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Die Erfindung bezieht sich auf ein Reservoir für Wasch- und/oder Pflegemittelspender für flüssige Wasch- und/oder Pflegemittel mit dosierbarer Inhaltsabgabe und austauschbarem Wasch- und/oder Pflegemittelreservoir.
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Es ist bekannt, flüssige Waschmittel (Seife) und auch (Haut-)Pflegemittel aus Tuben, Quetschflaschen oder einfach aus starren oder flexiblen Behältern zu entnehmen, die eine Öffnung haben, aus der das fließfähige Gut gepresst werden kann oder aus denen man durch eine Kippbewegung die flüssige Seife oder das Pflegemittel herauslaufen lassen kann. Es sind auch Spender bekannt, welche aus einem oben offenen, im übrigen aber geschlossenen Gehäuse bestehen, an dessen Unterseite Mechanismen zur Entnahme von Teilmengen des flüssigen Inhalts vorgesehen sind. Diese Mechanismen lassen bei Betätigung eines Hebels oder Stößels entweder Flüssigkeit unter der Wirkung der Schwerkraft auslaufen oder fördern die Teilmengen mittels Pumpen nach verschiedenen Systemen aus den Vorratsbehälter.
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Ein sehr weit verbreiteter Seifenspendertyp ist mit einem Reservoir zum Nachfüllen mit Seife aus einem großen Seifenbehälter versehen oder durch Austauschen des Reservoirs wiederbefüllbar. In öffentlich zugänglichen Badezimmern und/oder Waschräumen, beispielsweise in Hotels oder Restaurants ist ein derartiger Spender gewöhnlich an einer Wand montiert und spendet eine definierte Menge an Seife bei Betätigung einer Spenderpumpe oder Ausgabeventils.
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In privaten Haushalten sind solcherlei Seifenspender unüblich, da eine feste Montage nicht gewünscht ist. Hier werden Seifenspender verwendet, die aus einem Flaschenartigen Behältnis, welches mit der flüssigen Seife befüllt ist und einer auf dem Flaschenhals montierten Spenderpumpe bestehen. Da die Behältnisse nur einmal beim Kauf befüllt sind und nach Entleerung entsorgt werden, entsteht viel Abfall. Das Nachfüllen von solchen Seifenspendern aus größeren Gebinden hat sich nicht durchgesetzt, da dazu weitere Hilfsmittel, wie z.B. ein Trichter, notwendig sind. Das Nachfüllen des Behälters führt häufig zu einem Herablaufen der Seife an den Seiten des Spenders und zur Verschmutzung der Hände. Diese Seiten, Hilfsmittel und Umgebung müssen sodann arbeitsintensiv abgewaschen werden, damit sie nicht in einem nicht-akzeptablen unschönen und unhygienischen Zustand verbleiben. Zudem ist werden flüssigen Seifen möglichst wenig Konservierungsstoffe beigefügt, um Hautunverträglichkeiten zu vermeiden. Dadurch das ist beim Nachfüllen eine Verkeimung des Spenders nicht ausgeschlossen.
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Aus der
US 4,741,461 ist ein Gehäuse für einen Spender zur Abgabe von Flüssigseife oder dergleichen bekannt, in den einfache Plastikbehälter beliebigen Inhaltes wahllos einsetzbar sind.
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Ein Spender mit austauschbaren Behältern, die jeweils mit einem Ventil versehen sind, sind beispielsweise aus dem
US-Patent 5,806,717 bekannt. In diesem Fall wird das Ventil des Spenders zu demselben Zeitpunkt wie der austauschbare Behälter ersetzt. Der Seifenvorrat des Spenders kann schnell und einfach auch durch ungeübtes Personal ersetzt werden, ohne einen nachfolgenden Aufwand an Zeit und Energie zum Reinigen des Spenders.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reservoir für Wasch- und/oder Pflegemittelspender zur dosierten Abgabe von Seife und Pflegemitteln bereitzustellen, das sich ohne Aufwand und Verschmutzung austauschen lässt, eine geringe Neigung zur Verkeimung aufweist und bei der Entsorgung wenig Restabfall hervorruft.
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Für den Fachmann war überraschend, das ein Reservoir für Wasch- und/oder Pflegemittelspender, wobei der Spender bevorzugt gebildet wird aus einem stabilen Stützelement und einer auf das Stützelement aufsetzbare Verschlusseinheit (Spenderkopf), welche eine Kolbenpumpe (‚Ausgabe-Pumpe‘) mit Betätigungselement und Steigrohr, welches in das Reservoir eintaucht, trägt, aufweisend einen Behälterboden, eine Behältermantel und ein Behälterverschluss, der eine Öffnung und einen zylindrischen Einsatz aufweist, wobei der zylindrische Einsatz mit einer durchstechbaren Membran verschlossen ist, die zuvor beschriebenen Nachteile behebt.
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Mit einem solchen Reservoir ausgerüstete Wasch- und/oder Pflegemittelspender lassen sich auf einfachste Weise durch Austausch des erfindungsgemäßen Reservoirs wiederbefüllen. Der Seifen- und/oder Pflegemittelvorrat kann schnell und einfach ersetzt werden, ohne dass Zeit und Energie für ein nachfolgendes Reinigen des Spenders oder der zum Wiederbefüllen benötigten Hilfsmittel, aufgewendet werden müssen.
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Das Reservoir ist ein an sich geschlossener Behälter umfassend einen Behältermantel, Behälterboden und Behälterverschluss. Behältermantel, Behälterboden und Behälterverschluss sind erfindungsgemäß flüssigkeitsdicht miteinander verbunden.
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Der Behälter muss nicht mehrteilig aufgebaut sein. Bevorzugt ist es insbesondere Behälterwand und Behälterboden aus dünnen folienartigen und/oder flexiblen Materialien einteilig aufzubauen, z.B. durch Tiefziehen, Spritzguss oder Streckformblasen. Diese Behälterunterteile werden mit einem Behälterdeckel verschlossen. Der Behälterdeckel ist bevorzugt aus einem festeren flächigen Material gefertigt und stellt später den sicheren Sitz des Reservoirs im den Spender sicher.
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Der Behälterverschluss (Behälterdeckel) weist eine Öffnung – im folgenden als Eintrittsöffnung bezeichnet – auf, durch die nach dem Einsetzen in das Stützelement und dem Aufsetzen der Verschlusseinheit, die in der Verschlusseinheit angeordnete Ausgabepumpe mit Steigrohr in den Behälter hineingeführt ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Behälterdeckel so mit dem Behälter verbunden, dass der Behälter nicht zerstörungsfrei geöffnet werden kann.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung ist der Behälterdeckel mit dem Behälter verschraubt.
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Das obere Ende des Behältermantels trägt vorzugsweise eine umlaufende Verbreiterung, die als Auflagefläche für den Behälterverschluss dient. Der Behälterverschluss ist im Bereich der umlaufenden Verbreiterung mit dem Behältermantel und damit mit dem Becher fest verbunden. Durch die dadurch entstehende Materialverstärkung kann das Reservoir im Spender gehalten werden.
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Die Eintrittsöffnung des Behälters ist bis zum Aufsetzen der Verschlusseinheit flüssigkeitsdicht mit einer abziehbaren und/oder durchstoßbaren Membran verschlossen.
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Als Membran, zum Verschluss des Behälters, eigenen sich vorzugsweise dünne Folien, die mit dem Randbereich der Eintrittsöffnung verbunden sind.
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Vorzugsweise werden Folien aus Kunststoff, Metall oder imprägnierten Papier oder Karton eingesetzt.
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Die Verbindung von Behälterverschluss und Behälter wird vorteilhaft durch Verklebung oder Verschweißen erreicht. Besonders bevorzugt ist es, die Verschlussfolie mit dem Behälter zu verschweißen.
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Wenn der Behälter aus einem elastischen Material, insbesondere Kunststoff, besteht, der mit einem Gedächtnis für die Originalform des Behälters versehen ist, wird der Behälter vorzugsweise nach jedem Dosiervorgang in die Ursprungsform zurückkehren. Die entnommene Fluidmenge wir dabei durch Umgebungsluft ersetzt, die über die Eintrittsöffnung in das Reservoir gelangen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der austauschbaren Behälter mit einem zylindrischen Einsatz versehen. Durch diesen zylindrischen Einsatz wird es ermöglicht, das, wenn das Reservoir im Spender eingesetzt ist, eine in den Behälter hineinragende Ausgabe-Pumpe des Spenders von diesem Einsatz umschlossen wird und die Eintrittsöffnung, durch die die das Steigrohr in den Behälter eintritt, somit innerhalb des Behälters liegt.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung weist der zylindrische Einsatz mindestens ein auf Innenseite angebrachtes und dadurch in den freien Raum ragendes abstreifendes Element (Abstreifer) auf, die den Pumpenkörper bzw. das Steigrohr beim Entfernen der Verschlusseinheit von anhaftenden Fluidresten befreit. Abstreifende Elemente sind z.B. aus Mascarabehältnissen bekannt (
DE 10 2004 048 544 ).
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Der Öffnungsdurchmesser des Abstreifers muss mit dem Außendurchmesser des Steigrohres korrespondieren, wobei der Öffnungsdurchmesser des unbelasteten Abstreifers maximal dem Außendurchmesser des Steigrohres entsprechen darf.
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Der zylindrische Einsatz stellt einen Hohlraum innerhalb des Behälters dar. Dieser Hohlraum dient zur Aufnahme des Steigrohrs und ggfs. Teilen der Kolbenpumpe, da es beim direkten Eintauchen in den Behälter zur Verdrängung des dem eingetauchten Volumen entsprechenden Volumen an Fluid kommen würde. Die Verdrängung des Fluids wird somit auf das Volumen reduziert, das dem Volumen des in das Fluid eintauchende Ende des Steigrohres entspricht.
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Ohne den zylindrischen Einsatz und den dadurch entstandenen Hohlraum, müsste die Füllhöhe des Behälterunterteils entsprechend verringert werden. Es müsste sich oberhalb des Fluidspiegels im Behälterunterteil ein mit Luft gefüllter Gasraum unter dem Behälterdeckel befinden. Dies gilt es zu vermeiden, da der in der Luft enthaltene Sauerstoff das Fluid oxidativ beeinflussen bzw. eine Verkeimung fördern kann. Den Gasraum mit einem inerten Schutzgas zu füllen ist für Massenprodukte eine zu kostenintensive Lösung.
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Zudem wird durch den mit dem zylindrischen Einsatz gebildeten Hohlraum, bis zu einem gewissen Maße verhindert, dass das Fluid in dem zylindrischen Einsatz hochsteigt sobald der Spenderkopf entfernt wird, da erfindungsgemäß eine Rückbelüftung des Behälters nur über das untere Ende des zylindrischen Einsatzes erfolgt und mangels Druckausgleich kein Niveauausgleich stattfinden kann.
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Weite Bereiche des Steigrohres und die Kolbenpumpe kommen dadurch nicht mit dem Fluid in Kontakt, auch wenn nicht vollständig entleerte Behälter (Reservoirs) ausgetauscht werden.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft ist es, die Behälterwand möglichst dünn zu gestalten, da sich dies abfallreduzierend auswirkt. Die Behälterwand und der Behälterboden brauchen erfindungsgemäß keine Stabilität aufweisen und können auch z.B. als Beutel, Sachet oder anderes Folienbehältnis aufgebaut sein.
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Das Behälterunterteil kann aufgrund der Materialverstärkung im Bereich der umlaufenden Verbreiterung relativ dünnwandig und flexibel gestaltet sein, da es keine Kraft durch mechanischen Druck aufnehmen muss und über den Behälterdeckel im Stützelement fixiert werden kann.
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Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Reservoir anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, in der zeigen:
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1 zeigt einen erfindungsgemäßes Reservoir für Wasch- und/oder Pflegemittelspender (1) für flüssige Wasch- und/oder Pflegemittel aufweisend einen Behälterboden (2) und einen Behältermantel (3), die einteilig ausgeführt sind und einen Becher zur Aufnahme des zu spendenden Fluids (11) darstellen. Das obere Ende des Behältermantels trägt eine umlaufende Verbreiterung (4) die als Auflagefläche für den Behälterverschluss (5) dient. Der Behälterverschluss ist im Bereich der umlaufenden Verbreiterung mit dem Behältermantel und damit mit dem Becher fest verbunden, z.B. verschweißt oder verklebt. Durch die dadurch entstehende Materialverstärkung kann das Reservoir auf den umlaufenden Ring (4) im Spender gehalten werden.
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Der Behälterverschluss (5) weist in der Mitte einen zylindrischen Einsatz (6) auf, der an seiner im Reservoir liegenden Öffnung (7) durch eine durchstechbare Membran (8) verschlossen ist.
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Der zylindrische Einsatz (6) trägt auf der Innenseite einen umlaufenden Abstreifer (9), durch den das Steigrohr hindurchgeführt ist und der bei Entfernung der Verschlusseinheit die dem Steigrohr anhaftenden Reste des Fluids abstreift.
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Der oder die Abstreifer weisen vorzugsweise eine Öffnung (10) auf, die eine Rückbelüftung des Reservoirs ermöglichen.
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Vorzugsweise weist der zylindrische Einsatz ein oder mehrere Versteifungsrippen (12) auf, die ein Zusammenstauchen bzw. Strecken des Einsatzes beim Durchstoßen bzw. Herausziehen eines Steigrohres durch Abstreifer bzw. Membran verhindern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reservoir
- 2
- Behälterboden
- 3
- Behältermantel
- 4
- umlaufende Verbreiterung
- 5
- Behälterverschluss
- 6
- zylindrischer Einsatz
- 7
- Öffnung von (6)
- 8
- durchstechbare Membran
- 9
- Abstreifer
- 10
- Öffnung im Abstreifer
- 11
- Fluid
- 12
- Versteifungsrippe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4741461 [0005]
- US 5806717 [0006]
- DE 102004048544 [0022]