-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einbringung von Flüssigkeit in einen beheizbaren Raum, insbesondere für ein Gargerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Allgemein besteht bei Rohren, mit denen Wasser oder andere Flüssigkeiten in einen beheizten Raum befördert wird, das Problem, dass sich Kalk ablagert, wobei der Begriff Kalk nicht einschränkend zu verstehen ist und insbesondere den sogenannten Kesselstein umfassen soll. Die Ablagerungen verringern den Rohrdurchmesser und beeinflussen ab einem gewissen Ausmaß das Strömungsverhalten in unerwünschter Weise, sodass Wartungsarbeiten oder ein Austausch des Rohrs notwendig werden.
-
Die Ablagerungen bilden sich vorwiegend an der Stelle, an der der maßgebliche Wärmeübergang auf die Flüssigkeit stattfindet. Die Temperaturerhöhung der Flüssigkeit und der damit verbundene Kalkausfall sind dementsprechend dort am größten, wo das Rohr in den beheizten Raum eintritt. Im Falle einer Beschwadungsvorrichtung für ein Gargerät, bei der Wasser im Garraum zum Zwecke der Beschwadung verdampft wird, ist dies, abgesehen von der üblicherweise als Düse ausgeführten Austrittsöffnung, die Stelle, an der das wasserzuführende Beschwadungsrohr durch eine Öffnung in der Rückwand des beheizten Garraums in diesen eintritt. Gleiches gilt aber auch für andere Rohre, mit denen eine Flüssigkeit in den beheizbaren Garraum eingebracht wird, unabhängig davon, ob die Flüssigkeit anschließend verdampft wird oder ob sie zur Abkühlung des Garraums oder zu Reinigungszwecken dient.
-
Aus der
DE 103 27 420 A1 ist eine Beschwadungsvorrichtung für ein Gargerät bekannt, bei der an einem Lüfterrad eine Antriebshohlwelle befestigt ist, welche rohrförmig ausgebildet und mit einer Motoreinheit mechanisch gekoppelt ist. Für die Verbindung eines Flüssigkeitsbehälters mit einem Ende der Hohlwelle sind Zuleitungen, Ventile und eine Pumpe vorgesehen, um eine gewünschte Flüssigkeitsmenge an das Ende der Hohlwelle zu transportieren. Im Inneren der Hohlwelle ist eine Spindel drehbar gelagert. Um der dem Ende der Hohlwelle zugeführten Flüssigkeit eine Förderkraft mitzuteilen, ist ein Gewinde oder eine an der Außenseite der Spindel angeordnete Schaufelanordnung vorgesehen. Ein Förderraum für die Flüssigkeit ist von der Spindel und der Innenwand der Antriebshohlwelle begrenzt und so bemessen, dass er einen ausreichenden Flüssigkeitsdurchsatz durch die Antriebshohlwelle hindurch zulässt.
-
Die
DE 101 34 006 C2 zeigt ein Gargerät
1 mit einem kippbaren Deckel, in dem eine Wasserzufuhröffnung eines zumindest teilweise in den Deckel integrierten Fluidzufuhrkanals vorgesehen ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, den unerwünschten Kalkablagerungen möglichst effektiv entgegenzuwirken.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Einbringung von Flüssigkeit in einen beheizbaren Raum mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einbringung von Flüssigkeit in einen beheizbaren Raum ist insbesondere für ein Gargerät vorgesehen und umfasst ein Zuleitungsrohr zum Zuführen von Flüssigkeit zu einem beheizbaren Raum, insbesondere einem Garraum. Gemäß der Erfindung ist in das Zuleitungsrohr ein zusätzliches Rohr eingesetzt, das von der Innenwand des Zuleitungsrohrs zumindest abschnittsweise beabstandet ist.
-
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Ablagerungen an der Rohrinnenseite signifikant reduziert werden können, wenn in dem Bereich, in dem das Zuleitungsrohr in den beheizten Garraum eintritt, ein abrupter großer Wärmeübertrag vermieden werden kann. Deshalb ist gemäß der Erfindung innerhalb des Zuleitungsrohrs ein zusätzliches Rohr für den Flüssigkeitstransport vorgesehen, das zumindest an den kritischen Stellen keinen direkten Kontakt zum umgebenden Zuleitungsrohr hat. Die dazwischen befindliche Luft (oder auch ein anderes Material mit niedrigem Wärmeübertragungskoeffizienten) dient als Isolierschicht, sodass die im zusätzlichen Rohr vorbeiströmende Flüssigkeit nicht so viel Wärme aufnimmt wie in einem herkömmlichen Zuleitungsrohr. Dank der auf diese Weise reduzierten Kalkablagerungen verringert sich der Wartungsaufwand bzw. die Wartungsintervalle können entsprechend verlängert werden.
-
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das zusätzliche Rohr zumindest in einem Bereich von der Innenwand des Zuleitungsrohrs beabstandet, in dem das Zuleitungsrohr in den Garraum eintritt. Wie bereits erwähnt, ist diese Stelle besonders kritisch, da hier bei herkömmlichen Zuleitungsrohren der quantitativ größte Wärmeübergang auf die Flüssigkeit stattfindet, bevor sie in den Garraum gelangt.
-
Vorzugsweise ist das zusätzliche Rohr aus Kunststoff gebildet, wobei je nach den vorherrschenden Umgebungsbedingungen ein geeignetes Kunststoffmaterial auszuwählen ist. Grundsätzlich lässt sich die Innenoberfläche eines Kunststoffrohrs problemlos in einer solchen Qualität herstellen, dass der Oberflächenreibungswiderstand deutlich geringer als der eines üblichen Edelstahlrohrs ist. Eine glatte Oberfläche hat eine entsprechend niedrige Kalkanhaftungsneigung, sodass auch diese Maßnahme erheblich zur Herabsetzung der Kalkablagerungen beiträgt. Durch die Verwendung eines Kunststoffes kann zudem die gegenüber Edelstahl deutlich größere Wärmeausdehnung vorteilhaft genutzt werden. So fallen nämlich aufgrund der stark ausgeprägten Unterschiede in der temperaturbedingten Formänderung zwischen dem abgelagerten Kalk und dem Trägermaterial (hier die Innenoberfläche des Kunststoffrohrs) die Kalkablagerungen sehr viel leichter wieder ab und können von der durchströmenden Flüssigkeit abtransportiert werden.
-
Für den Einsatz in einer Beschwadungsvorrichtung für ein Gargerät eignet sich als Material für das zusätzliche Rohr ein hochtemperaturbeständiger thermoplastischer Kunststoff, insbesondere PEEK (Polyetheretherketon).
-
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Kunststoffrohr garraumseitig zugänglich ist. Unter einer „garraumseitigen Zugänglichkeit” ist hier zu verstehen, dass das Kunststoffrohr in einer Weise in das Gargerät eingebaut ist, dass es vom Benutzer über den Garraum einfach ausgebaut und gewartet bzw. ausgetauscht werden kann. Das bedeutet, dass für diese Tätigkeiten kein Kundendienst oder geschultes Personal benötigt wird.
-
Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang eine Konstruktion, bei der das Kunststoffrohr mittels einer Steck-, Clip- oder Rastverbindung lösbar montiert ist. Durch eine solche schraubfreie Verbindungstechnik lässt sich das Kunststoffrohr besonders leicht montieren bzw. demontieren.
-
Um außerdem sicherzustellen, dass die Austrittsöffnung nicht durch Kalkablagerungen verstopft wird, kann als zusätzliche Maßnahme vorgesehen sein, das Zuleitungsrohr mit einer in den beheizten Raum mündenden Austrittsöffnung zu versehen, die einen Durchmesser von wenigstens 2,5 mm, vorzugsweise von wenigstens 3 mm hat.
-
Die erweiterte Austrittsöffnung kann in einem gekrümmten Endstück des Zuleitungsrohrs oder in einem gekrümmten Endabschnitt des zusätzlichen Rohrs gebildet sein. Unter einer Krümmung soll hier wenigstens eine Biegung verstanden werden. Dank der Krümmung kann die Flüssigkeit in einer Vorzugsrichtung in den Garraum geleitet werden, die nicht mit der Hauptrichtung des Zuleitungsrohrs übereinstimmt.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine Schnittansicht einer nicht erfindungsgemäßen Beschwadungsvorrichtung;
-
2 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Einbringung von Flüssigkeit in einen beheizbaren Raum; und
-
3 eine Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus 2.
-
In 1 ist eine Beschwadungsvorrichtung für ein Gargerät gezeigt, das einen beheizbaren Garraum 10 aufweist. Der Garraum 10 ist für den Benutzer des Gargeräts von vorne zugänglich und durch eine Rückwand 12 vom restlichen Aufbau des Gargeräts getrennt.
-
Die Beschwadungsvorrichtung weist ein Zuleitungsrohr 14 aus Edelstahl auf, durch das Wasser (oder andere Flüssigkeiten) in den Garraum 10 befördert werden können. Das Zuleitungsrohr 14 ist in einen ersten Abschnitt 14a und einen zweiten Abschnitt 14b unterteilt, die an einer Durchtrittsöffnung 16 der Rückwand 12 aneinandergefügt sind. Das durch die Durchtrittsöffnung 16 in den Garraum 10 gerichtete Ende des ersten Abschnitts 14a steht in unmittelbarem Kontakt mit dem an die Rückwand 12 angeflanschten Ende des zweiten Abschnitts 14b. An das entgegengesetzte Ende des zweiten Abschnitts 14b ist noch ein Endstück 14c angefügt, in dem eine in den Garraum 10 mündende Austrittsöffnung 18 in Form einer Düse gebildet ist. Die Austrittsöffnung 18 hat einen im Vergleich zum durchschnittlichen Durchmesser des Zuleitungsrohrs 14 deutlich kleineren Durchmesser.
-
Wie in 1 zu erkennen ist, bilden sich im Inneren des Zuleitungsrohrs 14 vor allem in dem Bereich der Durchtrittsöffnung 16 der Rückwand 12 Kalkablagerungen 20. Diese sind hauptsächlich durch den großen Wärmeübertrag vom zweiten Abschnitt 14b auf den ersten Abschnitt 14a und die dort vorbeiströmende Flüssigkeit bedingt. Außerdem kann die kleine Austrittsöffnung 18 so stark verkalken, dass nicht mehr genügend oder gar keine Flüssigkeit mehr in den Garraum 10 austreten kann.
-
In 2 ist eine Vorrichtung zur Einbringung von Flüssigkeit in einen beheizbaren Raum in Form einer Beschwadungsvorrichtung gezeigt, die in weiten Teilen mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung übereinstimmt. Hier ist jedoch in das mehrteilige Zuleitungsrohr 14 aus Edelstahl ein zusätzliches Rohr 22 eingesetzt. Das zusätzliche Rohr 22 ist mit einer Dichtung 24 gegen das Zuleitungsrohr 14 abgedichtet und insbesondere im Übergangsbereich zum Garraum 10 vom Zuleitungsrohr 14 radial beabstandet, sodass in diesem Übergangsbereich kein Kontakt mit dem Zuleitungsrohr 14 besteht.
-
Das zusätzliche Rohr 22 besteht aus einem hochtemperaturbeständigen Thermoplast, z. B. PEEK. Die Innenoberfläche 26 des zusätzlichen Rohrs 22 ist deutlich glatter als die des umgebenden Zuleitungsrohrs 14. Da an der glatten Innenoberfläche 26 des zusätzlichen Rohrs 22 weniger „Kristallisationskeime” vorhanden sind als bei einem typischen Edelstahlrohr, fällt weniger Kalk aus bzw. weniger Ausfälle bleiben als Ablagerungen haften.
-
Bei den Temperaturänderungen, die beim Aufheizen, während des Betriebs und beim Abkühlen des Garraums auftreten, verformt sich das zusätzliche Rohr 22, stärker als der abgelagerte Kalk, sodass dieser leichter von der Innenoberfläche 26 des zusätzlichen Rohrs 22 abfällt.
-
Das zusätzliche Rohr 22 ist für den Benutzer vom Garraum 10 aus für Wartungsmaßnahmen bzw. für einen Austausch zugänglich. Dank einer schraubfreien Verbindungstechnik, insbesondere einer Steck-, Clip- oder Rastverbindung, sind das Demontieren und das anschließende Montieren problemlos durchführbar.
-
Das zusätzliche Rohr 22 muss sich nicht zwingend über die gesamte Länge des Zuleitungsrohrs 14 erstrecken, sollte aber wenigstens den Übergangsbereich, in dem das Zuleitungsrohr 14 in den Garraum 10 eintritt, überbrücken.
-
In 3 ist eine Variante der in 2 gezeigten Vorrichtung mit einem Zuleitungsrohr 14 ohne Düse dargestellt. Das zusätzliche Rohr 22 ist hier im Garraum 10 aus dem Zuleitungsrohr 14 herausgeführt und endet mit einem gekrümmten Endabschnitt 22a. Somit stellt hier die Austrittsöffnung des zusätzlichen Rohrs 22 die Austrittsöffnung 18 für die in den beheizten Garraum 10 strömende Flüssigkeit dar. Dank der Krümmung des Endabschnitts 22a tritt die Flüssigkeit in einer Vorzugsrichtung in den Garraum 10 ein. Der Innendurchmesser der Austrittsöffnung 18 ist auf wenigstens 2,5 mm, vorzugsweise auf wenigstens 3 mm vergrößert, um ein Verkalken der Austrittsöffnung 18 zu vermeiden.
-
Selbstverständlich kann der gekrümmte Endabschnitt 22a des zusätzlichen Rohrs 22 auch von einem entsprechend gekrümmten Endstück 14c des Zuleitungsrohrs 14 umgeben sein. Der Endabschnitt 22a ist in diesem Fall entweder vollständig im Endstück 14c aufgenommen, oder ein Teil des Endabschnitts 22a ragt aus dem Endstück 14c heraus.
-
Grundsätzlich ist auch eine Gestaltung möglich, bei der das Kunststoffrohr 22 keinen gekrümmten Endabschnitt aufweist und vor einer Biegung des Endstücks 14c des Zuleitungsrohrs 14 endet. Auch bei einer solchen Gestaltung ist die in den Garraum 10 mündende Austrittsöffnung 18 auf wenigstens 2,5 mm, vorzugsweise auf wenigstens 3 mm erweitert, um ein Verstopfen der Austrittsöffnung durch Kalkablagerungen zu verhindern.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Garraum
- 12
- Rückwand
- 14
- Zuleitungsrohr
- 14a
- erster Abschnitt
- 14b
- zweiter Abschnitt
- 14c
- Endstück
- 16
- Durchtrittsöffnung
- 18
- Austrittsöffnung
- 20
- Kalkablagerungen
- 22
- zusätzliches Rohr
- 22a
- Endabschnitt
- 24
- Dichtung