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Die Erfindung betrifft einen Getränkebereiter zur Herstellung eines aus pflanzlichen Produkten wie Kaffee, Tee oder Kräutern bereiteten Kaltgetränkes sowie ein Verfahren zur Anwendung eines derartigen Getränkebereiters.
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Am Beispiel eines Kaffeeautomaten, der ausschließlich der Herstellung von Eiscafe dient, beschreibt die
JP 2007181479 A einen Getränkebereiter, bei dem aus einem Wassertank als Wasserquelle frisches Wasser zur Zubereitung eines Kaffeegetränkes entnommen und zunächst mittels einer Heizeinrichtung auf die erforderliche Brühtemperatur des Kaffees erhitzt wird, um das auf diese Weise erzeugte, heiße Wasser anschließend in einer Aufbereitungskammer mit dem Kaffeepulver zusammenzuführen. Der auf diese Weise zubereitete Kaffee wird danach über eine mäanderförmige Leitung abgeführt, die gleichzeitig eine erste Stufe einer Abkühlung des Kaffees dient. In einem folgenden Schritt wird der vorgekühlte Kaffee aus der mäanderförmigen Leitung in einen Vorratstank übergeben, der mit Elementen gemäß dem thermoelektrischen Peltier-Effekt (Peltier-Elementen) und einer geeigneten Isolierung ausgestattet ist und somit eine zweite und abschließende Kühlung des Kaffees ermöglicht. Durch das in der Druckschrift vorgestellte, zweistufige Abkühlungsverfahren des zunächst in herkömmlicher Weise aufgebrühten Kaffees kann diesem Getränkebereiter unmittelbar gekühlter Kaffee in Form von Eiscafe entnommen werden. Der aus der
JP 2007181479 A bekannte Getränkebereiter ist jedoch ausschließlich zur Herstellung von Eiskaffee geeignet.
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Bei dieser Lösung wurde als nachteilig erkannt, dass der Getränkebereiter ausschließlich der Zubereitung von Eiscafe dient. Er ist somit nicht flexibel für die Herstellung unterschiedlicher Getränke verwendbar. Darüber hinaus ist ein erheblicher Energieverbrauch zu verzeichnen, weil der Kaffee zunächst aufgebrüht und anschließend auf die Temperatur des Eiskaffees abgekühlt werden muss. Bei einer derartigen Erzeugung des Eiskaffees ist zudem festzustellen, dass der Eiskaffee durch die Abkühlung eine hohe Konzentration an Bitterstoffen enthält, so dass er auch von Personen gesüßt wird, die normalerweise keinen Zucker beziehungsweise keine Süßstoffe im Kaffee verwenden möchten oder dürfen.
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Eine andere Ausführung eines Getränkebereiters geht ebenfalls am Beispiel eines Kaffeeautomaten aus der
EP 2 130 466 A1 hervor. Auch der in dieser Druckschrift beschriebene Getränkebereiter dient der Herstellung von Eiskaffee, kann jedoch darüber hinaus auch für die Zubereitung eines herkömmlichen Kaffeegetränkes genutzt werden.
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Hierzu wird der mit erhitztem Wasser in an sich bekannter Weise aufgebrühte Kaffee entweder unmittelbar über eine erste Ausgabeeinheit entnommen oder, je nach Auswahl des Anwenders, über eine weitere Ausgabeeinheit, in der eine Kühlung des erzeugten Kaffees über Peltier-Elemente erfolgt, abgegeben.
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Auch diese Lösung weist jedoch den Nachteil auf, dass der Kaffee zunächst unter hohem Energieeinsatz aufgebrüht werden muss, um ihn anschließend unter Aufwendung weiterer Energie in möglichst kurzer Zeit abzukühlen. Der somit erzeugte Eiskaffee weist ebenfalls eine erhöhte Konzentration an Bitterstoffen auf.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen flexibel einsetzbaren, einfach aufgebauten Getränkebereiter zur Verfügung zu stellen, der eine möglichst energiesparende, wohlschmeckende Herstellung von Kaltgetränken ermöglicht, wobei möglichst keine Einschränkung auf Kaltgetränke gegeben sein sollte. Darüber hinaus ist ein Verfahren anzugeben, wie ein derartiger Getränkebereiter verwendet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Getränkebereiter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zur Anwendung eines derartigen Getränkebereiters mit den Merkmalen des Patentanspruches 11 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den sich jeweils anschließenden Unteransprüchen hervor.
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Ein Getränkebereiter zur Herstellung eines aus pflanzlichen Produkten wie Kaffee, Tee oder Kräutern bereiteten Kaltgetränkes, dessen Strömungsleitungssystem mindestens eine Wasserquelle und wenigstens eine Ausgabeeinheit zur Abgabe des erzeugten Getränkes aufweist, wobei ferner zwischen Wasserquelle und Ausgabeeinheit eine mit den pflanzlichen Produkten befüllbare Aufbereitungskammer in das Strömungsleitungssystem integriert ist, wurde erfindungsgemäß dahingehend weitergebildet, dass eine Druckerzeugungseinrichtung des Strömungsleitungssystems zur druckbeaufschlagten Förderung kalten Wassers durch die in der Aufbereitungskammer aufgenommenen pflanzlichen Produkte ausgebildet ist.
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Mit der Erfindung wird ein vollständig neuer Weg beschritten, dessen Grundprinzip darauf beruht, das pflanzliche Produkt unmittelbar mit kaltem, unter erhöhtem Druck stehenden Wasser zu beaufschlagen, so dass die Aromastoffe des pflanzlichen Produktes aus diesem herausgepresst werden. Es konnte festgestellt werden, dass durch diese Art der Herstellung insbesondere bei der Erzeugung von Eiskaffee wesentlich weniger Bitterstoffe entstehen und der auf diese Weise erzeugte Eiskaffee einen deutlich besseren Geschmack aufweist, als herkömmlich hergestellter Eiskaffee. Zudem verfügt ein mit dem erfindungsgemäßen Getränkebereiter erzeugter Eiskaffee über eine wesentlich bessere Crema, was vom Anwender als angenehm empfunden und daher besser angenommen wird. Da der Erhitzungsprozess des ursprünglich kalten Wassers bei dieser Art der Herstellung eines Kaltgetränkes entfällt, liegt klar auf der Hand, dass ein derartiger Getränkebereiter extrem energiesparend ist und einen wesentlich einfacheren Aufbau aufweist, als herkömmliche Getränkebereiter. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung besteht in der flexiblen Verwendung des Getränkebereiters für die Herstellung unterschiedlicher Kaltgetränke, wie beispielsweise der Erzeugung von Eiskaffee oder Eistee.
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Eine erste Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Wasser mit Hilfe einer Kühleinrichtung gekühltes Wasser ist. Zwar kann für die Herstellung des Kaltgetränkes mit einem erfindungsgemäßen Getränkebereiter herkömmliches, kaltes Wasser aus einer Wasserleitung Verwendung finden, dessen Temperatur etwa bei bis zu 18 °C liegt. Eine zusätzliche Verbesserung des Ergebnisses ist jedoch durch eine ergänzende Kühlung des Wassers erreichbar, die ohne erheblichen energetischen Aufwand realisiert werden kann.
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Zur Bereitstellung des für die Umsetzung der Erfindung erforderlichen Druckes ist grundsätzlich jede technische Einrichtung geeignet, die eine Drucksteigerung innerhalb eines Strömungsleitungssystems bewirken kann. Der der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgabe folgend, insgesamt einen möglichst einfachen Aufbau des Getränkebereiters umzusetzen, wird jedoch vorgeschlagen, als Druckerzeugungseinrichtung eine Pumpe zu verwenden. Der durch eine Pumpe bereitgestellte Druck ist dabei überraschenderweise ausreichend, die erfindungsgemäß angestrebte Freisetzung der in den pflanzlichen Produkten enthaltenen Aromastoffe zu erreichen. Damit sind keine zusätzlichen Aggregate erforderlich, um einen geeigneten Druck zur Erzeugung eines Kaltgetränkes aus pflanzlichen Produkten bereitzustellen, da vielfach in den im Einsatz befindlichen Getränkebereitern derartige Pumpen zur Förderung der flüssigen oder gasförmigen Medien bereits vorhanden sind.
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Als Wasserquelle kann einem anderen Vorschlag der Erfindung folgend, zumindest ein in den Getränkebereiter integrierter oder in den Getränkebereiter einsetzbarer und/oder lösbar mit dem Getränkebereiter verbundener Wassertank zum Einsatz kommen. Ein lösbar mit dem Getränkebereiter verbundener Wassertank hat den Vorzug, dass auch zwei Wassertanks Verwendung finden können, wobei beispielsweise einer der Wassertanks mit frischem Wasser für die Zubereitung eines Heißgetränkes und ein weiterer, als Austauschtank gedachter Wassertank, mit gekühltem Wasser für die Herstellung eines Kaltgetränkes zum Einsatz kommen kann. Darüber hinaus ist durch diese Ausführungsvariante der Erfindung die Möglichkeit gegeben, lediglich einen einzigen Wassertank lösbar mit dem Getränkebereiter zu verbinden und in diesen Wassertank je nach Bedarf Frischwasser oder gekühltes Wasser einzubringen, bevor der Wassertank wieder mit dem Getränkebereiter verbunden wird.
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Weist der Getränkebereiter mindestens einen derartigen Wassertank auf, so besteht die Möglichkeit, den Getränkebereiter insgesamt als mobiles Gerät auszuführen, da er auf diese Weise unabhängig von einen fest installierten Wasseranschluss ist.
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Selbstverständlich kann jedoch in Abhängigkeit von der Bauweise des Getränkebereiters auch ein fest installierter Wasseranschluss sinnvoll sein und wird an dieser Stelle nicht ausgeschlossen.
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Ein Vorteil des Einsatzes eines Wassertanks besteht ferner in der Möglichkeit, den Wassertank zur Bereitstellung mittels der Kühleinrichtung gekühlten Wassers auszubilden. Die Kühlung des Wassers ist nämlich innerhalb des Wassertanks mit weniger energetischem Aufwand möglich, als bei einem Wasseranschluss, weil die Kühlung mit geringerer Leistung, über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen kann und zudem Zeiten nutzbar sind, in denen ausreichend Energie zur Verfügung steht. Gedacht ist hierbei beispielsweise an die Nachtzeit, in der üblicherweise keine Energiespitzen auftreten.
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Wird ein erfindungsgemäßer Getränkebereiter nicht nur ausschließlich zur Herstellung von Kaltgetränken verwendet, so kann es insbesondere von Vorteil sein, wenn zwei Wassertanks vorhanden sind, wobei einer der Wassertanks zur Bereitstellung mittels der Kühleinrichtung gekühlten Wassers ausgebildet ist. Besteht beispielsweise der Wunsch, ein Heißgetränk aus den pflanzlichen Produkten herzustellen, so kann hierfür das Wasser aus dem normalen Wassertank entnommen werden, dessen Temperatur beispielsweise der Raumtemperatur entspricht. Die Erhitzung dieses Wassers erfordert einen geringeren Energieaufwand, als wenn gekühltes Wasser Verwendung finden würde. Für die Herstellung eines Kaltgetränkes kann hingegen das bereits gekühlte Wasser zum Einsatz kommen, so dass die auf diese Weise hergestellten Getränke unter reduziertem energetischen Aufwand zubereitet werden können. Es bedarf an dieser Stelle keiner besonderen Erwähnung, dass ein zu Kühlungszwecken vorgesehener Wassertank eine geeignete Isolierung aufweisen sollte, um das gekühlte Wasser über einen längeren Zeitraum hinweg zur Verfügung zu stellen.
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Weist ein erfindungsgemäßer Getränkebereiter einen lösbar verbundenen Wassertank auf, so besteht die Möglichkeit, als Kühleinrichtung einen Kühlschrank zu verwenden. Hierbei ist insbesondere daran gedacht, den entsprechenden Wassertank aus dem Getränkebereiter zu entnehmen, wenn dieser nicht zur Zubereitung eines Kaltgetränkes verwendet wird und den mit Wasser gefüllten Wassertank in einem Kühlschrank abzukühlen. Soll ein Kaltgetränk zubereitet werden, so wird der Wassertank mit dem gekühltem Wasser aus dem Kühlschrank entnommen und in den Getränkebereiter eingesetzt. Eine andere Variante der Kühlung eines in dem Getränkebereiter enthaltenen Wassertanks besteht darüber hinaus darin, Elemente gemäß dem thermoelektrischen Peltier-Effekt (Peltier-Elemente) zu verwenden, die den Wassertank umgeben beziehungsweise an oder in dem Wassertank vorhanden sind. Ein Peltier-Element ist ein elektrothermischer Wandler, der bei Stromdurchfluss eine Temperaturdifferenz erzeugt. Grundlage für den Peltier-Effekt ist der Kontakt von zwei Halbleitern, die ein unterschiedliches Energieniveau (entweder p- oder n-leitend) der Leitungsbänder besitzen. Leitet man einen Strom durch zwei hintereinander liegende Kontaktstellen dieser Materialien, so muss auf der einen Kontaktstelle Wärmeenergie aufgenommen werden, damit das Elektron in das energetisch höhere Leitungsband des benachbarten Halbleitermaterials gelangt. Folglich kommt es zur Abkühlung. Auf der anderen Kontaktstelle fällt das Elektron von einem höheren auf ein tieferes Energieniveau, so dass hier Energie in Form von Wärme abgegeben wird. Da n-dotierte Halbleiter ein niedrigeres Energieniveau des Leitungsbandes aufweisen, erfolgt die Kühlung dabei an der Stelle, an der Elektronen vom n-dotierten in den p-dotierten Halbleiter übergehen. Ein Peltier-Element besteht in der Regel aus zwei oder mehreren kleinen Quadern, je aus p- und n-dotiertem Halbleitermaterial, die abwechselnd oben und unten durch Metallbrücken miteinander verbunden sind. Die Metallbrücken bilden zugleich die thermischen Kontaktflächen und sind durch eine aufliegende Folie oder eine Keramikplatte isoliert. Immer zwei unterschiedliche Quader sind dabei so miteinander verbunden, dass sie eine Reihenschaltung ergeben. Der zugeführte elektrische Strom durchfließt alle Quader nacheinander. Abhängig von Stromstärke und -richtung kühlen sich die oberen Verbindungsstellen ab, während sich die unteren erwärmen. Der Strom pumpt somit Wärme von einer Seite auf die andere und erzeugt eine Temperaturdifferenz zwischen den Platten. Mithin ist ein Peltier-Element zur Erzeugung von Kälte und Wärme gleichermaßen geeignet und im Sinne der Erfindung in mehrfacher Weise nutzbar, weil auch die erzeugte Wärme innerhalb des Getränkebereiters gespeichert beziehungsweise zumindest ergänzend zur Herstellung eines Heißgetränkes verwendet werden kann, was einen zusätzlichen Beitrag zur Energieeinsparung leistet.
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Darüber hinaus besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass das Strömungsleitungssystem mindestens eine Heizeinrichtung zur Erhitzung des Wassers und die Aufbereitungskammer eine Brüheinheit zum Aufbrühen der pflanzlichen Produkte aufweist oder bildet, wobei eine über Mehrwegeventile ansteuerbare Bypassleitung zur Umgehung der Heizeinrichtung vorhanden ist.
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Mit dieser Maßnahme bietet der Getränkebereiter die Möglichkeit, einerseits ein frisch aufgebrühtes Heißgetränk, wie Kaffee oder Tee, zuzubereiten, während andererseits auch Kaltgetränke, wie Eiskaffee oder Eistee erzeugt werden können. Dabei dient die Heizeinrichtung zur Erhitzung des Wassers auf die erforderliche Brühtemperatur, so dass mit dem heißen Wasser beispielsweise ein Kaffee oder Tee in herkömmlicher Weise gekocht werden kann. Wird vom Anwender hingegen ein Kaltgetränk, also beispielsweise ein Eiskaffee gewünscht, so muss nicht erst die Heizeinrichtung abgekühlt werden, was mit erheblichen Energieverlusten verbunden wäre. In diesem Fall kommt die Bypassleitung zum Einsatz, deren Ansteuerung über Mehrwegeventile erfolgt. Diese Bypassleitung dient nämlich der einfachen Umgehung der Heizeinrichtung, so dass in erfindungsgemäßer Weise unmittelbar kaltes, druckbeaufschlagtes Wasser zur Zubereitung des Kaltgetränkes genutzt werden kann. Der wesentliche Vorteil dieser Ausgestaltung der Erfindung besteht folglich in der Möglichkeit, kurzfristig und flexibel unterschiedliche Getränkearten auszuwählen und zu erzeugen. Lange Wartezeiten beim Wechsel der Getränkeauswahl entfallen somit für den Anwender.
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Zur Steuerung der Mehrwegeventile der Bypassleitung kann in an sich bekannter Weise eine Steuereinheit zum Einsatz kommen. Je nach Programmwahl des Anwenders trägt die Steuereinheit dafür Sorge, dass entweder die Heizeinrichtung oder die Bypassleitung angesteuert und von Wasser durchströmt wird. Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung dazu verwendet werden, Messwerte von einem Durchflussmessgerät zu erfassen und auf diese Weise exakt die für die Zubereitung des jeweils gewünschten Getränkes erforderliche Wassermenge zu bestimmen.
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Ein Getränkebereiter nach der Erfindung ist wahlweise zur Herstellung eines Kaltgetränkes oder eines ausschließlich aufgebrühten Getränkes ausgebildet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung eines derartigen Getränkebereiters ist durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- – Einbringung der pflanzlichen Produkte in die hierfür geeignete Aufbereitungskammer,
- – Durchströmung der pflanzlichen Produkte mit kaltem Wasser unter Aufbringung eines durch die Druckerzeugungseinrichtung bereitgestellten Druckes,
- – Ausgabe des auf diese Weise erzeugten Kaltgetränkes über die zumindest eine Ausgabeeinheit.
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Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens besteht in seiner schlichten Einfachheit, die darüber hinaus dazu führt, mit einem erfindungsgemäßen Getränkebereiter unter maximaler Energieeinsparung ein Kaltgetränk zubereiten zu können, dass im Geschmack und in der Qualität einer herkömmlichen Herstellung weit überlegen ist.
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Der wesentliche Effekt der Energieeinsparung ergibt sich daraus, dass die Durchströmung der pflanzlichen Produkte mit durch die Kühleinrichtung gekühltem Wasser erfolgt. Der Einsatz einer Heizeinrichtung kann demnach bei der Herstellung eines Kaltgetränkes vollständig entfallen.
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Eine Alternative Methode der Erzeugung eines Kaltgetränkes besteht darüber hinaus darin, dass nach dem Befüllen der Aufbereitungskammer mit den pflanzlichen Produkten diese zunächst mit durch die Heizeinrichtung erhitztem Wasser aufgebrüht und erst anschließend mit kaltem oder mit durch die Kühleinrichtung gekühltem Wasser und unter Aufbringung des durch die Druckerzeugungseinrichtung bereitgestellten Druckes durchströmt werden, wozu das kalte oder gekühlte Wasser unter Umgehung der Heizeinrichtung über die Bypassleitung geführt wird. Der Vorteil dieser Herstellungsmethode eines Kaltgetränkes besteht in geschmacklichen Nuancen, die für den verwöhnten Gaumen eines Kenners durchaus interessant sein können. Somit bietet der erfindungsgemäße Getränkebereiter die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Herstellungswegen zur Zubereitung eines Kaltgetränkes auszuwählen, so dass hiermit unterschiedlichen Interessen bestmöglich Genüge getan wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen dabei keine Einschränkung auf die dargestellten Varianten dar, sondern dienen lediglich der Erläuterung eines Prinzips der Erfindung. Gleiche oder gleichartige Bauteile werden stets mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen zu können, sind in den Figuren nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen auf die für die Erfindung nicht wesentlichen Bauteile verzichtet wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden sind.
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Es zeigt:
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1: ein stark vereinfachtes Funktionsschema eines Getränkebereiters zur Herstellung eines Kaltgetränkes,
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2: ein im Vergleich zur 1 detaillierteres Funktionsschema eines Getränkebereiters zur Herstellung eines Kaltgetränkes und
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3: einen Getränkebereiter nach der Erfindung am Beispiel eines als mobiles Gerät ausgeführten Kaffeeautomaten.
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Das in der 1 dargestellte Funktionsschema eines Getränkebereiters dient gleichzeitig der Erläuterung des mit dem Getränkebereiter durchführbaren Verfahrens zur Herstellung eines Kaltgetränkes aus pflanzlichen Produkten wie Kaffee, Tee oder Kräutern. Ein derartiger Getränkebereiter weist zunächst eine Wasserquelle auf, bei der es sich vorliegend um einen Wassertank 3 handelt der über eine Strömungsleitung an ein Strömungsleitungssystem angebunden ist. Mit Hilfe eines Durchflussmessgerätes (Flowmeter) 19 ist exakt die aus dem Wasserbehälter 3 entnommene Wassermenge bestimmbar. Weiterhin verfügt das Strömungsleitungssystem über eine Druckerzeugungseinrichtung 7, wobei in vorteilhafter Weise bei dem hier dargestellten Prinzip als Druckerzeugungseinrichtung eine Pumpe 7 dient. Diese Pumpe 7 stellt folglich den für die Zubereitung des Kaltgetränkes erforderlichen Druck bereit und sorgt gleichermaßen dafür, dass eine Strömung innerhalb des Strömungsleitungssystems gegeben ist. In Strömungsrichtung betrachtet weist das Strömungsleitungssystem ferner eine Heizeinrichtung 10 auf, die zur Erhitzung des hier hindurchfließenden, ursprünglich kalten Wassers genutzt wird, um auf diese Weise unmittelbar ein Heißgetränk herstellen zu können. Das innerhalb der Heizeinrichtung 10 erhitzte Wasser wird anschließend an eine in der 1 nicht gezeigte Aufbereitungskammer 6 übergeben, in der sich das aufzubrühende pflanzliche Produkt, also beispielsweise der Kaffee, befindet. Nach Fertigstellung des auf diese Weise erzeugten Heißgetränkes kann dieses unmittelbar über eine Ausgabeeinheit 5 entnommen werden oder zur weiteren Zubereitung eines Kaltgetränkes Verwendung finden. Die der Erfindung entsprechende Zubereitung eines Kaltgetränkes aus kaltem Wasser, das mit durch die Druckerzeugungseinrichtung 7 erhöhtem Druck durch die pflanzlichen Produkte gepresst wird, ist durch eine in das Strömungsleitungssystem integrierte Bypassleitung 13 ermöglicht, deren Ansteuerung über Mehrwegeventile 11, 12 erfolgt. Die Bypassleitung 13 dient in einem solchen Fall der Umgehung der Heizeinrichtung 10. Soll mit Hilfe des in der 1 schematisch dargestellten Funktionsprinzips eines Getränkeautomaten unmittelbar ein Kaltgetränk erzeugt werden, so erfolgt nach Entnahme des hierfür im Wassertank 3 vorhandenen, kalten Wassers eine Förderung des Wassers durch die Pumpe 7 zu dem Mehrwegeventil 11, welches über eine Steuereinheit 14 angesteuert und so geöffnet wird, dass im Anschluss daran das kalte Wasser über die Bypassleitung 13 zu einem weiteren Mehrwegeventil 12 fließt, welches durch die Steuereinheit 14 gesteuert, in Richtung Aufbereitungskammer 6 öffnet, was zur Folge hat, dass das kalte Wasser unmittelbar durch den von der Druckerzeugungseinrichtung 7 erhöhten Druck in die in 1 nicht näher dargestellte Aufbereitungskammer 6 gelangt, wo es der Zubereitung des Kaltgetränkes dient. Der gesamte Vorgang der Herstellung des Kaltgetränkes erfolgt unter der Maßgabe der exakten Erfassung des aus dem Wassertank 3 entnommenen Volumens kalten Wassers. Hierzu dient das eingangs bereits beschriebene Durchflussmessgerät 19. In der 1 ist zudem die Erfassung der einzelnen Werte und die Ansteuerung der Bauelemente beziehungsweise Baugruppen durch die Steuereinheit 14 durch gestrichelte Linien dargestellt.
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Das im Zusammenhang mit der 1 beschriebene Grundprinzip der Erfindung wird mehr im Detail in der 2 dargestellt, wobei das Funktionsschema in 2 weitere Besonderheiten aufweist. Zunächst verfügt der Getränkeautomat in 2 über einen ersten Wassertank 3 als Wasserquelle, wobei durch gestrichelte Linien angedeutet, ein weiterer Wassertank 4 zum Einsatz kommen kann. Dabei ist daran gedacht, den Wassertank 3 für die Zubereitung von Heißgetränken zu verwenden, so dass hierin lediglich frisches Wasser aufgenommen ist. In dem darüber hinaus vorhandenen, zweiten Wassertank 4 befindet sich frisches, zusätzlich gekühltes Wasser. Zur Kühlung des in dem Wassertank 4 vorhandenen Wassers dient eine insgesamt mit 8 bezeichnete Kühleinrichtung, die im vorliegenden Fall aus wenigstens einem Peltier-Element 9 besteht, das mit der Wandung des Wassertanks 4 verbunden beziehungsweise in diese integriert ist. Zur Einsparung wertvoller Energie ist der Wassertank 4 zusätzlich mit einer Isolierung 18 ausgestattet. Natürlich wäre es möglich, nur einen Wassertank 3 oder 4 zu verwenden. Der Vorteil des Einsatzes eines zweiten Wassertankes 3 besteht jedoch darin, dass aus dem Wassertank 4 mit einer Kühleinrichtung 8 gekühltes Wasser zur Zubereitung des Kaltgetränkes entnommen werden kann, so dass das fertiggestellte Kaltgetränk bereits unmittelbar die gewünschte Trinktemperatur aufweist. Andererseits verfügt das in dem Wassertank 3 enthaltene Wasser über eine vergleichsweise höhere Temperatur, als dass im Wassertank 4 enthaltene Wasser, was den Vorteil mit sich bringt, dass das hieraus entnommene Wasser innerhalb der Heizeinrichtung 10 nicht von der gekühltem Temperatur beginnend aufgeheizt werden muss. Auf diese Weise kann wertvolle Energie eingespart werden, denn es besteht die Möglichkeit, die Heizeinrichtung 10 mit einer geringeren Leistung zu betreiben. Der Wassertank 4 ist über eine Strömungsleitung und ein Mehrwegeventil 15 in das Strömungsleitungssystem eingebunden und kann auf diese Weise wahlweise zur Entnahme gekühlten Wassers angesteuert werden. Wie auch bereits im Zusammenhang mit der Darstellung in 1 beschrieben wurde, verfügt der in 2 gezeigte Getränkebereiter über ein Durchflussmessgerät 19 und eine Druckerzeugungseinrichtung in Form einer Pumpe 7, durch die der für die Umsetzung des Erfindungsprinzips erforderliche Druck innerhalb des Strömungsleitungssystems aufgebaut wird. Darüber hinaus ist auch bei dieser Variante eine Steuereinheit 14 für die Steuerung der einzelnen Mehrwegeventile 11, 12, 15 sowie für die Erfassung des Volumenstromes mit Hilfe des Durchflussmessgerätes 19 vorhanden. Innerhalb der Heizeinrichtung 10 kann das aus einem der Wassertanks 3, 4 entnommene Wasser unmittelbar auf die erforderliche Brühtemperatur zur Herstellung eines Heißgetränkes erhitzt werden, wobei hierbei die Entnahme ungekühlten Wassers aus den zuvor genannten Gründen bevorzugt wird. Ist hingegen vom Anwender ein Kaltgetränk gewünscht, so wird die Heizeinrichtung 10 mittels der Bypassleitung 13 überbrückt, wobei die Steuereinheit 14 zur Ansteuerung der entsprechenden Mehrwegeventile 11, 12 dient. Nach dem Passieren der Bypassleitung 13 wird das kalte Wasser unmittelbar in eine Aufbereitungskammer 6 geführt, in der sich das pflanzliche Produkt 2, also beispielsweise der Kaffee befindet. Mit durch die Druckerzeugungseinrichtung 7 erhöhtem Druck erfolgt nunmehr die Zubereitung des Kaltgetränkes, das anschließend über die Ausgabeeinheit 5 abgegeben wird. In der 2 ist ein erfindungsgemäßer Getränkebereiter am Beispiel eines Kaffeeautomaten dargestellt. Aus diesem Grund befindet sich hierbei oberhalb der Aufbereitungskammer 6 eine Bohnenkammer 16, in die in diesem Fall Kaffeebohnen eingefüllt werden, aus denen anschließend in dem darunter angeordneten Mahlwerk 17 Kaffeepulver erzeugt und in Abhängigkeit der gewünschten Getränkestärke in die Aufbereitungskammer 6 eingebracht wird.
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Die 3 zeigt schließlich einen als transportables oder mobiles Gerät ausgeführten Getränkebereiter 1 am Beispiel eines Kaffeeautomaten. Das gezeigte Modell weist ein Gehäuse 20 auf, an dessen Oberseite sich die durch eine Abdeckklappe verschlossene Bohnenkammer 16 befindet. Seitlich des Gehäuses 20 ist darüber hinaus ein Wassertank 4 formschlüssig in das Gehäuse 20 integriert. Dieser Wassertank 4 wird innerhalb des Getränkebereiters 1 mit einer Kühleinrichtung 8 gekühlt. Er ist zudem lösbar in das Gehäuse 20 eingesetzt, so dass er aus dem Getränkebereiter 1 entnommen und mit frischem Wasser befüllt werden kann. Die Möglichkeit der Entnahme des Wassertanks 4 aus dem Getränkebereiter 1 bietet zudem den Vorteil, dass das darin enthaltene Wasser zum Beispiel in einem Kühlschrank gekühlt werden kann, so dass der Wassertank 4 nur im Bedarfsfall, das heißt, für den Fall, dass ein Kaltgetränk zubereitet werden soll, in den Getränkebereiter 1 eingesetzt wird. Bei einer derartigen Ausführung könnte die Kühleinrichtung am Wassertank 4 gänzlich entfallen. Im frontseitigen Bereich des Getränkebereiters weist dieser einen oberen Vorsprung 21 und mit einem Höhenabstand versetzt hierzu einen unteren Vorsprung 22 auf, wobei der obere Vorsprung 21 an seiner Unterseite eine Dampfdüse 23 zur Abgabe von Wasserdampf sowie mindestens eine Ausgabeeinheit 5 aufweist. Die Dampfdüse 23 dient in an sich bekannter Weise zum Beispiel dazu, Milchschaum zu erzeugen. Der untere Vorsprung 22 dient hingegen dazu, ein Trinkgefäß unterhalb der Ausgabeeinheit 5 beziehungsweise unterhalb der Dampfdüse 23 abzustellen, das mit dem Kaltgetränk oder mit dem Heißgetränk befüllt wird. Hierzu weist der untere Vorsprung 22 eine Abdeckplatte 24 auf, die mit mehreren Öffnungen 25 mit kreisrunder oder schlitzförmiger Geometrie ausgestattet ist, um eventuell überlaufende Flüssigkeitsreste in eine unterhalb der Abdeckplatte 24 vorhandene Auffangschale abzuführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getränkebereiter
- 2
- Pflanzliches Produkt (Kaffee, Tee oder Kräuter)
- 3
- Wasserquelle/Wassertank
- 4
- Wasserquelle/Wassertank
- 5
- Ausgabeeinheit
- 6
- Aufbereitungskammer
- 7
- Druckerzeugungseinrichtung
- 8
- Kühleinrichtung
- 9
- Peltier-Element
- 10
- Heizeinrichtung
- 11
- Mehrwegeventil
- 12
- Mehrwegeventil
- 13
- Bypassleitung
- 14
- Steuereinheit
- 15
- Mehrwegeventil
- 16
- Bohnenkammer
- 17
- Mahlwerk
- 18
- Isolierung
- 19
- Durchflussmessgerät (Flowmeter)
- 20
- Gehäuse
- 21
- oberer Vorsprung
- 22
- unterer Vorsprung
- 23
- Dampfdüse
- 24
- Abdeckplatte
- 25
- Öffnungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2007181479 A [0002, 0002]
- EP 2130466 A1 [0004]