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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugsitzanordnung, welche einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne und einem eine Sitzfläche bildenden Sitzpolster umfasst. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Fahrzeugsitzanordnung und ein Verfahren zum Schützen eines Fahrzeuginsassen auf einem Fahrzeugsitz.
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Aus der
EP 2 144 787 B1 sind eine Fahrzeugsitzanordnung und ein Verfahren zum Schützen eines Fahrzeuginsassen bekannt. Die Fahrzeugsitzanordnung umfasst einen Fahrzeugsitz, mindestens einen an dem Fahrzeugsitz angeordnetes, zum Schutz eines auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen aufblasbares Element, Mittel zum Aufblasen des aufblasbaren Elementes, die dasselbe in Abhängigkeit von einem Steuersignal, das eine Kollision des Kraftfahrzeuges oder eine sich anbahnende Kollision des Kraftfahrzeuges mit einem Objekt signalisiert, aufblasen. Die Fahrzeugsitzanordnung ist derart in dem Kraftfahrzeug angeordnet und das aufblasbare Element ist derart ausgebildet und in oder an einer Seitenwange einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes angeordnet, dass es während es als Reaktion auf das Steuersignal aufgeblasen wird, auf den Oberkörper des Fahrzeuginsassen einen Impuls ausübt. Dadurch wird der gesamte Fahrzeuginsasse von einem Kollisionsabschnitt des Fahrzeuges, der mit dem Objekt kollidiert oder kollidieren wird, weg verschoben oder die Thoraxregion des Oberkörpers des Fahrzeuginsassen führt eine Kippbewegung von dem Kollisionsabschnitt weg aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Fahrzeugsitzanordnung und ein verbessertes Verfahren zum Schützen eines Fahrzeuginsassen anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Fahrzeugsitzanordnung durch die in Anspruch 1, hinsichtlich des Fahrzeuges durch die in Anspruch 8 und hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Fahrzeugsitzanordnung umfasst einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne und einem eine Sitzfläche bildenden Sitzpolster. Erfindungsgemäß ist in dem Sitzpolster und/oder an einem Fahrzeugbauteil neben und/oder unterhalb des Sitzpolsters ein Mechanismus zum abschnittsweisen Anheben des Sitzpolsters angeordnet, wobei der Mechanismus bei einer erfassten Kollision des Fahrzeuges mittels eines erzeugten Steuersignals einer Steuereinheit derart ansteuerbar ist, dass das Sitzpolster zumindest abschnittsweise zwischen einem Fahrzeuginsassen und dem Fahrzeugstrukturbauteil anhebbar ist und/oder dass der Mechanismus derart ausgebildet ist, dass der Mechanismus mit einem Fahrzeugstrukturbauteil gekoppelt ist, wobei der Mechanismus durch Deformation des Fahrzeugstrukturbauteiles das Sitzpolster zumindest abschnittsweise zwischen einem Fahrzeuginsassen und dem Fahrzeugstrukturbauteil anhebt.
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Mittels des durch den Mechanismus bei einer Kollision, insbesondere einer Seitenkollision, zwischen dem Fahrzeuginsassen und dem Fahrzeugstrukturbauteil angehobenen Sitzpolsters ist ein Insassenschutz erhöht, da der Fahrzeuginsasse einer geringere Belastung erfährt, als wenn das Sitzpolster nicht angehoben ist.
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Zur Sicherstellung des Insassenschutzes ist es nicht, wie bei einem Seitenairbag erforderlich, zu überprüfen, in welcher Position sich der Fahrzeuginsasse in Bezug auf das Sitzpolster befindet.
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Die Anordnung eines solchen Mechanismus erfordert im Wesentlichen keine strukturbedingten Änderungen an der Fahrzeugsitzanordnung, wobei ein Verschieben des Fahrzeugsitzes sowie ein Umklappen der Rückenlehne ungehindert möglich sind.
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Zudem kann eine Formgebung des Sitzpolster hinsichtlich Design und Komfort vergleichsweise frei gewählt werden.
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Bevorzugt ist der Mechanismus in einem dem Fahrzeugstrukturbauteil zugewandten Seitenbereich des Sitzpolsters angeordnet, so dass der Mechanismus den Seitenbereich des Sitzpolsters anhebt. Der Seitenbereich ist bei einer Kollision des Fahrzeuges anhebbar, so dass ein Kontakt, insbesondere des Beckenbereiches, des Fahrzeuginsassen mit dem Fahrzeugstrukturbauteil, beispielsweise einer Fahrzeugtür, zumindest abgeschwächt erfolgt, wodurch die kollisionsbedingte Belastung des Fahrzeuginsassen zumindest verringert ist.
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In einer möglichen Ausführungsform umfasst der Mechanismus zumindest einen aufblasbaren mit einem ansteuerbaren pyrotechnisch auslösbaren Gasgenerator und/oder mit einem ansteuerbaren Druckspeicher gekoppelten Gewebesack. Der zumindest eine Gewebesack ist bei detektierter Kollision mit einem Gas und/oder einem anderen geeigneten Fluid beaufschlagbar. Der zumindest eine Gewebesack entfaltet sich durch das Befüllen mit dem Fluid, wodurch das Sitzpolster abschnittsweise anhebbar ist und sich bereichsweise zwischen dem Fahrzeuginsassen und dem Fahrzeugstrukturbauteil erstreckt.
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Alternativ oder zusätzlich umfasst der Mechanismus zumindest ein ansteuerbares vorgespanntes Federelement und/oder zumindest eine ansteuerbare Gasdruckfeder, mittels dessen bzw. der und/oder mittels derer der Seitenbereich des Sitzpolsters zum Schutz des Fahrzeuginsassen anhebbar ist.
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In einer weiteren möglichen Ausführungsform umfasst der Mechanismus zusätzlich oder alternativ zumindest einen mit zumindest einem Aufstellelement gekoppelten und ansteuerbaren Elektromotor. Der zumindest eine Elektromotor ist bei erfasster Kollision ansteuerbar, so dass das zumindest eine Aufstellelement derart positionierbar ist, dass der Seitenbereich des Sitzpolsters anhebbar ist und zumindest bereichsweise zwischen dem Fahrzeuginsassen und dem Fahrzeugstrukturbauteil angeordnet ist.
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Wiederum alternativ oder zusätzlich umfasst der Mechanismus zumindest eine Faltstruktur, die durch Deformation des Fahrzeugstrukturbauteiles zumindest den Seitenbereich des Sitzpolsters anhebt. Bei diesem Mechanismus ist keine Ansteuerung durch ein von der Steuereinheit, insbesondere einem Airbagsteuergerät, erzeugtes Steuersignal erforderlich. Ein Aufwand zur Anordnung des Mechanismus ist verhältnismäßig gering, wodurch diese Lösung eine vergleichsweise kostengünstige Alternative darstellt.
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Es ist auch eine Aktivierung durch Biegen oder Brechen vorstellbar. Brechen hätte einen Montagevorteil, da die Handhabung einfacher ist. Bei Belastung würde die Struktur brechen und sich aufstellen.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass der Mechanismus zumindest zwei Formteile umfasst, die durch Deformation des Fahrzeugstrukturbauteiles aufeinander anordbar sind, dass zumindest der Seitenbereich des Sitzpolsters anhebbar ist. Durch das Aufeinanderanordnen nimmt die Höhe des mittels der Formteile gebildeten Mechanismus zu, wodurch der Seitenbereich des Sitzpolsters anhebbar ist.
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Weithin betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Fahrzeugsitzanordnung, die einen Mechanismus zum abschnittsweisen Anheben des Sitzpolsters umfasst.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Schützen eines Fahrzeuginsassen auf einem Fahrzeugsitz, welcher eine Rückenlehne und ein eine Sitzfläche bildendes Sitzpolster umfasst. Erfindungsgemäß wird das Sitzpolster bei einer erfassten Kollision des Fahrzeuges mittels eines Mechanismus zumindest auf einer der Kollision zugewandten Fahrzeugseite zumindest abschnittsweise zwischen einem Fahrzeuginsassen und dem Fahrzeugstrukturbauteil angehoben.
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Mittels des abschnittsweisen Anhebens des Sitzpolsters, insbesondere eines Seitenbereiches, wird der Insassenschutz erhöht, da eine kollisionsbedingte Belastung des Fahrzeuginsassen mittels des abschnittsweise angehobenen Sitzpolsters verringert wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1a schematisch einen Fahrzeuginsassen auf einem Fahrzeugsitz vor Eintritt einer Kollision,
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1b schematisch den Fahrzeuginsassen auf dem Fahrzeugsitz während der Kollision,
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1c schematisch den Fahrzeuginsassen auf dem Fahrzeugsitz nach der Kollision,
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2a schematisch einen Fahrzeuginsassen auf einem Fahrzeugsitz mit einem Mechanismus zum abschnittsweisen Anheben eines Sitzpolsters vor Eintritt einer Kollision,
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2b schematisch den Fahrzeuginsassen auf dem Fahrzeugsitz mit dem Mechanismus beim Kollisionseintritt,
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2c schematisch den Fahrzeuginsassen auf dem Fahrzeugsitz mit dem Mechanismus nach der Kollision,
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3 schematisch eine erste Ausführungsform eines ansteuerbaren Mechanismus in einer Wirkstellung,
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4 schematisch eine zweite Ausführungsform des ansteuerbaren Mechanismus in einer Wirkstellung,
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5 schematisch eine dritte Ausführungsform des ansteuerbaren Mechanismus in einer Wirkstellung,
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6a schematisch eine erste Ausführungsform eines nicht ansteuerbaren Mechanismus zum abschnittsweisen Anheben des Sitzpolsters in einem Ausgangszustand,
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6b schematisch dem Mechanismus in der ersten Ausführungsform in einer Wirkstellung,
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7a schematisch eine zweite Ausführungsform des nicht ansteuerbaren Mechanismus zum abschnittsweisen Anheben des Sitzpolsters in einem Ausgangszustand und
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7b schematisch dem Mechanismus in der zweiten Ausführungsform in einer Wirkstellung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1a bis 1c zeigen einen zeitlichen Ablauf in Bezug auf einen Fahrzeuginsassen 1 auf einem eine Sitzfläche bildenden Sitzpolsters 2 eines Fahrzeugsitzes. Dabei ist der Fahrzeuginsasse 1 in 1a vor einem Eintritt einer Kollision, in 1b zu einem Kollisionseintritt und in 1c nach der Kollision dargestellt.
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Der Fahrzeuginsasse 1 sitzt auf einem in Fahrtrichtung rechten Sitzpolster 2 einer Rücksitzbank oder auf einem Sitzpolster 2 eines Beifahrersitzes, wobei sich seitlich zu dem Fahrzeuginsassen 1 ein Fahrzeugstrukturbauteil 3, beispielsweise eine Fahrzeugtür, befindet. Ein Einsatz im Fahrersitz ist ebenfalls denkbar.
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Vor dem Eintritt der Kollision ist das Fahrzeugstrukturbauteil 3 zu dem Fahrzeuginsassen 1 beabstandet. Das Fahrzeug kollidiert seitlich mit einem Objekt, wobei die dem Fahrzeuginsassen 1 zugewandte Fahrzeugseite betroffen ist.
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Aufgrund der Kollision verformt sich das Fahrzeugstrukturbauteil 3 in Richtung des Fahrzeuginsassen 1, so dass dieser mit dem Fahrzeugstrukturbauteil kontaktiert, wie in der 1c näher dargestellt ist. Durch den Kontakt zwischen Fahrzeuginsassen 1 und Fahrzeugstrukturbauteil 3 wird der Fahrzeuginsasse 1 vergleichsweise stark belastet, wobei das Risiko von Verletzungen verhältnismäßig hoch ist.
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Um den Insassenschutz für einen Fahrzeuginsassen 1 im Bereich einer der Kollision zugewandten Fahrzeugseite zu erhöhen und dadurch eine kollisionsbedingte Belastung des Fahrzeuginsassen 1 zumindest zu verringern, ist vorgesehen, einen Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2 anzuheben, wie in 2c gezeigt ist.
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Die 2a bis 2c zeigen einen zeitlichen Ablauf hinsichtlich des Fahrzeuginsassen 1 mit erhöhtem Insassenschutz. 2a zeigt dabei den Fahrzeuginsassen 1 und das Fahrzeugstrukturbauteil 3 vor Eintritt der Kollision, 2b den Fahrzeuginsassen 1 und das Fahrzeugstrukturbauteil 3 zum Kollisionseintritt und 2c den Fahrzeuginsassen 1 nach der Kollision.
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Zur Erhöhung des Insassenschutzes ist unterhalb des Seitenbereiches 2.1 des Sitzpolsters 2 ein Mechanismus 4 angeordnet. Der Mechanismus 4 ist derart ausgebildet, dass dieser den Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2 bei erfasster Kollision anhebt.
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Dabei wird der Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2 derart angehoben, dass sich der Seitenbereich 2.1 zwischen dem Fahrzeuginsassen 1, insbesondere zwischen dessen Beckenbereich, und dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 erstreckt, wie 2c zeigt.
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Mittels des angehobenen Seitenbereiches 2.1 ist eine kollisionsbedingte Belastung des Fahrzeuginsassen 1 aufgrund des Kontaktes mit dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 zumindest verringert, wodurch gleichzeitig ein Verletzungsrisiko des Fahrzeuginsassen 1 verringert werden kann.
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In den 3 bis 5 sind verschiedene Ausführungsformen eines ansteuerbaren Mechanismus 4 zum abschnittsweisen Anheben des Seitenbereiches 2.1 des Sitzpolsters 2 auf einer der Kollision zugewandten Fahrzeugseite dargestellt.
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3 zeigt eine erste Ausführungsform des Mechanismus 4. Bei dieser Ausführungsform umfasst der Mechanismus 4 einen Gewebesack G, der zwischen dem Seitenbereich 2.1 und einem Fahrzeugbauteil 5, insbesondere einem Rohbauteil, angeordnet ist. Dabei ist der Mechanismus an dem Fahrzeugbauteil 5 befestigt.
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Der Gewebesack G als Bestandteil des Mechanismus 4 kann rollenförmig ausgebildet sein und ist strömungstechnisch beispielsweise mit einem nicht näher dargestellten pyrotechnisch auslösbaren Gasgenerator und/oder einem Druckspeicher gekoppelt, wobei der Gasgenerator und/oder der Druckspeicher mit einem Airbagsteuergerät verbunden sind bzw. ist.
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Wird mittels einer Kollisionssensorik des Fahrzeuges eine Kollision, d. h. eine Seitenkollision, erfasst, werden die erfassten Signale dem Airbagsteuergerät zugeführt, wobei die Kollisionssensorik Bestandteil des Airbagsteuergerätes sein kann. Überschreiten die erfassten Signale einen vorgegebenen Schwellwert in Bezug auf eine Kollisionsschwere, erzeugt das Airbagsteuergerät ein Steuersignal, welches dem Gasgenerator und/oder dem Druckspeicher zur Auslösung zugeführt wird.
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Der Gasgenerator und/oder der Druckspeicher werden bzw. wird ausgelöst, so dass der Gewebesack G mit einem Gas und/oder einem Fluid beaufschlagt wird, wodurch sich der Gewebesack G entfaltet und somit von unten einen Druck auf den Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2 ausübt. Der Gewebesack G positioniert sich durch die Entfaltung in seine Wirkstellung, wodurch der Seitenbereich 2.1 angehoben wird und sich zwischen dem Fahrzeuginsassen 1 und einem in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht dargestellten Fahrzeugstrukturbauteil 3 erstreckt.
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4 zeigt eine zweite Ausführungsform des Mechanismus 4 zum Anheben des Seitenbereiches 2.1 des Sitzpolsters 2 bei einer erfassten Seitenkollision des Fahrzeuges, wobei der Mechanismus in seiner Wirkstellung dargestellt ist.
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In der zweiten Ausführungsform umfasst der Mechanismus 4 ein Federelement F, welches im Ausgangszustand vorgespannt ist. Alternativ oder zusätzlich zu dem Federelement F kann eine Gasdruckfeder als Bestandteil des Mechanismus 4 vorgesehen sein.
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Das Federelement F kann beispielsweise mit einem Elektromagneten verbunden sein, welcher bestromt wird, dadurch ein Magnetfeld aufbaut, mittels dessen das Federelement F in dem Ausgangszustand gehalten wird.
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Wird eine Kollision des Fahrzeuges erfasst und überschreitet die Kollisionsschwere den vorgegebenen Schwellwert, erzeugt das Airbagsteuergerät ein Steuersignal, welches dem Elektromagneten zuführbar ist, so dass eine Bestromung desselben unterbrochen wird. Durch die Unterbrechung der Stromzufuhr wird das Federelement F nicht mehr in dem Ausgangszustand gehalten, entspannt sich und wird in die Wirkstellung positioniert, so dass der Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2 angehoben wird. Dabei wird der Seitenbereich 2.1 mittels des Federelementes F derart angehoben, dass sich der Seitenbereich 2.1 zum Schutz des Fahrzeuginsassen 1 zumindest bereichsweise zwischen diesem und dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 erstreckt.
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Zur Fixierung des Federelementes F als Bestandteil des Mechanismus 4 in seinem Ausgangszustand kann zusätzlich oder alternativ auch ein anderes geeignetes ansteuerbares Element, beispielsweise ein ansteuerbarer Motor, mittels dessen ein Fixierelement bewegbar ist, vorgesehen sein.
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In einer in 5 näher dargestellten dritten Ausführungsform umfasst der Mechanismus 4 einen ansteuerbaren Elektromotor E, dessen Rotor mit einem Aufstellelement A gekoppelt ist.
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Im Kollisionsfall wird der Elektromotor E als Bestandteil des Mechanismus angesteuert, wodurch sich der Rotor dreht und dadurch das Aufstellelement A in seine Wirkstellung positioniert wird. Dabei ist das Aufstellelement A derart mit dem Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2 gekoppelt, dass das Aufstellelement A eine Schwenkbewegung durchführt, wodurch der Seitenbereich 2.1 angehoben wird.
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Die 6a und 6b zeigen eine erste Ausführungsform eines nicht ansteuerbaren Mechanismus 4, mittels dessen der Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2 bei einer diese Fahrzeugseite betreffenden Kollision angehoben wird. In 6a ist der Mechanismus 4 in dem Ausgangszustand und in 6b in der Wirkstellung gezeigt.
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Zum Anheben des Seitenbereiches 2.1 ist der Mechanismus 4 mit dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 gekoppelt. Der Mechanismus 4 ist derart ausgebildet, dass dieser durch Deformation des Fahrzeugstrukturbauteiles 3 den Seitenbereich 2.1 zwischen dem Fahrzeuginsassen 1 und dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 anhebt.
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In der ersten Ausführungsform des nicht ansteuerbaren Mechanismus 4 ist dieser als eine Faltstruktur FS mit zwei relativ zueinander bewegbaren Faltelementen F1, F2 ausgebildet.
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Ein erstes Faltelement F1 ist dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 zugewandt an dem Fahrzeugbauteil 5 schwenkbar befestigt, wobei eine Schwenkachse in Richtung der Fahrzeuglängsachse verläuft. Dabei ist das erste Faltelement F1, wie oben beschrieben, mit dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 gekoppelt.
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In einem gegenüberliegenden Bereich des ersten Faltelementes F1 ist ein zweites Faltelement F2 schwenkbar befestigt, wobei eine Schwenkachse ebenfalls in Richtung der Fahrzeuglängsachse verläuft. Ein gegenüberliegender Bereich des zweiten Faltelementes F2 ist schwenkbar an dem Fahrzeugbauteil 5 befestigt. Vorzugsweise sind die beiden Faltelemente F1, F2 plattenförmig ausgebildet und erstrecken sich im Wesentlichen über die in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Länge des Seitenbereiches 2.1.
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Kollidiert das Fahrzeug im Bereich des Fahrzeugstrukturbauteiles 3 mit einem Objekt, so dass sich das Fahrzeugstrukturbauteil 3 in Richtung Fahrzeuginnenraum verformt, stellen sich das erste Faltelement F1 und das an diesem schwenkbar befestigte zweite Faltelement F2 auf, so dass der Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2, wie in 6b dargestellt ist, angehoben wird und sich zum Schutz des Fahrzeuginsassen 1 zwischen diesem und dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 erstreckt.
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Die 7a und 7b zeigen eine zweite Ausführungsform eines nicht ansteuerbaren Mechanismus 4 zum Anheben des Seitenbereiches 2.1 des Sitzpolsters 2 bei einer Kollision des Fahrzeuges an dieser Fahrzeugseite.
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Der Mechanismus 4 umfasst zwei keilförmige Formteile FT1, FT2 die sich bei einer Deformation des Fahrzeugstrukturbauteiles 3 übereinander schieben. 6a zeigt einen Ausgangszustand und 6b eine Wirkstellung des mittels der beiden Formteile FT1, FT2 gebildeten Mechanismus 4.
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In dem Ausgangszustand sind die beiden Formteile FT1, FT2 abschnittsweise aufeinander angeordnet, wobei ein erstes Formteil FT1 unterhalb des Seitenbereiches 2.1 an dem Fahrzeugbauteil 5 befestigt ist.
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Bei kollisionsbedingtem Verformen des Fahrzeugstrukturbauteiles 3 kontaktiert dieses mit einem zweiten Formteil FT2 und schiebt dieses auf das erste Formteil FT1, wodurch der Seitenbereich 2.1 des Sitzpolsters 2 angehoben wird und sich zwischen dem Fahrzeugstrukturbauteil 3 und dem Fahrzeuginsassen 1 erstreckt.
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Mittels eines solchen Mechanismus 4, ob auf Ansteuerung und/oder Deformation des Fahrzeugstrukturbauteiles 3 basierend, ist der Insassenschutz des auf dem Sitzpolster 2 sitzenden Fahrzeuginsassen 1 verbessert. Insbesondere resultiert die Verbesserung aus einem Schutz des Beckenbereiches 1.1 des Fahrzeuginsassen 1 vor dem intrudierenden Fahrzeugstrukturbauteil 3, welches ein Rohbauteil oder ein Verkleidungsteil sein kann.
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Der Fahrzeuginsasse 1 wird mittels des angehobenen Seitenbereiches 2.1 des Sitzpolsters 2 verbessert im Fahrzeugsitz zurückgehalten, wodurch der Fahrzeuginsasse 1 bei einem Anprall an das Fahrzeugstrukturbauteil 3 weniger belastet wird.
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Zur Sicherstellung des Insassenschutzes mittels des anhebbaren Seitenbereiches 2.1 des Sitzpolsters 2 bei einer Seitenkollision ist es nicht erforderlich, eine Position des Fahrzeuginsassen 1 relativ zu dem Seitenbereich 2.1 zu ermitteln.
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Eine nicht dargestellte Rückenlehne des Fahrzeugsitzes, insbesondere bei im Fondbereich angeordnetem Fahrzeugsitz, ist trotz des angeordneten Mechanismus 4 zum Insassenschutz umklappbar, wobei es ohne großen Aufwand möglich ist, den Mechanismus 4 in einen Fahrzeugrohbau, also das Fahrzeugbauteil 5, zu integrieren.
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Insbesondere ist die Integration und/oder Anordnung des Mechanismus 4 ohne großen Aufwand möglich, da dieser vergleichsweise klein und leicht ausgebildet ist, wobei der Mechanismus 4 eine verhältnismäßig kostengünstige Lösung zur Verbesserung des Insassenschutzes im darstellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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