-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung und Verarbeitung eines Zustands eines Objekts, das mit wenigstens einem Informations-Datenträger versehen ist, der objektspezifische Informationen des Objekts speichert. Das Objekt wird beispielsweise in einer Fertigungsumgebung einer Produktionsanlage eingesetzt und wirkt mit einer Vorrichtung, beispielsweise einer Maschine einer Produktionsanlage, zur Ausführung einer Funktion zusammen.
-
Bei technischen Gegenständen und Objekten, wie beispielsweise Maschinen, Anlagen oder Hilfsmittel in einem Produktionssystem, ist ein schneller und zuverlässiger Service bei auftretenden Störungen oder Wartungsfällen an dem Objekt wichtig, um die Funktion des Produktionssystems zu gewährleisten. Dies geschieht bislang z. B. auf der Basis einer Beschreibung von Symptomen einer Störung durch eine Instandhaltungsperson, die dazu auch die exakten Daten des Objekts aufnimmt. Insbesondere bei Auftreten eines akuten Problems vor Ort an dem Objekt ist oftmals entsprechend geschultes Personal oder ein Fachmann des Herstellers notwendig, der erst im Fall einer erkannten Störung hinzugezogen wird. Bisher wurden bei einem solchen Fall, z. B. in einem manuellen Prozess durch eine Kommunikation über eine Servicezentrale, dem Fachmann ein Auftrag zur Behebung des Problems und Informationen übermittelt, wie z. B. eine Problem- und Objektbeschreibung, die er für die Lösung des Problems benötigt.
-
Erfasste Objektdaten, wie z. B. Maschinendaten, insbesondere Störmeldungen, sind notwendige Informationen zur Abwicklung der Aktivitäten und Maßnahmen in der Instandhaltung von Produktionssystemen. Bislang werden mittels automatisch generierter Telegramme auf Maschinenebene aufgetretene Störungen in einer zentralen Stelle erfasst, verarbeitet und zur Bearbeitung an die Instandhaltung weitergeleitet. Ziel ist es die Minimierung von Ausfall- und Stillstandzeiten zu erreichen. Daneben werden Störungen von Objekten ohne digitale Schnittstelle häufig mündlich gemeldet und in einem manuellen Prozess aufgegeben, wie oben beschrieben. Die verzögerte Bearbeitung von Störungen durch Fehler in der Kommunikation oder dem Abriss des Informationsflusses ist ein damit verbundenes Problem.
-
Aus
DE 10 2004 053 773 A ist ein Verfahren zum Erkennen einer Komponente durch eine Radiofrequenz-Identifizierungsmarke (RFID-Tag) bekannt, die an der Komponente angebracht ist und einen eindeutigen Identifizierungshinweis gespeichert hat. Zur Wartung der Komponente, die insbesondere Bestandteil einer Eisenbahnanlage ist, wird der Speicherinhalt des an der Komponente angebrachten RFID-Tags von einem Schreib- und Lesegerät erkannt und über eine Sende- und Empfangseinheit zu einer Zentrale gesandt. In der Zentrale wird ein Wartungsauftrag erzeugt und der Sende- und Empfangseinheit zugesandt, wobei der Wartungsauftrag über das Schreib- und Lesegerät mittels des RFID-Tags der Komponente zugeleitet und dort zur Ausführung hinterlegt wird. Das Ergebnis der Wartung kann auf dem RFID-Tag abgespeichert werden. Das Schreib- und Lesegerät kann ein sogenanntes mobiles Smartphone sein, das über eine Schreib-Lese-Schnittstelle mit dem RFID-Tag eine Verbindung aufbauen kann.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erfassung und Verarbeitung eines Zustands eines Objekts, das insbesondere in einer Fertigungsumgebung einer Produktionsanlage eingesetzt wird, zur Verfügung zu stellen, das es erlaubt, visuell bzw. durch Personen erkannte Störungen oder Wartungsbedarf des Objekts in einen automatisierten Prozess einer Produktionsanlage zu integrieren.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Erfassung und Verarbeitung eines Zustands eines Objekts gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und im weiteren Verlauf hierin beschrieben.
-
Es wird insbesondere ein Verfahren zur Erfassung und Verarbeitung eines Zustands eines Objekts, das mit wenigstens einem Informations-Datenträger versehen ist, der objektspezifische Informationen des Objekts speichert, vorgeschlagen, das die folgenden Schritte aufweist:
Zum Erfassen eines Störungs- und/oder Wartungszustands des Objekts werden objektspezifische Informationen des Objekts durch ein mobiles Gerät ausgelesen, das mit dem Informations-Datenträger in Verbindung gebracht wird. Es wird ein Störungs- und/oder Wartungszustand des Objekts erfasst, insbesondere durch eine Person, die das Objekt inspiziert und das mobile Gerät mit dem Informations-Datenträger in Verbindung bringt, und dieser auf dem mobilen Gerät hinterlegt. Der Information-Datenträger des Objekts wird dann durch das mobile Gerät mit Zustandsdaten beschrieben, welche Informationen über den Störungs- und/oder Wartungszustand des Objekts enthalten. Danach wird wenigstens ein Teil der objektspezifischen Informationen und Zustandsdaten des Objekts durch eine Vorrichtung, welche mit dem Objekt zur Ausführung wenigstens einer Funktion zusammenwirkt, ausgelesen, wozu sie mit dem Informations-Datenträger in Verbindung gebracht wird. Hierbei führt die Vorrichtung die Funktion in Abhängigkeit der ausgelesenen Zustandsdaten des Objekts aus oder nicht aus, je nach Inhalt der Zustandsdaten. Oder die Vorrichtung stellt in Abhängigkeit der ausgelesenen Zustandsdaten des Objekts eine Art und Weise der Ausführung der Funktion ein, etwa einen beschränkten Betrieb der Vorrichtung, z. B. mit einer begrenzten Zeitdauer oder reduzierten Geschwindigkeit in der Ausführung der Funktion.
-
Das Objekt kann somit Dritten, insbesondere einer Vorrichtung in einer Fertigungsumgebung einer Produktionsanlage, dessen Status mitteilen. Dies bietet den Vorteil, weiteren Fehlern vorzubeugen. Gibt der Status beispielswiese zurück, dass eine Störmeldung zum Objekt aufgegeben wurde, ein Fehler am Objekt registriert ist oder ein Wartungsauftrag existiert, veranlasst die Vorrichtung, dass die Funktion in Abhängigkeit der ausgelesenen Zustandsdaten des Objekts nicht ausgeführt wird, oder in Abhängigkeit der ausgelesenen Zustandsdaten des Objekts die Art und Weise der Ausführung der Funktion so eingestellt wird, dass kein Fehler oder Störungen beim Ausführen der Funktion auftreten. Zeigen beispielsweise die Zustandsdaten an, dass ein Wartungsauftrag des Objekts vorliegt, kann es möglich sein, dass die Vorrichtung dennoch in angepasster Weise, etwa mit reduzierter Geschwindigkeit und/oder für eine begrenzte Zeitdauer, weiter betrieben wird, wenn der Wartungsauftrag des Objekts nicht verlangt, dass der Betrieb sofort eingestellt wird.
-
Handelt es sich bei dem Objekt beispielsweise um eine bewegliche Rüstvorrichtung zur Einrichtung von Maschinen, liest die Vorrichtung (im vorliegenden Beispiel: die entsprechende Maschine) bei Anbringung der Rüstvorrichtung über ein Lesegerät den Status des Objekts aus dem Informations-Datenträger aus. Gibt der Status dabei zurück, dass eine Störmeldung zum Objekt aufgegeben wurde, ein Fehler am Objekt registriert ist oder ein Wartungsauftrag existiert, blockiert die Maschine den Vorgang und lässt den Rüstvorgang nicht zu.
-
Dies bietet die Möglichkeit, Schäden an Maschinen durch einen fehlerhaften Rüstvorgang aufgrund bereits erkannter Fehler an der Rüstverrichtung bzw. Ausschuss durch falsch eingerichtete Maschinen zu vermeiden.
-
Das Verfahren ist vorteilhaft einsetzbar in Bezug auf Objekte und damit zusammenwirkende Vorrichtungen, die bestimmungsgemäß in einer Fertigungsumgebung einer Produktionsanlage eingesetzt werden. Insbesondere ist das Objekt und/oder die Vorrichtung jeweils eines der folgenden: eine Maschine, eine Anlage, ein Werkzeug, ein Instandhaltungsmittel, ein Justierhilfsmittel, eine Rüstvorrichtung, jeweils für den Einsatz in der Montage oder Fertigung.
-
Das mobile Gerät ist beispielsweise ein Smartphone mit Computerfunktionalität, ein mobiler Computer oder ein Tablet-Computer. Der Informations-Datenträger kann ein RFID- oder NFC-Datenträger sein oder einen RFID- oder NFC-Datenträger enthalten. Es sind jedoch auch andere Datenträger möglich, die ein Speichern von objektspezifischen Informationen erlauben. Vorzugsweise unterstützt der Datenträger eine Drahtloskommunikation mit dem mobilen Gerät. Objektspezifische Informationen können beispielsweise einen eindeutigen Identifizierungshinweis des Objekts enthalten, wie etwa eine Identifikationsnummer (ID-Nummer). Auch können hierin zusätzlich oder alternativ weitere bzw. andere spezifische Daten über das Objekt enthalten sein, wie z. B. Maschinentyp, Hersteller, Version, Herstellungsjahr, etc.
-
Eine vorteilhafte Ausbildung des Verfahrens sieht vor, dass das Objekt zur Ausführung der Funktion mit der Vorrichtung zusammengebracht wird, beispielsweise das Objekt an der Vorrichtung angebracht wird, und die Vorrichtung wenigstens einen Teil der objektspezifischen Informationen und Zustandsdaten des Objekts beim oder nach dem Zusammenbringen des Objekts mit der Vorrichtung ausliest.
-
In einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass mit dem Erfassen eines Störungs- und/oder Wartungszustands des Objekts wenigstens eine Meldung bezüglich einer Störung oder Wartung des Objekts zusammen mit wenigstens einem Teil der objektspezifischen Informationen durch das mobile Gerät an eine zentrale Applikation für die Verarbeitung der Meldung übermittelt wird, wobei in der zentralen Applikation Meldungen in Bezug auf mehrere Objekte hinterlegt sind. Beispielsweise handelt es sich bei der zentralen Applikation um eine Servicezentrale, in der mehrere Meldungen zu verschiedenen Objekten zusammenlaufen und verarbeitet werden, wie weiter unter noch näher beschrieben.
-
Auch kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen werden, dass die Priorität zur Bearbeitung einer Meldung im zentralen System erhöht wird. Dazu werden beispielsweise die folgenden Schritte durchgeführt: Wenigstens ein Teil der objektspezifischen Informationen und Zustandsdaten des Objekts werden durch ein mobiles Gerät, beispielsweise eines Dritten, zu einem späteren Zeitpunkt ausgelesen, etwa wenn ein (z. B. anderer) Kontrolleur das Objekt erneut inspiziert. Ein Störungs- und/oder Wartungszustand des Objekts wird erfasst und es wird festgestellt, ob eine entsprechende Information über den Störungs- und/oder Wartungszustand des Objekts bereits in den ausgelesenen Zustandsdaten enthalten ist. Im Fall, dass eine solche Information bereits in den ausgelesenen Zustandsdaten enthalten ist, wird eine Priorisierungsmöglichkeit der Information auf dem mobilen Gerät bereitgestellt mit einer Option für den Benutzer des mobilen Geräts zur Generierung und Übermittlung einer entsprechenden Priorisierungsinformation an die zentrale Applikation.
-
Auch kann das Objekt in dem beschriebenen Fall die Vorrichtung (etwa eine Maschine) als Client zur Priorisierung eines Instandhaltungsauftrags der erfassten Störung oder Wartung nutzen. Dazu sind beispielsweise die folgenden Schritte vorgesehen: Es wird wenigstens ein Teil der objektspezifischen Informationen und Zustandsdaten des Objekts durch die Vorrichtung ausgelesen, die dann feststellt, ob eine Meldung bezüglich einer Störung oder einer durchzuführenden Wartung bereits in den ausgelesenen Zustandsdaten enthalten ist. Im Fall, dass eine solche Meldung in den ausgelesenen Zustandsdaten bereits enthalten ist, veranlasst die Vorrichtung, dass eine entsprechende Priorisierungsinformation bezüglich der Störung oder Wartung in der zentralen Applikation hinterlegt wird.
-
Beispielsweise ist vorgesehen, dass die zentrale Applikation mehrere erhaltene Meldungen nach dem Prinzip einer Warteschlange abarbeitet oder zur Abarbeitung durch eine Instandhaltungsinstanz bereitstellt. Hierbei kann die zentrale Applikation bei Vorliegen einer Priorisierungsinformation veranlassen, dass die entsprechende Meldung in der Warteschlange vorrückt. Dies ist im weiteren Verlauf noch näher beschrieben.
-
Vorteilhafterweise ist auf dem Informations-Datenträger ein Service-Logbuch über am Objekt geführte Aktivitäten gespeichert. Damit kann dezentral zu jedem Zeitpunkt und für jeden Kontrolleur zugreifbar Information darüber gewonnen werden, welche Störungen am Objekt in der Historie aufgetreten sind und wie diese behoben wurden bzw. wie das Objekt gewartet wurde.
-
In einer Weiterbildung des Verfahrens kann auf dem mobilen Gerät eine Applikation durchgeführt werden, welche bei Erfassung eines Störungs- und/oder Wartungszustands des Objekts eine Liste von möglichen Störungen, Störursachen, Wartungen oder Wartungsursachen und/oder eine Liste von Folgeaktivitäten bereitstellt, unter welchen der Benutzer des mobilen Geräts auswählen kann. Damit wird die Erfassung eines Störungs- und/oder Wartungszustands des Objekts vereinfacht und kann auch standardisiert werden, so dass z. B. in einer Servicezentrale standardisierte Meldungen einlaufen.
-
Bevorzugt wird mit Erfassen eines Störungs- und/oder Wartungszustands des Objekts eine Meldung bezüglich einer Störung und/oder Wartung von dem Benutzer des mobilen Geräts oder von der Vorrichtung mit medialen Informationen, insbesondere einem oder mehreren aus Bildern, Text und Ton, angereichert. Damit kann der Informationsgehalt beim Erfassen eines Störungs- und/oder Wartungszustands des Objekts erhöht werden.
-
Vorzugsweise wird dem mobilen Gerät von einer zentralen Applikation, wie einer Servicezentrale, ein Instandhaltungs- oder Wartungsauftrag zugesandt und über das mobile Gerät auf dem Informations-Datenträger hinterlegt. Damit ist für jeden Kontrolleur oder Instandhaltungsmitarbeiter dezentral am Objekt erkennbar, ob eine Störung oder ein Wartungsbedarf bereits angezeigt und darauf reagiert wurde.
-
In dem Verfahren ist beispielsweise vorgesehen, dass beim Erfassen eines Störungs- und/oder Wartungszustands des Objekts der Benutzer des mobilen Geräts aufgefordert wird, das betreffende Objekt anhand des Informations-Datenträgers erneut zu identifizieren, wobei mit diesem Vorgang die Zustandsdaten auf den Informations-Datenträger geschrieben werden. Damit werden die Zustandsdaten eindeutig dem Objekt zugeordnet.
-
Weiterhin kann vorgesehen werden, dass für eine Instandhaltung oder Wartung des Objekts eine Person zur Ausführung der Instandhaltung oder Wartung aufgefordert wird, das Objekt anhand des Informations-Datenträgers mit einem mobilen Gerät zu identifizieren, wobei nach Durchführung der Instandhaltung oder Wartung entsprechende Zustandsdaten auf den Informations-Datenträger geschrieben werden.
-
Weitere vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die 1.
-
In 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform eines Systems zur Erfassung und Verarbeitung eines Zustands eines Objekts gezeigt, mit welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren ausgeführt werden kann.
-
Es wird anhand der 1 insbesondere ein Verfahren zur mobilen Erfassung und Weiterleitung von Störungen an produktionskritischen Objekten in der Fertigung zur Minimierung von Ausfall- und Stillstandzeiten beschrieben. Das im folgenden beschriebene Verfahren ist jedoch analog auch auf andere Anwendungen anwendbar, bei denen Objekte gewartet bzw. instandgehalten werden und mit anderen Vorrichtungen zusammenwirken.
-
Im vorliegenden Fall wird ein beispielhaftes Objekt 1 mit einem NEC-Tag 2 (NFC ist Abkürzung für den Fachbegriff ”Near Field Communication”) versehen, welches einen Transponder enthält, der mit einem mobilen Gerät 3 bzw. 11 (z. B. einem Smartphone oder mobilen Computer) nach bekannter Art und Weise kommunizieren kann. Hierzu können bekannte Nahfeld-Kommunikations-Technologien wie RFID, NEC, Bluetooth, Infrarot, etc. eingesetzt werden.
-
Der Transponder, in diesem Beispiel eines NEC-Tags 2, ist am Objekt 1 angebracht und liefert objektspezifische Informationen, hier in Form eines eindeutigen Identifizierungshinweises. Weiterhin hat der Tag 2 vorteilhaft auch Daten über einen Status des Objekts 1 gespeichert. Der Status gibt dabei Auskunft über den Zustand des Objekts 1. Sowie die Sende- und Empfangseinheit des mobilen Geräts 3 – hier im speziellen ein mobiles Kommunikationsgerät mit Computerfunktionalität – mit dem Transponder des Tags 2 in Verbindung gebracht wird, beginnt eine rollenabhängige Menüführung durch eine Computeranwendung. Die Menüführung wird zudem durch den Status des Tags 2 dynamisch vorgegeben. Hierbei ist es möglich, eine Meldung bezüglich des Objekts 1, angereichert um mediale Inhalte, an eine zentrale Stelle über die Sende- und Empfangseinheit des mobilen Geräts 3 zu senden. Im Zuge dessen wird auch der Status des Objekts 1 auf dem Tag 2 aktualisiert. Die zentrale Stelle übernimmt die Meldungsweiterleitung, ggf. abgewickelt über Prioritäts-Warteschlangen, an zuständige Personen zur Bearbeitung. Beispielsweise dritte Personen können die Priorität mittels erneuter Objektidentifkation unter entsprechendem Status erhöhen. Die zuständige Person zur Bearbeitung der Meldung wird über eine Nachricht, beispielsweise per Push-Notification, ausgelöst durch die zentrale Stelle, informiert und vor Ort geleitet.
-
Beispielsweise werden die mit Hilfe einer Applikation des mobilen Geräts 3 übertragenen Informationen zur eindeutigen Identifikation des Objekts 1 mit Zeitstempel, Störgrund, Benutzer- und Geo-Daten angereichert. Weiter ist es möglich, Bild, Text und/oder Ton-Aufnahmen zur ergänzenden Fehlerbeschreibung hinzuzufügen. Zur Bestätigung und Übermittlung der generierten Meldung an eine zentrale Applikation 5 (z. B. ein zentraler Server, der eine Datenbank 6 enthält), welche entsprechende Aufträge an die zuständigen Instandhaltungsmitarbeiter unter Berücksichtigung einer Prioritäts-Warteschlange verteilt, ist der Nutzer aufgefordert, das betroffene Objekt 1 abschließend erneut zu identifizieren. Dabei wird der Zustand des Objekts 1 dezentral auf das NEC-Tag 2 gespeichert. Wird durch eine dritte Person, z. B. einem Kontrolleur, zu einem späteren Zeitpunkt derselbe Fehler erkannt, so wird bei Identifikation des Objekts 1 über den entsprechenden Zustand Auskunft gegeben.
-
Es besteht nun benutzerabhängig entweder die Möglichkeit zur Priorisierung oder Lösung des Problems. Im letzteren Fall werden die vorgenommenen Maßnahmen zur Problembehebung eingegeben und auf das NFC-Tag 2 gespeichert. Die dezentral gespeicherte Historie des Objekts gibt damit ein digitales Log- bzw. Anlagenbuch zur Rückverfolgung Vergangenem.
-
Zur Verbesserung der Kommunikation können neben der Auswahl einer von mehreren vorher definierten Störungen mediale Inhalte (wie z. B. Fotografien, Text und/oder Ton) zur Beschreibung einer Meldung bezüglich einer Störung und/oder Wartungszustandes übermittelt werden. Zudem kann dezentral auf den NFC-Tag 2 der aktuelle Status des Objekts 1 gespeichert werden. Das Objekt 1 kann somit Dritten, beispielsweise Personen oder Maschinen, dessen Status mitteilen. Dies bietet die Möglichkeit, weiteren Fehlern vorzubeugen.
-
Zum anderen kann, etwa nach dem Stimmzahl-Prinzip, eine Priorität zur Bearbeitung einer Meldung in der zentralen Applikation erhöht werden. Hierzu werden die objektspezifischen Informationen und Zustandsdaten des Objekts 1 durch ein mobiles Gerät 11 zu einem späteren Zeitpunkt von dem Tag 2 ausgelesen, etwa durch einen Kontrolleur. Dabei erfasst der Kontrolleur einen Störungs- und/oder Wartungszustand des Objekts, und es wird festgestellt, ob eine entsprechende Information über den Störungs- und/oder Wartungszustand des Objekts bereits in den ausgelesenen Zustandsdaten des Tags 2 enthalten ist. Im Fall, dass eine solche Information bereits in den ausgelesenen Zustandsdaten des Tags 2 enthalten ist, wird dem Benutzer des mobilen Geräts 11 eine Priorisierungsmöglichkeit der Information auf dem mobilen Gerät bereitgestellt, mit einer Option für den Benutzer des mobilen Geräts zur Generierung und Übermittlung einer entsprechenden Priorisierungsinformation an die zentrale Applikation 5.
-
Weiterhin kann nach Behebung der Problematik (Störung und/oder Wartung) und Rückmeldung durch den verständigten Instandhaltungsmitarbeiter mit dem Zurücksetzen des Status automatisch ein Logbuch auf dem am Objekt 1 angebrachten Tag 2 geführt werden. Das Objekt 1 besitzt somit alle Informationen vergangener Vorfälle und Aktivitäten an diesem. Dies entspricht im Wesentlichen dem digitalen Abbild eines Anlagenbuchs, wie es in der Instandhaltung zur Wartungsdokumentation zum Einsatz kommt, und kann bei zukünftigen Vorkommnissen oder zur Rückverfolgung herangezogen werden.
-
Zu produktionskritischen Objekten, für die das Verfahren vorteilhaft einsetzbar ist, zählen beispielsweise Maschinen, Anlagen, Werkzeuge, Instandhaltungs- oder Justierhilfsmittel der Montage oder Fertigung.
-
Die Identifikation des oder der Objekte 1 erfolgt vorzugsweise mittels eines eindeutigen Schlüssels gespeichert auf einem Informations-Datenträger, wie dem Tag 2, welcher ein NFC-Tag sein kann. Der Tag 2 enthält zudem den aktuellen Zustand oder Status des Objekts 1. Außerdem kann auf dem Tag 2 ein Service-Logbuch über die geführten Aktivitäten am Objekt gespeichert werden.
-
Die Kommunikation zum Informations-Datenträger (hier das NFC-Tag 2) geschieht mittels Drahtlosverbindung zwischen Informations-Datenträger 2 und mobiles Gerät 3. Über eine auf dem mobilen Gerät 3 installierte Software ist es möglich, Folgeaktivitäten durchzuführen und Informationen zum Objekt 1 abzurufen. Je nach Status des Objekts 1 und Rolle des Benutzers kann dieser dynamisch durch ein Menü geführt werden.
-
Ein Objekt besitzt meist definierte Störursachen, welche bei der Erfassung einer Störmeldung und/oder Folgeaktivität zur Auswahl stehen. Symptom und gegebenenfalls Ursache der Störung können durch das soff- und hardwaregestützte Hinzufügen von Fotografien, Text und/oder Tonaufnahmen aufgenommen und beschrieben werden. Zum Absenden einer Meldung bezüglich einer Störung und/oder Wartung des Objekts ist der Nutzer aufgefordert, das betroffene Objekt abschließend erneut zu identifizieren. Dies dient der Aktualisierung des Status und bedeutet gleichzeitig die Freigabe zum Absetzen der Meldung. Die Kommunikation zur zentralen Applikation 5 findet dabei über eine Sende- und Empfangseinheit 4, welche z. B. eine WLAN-Verbindung zwischen dem mobilen Gerät 3 bzw. 11 und der Applikation 5 herstellt, oder das Mobilfunknetz statt. Verarbeitung und Weiterleitung einer Meldung bezüglich einer Störung und/oder Wartung geschieht auf der zentralen Applikation 5, z. B. einer zentralen serverseitigen Anwendung. Hierzu werden die Meldungen in eine Datenbank 6 geschrieben.
-
Die Weiterleitung der Meldungen kann dabei prinzipiell nach dem bekannten FIFO-Prinzip (”First-In First-Out”) erfolgen. Die Reihenfolge zur Abarbeitung der Meldungen in der Warteschlange kann jedoch verändert werden und unterliegt, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, der Priorisierung nach dem Stimmzahlprinzip. Wird eine Meldung zu einem Objekt aufgegeben, kennt dieses den eigenen Status. Wird eine vorliegende Störung und/oder ein vorliegender Wartungsbedarf von einer dritten Person erneut erkannt und das Objekt per Information-Datenträger identifiziert, so hat diese Person die Möglichkeit die Meldung zu priorisieren. Je häufiger dabei ein gewisser Fehler oder Wartungsbedarf an einem Objekt erkannt wurde, desto weiter rückt die Meldung in der Warteschlange nach vorne.
-
In einer Datenbank ist hinterlegt, welcher Instandhaltungsmitarbeiter die notwendige Qualifizierung zur Abarbeitung einer Meldung besitzt. Dies geschieht beispielsweise über Benutzer-Gruppen und Gruppierung von Objekten. Dadurch wird der Pool der befähigten Mitarbeiter 7 ausgewählt. Für die Weiterleitung der Meldung wird zudem auf die zur Verfügung stehenden Mitarbeiter gefiltert, mithin all diejenigen, die sich nicht in Bearbeitung einer Meldung befinden.
-
Die Auswahl unter den zur Verfügung stehenden Mitarbeitern erfolgt dabei sequenziell in einer Schleife 8. Der entsprechende Mitarbeiter wird z. B. per sogenannter Push-Notifikation informiert (eine Mitteilung, die nach dem Versenden beim Empfänger erscheint). Beim Annehmen über eine sogenannte Slide-to-Unlock-Geste (es wird ein Bildbestandteil, etwa ein Pfeilsymbol, auf dem Bildschirm mit einer Schiebebewegung bewegt, um eine Funktion freizuschalten) öffnet sich die Applikation auf dem mobilen Gerät und der Mitarbeiter kann über einen Button (Schaltfläche auf dem Bildschirm) den Auftrag annehmen und sich per GPS an die entsprechende Stelle im Werk oder der Produktionshalle, über die mit der Meldung übermittelten Geo-Daten, navigieren lassen. Dies ist besonders hilfreich bei mobilen Gegenständen bzw. Objekten.
-
Reagiert der ermittelte Mitarbeiter nicht auf die Meldung, so wird nach einer definierten Zeitspanne der nächste freie Mitarbeiter in der Sequenz benachrichtigt, usw. Wird in der Zwischenzeit der Auftrag durch einen vorher informierten Mitarbeiter angenommen, so ist es nicht mehr möglich den Auftrag zu bestätigen. Ein Mitarbeiter hat jedoch jederzeit die Möglichkeit, sich in einen Auftrag aus einer Liste der sich in Bearbeitung befindlichen Meldung zur Unterstützung einzubuchen. Mittels dieser Funktion ist es auch möglich die Zeiterfassung für Instandhaltungsaufträge zu realisieren.
-
Ist kein Mitarbeiter mit dem entsprechenden Kompetenzprofil verfügbar, so wird der Auftrag an einen übergeordneten Pool bzw. eine übergeordnete Benutzer-Gruppe 9 verteilt.
-
Beim Annehmen eines Instandhaltungs- oder Wartungsauftrags durch den Mitarbeiter kann eine Fehlerbeschreibung angezeigt werden. Über das identifizierte Objekt ist es möglich, dazu eine Ersatzteil- und Werkzeugliste abzurufen bzw. sich anzeigen zu lassen. So können unnötige Wegezeiten zur Beschaffung notwendiger Materialien zur Lösung des Problems, durch vorab gezielte Ausrüstung, vermieden werden.
-
Bei Ankunft am Objekt 1 wird dieses zur Bearbeitung über das mobile Gerät 11 und den NFC-Tag 2 identifiziert. Nach Beendigung der Aktivitäten am Objekt 1 muss dies erneut getan werden, und es kann ein Protokoll aus Text, Bild- und/oder Tonaufnahmen zur Behebung oder für das Rückschreiben des neuen Status aufgegeben werden. Dies stellt letztendlich einen Eintrag in das digitale Anlagenbuch des Objekts 1 dar.
-
Konnte das Problem nicht oder nur temporär behoben werden, kann die Meldung später an dieser Stelle wieder aufgenommen werden bzw. an eine konkrete Person weitergeleitet werden.
-
Die Erfindung sieht außerdem vor, dass wenigstens ein Teil der objektspezifischen Informationen und zurückgeschriebenen Zustandsdaten des Objekts 1 durch eine Vorrichtung 20 ausgelesen werden, welche mit dem Objekt 1 zur Ausführung wenigstens einer Funktion zusammenwirkt. Zum Auslesen der Daten wird die Vorrichtung 20 mit dem Informations-Datenträger 2 des Objekts 1 in Verbindung gebracht, z. B. über eine Drahtlosverbindung. Bei der Vorrichtung 20 kann es sich z. B. um eine Maschine einer Produktionsumgebung handeln, etwa eine Fertigungsmaschine. Das Objekt 1 kann ein Hilfsmittel zur Ausführung der Funktion der Vorrichtung 20 sein, etwa ein Rüstzeug einer Maschine.
-
Es handelt sich vorliegend somit um eine Art Objekt-Maschinen-Interkommunikation. Hierbei führt die Vorrichtung 20 die Funktion, etwa eine Herstellung eines Produkts oder eines Teils davon, in Abhängigkeit der ausgelesenen Zustandsdaten des Objekts 1 aus oder führt sie nicht aus. Ersteres beispielsweise, wenn die Zustandsdaten für in Ordnung befunden werden, Letzteres z. B. in einem Fall, dass das Objekt 1 eine Störung hat, die für die Funktion der Maschine (etwa den Herstellungsprozess der Maschine) kritisch ist. Weiterhin ist es möglich, dass die Vorrichtung 20 eine Art und Weise der Ausführung der Funktion in Abhängigkeit der ausgelesenen Zustandsdaten des Objekts einstellt. Hierbei ist denkbar, dass die Vorrichtung sich so einstellt, dass sie in einem eingeschränkten Betrieb, etwa mit reduzierter Leistung oder Geschwindigkeit, gefahren wird, z. B. wenn ein Wartungsbedarf des Objekts 1 angezeigt wird und das Objekt noch eingeschränkt betriebsfähig ist, bis die Wartung durchgeführt wird. Insbesondere entscheidet die Vorrichtung 20 in Abhängigkeit der ausgelesenen Zustandsdaten des Objekts 1 darüber, ob die Funktion, etwa eine Herstellung eines Produkts oder eines Teils davon, ausgeführt wird oder nicht ausgeführt wird, oder ob eine bestimmte Art und Weise der Ausführung der Funktion eingestellt wird.
-
Handelt es sich bei dem Objekt 1 beispielsweise um eine bewegliche Rüstvorrichtung zur Einrichtung von Maschinen, liest die entsprechende Maschine (in der 1 die Vorrichtung 20) bei Anbringung der Rüstvorrichtung über ein Lesegerät den Status des Objekts aus dem Informations-Datenträger aus. Gibt der Status dabei zurück, dass eine Störmeldung zum Objekt aufgegeben wurde, ein Fehler am Objekt registriert ist oder ein Wartungsauftrag existiert, blockiert die Maschine den Vorgang und lässt den Rüstvorgang nicht zu.
-
Entsprechend sieht eine vorteilhafte Ausbildung des Verfahrens vor, dass bei Erkennen, dass das Wartungsintervall des Objekts 1 erreicht ist, die Vorrichtung 20 die Funktion in Interaktion mit dem Objekt 1 nicht ausführt oder ein Zusammenbringen des Objekts 1 mit der Vorrichtung 20 nicht zulässt. Weiterhin wird eine Meldung an die zentrale Applikation 5 generiert und entsprechende Zustandsdaten auf den Informations-Datenträger 2 des Objekts 1 geschrieben.
-
Dies bietet die Möglichkeit, Schäden an Maschinen durch einen fehlerhaften Rüstvorgang aufgrund bereits erkannter Fehler an der Rüstverrichtung bzw. Ausschuss durch falsch eingerichtete Maschinen zu vermeiden.
-
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Objekt 1 in dem beschriebenen Fall die Vorrichtung 20 als Client zur Priorisierung des Instandhaltungsauftrags der erfassten Störung nutzt. Dies kann das Prinzip der Priorisierungsmöglichkeit von Meldungen nutzen, wie oben bereits beschrieben. Dazu ist beispielsweise vorgesehen, dass wenigstens ein Teil der objektspezifischen Informationen und Zustandsdaten des Objekts 1 vom Informations-Datenträger 2 durch die Vorrichtung 20 ausgelesen werden, wobei die Vorrichtung 20 feststellt, ob eine Meldung bezüglich einer Störung oder einer durchzuführenden Wartung in den ausgelesenen Zustandsdaten enthalten ist. Im Fall, dass eine solche Meldung in den ausgelesenen Zustandsdaten enthalten ist, veranlasst die Vorrichtung 20, dass eine entsprechende Priorisierungsinformation bezüglich der Störung oder Wartung des Objekts 1 in der zentralen Applikation 5 hinterlegt wird.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Informations-Datenträger 2 des Objekts einen Zähler hinterlegt hat, der bei jedem erneuten Zusammenbringen des Objekts 1 mit der Vorrichtung 20 inkrementiert wird. Hierbei kann der Zählerstand des betreffenden Objekts abgefragt werden und mit einem Wartungsintervall des Objekts verglichen werden.
-
Zum Beispiel besitzt das Objekt 1, genauer gesagt der Informations-Datenträger 2, mit den Eigenschaften einer Rüstvorrichtung entsprechend dem obigen Beispiel einen Status bzw. Zähler, welcher bei jedem Rüstvorgang durch die Kommunikation mit der Vorrichtung 20 (z. B. eine Maschine) inkrementiert wird. Im übergeordneten System wird dabei (also bei der Interaktion von Objekt und Maschine) das Wartungsintervall des Objekts, im speziellen der Rüstvorrichtung, abgefragt oder in einer anderen Ausprägung aus dem Informations-Datenträger 2 ausgelesen. Ist der Zyklus des Wartungsintervalls erreicht, blockiert die Maschine den Rüstvorgang, gibt eine automatische Meldung an die zentrale Applikation auf und schreibt den entsprechenden Status auf den Information-Datenträger des Objekts.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-