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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, mit einem unterhalb einer heckseitigen Laderaumbodenfläche desselben angeordneten und in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) relativ zur Karosserie des Kraftfahrzeugs verschiebbaren Staufach gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 der Erfindung.
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Für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung soll die übliche Fahrtrichtung eines Kraftfahrzeugs mit „-x“ („minus x“), die Richtung entgegen seiner üblichen Fahrtrichtung mit „+x“ („plus x“), ausgehend von der üblichen Fahrtrichtung (-x) die Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung nach rechts gesehen mit „+y“, ausgehend von der üblichen Fahrtrichtung (-x) die Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung nach links gesehen mit „-y“, die Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung nach oben gesehen mit „+z“, und die Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung nach unten gesehen mit „-z“ bezeichnet werden. Diese Bezeichnungsweise der Raumrichtungen in kartesischen Koordinaten entspricht dem in der Kraftfahrzeugindustrie allgemein verwendeten Koordinatensystem. Überdies werden Begriffe wie „vorne“, „hinten“, „oben“ „unten“ sowie Begriffe mit ähnlichem Bedeutungsinhalt einschließlich der Begriffe „rechts“ und „links“ in der Weise verwendet, wie sie zur Richtungsbezeichnung an einem Kraftfahrzeug üblicherweise gebraucht werden.
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Verstaugut, wie z.B. Bordwerkzeug, TireFit, Reserverad, Ladekabel, Wallbox und dgl. mehr, welches eher selten genutzt wird, sind überwiegend im Gepäck- bzw. Laderaum in seitlichen Ablagefächern oder unterhalb eines Ladebodens verstaut. Sollte dieses benötigt werden, muss im ungünstigsten Fall der Laderaum vollständig geleert werden. Um diesem Umstand zu begegnen, ist beispielsweise die Nutzfahrzeugentwicklung dazu übergegangen, das Reserverad unterhalb des Fahrzeugs unterzubringen.
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Darüber hinaus wird mit der
EP 1 136 321 B1 ein sogenanntes hinteres Stauraummodul für Kraftfahrzeuge vorgeschlagen, welches sich unterhalb des Fahrzeugs befindet und zwischen einer ausgefahrenen und einer eingefahrenen Position durch Verschieben oder Verschwenken beweglich ist. Das Stauraummodul weist mindestens ein Fach zum Verstauen anderer Gegenstände als ein Reserverad auf. Das Stauraummodul kann ein hinteres und ein vorderes Element aufweisen, wobei das hintere Element gelenkig mit dem vorderen Element verbunden ist. Das hintere Element kann unabhängig vom vorderen Element gekippt werden. Mittels lösbarer Verriegelungs- bzw. Einhängemitteln werden die Elemente in Fahrtstellung (nicht ausgefahren bzw. nicht verschwenkt) gehalten. Die Verriegelungsmittel können beispielsweise durch Schlösser gebildet sein, die mittels einer Zentralverriegelung betätigbar sind.
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Aus der
DE 101 24 375 C1 ist ferner ein Kraftfahrzeug mit einem über eine öffenbare Fahrzeugklappe zugänglichen Laderaum und einem auf einer Laderaumbodenfläche aufliegenden Laderaumboden bekannt, wobei in der Laderaumbodenfläche unter dem Laderaumboden ein Stauraum vorgesehen ist, der durch wenigstens eine aus dem Laderaumbereich in einen Fahrzeugaußenbereich ausziehbare Schublade gebildet ist. Dabei ist der Laderaumboden mit der wenigstens einen ausziehbaren Schublade derart gekoppelt, dass zum einen der Laderaumboden nur zusammen mit der Schublade aus dem Laderaumbereich ausziehbar ist und die Schublade den ausgezogenen Laderaumboden in einer Ausziehstellung von unten her abstützt und zum anderen die Schublade auch unabhängig vom Laderaumboden ausziehbar ist. Weiter ist vorgesehen, dass die Schublade an zwei gegenüberliegenden Längsträgern verläuft, die jeweils Führungsmittel für die Schublade aufweisen. Die Schublade kann manuell ausgezogen werden oder mittels eines Antriebs, wie eines Elektromotors.
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Aus der gattungsbildenden
DE 10 2006 040 390 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Entriegelungsauslöser mechanischer oder elektro-mechanischer Art für einen heckseitig ausziehbaren Lastenträger bekannt. Der Lastenträger ist im eingeschobenen Zustand mittels Arretierungsmitteln fixiert. Am Lastenträger sind eine oder mehrere arretierbare Positionen vorgesehen. Die Fixierung bzw. Arretierung ist mittels des Entriegelungsauslösers lösbar.
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Aus der
DE 37 29 897 A1 ist ein Nutzfahrzeug mit einem am Fahrzeugbug oder Fahrzeugheck angeordneten Auftritt zum Besteigen der Fahrzeugkarosserie bekannt. Der Auftritt ist durch einen aus der Karosserie herausziehbaren und in einer Ausziehendstellung festlegbaren Träger zur Aufnahme eines im Fahrzeug unterzubringenden Ausrüstungsteils, wie eines Reserverades, gebildet. Der Träger weist einen horizontal verschiebbaren sowie in der Ausziehendstellung verriegelbaren Schlitten auf, der zwischen aufbaufesten Führungen geführt ist. Der Schlitten weist einen Radträger auf, welcher in der Ausziehendstellung des Schlittens um eine horizontale und zur Fahrzeuglängsrichtung senkrechte Achse kippbar ist, um den Radträger mit dem Reserverad auf dem Boden abzusetzen.
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Aus der
DE 10 2011 116 355 A1 ist ein Transportmodul für ein Kraftfahrzeug mit einem aufbaufesten Rahmenteil und mit einem in Schienenaufnahmen derselben verschiebbar geführten sowie fixierbaren wannenförmigen Auszug bzw. Lastenträger bekannt, wobei das Transportmodul in einer Grundstellung unterhalb eines hinteren Bodenbleches bzw. Ladebodens zwischen hinteren Abschnitten von Längsträgern angeordnet ist und sowohl nach vorn als auch nach hinten an je einen karosserieseitigen Querträger angrenzt. Mittels einer Verriegelung ist der Auszug in der Grundstellung und einer Endauszugsstellung fixierbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug, mit einem alternativen, unterhalb einer heckseitigen Laderaumbodenfläche desselben angeordneten und in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) relativ zur Karosserie des Kraftfahrzeugs verschiebbaren Staufach zu schaffen, welches insbesondere bezüglich seiner Handhabbarkeit verbessert ist und ein komfortables Öffnen und Schließen desselben ermöglicht.
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Ausgehend von einem Kraftfahrzeug, mit einem unterhalb einer heckseitigen Laderaumbodenfläche desselben angeordneten und in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) relativ zur Karosserie des Kraftfahrzeugs verschiebbaren Staufach, das ausgehend von einer eingeschobenen ersten Betriebsstellung, welche einer Geschlossenstellung des Staufachs entspricht, entgegen der Fahrtrichtung und somit in +x-Richtung über das Fahrzeugheck hinaus zumindest in eine zweite und eine dritte Betriebsstellung, welche jeweils einer Offenstellung des Staufachs entsprechen, ausziehbar ist, wobei das Staufach in den einzelnen Betriebsstellungen fixiert ist und die jeweilige Fixierung wenigstens zum Öffnen des Staufachs durch ein ein- oder mehrmaliges Betätigen einer Ver- und Entriegelungseinrichtung lösbar ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass das Staufach im voll geöffneten Betriebszustand im Bereich seines freien Endes schräg auf dem Fahrplanum bzw. der Fahrbahn des Kraftfahrzeugs absetzbar ist, und dass das frontseitige Ende (-x-Richtung) des Staufaches in der ersten Betriebsstellung - Geschlossenstellung - desselben zumindest in Höhe eines zu demselben frontseitig angeordneten hinteren Querträgers und/oder hinteren Achskörpers angeordnet ist.
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So ist es insbesondere ermöglicht, dass ausgehend von der ersten Betriebsstellung respektive Geschlossenstellung des Staufachs dasselbe nach einem einmaligen Betätigen der Ver- und Entriegelungseinrichtung zur Entrieglung lediglich in die zweite Betriebsstellung und nach einer weiteren Betätigung der Ver- und Entriegelungseinrichtung zur Entriegelung das Staufach in die voll ausgefahrene Stellung respektive dritte Betriebsstellung usw. bei mehr als drei Betriebsstellungen überführbar bzw. ausziehbar ist. Alternativ kann auch ausgehend von der ersten Betriebsstellung respektive Geschlossenstellung des Staufachs vorgesehen sein, dass das Staufach durch mehrfache, unmittelbar hintereinander durchgeführte Betätigung der Ver- und Entriegelungseinrichtung zur Entriegelung unmittelbar in die voll ausgefahrene Stellung respektive dritte, vierte oder weitere Betriebsstellung überführbar bzw. ausziehbar ist. Die vorstehenden Maßnahmen sind insbesondere dann angezeigt, wenn das Staufach in mehrere Ablagebereiche für diverses Verstaugut aufgeteilt ist und beispielsweise zum einen einen fahrzeugfrontseitigen bzw. vorderen Ablagebereich, in welchem ein Reserverad aufbewahrt ist, und zum anderen zumindest einen fahrzeugheckseitigen bzw. hinteren Ablagebereich aufweist, wobei in letzterem anderes Verstaugut verstaut ist, welches voraussichtlich öfter als besagtes Reserverad benötigt wird, wie z.B. Bordwerkzeug, TireFit, Ladekabel, Wallbox und/oder dgl. mehr. Dadurch, dass das Staufach im voll geöffneten Betriebszustand im Bereich seines freien Endes schräg auf dem Fahrplanum bzw. der Fahrbahn des Kraftfahrzeugs absetzbar ist, ist der Zugang zum Staugut weiter erleichtert. Dadurch, dass das frontseitige Ende (-x-Richtung) des Staufaches in der ersten Betriebsstellung - Geschlossenstellung - desselben zumindest in Höhe eines zu demselben frontseitig angeordneten hinteren Querträgers und/oder hinteren Achskörpers angeordnet ist, ist die Crashsicherheit für Fahrzeuginsassen insbesondere im Falle eines Heckanstoßes verbessert. Im Falle eines Heckanstoßes trägt das Staufach samt Verstaugut vorteilhaft zur Absorption von Anstoßenergie bei, indem es sich nach vorn am besagten hinteren Querträger und/oder hinteren Achskörper abstützt.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach ist vorgesehen, dass die Entriegelung der einzelnen Betriebsstellungen mechanisch oder elektro-mechanisch erfolgt. Insbesondere eine elektro-mechanische Entriegelung, die sich hinsichtlich ihrer konstruktiven Ausführung an bekannte und mittels Zentralverrieglung eines Kraftfahrzeugs betätigbarer Schlösser für Klappen oder Türen desselben anlehnen kann, wird das Öffnen des in Rede stehenden Staufachs vereinfacht.
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Um das verschiebbare Staufach und deren Staugut sowie die Mittel zum Verschieben vor Umwelteinflüssen, insbesondere Verschmutzung zu schützen, ist das Staufach vorteilhaft in einer fest an der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordneten Aufnahmewanne angeordnet und in Führungsrillen und/oder seitlichen Führungsschienen derselben verschiebbar geführt.
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Eine leichtgängige Führung bzw. Verschiebung des Staufachs ist gewährleistet, wenn dasselbe Führungsrollen aufweist, die in den Führungsrillen und/oder Führungsschienen der Aufnahmewanne geführt sind.
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Im Hinblick auf ein schräg auf dem Fahrplanum bzw. der Fahrbahn abgesetztes Staufach kann zur Vermeidung von Beschädigung beim Aufsetzen auf das Fahrplanum vorgesehen sein, dass der besagte Absetzbereich des freien Endes des Staufachs eine Schutz-Verkleidung oder - Beschichtung aus vorzugsweise Kunststoff aufweist.
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Um ausreichend Bodenfreiheit des Kraftfahrzeugs zu gewährleisten ist das Staufach in der ersten Betriebsstellung - Geschlossenstellung - parallel zur Längsachse (x-Achse) der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet. Vorausgesetzt, die erforderliche Bodenfreiheit kann noch gewährleistet werden, kann es sich demgegenüber auch als zweckmäßig erweisen und ist demgemäß durch die Erfindung mit erfasst, dass das heckseitige Ende des Staufachs nach unten geneigt angeordnet ist. Hierdurch kann das Staufach länger ausgelegt werden und ermöglicht beispielsweise das Verstauen eines „normalen“ Reserverades statt eines Notrades mit geringeren Abmessungen als herkömmlich, insbesondere mit einem geringeren Durchmesser.
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Um die Crashsicherheit noch weiter zu verbessern und ein besonders hohes Maß an Anstoßenergie zu absorbieren und/oder die Anstoßenergie unterhalb der Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs in die tragende Struktur- bzw. Karosserieteile einzuleiten, kann vorgesehen sein, dass das Staufach und/oder deren Aufnahmewanne Längs- und/oder Querversteifungselemente aufweist.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf diese beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
- 1a-c eine transparente Perspektivdarstellung des Fahrzeughecks eines mit einem verschiebbaren Staufach ausgestatteten Kraftfahrzeugs in drei Betriebsstellungen des Staufachs,
- 2a-c äußerst schematisch zu den 1a-c korrespondierende Schnittansichten des besagten Heckbereichs samt Staufach in drei Betriebsstellungen des Staufachs,
- 3 eine perspektivische Einzelteildarstellung einer Aufnahmewanne für das Staufach,
- 4 eine perspektivische Einzelteildarstellung des Staufachs bestückt mit Verstaugut,
- 5a-c beispielgebend drei Stauvarianten von Verstaugut im Staufach, und
- 6 eine alternative Anordnung des Staufachs in der Aufnahmewanne.
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Die 1a-c sowie korrespondierend dazu die 2a-c zeigen das Fahrzeugheck 1 eines mit einem relativ zur Karosserie in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) verschiebbaren Staufach 2 ausgestatteten Kraftfahrzeugs 3, wobei das Staufach 2 in drei Betriebsstellungen desselben dargestellt ist. Das besagte Fahrzeugheck 1 weist einen Laderaum 4 auf, der zu den Seiten durch Karosserieseitenteile 5, nach hinten durch eine Heckschürze 6, nach oben durch eine Heckklappe 7, nach vorn durch eine hintere Sitzbank (nicht zeichnerisch dargestellt) und nach unten durch eine Laderaumbodenfläche 8 begrenzt ist.
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Das Staufach 2 ist außerhalb der Karosserie des Kraftfahrzeugs 3 sowie unterhalb der Laderaumbodenfläche 8 angeordnet und ausgehend von einer eingeschobenen ersten Betriebsstellung (1a, 2a), welche einer Geschlossenstellung des Staufachs 2 entspricht, gemäß diesem Ausführungsbeispiel entgegen der Fahrtrichtung und somit in +x-Richtung nach hinten über das Fahrzeugheck 1 hinaus in eine zweite Betriebsstellung (1b, 2b) und eine dritte Betriebsstellung (1c, 2c), welche jeweils einer Offenstellung des Staufachs 2 entsprechen, ausziehbar und im Anschluss daran wieder zurückschiebbar.
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Das Staufach 2 ist nach Art einer Schublade innerhalb einer nach hinten offenen Aufnahmewanne 9 verschiebbar geführt (1a-c, 2a-c, 3). Die Aufnahmewanne 9 besteht bevorzugt aus Metall, insbesondere Stahl und ist mittels Befestigungsflansche 10, vorzugsweise Schweißflansche von unten an die Laderaumbodenfläche 8 angesetzt und mit derselben stoffschlüssig durch Schweißung verbunden. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf eine Aufnahmewanne 9 aus Metall, insbesondere Stahl, sondern erfasst auch jedweden anderen geeigneten Werkstoff, beispielsweise ein Leichtmetall, einen Kunststoff oder einen Verbundwerkstoff.
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Gemäß 3 weist die Aufnahmewanne 9 am Wannengrund 11 Führungsrillen 12 auf, die sich in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) erstrecken und der Führung von in 4 gezeigten fahrzeugheckseitig und fahrzeugfrontseitig am Staufach 2 angeordneten Führungsrollen 13a, 13b dienen. Statt besagter Führungsrillen 12 können auch seitliche Führungsschienen 14 (gestrichelt dargestellt) vorgesehen werden, in denen das Staufach 2 mittels Führungsrollen 13a, 13b geführt ist. Überdies kann es auch von Vorteil sein, auf besagte Führungsrollen 13a, 13b zu verzichten und statt dessen teleskopierbare Führungsschienen vorzusehen, wobei ein Schienenteil am Staufach 2 und ein anderes Schienenteil an der Aufnahmewanne 9 befestigt sind (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind drei Betriebsstellungen des Staufachs 2, nämlich die Geschlossenstellung bzw. eingeschobene Stellung (1a, 2a) sowie eine teilweise geöffnete Betriebstellung (1b, 2b) und eine voll geöffnete Betriebsstellung bzw. voll ausgezogene Stellung des Staufachs 2 vorgesehen. Diese Betriebsstellungen resultieren aus einer Mehrteilung des Staufachs 2.
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Gemäß den 1a-c, 2a-c, 4 und 5 sind fahrzeugfrontseitig (-x-Richtung) des Staufachs 2 ein Ablagebereich 15 für ein Reserverad 16, insbesondere ein Notrad mit geringeren Abmessungen als herkömmlich, und fahrzeugheckseitig (+x-Richtung) ein oder mehrere Ablagebereiche 17 für Verstaugut 18 angeordnet, welches voraussichtlich öfter als besagtes Reserverad 16 benötigt wird, wie z.B. Bordwerkzeug und Wagenheber. Demgegenüber können beispielsweise bei Verzicht auf ein Reserverad 16 auch nicht näher bezeichneter Ablagebereiche für beispielsweise einen Wagenheber, Bordwerkzeug sowie TireFit inklusive Kompresser vorgesehen sein (vgl. 5c). Handelt es sich demgegenüber um eine Elektro-Kraftfahrzeug oder ein Hybrid-Fahrzeug mit Verbrennungskraftmaschine und Elektroantrieb können nicht näher bezeichneter Ablagebereiche vorgesehen sein, die beispielsweise einen Wagenheber, Bordwerkzeug, TireFit, eine Wallbox und ein Ladekabel aufnehmen (vgl. 5b).
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In besagten drei Betriebsstellungen ist das Staufach 2 jeweils fixiert bzw. fixierbar. Hierzu ist eine in 1a äußerst schematisch dargestellte Ver- und Entriegelungseinrichtung 19 mit elektro-mechanischer Entriegelung vorgesehen, die sich hinsichtlich ihrer konstruktiven Ausführung an bekannte und mittels Zentralverrieglung 20 des Kraftfahrzeugs 3 betätigbare Schlösser für Klappen oder Türen desselben anlehnen kann. Wie bereits oben ausgeführt, ist es insbesondere ermöglicht, dass ausgehend von der ersten Betriebsstellung respektive Geschlossenstellung (1a, 2a) des Staufachs 2 dasselbe nach einem einmaligen Betätigen der Ver- und Entriegelungseinrichtung 19 zur Entriegelung lediglich in die zweite Betriebsstellung (1b, 2b) und nach einer weiteren Betätigung der Ver- und Entriegelungseinrichtung 19 zur Entriegelung das Staufach 2 in die voll ausgefahrene Stellung respektive dritte Betriebsstellung (1c, 2c) überführbar bzw. ausziehbar ist. Bei Bedarf kann auch vorgesehen sein, dass ausgehend von der ersten Betriebsstellung respektive Geschlossenstellung des Staufachs 2 dasselbe durch beispielsweise zweifache unmittelbar hintereinander durchgeführte Betätigung der Ver- und Entriegelungseinrichtung 19 zur Entriegelung unmittelbar in die voll ausgefahrene Stellung respektive dritte Betriebsstellung überführbar bzw. ausziehbar ist. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf besagte elektro-mechanisch betriebene Entriegelung, sondern erfasst auch eine rein mechanische Entriegelung, die beispielsweise vom Laderaum 4 aus betätigbar ist (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Wie insbesondere den 1c und 2c weiter zu entnehmen ist, ist das Staufach 2 im voll geöffneten Betriebszustand im Bereich seines freien Endes 21 schräg auf das Fahrplanum 22 bzw. die Fahrbahn des Kraftfahrzeugs 3 absetzbar, woraus ein vereinfachter Zugang zum Staufach 2, beispielsweise zum Reserverad 16 zu verzeichnen ist. Das Staufach 2 ist dabei an einer in 4 gezeigten Handhabe 23 greifbar und unterhalb einer hinteren Stoßfängeranordnung 24 des Kraftfahrzeugs 3 aus der nach hinten offenen Aufnahmewanne 9 herausziehbar.
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Hierbei rollen die fahrzeugheckseitigen Führungsrollen 13a des Staufachs 2 aus den Führungsrillen 12 der Aufnahmewanne 9 heraus, wogegen die fahrzeugfrontseitigen Führungsrollen 13b innerhalb der Führungsrillen 12 verbleiben und als Schwenklager für das Staufach 2 fungieren. Soll das Staufach 2 wieder geschlossen bzw. in seine erste Betriebsstellung überführt werden, wird dasselbe fahrzeugheckseitig angehoben und werden die heckseitigen Führungsrollen 13a wieder in die Führungsrillen 12 eingeführt.
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Durch das nach unten Verschwenken und Absetzen des Staufachs 2 auf dem Fahrplanum 22 bzw. der Fahrbahn, ist ein Durchtritt des Staufachs 2 durch die hintere Stoßfängeranordnung 24 entbehrlich. D. h., die Stoßfängeranordnung 24 muss nicht, wie der Stand der Technik es gelegentlich erforderlich macht (
DE 101 24 375 C1 ), geteilt ausgebildet werden, so dass der hintere Teil des Staufachs 2 Bestandteil der Stoßfängeranordnung 24 ist, sondern die Stoßfängeranordnung 24 bleibt als einheitliches kompaktes Modul bestehen.
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Zur Vermeidung von Beschädigung am Staufach 2 beim Aufsetzen desselben auf das Fahrplanum 22 bzw. die Fahrbahn weist der besagte Absetzbereich des freien Endes 21 des Staufachs 2 eine Schutz-Verkleidung oder -Beschichtung 25 aus bevorzugt Kunststoff, beispielsweise einem Elastomer auf (vgl. insbes. 4).
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Die 1a-c, 2a-c zeigen ein Staufach 2, welches in der ersten Betriebsstellung bzw. Geschlossenstellung zumindest nahezu parallel zur Längsachse (x-Achse) der Karosserie des Kraftfahrzeugs 3 angeordnet ist. Alternativ kann gemäß 6 das heckseitige Ende des Staufachs 2 in der ersten Betriebsstellung bzw. Geschlossenstellung nach unten geneigt angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass das Staufach 2 länger ausgelegt werden kann, welches wiederum ermöglicht, dass beispielsweise das Verstauen eines „normalen“ Reserverades statt eines Notrades erlaubt ist, welches seinerseits geringere Abmessungen als herkömmlich, insbesondere einen geringeren Durchmesser aufweist.
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Wie insbesondere den 1a-c, 2a-c und 6 noch zu entnehmen ist, ist zur Verbesserung der Crashsicherheit für Fahrzeuginsassen insbesondere im Falle eines Heckanstoßes vorgesehen, dass das frontseitige Ende (-x-Richtung) des Staufaches 2 in der ersten Betriebsstellung - Geschlossenstellung - desselben zumindest in Höhe eines zu demselben frontseitig angeordneten hinteren Querträgers 26 und hinteren Achskörpers 27 angeordnet ist. Im Falle eines Heckanstoßes trägt das Staufach 2 samt Verstaugut 18 vorteilhaft zur Absorption von Anstoßenergie bei, indem es sich nach vorn am besagten hinteren Querträger 26 und/oder hinteren Achskörper 27 abstützt.
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Um die Crashsicherheit noch weiter zu verbessern und ein besonders hohes Maß an Anstoßenergie zu absorbieren und/oder die Anstoßenergie unterhalb der nicht zeichnerisch dargestellten Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs 3 in die tragende Struktur bzw. die tragenden Karosserieteile einzuleiten, kann vorgesehen sein, dass das Staufach 2 Längs- und/oder Querversteifungselemente 28, 29 aufweist. Gemäß 5c sind beispielgebend innerhalb des Staufachs 2 zwei Längsversteifungselemente 28 vorgesehen, die front- und heckseitig mittels eines Querversteifungselementes 29 untereinander verbunden sind. Die Längs- und/oder Querversteifungselemente 28, 29 können beispielsweise durch Leichtmetall- oder Stahlprofilträger oder Träger aus einem Kunststoff, einem faserverstärktem Kunststoff oder einem sonstigen geeigneten Verbundwerkstoff gebildet sein. Alternativ oder in Kombination mit vorstehender Ausgestaltung können derartige Längs- und/oder Querversteifungselemente 28, 29 auch der Aufnahmewanne 9 für das Staufach 2 zugeordnet sein (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugheck
- 2
- Staufach
- 3
- Kraftfahrzeug
- 4
- Laderaum
- 5
- Karosserieseitenteile
- 6
- Heckschürze
- 7
- Heckklappe
- 8
- Laderaumbodenfläche
- 9
- Aufnahmewanne
- 10
- Befestigungsflansch
- 11
- Wannengrund
- 12
- Führungsrillen
- 13a, b
- Führungsrollen
- 14
- Führungsschienen
- 15
- Ablagebereich
- 16
- Reserverad
- 17
- Ablagebereich
- 18
- Verstaugut
- 19
- Ver- und Entriegelungseinrichtung
- 20
- Zentralverriegelung
- 21
- freies Ende (Staufach 2)
- 22
- Fahrplanum
- 23
- Handhabe
- 24
- Stoßfängeranordnung
- 25
- Schutz-Verkleidung oder -Beschichtung
- 26
- hinterer Querträger
- 27
- hinterer Achskörper
- 28
- Längsversteifungselement
- 29
- Querversteifungselement