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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Bildpunkten mittels eines Lasergerätes auf einen Datenträger, bei dem das aufzubringende Bild aus einer Vielzahl von Bildpunkten besteht, denen Grau- oder Helligkeitswerte oder Farbwerte zugeordnet sind.
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Aus der
EP 2 100 747 A1 geht ein Verfahren zum Aufbringen eines Bildes auf einen Datenträger, wie beispielsweise eine Daten-, Wert- oder Ausweiskarte, hervor. In ein auf den Datenträger aufzubringendes Bild werden Zusatz- oder Mikroinformationen eingebettet, die aus einer Vielzahl von Bildpunkten entsprechend dem Auflösungsvermögen des Ausgabegerätes bestehen. Dabei ist vorgesehen, dass die Grau- oder Helligkeitswerte der die Zusatzinformation bildenden Bildpunkte den Grau- oder Helligkeitswert der Bildpunkte des eigentlichen Bildes überlagert werden.
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Aus der
US 2004/0056007 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von laserinduzierten Bildern bekannt, welche aus unvollständigen Daten bestehen, die während der Produktion vervollständigt werden.
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Aus der
EP 0 384 274 A2 ist des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Ausweiskarte bekannt, bei welcher nicht durchlässige Folien mittels eines digitalen Druckverfahrens mit vorgängig digital gespeicherten, karteninhaberspezifischen Informationen bedruckt werden.
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Aus der
US 2008/0284157 A1 ist des Weiteren ein fälschungssicheres Identifikationsdokument bekannt, welches ein transparentes Substrat aus einem Polymermaterial mit darauf angeordneten Gitterlinsen umfasst. An einer Seite ist eine tintenstrahlbedruckbare Schicht aufgebracht. Diese umfasst durch Laser beschriftbare Zusätze. Ein biometrisches Bild und verschachtelte Bilder sind durch eine Laserung in die tintenstrahlbedruckbare Schicht eingebracht.
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Bei laserpersonalisierten Datenträgern werden Manipulationen durch teilweises Überschreiben oder Überlasern der bestehenden Bildpunkte des Bildes vom Inhaber des Datenträgers durchgeführt, um das Aussehen des Inhabers zu verändern. Durch die Überlagerung von Zusatzinformationen, welche aus Grau- oder Helligkeitswerten der Bildpunkte bestehen, soll eine solche Manipulation verhindert werden.
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Aus der
WO 2008/020080 A2 ist ein Verfahren zum Aufbringen eines Bildes mittels eines Lasergerätes auf ein Datenträger bekannt, bei dem das aufzubringende Bild aus einer Vielzahl von Bildpunkten besteht, denen Grau-, Helligkeits- oder Farbwerte zugeordnet sind. Des Weiteren umfasst das Bild Zusatzinformationen mit zumindest einem Sicherheitsmerkmal, welches als Guilloschenlinien ausgebildet sind. Diese Guilloschenlinien weichen von den Bildpunkten des aufzubringenden Bildes ab.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufbringen eines Bildes mittels eines Lasergerätes auf einem Datenträger vorzuschlagen, bei welchem eine einfache Erkennung einer Manipulation ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Aufbringen eines Bildes mittels eines Lasergerätes auf einen Datenträger gelöst, bei dem in dem aufzubringenden Bild, welches aus einer Vielzahl von mit einem Lasergerät hergestellten Bildpunkten besteht, zumindest eine Zone gebildet wird, welche frei von diesen Bildpunkten ist und bei dem in die zumindest eine Zone Zusatzinformationen mit zumindest einem Sicherheitsmerkmal eingebracht werden, welches grafische oder geometrische Laserstrukturen aufweist, die von den Bildpunkten für das aufzubringende Bild abweichen. Dies ermöglicht, dass bei einem Manipulationsversuch durch nachträgliches Einbringen von Bildpunkten mit einem Lasergerät, dass die dadurch eingebrachten Bildpunkte des Lasergeräts sofort erkennbar sind, da diese eine standardisierte Kontur aufweisen und insbesondere als runde Laserpunkte ausgebildet sind, welche von den grafischen oder geometrischen Laserstrukturen, welche zur Bildung des Sicherheitsmerkmals eingebracht sind, abweichen.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass als Laserstrukturierung grafisch strukturierte Laserpunkte ausgewählt werden, die von den mittels eines Standardlasers eingebrachten runden Laserpunkten zur Bildung der runden Bildpunkte für das aufzubringende Bild abweichen. Beispielsweise können Dreiecke, Sechsecke, Achtecke oder sonstige geometrische Formen, die von einer runden Form abweichen, ausgewählt werden, um einen Laserpunkt für das Sicherheitsmerkmal zu bilden. Durch solche geometrisch ausgebildeten Laserpunkte lassen sich analog zu den das eigentliche Bild bildenden Bildpunkten Grau- oder Helligkeits- oder Farbwerten einbringen, so dass die Zone mit Zusatzinformationen als solche nicht hervorgehoben ist oder in Erscheinung tritt, sondern fließend in das Bild integriert werden kann. Sollte nun eine Manipulation durch eine übliche Überschreibung mittels eines Lasergerätes erfolgen, sind diese neu eingebrachten Bildpunkte aufgrund der abweichenden Geometrie sofort erkennbar.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass als Sicherheitsmerkmal für die Zusatzinformation Laserstrukturen vorgesehen sind, welche aus längenbegrenzten Linien bestehen. Dadurch können definierte Unterbrechungen einzelner Linien oder Strukturen der längenbegrenzten Linien eingebracht werden, deren Überschreibung wiederum durch zusätzliche Punkte ersichtlich sind, die beim nachträglichen Überlasern erzeugt werden.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Sicherheitsmerkmal grafische oder geometrische Laserstrukturen umfasst, welche mit dem menschlichen Auge nicht erkennbar sind. Beim bloßen Betrachten des Bildes, in dem das Sicherheitsmerkmal enthalten ist, kann die Zusatzinformation mit dem bloßen menschlichen Auge bzw. mit dem unbewaffneten menschlichen Auge nicht erkannt werden. Bevorzugt wird diese Prüfung des Datenträgers mit einem optischen Hilfsmittel, wie beispielsweise einer Lupe, einer Kamera, insbesondere in einem Mobiltelefon, durchgeführt. Somit ist eine einfache Erkennung des Sicherheitsmerkmals, das als Mikrostruktur analog zur Mikroschrift eingebracht ist, ermöglicht.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Laserstruktur durch eine intensitätsmodulierte Guilloschenstruktur gebildet wird. Dadurch werden anstelle von einzelnen Punkten Linien eingesetzt, welche durch das nachträgliche Überschreiben mittels eines Lasergerätes in dieser Feinheit nicht möglich ist oder zerstört wird.
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Des Weiteren kann als Sicherheitsmerkmal die Herstellung einer Laserstruktur vorgesehen sein, bei welcher eine Überlagerung der Linien und/oder Linienstärke mit verschiedenen Graustufen gebildet wird. Insbesondere können dadurch auch fließende Übergänge von der die Zusatzinformation enthaltenden Zone in den benachbarten Bereich des eigentlichen Bildes erfolgen.
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Eine weitere Ausgestaltung der Laserstrukturen kann dadurch gegeben sein, dass mehrere sich kreuzende Linien vorgesehen sind, welche auf den Kreuzungspunkten und/oder auf den Linien aufgebrachte Laserpunkte aufweisen. Diese Laserpunkte können in der Geometrie von runden Laserpunkten abweichen oder sogar den üblichen runden Bildpunkten entsprechen. Beim zuletzt genannten Ausführungsbespiel werden beim Überschreiben dieser Struktur einzelne Laserpunkte außerhalb der Kreuzungspunkte der Linien positioniert sein, so dass die Manipulation erkennbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens zum Einbringen des Sicherheitsmerkmals in die Zusatzinformationen enthaltende Zone kann darin bestehen, dass die Auswahl der Laserstruktur auf Basis einer kundenspezifischen Verschlüsselung gebildet wird. Dadurch kann ein weiteres Sicherheitsmerkmal integriert werden.
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Das Einbringen der Zusatzinformation erfolgt bevorzugt in ring- oder kreisförmige Zonen oder rechteckige Zonen. Ebenso können auch Bereiche ausgewählt werden, deren Verlauf der Zone durch Helligkeitsstufen der Bildpunkte bestimmt werden.
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Die Zone zur Aufnahme der Zusatzinformation wird in einem Bild, insbesondere einem Portraitfoto eines Inhabers des Datenträgers, bevorzugt in einem Kernbereich eingebracht. Hierbei kann beispielsweise ein Augen-, Nasen- oder Mundbereich ausgewählt werden. Es versteht sich, dass auch mehrere Zonen vorgesehen sein können. Zur Verkürzung der Herstellungsdauer eines Bildes auf einem Datenträger mit Zusatzfunktion werden bevorzugt nur einzelne Bereiche ausgewählt. Es versteht sich, dass auch das Gesamtbild aus solchen grafischen und/oder geometrischen Laserstrukturen aufgebaut werden kann, die von üblichen runden Laserpunkten, die das eigentliche Bild bilden, abweichen.
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Die Laserstruktur zur Bildung der Zusatzinformation wird bevorzugt mit einem Mikrolasermodul hergestellt. Dadurch lassen sich Laserstrukturen schaffen, welche in Analogie zur Mikroschrift eine Größe von weniger als 0,3 mm aufweisen.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Datenträgers mit einem Sicherheitsmerkmal gemäß der Erfindung,
- 2a eine Darstellung eines Portraitfotos auf dem Datenträger gemäß 1 mit einem vergrößert dargestellten Sicherheitsmerkmal,
- 2b eine schematische Darstellung eines manipulierten Sicherheitsmerkmals gemäß 2a,
- 3a eine Darstellung eines Portraitfotos auf dem Datenträger gemäß 1 mit einem vergrößert dargestellten alternativen Sicherheitsmerkmal,
- 3b eine schematische Darstellung eines manipulierten Sicherheitsmerkmals gemäß 3a,
- 4a eine Darstellung eines Portraitfotos auf dem Datenträger gemäß 1 mit einem vergrößert dargestellten alternativen Sicherheitsmerkmal und
- 4b eine schematische Darstellung eines manipulierten Sicherheitsmerkmals gemäß 4a.
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1 zeigt einen Datenträger 11. Dieser Datenträger 11 kann beispielsweise als Datenkarte, insbesondere als Ausweis- oder Bankkarte ausgebildet sein. Dieser Datenträger 11 kann auch Teil einer Datenseite für ein buchartiges Dokument sein. Ebenso kann dieser Datenträger 11 Teil von weiteren Wert- oder Sicherheitsdokumenten sein. Der Datenträger 11 weist eine Schicht 12 auf, die beschreibbar und/oder bedruckbar ist. Auf dieser Schicht 12 ist ein Personalisierbereich vorgesehen, in dem beispielsweise der Name 14 des Inhabers sowie sein Bild 15, insbesondere Portraitfoto aufgebracht oder aufgezeichnet sind. Des Weiteren können auf der Schicht 12 oder in der Schicht 12 Sicherheitsmerkmale 16, wie beispielsweise Kippbilder oder Hologramme aufgebracht sein und/oder weitere Sicherheitsmerkmale 17, wie beispielsweise eine Guilloschenstruktur, Sicherheitsfäden oder dergleichen. Ergänzend können noch weitere Datenfelder 19 vorgesehen sein, welche eine Firmenkennzeichnung oder die Angabe einer Institution oder dergleichen umfassen können.
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In 2a ist schematisch vergrößert das Portraitfoto 15 dargestellt, wie dies mit bloßem Auge zu ersehen ist. Dieses Portraitfoto 15 wird durch das Einbringen von Bildpunkten mittels eines Lasergerätes hergestellt. Die Grau- oder Helligkeitswerte oder Farbwerte dieser Punkte werden bekannterweise mittels einer Steuerung des Lasergerätes eingestellt. Bei einer vergrößerten Betrachtung des Portraitfotos 15 setzt sich das Bild aus einer Vielzahl von einzelnen, runden Laserpunkten als Bildpunkte zusammen.
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In dem Portraitfoto 15 ist eine Zusatzinformation mit zumindest einem Sicherheitsmerkmal 21 integriert, welches mit einer optischen Vergrößerungshilfe, wie beispielsweise einer Lupe oder einer Kamera, erkennbar ist und schematisch vergrößert dargestellt ist. Dieses zumindest eine Sicherheitsmerkmal 21 ist in einer Zone 22 mit einer definierten Größe eingebracht. Bevorzugt ist die Zone 22 in einem Kernbereich des Bildes 15 des Inhabers vorgesehen, wie beispielsweise im Augen-, Nasen- und/oder Mundbereich.
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Das innerhalb der Zone 22 eingebrachte Sicherheitsmerkmal 21 umfasst geometrische oder grafische Laserstrukturen 23, welche gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel von runden Bildpunkten abweichende Geometrien aufweisen, wie beispielsweise Dreiecke, Sechsecke oder dergleichen, die entsprechend dem Grau- oder Helligkeitsverlauf dem eingebrachten Bereich des eigentlichen Bildes 15 angepasst sind. Dadurch kann in Bereichen innerhalb der Zone 22 eine unterschiedliche Häufigkeit der einzelnen Laserstrukturen 23 auftauchen. Beispielsweise sind gemäß 2a sechseckig- und dreieckförmige Laserstrukturen 23 gemischt zueinander eingebracht. Alternativ kann auch nur eine Laserstruktur 23 eingebracht sein, die jedoch abweichend von runden Bildpunkten ist. Ebenso kann auch eine Mischung aus mehreren geometrisch verschiedenen Laserpunkten zur Bildung der Laserstrukturen 23 vorgesehen sein.
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In 2b ist ein manipuliertes Sicherheitsmerkmal 21 dargestellt. Beim Versuch einer Manipulation durch Überschreiben bzw. Überlasern des Bildes 15 erfolgt auch ein Überlasern der Zone 22 mit Zusatzinformationen, um beispielsweise eine Brille in das Portraitbild 15 zu integrieren oder die Augenkontur zu verändern, so dass ergänzend runde Bildpunkte 25 als Laserpunkte, die mit einem üblichen Lasergerät hergestellt wurden, innerhalb der Laserstrukturierung 23 in der Zone 22 zu ersehen sind. Die Manipulation wird also daraus unmittelbar ersichtlich.
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In 3a ist eine alternative Ausführungsform des Sicherheitsmerkmals 21 dargestellt. Die Laserstruktur 23 ist ausschließlich linienförmig ausgebildet. Diese Linien 27 können die gleiche Linienstärke aufweisen. Ebenso kann eine Linie durch Modulierung der Intensität beim Aufbringen in die Zone 22 verändert sein. Insbesondere kann eine intensitätsmodulierte Guilloschenstruktur eingebracht werden. Bevorzugt wird eine solche Ausführungsform für die Zone 22 im Augenbereich, insbesondere im Bereich der Iris, ausgewählt.
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3b zeigt eine Manipulation bei einer Laserstruktur 23 gemäß der Ausführungsform in 3a. Die nachträglich eingebrachten runden Bildpunkte 25 sind sofort ersichtlich.
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In 4a ist eine weitere alternative Ausführungsform zur Bildung der Laserstruktur 23 dargestellt. Beispielsweise werden sich kreuzende Linien 27 nach Art eines Netzes in die Zone 22 eingebracht. Ergänzend können beispielsweise runde Bildpunkte 25 aufgebracht werden, die den üblich runden Bildpunkten entsprechen, die jedoch gezielt auf Kreuzungspunkte der Linien 27 und/oder auf der Linie 27 aufgebracht werden.
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In 4b ist ein manipuliertes Sicherheitsmerkmal 21 gemäß 4a dargestellt. Die Manipulation wird dadurch ersichtlich, dass sich runde Bildpunkte 25 nicht auf Kreuzungspunkten oder nicht auf den Linien 27, sondern dazwischenliegend befinden und somit die Manipulation erkennbar ist.
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Das Einbringen der Laserstruktur 23 als Sicherheitsmerkmal 21 wird bevorzugt mit einem Mikrolasermodul hergestellt. Dabei werden bevorzugt runde, eckige oder ringförmige Zonen 22 in den Kernbereichen eines solchen Portraitfotos 15 ausgewählt, wobei wenigstens eine Zone 22 zur Aufnahme von zumindest einem Sicherheitsmerkmal 21 gebildet ist.