-
Die Erfindung betrifft eine Halterung für die automatisierte Handhabung eines plättchenförmigen, biokompatiblen Materials gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie die Verwendung einer solchen Halterung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 16.
-
Zum Züchten von Zellkulturen aus tierischen oder menschlichen Zellen sind Verfahren bekannt, bei denen die Zellkulturen auf ein biokompatibles Substrat (auch Scaffold genannt) aufgebracht werden. Die Zellen beginnen dann, sich zu teilen und die Oberfläche des Substrats zu besiedeln. Als geeignete Substrate haben sich insbesondere Substrate aus mikrokristalliner Zellulose (d. h. Zellulose, die mittels Zellulose bildender Bakterien hergestellt wurde) erwiesen. Aus dem Stand der Technik ist es z. B. bekannt, Zellen auf ein Zellulose-Plättchen aufzupipettieren und dann in ein Näpfchen einer Mikrotiterplatte einzusetzen. Nach einigen Tagen hat sich auf dem Plättchen eine Zellkolonie gebildet, die z. B. zur Durchführung medizinischer oder pharmazeutischer Tests verwendet werden kann. Ein solches Zuchtverfahren ist jedoch relativ aufwendig, da die Zelluloseplättchen einzeln von Hand gegriffen und transportiert werden müssen.
-
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Halterung für die automatisierte Handhabung eines Substrats aus biokompatiblem Material, insbesondere eines Zelluloseplättchens, zu schaffen, mit deren Hilfe das biokompatible Material z. B. von einem Laborroboter gegriffen und in ein Näpfchen einer Mikrotiterplatte eingesetzt, daraus entnommen oder transportiert werden kann.
-
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 sowie im Patentanspruch 16 angegebenen Merkmale. Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials, insbesondere eines Plättchens aus mikrokristalliner Zellulose, vorgeschlagen, die zwei Rahmenelemente umfasst, die lösbar miteinander verbindbar sind und das biokompatible Material, insbesondere ein Zelluloseplättchen, dazwischen einspannen. Die erfindungsgemäße Halterung umfasst ein erstes Rahmenelement und ein zweites Rahmenelement, das lösbar mit dem ersten Rahmenelement verbindbar und dabei so ausgelegt ist, dass ein Plättchen aus biokompatiblem Material zwischen den Rahmenelementen eingespannt wird, wenn die beiden Rahmenelemente zusammengefügt werden. Eine solche Halterung mit zwei Rahmenelementen hat den Vorteil, dass ein Plättchen nicht nur festgeklemmt, sondern beim Zusammenfügen der Rahmenelemente auch gespannt wird, so dass es eine Ausnehmung im ersten Rahmenteil im Wesentlichen plan überspannt. Zum anderen erlaubt eine solche Halterung die automatisierte Handhabung des biokompatiblen Materials, da die Halterung in einfacher Weise von einem Roboter gegriffen und transportiert werden kann.
-
Die erfindungsgemäße Halterung ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie von einem Roboter gegriffen und transportiert werden kann. Zu diesem Zweck kann die Halterung z. B. ein magnetisches Material umfassen, das von einem magnetischen Greifer des Roboters angezogen werden kann. Der Greifer kann in diesem Fall z. B. eine magnetische Einrichtung umfassen, mit der die Halterung angezogen bzw. vom Roboter gelöst werden kann. Alternativ oder zusätzlich könnte die Halterung aber auch andere Mittel aufweisen, an denen ein Roboterarm angreifen kann, wie z. B. einen oder mehrere Fortsätze.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das zweite Rahmenelement so ausgelegt, dass es das erste Rahmenelement im zusammengefügten Zustand der Halterung an seinem Außenumfang umgibt. Das Plättchen aus biokompatiblem Material wird dabei vorzugsweise ausschließlich am Außenumfang des ersten Rahmenelements gehalten und festgeklemmt. Die vom Plättchen aufgespannte Fläche bleibt vorzugsweise frei und wird insbesondere durch das zweite Rahmenelement nicht abgedeckt.
-
Gemäß einer speziellen Ausführungsform der Erfindung hat das erste Rahmenelement ein Ende, auf dem das biokompatible Material liegt und dabei die eingangs genannte Ausnehmung überspannt. Das zweite Rahmenelement ist dabei so ausgelegt, dass es im zusammengefügten Zustand der Halterung nicht über das Ende des ersten Rahmenelements nach außen vorragt, so dass die vom Plättchen aufgespannte Fläche frei bleibt.
-
Das erste Rahmenelement und/oder zweite Rahmenelement kann z. B. ringförmig ausgebildet sein. Gemäß einer speziellen Ausführungsform der Erfindung sind beide Rahmenelemente ringförmig ausgebildet.
-
Das plättchenseitige Ende des ersten Rahmenelements kann so ausgebildet sein, dass sich die durch den Rand des Rahmenelements definierte Fläche quer zur Längsrichtung des Rahmenelements erstreckt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das plättchenseitige Ende aber so ausgebildet, dass die durch den Rand des Rahmenelements definierte Fläche schräg zur Längsrichtung verläuft. Der Winkel zwischen der Längsrichtung und der Flächennormale der Endfläche kann z. B. 10 grad oder 20 grad, aber auch mehr oder weniger betragen. Eine schräge Endfläche hat den Vorteil, dass sich unter dem Plättchen keine Luftblasen bilden können, wenn die Halterung mit dem Plättchen in eine Nährstofflösung eingetaucht wird.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Halterung eine Rasteinrichtung, mit der die beiden Rahmenelemente lösbar verbindbar sind. An einem der Rahmenelemente kann z. B. eine Ausnehmung vorgesehen sein, in die ein am anderen Rahmenelement vorgesehener Vorsprung eingreift, der mit einer Ausnehmung am anderen Rahmenelement zusammenwirkt.
-
Das erste und/oder zweite Rahmenelement kann auch einen elastischen Abschnitt, wie z. B. eine Lasche, aufweisen oder insgesamt elastisch ausgeführt sein, um eine Rasteinrichtung zu realisieren.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das zweite Rahmenelement als elastischer Ring ausgeführt, der in eine am Außenumfang des ersten Rahmenelements vorgesehene Nut eingreift.
-
Wenigstens eines der Rahmenelemente kann z. B. einen oder mehrere Spalte aufweisen, der bzw. die dem betreffenden Element eine federnde Wirkung verleihen, so dass der Umfang vergrößert oder verkleinert werden kann. Dadurch lassen sich die beiden Rahmenelemente leichter zusammenfügen. Bei einer Ausführung mit einem einzigen Spalt verläuft dieser vorzugsweise über die gesamte Höhe des Rahmenelements. Im Falle mehrerer Spalte erstrecken sich diese vorzugsweise nur über einen Teil der Gesamthöhe des Rahmenelements. Alternativ zu einem Spalt könnte das Rahmenelement auch an wenigstens einer Umfangsposition geschwächt sein, d. h. eine geringere Wandstärke aufweisen, wodurch ebenfalls eine gewisse Flexibilität des Rahmenelements erreicht werden kann.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens eines der Rahmenelemente aus Metall hergestellt oder umfasst ein metallisches Material. Das Rahmenelement kann wiederum in Längsrichtung geschlitzt oder geschwächt sein, um eine federnde Wirkung zu erhalten.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das erste Rahmenelement an seinem Außenumfang eine Ausnehmung, an der das zweite Rahmenelement angreifen bzw. einrasten kann, wenn die beiden Rahmenelemente zusammengefügt sind. Das zweite Rahmenelement kann z. B. ein elastischer Ring sein oder korrespondierende Rastmittel aufweisen. Wenigstens eines der beiden Rahmenelemente kann z. B. aus Kunststoff, Gummi oder einem anderen Elastomer ausgeführt sein.
-
Das erste und/oder zweite Rahmenelement kann auch mehrteilig ausgebildet sein. Gemäß einer speziellen Ausführungsform der Erfindung umfasst das erste Rahmenelement wenigstens zwei Teile, die in Längsrichtung übereinander angeordnet und lösbar miteinander verbunden werden können. Eine mehrteilige Ausführung hat den Vorteil, dass ein Rahmenteil, das bei der Produktion aggressiven Medien oder hohen Temperaturen ausgesetzt ist, robuster, und ein anderes Rahmenteil, das diesen Bedingungen nicht ausgesetzt wird, leichter und kostengünstiger hergestellt werden kann.
-
Zur Verbindung der Teile kann z. B. eine Steck- oder Rastverbindung vorgesehen sein. Eines der Teile kann z. B. an einem Ende eine stirnseitig angeordnete Nut aufweisen, in die das andere Teil hinein gesteckt werden kann. Die Teile können aus dem gleichen oder aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein. Dasjenige Teil, auf dem das Plättchen zu liegen kommt, ist vorzugsweise aus Metall hergestellt, und das angrenzende zweite Teil aus Kunststoff.
-
Das für die Kultivierung menschlicher oder tierischer Zellen vorgesehene Substrat wird üblicherweise in größeren schichtartigen Blättern hergestellt, aus denen dann die einzelnen Plättchen herausgearbeitet werden. Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die Plättchen beim Zusammenfügen der beiden Rahmenelemente, im selben Arbeitsschritt, aus dem blattförmigen Material auszustanzen bzw. herauszutrennen. Zu diesem Zweck kann wenigstens eines der Rahmenelemente eine Schneid- oder Perforationseinrichtung umfassen, mit der ein Plättchen aus einem größeren Blatt biokompatiblen Materials ausgestanzt bzw. abgetrennt werden kann.
-
Gemäß einer speziellen Ausführungsform der Erfindung kann z. B. das zweite Rahmenelement neben einem Klemm-Abschnitt, mit dem das Plättchen festgeklemmt wird, auch einen Abtrenn-Abschnitt aufweisen, der eine Schneid- oder Perforationseinrichtung umfasst, mit der ein Plättchen aus einem größeren Blatt biokompatiblen Materials ausgestanzt bzw. abgetrennt werden kann. Der Abtrenn-Abschnitt liegt vorzugsweise radial weiter außen als der Klemm-Abschnitt.
-
Eine erfindungsgemäße Schneid- oder Perforationseinrichtung ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie in Richtung der Flächennormale der durch das Plättchen aufgespannten Ebene über den vorstehend genannten Klemm-Abschnitt vorsteht und damit beim Zusammenfügen der beiden Rahmenelemente als erstes mit dem Blatt aus biokompatiblen Material in Kontakt kommt.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann die Halterung auch einen Speicherchip umfassen, auf dem z. B. Daten bzgl. der Zellkultur oder Prozessdaten gespeichert sein können.
-
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Halterung, wie sie vorstehend beschrieben wurde, zur automatisierten Handhabung eines biokompatiblen Materials und insbesondere eines Plättchens aus mikrokristalliner Zellulose.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1a–1d verschiedene Ansichten einer Halterung für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
-
1e eine alternative Ausführung eines Rahmenelements der Halterung;
-
2a–2c verschiedene Ansichten einer Halterung für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
-
3a–3c verschiedene Ansichten einer Halterung für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
-
4 eine Halterung für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung;
-
5 eine spezielle Ausführung eines Rahmenelements einer Halterung für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials;
-
6 eine seitliche Schnittansicht einer Halterung für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung;
-
7 eine Aufsicht auf die Halterung von 5; und
-
8a–8d verschiedene weitere Ausführungsformen einer Halterung für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
1a zeigt eine Seitenansicht auf eine Halterung 1 für die automatisierte Handhabung eines biokompatiblen Materials, wie z. B. eines Plättchens 7 aus mikrobieller Zellulose. Die Halterung 1 umfasst im Wesentlichen zwei Rahmenelemente 2, 3, zwischen denen das Zelluloseplättchen 7 gespannt und festgeklemmt wird.
-
Das im Bild unten dargestellte Rahmenelement 2 hat eine zentrale Ausnehmung 6 (siehe z. B. 1b), die von einem umlaufenden Rand 5 umgeben ist, auf dem das Zelluloseplättchen 7 liegt. Am Außenumfang des ersten Rahmenelements 2 ist ferner eine Ausnehmung 4 in Form einer Nut vorgesehen, in die das zweite Rahmenelement 3 eingreift, wenn die beiden Rahmenelemente 2, 3 zusammengefügt sind.
-
Das erste Rahmenelement 2 kann z. B. Kunststoff oder Metall umfassen bzw. daraus hergestellt sein. Das zweite Rahmenelement 3 ist bei dieser Ausführungsform ein elastischer Ring, insbesondere ein Gummiring 3a, der über das obere Ende 10 des ersten Rahmenelements 2 in einer Längsrichtung x auf das erste Rahmenelement 2 aufgesetzt wird, so dass er das Zelluloseplättchen 7 spannt und schließlich in der am Außenumfang vorgesehenen Nut 4 zu liegen kommt.
-
Wie in den 1a und 1b zu erkennen ist, ist das erste Rahmenelement 2 ringförmig, als rotationssymmetrischer Körper ausgebildet. Es hat eine zylindrische Form, mit einem etwa gleichbleibenden Außendurchmesser bzw. Querschnitt. Die im Zentrum vorgesehene Ausnehmung 6 ist über die gesamte Höhe des Rahmenelements 2 durchgängig, sie könnte aber auch z. B. lediglich eine konkave Fläche sein.
-
1c zeigt eine Aufsicht auf den Gummiring 3a. Die zentrale Öffnung ist mit dem Bezugszeichen 18 bezeichnet.
-
1d zeigt eine Ansicht des ersten Rahmenelements 2 von unten. Wie vorstehend erwähnt, kann das Rahmenelement 2 z. B. aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein. Im Falle eines Metallkörpers kann dieser z. B. mit Hilfe einer magnetischen Greifeinrichtung von einem Roboter gehandhabt werden. Im Falle eines Kunststoffkörpers kann ein magnetisches Material 8, wie z. B. eine Stahllegierung, vorgesehen sein, um eine automatisierte Handhabung zu ermöglichen.
-
1e zeigt eine weitere Ausführungsform eines zweiten Rahmenelements 3, im vorliegenden Fall einen geschlitzten Ring 3b, der einen Spalt 19 aufweist. Der Ring 3b kann beispielsweise aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein. Der Spalt 19 verleiht dem Rahmenelement 3 eine federnde Wirkung, so dass der Ring 3b einfach auf das erste Rahmenelement 2 aufgesetzt werden kann.
-
Im zusammengefügten Zustand der Halterung 1 wird das Plättchen 7 ausschließlich am Außenumfang des ersten Rahmenelements 2 festgeklemmt. Das zweite Rahmenelement 3 ragt nicht über das plättchenseitige Ende 10 des ersten Rahmenelements 2 nach außen vor. Die vom Plättchen 7 aufgespannte plane Fläche 17 bleibt somit nach außen hin frei.
-
Die 2a–2c zeigen eine Halterung 1 zur automatisierten Handhabung eines biokompatiblen Materials gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Die Halterung 1 umfasst wiederum ein erstes Rahmenelement 2 und ein zweites Rahmenelement 3, die lösbar miteinander verbindbar sind und im zusammengefügten Zustand ein dazwischen angeordnetes Plättchen 7 aus biokompatiblem Material festklemmen. Die beiden Rahmenelemente 2, 3 sind ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform ausgeführt. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform der Erfindung hat das erste Rahmenelement 2 jedoch einen über die gesamte Höhe durchgehenden Schlitz 19, der dem Rahmenelement 2 eine federnde Wirkung verleiht. Dadurch kann das zweite Rahmenelement 3 einfach auf das erste Rahmenelement 2 aufgesetzt und wieder abgenommen werden. Das zweite Rahmenelement 3 kann z. B. als geschlossener Ring 3d gemäß 2c, oder als offener Ring 3b gemäß 1e ausgeführt sein. Der Ring 3d, 3b kann z. B. ein Metall- oder Kunststoffring sein. Alternativ könnte natürlich auch der Gummiring 3a der ersten Ausführungsform verwendet werden.
-
2b zeigt eine Aufsicht auf das erste Rahmenelement 2 von oben. Dabei ist wiederum der Rand 5 zu erkennen, auf dem das Zelluloseplättchen 7 aufliegt, sowie der Schlitz 19.
-
Die 3a–3c zeigen eine Halterung 1 zur automatisierten Handhabung eines biokompatiblen Materials gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung. Bei dieser Ausführungsform umfasst das erste Rahmenelement 2 mehrere Schlitze 19, die sich über einen Teil der Gesamthöhe des Rahmenelements 2 erstrecken. Im vorliegenden Fall sind vier Schlitze 19 vorgesehen, die sich vom plättchenseitigen Ende 10 etwa bis zur Mitte des Rahmenelements 2 erstrecken. Am plättchenseitigen Ende des Rahmenelements 2 entstehen dadurch mehrere flexible Endabschnitte, die nach innen einfedern können, wenn die Halterung 1 zusammengesetzt wird.
-
4 zeigt eine vierte Ausführungsform einer Halterung 1 zur automatisierten Handhabung eines biokompatiblen Materials. Diese Ausführungsform umfasst wiederum zwei Rahmenelemente 2, 3, die lösbar miteinander verbindbar sind. Das erste Rahmenelement 2 kann z. B. wie in 1a oder 2a ausgeführt sein. Das zweite Rahmenelement 3 ist als ringförmiges Element ausgebildet, das an seinem Außenumfang einen oder mehrere, etwa quer zu der vom Ring aufgespannten Grundfläche weg ragende Fortsätze 20 aufweist. An dem bzw. den Fortsätzen 20 sind Rastmittel 9 vorgesehen, die an der am Außenumfang des ersten Rahmenelements 2 vorgesehenen Nut 4 angreifen und einrasten können. Alternativ könnten die Rastmittel 4, 9 natürlich auch umgekehrt angeordnet sein.
-
Am freien Ende des bzw. der Fortsätze 20 ist ferner eine Schneid- oder Perforationseinrichtung vorgesehen, mit der ein Plättchen 7 aus einem größeren Blatt biokompatiblen Materials ausgestanzt bzw. abgetrennt werden kann. Das Ende des bzw. der Fortsätze 20 kann z. B. eine Schneide aufweisen, die sich über den gesamten Umfang des zweiten Rahmenelements 3 erstreckt. Die Schneide könnte z. B. auch mehrere voneinander getrennte Schneidflächen umfassen.
-
Die Schneid- bzw. Perforationseinrichtung ragt in Längsrichtung x über den ringförmigen Abschnitt 22 nach außen vor, so dass sie als erstes mit dem biokompatiblen Material in Kontakt kommt. Wenn ein solches Rahmenelement 3 auf ein Rahmenelement 2 aufgesetzt wird, kann in einem einzigen Arbeitsschritt ein Plättchen 7 aus einem größeren Blatt schichtartigen biokompatiblen Materials ausgestanzt bzw. herausgetrennt und das herausgetrennte Plättchen eingespannt werden. Es ist somit kein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich, um ein Plättchen 7 aus biokompatiblem Material herzustellen.
-
Die gesamte Halterung 1 mitsamt dem Plättchen 7 kann schließlich von einem Roboter in ein Näpfchen einer Mikrotiterplatte eingesetzt werden.
-
5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines ersten Rahmenelements 2 ähnlich derjenigen von 1a. Im Unterschied zur Ausführungsform von 1a umfasst das erste Rahmenelement 2 allerdings einen Fortsatz 23, an dem ein Greifmechanismus eines Roboters angreifen kann. Der Fortsatz 23 kann sich z. B. in Längsrichtung x erstrecken, wie dargestellt ist.
-
6 zeigt eine seitliche Schnittansicht einer Halterung 1 zur automatisierten Handhabung eines Plättchens aus biokompatiblem Material gemäß einer sechsten Ausführungsform der Erfindung. Die Halterung 1 umfasst in diesem Fall zwei ringförmige Rahmenelemente 2, 3, zwischen denen ein Plättchen 7 aus biokompatiblem Material, wie z. B. aus mikrokristalliner Zellulose, eingeklemmt wird. Der Durchmesser der beiden Ringe ist etwa gleich groß.
-
Die Rahmenelemente 2, 3 können wiederum aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein. Wenn sie aus einem nicht-magnetischen Material bestehen, umfasst wenigstens eines der Rahmenelemente 2, 3 vorzugsweise ein magnetisches Element 8, wie z. B. eine Stahllegierung, das von einer magnetischen Greifeinrichtung eines Roboters angezogen werden kann. Darüber hinaus ist ein Speicherchip 11 vorgesehen (siehe 7), auf dem beispielsweise Informationen über die Zellkultur oder die Prozessführung gespeichert sein können.
-
Die Halterung 1 umfasst ferner einen Rastmechanismus 14, mit dem die beiden Rahmenelemente 2, 3 lösbar miteinander verbunden werden können. Eines der Rahmenelemente (z. B. 3) hat zu diesem Zweck wenigstens eine Ausnehmung 16 mit einer Hinterschneidung. Das andere Rahmenelement (z. B. 2) umfasst eine oder mehrere Rastnasen 15, die in die Ausnehmungen 16 eingreifen. Die Rastnasen 15 als auch die Ausnehmungen 16 zeigen jeweils in Normalrichtung der von den Rahmenelementen 2, 3 aufgespannten Flächen.
-
Beim Zusammenfügen der beiden Rahmenelemente 2, 3 wird das Plättchen 7 von den Rastnasen 15 in die Hinterschneidung 16 hineingedrückt oder penetriert. Dabei wird es zum einen gespannt und zum anderen zwischen den Rahmenelementen 2, 3 festgeklemmt.
-
Die 8a–8d zeigen verschiedene weitere Ausführungen einer Halterung 1 zur automatisierten Handhabung eines biokompatiblen Materials, bei der das erste Rahmenelement 2 mehrteilig ausgebildet ist. In der Ausführungsform von 8a umfasst das erste Rahmenelement 2 zwei Teile 2a, 2b, die in Längsrichtung x übereinander angeordnet und lösbar miteinander verbunden sind. Die Verbindung der Teile 2a, 2b ist hier als Steckverbindung 24 ausgeführt, die durch eine an einer Stirnseite des Teils 2b vorgesehene Nut gebildet wird, in die ein Ende des Teils 2a hinein gesteckt ist. Das Rahmenteil 2a ist aus Metall und das Rahmenteil 2b aus Kunststoff hergestellt. Um eine automatisierte Handhabung mittels eines Roboters zu ermöglichen, umfasst das Teil 2b an seinem dem Plättchen 7 gegenüberliegenden Ende ein magnetisches Material 8, das von einer Magnet-Greifvorrichtung eines Roboters angezogen werden kann.
-
8b zeigt ebenfalls ein mehrteiliges erstes Rahmenelement 2 mit zwei ringförmigen Teilen 2a, 2b, die in Längsrichtung x übereinander angeordnet und lösbar miteinander verbunden sind. Die Verbindung ist wiederum als Steckverbindung 24 ausgeführt. Im Unterschied zu 8a weisen die gegenüberliegenden Enden Lücken 28 auf.
-
8c zeigt eine weitere Ausführung eines mehrteiligen Rahmenelements 2 mit zwei Teilen 2a, 2b, die in Längsrichtung x übereinander angeordnet und lösbar miteinander verbunden sind. Zu Verbindung der beiden Teile 2a, 2b ist hier eine Rastverbindung 25 vorgesehen. Das Teil 2b umfasst hierzu an einem seiner Enden einen am Außenumfang angeordneten Vorsprung, und das andere Teil 2b eine am Innenumfang angeordnete, korrespondierende Ausnehmung. Wenn die beiden Teile 2a, 2b aufeinander bzw. ineinander gesteckt werden, rastet der Vorsprung an der Ausnehmung ein. Die genannten Rastelemente können natürlich auch umgekehrt vorgesehen sein. An dem dem Plättchen 7 gegenüberliegenden Ende des Teils 2b ist wiederum ein magnetisches Material 8 vorgesehen, das von einer Magnet-Greifvorrichtung eines Roboters angezogen werden kann.
-
8d zeigt eine weitere Ausführung eines mehrteiligen Rahmenelements 2 mit einem ring- bzw. rohrförmigen Teil 2a, an dem ein Hebel 26 schwenkbar befestigt ist. Das Gelenk 27 des Hebels 26 ist in Längsrichtung außermittig am Teil 2a angeordnet und hat eine quer zur Längsachse x verlaufende Schwenkachse. Der Hebel 26 kann somit zwischen der dargestellten, maximal ausgeklappten Position und einer um 180 grad verstellten, maximal eingeklappten Position geschwenkt werden.