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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern, insbesondere aus festen Hopfenprodukten, in eine Brauflüssigkeit nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Sie betrifft weiterhin eine Brauanlage mit einer solchen Vorrichtung. Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die erfindungsgemäße Brauanlage und das erfindungsgemäße Verfahren werden insbesondere beim Brauen von Bier zur Abtrennung von Feststoffen aus Hopfenprodukten bei der Hopfung von Würze und von Bier eingesetzt, was in allen Schritten der Bierherstellung erfolgen kann. Diese sogenannte Aromahopfung kann mittels der heißen Brauflüssigkeit als sogenannte "Heißhopfung" oder auch nach der Gärung im fertigen Bier als sogenannte "Kalthopfung" erfolgen.
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Bei der Herstellung von Bier wird während der Würzeherstellung Hopfen zur Würze gegeben. Dies wird auch "Heißhopfung" genannt. Der Hopfen hat hierbei unter Anderem die Aufgabe, dem Bier eine Bitternote und ein Hopfenaroma zu geben. Handelsüblich werden hierfür Hopfenpellets, Hopfenextrakt und Naturhopfen verwendet. Bei der Hopfung im Heißprozess, also während des Sudprozesses, wird der Hopfen in der Regel während der Würzekochung zugegeben. Zur Betonung des Hopfenaromas kann der Hopfen auch nach der Heißtrubabscheidung, also nach dem Whirlpool und vor dem Würzekühler zugegeben werden. Hierdurch wird vermieden, dass die flüchtigen Hopfenaromen wieder ausdampfen und sich verflüchtigen.
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In den letzten Jahren hat sich weltweit ein wachsender Markt für Biere mit stark betontem Hopfenaroma entwickelt. Um dies zu erreichen, werden die Biere zunehmend auch kalt gehopft. Hierbei wird dem Bier im Kaltbereich, bevorzugt nach der Gärung, Hopfen zugegeben. Dies wird als "Kalthopfung" bezeichnet. Hierfür werden in der Regel Hopfenpellets oder Naturhopfen verwendet.
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Sowohl im Heißbereich als auch im Kaltbereich ist bei der Verwendung von festen Hopfenprodukten, wie z.B. Hopfenpellets, besonders nachteilig, dass nach der Extraktion der Inhaltsstoffe große Mengen an festen Rückständen, die so genannten Hopfentreber, in der Würze beziehungsweise im Bier zurückbleiben. Diese festen Rückstände, die so genannten Hopfentrubstoffe, müssen wieder abgetrennt werden, da sie in den nachfolgenden Prozessen und im fertigen Bier unerwünscht sind.
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Im Heißbereich, bei Hopfengabe während der Würzekochung, erfolgt diese Abscheidung anschließend im Whirlpool, wo der Hopfentrub, also die Hopfentrubstoffe, zusammen mit dem Eiweißtrub (den Eiwißtrubstoffen) abgeschieden wird.
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Um dabei eine gute Abscheidung zu erzielen, muss der Whirlpool über eine ausreichend große Abscheidefläche verfügen, um den Hopfentrub aufnehmen und abscheiden zu können. Bei Bieren mit großen Hopfenmengen sind die Whirlpool-Gefäße dann entsprechend größer zu dimensionieren, was zusätzliche Investitionskosten und auch größere Verluste an Würze bringt.
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Bei der Kalthopfung wird der Hopfentreber durch Filtration oder Separation wieder abgeschieden, was allerdings zusätzliche Kosten verursacht, da die zusätzlichen Trubstoffe in der Regel die Kapazität oder die Leistung des Filters deutlich reduzieren, dies gilt auch bei der Benutzung von Separatoren.
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Ziel der Erfindung ist es, die festen Trubstoffe der Hopfenprodukte während der Aromastoff-Extraktion weitgehend zurückzuhalten, um die genannten Nachteile in den nachfolgenden Prozessschritten zu vermeiden.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung, eine Brauanlage und ein gattungsgemäßes Verfahren anzugeben, bei denen auch bei einer intensiven Aromahopfung die anschließend vorgesehenen Vorrichtungen der Brauanlage sowie die anschließenden Prozesssschritte des Brauprozesses nicht durch Hopfentrub beeinträchtigt werden.
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Der auf die Vorrichtung gerichtete Teil der Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit, insbesondere in Bier, ist versehen mit einem ersten Prozessbehälter, der pflanzliche Aromaträger und Brauflüssigkeit aufnimmt und der zumindest einen Zulauf und zumindest einen Auslauf für die Brauflüssigkeit sowie eine Einfüllöffnung für die pflanzlichen Aromaträger aufweist. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Auslauf für die Brauflüssigkeit mit einem Zulauf eines zweiten Prozessbehälters verbunden ist, der als Feststoff-Abscheidevorrichtung ausgebildet oder mit einer Feststoff-Abscheidevorrichtung versehen ist, und dass der zweite Prozessbehälter mit einem Feststoff-Auslass versehen ist, der über eine Feststoff-Rückführleitung mit einem Feststoff-Einlass des ersten Prozessbehälters verbunden oder verbindbar ist.
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Dieser Aufbau gestattet es, die Brauflüssigkeit nach dem Aroma-Anreicherungsprozess geklärt und im wesentlichen ohne Schwebstoffe (Trubstoffe), also ohne Feststoff-Anteile, dem nächsten Schritt des Brauprozesses zuzuführen. Gleichzeitig gelingt es mit der Erfindung, die Aromastoffe besonders effizient aus den Aromaträgern zu extrahieren, da die die Aromastoffe enthaltenden Feststoffanteile der Suspension aus Brauflüssigkeit und Aromaträgern im Kreislauf geführt, also mehrfach einem Extraktionsprozess unterzogen werden.
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Vorzugsweise ist in der Feststoff-Rückführleitung eine Feststoff-Rückführpumpe vorgesehen, die die im zweiten Prozessbehälter abgeschiedenen Feststoffe in den ersten Prozessbehälter zurückfördert.
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Alternativ oder zusätzlich ist in der Feststoff-Rückführleitung ein Feststoff-Pufferspeicher vorgesehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Feststoff-Abscheidevorrichtung ein Hydrozyklon.
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Alternativ ist die Feststoff-Abscheidevorrichtung bevorzugt als Filter, insbesondere als Spaltsiebfilter, ausgestaltet, wobei der Filter vorzugsweise selbstreinigend ausgebildet oder mit einer Reinigungsvorrichtung versehen ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders dazu geeignet, in einer Brauanlage eingesetzt zu werden, wobei dann die Brauanlage mit einer solchen Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit ausgestattet ist.
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Vorzugsweise ist dabei die Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit vor einem Whirlpool, insbesondere zwischen einer Würzepfanne, in der die Würze gekocht wird, und dem Whirlpool, vorgesehen. Dieser Aufbau ermöglicht es, ein Aromahopfungsverfahren mit den Merkmalen der Erfindung als Heißhopfung vor der Heißtrubabscheidung durchzuführen, ohne dazu die Dimensionierung des Whirlpools an die bei der Aromahopfung anfallenden Feststoffmengen anpassen zu müssen.
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Alternativ ist die Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit zwischen einem Whirlpool und einem Würzekühler vorgesehen. Dieser Aufbau ermöglicht es, ein Aromahopfungsverfahren mit den Merkmalen der Erfindung als Heißhopfung nach der Heißtrubabscheidung durchzuführen, ohne die nachfolgenden Einrichtungen zur Würzekühlung mit den bei der Aromahopfung anfallenden Feststoffmengen zu belasten und die Wirksamkeit und die Kapazität der Würzekühlung dadurch zu beeinträchtigen.
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Weiter alternativ ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit vor oder im Umwälz-Bypass zu einem Lagertank für die gebraute Brauflüssigkeit vorgesehen ist. Dies ermöglicht eine Kalthopfung, ohne dass aufgrund der bei der Aromahopfung eingebrachten Feststoffe eine Sedimentierung im Lagertank auftreten würde.
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Der auf das Verfahren gerichtete Teil der Aufgabe wird gelöst mit den Verfahrensschritten des Patentanspruchs 10.
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Dieses erfindungsgemäße Verfahren zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit, wobei pflanzliche Aromaträger in einem ersten Prozessbehälter mit Brauflüssigkeit in Kontakt gebracht werden und sich unter Ausbildung einer Suspension zumindest teilweise darin auflösen, zeichnet sich dadurch aus, dass die Suspension aus dem ersten Prozessbehälter in einen zweiten Prozessbehälter geleitet wird, in dem die in der Suspension enthaltenen Feststoffe abgeschieden werden, und dass die abgeschiedenen Feststoffe in den ersten Prozessbehälter zurückgeführt werden. Die Vorteile dieses Verfahrens entsprechen den oben geschilderten Vorteilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
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1 Eine erste Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Rückführung der abgeschiedenen Feststoffe durch eine Feststoff-Rückführpumpe zwischen der Feststoff-Abscheidevorrichtung und dem als Lösebehälter dienenden ersten Prozessbehälter;
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2 Eine zweite Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Rückführung der abgeschiedenen Feststoffe durch eine Schleuse mit einem Pufferbehälter zwischen der Feststoff-Abscheidevorrichtung und dem als Lösebehälter dienenden ersten Prozessbehälter; und
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3 Eine dritte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer in den als Lösebehälter dienenden ersten Prozessbehälter integrierten Feststoff-Abscheidevorrichtung.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit in schematischer Darstellung gezeigt. Ein erster Prozessbehälter 1 dient als Lösebehälter für die pflanzlichen Aromaträger 2 in der Brauflüssigkeit 3. Der Prozessbehälter 1 ist mit einem Zulauf 10 und einem Auslauf 12 für die Brauflüssigkeit versehen. Der Prozessbehälter 1 weist außerdem eine Einfüllöffnung 14 für die pflanzlichen Aromaträger 2 auf.
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Der Zulauf 10 ist mittels eines Absperrorgans 11 absperrbar und der Auslauf 12 ist mittels eines Absperrorgans 13 absperrbar. Der an seinem unteren Ende trichterförmig ausgebildete Prozessbehälter 1 ist dort mit einer Restauslauföffnung 16 versehen, die mittels eines Absperrorgans 17 absperrbar ist. An die Restauslauföffnung 16 ist vor dem Absperrorgan 17 eine Entleerungsleitung 16' angeschlossen, die mittels eines Absperrorgans 17' absperrbar ist.
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Der Auslauf 12 ist hinter dem Absperrorgan 13 über eine Umwälzleitung 15 mit dem Zulauf 40 eines zweiten Prozessbehälters 4 verbunden. Dieser zweite Prozessbehälter 4 ist als Feststoff-Abscheidevorrichtung ausgestaltet und beispielsweise von einem Hydrozyklon gebildet. Die durch die Umwälzleitung 15 und den Zulauf 40 in den zweiten Prozessbehälter 4 eingeleitete Suspension aus Brauflüssigkeit und Feststoffen aus den pflanzlichen Aromaträgern wird im zweiten Prozessbehälter 4 einer Feststoffabscheidung unterworfen, wobei die Feststoffe durch einen unteren Feststoffauslauf 42 aus dem zweiten Prozessbehälter 4 abgeführt und mittels einer Feststoff-Rückführpumpe 5 durch eine hinter der Pumpe mittels eines Absperrorgans 52 absperrbaren Feststoff-Rückführleitung 50 zu einem Feststoff-Einlass 18 des ersten Prozessbehälters 1 zurückgeführt werden.
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Der zweite Prozessbehälter 4 ist weiterhin mit einem Auslauf 44 für die geklärte Brauflüssigkeit versehen, die durch diesen Auslauf und eine Ablaufleitung 46 einem Chargenbehälter 6 für die Brauflüssigkeit zugeführt wird. Die Ablaufleitung 46 ist dazu über ein Absperrorgan 47 mit dem Einlass 60 des Chargenbehälters 6 verbunden.
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Der Chargenbehälter 6 ist weiterhin mit einem Auslauf 62 versehen, der mittels eines Absperrorgans 63 absperrbar ist und von dem aus eine Spülleitung 70 zu einem Spülpumpe 7 führt, mittels derer die Brauflüssigkeit 3 aus dem Chargenbehälter 6 durch eine Zuführleitung 72 zum Zulauf 10 des ersten Prozessbehälters 1 gefördert werden kann.
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Eine vom Restauslauf-Absperrorgan 17 des ersten Prozessbehälters 1 ausgehende Restentleerungsleitung 74 ist mit der Ablaufleitung 46 verbunden, so dass der erste Prozessbehälter 1 bei Bedarf in den Chargenbehälter 6 entleert werden kann. An die Ablaufleitung 46 ist ein Entlüftungs-Absperrorgan 48 angeschlossen, das eine Entlüftungsöffnung 49 öffnet beziehungsweise schließt.
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Die festen pflanzlichen Aromaträger 2, beispielsweise Hopfenpellets, werden im ersten Prozessbehälter 1 vorgelegt, in dem sie durch die Einfüllöffnung 14 eingefüllt werden. Dann wird zunächst die gesamte Aromahopfungsanlage 100 über einen Inertgasanschluss 19 durch Öffnen eines zugeordneten Absperrorgans 19' mit Inertgas, beispielsweise Kohlendioxid oder Stickstoff, gespült, das durch den Zulauf 10 in den ersten Prozessbehälter 1 eingeleitet wird. Die unerwünschte Luft kann über die Entlüftungsöffnung 49 durch Öffnen des Entlüftungs-Absperrorgans 48 entweichen und der erste Prozessbehälter 1 und der zweite Prozessbehälter 4 mit der Feststoff-Abscheidevorrichtung samt zugehöriger Leitungen 15, 50, 46, 74 können inertisiert werden, so dass eine unerwünschte Oxidation der später eingeleiteten Brauflüssigkeit vermieden wird. Bei diesem Spülprozess sind die Absperrorgane 13, 17, 52 geöffnet.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Prozessflüssigkeit (Brauflüssigkeit 3), beispielsweise Würze oder Bier, zur Extraktion der Bitter- und Aromastoffe aus dem Chargenbehälter 6 mittels der Spülpumpe 7 durch die Leitungen 70 und 72 in den ersten Prozessbehälter 1 gepumpt. Dort entsteht aus der Prozessflüssigkeit und den festen Aromaträgern (zum Beispiel Hopfenprodukten) 2 eine Suspension, die über das Absperrorgan 13 und durch die Leitung 15 zur Feststoff-Abscheidevorrichtung des zweiten Prozessbehälters 4 gelangt. In dieser werden die Feststoffe, also beispielsweise ausgelöste Partikel oder Fasern der festen Aromaträger 2, wieder weitgehend von der Prozessflüssigkeit, also von der Brauflüssigkeit 3, getrennt. Die mit Bitter- und Aromastoffen angereicherte Prozessflüssigkeit (Brauflüssigkeit 3) wird durch die Leitung 46 über das Absperrorgan 47 wieder in den Chargenbehälter 6 rückgeführt.
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Der Chargenbehälter 6 kann erfindungsgemäß eine Würzepfanne, ein Whirlpool, ein Gärtank, ein Lagertank oder ein sonstiger Pufferbehälter für Würze oder Bier sein.
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Die in der Feststoff-Abscheidevorrichtung des zweiten Prozessbehälters 4 angereicherten Feststoffe werden mittels der Feststoff-Rückführpumpe 5 in den ersten Prozessbehälter 1 zurückgeführt. Durch diese Feststoff-Kreislauf-Führung wird eine besonders hohe Extraktionseffizienz erreicht.
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Vorteilhaft ist die Ausführung der Feststoff-Abscheidevorrichtung im zweiten Prozessbehälter 4 als Hydrozyklon, Spaltsiebfilter oder als selbstreinigender Filter.
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Die Ausrüstung des ersten Prozessbehälters 1 mit einer Entleerungsleitung 16' ermöglicht es, dass am Ende des Prozesses der Aromahopfung, also der Extraktion, die zurückbleibenden Feststoffe ausgetragen bzw. ausgespült werden können.
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Insbesondere bei der Anwendung im sogenannten Kaltbereich, das heißt bei der Verwendung von Bier als Prozessflüssigkeit, ist es vorteilhaft, wenn ein Lagern der Aromaträger und das Anfahren der Vorrichtung 100 unter Inertgasatmosphäre möglich sind, um unerwünschte Oxidation der festen Aromaträger 2 und der Prozessflüssigkeit (Brauflüssigkeit 3) zu vermeiden.
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2 zeigt eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 200 zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in einer Brauflüssigkeit, die in vielen Punkten gleichartig aufgebaut ist wie die erste Ausführungsform, so dass diesbezüglich die gleichen Bezugszeichen vorgesehen sind wie bei der ersten Ausführungsform. Lediglich die abgewandelten Teile werden daher nachstehend beschrieben.
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Zwischen dem zweiten Prozessbehälter 4 und dem Feststoff-Rückführzulauf 18 des ersten Prozessbehälters 1 ist anstelle der Feststoff-Rückführpumpe 5 eine Schleuse 54 für die rückzuführenden Feststoffe vorgesehen. Die Schleuse 54 weist einen Feststoff-Pufferspeicher 56 und ein zwischen dem zweiten Prozessbehälter 4 und dem Feststoff-Pufferspeicher 56 vorgesehenes Absperrorgan 55 auf. Bestandteil der Schleuse 54 ist außerdem das Absperrorgan 52 des Feststoff-Rückführzulaufs 18.
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Wie in 2 gezeigt ist, kann anstelle der Feststoff-Rückführpumpe 5 eine Schleuse Verwendung finden, die aus den Absperrorganen 55 und 52 sowie dem Feststoff-Pufferbehälter 56 besteht. Dieser Pufferbehälter 56 sitzt dabei über dem ersten Prozessbehälter 1 und kann auch als Rohrleitung ausgeführt sein. Durch Öffnen des oberen Absperrorgans 55 fallen aufgrund der Schwerkraft die sich am Boden des zweiten Prozessbehälters 4 befindlichen Feststoffe in den Feststoff-Pufferspeicher 56. Danach wird das oberhalb befindliche Absperrorgan 55 wieder geschlossen und das unterhalb des Pufferspeichers 56 vorgesehene Absperrorgan 52 wird geöffnet, so dass die im Pufferspeicher 56 enthaltenen Feststoffe aufgrund der Schwerkraft in den ersten Prozessbehälter 1 fallen können. Wenn der Pufferspeicher 56 geleert worden ist, wird auch das unterhalb des Pufferspeichers 56 befindliche Absperrorgan 52 wieder geschlossen. Auf diese Weise ist ein diskontinuierliches Umwälzen der Feststoffe möglich.
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3 zeigt schließlich eine dritte alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 300 zur Extraktion von Aromastoffen aus pflanzlichen Aromaträgern in eine Brauflüssigkeit. Bauelemente, die mit denen der ersten beiden Ausführungsformen identisch sind, sind mit denselben Bezugszeichen wie in den 1 und 2 bezeichnet.
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In dieser Ausführungsform ist der als Feststoff-Abscheidevorrichtung ausgebildete zweite Prozessbehälter 4' im Inneren des ersten Prozessbehälters 1 in dessen oberem Abschnitt vorgesehen. Der als Feststoff-Abscheidvorrichtung ausgebildete zweite Prozessbehälter 4' kann beispielsweise in zylindrisches Spaltfilterelement oder zumindest eine Filterkerze sein, das beziehungsweise die die Feststoffe an ihrem Außenumfang zurückhält und nur die geklärte Brauflüssigkeit in den Innenraum des zweiten Prozessbehälters 4' eintreten lässt, von dem aus sie dann in die Leitung 46 abgeführt wird. Es können auch mehrere Filterkerzen vorgesehen sein, um die zur Aufnahme des Feststoffkuchens erforderliche Oberfläche bereitzustellen.
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Die in 3 gezeigte Ausführung, bei der der erste Prozessbehälter 1' den als Feststoff-Abscheidevorrichtung ausgebildeten zweiten Prozessbehälter 4' aufnimmt, verfügt beispielsweise über einen Volumenabschnitt im unteren Bereich, wo die festen Aromaträger 3 vorgelegt werden, und einen darüberliegenden Volumenabschnitt, in dem sich geeignete Filterelemente, wie zum Beispiel zylindrische Spaltfilterelemente, befinden, die die Wandung des zweiten Prozessbehälters 4' bilden oder in ihr vorgesehen sind. In dieser Ausführung ist besonders vorteilhaft, dass die ausgewaschenen Feststoffe nach der Extraktion in dem unteren Volumenabschnitt einfach gesammelt und ausgetragen werden können.
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Für eine kontinuierliche Extraktion von Bitter- und Aromastoffen können die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren kontinuierlich betrieben werden, so dass sich anstelle des Chargenbehälters 6 an Leitung 70 ein Zulauf und an Leitung 46 ein Rücklauf befindet.
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Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- erster Prozessbehälter
- 2
- Aromaträger
- 3
- Brauflüssigkeit
- 4, 4'
- zweiter Prozessbehälter
- 5
- Feststoff-Rückführpumpe
- 6
- Chargenbehälter
- 7
- Spülpumpe
- 10
- Zulauf
- 11
- Absperrorgan
- 12
- Auslauf
- 13
- Absperrorgan
- 14
- Einfüllöffnung
- 15
- Umwälzleitung
- 16
- Restauslauföffnung
- 16'
- Entleerungsleitung
- 17, 17'
- Absperrorgan
- 18
- Feststoffeinlass
- 19
- Inertgasanschluss
- 19'
- Absperrorgan
- 20
- Zulauf
- 40
- Zulauf
- 42
- Feststoffauslauf
- 44
- Auslauf
- 46
- Ablaufleitung
- 47
- Absperrorgan
- 48
- Entlüftungs-Absperrorgan
- 49
- Entlüftungsöffnung
- 50
- Feststoff-Rückführleitung
- 52
- Absperrorgan
- 54
- Schleuse
- 55
- Absperrorgan
- 56
- Feststoff-Pufferspeicher
- 60
- Einlass
- 62
- Auslauf
- 63
- Absperrorgan
- 70
- Spülleitung
- 72
- Zuführleitung
- 74
- Restentleerungsleitung
- 100
- Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen (Aromahopfungsanlage)
- 200
- Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen (Aromahopfungsanlage)
- 300
- Vorrichtung zur Extraktion von Aromastoffen (Aromahopfungsanlage)