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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sanitärarmatur mit einem tastenbetätigbaren Steuerorgan, das eine axialbewegliche Steuerstange aufweist, einer axialbeweglichen Tasterkappe zum Betätigen der Steuerstange und einer Abdeckung mit einer Öffnung für die Tasterkappe.
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Sanitärarmaturen dieser Art sind beispielsweise als Dusch- oder Wannenarmaturen in Gebrauch, die an einer Wand eines Duschraumes bzw. Badezimmers montiert werden. Bei dem tastenbetätigbaren Steuerorgan handelt es sich in diesen Fällen z. B. um ein Ein/Aus-Ventil, mit dem ein wasserführender Kanal der Armatur wahlweise geschlossen oder geöffnet gehalten wird.
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Das Steuerorgan wird vom Benutzer über die Tasterkappe betätigt, für die in der Abdeckung die zugehörige Öffnung vorgesehen ist, damit die Tasterkappe für den Benutzer zugänglich ist. Hierbei ist es meist erwünscht, dass die Öffnung in der Abdeckung nicht sehr viel größer als die Tasterkappe ist und die Tasterkappe zentrisch in der Öffnung liegt. Zudem ist meist erwünscht, dass die Tasterkappe eine definierte axiale Lage bezüglich der Abdeckung einnimmt, z. B. eine mit dem umgebenden Abdeckungsbereich fluchtende Lage wenigstens in einer bestimmten Ausgangsstellung des Steuerorgans.
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Dies kann zu Schwierigkeiten beim Einbau der Sanitärarmatur führen. Das Steuerorgan ist typischerweise Teil eines Armaturkörpers, der Unterputz in einer Wand oder Aufputz an einer Wand montiert wird, während die Abdeckung auf die Wand oder den montierten Armaturkörper aufgesetzt wird. Hierbei können Einbautoleranzen sowohl in axialer Richtung aufgrund von variierenden Einbautiefen oder Wanddicken als auch in dazu senkrechter, transversaler Richtung, d. h. parallel zur Wandebene, z. B. aufgrund nicht exakt horizontalen Einbaus des Armaturkörpers auftreten. Diese Einbautoleranzen können, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, dazu führen, dass die Tasterkappe nicht zentrisch in ihrer Abdeckungsöffnung liegt und/oder nicht ihre gewünschte axiale Position, z. B. eine mit der Abdeckung fluchtende Position, einnimmt.
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In der
DE 101 49 729 A1 ist ein Funktions- und Verkleidungselement, insbesondere zum Betätigen von herstellerspezifischen Auslösern von Spülkästen in Vorwandinstallation, mit an der Vorwand raumseitig angeordneter Betätigungseinrichtung offenbart, die mit einem Auslösemechanismus für Spülwasser in Verbindung steht. Am Spülkasten ist im Bereich einer Ausnehmung eine Adapterplatte mit Mitteln zum Justieren einer Aufnahme angeordnet, die einen Rahmen für die Anordnung der Betätigungseinrichtung bildet. Als Betätigungseinrichtung fungiert in gezeigten Beispielen eine senkrecht zur Wandfläche bewegliche Wandfliese oder ein an einer Wandfliese senkrecht zur Wandfläche beweglich gehaltener Armaturengriff mit innenseitiger Auslöseplatte, wodurch jeweils eine Spülkasten-Hebelanordnung betätigt wird.
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Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Sanitärarmatur der eingangs genannten Art zugrunde, mit der sich die oben erwähnten Schwierigkeiten des Standes der Technik vermeiden oder jedenfalls reduzieren lassen.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Sanitärarmatur mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei dieser Sanitärarmatur ist die Tasterkappe axialbeweglich an der Abdeckung gehalten. Dieses Halten der Tasterkappe an der Abdeckung gewährleistet, dass die Tasterkappe eine gewünschte Position bezüglich der Abdeckung einnimmt. Die Tasterkappe ist von topfartiger Form und unter Belassung eines vorgegebenen Radialspiels zwischen Steuerstange und einer zylindrischen Kappenseitenwand oder zwischen Steuerstange und einem Deckelträger mit einem zylindrischen Körper mit der Steuerstange gekoppelt. Mit der Charakterisierung „vorgegebenes Radialspiel” ist hierbei ein Spiel bzw. Freiraum in radialer Richtung zu verstehen, das/der unter Berücksichtigung von zu erwartenden Einbau- und/oder Fertigungstoleranzen in definierter Weise gewählt ist. Es handelt sich also um einen bewußt bereitgestellten Freiraum zum Ausgleich von zu erwartenden Toleranzen und nicht um bloße, unbeabsichtigte und undefinierte Fertigungsungenauigkeiten. Dieses Radialspiel macht es in einfacher Weise möglich, nach Einbau des Steuerorgans bzw. des betreffenden Armaturkörpers die Abdeckung mit der an ihr gehaltenen Tasterkappe in radialer Richtung, d. h. in der zur axialen Betätigungsrichtung des Steuerorgans senkrechten, transversalen Richtung parallel zur Wand, bis zur Größe des vorgegebenen Radialspiels gegenüber dem Armaturkörper bzw. dem Steuerorgan versetzt anzubringen. So können transversale Einbau- oder Fertigungstoleranzen problemlos ausgeglichen werden, und die Tasterkappe kann stets zentrisch in ihrer Abdeckungsöffnung gehalten werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das vorgegebene Radialspiel zwischen Tasterkappe und Steuerstange durch den Unterschied zwischen einem Innendurchmesser der Tastenkappe und einem Außendurchmesser der Steuerstange gegeben und/oder größer als ein Außenradius der Steuerstange.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird die Tasterkappe federelastisch durch ein Federelement unterstützt axial in Anlage gegen die Steuerstange gehalten. Dies trägt zu einem axial spielfreien Betätigen des Steuerorgans über die Tasterkappe bei. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Federelement an der Abdeckung gehalten, z. B. als Baueinheit zusammen mit der Tasterkappe.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine axiale Anlage der Tasterkappe gegen die Steuerstange höhenverstellbar. Dies ermöglicht neben dem radialen Toleranzausgleich einen axialen Toleranzausgleich. Damit kann die Tasterkappe stets axial spielfrei mit der Steuerstange zusammenwirken, auch wenn beim Einbau Unterschiede in der Einbautiefe des Steuerorgans bzw. Armaturkörpers relativ zu einer Außenseite einer Anbauwand und damit relativ zur Abdeckung samt der an ihr gehaltenen Tasterkappe auftreten.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Kopplung der Tasterkappe mit der Steuerstange dadurch gegeben, dass die Tasterkappe axial gegen eine vordere Stirnseite der Steuerstange anliegt, wobei die Steuerstange variabel auf eine gewünschte axiale Einbaulänge einrichtbar ist. Dies bedeutet, dass die Steuerstange in ihrer Länge so gewählt werden kann, dass sie sich jeweils genau bis zur korrespondierenden Anlagefläche der Tasterkappe erstreckt, auch wenn einbaubedingt unterschiedliche Einbautiefen des Steuerorgans relativ zur Abdeckung vorliegen. Das variable Einrichten der axialen Einbaulänge der Steuerstange kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass die Steuerstange als Teleskopstange ausgeführt ist, die in ihrer Länge teleskopartig variabel eingestellt und dann in der gewünschten Länge unter Blockierung des Teleskopauszugsmechanismus fixiert werden kann. In einer alternativen Ausgestaltung ist die Steuerstange derart ausgebildet, dass sie innerhalb eines vorgegebenen Einbautoleranzlängenabschnitts abgelängt und damit variabel auf die jeweils erforderliche axiale Einbaulänge gekürzt werden kann. In einer weiteren Ausgestaltung dieser Maßnahme sind Mittel zum Bestimmen einer gewünschten axialen Soll-Einbaulänge bei am Einsatzort eingebautem Steuerorgan und zum entsprechenden Ablängen der Steuerstange vorgesehen. Diese Mittel können beispielsweise eine Messschablone und eine geeignete Stangenschneideinheit beinhalten.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hinsichtlich Einbautiefenausgleich ist die axiale Einbaulänge der Steuerstange variabel über einen Bereich von mindestens 5 mm, insbesondere mindestens 25 mm oder zwischen 10 mm und 50 mm, veränderlich. Dies erlaubt problemlos einen ausreichenden Toleranzausgleich unterschiedlicher Einbauwanddicken z. B. aufgrund unterschiedlicher Wandputzdicken oder Wandfliesendicken.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine Unterputz-Duscharmatur mit tastenbetätigbarem Ein/Aus-Ventil,
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2A und 2B je einen Querschnitt entlang einer Linie II-II von 1 für zwei Beispiele mit unterschiedlichen Einbautiefen in einer Aus-Stellung des Ventils,
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3 eine Detailansicht einer Tasterkappe in einem Bereich III von 2A in einer Ein-Stellung des Ventils,
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4 eine Schnittansicht längs einer Linie IV-IV von 1 während eines Montagevorgangs zur Veranschaulichung eines Steuerstangen-Ablängprozesses für ein Beispiel mit geringer Einbautiefe,
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5 eine Ansicht entsprechend 4 für ein Beispiel mit größerer Einbautiefe,
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6 eine Draufsicht auf die Armatur von 1 im Montagestadium der 4 und 5,
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7 eine Perspektivansicht einer Aufputz-Wannenarmatur mit tastenbetätigbarem Ein/Aus-Ventil,
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8 eine Schnittansicht längs einer Linie VIII-VIII von 7 in einer Aus-Stellung des Ventils,
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9 die Ansicht von 8 in einer Ein-Stellung des Ventils,
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10 eine Draufsicht auf eine Unterputz-Sanitärarmatur mit drei tastenbetätigbaren Ein/Aus-Ventilen und
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11 eine Schnittansicht längs einer Linie XI-XI von 10.
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Die in den 1 bis 6 veranschaulichte Sanitärarmatur ist als Unterputz-Armatur ausgeführt, die beispielsweise als Duscharmatur verwendet werden kann und ein Thermostatventil 1 sowie zwei tastenbetätigbare Steuerorgane 2, 3 aufweist. Die Steuerorgane 2, 3 sind im gezeigten Beispiel exemplarisch als Ein/Aus-Ventile ausgebildet, mit denen ein jeweils vom Thermostatventil 1 zu einem zugehörigen Auslauf führender Kanal 4, 5 wahlweise abgesperrt oder geöffnet gehalten werden kann. Bei den beiden Ausläufen kann es sich beispielsweise um eine Kopfbrause und eine Handbrause eines Duschsystems handeln.
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Die Ventile 1, 2, 3 sind Teil eines Armaturkörpers 6, der zur Montage in einer Wand 7 vorgesehen ist, wozu er in eine Aussparung 8 der Anbauwand 7 eingesetzt wird. Eine Abdeckung 9 deckt den Armaturenkörper 6 nach außen ab, wozu sie als Rosette ausgebildet ist und gegen eine Vorder- bzw. Außenseite 7a der Wand 7 anliegt. Die Abdeckrosette 9 weist je eine Öffnung 10, 11, 12 für das Thermostatventil 1 und die beiden Ein/Aus-Ventile 2, 3 auf.
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Bei der Wandmontage des Armaturkörpers 6 kann es zu unterschiedlich tiefen Einbaulagen in der Wand 7 und auch dazu kommen, dass der Armaturkörper 6 in einer nicht ganz exakt horizontalen Ausrichtung montiert ist, d. h. der Armaturenkörper 6 ist etwas verdreht und die beiden Ein/Aus-Ventile 2, 3 befinden sich nicht exakt auf dem gleichen horizontalen Niveau. In der vorliegenden Ausführungsform ermöglicht die Erfindung einen vollständigen Ausgleich sowohl dieser erwähnten unterschiedlichen Einbautiefen als auch des erwähnten etwaigen Horizontalversatzes der beiden Ein/Aus-Ventile derart, dass die Abdeckrosette 9 stets in der gewünschten, horizontal und vertikal exakt ausgerichteten Lage angebracht werden kann, in welcher ihre beiden Öffnungen 11, 12 für die Betätigung der Ein/Aus-Ventile 2, 3 auf gleichem horizontalem Niveau liegen.
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Dazu ist erfindungsgemäß eine spezielle Anordnung und Kopplung einer jeweiligen Tasterkappe 13, 14 mit einer Steuerstange 15, 16 des betreffenden Ein/Aus-Ventils 2, 3 vorgesehen. Die jeweilige Steuerstange 15, 16 ist in herkömmlicher Weise axialbeweglich unter Zwischenfügung einer Ventilbetätigungsfeder 17, 18 an einem Ventilkörper 2a, 3a des betreffenden Ventils 2, 3 gehalten. Die Axialrichtung ist demgemäß durch die Betätigungsrichtung der beiden hier parallel nebeneinander angeordneten Ein/Aus-Ventile 2, 3 definiert und bildet auch eine Längsrichtung dieser Ventile 2, 3 ebenso wie des Thermostatventils 1 und ist im montierten Zustand der Armatur senkrecht zur Wandebene, d. h. zur Wandaußenseite 7a, orientiert.
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Die jeweilige Tasterkappe 13, 14 ist axialbeweglich an der Abdeckung 9 gehalten, wozu an der Abdeckung 9 eine entsprechende Kappenaufnahme 19 ausgebildet ist. In den Schnittansichten der 2A, 2B und 3 ist die Tasterkappe 13 näher gezeigt, die andere Tasterkappe 14 ist von gleicher Bauart. Wie gezeigt, besitzt die Tasterkappe 13 eine topfartige Form mit einer außenliegenden Bodenfläche 20 und einer zylindrischen Seitenwand 21, die an der offenen Stirnseite mit einem nach außen abkragenden Flansch 22 abschließt. Die Kappenaufnahme 19 der Abdeckung 9 weist mehrere in Kappenumfangsrichtung beabstandet angeordnete, sich axial erstreckende Halteclipse 19a auf, mit denen die Tasterkappe 13 eingeklipst axialbeweglich in der Kappenaufnahme 19 gehalten ist. Zwischen den Kappenflansch 22 und eine Gegenanlagefläche 23 der Kappenaufnahme 19 ist ein Federelement 24, hier beispielhaft eine Schraubenfeder, eingebracht, das die Tasterkappe 13 federelastisch axial in Anlage gegen die Steuerstange 15 hält, d. h. drückt. Speziell kommt hierbei in diesem Ausführungsbeispiel eine Innenfläche 13a des Kappenbodens 20 gegen eine Stirnseite 15a der Steuerstange 15 zur Anlage.
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Da die jeweilige Tasterkappe 13, 14 an der Abdeckung 9 selbst gehalten ist, ist sichergestellt, dass sie auch in montiertem Zustand der Armatur eine gewünschte definierte Lage bezüglich der Abdeckung 9 beibehält. Diese besteht im gezeigten Beispiel darin, dass die jeweilige Tasterkappe 13, 14 zentrisch, d. h. radial mittig, in ihrer zugehörigen Öffnung 11, 12 liegt und im geschlossenen Ausgangszustand des zugeordneten Ein/Aus-Ventils 2, 3, d. h. in dessen Geschlossenstellung, außenseitig bündig mit dem umgebenden Bereich der Abdeckung 9 abschließt, wie in den 2A und 2B gezeigt. In der geöffneten Ein-Stellung der Ein/Aus-Ventile 2, 3 steht die Tasterkappe 13, 14 jeweils nach vorn, d. h. nach außen, etwas über den angrenzenden Bereich der Abdeckung 9 vor. Das Federelement 24 unterstützt hierbei ein bleibend axial spielfreies Anliegen der Tasterkappe 13 gegen die Steuerstange 15.
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Wie weiter insbesondere aus 3 zu erkennen, ist ein Innendurchmesser K der Tasterkappe 13 deutlich größer gewählt als ein Außendurchmesser A der Steuerstange 15. Ein sich dadurch ergebender Ringspalt zwischen Steuerstange 15 und Kappenseitenwand 21 stellt ein entsprechendes Radialspiel RS zur Verfügung, mit dem Einbau- und Fertigungstoleranzen in radialer Richtung, d. h. senkrecht zur Axialrichtung bzw. parallel zur Ebene der Wandaußenseite 7a, in hohem Maß ausgeglichen werden können. Speziell ist ein solcher radialer bzw. transversaler Toleranzausgleich bis zur Größe des Radialspiels RS möglich, die im gezeigten Beispiel gleich der halben Differenz zwischen Kappeninnendurchmesser K und Stangenaußendurchmesser A ist. Im gezeigten Beispiel ist das Radialspiel RS deutlich größer als der Radius, d. h. die Hälfte des Durchmessers A, der Steuerstange 15. Durch entsprechende Abstimmung der Konstruktion von Steuerstange 15 einerseits und Tasterkappe 13 andererseits ist ein jeweils gewünschter Wert für das Radialspiel RS in weiten Grenzen frei vorgebbar.
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Das auf diese Weise bereitgestellte Radialspiel RS reicht problemlos aus, die in der Praxis möglicherweise auftretenden Einbau- und Fertigungstoleranzen in der Querebene vollständig auszugleichen. Auch wenn der Armaturkörper 6 etwas gegenüber einer exakt horizontalen Soll-Ausrichtung verdreht montiert ist, so dass die beiden Steuerstangen 15, 16 der Ein/Aus-Ventile 2, 3 nicht auf genau gleicher Höhe liegen, wird dies durch das Radialspiel RS zwischen Steuerstange 15 und zugehöriger Tasterkappe 13, 14 ausgeglichen. Die Abdeckung 9 kann daher trotzdem mit ihren Seitenkanten in exakt horizontaler bzw. vertikaler Ausrichtung angebracht werden. Dazu wird sie zunächst so aufgesetzt, dass sich das Thermostatventil 1 durch die zugehörige Öffnung 10 hindurch erstreckt und sich die Steuerstangen 15, 16 der beiden Ein/Aus-Ventile 2, 3 in ihre zugehörige Tasterkappe 13, 14 hinein erstrecken. Dann lässt sich die Abdeckrosette 9 um die Längsachse des Thermostatventils 1 als Drehachse unter Ausnutzung des Radialspiels RS in ihre gewünschte Lage drehen, in der sich die beiden Tasterkappen 13, 14 auf gleicher Höhe befinden. Die Abdeckung 9 mit ihren Tasterkappen 13, 14 lässt sich folglich auch dann exakt horizontal und vertikal ausgerichtet montieren, wenn der zugehörige Armaturkörper 6 etwas verdreht eingebaut ist. In diesem Fall liegen die Steuerstangen 15, 16 dann nicht mehr ganz mittig in der zugehörigen Tasterkappe 13, 14, sondern etwas radial, d. h. horizontal und/oder vertikal, versetzt.
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Zusätzlich bietet die in den 1 bis 6 gezeigte Armatur einen axialen Längenausgleich zur Kompensation unterschiedlicher Wandeinbautiefen. Dies ist in den 2A und 2B vergleichend für zwei stark unterschiedliche Einbautiefen veranschaulicht. 2A zeigt einen Fall, bei dem der Armaturkörper 6 mit einer vergleichsweise großen Einbautiefe ET1 in der Wand 7 liegt. 2B zeigt einen Fall mit einer deutlich geringeren Einbautiefe ET2.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist der Einbautiefenausgleich dadurch realisiert, dass die Steuerstangen 15, 16 so ausgeführt sind, dass sie variabel auf eine gewünschte axiale Einbaulänge eingerichtet werden können. Hierzu ist im gezeigten Beispiel die jeweilige Steuerstange 15, 16 mit einer maximalen Länge SL vorgefertigt, die einen vorderen Einbautoleranzlängenabschnitt SL1 umfasst, innerhalb dem sie beliebig abgelängt, d. h. gekürzt, werden kann. Ein genaues Ablängen der Steuerstangen 15, 16 kann vorteilhaft unter Verwendung einer Abstands- bzw. Messschablone 25 erfolgen, wie dies für die beiden Fälle der 2A und 2B in den 5 bzw. 4 dargestellt ist, wobei 6 die Armatur in diesem Montagestadium in der Draufsicht entsprechend 1 zeigt.
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Die Schablone 25 ist von rechteckiger Form und topfartigem Querschnitt. Sie wird mit ihrer offenen Seite voraus gegen die Wand 7, genauer deren Außenseite 7a, angelegt, nachdem zuvor der Armaturkörper 6 in der Wand 7 montiert wurde. Eine Bodenfläche 25a der Schablone 25 ist mit Öffnungen versehen, von denen zwei Öffnungen 26a, 26b dazu dienen, die in der maximalen Länge SL vorgefertigten Steuerstangen 15, 16 durchzustecken, wenn die Schablone 25 angelegt wird. Mit den weiteren Öffnungen kann die Schablone 25 für andere Armaturen verwendet werden, bei denen sich die Steuerstangen zugehöriger Steuerorgane an entsprechend anderen Positionen befinden. Die Tiefe der Schablone 25, d. h. der Abstand ihrer Bodenfläche 25a von der Wandseite 7a, an welche die Schablone 25 angelegt ist, definiert ein gewünschtes Maß EA für die entsprechend abzulängenden Steuerstangen 15, 16, das sicherstellt, dass die Tasterkappen 13, 14 nach dem anschließenden Aufsetzen der Abdeckrosette 9 axial gegen die Stirnseiten der Steuerstangen 15, 16 anliegen und in der Aus-Stellung der Ventile 2, 3 außenbündig mit der Abdeckrosette 9 abschließen, wie in den 2A und 2B gezeigt. Mit anderen Worten entspricht das von der Schablone 25 definierte Maß EA, um das die Steuerstange 15, 16 von der Wandaußenseite 7a vorsteht, gerade einer Aufbautiefe RT der Abdeckrosette 9.
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Die Steuerstangen 15, 16 werden folglich mit ihrer Überlänge, mit der sie bei an der Wand 7 angelegter Schablone 25 aus deren Bodenfläche 25a vorstehen, gekürzt, z. B. durch Abschneiden dieser Überlänge bei noch angelegter Schablone 25 oder nach Markieren des Kürzungsniveaus bei angelegter Schablone 25 und anschließendem Abnehmen der Schablone 25. Dazu kann eine herkömmliche Schneideinheit benutzt werden.
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Im Beispiel von 4 werden die Steuerstangen 15, 16 maximal gekürzt, d. h. um ihren dann der Überlänge entsprechenden gesamten Einbautoleranzlängenabschnitt SL1. Dies führt zur Einbausituation von 2B, in welcher der Armaturkörper 6 mit minimaler Einbautiefe ET2 montiert ist und die Steuerstange 15 nur noch als kurzer Stangenstummel gegen die zugehörige Tasterkappe 13 anliegt. 5 veranschaulicht den Fall, dass die Steuerstangen 15, 16 nur um eine relativ geringe Überlänge KL gekürzt werden, was zur Einbausituation von 2A führt, die der größeren Armatureinbautiefe ET1 entspricht und in der die jeweilige Steuerstange 15 noch fast ihre ursprüngliche Maximallänge besitzt. Demgemäß lassen sich Unterschiede in der Armatureinbautiefe, wie zu den 2A und 2B durch die Differenz DET zwischen der größeren Einbautiefe ET1 und der kleineren Einbautiefe ET2 veranschaulicht, bis zu einem Maß ausgleichen, das durch die Länge des Einbautoleranzlängenabschnitts SL1 der Steuerstangen 15, 16 gegeben ist. Die dadurch bereitgestellte axiale Einbaulängentoleranz kann ohne Weiteres 5 mm oder mehr betragen, z. B. typisch in einem Bereich von 10 mm bis 50 mm.
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Die jeweilige Steuerstange 15, 16 ist über einen Gewindezapfen 2b, 3b frontseitig an den Ventilkörper 2a, 3a aufgeschraubt. Indem die Steuerstange 15, 16 etwas mehr oder weniger auf den Ventilkörper 2a, 3a aufgeschraubt wird, lässt sich in entsprechendem Maß die axiale Erstreckung der Steuerstange 15, 16 relativ zum Ventilkörper 2a, 3a verändern. Damit ist zusätzlich eine Feinjustierung für den axialen Toleranzausgleich möglich.
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In einer nicht gezeigten, alternativen Ausführungsform ist die variable axiale Einbaulänge der jeweiligen Steuerstange für das tastenbetätigbare Steuerorgan dadurch realisiert, dass die Steuerstange als Teleskopstange aus einzelnen, ineinanderschiebbaren Stangenabschnitten gebildet ist, wobei sie unter Blockierung des Teleskopmechanismus in einer jeweils gewünschten, eingestellten Teleskoplänge fixiert werden kann. Bei der Montage wird in diesem Fall die Steuerstange zunächst vollständig ausgezogen und dann z. B. durch probeweises Aufsetzen der Abdeckung auf die gewünschte Länge zusammengeschoben. Anschließend wird sie in der auf diese Weise erreichten Solllänge gegen weiteres Zusammenschieben gesichert.
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Die 7 bis 9 veranschaulichen als ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Aufputz-Sanitärarmatur, die insbesondere als Wannenarmatur für eine Badewanne verwendbar ist. Die Armatur weist einen herkömmlichen, nicht näher gezeigten Armaturkörper mit einem Thermostatventil 27 und zwei tastenbetätigbaren Steuerorganen 28, 29 sowie einem Wannenauslauf 30 auf. Eine Abdeckung 31 dient als Verkleidung des Armaturkörpers, wobei sie geeignete frontseitige Öffnungen 32, 33, 34 zum Bedienen der Ventile 27, 28, 29 aufweist.
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Bei den beiden tastenbetätigbaren Steuerorganen 28, 29 kann es sich beispielsweise wiederum um je ein Ein/Aus-Ventil handeln, mit dem die Wasserzufuhr vom Thermostatventil 27 zum Wannenauslauf 30 bzw. zu einer nicht gezeigten Handbrause selektiv abgesperrt oder geöffnet werden kann. Die beiden Ein/Aus-Ventile 28, 29 können baugleich sein und in ihrem Typ den Ein/Aus-Ventilen 2, 3 im Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 entsprechen. Insbesondere weist das jeweilige Ein/Aus-Ventil 28, 29, wie aus den Schnittansichten der 8 und 9 ersichtlich, eine axialbeweglich in einem Ventilkörper 35 gehaltene Steuerstange 36 auf. Mit der Steuerstange 36 ist wiederum eine Tasterkappe 37 gekoppelt, die in diesem Beispiel aus einem Kappendeckel 37a und einem Deckelträger 37b zusammengesetzt ist. Die Tasterkappe 37 ist axialbeweglich in einer zugehörigen Aufnahme 38 an der Abdeckung 31 gehalten.
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Der Deckelträger 37b der Tasterkappe 37 weist einen zylindrischen Körper und einen von diesem senkrecht nach innen abkragenden Halteflansch 39 auf, der an seinem Innenrand einen Ringabsatz 40 zur Aufnahme eines vorderen Endbereiches der Steuerstange 36 aufweist. Von der äußeren Seite her ist eine Haltemutter 41 mit Innengewinde auf einen mit einem Außengewinde versehenen Endstummel 36a der Steuerstange 36 aufgeschraubt, wobei die Haltemutter 41 mit einem stirnseitigen Ringfortsatz 41a gegen die Stirnseite der Steuerstange 36 radial außerhalb von deren Endstummel 36a zur Anlage kommt. Mit ihrem Basiskörper definiert die Haltemutter 41 eine Anschlagfläche für den Halteflansch 39 des Deckelträgers, gegen die dieser unter der Wirkung einer Schraubendruckfeder 42 federelastisch angedrückt bleibt.
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Die axiale Erstreckung des Ringfortsatzes 41a der Haltemutter 41 schafft einen Ringspalt zwischen Steuerstange 36 und Haltemutter 41, in welchen der Deckelträgerflansch 39 eingreift, wobei ein Radialabstand RA zwischen dem Ringfortsatz 41a der Haltemutter 41 und dem Deckelträgerflansch 39 verbleibt, der ein entsprechendes Radialspiel zwischen Steuerstange 36 und Tasterkappe 37 bereitstellt. Dadurch können z. B. entsprechende Toleranzen ausgeglichen werden, wenn die Abdeckung 31 mit der an ihr gehaltenen Tasterkappe 37 auf den wandseitig vormontierten Armaturkörper mit dem zugehörigen Ventil 35 aufgesetzt und dabei die Steuerstange 36 mit der Tasterkappe 37 gekoppelt wird. Außerdem erlaubt das Aufschrauben der Haltemutter 41 bei Bedarf einen axialen Toleranzausgleich, indem die Haltemutter 41 mit jeweils geeigneter, variabler Aufschraublänge auf den Steuerstangen-Endstummel 36a aufgeschraubt wird. So kann auch bei auftretenden Einbau- und/oder Fertigungstoleranzen stets sichergestellt werden, dass die Tasterkappe 37 eine gewünschte Lage in der Abdeckung 31 einnimmt, in der sie aufgenommen ist, z. B. eine in der Aus-Stellung des Ventils außenbündige Lage zum angrenzenden Abdeckungsbereich, wie in 8 gezeigt. Mit anderen Worten kann durch variables Aufschrauben der Haltemutter 41 die axiale Anlage der Tasterkappe 37 gegen die Steuerstange 36 in entsprechendem Maß höhenverstellt werden, um z. B. zu erreichen, dass der Kappendeckel 37 in der entsprechenden Ventilstellung genau außenbündig mit der Abdeckung 31 abschließt.
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Zur Montage wird nach Montieren des Armaturkörpers die Abdeckung 31 mit dem Kappendeckelträger 37b aufgesetzt, der anschließend durch die Haltemutter 41 gesichert und mit der Steuerstange 36 gekoppelt wird. Abschließend wird der Kappendeckel 37a angebracht.
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Die Betätigung der Ein/Aus-Ventile 28, 29 erfolgt ähnlich wie auch beim Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 durch Drücken auf den Kappendeckel 37. Wenn das Ventil 28, 29 von seiner in 8 dargestellten Aus-Stellung in seine Ein-Stellung umgeschaltet wird, nimmt der Kappendeckel 37 anschließend in der Ein-Stellung des Ventils 28, 29 wiederum eine etwas von der Abdeckung 31 vorstehende Position ein, wie sie in 9 gezeigt ist.
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Die 10 und 11 veranschaulichen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in Form einer Sanitärarmatur, die drei tastenbetätigbare Steuerorgane 43, 44, 45 aufweist, bei denen es sich z. B. um Ein/Aus-Ventile des zu den obigen Ausführungsbeispielen der 1 bis 9 erwähnten Typs handeln kann. Mit der Armatur der 10 und 11 können beispielsweise drei Wasserausläufe separat wahlweise geöffnet oder geschlossen werden, z. B. drei unterschiedliche Einzelbrausen in einem Duschsystem. Jedem der drei Ventile 43, 44, 45 ist wiederum eine Tasterkappe 46, 47, 48 zugeordnet, die an einer Abdeckung 49 in entsprechenden Öffnungen bzw. Aufnahmen derselben gehalten sind. Jede Tasterkappe 46, 47, 48 ist in gleicher Weise wie oben zum Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 erläutert mit einer axialbeweglichen Steuerstange 50, 51, 52 des jeweiligen Ventils 43, 44, 45 gekoppelt. Zu den weiteren Details und den dadurch bereit gestellten vorteilhaften Funktionen und Eigenschaften dieser Kopplung von Tasterkappe 46, 47, 48 und Ventilsteuerstange 50, 51, 52 kann auf die obige Beschreibung des Ausführungsbeispiels der 1 bis 6 verwiesen werden, insbesondere hinsichtlich des radialen Toleranzausgleichs, wie er durch die Differenz von Kappeninnendurchmesser und Stangenaußendurchmesser gegeben ist, und des axialen Einbautiefen-Toleranzausgleichs, wie er durch die längenveränderliche Ausführung der Steuerstangen 50, 51, 52 gegeben ist.
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Wie die gezeigten und oben erläuterten Ausführungsbeispiele deutlich machen, stellt die Erfindung eine Sanitärarmatur mit wenigstens einem tastenbetätigbaren Steuerorgan zur Verfügung, bei der eine zur Bedienung des Steuerorgans benutzte Tasterkappe auch bei auftretenden Einbau- und/oder Fertigungstoleranzen stets in einer definierten Lage an einer Abdeckung der Armatur gehalten werden kann. Das jeweilige Steuerorgan kann ein umschaltbares Ein/Aus-Ventil sein, wie beschrieben, alternativ aber auch irgendein anderes herkömmlicherweise zur Wasserführung in Sanitärarmaturen verwendetes, tastenbetätigbares Steuerorgan. Die Erfindung eignet sich sowohl für Unterputz als auch für Aufputz montierte Sanitärarmaturen.