhaft rechteckig) entlang der Transferrichtung 24 zwischen den Rahmensäulen 18b bzw. 18a auf der Seite des Teilezufuhrabschnitts 26 und den Rahmensäulen 18c bzw. 18d auf der Seite des Teileentnahmeabschnitts 28.
-
Die Transferschiene 34 einer jeden Transfereinheit 32a, 32b erstreckt sich entlang der Gehäuseoberseite 40 ebenfalls entlang der Transferrichtung 24. Wie zu den 3 und 4 noch näher erläutert, ist die Antriebseinheit 36 dazu eingerichtet und derart mit der Transferschiene 34 verbunden, dass diese einerseits entlang der Transferrichtung 24, andererseits quer zur Transferrichtung 24 in Richtung zu den Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c, ... hin und von diesen weg bewegbar ist. Optional kann auch eine Hub- und Senkbewegung senkrecht zu der Gehäuseoberseite 40 vorgesehen sein.
-
Die Transfereinheiten 32a, 32b sind vollständig in dem Arbeitsinnenrum 20 angeordnet. Die Transferschiene 34 kann derart bemessen sein, dass sie das Antriebsgehäuse 38 der Antriebseinheit 36 nicht entlang der Transferrichtung 24 überragt. Sie kann aber auch länger sein und über das Antriebsgehäuse 38 überstehen, jedoch noch innerhalb des Arbeitsinnenraums 20 liegen.
-
Die Antriebseinheiten 36 der Transfereinheiten 32a, 32b sind Teil eines Transferantriebs 42 der Transfereinrichtung 30 für die Presse 10. Zum schrittweisen Transport eines Werkstücks 44 zu den Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c durch den Arbeitsinnenraum 20 ist der Transferantrieb 42 derart ausgebildet, dass die beiden Transferschienen 34 aufeinander abgestimmt getaktet bewegbar sind. Insbesondere ist der Transferantrieb 42 auch derart eingerichtet, dass die Bewegung der Transferschienen 34 getaktet mit dem Pressenhub der Werkzeuge 29 erfolgt.
-
An jeder Transferschiene 34 sind mehrere Greifmittel (z.B. Klemmgreifer) 46 nacheinander entlang der Transferrichtung 24 angeordnet. Für jede der Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c, ... ist ein Greifmittel 46 vorgesehen. Zusätzlich können im Bereich der Enden der Transferschienen 34 weitere Greifmittel vorgesehen sein, mittels welchen Werkstücke vom Teilezufuhrabschnitt 26 entnommen oder zu dem Teileentnahmeabschnitt 28 abgegeben werden können.
-
Zum Greifen des jeweiligen Werkstücks 44 weist jedes Greifmittel 46 einen Greifabschnitt 48 auf, der von der Transferschiene 34 in Richtung der jeweiligen Bearbeitungsstation 22a, 22b, 22c, ... abragt, und sich insbesondere quer zur Transferrichtung 24 erstreckt.
-
Ein Transfer eines bestimmten Werkstücks 44 von einer Bearbeitungsstation (z.B. 22a) zu einer in Transferrichtung 24 folgenden Bearbeitungsstation (z.B. 22b) umfasst dabei die im Folgenden erläuterten Schritte. Liegt beispielsweise das Werkstück 44 frei in der Bearbeitungsstation 22a, und sind die Transferschienen 24 der beiden Transfereinheiten 32a, 32b noch voneinander beabstandet, so dass die Greifabschnitte 48 das Werkstück 44 nicht erfassen, so werden beide Transferschienen 34 zunächst quer zur Transferrichtung 24 aufeinander zu bewegt. Dadurch gelangen die Greifabschnitte 48 der Greifmittel 46 in Kontakt mit dem Werkstück 44 und greifen dieses. Zum Transfer des Werkstücks 44 werden beide Transferschienen 34 synchron entlang der Transferrichtung 24 verschoben. Die Verschiebung erfolgt gerade so weit, dass die das jeweilige Werkstück 44 erfassenden Greifabschnitte 48 zu der folgenden Bearbeitungsstation 22b gelangen. Daraufhin werden die Transferschienen 34 quer zur Transferrichtung 24 auseinander bewegt, wodurch das Werkstück 44 in der Bearbeitungsstation 22b abgelegt wird. Die Transferschienen 34 können danach wieder entgegen der Transferrichtung 24 zur Ausgangsposition zurückbewegt werden. Die vorstehend dargestellte Bewegungsfolge ist nur beispielhaft. Zusätzlich können auch Hebe- und Senkbewegungen senkrecht zur Gehäuseoberseite 40 vorgesehen sein.
-
Um die beispielhaft dargestellte Bewegung der Transferschiene 34 zu ermöglichen, sind verschiedene Ausgestaltungen für die Antriebseinheit 36 denkbar. In den 3 und 4 ist beispielhaft eine Möglichkeit hierfür dargestellt. Die Antriebseinheit 36 weist an ihren beiden entlang der Transferrichtung 24 gegenüberliegenden Endabschnitten jeweils einen beweglichen Aktuator 50 auf. Jeder Aktuator 50 durchdringt die Gehäuseoberseite 40 und ragt über die Gehäuseoberseite 40 ab. Die jeweilige Transferschiene 34 ist an den Aktuatoren 50 befestigt.
-
Im Einbauzustand (vgl. 2) kann jeder Aktuator 50 ausgehend von einer Rückwärtslage entlang der Transferrichtung 24 in eine Vorwärtslage bewegt werden, und quer zur Transferrichtung 24 zwischen einer Greiflage (in welcher der Aktuator 50 den Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c, ... zugewandt ist) und einer von den Bearbeitungsstationen 22a, 22b, 22c, ... abgewandten Freigabelage bewegt werden. Um die Bewegung des jeweiligen Aktuators 50 zu ermöglichen, kann das Antriebsgehäuse 38 an der Gehäuseoberseite 40 jeweils Durchführungsöffnungen 52 aufweisen, innerhalb welcher der Aktuator 50 zwischen Vorwärtslage und Rückwärtslage, sowie zwischen Greiflage und Freigabelage bewegbar ist. Um auch bei Bewegung der Aktuatoren 50 das Antriebsgehäuse 38 gegen Eintritt von Verschmutzungen zu verschließen, kann jede Durchführungsöffnung 52 von einer Halbkreisscheibe 54 verschlossen sein. Diese ist z.B. drehbar um einen Drehpunkt 56 an der Gehäuseoberseite 40 befestigt. Der Aktuator 50 durchdringt dann z.B. die Halbkreisscheibe 54 exzentrisch von dem Drehpunkt 56, so dass bei Bewegung des Aktuators 50 entlang der Transferrichtung 24 und quer zur Transferrichtung 24 jeweils Drehbewegungen der Halbkreisscheibe 54 um den Drehpunkt 56 erfolgen.
-
Um den Aktuator 50 entlang der beiden senkrecht zueinander stehenden Richtungen bewegen zu können, kann die Antriebseinheit 36 mit zwei Servoantrieben mit Zahnriemen ausgestattet sein, wie in 4 beispielhaft dargestellt. Ein erster Servoantrieb 58 wirkt mit einem ersten Zahnriemen 60 zusammen, so dass ein Schlitten 62 mit dem jeweiligen Aktuator 50 entlang der Transferrichtung 24 (vgl. 2) verfahrbar ist. Ein zweiter Servoantrieb 64 treibt – hier über eine Keilwelle 66 – einen zweiten Zahnriemen 68 an, welcher senkrecht zu dem ersten Zahnriemen 60 verläuft. Der Aktuator 50 ist auf dem Schlitten 62 mit dem zweiten Zahnriemen 68 bewegungsgekoppelt, so dass der Aktuator 50 in Richtung senkrecht zur Transferrichtung 24 bewegbar ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-