-
Hintergrund der Erfindung
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine automatische Vorrichtung zur Einstellung der Dicke der Spritzgussform einer Spritzgießmaschine, die die Dicke der Spritzgussform in der Spritzgießmaschine automatisch einzustellen vermag.
-
2. Beschreibung des Standes der Technik
-
Um mit Hilfe einer Spritzgießmaschine ein gutes Produkt zu erzielen, ist es erforderlich, die Schließkraft auf einem vorgegebenen Wert zu halten. Eine in der Spritzgießmaschine aufgespannte Spritzgussform wird in einem Zustand verwendet, in dem die Spritzgussform erwärmt und deren Temperatur erhöht ist. Die Erhöhung der Temperatur führt zu einer thermischen Ausdehnung der Spritzgussform. Daher muss der thermischen Ausdehnung der Spritzgussform beim Einstellen der Schließkraft Beachtung geschenkt werden.
-
Die
japanische offengelegte Patentanmeldung Nr. 4-103311 offenbart eine Technik zum Messen bzw. Erfassen und Speichern einer Temperatur der Spritzgussform während der Zeit der Einstellung der Dicke, die bei einer niedrigen Umgebungstemperatur beim Einstellen der Schließkraft ausgeführt wird, das Erfassen der Temperatur der Spritzgussform in jedem Spritzgießzyklus nach dem Beginn des Spritzgießzyklus, das Vergleichen der Temperatur mit der Temperatur der Spritzgussform zu einem früheren Zeitpunkt für die Einstellung der Dicke der Spritzgussform und, wenn die Differenz größer als oder gleich einem vorgegebenen Wert ist, das Fortsetzen des Spritzgießzyklus nach dem erneuten Ausführen der Einstellung der Dicke der Spritzgussform.
-
Das Problem der in der
japanischen offengelegten Patentanmeldung Nr. 4-103311 beschriebenen Technik ist das, dass in einem Spritzgießzyklus, wenn die Differenz zwischen der gemessenen Temperatur der Spritzgussform und der Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt der Einstellung der Dicke der Spritzgussform größer ist als oder gleich ist wie ein vorgegebener Wert, trotz der Vornahme der Einstellung der Dicke der Spritzgussform bei einer niedrigen Umgebungstemperatur die Einstellung der Dicke der Spritzgussform erneut vorgenommen wird, was viel Zeit zur Vornahme der Einstellung erfordert und zu einer erhöhten Ausfallzeit der Anlage und somit zu einer verringerten Produktivität führt.
-
Darüber hinaus besteht ein weiteres Problem darin, dass, da die Einstellung der Dicke der Spritzgussform vorgenommen wird, nachdem der Spritzgusszyklus ausgeführt worden ist, die Einstellung der Position der hinteren Stirnplatte nachdem das Schließen ausgeführt ist, einmal in einem Zustand vorgenommen wird, in dem sich die Spritzgussform aufgrund eines Anstiegs der Temperatur thermisch ausgedehnt hat und somit in einem Zustand, bevor die Position der hinteren Stirnplatte eingestellt ist, eine besonders hohe Schließkraft auf die Spritzgussform ausgeübt wird und eine sehr große Belastung der Spritzgießmaschine erfolgt, die die Lebensdauer der Maschine signifikant verringert.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Folglich ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung eine automatische Einrichtung zum Einstellen der Dicke der Spritzgussform in einer Spritzgießmaschine zu schaffen, die die zum vornehmen des Einstellens der Dicke der Spritzgussform erforderliche Zeit dadurch verringert, dass der Betrag der thermischen Ausdehnung der Spritzgussform aus eingegebenen Spritzgießbedingungen errechnet wird und dass die Position der hinteren Stirnplatte, die zur Zeit des Aufspannens der Spritzgussform eingestellt wurde, dann kompensiert bzw. angeglichen wird, um dadurch die Lebensdauer der Maschine davor zu bewahren, als Ergebnis einer auf die Spritzgießmaschine ausgeübten übermäßigen Belastung verkürzt zu werden.
-
In einer Einstellvorrichtung für die Dicke der Spritzgussform in einer Spritzgießmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst die Spritzgießmaschine:
eine feste Aufspannplatte, an der die feste Formhälfte angebracht ist,
eine hintere Stirnplatte, die mit der festen Aufspannplatte über eine Vielzahl von Führungsholmen verbunden ist,
eine Schließeinheit, die an der hinteren Stirnplatte vorgesehen ist, und
eine bewegliche Aufspannplatte, die so angeordnet ist, dass sie auf den Führungsholmen mit Hilfe der Schließeinheit nach vorn und nach hinten bewegt werden kann, und an der die bewegliche Formhälfte angebracht ist, und
die Einstellvorrichtung für die Dicke der Spritzgussform, die die Einstellung der Dicke der Spritzgussform durch Einstellen eines Zwischenraums zwischen der festen Aufspannplatte und der hinteren Stirnplatte vornimmt und die aufweist:
eine Einstelleneinheit für die Temperatur der Spritzgussform, die eine Temperatur entweder der festen Formhälfte oder der beweglichen Formhälfte oder beider Hälften während des Spritzgießens voreinstellt,
eine Erfassungseinheit für die Temperatur der Spritzgussform, die die Temperatur entweder der festen Formhälfte oder der beweglichen Formhälfte oder beider Hälften während der Einstellung der Dicke der Spritzgussform erfasst,
eine Berechnungseinheit für eine Temperaturdifferenz, die die Differenz der Temperatur zwischen der durch die Einstelleneinheit für die Temperatur der Spritzgussform voreingestellten Temperatur und der von der Erfassungseinheit für die Temperatur der Spritzgussform erfassten Temperatur berechnet,
eine Recheneinheit für den Betrag der thermischen Ausdehnung der Spritzgussform, die die Beträge der thermischen Ausdehnung der festen Formhälfte und der beweglichen Formhälfte aus der Temperaturdifferenz errechnet,
eine Bestimmungseinheit für die Position der hinteren Stirnplatte, die eine Position der hinteren Stirnplatte bestimmt, in der bei Umgebungstemperatur zum Zeitpunkt der Einstellung der Dicke der Spritzgussform eine vorgegebene Zuhaltekraft erzeugt werden kann,
eine Kompensationseinheit für die Position der hinteren Stirnplatte die eine kompensierte Position der hinteren Stirnplatte durch Hinzuaddieren der Beträge der thermischen Ausdehnung der festen Hälfte und der bewegten Formhälfte zu der gerade bestimmten Position der hinteren Stirnplatte, bestimmt und
eine Einheit zum Bewegen der hinteren Stirnplatte, die die hintere Stirnplatte in die so bestimmte kompensierte Position der hinteren Stirnplatte bewegt.
-
Die Erfassungseinheit zum Bestimmen der Temperatur der Spritzgussform kann als die Temperatur der Spritzgussform entweder eine Temperatur der Spritzgussform, die durch ein Messinstrument für die Temperatur der Spritzgussform gemessen wird, oder eine Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt der Einstellung der Dicke der Spritzgussform oder die von einer Eingabeeinrichtung eingegebene Temperatur der Spritzgussform oder eine in einer Speichereinrichtung zuvor gespeicherten Umgebungstemperatur oder eine durch ein Messinstrument für eine Umgebungstemperatur gemessene Umgebungstemperatur erfassen.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es möglich, den Betrag der thermischen Ausdehnung der Spritzgussform zu berechnen, von der erwartet wird, dass sie sich bei Beendigung eines Temperaturanstiegs von den eingegebenen Spritzgießbedingungen eingestellt hat, und die Position der hinteren Stirnplatte, die zum Zeitpunkt des Aufspannens der Spritzgussform eingestellt wurde, zu kompensieren bzw. auszugleichen. Die Folge ist, dass die Position der hinteren Stirnplatte so eingestellt wird, dass eine geforderte Zuhaltekraft bei der Beendigung des Temperaturanstiegs der Spritzgussform erzeugt werden kann, was den Umstand des Einstellens der Position der hinteren Stirnplatte vermeidet, der nach Beendigung des Temperaturanstiegs der Spritzgussform bei einer bekannten Technik erforderlich war, was die für das Vornehmen des Einstellens erforderliche Zeit verringert und die Produktivität erhöht. Da keine Notwendigkeit zum Einstellen der Position der hinteren Stirnplatte nachdem das Schließen erfolgt ist, erforderlich ist, wird darüber hinaus keine übermäßige Zuhaltekraft zum Zeitpunkt des Zuhaltens erzeugt, was es möglich macht, dass keine übermäßige Kraft auf die Spritzgussform und die Spritzgießmaschine aufgebracht wird und dass eine Verringerung der Langlebigkeit bzw. Lebensdauer der Spritzgussform und der Spritzgießmaschine verhindert ist.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Diese und andere Ziele und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen deutlich, in denen
-
1 eine Darstellung ist, die den allgemeinen Aufbau der Spritzgießmaschine M zeigt, die mit einer Einstellvorrichtung für die Dicke der Spritzgussform gemäß der vorliegenden Erfindung ausgestattet ist;
-
2 ein Fließschaltbild ist, das den Arbeitsablauf der Einstellung der Dicke der Spritzgussform darstellt, die durch die Einstellvorrichtung für die Dicke der Spritzgussform der 1 vorgenommen wird;
-
3A bis 3C Darstellungen sind, die jeweils schematisch ein Teil einer Schließeinheit Mc der in 1 dargestellten Spritzgießmaschine M zeigen, und
-
3A und 3B Darstellungen sind, die jeweils schematisch einen Zustand zum Zeitpunkt des Einsetzens einer Spritzgussform in Einstellung der Position der hinteren Stirnplatte, wenn ein Einstellen der Dicke der Spritzgussform in der Spritzgießmaschine der 1 vorgenommen wird.
-
Ausführliche Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
-
Der allgemeine Aufbau eine Spritzgießmaschine M, die mit einer Einstellvorrichtung für die Dicke der Spritzgussform gemäß der vorliegenden Erfindung ausgestattet ist, wird nun unter Bezugnahme auf 1 näher beschrieben.
-
Die Spritzgießmaschine M hat eine Schließeinheit Mc und eine Spritzeinheit Mi auf einem nicht dargestellten Maschinenrahmen. Die Spritzeinheit Mi erhitzt und schmilzt das Kunstharzmaterial (Pellets) und spritzt das geschmolzene bzw. plastifizierte Kunstharz in die Kavität bzw. den Hohlraum einer Spritzgussform 40 ein. Die Schließeinheit Mc öffnet und schließt die Spritzgussform bzw. das Werkzeug 40 aus einer beweglichen Hälfte der Spritzgussform 40a (im folgenden kurz Formhälfte 40a) und einer festen Hälfte der Spritzgussform 40b (im folgenden kurz Formhälfte 40b) (führt ein Schließen der Spritzgussform, ein Zuhalten und ein Öffnen der Spritzgussform aus).
-
Zunächst wird die Spritzeinheit Mi beschrieben. Am vorderen Ende eines Spritzzylinders bzw. Plastizifierzylinders 1 ist eine Düse 2 vorgesehen. In den Spritzzylinder 1 reicht eine Schnecke 3. In der Schnecke 3 ist ein Drucksensor 5 für den Kunstharz mit einer Druckzelle oder dergleichen vorgesehen, die den Kunstharzdruck auf der Grundlage des auf die Schnecke 3 ausgeübten Drucks misst.
-
Die Schnecke 3 wird durch einen Schneckenantriebsmotor M2 über einen Transmissionstrieb 6 aus einer Riemenscheibe, einem Riemen oder dergleichen in Drehung versetzt. Ferner wird die Schnecke 3 mit einem Antriebsmotor M1 für das Vor- und Zurückbewegen über einen weiteren Transmissionstrieb 7 mit einem Wandler, der die Drehbewegung in eine Linearbewegung wandelt, wie zum Beispiel einer Riemenscheibe, einem Riemen und einem Kugelgewindetrieb oder dergleichen, in axialer Richtung der Schnecke 3 angetrieben. Im Übrigen bezeichnet das Bezugszeichen P1 einen Positions-/Drehzahldetektor, der die Position und die Drehzahl des Antriebsmotors M1 für das Vor- und Zurückbewegen der Schnecke 3 misst, und das Bezugszeichen P2 einen Positions-/Drehzahldetektor, der die Drehstellung und Drehzahl der Schnecke 3 um ihre Achse durch Messen der Position und der Drehzahl des Antriebsmotors M2 misst. Die durch die Positions-/Drehzahldirektoren erfassten Positionen und Drehzahlen werden an eine Steuervorrichtung 100 übertragen. Das Bezugszeichen 4 bezeichnet einen Aufgabetrichter, aus dem das Kunstharzmaterial (Pellets) in den Spritzzylinder 1 aufgegeben wird.
-
Als nächstes wird die Schließeinheit Mc beschrieben. Die Schließeinheit Mc umfasst einen Motor M3 für das Vor- und Zurückbewegen einer beweglichen Aufspannplatte, der eine bewegliche Aufspannplatte 30 vorwärts und rückwärts bewegt, einen Motor 4 für das Vor- und Zurückbewegen einer Auswerfers zum Antrieb eines Auswerfstifts für das Ausstoßen eines spritzgegossenen Formkörpers aus der Spritzgussform, eine bewegliche Aufspannplatte 30, vier Führungsholme 32, eine feste Aufspannplatte 33, ein Querhaupt 34, einen Auswerfmechanismus 35 und einen Kniehebelmechanismus 36.
-
Die hintere Stirnplatte 31 und die feste Aufspannplatte 33 sind miteinander durch Führungsholme (bzw. Zuganker) 32 verbunden und die bewegliche Aufspannplatte 30 ist derart angeordnet, dass sie durch die Führungsholme 32 geführt wird. Die bewegliche Formhälfte 40a wird auf die bewegliche Aufspannplatte 30 aufgespannt und die feste Formhälfte 40b wird auf die feste Aufspannplatte 33 aufgespannt. Ferner ist auf entweder der beweglichen Formhälfte 40a oder der festen Formhälfte 40b oder auf beiden ein als Thermoelement ausgebildeter Temperatursensor 42, der die Temperatur der Spritzgussform misst, angebracht.
-
Durch Bewegen des Querhaupts 34 in Vorwärtsrichtung oder in Rückwärtsrichtung ist es möglich, dass das Querhaupt 34, das mit der Kugelspindel eines Kugelgewindetriebs 38, die durch den Antriebsmotor M3 für das Vor- und Zurückbewegen der beweglichen Aufspannplatte angetrieben wird, verbunden ist, den Kniehebelmechanismus 36 betätigt. In diesem Fall wird, wenn das Querhaupt 34 vorwärts bewegt wird (in 1 nach rechts bewegt wird), die bewegliche Aufspannplatte 30 vorwärts bewegt und das Schließen der Spritzgussform ausgeführt. Dann wird eine Zuhaltekraft, die durch eine Vervielfältigung der durch den Motor M3 für das Vor- und Zurückbewegen der beweglichen Aufspannplatte erzeugten Kraft erzeugt wird, durch die Kniehebel-Verstärkung gewonnen und ein Zuhalten durch die Zuhaltekraft bewirkt.
-
In einem der vier Führungsholme 32 ist ein Sensor ist für die Zuhaltekraft 41 eingebaut. Der Sensor für die Zuhaltekraft 41 ist ein Sensor, der die Spannungen (hauptsächlich die Längung) der Führungsholme 32 misst. Die Zugspannung entsprechend der Zuhaltekraft wird auf die Führungsholme 32 während des Andrückens ausgeübt und der Führungsholm 32 längt sich etwas proportional zur Zuhaltekraft. Durch Messen des Betrags der Längung des Führungsholms 32 durch den Sensor für die Zuhaltekraft 41 ist es daher möglich, die aktuell auf die Spritzgussform 40 (die bewegliche Formhälfte 40a und die feste Formhälfte 40b) ausgeübte Zuhaltekraft zu kennen. Als ein Sensor für die Zuhaltekraft 41 kann zum Beispiel ein Dehnungsmesser eingesetzt werden.
-
An der hinteren Stirnplatte 31 ist ein Motor M5 zum Einstellen der Schließposition befestigt. Auf der Abtriebswelle des Motors M5 ist ein nicht dargestelltes Antriebszahnrad vorgesehen. Ein Kraftübertragungsteil wie zum Beispiel ein Zahnriemen ist über Zahnkränze von Zugholmmuttern und das oben erwähnte Antriebszahnrad gespannt. Wenn das Antriebszahnrad durch den Motor M5 zum Einstellen der Schließposition gedreht wird, werden daher auch die Zugholmmuttern, die mit einer Schraubverbindung in die Gewindeabschnitte 37 der Führungsholme 32 eingreifen, synchron gedreht. Dies ermöglicht es, die hintere Stirnplatte 31 um einen vorgegebenen Betrag nach vorn oder zurück durch Drehen des Motors M5 zum Einstellen der Schließposition um eine vorbestimmte Anzahl von Drehungen in eine vorgegebene Richtung zu bewegen.
-
Der Motor M5 für das Einstellen der Schließposition ist vorzugsweise ein Servomotor. Der Motor M5 zum Einstellen der Schließposition ist mit einem Positionsdetektor P5 zum Messen der Winkelstellung bzw. Drehposition ausgestattet. Das Messsignal der Winkelstellung des Motors M5 für das Einstellen der Schließposition, das durch den Positionsdetektor P5 gewonnen wurde, wird in die Steuervorrichtung 100 eingespeist.
-
Die Steuervorrichtung 100 der Spritzgießmaschine M ist so ausgebildet, dass ein Mikroprozessor für die numerische Steuerung, ein Mikroprozessor für eine Ablaufprogrammsteuerung und eine CPU für eine Servosteuerung und andere, die nicht dargestellt sind, in der Steuervorrichtung 100 vorgesehen sind.
-
Der Vorgang des Spritzgießens unter Verwendung der oben beschriebenen Spritzgießmaschine M wird nun beschrieben. Wenn der Motor M3 zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen der beweglichen Aufspannplatte in die normale Richtung gedreht wird, dreht sich die Antriebsspindel 38 des Kugelspindeltriebs in die normale Richtung, bewegt sich das Querhaupt 34, das in Gewindeeingriff mit der Spindel 38 des Kugelgewindetriebantriebs steht, nach vorne (in 1 nach rechts), wird der Kniehebelmechanismus 36 betätigt und bewegt sich die bewegliche Aufspannplatte 30 ebenfalls vorwärts.
-
Wenn die bewegliche Formhälfte 40a, die an der beweglichen Aufspannplatte 30 aufgespannt ist, in Kontakt mit der festen Formhälfte 40b (in einen losen Schließzustand der Spritzgussform) kommt, wird der Schließvorgang mit einem Zuhaltevorgang nach Ausführen einer Kompensation bzw. eines Ausgleichs der Position der hinteren Stirnplatte, wie es an späterer Stelle beschrieben wird, fortgesetzt. In dem Zuhaltevorgang wird durch weiteres Drehen des Motors M3 für das Vorwärts- und Zurückbewegen in der normalen Richtung durch den Kniehebelmechanismus 36 eine Anpress- bzw. Zuhaltekraft auf die Spritzgussform 40 aufgebracht. Durch Drehen des Servomotors M1 für das Vorwärts- und Rückwärtsbewegen der Schnecke, der in der Spritzgießmaschine Mi vorgesehen ist, bewegt sich die Schnecke 3 vorwärts in axialer Richtung von ihr und wird die in der Spritzgussform 40 ausgebildete Kavität mit dem geschmolzenen Kunstharz gefüllt.
-
Zum Ausführen des Öffnens der Spritzgussform wird der Motor M3 für das Vorwärts- und Rückwärtsbewegen in der entgegengesetzten Richtung angetriebenen. Daraufhin dreht sich die Kugelgewindespindel 38 des Kugelspindeltriebs in der entgegengesetzten Richtung, bewegt sich das Querhaupt 34 zurück, wird der Kniehebelmechanismus 36 in eine Richtung betätigt, in der sich der Kniehebelmechanismus 36 faltet und sich die bewegliche Aufspannplatte zur hinteren Stirnplatte 31 hin bewegt (sich nach rückwärts bewegt).
-
Nachdem der Öffnungsvorgang der Spritzgussform abgeschlossen ist, wird der Motor M4 zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen des Auswerfers, mit dem ein Auswerferstift für das Ausstoßen eines spritzgegossenen Formteils aus der beweglichen Formhälfte 40a vorbewegt wird, aktiviert. Als Folge hiervon ragt der Auswerferstift (der nicht dargestellt ist) aus der inneren Oberfläche der beweglichen Formhälfte 40a heraus und wird das spritzgegossene Formteil in der beweglichen Hälfte 40a aus der beweglichen Formhälfte 40a hinaus gestoßen bzw. ausgeworfen.
-
Die 3A bis 3C sind Darstellungen, die jeweils einen Teil der Schließeinheit Mc in der in 1 dargestellten Spritzgießmaschine M zeigen. Sie geben verschiedene Arbeitszustände der Schließeinheit Mc wieder. Die Positionen der Spritzgussform 40 (der beweglichen Formhälfte 40a und der festen Formhälfte 40b) der 3C entspricht der in 1 dargestellten Position der Spritzgussform 40. 3A stellt die Position der beweglichen Aufspannplatte 30 mit Bezug auf die feste Aufspannplatte 33 dar, wenn die Spritzgussform 40 eingesetzt wird. Es sei darauf hingewiesen, dass in den 3A bis 3C die Führungsholme 32 nicht dargestellt sind, um den Aufbau deutlich sichtbar zu machen.
-
Zum Einsetzen der Spritzgussform 40 wird der Zwischenraum zwischen der beweglichen Aufspannplatte 30 und der festen Aufspannplatte 33 größer gemacht als der Dicke der Spritzgussform 40 entspricht, damit die Spritzgussform 40 (die bewegliche Formhälfte 40a und die feste Formhälfte 40b) zwischen die bewegliche Aufspannplatte 30 und die feste Aufspannplatte 33 leicht eingesetzt werden kann. Die voreingestellte Zuhaltekraft ist durch die Position der hinteren Stirnplatte 31 (den Abstand zwischen der hinteren Stirnplatte 31 und der festen Aufspannplatte 33) gegeben. Um die Position der hinteren Stirnplatte 31 zum Erzielen der voreingestellten Zuhaltekraft bzw. Andrückkraft zu bestimmen, wird zunächst die bewegliche Aufspannplatte 30 nach hinten von der festen Aufspannplatte 33 weg um einen Bewegungsbetrag bewegt, der der voreingestellten Zuhaltekraft entspricht. Als nächstes wird die hintere Stirnplatte 31 durch Drehen des Motors M5 zum Einstellen der Schließposition in einem Zustand vorbewegt, in dem dessen Ausgangsdruck begrenzt ist. Anschließend, wenn die bewegliche Formhälfte 40a, die auf die bewegliche Aufspannplatte 30 aufgespannt ist, und die feste Formhälfte 40b, die auf die feste Aufspannplatte 33 aufgespannt ist, miteinander in Kontakt kommen, wird der Vortrieb der hinteren Stirnplatte 31 für die Bewegung der hinteren Stirnplatte nach vorne angehalten.
-
2 ist ein Fließschaltbild, das den Arbeitsablauf bei der Einstellung der Dicke der Spritzgussform zeigt, die durch die Einstellvorrichtung für die Dicke der Spritzgussform nach 1 ausgeführt wird. Nachfolgend ist der Arbeitsablauf in jedem einzelnen Schritt beschrieben.
-
Schritt SA1: Die feste Formhälfte 40b und die bewegliche Formhälfte 40a sind auf die feste Aufspannplatte 33 aufgespannt (siehe 3A).
-
Schritt SA2: Durch Bewegen der hinteren Stirnplatte 31 nach vorn, um die bewegliche Aufspannplatte 30 und die bewegliche Formhälfte 40a miteinander in Kontakt zu bringen, wird die bewegliche Formhälfte 40a an die bewegliche Aufspannplatte 30 heran gebracht (siehe 3B. Hier bezeichnet L die Dicke der Spritzgussform).
-
Schritt SA3: Die Temperatur der Spritzgussform wird zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform erfasst. Die Temperatur der Spritzgussform 40 wird mit Hilfe des Temperatursensors 42, der entweder an der beweglichen Formhälfte 40a oder der festen Formhälfte 40b oder jeweils an beiden angebracht ist, gemessen.
-
Schritt SA4: Die Temperatur der Spritzgussform wird zum Zeitpunkt bzw. während des Spritzgießens erhalten. Dabei wird die Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Spritzgießens, der in der Steuervorrichtung 100 gespeichert ist, ausgelesen.
-
Schritt SA5: Der Betrag der Kompensation ΔL wird auf der Grundlage der Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform, die im Schritt SA3 gewonnen wurde, und der Temperatur der Spritzgussform, die zum Zeitpunkt des Spritzgießens im Schritt SA4 erhalten wurde, bestimmt. Der Betrag der Kompensation ΔL wird vorzugsweise mit der folgenden Gleichung berechnet: ΔL = L × α × (T – T1)
-
Hier bezeichnet L die Dicke der Spritzgussform, ist α der lineare Ausdehnungskoeffizient, ist T die Temperatur der Spritzgussform während des Spritzgießens, das ist die Temperatur der Spritzgussform nach dem Ansteigen der Temperatur. T1 ist die Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform und ΔL bestimmt durch L, α, T und T1 ist die Zunahme der Dicke der Spritzgussform, von der erwartet wird, dass sie aufgrund der thermischen Ausdehnung der Spritzgussform erzeugt wird.
-
Schritt SA6: Die Position der hinteren Stirnplatte 31 wird eingestellt. Insbesondere wird die hintere Stirnplatte 31 um den Kompensationsbetrag ΔL von dem Zustand bzw. der Stellung, in der sich die bewegliche Stirnplatte 30 und die bewegliche Formhälfte 40a im Kontakt miteinander (3C) befinden, nach hinten bewegt.
-
Im Übrigen wird bei dieser Ausführungsform, um die Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform zu erhalten, die Temperatur der Spritzgussform durch einen Temperatursensor 42 gemessen, der sowohl an der beweglichen Formhälfte 40a als auch an der festen Formhälfte 40b angebracht ist. Andererseits kann die mit einem anderen Messgerät erhaltene Temperatur wie zum Beispiel die Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform, die in die Steuervorrichtung 100 der Spritzgießmaschine eingegeben worden ist, der Wert der zuvor in einem eingebauten, nicht dargestellten Speicher der Steuervorrichtung 100 der Spritzgießmaschine gespeichert wurde, und der Wert der Umgebungstemperatur, der durch ein Messinstrument für die Umgebungstemperatur gemessen wird, ebenfalls verwendet werden.
-
Bei dem oben erwähnten Einstellen der Dicke der Spritzgussform, wie es in 2 (und den 3A und 3B) dargestellt ist, werden die feste Formhälfte 40b und die bewegliche Formhälfte 40a auf die festen Aufspannplatte 33 (Schritt SA1, S 3A) und die bewegliche Aufspannplatte 30 aufgespannt und wird die hintere Stirnplatte 31 vorwärts bewegt, um die bewegliche Aufspannplatte 30 und die bewegliche Formhälfte 40a miteinander in Kontakt zu bringen, wodurch die bewegliche Formhälfte 40a an die bewegliche Aufspannplatte 30 (Schritt SA2, 3B) gebracht wird. Andererseits kann bei einem Einstellen der Dicke der Spritzgussform die bewegliche Formhälfte 40a zuvor auf die bewegliche Aufspannplatte 30 aufgespannt werden (und die feste Formhälfte 40b kann vorher auf die feste Aufspannplatte 33 aufgespannt werden) und kann, im Schritt SA2, die hintere Stirnplatte so weit nach vorwärts bewegt werden, bis die bewegliche Formhälfte 40a, die auf der beweglichen Aufspannplatte 30 aufgespannt ist, und die feste Formhälfte 40b, die auf der festen Aufspannplatte 33 aufgespannt ist, miteinander in Berührung kommen.
-
Ferner wird bei dem oben beschriebenen Einstellen der Dicke der Spritzgussform, die in 2 dargestellt ist, die Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform in einem Zustand gewonnen, in dem die hintere Stirnplatte nach vorwärts bewegt worden ist und die bewegliche Aufspannplatte 30 und die bewegliche Formhälfte 40a in Kontakt miteinander stehen. Die Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform kann auch auf anderem Wege gewonnen werden. So kann zum Beispiel die Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform auch gewonnen werden, wenn die bewegliche Formhälfte 40a und die feste Formhälfte 40b eingesetzt werden.
-
Darüber hinaus kann der Kompensationsbetrag durch eine beliebige andere als die zuvor beschriebene Berechnungsmethode berechnet werden, wenn nur die Berechnungsmethode den Kompensationsbetrag bzw. den Kompensationsweg unter Verwendung der Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Einstellens der Dicke der Spritzgussform und die Temperatur der Spritzgussform zum Zeitpunkt des Spritzgießens gewinnt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-