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Eine Betriebsstrategie eines Fahrzeugs ist häufig nur an eine aktuelle Situation des Fahrzeugs angepasst und nicht an eine noch verbleibende Fahrstrecke des Fahrzeugs.
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Die
DE 102 26 143 B4 der Anmelderin offenbart ein Verfahren zum Steuern eines Hybridantriebs, bei dem in Abhängigkeit von Informationen über eine aktuelle und eine zu erwartende Fahrsituation, die über fahrzeuginterne und über fahrzeugexterne Informationsquellen erfasst werden und die Fahrstreckendaten einer Fahrstrecke umfassen, eine Fahrbetriebsstrategie ermittelt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine korrespondierende Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs zu schaffen, das bzw. die dazu beiträgt, dass das Fahrzeug effizient betrieben wird.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs. Die Erfindung zeichnet sich des Weiteren aus durch eine korrespondierende Vorrichtung. Mindestens eine Systemgröße des Fahrzeugs wird in zugehörige Wertebereiche unterteilt. Es wird eine Segmentfolge ermittelt, die eine gefahrene Fahrstrecke repräsentiert. Die Segmentfolge umfasst mehrere Segmente. Ein Übergang von einem Segment zu einem jeweils nächsten Segment wird ermittelt, indem ermittelt wird, ob ein Wert der mindestens einen Systemgröße von einem der zugehörigen Wertebereiche in einen anderen der zugehörigen Wertebereiche wechselt. Es wird ein Übereinstimmungsgrad ermittelt mittels eines Vergleichs der ermittelten Segmentfolge mit einer vorgegebenen Referenzsegmentfolge. Falls der Übereinstimmungsgrad größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert, wird eine zukünftige Betriebsstrategie des Fahrzeugs abhängig von der Referenzsegmentfolge ermittelt.
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Die zukünftige Betriebsstrategie ist eine Betriebsstrategie für eine geschätzte verbleibende Fahrstrecke. Die geschätzte verbleibende Fahrstrecke kann beispielsweise abhängig von der Referenzsegmentfolge ermittelt werden. Die Referenzsegmentfolge ist beispielsweise ein Teil einer Gesamtreferenzsegmentfolge und das Ende der Gesamtreferenzfolge ist repräsentativ für das Ende der geschätzten verbleibenden Fahrstrecke.
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Die Segmentfolge und die Referenzsegmentfolge umfassen jeweils mehrere Segmente mit jeweiligen Wertebereichen. Alternativ oder zusätzlich umfasst die Segmentfolge und die Referenzfolge beispielsweise eine Zeitdauer der jeweiligen Segmente. Die Segmentfolge und die Referenzsegmentfolge sind beispielsweise repräsentiert durch einen Graph, bei dem die Segmente mit den zugehörigen Wertebereichen aufgetragen sind über eine Zeit. Mit anderen Worten wird die Segmentfolge und die Referenzsegmentfolge charakterisiert durch mehrere Segmente. Jedes Segment wird charakterisiert durch ein Tupel. Das Tupel wird charakterisiert durch die mindestens eine, oder die mehreren Systemgrößen und ihrem jeweiligem Wertebereich, das die jeweilige Systemgröße in dem Segment einnimmt, sowie durch die Zeitdauer des jeweiligen Segments.
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Durch das Ermitteln der zukünftigen Betriebsstrategie kann beispielsweise für eine elektrische und/oder eine mechanische und/oder für eine thermische Energieversorgung des Fahrzeugs eine zukünftige Betriebsstrategie insbesondere frei von einem Positionssignal eines satellitenbasierten Navigationssystems ermittelt werden. Somit kann dazu beigetragen werden, dass das Fahrzeug effizient betrieben wird und dass beispielsweise ein sehr niedriger Kraftstoffverbrauch erreicht wird. Weiterhin ist die Ermittlung der zukünftigen Betriebsstrategie sehr kostengünstig. Durch das Betreiben des Fahrzeugs mit der zukünftigen Betriebsstrategie kann weiterhin eine hohe Bordnetzstabilität erreicht werden, da beim Betrieb des Fahrzeugs beispielsweise die Information genutzt werden kann, wie lange die geschätzte verbleibende Fahrstrecke ist.
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Die zukünftige Betriebsstrategie kann beispielsweise umfassen, dass ein State-of-Charge-Level (SOC-Level) eines elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs gesenkt wird, bei wahrscheinlich baldiger Bergabfahrt, um somit bei der Bergabfahrt sehr effizient Energie zu rekuperieren. Die zukünftige Betriebsstrategie kann beispielsweise alternativ oder zusätzlich umfassen, dass bei wahrscheinlich langer Restfahrstrecke der elektrische Energiespeicher langsam, beispielsweise nur mit rekuperierter Energie, aufgeladen wird. Die zukünftige Betriebsstrategie kann beispielsweise alternativ oder zusätzlich umfassen, dass bei wahrscheinlich kurzer Restfahrstrecke der elektrische Energiespeicher sehr schnell geladen wird.
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Weiterhin kann mittels der ermittelten Segmentfolge eine Fahrzeugdiagnose erfolgen. So können beispielsweise Komponentenprobleme ermittelt werden, falls sich die ermittelte Segmentfolge von einer Referenzsegmentfolge derselben Strecke unterscheidet. Dass es sich bei der Referenzsegmentfolge um die Referenzsegmentfolge derselben Strecke handelt, kann beispielsweise ermittelt werden abhängig von dem Übereinstimmungsgrad. Ist der Übereinstimmungsgrad größer als der vorgegebene Schwellenwert, so kann angenommen werden, dass es sich um die Referenzsegmentfolge derselben Strecke handelt. Die ermittelte Segmentfolge kann sich somit von der Referenzsegmentfolge unterscheiden, allerdings nur bis zu einem vorgegebenen Grad. Dieser Unterschied kann anschließend für die Fahrzeugdiagnose analysiert werden.
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Weiterhin können beispielsweise durch eine Analyse der ermittelten Segmentfolge Navigationsalgorithmen für eine Routenberechnung gegebenenfalls optimiert werden, wie beispielsweise für eine kraftstoffoptimierte Routenberechnung.
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Weiterhin kann durch eine Analyse der ermittelten Segmentfolge auch bei Teststrecken die zukünftige Betriebsstrategie optimiert werden.
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Weiterhin kann durch eine Analyse der ermittelten Segmentfolge einem Fahrer des Fahrzeugs beispielsweise ein Energieprofil angezeigt werden. Weiterhin kann hierdurch das Energieprofil beispielsweise zur Berechnung eines zu erwartenden Verbrauchs genutzt werden. Weiterhin kann durch die Analyse der ermittelten Segmentfolge eine Anzeige wie beispielsweise eine Schaltempfehlungsanzeige verbessert werden und/oder eine automatische Schaltstrategie verbessert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die ermittelte Segmentfolge dauerhaft gespeichert.
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Hierdurch kann die ermittelte Segmentfolge zukünftig als Referenzsegmentfolge genutzt werden. Weiterhin kann durch das Speichern der ermittelten Segmentfolge, ein Fahrverhalten analysiert werden, um beispielsweise für einen Fahrer bei einem Fahrzeugneukauf eine Kaufempfehlung für eine geeignete Motorvariante oder für nützliche Sonderausstattungen geben zu können. Weiterhin kann mittels einer Analyse der ermittelten Segmentfolge und beispielsweise weiterer gespeicherter Segmentfolgen eine Verbesserung eines Flottenverhaltens erreicht werden. Die ermittelte Segmentfolge wird beispielsweise in einem Datenspeicher des Fahrzeugs dauerhaft gespeichert. Alternativ oder zusätzlich kann die ermittelte Segmentfolge zentral dauerhaft gespeichert werden, beispielsweise in einem Backend-Server.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird bei dem Ermitteln der Segmentfolge eine vorgegebene zeitliche Toleranz berücksichtigt.
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Eine Fahrstrecke wird grundsätzlich nie gleich befahren. Somit kann hierdurch eine zeitliche Toleranz berücksichtigt werden, um einen zuverlässigen Vergleich mit der Referenzsegmentfolge zu gewährleisten. Die zeitliche Toleranz kann beispielsweise berücksichtigt werden, indem die Segmentfolge ermittelt wird durch Kombinierung der Segmentfolge mit weiteren Segmentfolgen und anschließender Mittelwertbildung. Wird die Fahrstrecke mehrmals gefahren, entstehen ähnliche Segmentfolgen aus denen ein Mittelwert gebildet werden kann. In anderen Worten, man legt mehrere gleiche Fahrten übereinander und ermittelt den mittleren Fahr-/Segmentverlauf. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Fahrten von ein und demselben Fahrer/Fahrzeug durchgeführt werden, es können auch andere Fahrer/Fahrzeuge sein. Die weiteren Segmentfolgen können auch, wenn noch keine Referenzsegmentfolge gebildet wurde, beispielsweise durch Simulation ermittelt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Segmentfolge ermittelt abhängig von bereitgestellten Umweltdaten.
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Je nach Umweltbedingung wird eine Fahrstrecke anders befahren. So beeinflussen also beispielsweise Winter, Sommer, Regen, Schnee, Stau und/oder eine Verkehrsdichte wie eine Fahrstrecke befahren wird. Durch Berücksichtigung der Umweltbedingung abhängig von den bereitgestellten Umweltdaten, kann die ermittelte Segmentfolge so ermittelt werden, dass die ermittelte Segmentfolge die gefahrene Fahrstrecke unabhängig von der Umweltbedingung repräsentiert. Somit kann die ermittelte Segmentfolge unabhängig von der Umweltbedingung mit der Referenzsegmentfolge verglichen werden. Das Ermitteln abhängig von den bereitgestellten Umweltdaten kann beispielsweise durch eine vorgegebene Offset-Korrektur erfolgen. Die Umweltdaten werden beispielsweise abhängig von einem Messwert eines Sensors des Fahrzeugs ermittelt und bereitgestellt und/oder von einer Quelle extern des Fahrzeugs bereitgestellt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Referenzsegmentfolge vorab durch Simulation ermittelt.
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Hierdurch ist es möglich, dass schon bei der ersten Fahrt mit einem neuen Fahrzeug beziehungsweise auf einer neuen Strecke beispielsweise nach einem Umzug eine Referenzsegmentfolge vorgegeben werden kann und somit die zukünftige Betriebsstrategie ermittelt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die ermittelte Segmentfolge einem Fahrer des Fahrzeugs zugeordnet. Die zukünftige Betriebsstrategie des Fahrzeugs wird abhängig von dem Fahrer des Fahrzeugs ermittelt.
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Hierdurch kann fahrerabhängig die zukünftige Betriebsstrategie ermittelt werden. Somit ist beispielsweise auch eine Übernahme der ermittelten Segmentfolge als Referenzsegmentfolge auf ein anderes Fahrzeug möglich. Ein weiterer Vorteil ist, dass die zukünftige Betriebsstrategie an den Fahrer angepasst werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die zukünftige Betriebsstrategie des Fahrzeugs abhängig von der Referenzsegmentfolge ermittelt, wobei die Referenzsegmentfolge angepasst wird abhängig von einer bereitgestellten Verkehrsinformation.
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Hierdurch kann bei der zukünftigen Betriebsstrategie eine Verkehrssituation berücksichtigt werden, wie beispielsweise ein Stau. Die Verkehrsinformation wird beispielsweise von einem Verkehrsdienst bereitgestellt und/oder beispielsweise von einem anderen Fahrzeug mittels Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und/oder beispielsweise von einer Infrastruktureinheit mittels Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die ermittelte Segmentfolge in eine Rückwärtssegmentfolge transformiert. Die Rückwärtssegmentfolge repräsentiert eine Rückfahrt der gefahrenen Fahrstrecke. Die Rückwärtssegmentfolge wird dauerhaft gespeichert.
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Hierdurch kann zu jeder ermittelten Segmentfolge für eine Rückfahrt eine Referenzsegmentfolge ermittelt werden, sodass auch für Strecken, die bisher nur in eine Richtung befahren wurden, eine Referenzsegmentfolge für die Ermittlung der zukünftigen Betriebsstrategie für die Rückfahrt vorliegt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Computerprogramm zum Betreiben eines Fahrzeugs, wobei das Computerprogramm ausgebildet ist das Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs oder eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens auf einer Datenverarbeitungsvorrichtung durchzuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Computerprogrammprodukt, das ausführbaren Programmcode umfasst, wobei der Programmcode bei Ausführung durch eine Datenverarbeitungsvorrichtung das Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs oder eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ausführt.
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Das Computerprogrammprodukt umfasst insbesondere ein von der Datenverarbeitungsvorrichtung lesbares Medium, auf dem der Programmcode gespeichert ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Betreiben eines Fahrzeugs.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Betreiben eines Fahrzeugs. Das Programm kann beispielsweise auf einer Steuervorrichtung SV abgearbeitet werden. Das Programm ist hierfür insbesondere auf einem Daten- und Programmspeicher der Steuervorrichtung SV gespeichert und kann von einer Recheneinheit der Steuervorrichtung SV abgearbeitet werden. Der Daten- und Programmspeicher und die Recheneinheit können in einer Baueinheit und/oder verteilt auf mehrere Baueinheiten ausgebildet sein.
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Die Steuervorrichtung SV ist beispielsweise dem Fahrzeug zugeordnet und in dem Fahrzeug angeordnet und kann somit auch als Steuervorrichtung des Fahrzeugs bezeichnet werden.
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Alternativ ist die Steuervorrichtung SV extern des Fahrzeugs angeordnet und beispielsweise einem Backend-Server zugeordnet und kann somit auch als externe Steuervorrichtung bezeichnet werden.
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Das Programm kann somit beispielsweise auf der Steuervorrichtung des Fahrzeugs und/oder auf der externen Steuervorrichtung und/oder verteilt auf die Steuervorrichtung des Fahrzeugs und die externe Steuervorrichtung abgearbeitet werden.
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Die Steuervorrichtung SV kann auch als Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrzeugs bezeichnet werden.
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Das Programm wird in einem Schritt S1 gestartet, in dem beispielsweise Variablen initialisiert werden können.
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In einem Schritt S3 wird mindestens eine Systemgröße SG des Fahrzeugs in zugehörige Wertebereiche WB unterteilt.
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Die Systemgröße SG des Fahrzeugs ist insbesondere eine mechanische und/oder elektrische Systemgröße SG. Derartige Systemgrößen SG umfassen beispielsweise eine mechanische Rekuperation und/oder eine Amplitude der mechanischen Rekuperation. Derartige Systemgrößen SG umfassen beispielsweise alternativ oder zusätzlich einen Arbeitspunkt eines Verbrennungsmotors des Fahrzeugs und/oder eine Verschiebung des Arbeitspunktes zu einem besseren Wirkungsgrad. Derartige Systemgrößen SG umfassen beispielsweise alternativ oder zusätzlich eine thermische Rekuperation und/oder eine Amplitude der thermischen Rekuperation. Derartige Systemgrößen SG umfassen beispielsweise alternativ oder zusätzlich einen Energieverbrauch eines Bordnetzes des Fahrzeugs. Derartige Systemgrößen SG umfassen beispielsweise alternativ oder zusätzlich ein Energieangebot und/oder eine Energienachfrage und/oder ein Leistungsangebot und/oder eine Leistungsnachfrage des Fahrzeuges. Derartige Systemgrößen SG umfassen beispielsweise alternativ oder zusätzlich eine Fahrzeuggeschwindigkeit. Derartige Systemgrößen SG umfassen insbesondere kein Positionssignal eines satellitenbasierten Navigationssystems.
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Die zugehörigen Wertebereiche WB schließen beispielsweise ein jeweiliges Toleranzband ein. Ein derartiger Wertebereich WB ist beispielsweise ein Geschwindigkeitsbereich von 50 bis 70 km/h.
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In einem Schritt S5 wird eine Segmentfolge SF ermittelt, die eine gefahrene Fahrstrecke repräsentiert. Die Segmentfolge SF umfasst mehrere Segmente. Ein Übergang von einem Segment zu einem jeweils nächsten Segment wird ermittelt, indem ermittelt wird, ob ein Wert der mindestens einen Systemgröße SG von einem der zugehörigen Wertebereiche WB in einen anderen der zugehörigen Wertebereiche WB wechselt.
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Die ermittelte Segmentfolge SF ist somit insbesondere ein zeitlicher Verlauf von jeweiligen Segmenten mit jeweiligen Wertebereichen WB in denen jeweilige Werte der mindestens einen Systemgröße SG liegen. Die ermittelte Segmentfolge SF umfasst also insbesondere eine Information über die jeweiligen Wertebereiche WB der Segmente und/oder über die jeweilige Zeitdauer der Segmente.
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In einem Schritt S7 wird eine vorgegebene Referenzsegmentfolge RSF bereitgestellt. Die vorgegebene Referenzsegmentfolge RSF ist beispielsweise in dem Daten- und Programmspeicher der Steuervorrichtung des Fahrzeugs oder der externen Steuervorrichtung gespeichert und wird von dem jeweiligen Daten- und Programmspeicher bereitgestellt. Die vorgegebene Referenzsegmentfolge RSF ist beispielsweise vorab durch Simulation ermittelt worden.
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In einem Schritt S9 wird ein Übereinstimmungsgrad UG mittels eines Vergleichs der ermittelten Segmentfolge SF mit der bereitgestellten Referenzsegmentfolge RSF ermittelt, beispielsweise mittels Korrelation.
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In einem Schritt S11 wird ein vorgegebener Schwellenwert SW bereitgestellt für einen Vergleich des Übereinstimmungsgrads UG mit dem vorgegebenen Schwellenwerts SW.
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In einem Schritt S13 wird ermittelt, ob der Übereinstimmungsgrad UG größer ist als der bereitgestellte Schwellenwert SW. Ist der Übereinstimmungsgrad UG größer als der vorgegebene Schwellenwert SW, so wird das Programm in einem Schritt S15 fortgeführt. Ist der Übereinstimmungsgrad UG kleiner oder gleich dem bereitgestellten Schwellenwert SW, so wird das Programm in einem Schritt S14 fortgeführt.
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In dem Schritt S14 wird geprüft, ob noch eine weitere Referenzsegmentfolge RSF vorhanden ist. Ist dies der Fall wird zu Schritt S7 gegangen und die weitere Referenzsegmentfolge RSF wird bereitgestellt. Ist dies nicht der Fall wird das Programm in einem Schritt S16 fortgeführt.
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In dem Schritt S15 wird eine zukünftige Betriebsstrategie des Fahrzeugs abhängig von der Referenzsegmentfolge RSF ermittelt. Die zukünftige Betriebsstrategie ist eine Betriebsstrategie für eine geschätzte verbleibende Fahrstrecke. Die zukünftige Betriebsstrategie kann beispielsweise umfassen, dass ein State-of-Charge-Level (SOC-Level) eines elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs gesenkt wird, bei wahrscheinlich baldiger Bergabfahrt. Die zukünftige Betriebsstrategie kann beispielsweise alternativ oder zusätzlich umfassen, dass bei wahrscheinlich langer Restfahrstrecke der elektrische Energiespeicher langsam, beispielsweise nur mit rekuperierter Energie, aufgeladen wird. Die zukünftige Betriebsstrategie kann beispielsweise alternativ oder zusätzlich umfassen, dass bei wahrscheinlich kurzer Restfahrstrecke der elektrische Energiespeicher sehr schnell geladen wird. Anschließend wird das Programm in einem Schritt S17 fortgesetzt.
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In dem Schritt S16 wird aus der ermittelten Segmentfolge SF eine Referenzsegmentfolge RSF gebildet und beispielsweise dauerhaft gespeichert. Weiterhin wird eine Standardbetriebsstrategie als zukünftige Betriebsstrategie ausgewählt. Anschließend wird das Programm in dem Schritt S17 fortgesetzt.
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In dem Schritt S17 wird das Programm beendet und kann gegebenenfalls wieder in dem Schritt S1 gestartet werden.
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Die ermittelte Segmentfolge SF kann beispielsweise dauerhaft gespeichert werden, beispielsweise in dem Daten- und Programmspeicher der Steuervorrichtung des Fahrzeugs und/oder in dem Daten- und Programmspeicher der externen Steuervorrichtung, insbesondere als zukünftige Referenzsegmentfolge REF.
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Zusätzlich kann bei dem Ermitteln der Segmentfolge SF beispielsweise eine vorgegebene zeitliche Toleranz berücksichtigt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Ermitteln der Segmentfolge SF beispielsweise abhängig von bereitgestellten Umweltdaten erfolgen. Die Umweltdaten umfassen beispielsweise eine Information darüber ob Winter oder Sommer ist, ob Regen, Schnee fällt, ob Stau oder eine Verkehrsdichte ist auf der geschätzten verbleibenden Fahrstrecke. Das Ermitteln abhängig von den bereitgestellten Umweltdaten kann beispielsweise durch eine vorgegebene Offset-Korrektur erfolgen. Die Umweltdaten werden beispielsweise abhängig von einem Messwert eines Sensor des Fahrzeugs ermittelt und bereitgestellt und/oder von einer Quelle extern des Fahrzeugs bereitgestellt.
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Alternativ oder zusätzlich kann die ermittelte Segmentfolge SF beispielsweise einem Fahrer des Fahrzeugs zugeordnet werden und die zukünftige Betriebsstrategie des Fahrzeugs abhängig von dem Fahrer des Fahrzeugs ermittelt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Referenzsegmentfolge RSF für die zukünftige Betriebsstrategie des Fahrzeugs angepasst werden abhängig von einer bereitgestellten Verkehrsinformation. Die bereitgestellte Verkehrsinformation umfasst beispielsweise, ob auf der geschätzten verbleibenden Fahrstrecke ein Stau ist. Die Verkehrsinformation wird beispielsweise von einem Verkehrsdienst bereitgestellt und/oder beispielsweise von einem anderen Fahrzeug mittels Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation.
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Alternativ oder zusätzlich kann die ermittelte Segmentfolge SF in eine Rückwärtssegmentfolge transformiert werden, die eine Rückfahrt der gefahrenen Fahrstrecke repräsentiert und dauerhaft gespeichert werden, insbesondere als zukünftige Referenzsegmentfolge REF. Die Rückwärtssegmentfolge wird beispielsweise in dem Daten- und Programmspeicher der Steuervorrichtung des Fahrzeugs und/oder in dem Daten- und Programmspeicher der externen Steuervorrichtung gespeichert.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Referenzsegmentfolge RSF, abhängig von der die zukünftige Betriebsstrategie ermittelt wird, angepasst werden abhängig von der ermittelten Segmentfolge SF. Hierdurch kann beispielsweise bei Veränderungen von Fahrzeugkomponenten die Referenzsegmentfolge RSF für zukünftige Fahrten angepasst werden, beispielsweise indem die Referenzsegmentfolge RSF und die ermittelte Segmentfolge SF gegebenenfalls gewichtet werden und anschließend überlagert werden und eine gemittelte Referenzsegmentfolge RSF ermittelt wird.
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Bezugszeichenliste
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- RSF
- Referenzsegmentfolge
- SG
- Systemgröße
- SF
- Segmentfolge
- SV
- Steuervorrichtung
- SW
- Schwellenwert
- UG
- Übereinstimmungsgrad
- WB
- Wertebereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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