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Die Erfindung betrifft eine Fahrradbremsscheibe mit einer eine Befestigungsöffnung oder mehrere Befestigungsöffnungen aufweisenden Befestigungseinrichtung und mit einem Reibring, der an der Befestigungseinrichtung festgelegt ist.
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Derartige Fahrradbremsscheiben sind in verschiedenen Ausgestaltungen aus der Praxis bekannt. Mit der Befestigungseinrichtung wird der Reibring an einer Nabe eines Rades drehfest befestigt, so dass das Rad und der Reibring miteinander gekoppelt sind und Drehbewegungen jeweils gleichermaßen ausführen. In einem Bremssattel befestigte Bremsklötze können an dem Reibring angedrückt werden und über den Reibschluss eine Bremswirkung erzeugen. Im Vergleich zu einer Felgenbremse, bei der die Bremsklötze an eine Felge des Rades angedrückt werden, werden mit einer Fahrradbremsscheibe oftmals bessere Bremseigenschaften ermöglicht.
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Während eines Bremsvorgangs wird die kinetische Energie der Bewegung über den Reibschluss der Fahrradbremsscheibe mit den Bremsklötzen überwiegend in Wärmeenergie überführt. Durch den Reibkontakt zwischen dem Bremsbelag und der Fahrradbremsscheibe kann es jedoch auch zu einer Fehlleitung von Energie kommen, die die Fahrradbremsscheibe zu unerwünschten Schwingungen angeregt. Diese sogenannten selbsterregten Schwingungen sind als Quietschen hörbar und dieses Geräusch wird oftmals als laut und unangenehm empfunden.
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Bei Fahrrädern kommt hinzu, dass durch die durch den Reibkontakt entstehenden Schwingungen auf die Dauer eine Materialermüdung von Speichen auftreten kann. Dies kann im schlimmsten Fall zu einem Speichenbruch führen, was stark sicherheitsrelevant ist.
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Um die Geräuschentwicklung zu reduzieren und ein solches Versagen der Speichen zu vermeiden, können beispielsweise die Ausrichtung der Bremsklötze relativ zu dem Reibring oder die Dämpfungseigenschaften der für die Fahrradbremsscheibe oder die Bremsklötze verwendeten Materialien gezielt beeinflusst werden. Derzeit sind jedoch keine dauerhaft wirksamen, zuverlässigen und wirtschaftlich sinnvoll einsetzbaren Mittel zu einer Geräuschreduktion während eines Bremsvorgangs bei einem Fahrrad bekannt.
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Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, eine Fahrradbremsscheibe so auszugestalten, dass unangenehme Bremsgeräusche während eines Bremsvorgangs dauerhaft und zuverlässig reduziert werden und dadurch eine komfortablere und sicherere Nutzung eines Fahrrads ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Fahrradbremsscheibe mindestens ein Eigenfrequenzsteuerelement aufweist, wobei das Eigenfrequenzsteuerelement so ausgestaltet ist, dass die Fahrradbremsscheibe ein vorgegebenes Schwingungsverhalten während eines Bremsvorgangs aufweist. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere Quietschgeräusche durch eine (Selbst-)Erregung der Eigenfrequenzen der Fahrradbremsscheibe hervorgerufen werden. Durch eine Anpassung des Eigenfrequenzsteuerelements können das Schwingungsverhalten der Fahrradbremsscheibe und dadurch die Stärke des Quietschgeräusches gezielt beeinflusst werden. Zusätzlich kann so der Materialermüdung vorgebeugt werden.
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Das Eigenfrequenzsteuerelement können beispielsweise der Reibring, die Befestigungseinrichtung sowie eine zwischen dem Reibring und der Befestigungseinrichtung befindliche Verbindungseinrichtung sein, wobei eine Änderung des Schwingungsverhaltens durch eine asymmetrische Ausgestaltung der Eigenfrequenzsteuerelemente erreicht wird.
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Eine Asymmetrie der Eigenfrequenzsteuerelemente auf der Fahrradbremsscheibe bewirkt eine Veränderung und Aufspaltung der beteiligten Eigenfrequenzen, wobei dadurch die Fehlleitung der kinetischen Energie des Fahrrads in die Schwingungsenergie der Fahrradbremsscheibe reduziert werden kann, so dass das Quietschgeräusch reduziert wird.
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Die Asymmetrie der Fahrradbremsscheibe kann beispielweise durch eine unregelmäßige Anordnung der Eigenfrequenzsteuerelemente auf der Fahrradbremsscheibe und eine ungleiche oder unregelmäßige Form der Eigenfrequenzsteuerelemente erreicht werden. Mögliche Ausgestaltungen der Eigenfrequenzsteuerelemente werden in den Unteransprüchen 2 bis 30 erörtert.
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Die Erfindung sieht vor, dass das Eigenfrequenzsteuerelement durch den Reibring gebildet ist.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass eine äußere Kontur und eine innere Kontur des Reibrings ein unregelmäßiges Muster aufweisen. Das unregelmäßige Muster der inneren Kontur und der äußeren Kontur kann erfindungsgemäß asymmetrisch bezüglich der Drehachse oder ungleichmäßig wellig ausgestaltet sein. Erfindungsgemäß können nur die innere Kontur oder nur die äußere Kontur oder aber beide, nämlich die innere Kontur und die äußere Kontur ein unregelmäßiges Muster aufweisen.
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Es ist in erfinderischer Weise denkbar, dass der Reibring aus einem anderen Material als die Fahrradbremsscheibe hergestellt ist. So kann beispielsweise der Reibring aus einem Grauguss, einem Sphäroguss, einem gegebenenfalls rostfreien Stahl oder faserverstärkter Keramik hergestellt sein, um einer Belastung durch eine Reibung während eines Bremsvorgangs gerecht zu werden, und die Verbindungseinrichtung und die Befestigungseinrichtung beispielweise aus Aluminium, gegebenenfalls rostfreien Stahl oder faserverstärktem Kunststoff hergestellt sein, um das Gewicht der Fahrradbremsscheibe zu reduzieren.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Fahrradbremsscheibe ist vorgesehen, dass der Reibring mehrere Ausnehmungen aufweist. Das Eigenfrequenzsteuerelement kann erfindungsgemäß auch durch die Ausnehmungen auf dem Reibring gebildet sein. Die Ausnehmungen können in Form einer Vertiefung oder, um einen Herstellungsprozess durch Wasserstrahlschneiden oder Ausstanzen zu ermöglichen, in Form einer durchgängigen Öffnung ausgestaltet sein. Weiterhin können die Ausnehmungen entlang ihrer Ränder abgerundet ausgestaltet sein, um die Bremsklötze während eines Bremsvorgangs nicht negativ zu beeinflussen.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens zwei Ausnehmungen einen voneinander abweichenden radialen Abstand zu dem Mittelpunkt der Fahrradbremsscheibe aufweisen. Eine Variation des radialen Abstandes der Ausnehmungen zu dem Mittelpunkt der Fahrradbremsscheibe ändert die Geometrie der Fahrradbremsscheibe und damit die Materialverteilung der Fahrradbremsscheibe, so dass auf Grund der veränderten Massenverteilung und Steifigkeitsverteilung an dem Reibring Schwingungen an Stelle einer einzigen Eigenfrequenz in mehrere Eigenfrequenzen aufgespalten und dadurch das Schwingungsverhalten der Fahrradbremsscheibe positiv beeinflusst werden. Sowohl eine Änderung der Massenverteilung als auch eine Änderung der Steifigkeitsverteilung wirken sich auf die Eigenfrequenz bzw. Eigenfrequenzen der Fahrradbremsscheibe aus und bewirken eine für die Reduzierung der Geräuschentwicklung sehr vorteilhafte Aufspaltung in mehrere Eigenfrequenzen.
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Dabei können die Ausnehmungen alle einen ungleichen Abstand zu dem Mittelpunkt der Fahrradbremsscheibe aufweisen oder die Ausnehmungen mit zwei ungleichen Abständen zu dem Mittelpunkt der Fahrradbremsscheibe unregelmäßig abwechselnd auf dem Reibring angeordnet werden.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens zwei Ausnehmungen eine ungleiche Größe aufweisen. Die Größe der Ausnehmungen beeinflusst ebenfalls die Massenverteilung der Fahrradbremsscheibe und dadurch das Schwingungsverhalten. Die Ausnehmungen können alle eine ungleiche Größe aufweisen, die von einem minimalen Wert zu einem maximalen Wert in gleichen oder ungleichen Abständen ansteigt. Weiterhin können beispielweise zwei ungleich große Ausnehmungen auf dem Reibring unregelmäßig abwechselnd angeordnet werden, sodass eine unregelmäßige Massenverteilung der Fahrradbremsscheibe und eine Spaltung der Eigenfrequenzen erreicht wird.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass mindestens zwei Ausnehmungen in ihrer Form unterschiedlich sind. Die Ausnehmungen können viereckig, rund oder unregelmäßig sein. Die Ausnehmungen mit einer unregelmäßigen Form können beispielweise zu einer Optimierung des Designs der Fahrradbremsscheibe eingesetzt werden, um die Fahrradbremsscheibe beispielweise "sportlicher" auszugestalten.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass mindestens zwei Ausnehmungen eine ungleiche Tiefe aufweisen. Eine ungleiche Tiefe der Ausnehmungen beeinflusst die Materialverteilung des Reibrings und dadurch wird eine Spaltung der Eigenfrequenzen der Fahrradbremsscheibe erzielt. Die Ausnehmungen können erfindungsgemäß in Form einer Öffnung mit den Ausnehmungen in Form einer Vertiefung variiert werden. Die Tiefe der Ausnehmungen kann weiterhin unregelmäßig oder regelmäßig von einem minimalen Wert zu einem maximalen Wert ansteigen. Es können auch zwei Ausnehmungen mit einer ungleichen Tiefe entlang des Reibrings unregelmäßig abwechselnd angeordnet werden.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Mittelpunkte der Ausnehmungen einen unregelmäßigen Abstand zueinander aufweisen. Dabei kann bei den Ausnehmungen mit einer unregelmäßigen oder viereckigen Form der Mittelpunkt der Ausnehmung als der Mittelpunkt eines Inkreises oder eines Umkreises oder alternativ als der Flächenschwerpunkt definiert werden. Die Mittelpunkte der Ausnehmungen können beispielsweise auf einer Mittellinie des Reibrings liegen und in zwei ungleichen Abständen entlang des Reibrings unregelmäßig abwechselnd angeordnet sein. Auch alle Abstände der Mittelpunkte der Ausnehmungen voneinander können ungleich sein und so eine unregelmäßige Materialverteilung und eine Spaltung der Eigenfrequenzen erreicht werden.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass das Eigenfrequenzsteuerelement durch die Verbindungseinrichtung des Reibrings mit der Befestigungseinrichtung gebildet ist. Die Verbindungseinrichtung kann beispielsweise eine gegebenenfalls mit Ausnehmungen versehene Ringscheibe sein oder durch mehrere im Wesentlichen radial nach außen verlaufende Stege gebildet werden, mit denen der Reibring an der Befestigungseinrichtung festgelegt wird.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung aus einem anderen Material als die Fahrradbremsscheibe hergestellt ist. Beispielsweise kann die Verbindungseinrichtung aus einem Aluminium und die Befestigungseinrichtung und der Reibring können im Gegensatz dazu aus einem Grauguss, Sphäroguss oder gegebenenfalls rostfreien Stahl hergestellt sein. Im Gegensatz zu dem Reibring ist die Verbindungseinrichtung keiner Reibung während eines Bremsvorgangs ausgesetzt und kann aus einem leichteren Material wie Aluminium hergestellt sein, um beispielsweise das Gewicht der Fahrradbremsscheibe zu reduzieren. Ein anderes Material der Verbindungseinrichtung kann beispielweise auch zu einer Verbesserung eines visuellen Eindrucks eingesetzt werden. Die Befestigungseinrichtung und die Verbindungseinrichtung können beispielsweise über eine stoffschlüssige Verbindung oder analog zu einem Centerlock miteinander verbunden werden. Es ist ebenfalls möglich, die Befestigungseinrichtung zusammen mit der Verbindungseinrichtung als Centerlock auszugestalten, um den Reibring mit Hilfe von standardisierten Vorrichtungen an der Nabe zu befestigen.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung eine unregelmäßige Dicke aufweist. Die Dicke der Verbindungseinrichtung beeinflusst die Materialverteilung und somit auch das Schwingungsverhalten der Fahrradbremsscheibe. Erfindungsgemäß kann die Dicke der Verbindungseinrichtung unregelmäßig entlang der Mittellinie variieren oder einzelne Segmente der Verbindungseinrichtung eine ungleiche Dicke aufweisen.
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Die Erfindung sieht vor, dass die Verbindungseinrichtung mehrere Ausnehmungen aufweist und dass mindestens zwei Ausnehmungen auf der Verbindungseinrichtung einen voneinander abweichenden radialen Abstand zu dem Mittelpunkt der Fahrradbremsscheibe aufweisen. Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass mindestens zwei Ausnehmungen eine ungleiche Größe aufweisen und dass mindestens zwei Ausnehmungen in ihrer Form unterschiedlich sein können.
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Gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung mehrere radial von der Befestigungseinrichtung zu dem Reibring verlaufende Stege aufweist. Bei einer mit mehreren Stegen ausgestalteten Verbindungseinrichtung ist das Gewicht im Vergleich zu einer flächig ausgedehnten Ringscheibe reduziert, sodass die Fahrradbremsscheibe ein geringeres Gesamtgewicht aufweisen kann. Weiterhin kann das Design der Fahrradbremsscheibe durch die Ausgestaltung der Stege gezielt beeinflusst werden. Auch das Schwingungsverhalten der Fahrradbremsscheibe kann durch eine Ausgestaltung der Stege gezielt beeinflusst werden.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass für mindestens eine Umfangslinie der entlang der Umfangslinie gemessene Abstand zwischen Schnittpunkten der Umfangslinie und der Achsen von jeweils zwei benachbarten Stegen verschieden ist. Die Umfangslinie kann beispielsweise in einem vorgegebenen Abstand von dem Mittelpunkt der Fahrradbremsscheibe definiert werden und zwischen dem Reibring und der Befestigungseinrichtung liegen. Der Abstand zwischen zwei Stegen wird erfindungsgemäß als der entlang der Umfangslinie gemessene Abstand der Schnittpunkte der Umfangslinie mit den Achsen oder Mittellinien oder Seitenkanten von zwei benachbarten Stege definiert und kann erfindungsgemäß zwischen allen Stegen unterschiedlich sein. Die Stege können auch unregelmäßig abwechselnd in zwei oder mehr verschiedenen Abständen angeordnet sein. Es ist ebenfalls denkbar, dass lediglich in einem kleinen Bereich um einen radialen Abstand mindestens ein Steg eine unregelmäßige Ausformung, Krümmung oder Formgebung aufweist.
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Gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Stege eine unregelmäßige Breite aufweisen. Dabei kann sowohl die Breite der einzelnen Stege unregelmäßig sein, wobei die Stege beispielsweise von dem Reibring zu der Befestigungseinrichtung hin verjüngen, oder aber die Breite der einzelnen Stege auf der Fahrradbremsscheibe unterscheiden sich voneinander. Bei einer unregelmäßigen Breite der einzelnen Stege kann die Breite in unregelmäßigen oder regelmäßigen Abständen von einem minimalen Wert zu einem maximalen Wert ansteigen. Gleichermaßen können die Stege zwei ungleiche Breiten aufweisen und auf der Fahrradbremsscheibe unregelmäßig abwechselnd angeordnet sein.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Stege eine Krümmung in einer radialen Richtung aufweisen. Der Radius der Krümmung der einzelnen Stege oder die Krümmungsrichtung können verschieden sein.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Stege eine Wellenform in einer radialen Richtung aufweisen. Die Wellenform kann an einem Rand oder an zwei Rändern des Stegs vorliegen. Die Wellenform kann dabei gleichlaufend oder gegenläufig sein, wobei im letzten Fall die Breite des Stegs durch die Wellenform variiert wird.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass das Eigenfrequenzsteuerelement durch die Befestigungseinrichtung gebildet ist.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass eine äußere Kontur und eine innere Kontur der Befestigungseinrichtung ein unregelmäßiges Muster aufweisen. Das unregelmäßige Muster kann eine bezüglich der Drehachse asymmetrische, eine ungleichmäßige oder eine wellenförmige Form aufweisen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Befestigungseinrichtung entlang des Umfangs eine unregelmäßige Dicke aufweist. Die Dicke der Befestigungseinrichtung kann beispielsweise durch Einschnitte variiert werden. Die Einschnitte können dabei in ihrer Tiefe gleich sein und unregelmäßig auf der Befestigungseinrichtung entlang der Mittellinie angeordnet sein. Weiterhin können die Einschnitte eine unregelmäßige Tiefe aufweisen und regelmäßig auf der Befestigungseinrichtung entlang der Mittellinie angeordnet werden.
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Einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass die Befestigungseinrichtung aus einem anderen Material als die Fahrradbremsscheibe hergestellt ist. Um das Gewicht der Fahrradbremsscheibe zu reduzieren kann die Befestigungseinrichtung beispielsweise aus Aluminium hergestellt sein, wobei die Verbindungseinrichtung und der Reibring aus Grauguss, Sphäroguss, rostfreiem Stahl oder faserverstärktem Kunststoff hergestellt sind. Die Befestigungseinrichtung kann als Centerlock ausgestaltet sein. Eine Verbindung der Befestigungseinrichtung mit der Verbindungseinrichtung kann beispielsweise analog zu einen Centerlock oder durch eine stoffschlüssige Verbindung der Befestigungseinrichtung mit dem Zwischenring erfolgen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Befestigungseinrichtung mehrere Ausnehmungen aufweist und dass mindestens zwei Ausnehmungen auf der Befestigungseinrichtung einen voneinander abweichenden radialen Abstand zu dem Mittelpunkt der Fahrradbremsscheibe aufweisen, um die Materialverteilung und somit die Steifigkeitsverteilung der Fahrradbremsscheibe gezielt zu beeinflussen. Weiterhin ist vorgesehen, dass mindestens zwei Ausnehmungen eine ungleiche Größe aufweisen und dass mindestens zwei Ausnehmungen in ihrer Form unterschiedlich sind.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Fahrradbremsscheibe werden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Ansicht auf eine Fahrradbremsscheibe mit unregelmäßig angeordneten Stegen und Ausnehmungen,
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2 eine Teilansicht auf eine Fahrradbremsscheibe mit einem welligen Muster auf einer äußeren Kontur des Reibrings,
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3 eine Ansicht auf eine Fahrradbremsscheibe mit Stegen, die eine Krümmung aufweisen,
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4 eine Teilansicht auf die in 3 dargestellte Fahrradbremsscheibe,
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5 eine Ansicht auf eine Fahrradbremsscheibe mit Stegen, die eine unregelmäßige Breite aufweisen,
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6 eine Ansicht auf eine Fahrradbremsscheibe mit einer Verbindungseinrichtung.
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1 zeigt eine Fahrradbremsscheibe 1 mit einem Reibring 2, einer Befestigungseinrichtung 3 und mehreren Stegen 4, wobei das erste Eigenfrequenzsteuerelement 5 in diesem Ausführungsbeispiel durch die Stege 4 gebildet ist. Der Reibring 2 weist mehrere Ausnehmungen 6 auf, die entlang einer Mittellinie 7 auf dem Reibring 2 angeordnet sind und einen unregelmäßigen Abstand zueinander aufweisen und ein weiteres Eigenfrequenzsteuerelement 5 bilden. Die Ausnehmungen 6 weisen eine unregelmäßige Größe auf und die Mittelpunkte der Ausnehmungen 6 weisen einen unregelmäßigen Abstand zu dem Mittelpunkt 8 der Fahrradbremsscheibe 1 auf.
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Der Reibring 2 kommt während eines Bremsvorgangs in einen Kontakt mit Bremsklötzen und durch eine Reibung zwischen dem Reibring 2 und den Bremsklötzen wird die Fahrradbremsscheibe abgebremst, wobei die kinetische Energie der Bewegung in die Wärmeenergie übergeht. Der Reibring 2 ist vorzugsweise aus einem Sphäroguss, Grauguss oder gegebenenfalls rostfreiem Stahl hergestellt, sodass während eines Bremsvorgangs die Wärmeenergie vorteilhaft von dem Reibring 2 aufgenommen wird und der Reibring 2 trotz einer hohen Reibung eine lange Haltbarkeit behält.
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Die Stege 4 der Fahrradbremsscheibe 1 verbinden den Reibring 2 mit der Befestigungseinrichtung 3. In diesem Ausführungsbeispiel weisen in Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Stege einen ungleichen Abstand zwischen den Schnittpunkten der Achsen 10 der Stege 4 mit einer Umfangslinie 9 auf. Die Breite eines Steges 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel konstant entlang der Achse 10 der Stege 4, die einzelnen Stege 4 unterscheiden sich jedoch in ihrer Breite voneinander.
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Die Befestigungseinrichtung 3 der Fahrradbremsscheibe 1 weist insgesamt sechs Befestigungsöffnungen 11 auf, durch die die Fahrradbremsscheibe 1 auf einer Nabe eines Fahrrades befestigt wird. Die Befestigungseinrichtung 3 ist abgesehen von den Übergängen in die Stege 4 symmetrisch ausgebildet und ist daher bei diesem Ausführungsbeispiel kein Eigenfrequenzsteuerelement 5.
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Das vorgegebene Schwingungsverhalten der Fahrradbremsscheibe 1 wird in diesem Ausführungsbeispiel durch die Eigenfrequenzsteuerelemente 5 erreicht, die durch die Ausnehmungen 6 und die Stege 4 gebildet sind. Eine Beeinflussung des Schwingungsverhaltens der Fahrradbremsscheibe 1 wird durch eine Asymmetrie der Eigenfrequenzsteuerelemente 5 erreicht, wobei die Asymmetrie eine zu der Drehachse asymmetrische Materialverteilung der Fahrradbremsscheibe 1 bewirkt. Durch die asymmetrische Materialverteilung werden die Eigenfrequenzen der Fahrradbremsscheibe 1 gespalten und dadurch wird die Stärke eines Quietschgeräuschs reduziert.
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In 2 ist eine Teilansicht auf eine Fahrradbremsscheibe 1 gezeigt. Der Reibring 2 weist eine innere Kontur 12 und eine äußere Kontur 13 auf, wobei die äußere Kontur 13 ein welliges unregelmäßiges Muster 14 aufweist. Die Stege 4 der Fahrradbremsscheibe 1 weisen eine gleiche Breite und einen ungleichen Abstand zwischen den Schnittpunkten der Achsen 10 der Stege 4 und der Umfangslinie 9 auf. Die Ausnehmungen 6 auf dem Reibring 2 weisen eine ungleiche Größe auf und sind unregelmäßig auf dem Reibring 2 entlang der Mittellinie 7 verteilt. Weiterhin weisen die Ausnehmungen 6 einen ungleichen Abstand voneinander auf.
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Die Befestigungseinrichtung 3 der Fahrradbremsscheibe 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel symmetrisch und die Eigenfrequenzsteuerelemente 5 sind durch den Reibring 2, die Ausnehmungen 6 und die Stege 4 gebildet.
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3 zeigt eine Fahrradbremsscheibe 1 mit einem Reibring 2, mit einer Befestigungseinrichtung 3 und mit mehreren Stegen 4, die eine Krümmung 15 aufweisen. Der Reibring 2 weist mehrere Ausnehmungen 6 auf, die unregelmäßig auf dem Reibring 2 entlang seiner Mittellinie 7 verteilt sind. Die Ausnehmungen 6 weisen untereinander eine ungleiche Größe und einen ungleichen Abstand zu dem Mittelpunkt 8 der Fahrradbremsscheibe 1 auf. Die Stege 4 verbinden den Reibring 2 mit der Befestigungseinrichtung 3 und weisen in diesem Ausführungsbeispiel eine regelmäßige Krümmung 15 auf. Die Stege 4 sind unregelmäßig auf dem Reibring 2 verteilt, sodass der Abstand der Stege 4 voneinander ungleich ist. Weiterhin weisen die Stege 4 in diesem Ausführungsbeispiel eine gleiche Breite und einen ungleichen Abstand zwischen den Schnittpunkten der Achsen 10 der Stege 4 und der Umfangslinie 9 auf. Die Befestigungseinrichtung 3 der Fahrradbremsscheibe 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel symmetrisch ausgebildet, so dass die Eigenfrequenzsteuerelemente 5 durch die Ausnehmungen 6 und die Stege 4 gebildet sind.
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4 zeigt eine vergrößerte Ansicht auf die in 3 dargestellte Fahrradbremsscheibe 1. Die innere Kontur 12 und die äußere Kontur 13 des Reibrings 2 sowie die innere Kontur 16 und die äußere Kontur 17 der Befestigungseinrichtung 3 weisen in diesem Ausführungsbeispiel kein unregelmäßiges Muster 14 auf. Die Ausnehmungen 6 auf dem Reibring 2 sind in ihrer Größe unterschiedlich und sind unregelmäßig auf dem Reibring 2 entlang der Mittellinie 7 verteilt..
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5 zeigt eine Ansicht auf eine Fahrradbremsscheibe 1, die Stege 4 mit ungleicher Breite aufweist. Die Stege 4 der Fahrradbremsscheibe 1 verjüngen von dem Reibring 2 zu der Befestigungseinrichtung 3 und weisen einen ungleichen Abstand zueinander auf. Die äußere Kontur 13 des Reibrings 2 weist im Gegensatz zu der inneren Kontur 12 des Reibrings 2 und der inneren Kontur 16 und äußeren Kontur 17 der Befestigungseinrichtung 3 ein unregelmäßiges welliges Muster 14 auf. Die Ausnehmungen 6 auf dem Reibring 2 unterscheiden sich in ihrer Größe und sind unregelmäßig auf dem Reibring 2 entlang der Mittellinie 7 verteilt. Der Abstand der Ausnehmungen 6 zu dem Mittelpunkt 8 der Fahrradbremsscheibe 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls unregelmäßig.
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6 zeigt eine Ansicht auf eine Fahrradbremsscheibe 1 mit einem Reibring 2, mit einer Befestigungseinrichtung 3 und mit einer Ringscheibe 18. Die Ringscheibe 18 weist in diesem Ausführungsbeispiel keine Stege 4 auf und der Reibring 2 ist aus einem anderen Material als die Fahrradbremsscheibe 1 hergestellt. Der Reibring 2 weist ein welliges unregelmäßiges Muster 14 auf der inneren Kontur 12 und der äußeren Kontur 13 und eine unregelmäßige Breite auf. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Eigenfrequenzsteuerelement 5 durch den Reibring 2 und die Ringscheibe 18 gebildet, da die Befestigungseinrichtung 3 symmetrisch ausgebildet ist und keine Spaltung der Eigenfrequenzen der Fahrradbremsscheibe hervorrufen kann.