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Die Erfindung betrifft ein Umschaltventil für einen Verbrennungsmotor mit einem einstellbaren Verdichtungsverhältnis nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen Verbrennungsmotor nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11.
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1 zeigt ein aus der
DE 10 2010 016 037 A1 bekanntes Detail eines Verbrennungsmotors mit einem einstellbaren Verdichtungsverhältnis im Bereich einer Pleuelstange. So ist in
1 eine Pleuelstange 10 gezeigt, die über ein Hublagerauge 11 und ein Pleuellagerauge 12 verfügt, wobei das Hublagerauge 11 der Anbindung der Pleuelstange 10 an eine in
1 nicht gezeigte Kurbelwelle und das Pleuellagerauge 12 der Anbindung der Pleuelstange 10 an einen in
1 nicht gezeigten Zylinderkolben des Verbrennungsmotors dient. Der Pleuelstange 10 ist eine Exzenter-Verstelleinrichtung 13 zugeordnet, die einen Exzenterkörper 14 und Exzenterstangen 15, 16 aufweist. Der Exzenterkörper 14 weist eine exzentrisch zu einem Mittelpunkt 17 des Pleuellagerauges 12 angeordnete Kolbenbolzenbohrung mit einem Mittelpunkt 18 auf, wobei die Kolbenbolzenbohrung einen Kolbenbolzen aufnimmt. Die Exzenter-Verstelleinrichtung 13 dient der Verstellung einer effektiven Pleuelstangenlänge I
eff, wobei als Pleuelstangenlänge der Abstand des Mittelpunkts 18 der Kolbenbolzenbohrung zu einem Mittelpunkt 19 des Hublagerauges 11 zu verstehen ist. Zur Verdrehung des Exzenterkörpers 14 und damit zur Veränderung der effektiven Pleuelstangenlänge I
eff sind die Exzenterstangen 15, 16 der Exzenter-Verstelleinrichtung 13 verlagerbar. Jeder Exzenterstange 15 ist ein Kolben 20 bzw. 21 zugeordnet, der in einer Hydraulikkammer 22 bzw. 23 verschiebbar gelagert bzw. geführt ist.
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In den Hydraulikkammern 22, 23 herrscht ein Hydraulikdruck, der auf die den Exzenterstangen 15, 16 zugeordneten Kolben 20 bzw. 21 einwirkt, wobei abhängig von der Ölmenge in den Hydraulikkammern 22, 23 die Verlagerung der Exzenterstangen 15, 16 möglich ist oder nicht möglich ist.
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Die Verstellung der Exzenter-Verstelleinrichtung 13 wird durch Einwirken von Massen- und Lastkräften des Verbrennungsmotors initiiert, die bei einem Arbeitstakt des Verbrennungsmotors auf die Exzenter-Verstelleinrichtung 13 wirken. Während eines Arbeitstakts verändern sich die Wirkungsrichtungen der auf die Exzenter-Verstelleinrichtung 13 wirkenden Kräfte ständig. Die Verstellbewegung wird durch die mit Hydrauliköl beaufschlagten Kolben 20, 21, die auf die Exzenterstangen 15, 16 einwirken, unterstützt, wobei die Kolben 20, 21 ein Rückstellen der Exzenter-Verstelleinrichtung 13 aufgrund variierender Kraftwirkungsrichtungen der auf die Exzenter-Verstelleinrichtung 13 wirkenden Kräfte verhindern. Die Exzenterstangen 15, 16, die mit den Kolben 20, 21 zusammenwirken, sind beidseitig an den Exzenterkörper 14 angebunden. Die Hydraulikkammern 22 und 23, in welchen die Kolben 20, 21 geführt sind, sind über Hydraulikölleitungen 24 und 25 von dem Hublagerauge 11 aus mit Hydrauliköl beaufschlagbar. Rückschlagventile 26 und 27 verhindern ein Rückfließen des Hydrauliköls aus den Hydraulikkammern 23 und 24 zurück in die Hydraulikleitungen 24 und 25. In einer Bohrung 28 der Pleuelstange 10 ist ein Umschaltventil 29 aufgenommen, dessen Funktion ebenfalls bereits aus der
DE 10 2010 016 037 A1 bekannt ist, wobei die Schaltstellung des Umschaltventils 29 bestimmt, welche der Hydraulikkammern 22 und 23 mit Hydrauliköl befüllt und welche der Hydraulikkammern 22 und 23 entleert wird, wobei hiervon die Verstellrichtung bzw. Verdrehrichtung der Exzenter-Verstelleinrichtung 13 abhängt.
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Die Hydraulikkammern 22 und 23 stehen dabei über Fluidleitungen 30 bzw. 31 mit der Bohrung 28 in Kontakt, welche das Umschaltventil 29 aufnimmt. Vom Umschaltventil 29 sind in 1 ein Betätigungselement 32, eine Federelement 33 und ein Steuerkolben 34 schematisiert gezeigt.
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Wie oben ausgeführt, wird das Hydrauliköl, welches auf die in den Hydraulikkammern 22, 23 geführten Kolben 20, 21 der Exzenterstangen 15, 16 einwirkt, den Hydraulikkammern 22, 23 ausgehend vom Hublagerauge 11 über Hydraulikleitungen 24 und 25 zugeführt, wobei die Pleuelstange 10 derart mit dem Hublagerauge 11 an der in 1 nicht gezeigten Kurbelwelle angreift, dass zwischen der Kurbelwelle, nämlich einem Kurbelwellenlagerzapfen derselben, und dem Hublagerauge 11 eine Pleuellagerschale 35 angeordnet ist.
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Nach der
DE 10 2010 016 037 A1 ist der Steuerkolben des Umschaltventils von einem kugelschreibermechanikartigen Schaltmechanismus verlagerbar bzw. schaltbar, wobei der Schaltmechanismus neben dem Betätigungselement und dem Federelement vorzugsweise ein als Steuerhülse ausgebildetes, feststehendes Rastierelement und ein als Verdrehhülse ausgebildetes Verdrehelement aufweist. Das Federelement, der Steuerkolben, das Verdrehelement und das Betätigungselement sind in Verlagerungsrichtung des Steuerkolbens gesehen alle hintereinander positioniert. Das Betätigungselement drückt öldruckabhängig gegen das Verdrehelement, nämlich abhängig von einem Hydrauliköldruck, der in einem Druckraum herrscht, der von dem Betätigungselement begrenzt ist und in dem ein Hydrauliköldruck bereitstellbar ist, welcher der Verlagerung und damit Schaltung des Steuerkolbens dient.
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DE 10 2010 016 037 A1 offenbart ein Umschaltventil für einen Verbrennungsmotor nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eines neuartiges Umschaltventil für einen Verbrennungsmotor mit einem einstellbaren Verdichtungsverhältnis und einen Verbrennungsmotor mit einem solchen Umschaltventil zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Umschaltventil gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind zumindest der Steuerkolben, das Betätigungselement und das Rastierelement derart ineinander verschachtelt, dass der Steuerkolben das Betätigungselement gegenüber einem Druckraum, in welchem ein der Verlagerung des Steuerkolbens dienender Hydrauliköldruck aufbaubar ist, abschirmt. Dies stellt ein Umschaltventil kompakter Bauform mit verringerten Reibkräften insbesondere im Bereich des Betätigungselements und daher mit einem optimierten Schaltverhalten bereit.
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Vorzugsweise umfasst das Betätigungselement einen Druckkranz und eine Druckfeder, wobei sowohl der Druckkranz als auch die Druckfeder des Betätigungselements durch den Steuerkolben gegenüber dem Druckraum, in welchem ein der Verlagerung des Steuerkolbens dienender Hydrauliköldruck aufbaubar ist, abgeschirmt sind. Dies ist für die Bereitstellung einer kompakten Bauform des Umschaltventils mit dem optimierten Schaltverhalten vorteilhaft.
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Vorzugsweise umschließt der Steuerkolben den Druckkranz und die Druckfeder des Betätigungselements radial außen vollständig konzentrisch, wobei der Steuerkolben das Rastierelement radial außen abschnittsweise konzentrisch umschließt. Der Druckkranz und die Druckfeder des Betätigungselements umschließen das Rastierelement zumindest abschnittsweise radial außen konzentrisch. Das Rastierelement steht beidseitig gegenüber dem Steuerkolben und dem Betätigungselement vor. Dies ist für die Bereitstellung einer kompakten Bauform des Umschaltventils mit dem optimierten Schaltverhalten vorteilhaft.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Schaltmechanismus weiterhin ein weiteres als Rückstellelement dienendes Federelement und ein Verdrehelement auf, wobei sich die Druckfeder am Druckkranz und am Steuerkolben abstützt, wobei sich das weitere Federelement am Steuerkolben abstützt, und wobei der Druckkranz durch die Druckfeder öldruckunabhängig, also unabhängig von dem im Druckraum anliegenden Hydrauliköldruck, gegen das Verdrehelement drückt. Dies ist zur Bereitstellung verringerter Reibkräfte am Umschaltventil und daher zur Bereitstellung eines optimierten Schaltverhaltens des Umschaltventils vorteilhaft. Die Druckfeder des Betätigungselements kann mit geringer Federkraft ausgeführt sein, das dieselbe ausschließlich der Verdrehung des Verdrehelements dient.
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Der Verbrennungsmotor ist in Patentanspruchs 11 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 ein Detail eines aus dem Stand der Technik bekannten Verbrennungsmotors mit einstellbarem Verdichtungsverhältnis;
- 2 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Umschaltventil in einer ersten Schaltstellung desselben;
- 3 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Umschaltventil in einer zweiten Schaltstellung desselben;
- 4 eine Pleuelstange mit einem an derselben verbauten Umschaltventil;
- 5 ein Detail der 6;
- 6 das Umschaltventil in einer perspektivischen Ansicht von außen;
- 7 das erfindungsgemäße Umschaltventil zusammen mit Hydraulikkammern, die mit den Exzenterstangen zusammenwirken, in der zweiten Schaltstellung des Umschaltventils; und
- 8 das erfindungsgemäße Umschaltventil zusammen mit Hydraulikkammern, die mit den Exzenterstangen zusammenwirken, in der ersten Schaltstellung des Umschaltventils.
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Die Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor mit einem einstellbaren Verdichtungsverhältnis und ein Umschaltventil für einen solchen Verbrennungsmotor mit einstellbarem Verdichtungsverhältnis.
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Der grundsätzliche Aufbau eines Verbrennungsmotors mit einstellbarem Verdichtungsverhältnis ist dem Fachmann geläufig und wurde unter Bezugnahme auf 1 beschrieben.
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An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber nochmals ausgeführt, dass ein Verbrennungsmotor mit einem einstellbaren Verdichtungsverhältnis mindestens einen, vorzugsweise mehrere, Zylinder aufweist. Jeder Zylinder verfügt über einen Kolben, der über eine Pleuelstange 10 an eine Kurbelwelle des Verbrennungsmotors gekoppelt ist. Jede Pleuelstange 10 verfügt an einem Ende über ein Pleuellagerauge 12 und an einem gegenüberliegenden Ende über ein Hublagerauge 11. Die jeweilige Pleuelstange 10 greift mit ihrem Hublagerauge 11 derart an einem Kurbelwellenlagerzapfen der Kurbelwelle an, dass zwischen dem Kurbelwellenlagerzapfen und dem Hublagerauge 11 eine Pleuellagerschale 35 positioniert ist, wobei sich zwischen der jeweiligen Pleuellagerschale 35 und dem jeweiligen Kurbelwellenlagerzapfen ein Schmierölfilm aufbauen kann.
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Ein Verbrennungsmotor mit einstellbarem Verdichtungsverhältnis weist im Bereich jedes Pleuels 10 eine Exzenter-Verstelleinrichtung 13 zur Verstellung der effektiven Pleuelstangenlänge der jeweiligen Pleuelstange auf. Die Exzenter-Verstelleinrichtung 13 weist Exzenterstangen 15 und 16 auf, die abhängig von einem in mit dem den Exzenterstangen zusammenwirkenden Hydraulikkammern 22, 23 herrschenden Hydraulikdruck zur Einstellung des Verdichtungsverhältnisses verlagerbar sind. Diese mit den Exzenterstangen 15, 16 zusammenwirkenden Hydraulikkammern 22, 23 sind ausgehend vom Hublagerauge 11 der jeweiligen Pleuelstange über Hydraulikölleitungen 24, 25 mit Hydrauliköl versorgbar, wobei Rückschlagventile 26, 27 einen Rückfluss des Öls in die Hydraulikölleitungen 24, 25 verhindern. Die Verstellung der Exzenter-Verstelleinrichtung 13 wird durch Einwirken von Massen- und Lastkräften des Verbrennungsmotors initiiert.
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In einer Ausnehmung bzw. Bohrung 28 der Pleuelstange ist ein Umschaltventil 36 aufgenommen, wobei die Schaltstellung des Umschaltventils 36 bestimmt, welche der Hydraulikkammern 22, 23 mit Hydrauliköl befüllt und welche der Hydraulikkammern 22, 23 entleert wird. Die Hydraulikkammern 22, 23 stehen über Fluidleitungen 30, 31 mit der Ausnehmung bzw. Bohrung 28 in Kontakt, welche das Umschaltventil 36 aufnimmt.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft Details des Umschaltventils 36, welche ein verbessertes Schaltverhalten des Umschaltventils 36 gewährleisten.
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2 und 3 zeigen jeweils einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Umschaltventil 36 für einen Verbrennungsmotor, welcher ein einstellbares Verdichtungsverhältnis aufweist, wobei 2 das Umschaltventil 36 in einer ersten Schaltstellung und 3 das Umschaltventil 36 in einer zweiten Schaltstellung zeigt.
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In 7 und 8 ist das erfindungsgemäße Umschaltventil 36 in einen schematisierten Hydraulikschema jeweils in Kombination mit den Hydraulikkammern 22 und 23 gezeigt, in welchen die den Exzenterstangen 15, 16 der Exzenter-Verstelleinrichtung 13 zugeordneten Kolben 20, 21 geführt sind, wobei die Hydraulikkammern 22 und 23 über die Fluidleitungen 30 und 31 mit dem Umschaltventil 36 gekoppelt sind, und wobei abhängig von der Schaltstellung des Umschaltventils 36 eine der beiden Hydraulikkammern 22 und 23 entleert bzw. entlüftet werden kann.
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Dann, wenn wie in 2 und 8 gezeigt, das Umschaltventil 36 eine erste Schaltstellung einnimmt, sind Anschlüsse A und A* des Umschaltventils 36 kurzgeschlossen, so dass dann die Hydraulikkammer 23 entlüftet werden kann.
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Dann hingegen, wenn das Umschaltventil 36 die Schaltstellung der 3 und 7 einnimmt, sind Anschlüsse B und B* des Umschaltventils 36 kurzgeschlossen, wobei dann die Hydraulikammer 22 entleert bzw. entlüftet werden kann.
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Gemäß 7 und 8 ist die Fluidleitung 30 an den Anschluss B und die Fluidleitung 31 an den Anschluss A des Umschaltventils 36 gekoppelt, wobei an den Anschlüssen A* und B* Hydraulikleitungen 37 und 38 angreifen, an welchen im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils Motoröldruck anliegt. Die Hydraulikkammern 22 und 23 können demnach abhängig von der Schaltstellung des Umschaltventils 36 gegen den Motoröldruck entleert bzw. entlüftet werden.
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Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass am Anschluss A* und damit an der Hydraulikleitung 37 nicht zwingend Motoröldruck anliegen muss. Der Anschluss A* kann auch ins Freie bzw. in Richtung auf den Motorblock bzw. Motorinnenraum entlüftet werden.
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Das Umschaltventil 36 weist einen Steuerkolben 39 auf, der in der ersten Schaltstellung des Umschaltventils 36 gemäß 2 und 8 die Anschlüsse A und A* im Sinne des Pfeils 51 miteinander verbindet und die Anschlüsse B und B* voneinander trennt, wohingegen der Steuerkolben 39 in der zweiten Schaltstellung gemäß 3 und 7 die Anschlüsse A und A* voneinander trennt und die Anschlüsse B und B* im Sinne des Pfeils 52 miteinander koppelt bzw. kurzschließt.
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Der Steuerkolben 39 des Umschaltventils 36 ist von einem kugelschreibermechanikartigen Schaltmechanismus verlagerbar bzw. schaltbar bzw. betätigbar, wobei der kugelschreibermechanikartige Schaltmechanismus zumindest ein Betätigungselement 40 und ein Rastierelement 41 umfasst. Das Betätigungselement 40 wird vorzugsweise von einem Druckkranz 42 und einer Druckfeder 43 gebildet.
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Steuerkolben 39, Rastierelement 41 und Betätigungselement 40 sind ineinander verschachtelt, nämlich derart, dass der Steuerkolben 39 das Betätigungselement 40 gegenüber einem Druckraum 50, in welchem ein der Verlagerung des Steuerkolbens 39 dienender Hydrauliköldruck aufbaubar ist, abschirmt.
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Vorzugsweise sind sowohl der Druckkranz 42 des Betätigungselements 40 als auch die Druckfeder 43 des Betätigungselements 40 gegenüber dem Druckraum 50, in welchem ein der Verlagerung des Steuerkolbens 39 dienender Hydrauliköldruck aufbaubar ist, durch den Steuerkolben 39 abschirmt.
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Wie am besten 2 und 3 entnommen werden kann, umgibt bzw. umschließt der Steuerkolben 39 den Druckkranz 42 und die Druckfeder 43 des Betätigungselements 40 radial außen vollständig.
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Das Rastierelement 41, welches vorzugsweise feststehend ist, ist zwischen einer Deckelwand 44 und einer Bodenwand 45 eines Ventilgehäuses 46 verspannt, wobei der Steuerkolben 39 das Rastierelement 41 radial außen abschnittsweise konzentrisch umgibt bzw. umschließt, nämlich derart, dass das Rastierelement 41 beidseitig gegenüber dem Steuerkolben 39 und dem Betätigungselement 40 vorsteht.
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Das Rastierelement 41 muss nicht zwingend feststehend sein. Gegebenenfalls kann sich das Rastierelement 41 auch drehen.
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Die Druckfeder 43 des Betätigungselements 40 stützt sich einerseits am Druckkranz 42 und andererseits am Steuerkolben 39 ab.
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Zusätzlich zum Rastierelement 41 sowie zum Betätigungselement 40 umfasst der kugelschreibermechanikartige Schaltmechanismus, welcher der Überführung des Steuerkolbens 39 zwischen den beiden Schaltstellungen des Umschaltventils 36 dient, ein als Rückstellelement dienendes Federelement 47 und ein Verdrehelement 48, die ebenfalls mit dem Steuerkolben 39 verschachtelt sind. So umgibt bzw. umschließt der Steuerkolben 39 das Verdrehelement 48 radial außen vollständig konzentrisch, wobei das Federelement 47 in eine umlaufende Nut im Steuerkolben 39 eingreift und das feststehende Rastierelement 41, das Betätigungselement 40 sowie das Verdrehelement 48 radial außen jeweils zumindest abschnittsweise umgibt bzw. umschließt.
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Die Druckfeder 43 des Betätigungselements 40 drückt den Druckkranz 42 des Betätigungselements 40 gegen das Verdrehelement 48, wobei das Verdrehelement 48 mit nicht sichtbaren, radial innenliegenden Vorsprüngen abhängig von der Schaltstellung des Umschaltventils 36 in Nuten unterschiedlicher Tiefe des Rastierelements 41 eingreift.
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Soll das Umschaltventil 36 geschaltet werden, also zwischen seinen Schaltpositionen überführt werden, so wird in dem Druckraum 50 des Umschaltventils 36 ein Betätigungsdruck in Form eines Betätigungsimpulses aufgebaut, welcher den Steuerkolben 39 aus den in 2 und 3 gezeigten Positionen heraus entgegen der Federkraft des Federelements 47 nach links verlagert. Dabei gelangen die nicht gezeigten Vorsprünge des Verdrehelements 48 außer Eingriff mit Nuten 49 des feststehenden Rastierelements 41, wobei die Druckfeder 43 den Druckkranz 42 gegen das Verdrehelement 48 drückt. Dann, wenn die Vorsprünge des Verdrehelements 48 aus den Nuten 49 des Rastierelements 41 herausbewegt sind, kann sich das Verdrehelement 48 relativ zum Rastierelement 41 verdrehen, wobei dann die Vorsprünge des Verdrehelements 48 in anders konturierte Nuten 49 des Rastierelements 41 gelangen.
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Diese Verdrehbewegung des Verdrehelements 48 relativ zum Rastierelement 41 wird über schräg verlaufenden Kanten an den nicht gezeigten Vorsprüngen des Verdrehelements 48 und schräg verlaufenden Kanten des Rastierelements 41 gesteuert, wobei diese schräg verlaufenden Kanten infolge der vom Federelement 47 bereitgestellten Federkraft aufeinander abgleiten.
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Infolge der Verdrehung des Verdrehelements 48 relativ zum Rastierelement 41 gelangen die nicht sichtbaren Vorsprünge des Verdrehelements 48 dann, wenn dieselben zuvor in einer relativ langen Nut des Rastierelements 41 in Eingriff waren, nachfolgend in den Bereich einer relativ kurzen Nut desselben, wohingegen dann, wenn die Vorsprünge Verdrehelements 48 zuvor in einer relativ kurzen Nut des Rastierelements 41 in Eingriff waren, dieselben infolge der Verdrehung des Verdrehelements 48 nachfolgend in den Bereich einer relativ langen Nut des Rastierelements 41 gelangen. Hierdurch kann der Steuerkolben 39 und damit das Umschaltventil 36 zwischen den oben erwähnten Schaltpositionen überführt werden.
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Wie bereits ausgeführt, ist das Betätigungselement 40, nämlich der Druckkranz 42 und die Druckfeder 43 desselben, vom Steuerkolben 39 gegenüber dem in dem Druckraum 50 herrschenden Hydraulikdruck abgeschirmt. Demnach wird ausschließlich der Steuerkolben 39 und nicht das Betätigungselement 40 vom im Druckraum 50 anliegenden Hydrauliköldruck beaufschlagt. Die Druckfeder 43 des Betätigungselements 40 drückt demnach den Druckkranz 42 des Betätigungselements 40 öldruckunabhängig, also unabhängig vom im Druckraum 50 anliegenden Öldruck, gegen das Verdrehelement 48. Die Federkraft der Druckfeder 43 kann relativ gering gewählt werden, da dieselbe ausschließlich die Verdrehung des Verdrehelements 48 einleiten muss.
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Das als Rückstellfeder dienende Federelement 47 wird ausschließlich über den Steuerkolben 39 mit einer vom im Druckraum 50 anliegenden Hydrauliköldruck abhängigen Kraft beaufschlagt, so dass auch für das Federelement 47 eine relativ kleine Federkraft ausreichend ist. Wie bereits ausgeführt, ist das Rastierelement 41 zwischen der Bodenwand 45 und der Deckelwand 44 des Ventilgehäuses 46 eingespannt, so dass keine Verschraubung des Rastierelements 41 mit dem Ventilgehäuse 46 erforderlich ist.
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Gemäß 6 sind in eine zylindrische Wandung des Ventilgehäuses 46 Ausnehmungen bzw. Nuten eingebracht, welche mit den Anschlüssen A, A*, B, B* kommunizieren und die hydraulische Kopplung dieser Anschlüsse mit den Fluidleitungen 30, 31 sowie den Hydraulikleitungen 37, 38 gewährleisten.
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4 verdeutlicht die Einbauposition des erfindungsgemäßen Umschaltventils 36 in einer Pleuelstange 10 benachbart zum Hublagerauge 11, wobei am Hublagerauge 11 eine Nut 53 ausgebildet ist, die mit den Hydraulikölleitungen 24 und 25 kommuniziert und über die im Sinne des Pfeils 54 Hydrauliköl ausgehend vom Hublagerauge 11 den Hydraulikkammern 22 und 23 zugeführt werden kann.
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Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Umschaltventil 36 patronenartig in eine entsprechende Ausnehmung 28 in der Pleuelstange 10 eingesetzt. Dies verfügt über den Vorteil, dass das Umschaltventil 36 als Einheit vormontiert werden kann und bei einer späteren Montage lediglich in die Pleuelstange 10 eingepresst werden muss. Im Bereich der ein solches Umschaltventil 36 aufnehmenden Ausnehmung 28 der Pleuelstange 10 sind nur relativ einfache Bearbeitungen z.B. durch Ausbildung von Verbindungen zwischen der Ausnehmung 28 und den Hydraulikkammern 22 und 23 erforderlich. Hierdurch kann die Pleuelstange 10 einfach hergestellt werden.