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Die Erfindung betrifft eine Kollektorröhre für einen Solarkollektor gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, einen Solarkollektor mit mehreren parallel angeordneten Kollektorröhren und eine Solaranlage mit wenigstens einem Solarkollektor.
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Solarkollektoren auf die im Folgenden Bezug genommen wird, umfassen sogenannte Vakuumröhren, die von einem wärmeleitenden Fluid in einem geschlossenen Kreislauf durchströmt werden. Solche Vakuumröhren sind üblicherweise doppelwandig ausgeführt und umfassen eine äußere Wand und eine innere Wand zwischen denen ein Vakuum herrscht. Eine Innenseite der Vakuumröhre ist dabei üblicherweise mit einem Material beschichtet, das die Sonnenstrahlung absorbiert.
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Bei einer bekannten, doppelwandigen Vakuumröhre sind im Innenraum der Röhre zwei Rohre konzentrisch angeordnet. Die Rohre sind dabei an einem ihrer Enden mit einem Anschlussteil verbunden und am anderen Ende frei. Das innere Rohr ist an seinem freien Ende offen; das äußere Rohr ist an seinem freien Ende geschlossen. Im Betrieb fließt das wärmeleitende Fluid durch das innere Rohr nach oben, tritt am freien Ende des inneren Rohres aus und strömt dann durch das umgebende äußere Rohr zurück zum Ausgang der Vakuumröhre.
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Darüber hinaus sind viele andere Ausführungen von Solarkollektoren mit wenigstens einer Vakuumröhre bekannt, wie z. B. aus der
WO 2005/088207 A1 oder
WO 2008/128746 A2 .
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Die
WO 2009/077 965 A2 beschreibt mehrere Ausführungen von Kollektorrohren mit unterschiedlichen technischen Merkmalen. Die Ausführungsform der
1 und
5 zeigt eine Kollektorröhre, die im Wesentlichen nur aus einer Vakuumröhre mit einer im Innenraum der Vakuumröhre befindlichen Trennwand besteht. Im Betrieb fließt das aufzuheizende Fluid auf der einen Seite der Trennwand bis zum geschlossenen Ende der Vakuumröhre und dann auf der anderen Seite der Trennwand zurück zum Fluid-Auslass. Der Wirkungsgrad einer solchen Kollektorröhre ist nicht optimal und kann weiter verbessert werden.
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Die zweite Ausführungsform von
4 der
WO 2009/077 965 A2 zeigt eine Kollektorröhre für einen Solarkollektor, umfassend eine Vakuumröhre mit einem Innenraum, der von einem aufzuheizenden Fluid durchströmt wird, und ein an der Vakuumröhre befestigtes Anschlussteil, das einen Fluid-Einlass und einen Fluid-Auslass bereitstellt. Ferner ist ein Zulaufrohr zu erkennen, das am Fluid-Einlass angeschlossen ist. Am Fluid-Auslass befindet sich dagegen kein Rohr. Im Betrieb fließt das aufzuheizende Fluid durch das Zulaufrohr bis zu dessen Ende, tritt dort in die Vakuumröhre aus und fließt seitlich, um das Zulaufrohr herum, zum Fluid-Auslass zurück.
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Die
DE 102 58 711 A1 offenbart ebenfalls eine Kollektorröhre für einen Solarkollektor, umfassend eine Vakuumröhre mit einem Innenraum, der von einem aufzuheizenden Fluid durchströmt wird, und ein an der Vakuumröhre befestigtes Anschlussteil, das einen Fluid-Einlass und einen Fluid-Auslass bereitstellt. Die bekannte Kollektoröhre umfasst ferner einen am Ende geschlossenen, rohrförmigen Körper, in dem ein Zulaufrohr angeordnet ist. Im Betrieb fließt das aufzuheizende Fluid durch das Zulaufrohr bis zum Ende des Körpers, tritt dort aus dem Zulaufrohr in den geschlossenen Körper aus und fließt seitlich, um das Zulaufrohr herum, zum Fluid-Auslass (
11) zurück. Der Wirkungsgrad einer solchen Kollektorröhre ist ebenfalls nicht optimal und kann noch verbessert werden.
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Ein Solarsystem mit Kollektorröhren ist ferner aus der
US 4 102 328 A bekannt.
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Es ist nun eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bestehenden Solarkollektorsysteme zu vereinfachen sowie deren Wirkungsgrad zu steigern.
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Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Merkmale. Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung wird eine Kollektorröhre für einen Solarkollektor vorgeschlagen, die eine Vakuumröhre mit einem Innenraum umfasst, der von einem aufzuheizenden Fluid durchströmt wird. Die Vakuumröhre ist doppelwandig ausgeführt und hat ein offenes und ein geschlossenes Ende. Am offenen Ende ist ein Anschlussteil befestigt, das einen Fluid-Einlass und einen Fluid-Auslass bereitstellt. Am Fluid-Auslass ist ein Rohr angeschlossen, das sich im Innenraum der Vakuumröhre in Längsrichtung der Röhre erstreckt und ein freies Ende aufweist. Der Fluid-Einlass der Kollektorröhre ist so ausgelegt, dass er im Innenraum der Vakuumröhre an einer Position mündet, die näher am Anschlussteil liegt als das freie Ende des Rohres, so dass das durch den Fluid-Einlass in den Innenraum eintretende Fluid in Richtung des freien Endes des Rohres durch den Innenraum der Vakuumröhre strömt, wobei es das Rohr umströmt und mit einer Innenseite der Vakuumröhre in Kontakt steht, und am freien Ende des Rohres in dieses eintritt und durch das Rohr zum Fluid-Auslass zurück fließt. Die erfindungsgemäße Kollektorröhre umfasst vorzugsweise nur ein einziges Rohr, das vom Fluid durchströmt wird. Sie ist daher sehr einfach aufgebaut und kann vielseitig verwendet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Rohr exzentrisch im Innenraum der Vakuumröhre angeordnet.
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Das Rohr erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen über die gesamte Länge des Innenraums.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung befindet sich das Rohr im Betriebszustand, d. h. wenn die Kollektorröhre in einem Solarkollektor eingebaut ist, auf einer der Sonne zugewandten Seite. Der Abstand der Außenwand des Rohres zur Innenwand der Vakuumröhre ist dabei auf der der Sonne zugewandten Seite kleiner als auf der der Sonne abgewandten Seite.
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Das im Innenraum der Vakuumröhre angeordnete Rohr hat vorzugsweise einen kleineren Querschnitt als der das Rohr umgebende Innenraum. Der innere Rohrquerschnitt ist vorzugsweise weniger als halb so groß wie die Querschnittsfläche des das Rohr umgebenden Innenraums. Das Rohr kann beispielsweise einen Innendurchmesser von 10 mm, und die Vakuumröhre einen Innendurchmesser von 50 mm aufweisen.
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Das vorstehend genannte Anschlussteil der Kollektorröhre kann beispielsweise einen in den Innenraum der Vakuumröhre hinein ragen Stutzen aufweisen, auf den das Rohr aufgesteckt ist. Der Stutzen kann dabei einstückig dem Anschlussteil oder als separates Teil ausgeführt sein.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung umfasst das Anschlussteil eine ringförmige Aufnahme, in die das offene Ende der Vakuumröhre eingesetzt ist. Zur Abdichtung der Vakuumröhre gegenüber dem Anschlussteil ist vorzugsweise eine Dichtung vorgesehen.
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Das Anschlussteil befindet sich vorzugsweise an einem offenen Ende der Vakuumröhre. Es kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Anschlussteil dazu ausgelegt, in oder auf einen Verteiler zum Zuführen bzw. Abführen des wärmeleitfähigen Fluids gesteckt zu werden. Der Fluid-Einlass und -Auslass sind in diesem Fall als Steckverbindung ausgelegt. Das Anschlussteil kann z. B. zwei Anschlussstutzen aufweisen, die als Fluid-Einlass bzw. -Auslass dienen. Die am Anschlussteil vorgesehenen Anschlüsse könnten alternativ aber auch als Buchse ausgeführt sein.
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Das im Innenraum der Vakuumröhre angeordnete Rohr besteht vorzugsweise aus Glas.
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Die Erfindung betrifft auch einen Solarkollektor mit mehreren parallel angeordneten Kollektorröhren, wie sie vorstehend beschrieben wurden. Ein typischer erfindungsgemäßer Solarkollektor kann beispielsweise 16 parallel angeordnete Kollektorröhren umfassen, die in einem Gestell befestigt sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Solarkollektor bzw. dessen Gestell ein Rahmenteil mit mehreren in Reihe angeordneten Halterungen, die jeweils ein Ende einer Vakuumröhre formschlüssig aufnehmen.
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Die einzelnen Halterungen sind vorzugsweise mittels einer Federeinrichtung elastisch vorgespannt. In einem Zustand, in dem eine Kollektorröhre im Gestell montiert ist, übt die Halterung eine in Längsrichtung auf die Vakuumröhre wirkende Druckkraft aus, die dazu beiträgt, dass der auf der anderen Seite der Vakuumröhre befindliche Anschluss gegen einen Verteiler gedrückt wird und dicht abschließt.
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Der erfindungsgemäße Solarkollektor umfasst vorzugsweise einen Verteiler zum Zu- bzw. Abführen des wärmeleitfähigen Fluids, wobei der Verteiler z. B. mehrere in Reihe angeordnete Steckplätze aufweist, an denen jeweils eine Kollektorröhre angesteckt werden kann. Der Verteiler ist vorzugsweise unten, und die Halterungen oben angeordnet. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, dass sämtliche Kollektorröhren gemeinsam ausgelassen werden können, wenn ein am Verteiler vorgesehener Auslass geöffnet wird.
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Eine erfindungsgemäße Vakuumröhre ist vorzugsweise doppelwandig aufgebaut und umfasst eine Außenwand sowie eine Innenwand zwischen denen ein Vakuum herrscht. Gemäß der Erfindung ist vorzugsweise die Innenseite der Außenwand und/oder die Außenseite der Innenwand mit einem Sonnenlicht absorbierenden Material beschichtet. Das Sonnenlicht absorbierende Material kann z. B. eine Kupfer-Aluminium-Titan-Verbindung enthalten.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Solaranlage mit einem Solarkollektor, wie er vorstehend beschrieben wurde. Gemäß der Erfindung wird der Solarkollektor vorzugsweise von Wasser durchströmt, das im Kreis gepumpt wird. Die Solaranlage umfasst dabei keinen Wärmetauscher, der dem vom Solarkollektor aufgeheizten Wasser die Wärme entzieht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1a einen Solarkollektor im zusammengebauten Zustand nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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1b eine Detaildarstellung der Steckverbindung zwischen einer Kollektorröhre und einem Verteiler des Solarkollektors von 1a;
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1c eine Detaildarstellung der federbelasteten Aufnahmen für die Kollektorröhren des Solarkollektors von 1a;
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2 eine seitliche Schnittansicht eines oberen Teils des Solarkollektors von 1a mit einer federbelasteten Aufnahme;
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3 eine seitliche Schnittansicht einer im Solarkollektor eingebauten Kollektorröhre zur Darstellung der Aufheizung des durch die Kollektorröhre fließenden Fluids;
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4 eine seitliche Schnittansicht einer Kollektorröhre mit einem Anschlussteil;
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5 eine Querschnittsansicht der Kollektorröhre von 4 in Richtung des Anschlussteils;
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6 eine Querschnittsansicht des Verteilers des Solarkollektors von 1a; und
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7 eine schematische Darstellung einer Solaranlage zum Beheizen eines Pools.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1a zeigt einen Solarkollektor 1 mit mehreren parallel angeordneten Kollektorröhren 2 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Der Solarkollektor 1 umfasst ein Gestell 3 mit einem Rahmen 5, 6, in den die einzelnen Kollektorröhren 2 eingesetzt sind. Das Gestell 3 kann frei aufgestellt werden, wie z. B. auf einem Hausdach oder am Boden. Am Gestell 3 sind hierzu mehrere Füße 4 vorgesehen, die mit dem jeweiligen Untergrund verschraubt werden können.
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Wie in 1a dargestellt ist, sind die Kollektorröhren 2 des Solarkollektors 1 schräg zur Sonne ausgerichtet. Die Neigung des Solarkollektors ist dabei verstellbar, so dass je nach Jahreszeit und Einstrahlwinkel der Sonne ein optimaler Winkel eingestellt werden kann. Das Gestell 3 hat in der dargestellten Ausführung einen Teleskopmechanismus, mit dem der Neigungswinkel verstellt werden kann.
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Bei dem in 1a dargestellten Solarkollektor 1 sind die einzelnen Kollektorröhren 2 an ihrem oberen Ende in federbelastete Halterungen 8 eingespannt. Die Halterungen 8 sind in 1c im Detail gezeigt. Am unteren Ende der Kollektorröhren 2 ist jeweils ein Anschlussteil 22 vorgesehen, mit dem die Kollektorröhren 2 in einem Verteiler 5 zum Zu- und Abführen von wärmeleitfähigem Fluid gesteckt sind.
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1b zeigt eine Detailansicht eines unteren Abschnitts des Solarkollektors 1 von 1a, in der die Steckverbindung zwischen einer Kollektorröhre 2 und dem vorstehend genannten Verteiler 5 gut zu erkennen ist. Am unteren Ende einer Kollektorröhre 2 ist ein Anschlussteil 22 befestigt, das einen Anschluss 24 zum Zuführen von Fluid und einen Anschluss 25 zum Abführen des Fluids umfasst. Die Anschlüsse 24, 25 sind hier als Anschlussstutzen ausgeführt. Am Verteiler 5 ist für jede Kollektorröhre 2 ein Steckplatz mit Anschlussbuchsen vorgesehen. Alternativ könnte die Steckverbindung natürlich auch umgekehrt ausgebildet sein.
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Innerhalb des Verteilers 5 verläuft ein Verteilerrohr 20, das an jeder Steckposition eine Abzweigleitung aufweist, über die das aufzuheizende Fluid den einzelnen Kollektorröhren 2 zugeführt wird. Sämtliche Kollektorröhren 2 sind dabei parallel geschaltet. Der Verteiler 5 umfasst ferner ein gemeinsames Sammelrohr 21, das an jedem Steckplatz eine zu den Fluid-Ausgängen führende Abzweigung aufweist. Das aufzuheizende Fluid 32 wird über einen gemeinsamen Eingang 46 in den Verteiler geleitet und über einen gemeinsamen Ausgang 47 wieder abgeführt. Der Eingang 46 und Ausgang 47 sind seitlich am Verteiler 5 angeordnet.
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1c zeigt eine Detailansicht eines oberen Abschnitts des Solarkollektors 1 von 1a mit einem oberen Rahmenteil 6, an dem mehrere in einer Reihe angeordnete Halterungen 8 befestigt sind. Die einzelnen Halterungen 8 sind mit Hilfe eines Federmechanismus vorgespannt, so dass sie im eingesetzten Zustand einer Kollektorröhre 2 eine in Längsrichtung der Kollektorröhre 2 wirkende Kraft ausüben, die den Anschluss 24, 25 fest in den Verteiler 5 drückt und dadurch sicherstellt, dass die Steckverbindung zwischen Kollektorröhre 2 und Verteiler 5 gut abdichtet.
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2 zeigt eine seitliche Schnittansicht des oberen Rahmenteils 6 mit einer federbelasteten Haltevorrichtung 8. Wie zu erkennen ist, umfasst die Haltevorrichtung 8 eine schalenförmige Aufnahme 9, die das obere Ende der Vakuumröhre 2 formschlüssig aufnimmt. Die schalenförmigen Aufnahme 9 ist am Ende eines kolbenförmigen Elements 7 ausgebildet, das in Längsrichtung L der Vakuumröhre 2 beweglich gelagert ist. Das kolbenförmige Element 7 verläuft innerhalb eines hülsenförmigen Elements 11 und ist mittels einer Feder 10 vorgespannt. Das hülsenförmige Element 11 wiederum ist am oberen Rahmenelement 6 montiert und kann beispielsweise aus Kunststoff hergestellt sein.
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Durch diesen Spannmechanismus ist es möglich, die einzelnen Kollektorröhren 2 einfach und insbesondere ohne Werkzeug in den Rahmen 5, 6 einzusetzen oder auszutauschen.
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3 zeigt eine seitliche Schnittansicht einer Kollektorröhre 2, die von einem aufzuheizenden Fluid 32, wie z. B. Wasser, durchströmt wird. Der vom Fluid 32 zurückgelegte Weg wird dabei durch Pfeile A und B angezeigt. Die Kollektorröhre 2 umfasst im Wesentlichen eine Vakuumröhre 30 und ein Anschlussteil 22, das an einem unteren Ende 43 der Vakuumröhre 30 befestigt ist.
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Wie in 3 zu sehen ist, umfasst die Kollektorröhre 2 eine doppelwandig ausgeführte Vakuumröhre 30 mit einer Außenwand 12 und einer Innenwand 13, die im Wesentlichen konzentrisch zueinander angeordnet sind. Zwischen den beiden Wänden 12, 13 liegt ein Volumen 17, in dem ein Vakuum herrscht. Die Außenseite 16 der Innenwand 13 ist mit einem Sonnenlicht absorbierenden Material, wie z. B. einer Kupfer-Aluminium-Titan-Verbindung beschichtet.
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Die Vakuumröhre 30 hat ein offenes Ende 43 (links unten dargestellt) und ein geschlossenes Ende 44 (rechts oben dargestellt). Am offenen Ende 43 befindet sich ein Anschlussteil 22, über das die Vakuumröhre 30 am Verteiler 5 angeschlossen ist. Das Anschlussteil 22 umfasst einen Fluid-Einlass 27 und einen Fluid-Auslass 28, über die das Fluid 32 in die Kollektorröhre 2 zugeführt bzw. abgeführt wird.
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Am Fluid-Auslass 28 ist ein Rohr 19 angeschlossen, das sich im Wesentlichen in Längsrichtung L der Vakuumröhre 30 erstreckt und in den Innenraum 15 der Vakuumröhre 30 hinein ragt. Das Rohr 19 erstreckt sich dabei im Wesentlichen über die gesamte Länge des Innenraums 15 der Vakuumröhre 30, bis kurz vor das geschlossene Ende 44 der Innenwand 13. Das Rohr 19 kann an einem oder mehreren Abschnitten fixiert sein, um es innerhalb der Vakuumröhre 30 zu stabilisieren.
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Der Fluid-Einlass 27 mündet im Innenraum 15 der Vakuumröhre 30 an einer Position, die wesentlich näher am anschlussseitigen Ende 43 der Kollektorröhre 2 liegt als das freie Ende 45 des Rohres 19. Die Fluid-Einmündung in den Innenraum 15 der Vakuumröhre 30 ist also vom freien Ende 45 des Rohres 19 in Längsrichtung L der Vakuumröhre 30 beabstandet. Das durch den Fluid-Einlass 27 in den Innenraum 15 der Vakuumröhre 30 eintretende Fluid 32 fließt somit durch den Innenraum 15 der Vakuumröhre 30 in Richtung des freien Endes 45 des Rohres 19, wobei es mit der Innenseite 14 der Vakuumröhre 30 in Kontakt kommt und vorerwärmt wird. Am freien Ende 45 des Rohres 19 tritt es dann in das Rohr 19 ein und strömt durch das Rohr 19 zum Fluid-Auslass 28 und weiter in das Sammelrohr des Verteilers 5. Auf seinem Weg durch das Rohr 19 wird das Fluid 32 weiter aufgeheizt.
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Wie in 3 zu erkennen ist, ist das Rohr 19 exzentrisch im Innenraum der Vakuumröhre 30 angeordnet. Im dargestellten Zustand, in dem die Kollektorröhre 2 im Solarkollektor 1 eingebaut ist, befindet sich das Rohr 19 auf einer der Sonne 48 zugewandten Seite. Das in der Vakuumröhre 30 aufsteigende Fluid 32 strömt um das Rohr 19 herum in Richtung des Rohrendes und wird dabei von der Sonne 48 erwärmt. Die Sonnenstrahlung ist durch Pfeile C angedeutet.
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Der freie Querschnitt des Rohrs 19 ist vorzugsweise deutlich kleiner als die Querschnittsfläche des das Rohr 19 umgebenden Innenraums 15. Die Querschnittsfläche des Rohres 19 beträgt vorzugsweise weniger als 50% der Querschnittsfläche des umgebenden Innenraums. Das Rohr 19 kann beispielsweise einen Innendurchmesser von 10 mm und der Innenraum einen Durchmesser von 50 mm aufweisen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Rohr 19 auf einen Anschlussstutzen 26 aufgesteckt, der am Anschlussteil 22 befestigt ist. Das Rohr 19 könnte alternativ aber auch anders befestigt werden, wie z. B. durch Kleben.
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Am geschlossenen Ende 44 der Vakuumröhre 30 befindet sich im Zwischenraum 17 zwischen der Außenwand 12 und der Innenwand 13 der Vakuumröhre 30 eine Klammer 18, die im Wesentlichen dazu dient, die innere Glasröhre während des Produktionsprozesses zu fixieren.
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Zur Befestigung der Vakuumröhre 30 umfasst das Anschlussteil 22 eine ringförmige Aufnahme, in die das offene Ende 43 der Vakuumröhre 30 eingesetzt ist. Zwischen dem Anschlussteil 22 und der Vakuumröhre 30 ist dabei eine Dichtung 23 vorgesehen. Die Anschlüsse 24, 25 sind ebenfalls gegenüber dem Verteiler 5 abgedichtet.
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Durch die vorstehend beschriebene Durchströmung der Kollektorröhren 2 wird ein hoher Massendurchsatz mit geringer Pumpenleistung ermöglicht, wie er z. B. bei Schwimmbädern üblich ist. Ein hoher Massendurchsatz bewirkt eine geringe Temperaturdifferenz zwischen dem einströmenden und dem ausströmenden Fluid. Eine geringe Temperaturdifferenz hat wiederum zur Folge, dass die Wärmeübertragung einen sehr hohen Wirkungsgrad aufweist und die Verluste somit gering bleiben. Weiterhin können die Kollektorröhren 2 im Winter problemlos entleert werden, um Frostschäden zu vermeiden. Hierzu muss lediglich der am Verteiler 5 vorgesehene Auslass 47 oder der Einlass 46 geöffnet werden. Das Fluid bzw. Wasser läuft dann von alleine ab.
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4 zeigt eine seitliche Schnittansicht einer Kollektorröhre 2. Die Kollektorröhre 2 umfasst eine Vakuumröhre 30, an deren einem Ende das Anschlussteil 22 befestigt ist. Die am Anschlussteil 22 vorgesehenen Anschlüsse 24, 25 sind wiederum als Anschlussstutzen ausgeführt.
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5 zeigt eine Querschnittsansicht der Kollektorröhre 2 von 4 in Richtung des Anschlussteils 22. Wie zu erkennen ist, ist die Vakuumröhre 30 in eine ringförmige Aufnahme im Anschlussteil 22 eingesetzt. Im Innenraum der Vakuumröhre 12, 13 befindet sich das exzentrisch angeordnete Rücklaufrohr 19. Ferner ist der Fluid-Einlass 27 gut zu erkennen, der ebenfalls exzentrisch, etwa spiegelbildlich zum Rohr 19, angeordnet ist. In der Mitte des Anschlussteils 22 befindet sich eine Kammer 29 zur Aufnahme eines Temperaturfühlers (nicht gezeigt), der über einen zentralen Durchgang elektrisch versorgt werden kann.
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6 zeigt eine seitliche Querschnittsansicht des Verteilers 5. Wie zu erkennen ist, verlaufen das Verteilerrohr 20 und das Sammelrohr 21 im Wesentlichen parallel zueinander. Das Verteilerrohr 20 kommuniziert mit einem ersten Anschluss, durch den das aufzuheizende Fluid 32 in Richtung des Pfeils A der Kollektorröhre 2 zugeführt wird. Das Sammelrohr 21 kommuniziert mit einem zweiten Anschluss, über den das aus der Kollektorröhre 2 herausfließende Fluid 32 in Richtung des Pfeils B in den Verteiler 5 hinein fließt. Eine auf der Rückseite des Verteilers 5 angeordnete Stütze 31 dient zum Abstützen einer Kollektorröhre 2, um das Einstecken der Kollektorröhre 2 in den Verteiler 5 zu erleichtern.
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7 zeigt eine schematische Darstellung einer Solaranlage zum Aufheizen eines Swimmingpools 31. Das Wasser wird dabei mittels einer Pumpe 33 im Kreis gepumpt. Die Pool-Anlage umfasst ferner einen Filter 34 zum Filtern des Poolwassers und eine elektrische Heizvorrichtung 35 zum Vorerwärmen des Wassers. Im Kreislauf befindet sich ferner ein Solarkollektor 1, wie er vorstehend beschrieben wurde.
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Das von der Pumpe 33 umgewälzte Wasser fließt in diesem Fall durch den Filter 34, die elektrische Heizvorrichtung 35, über einen Absperrhahn 36 und die Leitung 40 durch einen Regler 39 zum Regeln der Durchflussmenge, und weiter über die Leitung 40 zum Solarkollektor 1. Nach dem Solarkollektor 1 fließt das Wasser zurück zum Regler 39, durch einen Absperrhahn 38 und über eine Vorrichtung 42 zur chemischen Wasserbehandlung zurück zum Pool 31.
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Die Schleife 40 über den Solarkollektor 1 kann auch deaktiviert werden, indem die Absperrhähne 36 und 38 geschlossen und der Absperrhahn 37 geöffnet wird.
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Im Unterschied zu herkömmlichen Solaranlagen fließt bei dieser Anlage das aufzuheizende Poolwasser direkt durch die Vakuumröhren 30 des Solarkollektors 1. Die Solaranlage umfasst keinen zusätzlichen Wärmetauscher, der dem vom Solarkollektor 1 aufgeheizten Wasser die Wärme entzieht. Eine solche Solaranlage ist daher sehr einfach aufgebaut und kostengünstig. Darüber hinaus hat sie einen relativ hohen Wirkungsgrad, da die vom Solarkollektor 1 erzeugte Temperaturdifferenz gering ist.