DE102013217559A1

DE102013217559A1 - Verfahren zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten und Mikrochip zum Durchführen des Verfahrens

Info

Publication number: DE102013217559A1
Application number: DE102013217559.0A
Authority: DE
Inventors: Iris Schmitt; Thomas Schmitt
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2013-09-03
Filing date: 2013-09-03
Publication date: 2015-03-05

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten, wobei die Patientendaten mittels eines auf der Haut des Patienten angebrachten Mikrochips (1) erhoben und in dem Mikrochip (1) gespeichert werden und über eine drahtlose Datenverbindung weitergeleitet werden. Weiter betrifft die Erfindung einen Mikrochip (1) zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten und einen Mikrochip zum Durchführen des Verfahrens.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass die Erhebung von Patientendaten in Krankenhäusern räumlich begrenzt ist, das heißt es werden entweder von stationären Untersuchungsgeräten oder lediglich in bestimmten Untersuchungsräumen Untersuchungen durchgeführt und so Patientendaten erhoben. Auf diese Art ist beispielsweise eine ständige Überwachung des Zustands eines Patienten räumlich nur eingeschränkt möglich. Dies stellt erhebliche Einschränkungen für die Bewegungsfreiheit des Patienten dar.
Herkömmlicherweise werden die von Untersuchungsgeräten erfassten Patientendaten von dem jeweiligen Gerät an einen zentralen Speicher weitergeleitet. Beispielsweise werden die von einem Patienten erstellten Röntgenbilder oder EKG-Daten zum Speichern und Auswerten von dem Untersuchungsgerät an einen zentralen Computerarbeitsplatz weitergeleitet. Folglich sind die erhobenen Patientendaten stets nur an dem zentralen Ort, beispielsweise im Sprechzimmer eines Arztes, abrufbar. Dies erfordert einen umständlichen Datentransfer, sobald die Patientendaten von dem Klinikpersonal an unterschiedlichen Stellen abrufbar sein sollen.
Des Weiteren ist bisher eine händische Bedienung der Untersuchungsgeräte, entweder direkt oder ferngesteuert, notwendig. Eine automatisierte Untersuchung und Steuerung der Untersuchungsgeräte würde eine erhebliche Zeiteinsparung für das Klinikpersonal bedeuten.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten zu schaffen, welches zum einen eine flexible Erhebung von Patientendaten und zum anderen eine ständige und flexible Abrufbarkeit dieser Patientendaten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
Die Erfinder haben erkannt, dass mittels eines direkt am Patienten angebrachten Mikrochips ständig und flexibel Patientendaten erhoben werden können, diese Patientendaten an eine zentrale Stelle weitergeleitet werden können und so von unabhängigen Orten aus abrufbar sind. Der auf der Haut des Patienten angebrachte Mikrochip speichert alle relevanten persönliche Daten des Patienten sowie neue Untersuchungsergebnisse und kann selbständig Daten erheben, beispielsweise mit einer ständigen Temperatur- oder Herzfrequenzmessung. Weiterhin können in dem Mikrochip Daten hinterlegt sein, um eine automatisierte Untersuchung, beispielsweise das Erstellen eines Röntgenbildes von einem Fuß des Patienten, zu ermöglichen.
Die Übertragung von Patientendaten, wie Name, Alter, Größe, Gewicht, Art der durchzuführenden Untersuchung etc., auf den Mikrochip kann über eine drahtlose Datenverbindung, zum Beispiel eine W-LAN- oder Bluetooth-Verbindung, erfolgen. So kann der Mikrochip am Patienten in ständigem Kontakt mit einem Computer stehen, an dem der behandelnde Arzt beispielsweise eine geänderte Medikamention auf den Mikrochip überträgt. Die Übertragung, Speicherung und Weiterleitung der Patientendaten kann zudem verschlüsselt erfolgen, um beispielsweise einen unberechtigten Zugriff auf die Daten zu vermeiden. Dabei kann der Patient beispielsweise vorab bestimmen, welche Daten nur in bestimmten Situationen abrufbar sein sollen oder auch frei zugängliche Notfalldaten bestimmen, beispielsweise die Kontaktdaten von im Notfall zu verständigenden Personen.
Zur vollständigen Erhebung von Patientendaten ist es möglich, mehrere Mikrochips auf der Haut des Patienten zu befestigen, beispielsweise an den verschiedenen Ableitpunkten für ein Mehrkanal-EKG. Für ein Dreikanal-EKG kann an vier Ableitpunkten, nämlich an beiden Armen und an beiden Füßen, jeweils ein Mikrochip aufgeklebt werden. Alternativ können für ein Brustwand-EKG mindestens sechs Mikrochips an verschiedenen Ableitpunkten am Brustkorb aufgeklebt werden. Die von den einzelnen Mikrochips erhobenen Daten der gemessenen Elektropotentiale können über eine W-LAN-Verbindung zu einer zentralen Einheit übermittelt und dort ausgewertet werden.
Der Mikrochip kann die gespeicherten Patientendaten auch an eine Empfangsvorrichtung, die zum Beispiel am Krankenhausbett des Patienten angeordnet ist, mit einem Display zum Anzeigen der Informationen übertragen oder auf ein Untersuchungsgerät, sodass der behandelnde Arzt stets weiß, welchen Patienten mit welchem Befund er vor sich hat und wie dieser zu behandeln ist etc., ohne diesen direkt ansprechen zu müssen. Dies vereinfacht vor allem die Identifizierung und Behandlung von bewusstlosen oder komatösen Patienten. Dabei kann der Arzt je nach Bedarf alle Patientendaten oder nur spezielle Krankenhausdaten auslesen.
Zudem kann über eine in den Mikrochip integrierte Positionserkennung, beispielsweise einen GPS-Sender oder die Erkennung verschiedener Funkbereichszonen, der Aufenthaltsort von Patienten lokalisiert werden. Diese Anwendung eignet sich vor allem für geistig verwirrte Patienten, beispielsweise auf einer psychiatrischen Station des Krankenhauses.
Auf dem Mikrochip kann bei einem Krankenhausaufenthalt auch die jeweilige Medikamention des Patienten gespeichert werden. Eine Änderung der Medikamention kann von einem Arzt über einen Computer drahtlos auf den Mikrochip des Patienten übermittelt werden. Weiterhin kann ein Füllzustand der Medikamentenpackungen mit dem Mikrochip überwacht werden, indem beispielsweise wenn sich die Hand des Patienten mit dem Mikrochip der Medikamentenverpackung nähert, dies als Entnahme des Medikaments speichert, an eine zentrale Stelle übermittelt und der neue Füllzustand im Mikrochip gespeichert wird. Der Mikrochip kann dann melden, wenn das Medikament zur Neige geht und die Abgabe einer weiteren Packung des Medikaments beordern. Zusätzlich können Patientendaten bzgl. einer möglichen Allergie oder Medikamentenunverträglichkeit gespeichert werden. Diese Daten können mit den Daten des verordneten Medikaments verglichen werden, wobei bei bestimmten Wechselwirkungen ein Warnsignal übermittelt wird.
Der Mikrochip eignet sich auch zur automatisierten Durchführung einer Untersuchung, beispielsweise die Aufnahme eines Röntgenbildes. Diese Anwendung ermöglicht zum einen eine enorme Zeitersparnis für das Klinikpersonal und eignet sich zudem für die Anwendung in Krankenhäusern in Entwicklungsländern, in denen das Klinikpersonal zum Beispiel nicht über die notwendige Kenntnis zur Durchführung der Untersuchung verfügt. Auf dem Mikrochip können beispielsweise die Untersuchungsanforderung für eine Röntgenaufnahme des Thorax, Kiefers oder eines Fußes gespeichert sein. Hierfür kann der Mikrochip auf den abzubildenden Körperbereich des Patienten aufgeklebt werden. Der Mikrochip kann den Patienten zudem automatisiert in der jeweiligen Untersuchungsabteilung des Krankenhauses anmelden und überträgt die jeweiligen Parameter an das Untersuchungsgerät, beispielsweise ein OPG-Röntgengerät. Zusätzlich können auch Positionierungsparameter bzgl. des abzubildenden Körperbereichs gespeichert und übertragen werden. Das Bedienpersonal löst über einen Schalter die Gerätepositionierungsteuerung aus und das Röntgengerät bewegt sich automatisch in die entsprechende Position über dem Körperbereich. Ist beispielsweise ein Röntgenstrahler direkt über der zu untersuchenden Körperstelle positioniert, wird eine Aufnahme ausgelöst. Die erstellten Untersuchungsdaten, beispielsweise ein Röntgenbild, können dann auf den Mikrochip übertragen und dort gespeichert werden. Sind zum Beispiel auch Daten über mögliche Implantate des Patienten auf dem Mikrochip gespeichert, können diese Daten bei den Aufnahmen und der anschließenden Bildberechnung berücksichtigt werden. Ein befundender Arzt kann die Bilder aus dem Mikrochip auslesen, die Befundung ergänzen, weitere Untersuchungen anordnen etc.
Wird der Mikrochip dauerhaft, das heißt nicht nur während eines Krankenhausaufenthaltes getragen, ermöglicht dies im Falle eines Unfalls das sofortige Übermitteln aller Patientendaten an eine zentrale Leitstelle, sodass sich ein Rettungsteam bereits vor dem Eintreffen am Unfallort über den Zustand des verunfallten Trägers informieren und entsprechend vorbereiten kann.
Grundsätzlich sind moderne Mikrochips sehr klein und können aus einem biegsamen Material gefertigt werden, sodass der Patient das ständige Tragen des Mikrochips nicht als störend empfindet. Der Mikrochip kann auf die Haut des Patienten aufgeklebt und einfach entfernt werden, wenn kein Bedarf mehr besteht.
Der Einfachheit halber kann die Energieversorgung des Mikrochips über eine kleine Folienbatterie, welche auch auf der Haut des Patienten aufgeklebt werden kann, oder unmittelbar über die Körperwärme des Patienten erfolgen. Es ist keine umständliche Energieversorgung über eine externe Quelle notwendig.
Demgemäß schlagen die Erfinder ein Verfahren zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten, insbesondere zur Anwendung in einem Krankenhaus oder an einem Unfallort oder im Rahmen einer mobilen Patientenversorgung, vor, wobei die Patientendaten mittels eines auf der Haut des Patienten angebrachten Mikrochips erhoben und in dem Mikrochip gespeichert werden und über eine drahtlose Datenverbindung weitergeleitet werden. Mit einem derartigen Verfahren kann vorteilhafterweise der Zustand des Patienten permanent überwacht und die erhobenen Untersuchungsdaten ausgewertet werden, ohne den Patienten in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken. Weiterhaft sind die erhobenen und weitergeleiteten Patientendaten vorteilhafterweise flexibel abrufbar und nicht lediglich an einem bestimmten Computerarbeitsplatz gespeichert. Zudem ist mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine automatisierte Untersuchung des Patienten und Steuerung der verwendeten Untersuchungsgeräte möglich.
Der Mikrochip kann bedarfsgemäß an verschiedenen Körperstellen des Patienten angebracht werden. Bevorzugt wird der Mikrochip auf die Haut des Patienten aufgeklebt. Dient der Mikrochip lediglich zur Datenspeicherung und Identifizierung des Patienten, ist ein einfaches Aufkleben am Handgelenk vorteilhaft. Sollen mit dem Mikrochip auch selbst Daten des Patienten erhoben werden, beispielsweise in Form eines EKGs, ist beispielsweise ein Aufkleben am Brustkorb vorteilhaft. Zudem können auch mehrere Mikrochips gleichzeitig eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß werden jeweils mittels eines an dem Patienten angebrachten Mikrochips Daten des Patienten erhoben und in dem Mikrochip gespeichert. Zusätzlich können weitere Patienten- und Untersuchungsdaten an den Mikrochip übermittelt werden. Ebenso können Patienten- und Untersuchungsdaten von dem Mikrochip weitergeleitet werden, beispielsweise an einen zentralen Computerarbeitsplatz. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für die Anwendung in Krankenhäusern oder großen Arztpraxen, einem Unfallort oder für die mobile Krankenversorgung, wie in einem Krankenwagen.
Vorteilhafterweise können folgende Daten des Patienten auf dem Mikrochip gespeichert werden: Bild, Name, Alter, Größe, Gewicht, Krankengeschichte, Anamnesedaten, Art einer durchzuführenden Untersuchung, Untersuchungsdaten, Medikamention. Im Folgenden werden unter dem Begriff Patientendaten jegliche Daten verstanden, die den Patienten betreffen, also allgemeine Daten wie Namen, Alter etc. sowie Untersuchungs-, Positionsdaten etc.
In einer Ausführungsform des Verfahrens werden während einer Untersuchung die erhobenen Daten, beispielsweise eine Röntgen- oder CT-Aufnahme, an den Mikrochip übermittelt und auf diesem gespeichert. Die gespeicherten Daten sind dann flexibel abrufbar. Bevorzugt können auch mit dem Mikrochip selbst Messungen an dem Patienten durchgeführt und so Daten erhoben werden. Diese Daten betreffen beispielsweise Pulsfrequenz, Herzfrequenz, Temperatur, Blutzuckergehalt, Blutsauerstoffsättigung und Hirnströme des Patienten.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass von mehreren Mikrochips gleichzeitig Untersuchungsdaten erhoben werden. Diese Mikrochips sind bevorzugt miteinander gekoppelt, beispielsweise mittels W-LAN oder einer Funkübertragung. Diese Ausführungsform des Verfahrens eignet sich beispielsweise für ein Mehrkanal-EKG.
Noch eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass mit dem Mikrochip Positionsdaten des Patienten oder eines bestimmten zu untersuchenden Körperteils des Patienten erhoben werden. Vorteilhafterweise kann hierdurch die Positionierung eines Untersuchungsgerätes relativ zu dem Patienten vereinfacht und automatisiert werden. Auf dem Mikrochip können weiterhin Positionierungsparameter für ein Untersuchungsgerät hinterlegt sein. Die Positionserkennung erfolgt beispielsweise über eine GPS- oder eine Funkbereichserkennung.
Zur Weiterleitung der Patientendaten an eine zentrale Stelle und zur Übertragung von Daten auf den Mikrochip eignet sich besonders eine drahtlose Datenverbindung, wie W-LAN, Bluetooth oder Funk. Vorteilhafterweise erfolgt die Datenübertragung in Echtzeit. Dies bringt vor allem eine Zeitersparnis bei einer dringenden Befundung einer Untersuchung des Patienten. Weiterhin bevorzugt erfolgt die Speicherung, Übertragung und/oder Weiterleitung der Patientendaten verschlüsselt. Hierdurch kann ein unerwünschter Zugriff durch unautorisierte Personen auf die Daten verhindert werden. Vorteilhafterweise kann dem Mikrochip eine eindeutige und abrufbare Adresse, beispielsweise eine MAC-Adresse, zugeordnet werden, sodass eine Verwechslung mit anderen Geräten bei der Datenübertragung ausgeschlossen werden kann.
Die Patientendaten werden vorteilhafterweise an eine zentrale Speicher- und Recheneinheit weitergeleitet, beispielsweise einen Computerarbeitsplatz des behandelnden Arztes, und dort ausgewertet. In einer Ausführungsform können jedoch lediglich bestimmte Daten vom Mikrochip weitergeleitet werden. Beispielsweise können allgemeine Daten wie Alter, Name, Größe etc. zur Identifikation an die Empfangsvorrichtung, beispielsweise am Krankenhausbett des Patienten, weitergeleitet werden, sodass dieser durch das Krankenhauspersonal auch im Schlaf oder Koma identifiziert werden kann.
In einer Ausführungsform werden die Patientendaten nach deren Auswertung in der zentralen Speicher- und Recheneinheit an den Mikrochip zurück übertragen und dort wieder gespeichert, um für spätere Zugriffe zur Verfügungen zu stehen. Ebenso können nach der Auswertung der Daten neue Anforderungen beziehungsweise Befehle an den Mikrochip gesendet werden, beispielsweise eine geänderte Dosierung eines Medikamentes oder der Befehl, den Blutdruck des Patienten erneut zu messen. Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Mikrochip von der zentralen Speicher- und Recheneinheit programmiert werden kann, beispielsweise um weitere Messungen am Patient durchführen zu können oder bereits gespeicherte Messmethoden zu variieren. Noch eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Mikrochip von der zentralen Speicher- und Recheneinheit gesteuert wird. So kann beispielsweise der behandelnde Arzt bei Bedarf ferngesteuert weitere Untersuchungen vornehmen, ohne dass der Patient gestört wird.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen Mikrochip zum Durchführen des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten, insbesondere zur Verwendung in einem Krankenhaus oder an einem Unfallort oder im Rahmen einer Patientenversorgung. Bevorzugt weist der Mikrochip eine eindeutige und abrufbare Adresse auf, beispielsweise eine MAC-Adresse. Somit kann zum Beispiel eine Verwechslung mit anderen Geräten bei der Datenübertragung ausgeschlossen werden. Dies dient ebenso der Sicherheit des Patienten und der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wie eine Verschlüsselung der Patientendaten auf dem Mikrochip und beim Übertragen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Mikrochip ein RFID-Chip ist. Entsprechend weist der Mikrochip einen Sender zum Weiterleiten von Daten und einen Empfänger zum Empfangen von Daten auf. Weiterhin weist der Mikrochip eine Datenspeichereinheit zum Speichern von erhobenen und übermittelten Daten auf.
Der Mikrochip ist bevorzugt sehr klein und leicht, sodass dieser angenehm auf der Haut zu tragen ist und den Patienten nicht stört. In einer Ausführungsform ist der Mikrochip folienartig ausgeführt, um einfach auf der Haut des Patienten angebracht, bevorzugt aufgeklebt, zu werden. Vorteilhafterweise ist der Mikrochip biegsam und passt sich den Körperbewegungen des Patienten an, sodass er vom Patienten nicht als störend empfunden wird.
Vorteilhafterweise ist keine externe Energiequelle notwendig, um den Mikrochip mit Energie zu versorgen. In einer Ausführungsform kann der Mikrochip durch die Körperwärme des Patienten mit Energie versorgt werden. Eine andere Ausführungsform sieht eine Folienbatterie zur Energieversorgung vor. Weiterhin ist auch eine Energieversorgung durch die Oberflächenspannungs- und/oder Bewegungsenergie der Haut des Patienten ausführbar.
Der Mikrochip kann an unterschiedlichen Körperstellen platziert sein, beispielsweise am Handgelenk des Patienten für eine einfache Identifikation oder an einem zu untersuchenden Körperteil. Dabei ist es auch möglich, mehrere Mikrochips, beispielsweise zwei, drei, vier oder fünf Mikrochips, an verschiedenen Körperstellen zu platzieren. In einer Ausführungsform können Mikrochips jeweils an den Ableitpunkten für ein Mehrkanal-EKG aufgeklebt werden.
In einer Ausführungsform weist der Mikrochip ein Positionserkennungssystem auf. Mittels eines Positionserkennungssystems, beispielsweise einem GPS-Sender, kann zum einen die Position des Patienten überwacht werden. Zum anderen kann eine exakte Positionierung des zu untersuchenden, mit dem Mikrochip gekennzeichneten Körperteils ermöglicht werden, beispielsweise für eine Röntgen- oder CT-Aufnahme.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind. Es werden folgende Bezugszeichen verwendet: 1: Mikrochip; 2: Handgelenk; 3: Fuß; 4: Röntgenstrahler; 5: Röntgenstrahlkegel.
Es zeigen im Einzelnen:
1: eine schematische Darstellung eines Handgelenks eines Patienten mit aufgeklebtem Mikrochip, und
2: eine schematische Darstellung eines Fußes mit aufgeklebtem Mikrochip und Röntgenstrahler.
In den 1 und 2 ist jeweils ein Körperteil eines Patienten mit einem aufgeklebten Mikrochip 1 dargestellt. Der Mikrochip 1 dient zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erheben und Speichern von Patientendaten. Dabei kann der Mikrochip 1 entweder auf eine beliebige Körperstelle des Patienten zu dessen Identifikation oder auf ein bestimmtes zu untersuchendes Körperteil aufgebracht sein.
Die 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Handgelenks 2 eines Patienten mit aufgeklebtem Mikrochip 1. In dieser Variante sind auf dem Mikrochip 1 Patientendaten wie Name, Alter, Größe, Gewicht, durchzuführende Untersuchung etc. gespeichert. Diese Daten können abgerufen werden und dienen sowohl zur Identifikation des Patienten als auch zur Information eines behandelnden Arztes über den Patienten. Weiterhin können mittels des Mikrochips 1 direkt Daten, wie Temperatur oder Puls des Patienten, am Handgelenk 2 erhoben werden.
Die 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Fußes 3 mit aufgeklebtem Mikrochip 1 und einen Röntgenstrahler 4. In dieser Variante ist die Ristseite des Fußes 3 das zu untersuchende Körperteil, von welchem eine Röntgenaufnahme erstellt werden soll. In dem Mikrochip 1 sind hierzu Positionierungsparameter für den Röntgenstrahler 4 gespeichert. Der Mikrochip 1 sendet diese Positionierungsparameter an einen Empfänger des Röntgenstrahlers 4, sodass der Röntgenstrahlkegel 5 exakt ausgerichtet werden kann. Die aufgenommenen Röntgenbilder können von einer Recheneinheit des Röntgengerätes wiederum auf den Mikrochip 1 übertragen und dort gespeichert werden, wo sie flexibel und beliebig abrufbar sind.
Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste

1: Mikrochip
2: Handgelenk
3: Fuß
4: Röntgenstrahler
5: Röntgenstrahlkegel

Claims

Verfahren zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten, insbesondere zur Anwendung in einem Krankenhaus oder an einem Unfallort oder im Rahmen einer mobilen Patientenversorgung, wobei 1.1. die Patientendaten mittels eines auf der Haut des Patienten angebrachten Mikrochips (1) erhoben und in dem Mikrochip (1) gespeichert werden und 1.2. über eine drahtlose Datenverbindung weitergeleitet werden.
Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zumindest die folgenden Patientendaten auf dem Mikrochip (1) gespeichert werden: Bild, Name, Alter, Größe, Gewicht, Krankengeschichte, Anamnesedaten, Art einer durchzuführenden Untersuchung, Untersuchungsdaten, Medikamention.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Untersuchung des Patienten die erhobenen Untersuchungsdaten auf den Mikrochip (1) übertragen und gespeichert werden.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die folgenden Untersuchungsdaten mit dem Mikrochip (1) selbst erhoben werden: Pulsfrequenz, Herzfrequenz, Temperatur, Blutzuckergehalt, Blutsauerstoffsättigung und Hirnströme des Patienten.
Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass von mehreren, miteinander gekoppelten Mikrochips (1) gleichzeitig Untersuchungsdaten erhoben werden.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Mikrochip (1) Positionsdaten des Patienten erhoben werden.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Patientendaten über eine W-LAN- und/oder Bluetooth-Verbindung weitergeleitet werden.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Patientendaten verschlüsselt gespeichert, übertragen und/oder weitergeleitet werden.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem Mikrochip (1) eine eindeutige und abrufbare Adresse zugeordnet wird.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Patientendaten an eine zentrale Speicher- und Recheneinheit weitergeleitet und dort ausgewertet werden.
Verfahren gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ausgewertete Patientendaten an den Mikrochip (1) zurück übertragen werden.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Auswertung der Patientendaten neue Anforderungen an den Mikrochip (1) gesendet werden.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) von der zentralen Speicher- und Recheneinheit programmiert wird.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) von der zentralen Speicher- und Recheneinheit gesteuert wird.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) durch die Körperwärme des Patienten mit Energie versorgt wird.
Verfahren gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) durch eine Folienbatterie mit Energie versorgt wird.
Mikrochip (1) zum Durchführen eines Verfahrens gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 16 zum Erheben und Weiterleiten von Patientendaten, insbesondere zur Verwendung in einem Krankenhaus oder an einem Unfallort oder im Rahmen einer Patientenversorgung.
Mikrochip (1) dem voranstehenden Patentanspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) ein RFID-Chip ist.
Mikrochip (1) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 17 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) eine eindeutige und abrufbare Adresse aufweist.
Mikrochip (1) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) ein Positionserkennungssystem aufweist.
Mikrochip (1) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) auf der Haut des Patienten aufgeklebt ist
Mikrochip (1) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrochip (1) an einem zu untersuchenden Körperteil (3) des Patienten angebracht ist.