DE102013219954B4 - Spannsystem, insbesondere Nullpunktspannsystem - Google Patents
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Abstract
Spannsystem (10), insbesondere Nullpunktspannsystem, mit einem eine Spannaufnahme (18) und Spannmittel (20) aufweisenden Spannmodul (12) und mit einer ein Spannelement (26) aufweisenden Spannpalette (14), wobei das Spannelement (26) zum Spannen der Spannpalette (14) am Spannmodul (12) in die Spannaufnahme (18) einführbar und die Spannmittel (20) in radialer Richtung in eine Verriegelungslage derart verlagerbar sind, dass sie gegen das in der Spannaufnahme (18) vorhandene Spannelement (26) wirken und die Spannpalette (14) in axialer Richtung gegen das Spannmodul (12) beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass an der Spannpalette (14) mindestens ein vom Spannelement (26) beabstandeter, wenigstens abschnittsweise kegelstumpfförmiger Wirkabschnitt (38) und am Spannmodul (12) ein wenigstens abschnittsweise dazu komplementär ausgebildeter kegelstumpfförmiger Gegenabschnitt (48) so vorgesehen sind, dass beim Spannen der Wirkabschnitt (38) mit dem Gegenabschnitt (48) zur Lageausrichtung und/oder Drehsicherung zusammenwirkt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Spannsystem, insbesondere ein Nullpunktspannsystem, mit einem eine Spannaufnahme und Spannmittel aufweisenden Spannmodul und mit einer ein Spannelement aufweisenden Spannpalette. Zum Spannen der Spannpalette am Spannmodul wird das Spannelement in die Spannaufnahme eingeführt, und die Spannmittel in radialer Richtung in eine Verriegelungslage verlagert. Dabei wirken die Spannmittel gegen das in der Spannaufnahme vorhandene Spannelement und die Spannpalette wird in axialer Richtung gegen das Spannmodul beaufschlagt. An der Spannpalette können insbesondere zu bearbeitende Werkstücke befestigt sein.
- Derartige Spannsysteme sind aus dem Stand der Technik in vielfältiger Art und Weise bekannt. Aus der
EP 2 357 058 B1 ist beispielsweise bekannt, am Spannmodul Wirkabschnitte zur Zentrierung der Spannpalette am Spannmodul vorzusehen. Aus derEP 0 943 396 B1 ist vorbekannt, zur drehfesten Positionierung Vorsprünge und damit zusammenwirkende Nuten vorzusehen. Weitere Spannsysteme sind beispielsweise aus derEP 1 396 307 A1 , derDE 10 2011 080 504 A1 oder derDE 41 16 103 A1 vorbekannt. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei eingangs beschriebenen Spannsysteme eine Lageausrichtung und/oder Drehsicherung der Spannpalette am Spannmodul bereitzustellen, die vergleichsweise einfach aufgebaut ist und dennoch funktionssicher arbeitet. Insbesondere soll eine derartige Lageausrichtung und/oder Drehsicherung bei bereits bestehenden Spannsystemen nachrüstbar sein.
- Diese Aufgabe wird mit einem Spannsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Folglich ist vorgesehen, dass an der Spannpalette mindestens ein vom Spannelement beabstandeter, wenigstens abschnittsweise kegelstumpfförmiger Wirkabschnitt und am Spannmodul ein wenigstens abschnittsweise dazu komplementär ausgebildeter kegelstumpfförmiger Gegenabschnitt so vorgesehen sind, dass beim Spannen der Wirkabschnitt mit dem Gegenabschnitt zur Lageausrichtung und/oder Drehsicherung zusammenwirkt.
- Insbesondere das Vorsehen des kegelstumpfförmigen Wirkabschnitts und des dazu komplementär ausgebildeten, ebenfalls kegelstumpfförmigen Gegenabschnitts führt zu einer positionsgenauen Lageausrichtung und Drehsicherung. Dadurch, dass sowohl der Wirkabschnitt und der Gegenabschnitt wenigstens abschnittsweise kegelstumpfförmig ausgebildet sind, können die beiden Abschnitte beim axialen Fügen von Spannmodul und Spannpalette mit vergleichsweise großen Spiel in axialer Richtung ineinander eingesetzt werden, wobei beim Spannvorgang eine Zentrierung stattfindet, nämlich dann, wenn die wenigstens abschnittsweise kegelstumpfförmigen Abschnitte miteinander in Berührkontakt kommen und dadurch zusammenwirken.
- Dabei ist zudem vorteilhaft, dass der Wirkabschnitt sowie der Gegenabschnitt an bereits vorhandene Spannsysteme, bzw. deren Module und Paletten, nachträglich angebracht oder vorgesehen werden können.
- Vorteilhafterweise wird der Wirkabschnitt von einem an der Spannpalette angeordneten oder anordenbaren Wirkelement gebildet. Das Wirkelement kann dabei einstückig mit der Palette ausgebildet sein oder als separates Bauteil an der Palette angebracht sein.
- Das Wirkelement ist vorteilhafterweise roationssymmetrisch ausgestaltet und weist vorzugsweise einen Bolzen mit einem Kegelstumpfkopf auf. Der Bolzen kann dabei mittels eines Gewindes oder einer entsprechenden Passung an der Spannpalette angeordnet werden. Vorteil ist, dass ein derartiges Wirkelement vergleichsweise kostengünstig hergestellt werden kann und dennoch positionsgenau an der Spannpalette anordenbar ist.
- Das Wirkelement, bzw. dessen Wirkabschnitt, ist vorzugsweise in dem Bereich der Spannpalette vorgesehen, in dem die Außenkontur des Spannmoduls zum Anliegen kommt. Dies hat den Vorteil, dass insbesondere bei Vorsehen eines Wirkelements nur ein Teil des Wirkelements in Kontakt mit dem Spannmodul, bzw. mit dem Gegenabschnitt kommt. Zudem sind im gespannten Zustand die Wirkabschnitte und/oder Gegenabschnitte sichtbar, so dass eine optische Kontrolle möglich wird.
- Ferner ist vorteilhaft, wenn der Gegenabschnitt von einer in das Spannmodul eingebrachten Ausnehmung gebildet wird. Die Ausnehmung kann dabei insbesondere durch spanabhebende Bearbeitung in das Modul eingebracht sein, insbesondere durch Fräsen oder Bohren.
- Vorteilhafterweise hat die Ausnehmung eine wenigstens abschnittsweise runde Grundfläche und eine wenigstens abschnittsweise kegelstumpfförmige Mantelfläche, wobei die kegelstumpfförmige Mantelfläche dann den Gegenabschnitt bildet.
- Die Mantelfläche kann dabei insbesondere in dem der Spannaufnahme zugewandten und/oder abgewandten Bereich zylindrisch und in den dazu um 90° versetzten Bereichen kegelstumpfförmig ausgebildet sein. Diese, um 90° versetzten Bereiche bilden dann die Gegenabschnitte. Folglich erfolgt dann eine Zentrierung nicht in radialer Richtung, sondern entlang einer um die Spannaufnahme verlaufenden Kreisbahn. So kann insbesondere ein sehr genaues, wiederholbares und drehgesichertes Spannen erreicht werden.
- Die Ausnehmung befindet sich vorteilhafter Weise in radial äußeren Randbereich des Moduls, und ist damit im radial äußeren, bzw. in dem der Spannaufnahme abgewandten Bereich offen.
- Die Mantelfläche kann sich dabei über einen Bereich von 160 bis 200° und vorzugsweise über einen Bereich von 180° bis 190°, und zwar in Draufsicht auf die Grundfläche, erstrecken.
- Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Spannsystem in gespanntem Zustand; -
2 den Längsschnitt gemäß1 in nicht gespanntem Zustand; -
3 das Spannmodul aus1 in perspektivischer Ansicht; -
4 die Draufsicht auf das Spannmodul gemäß3 ; -
5 einen vergrößerten Ausschnitt gemäß V aus3 ; -
6 eine perspektivische Draufsicht auf die Spannpalette gemäß1 ; -
7 die Ansicht gemäß4 mit Wirkabschnitt und Spannelement; und -
8 den Wirkabschnitt aufweisende Wirkelemente. - In der
1 ist ein Spannsystem10 gezeigt, das ein Spannmodul12 und eine Spannpalette14 umfasst. Das Spannmodul12 , das in3 in perspektivischer Ansicht gezeigt ist, umfasst einen Grundkörper16 sowie eine zentrale Spannaufnahme18 . Innerhalb des Grundkörpers16 sind im Schnitt in1 und2 zu erkennende Spannmittel20 in Form von Spannschiebern vorgesehen. Die Spannmittel20 können dabei über einen nicht näher beschriebenen Antriebsmechanismus22 ihre radiale Lage zum Spannen der Spannpalette14 ändern. - Die Spannpalette
14 , die in6 als Einzelteil dargestellt ist, weist einen Palettenkörper24 und ein auf dem Palettenkörper24 angeordnetes bolzenartiges Spannelement26 auf. In dem in1 gezeigten Zustand befindet sich das Spannelement26 in der Spannaufnahme18 . Die Spannmittel20 wirken dabei derart gegen das Spannelement26 , dass dieses in die Spannaufnahme eingezogen wird. Dadurch wird die gesamte Spannpalette14 , bzw. deren Palettenkörper24 , gegen das Spannmodul12 , bzw. dessen Grundkörper16 , beaufschlagt. - In
2 sind die Spannmittel20 in ihre radial außen liegende Position gerückt; die Spannpalette14 kann vom Spannmodul in axialer Richtung abgenommen werden. - Wie insbesondere aus
1 ,2 und6 deutlich wird, ist an der Spannpalette14 , bzw. deren Palettenkörper24 , ein vom Spannelement26 beabstandetes Wirkelement28 vorgesehen. Das Wirkelement28 ist rotationssymmetrisch ausgebildet und weist, wie insbesondere aus8 deutlich wird, einen Bolzen30 mit einem Kegelstumpfkopf32 auf. Der Kegelstumpfkopf32 weist dabei eine umlaufende Mantelfläche34 auf, die mit der Mittellängsachse36 des Bolzens30 einen spitzen Winkel α einschließt. Die Mantelfläche34 des Wirkelements28 bildet dabei einen Wirkabschnitt38 . - Wie aus den
1 und2 deutlich wird, ist das Wirkelement28 mit dessen Bolzen30 in einer Bohrung40 am Palettenkörper24 befestigt. Die Befestigung kann dabei beispielsweise über Gewinde oder über eine Presspassung erfolgen. - Wie ebenfalls aus
1 und2 deutlich wird, ist das Wirkelement28 bzw. dessen Wirkabschnitt38 , in dem Bereich der Spannpalette14 vorgesehen, in dem die Außenkontur des Spannmoduls12 bzw. dessen Grundkörpers16 , zum Anliegen kommt. - Wie insbesondere aus den
3 und4 deutlich wird, weist die der Spannpalette14 zugewandte Seite des Spannmoduls16 eine Ausnehmung42 auf. Die Ausnehmung42 , die insbesondere durch spanabhebende Bearbeitung, wie beispielsweise Fräsen, hergestellt sein kann, weist eine Grundfläche44 und eine Mantelfläche46 auf. Die Mantelfläche46 umfasst dabei drei Teilabschnitte, zwei kegelstumpfförmige Teilabschnitte46.1 und einen zylindrischen Teilabschnitt46.2 . Der zylindrische Teilabschnitt46.2 erstreckt sich dabei zwischen beiden kegelstumpfförmigen Teilabschnitten46.1 . Die kegelstumpfförmigen Teilabschnitte46.1 bilden dabei einen Gegenabschnitt48 . - Wie insbesondere aus
5 deutlich wird, liegen die Teilabschnitte46.1 im radial äußeren Bereich des Grundkörpers16 , wobei der zylindrische Teilabschnitt46.2 in dem der Spannaufnahme18 zugewandten Abschnitt liegt. - Die aus den Teilabschnitten
46.1 und46.2 bestehende Mantelfläche46 erstreckt sich dabei, wie insbesondere aus der Draufsicht gemäß4 deutlich wird, über einen Winkelbereich β von ca. 200°. Die Ausnehmung42 ist dabei in radialer Richtung offen. - Folglich ist die Mantelfläche
46 in dem der Spannaufnahme zugewandten Bereich zylindrisch und in den dazu um 90° versetzten Bereichen, die im Bereich des Außenumfangs des Grundkörpers16 liegen, kegelstumpfförmig ausgebildet. - Beim Fügen des Spannmoduls
12 mit der Spannpalette14 , wie in2 gezeigt, greift folglich der Kegelstumpfkopf32 des Wirkelements28 in die Ausnehmung42 . Dabei ist der kegelstumpfförmige Wirkabschnitt38 komplementär zu den kegelstumpfförmigen Abschnitten46.1 der Mantelfläche46 ausgebildet. Dadurch erfolgt beim Spannen der Spannpalette14 mit dem Spannmodul12 eine Drehausrichtung der Spannpalette14 gegenüber dem Spannmodul12 . Zudem wird die Spannpalette14 dreh- und lagegesichert.
Claims (7)
- Spannsystem (
10 ), insbesondere Nullpunktspannsystem, mit einem eine Spannaufnahme (18 ) und Spannmittel (20 ) aufweisenden Spannmodul (12 ) und mit einer ein Spannelement (26 ) aufweisenden Spannpalette (14 ), wobei das Spannelement (26 ) zum Spannen der Spannpalette (14 ) am Spannmodul (12 ) in die Spannaufnahme (18 ) einführbar und die Spannmittel (20 ) in radialer Richtung in eine Verriegelungslage derart verlagerbar sind, dass sie gegen das in der Spannaufnahme (18 ) vorhandene Spannelement (26 ) wirken und die Spannpalette (14 ) in axialer Richtung gegen das Spannmodul (12 ) beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass an der Spannpalette (14 ) mindestens ein vom Spannelement (26 ) beabstandeter, wenigstens abschnittsweise kegelstumpfförmiger Wirkabschnitt (38 ) und am Spannmodul (12 ) ein wenigstens abschnittsweise dazu komplementär ausgebildeter kegelstumpfförmiger Gegenabschnitt (48 ) so vorgesehen sind, dass beim Spannen der Wirkabschnitt (38 ) mit dem Gegenabschnitt (48 ) zur Lageausrichtung und/oder Drehsicherung zusammenwirkt, wobei der Gegenabschnitt (48 ) von einer in das Spannmodul (14 ) eingebrachten Ausnehmung (42 ) gebildet wird, wobei die Ausnehmung (42 ) eine Mantelfläche (46 ) aufweist, und wobei die Mantelfläche (46 ) in dem der Spannaufnahme zugewandten und/oder abgewandten Bereich (46.2 ) zylindrisch und in den dazu um 90° versetzten Bereichen (46.1 ) kegelstumpfförmig ausgebildet ist. - Spannsystem (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkabschnitt (38 ) von einem an der Spannpalette (14 ) angeordneten oder anordenbaren Wirkelement (28 ) gebildet wird. - Spannsystem (
10 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wirkelement (28 ) rotationssymmetrisch ausgebildet ist und vorzugsweise einen Bolzen (30 ) mit einem Kegelstumpfkopf (32 ) aufweist. - Spannsystem (
10 ) nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkabschnitt (38 ) in dem Bereich der Spannpalette (14 ) vorgesehen ist, in dem die Außenkontur des Spannmoduls (12 ) zum Anliegen kommt. - Spannsystem (
10 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (42 ) eine wenigstens abschnittsweise runde Grundfläche (44 ) aufweist. - Spannsystem (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (42 ) in dem der Spannaufnahme (18 ) abgewandten Bereich offen ist. - Spannsystem (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche (46 ) sich über einen Bereich von 160° und 200° und vorzugsweise über einen Bereich von 180° bis 190° erstreckt.
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