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Die Erfindung betrifft eine Filtereinrichtung zum Filtern eines Mediums, insbesondere einer Flüssigkeit, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Filtereinsatzteil für eine solche Filtereinrichtung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 7.
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Derartige Filtereinrichtungen zum Filtern eines Mediums, insbesondere einer Flüssigkeit, sowie Filtereinsatzteile für solche Filtereinrichtungen sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus der Massenfertigung von Kraftwagen hinlänglich bekannt. Bei einer solchen Filtereinrichtung handelt es sich beispielsweise um einen Ölfilter, mittels welchem Öl, welches einer Verbrennungskraftmaschine zum Antreiben eines Kraftwagens zugeführt wird, gefiltert wird. Die Filtereinrichtung umfasst ein Filtereinsatzteil zum Filtern des Mediums, ein Gehäuse als erstes Bauelement und wenigstens einen Deckel als zweites Bauelement. Das Gehäuse (erstes Bauelement) dient dabei zum zumindest teilweisen Aufnehmen des Filtereinsatzteils. Mittels des Deckels (zweites Bauelement) wird das Gehäuse verschlossen, um so beispielsweise einen unerwünschten Austritt des Mediums zu vermeiden.
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Die Bauelemente sind unter Zusammenwirken jeweiliger Befestigungselemente der Bauelemente miteinander verbindbar. Dies bedeutet, dass der Deckel unter Zusammenwirken der Befestigungselemente am Gehäuse befestigbar beziehungsweise befestigt ist. Die Befestigung des Deckels am Gehäuse ist üblicherweise zerstörungsfrei lösbar, so dass das Filtereinsatzteil bedarfsweise aus dem Gehäuse entnommen und beispielsweise gegen ein neues Filtereinsatzteil ausgetauscht werden kann.
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Das Filtereinsatzteil ist an wenigstens einem der Bauelemente zerstörungsfrei lösbar befestigt. Beispielsweise ist das Filtereinsatzteil am Deckel reversibel lösbar befestigt und kann so zusammen mit dem Deckel und insbesondere über den Deckel mit dem Gehäuse verbunden werden. Hierzu wird das am Deckel befestigte Filtereinsatzteil beispielsweise in das Gehäuse eingesteckt, woraufhin der Deckel mit dem Gehäuse verbunden wird.
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Die
DE 10 2010 043 836 A1 offenbart einen Filter für ein fluides Medium, insbesondere einen Öl-, Wasser-, Kraftstoff- oder Luftfilter einer Brennkraftmaschine, mit einem Filtergehäuse und einem damit lösbar verbindbaren Deckel, mit einem austauschbaren Filtereinsatz, der aus einem hohlzylindrischen Filterstoffkörper und zwei diesen stirnseitig einfassenden Stirnscheiben besteht, von denen die eine Stirnscheibe eine zentrale Durchbrechung aufweist. Der Filtereinsatz ist mit der durchbrochenen Stirnscheibe voran auf ein zentrales, einen Teil des Filtergehäuses bildendes Standrohr aufsteckbar, wobei auf dem Standrohr ein Sperrring axial verschiebbar geführt ist. Der Sperrring ist mit einer in zum freien Ende des Standrohrs weisende Ausschubrichtung wirkenden Kraft vorbelastet, wobei der Sperrring in einer Ausschubstellung durch eine Riegeleinrichtung gegen ein Einschieben gesperrt ist.
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Es sind von dem Filtereinsatz geführte Entriegelungsmittel vorgesehen, die bei einem Aufschieben des Filtereinsatzes auf das Standrohr die Riegeleinrichtung in die Entriegelungsrichtung betätigen und ein Einschieben des Sperrrings und des Filtereinsatzes freigeben. Im in das Filtergehäuse eingebauten Zustand des Filtereinsatzes trennt eine an der Stirnscheibe oder an dem Sperrring vorgesehene Dichtung im Zusammenwirken mit einer Dichtfläche des Filtergehäuses eine Rohseite und eine Reinseite des Filters voneinander. Dabei ist es vorgesehen, dass bei in Ausschubstellung befindlichem Sperrring und in axialer Anlage am Sperrring befindlichem Filtereinsatz die Dichtung von der zugehörigen Dichtfläche des Filtergehäuses entfernt gehalten ist.
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Schließlich offenbart die
DE 2011 106 503 A1 ein Luftfilterelement, mit einem zylindrischen Mittelrohr, wobei an dem einen Ende des Mittelrohrs eine Drehmomentübertragungseinrichtung zur Übertragung eines Drehmoments von einem Werkzeug an das Luftfilterelement vorgesehen ist. Am anderen Ende des Mittelrohrs ist eine Befestigungseinrichtung zum lösbaren Einbau des Filterelements in einen zylindrischen Stützkörper mittels einer Steck-Dreh-Bewegung vorgesehen.
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Bei den herkömmlichen Filtereinrichtungen ist es möglich, den Deckel am korrespondierenden Gehäuse zu befestigen, ohne dass das Filtereinsatzteil in das Gehäuse eingesetzt ist. Die Filtereinrichtung und beispielsweise die zugehörige Verbrennungskraftmaschine können somit ohne das Filtereinsatzteil betrieben werden.
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Dadurch können Partikel, welche üblicherweise durch das Filtereinsatzteil aus dem Medium, insbesondere aus Schmieröl, herausgefiltert werden, in die Verbrennungskraftmaschine gelangen und diese beschädigen oder gar zerstören.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Filtereinrichtung sowie ein Filtereinsatzteil für eine solche Filtereinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein Betrieb der Filtereinrichtung ohne das in dem Gehäuse aufgenommene Filtereinsatzteil auf einfache und effektive Weise verhindert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Filtereinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Filtereinsatzteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Filtereinrichtung, insbesondere einen Ölfilter für einen Kraftwagen, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass der Betrieb der Filtereinrichtung ohne das in dem Gehäuse aufgenommene Filtereinsatzteil auf einfache und effektive Weise vermieden werden kann, ist an dem wenigstens einen Bauelement, an welchem das Filtereinsatzteil befestigt ist, zumindest ein zwischen einer das Befestigungselement des wenigstens einen Bauelements zumindest teilweise abdeckenden und dadurch die Befestigung des wenigstens einen Bauelements am entsprechend anderen Bauelement verhindernden Sperrstellung und wenigstens einer das Befestigungselement des wenigstens einen Bauelements freigebenden und dadurch die Befestigung des wenigstens einen Bauelements am entsprechend anderen Bauelement ermöglichenden Freigabestellung verstellbares Sperrelement vorgesehen, welches durch Befestigen des Filtereinsatzteils an dem wenigstens einen Bauelement unter Zusammenwirken mit einer am Filtereinsatzteil vorgesehenen Betätigungseinrichtung aus der Sperrstellung in die Freigabestellung verstellbar beziehungsweise im am wenigstens einen Bauelement befestigten Zustand des Filtereinsatzteils verstellt ist.
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Mit anderen Worten, wird das Einsatzteil am wenigstens einen Bauelement montiert, das heißt zerstörungsfrei lösbar befestigt, so kommt die an dem Filtereinsatzteil vorgesehene Betätigungseinrichtung in Zusammenwirken mit dem Sperrelement. Infolge dieses Zusammenwirkens wird das Sperrelement aus der Sperrstellung in die Freigabestellung bewegt. Dadurch kann das wenigstens eine Bauelement am entsprechend anderen Bauelement befestigt werden. Wird das Filtereinsatzteil jedoch nicht oder nicht auf eine vorbestimmte Weise am wenigstens einen Bauelement befestigt, so wird das Sperrelement auch nicht in die Freigabestellung bewegt beziehungsweise verstellt und es befindet sich weiterhin in der Sperrstellung. Befindet das Sperrelement in seiner Sperrstellung, so kann das wenigstens eine Bauelement auch nicht mit dem entsprechend anderen Bauelement verbunden werden. Ein Einsatz und ein Betrieb der Filtereinrichtung ohne das in dem Gehäuse aufgenommene Filtereinsatzteil können somit verhindert werden, da schon der Zusammenbau des Deckels mit dem Gehäuse verhindert werden kann, wenn das Filtereinsatzteil nicht am wenigstens einen Bauelement befestigt ist.
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Dadurch kann beispielsweise vermieden werden, dass eine beispielsweise als Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine ausgebildete Verbrennungskraftmaschine, deren Schmieröl mittels der Filtereinrichtung gefiltert wird, in Betrieb genommen wird, ohne dass sich das Filtereinsatzteil im Gehäuse befindet und das Schmieröl filtert.
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Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Sperrelement nur dann aus seiner Sperrstellung in seine Freigabestellung bewegt beziehungsweise bewegbar ist, wenn das Filtereinsatzteil auf entsprechend vorgesehene Weise am wenigstens einen Bauelement montiert ist und beispielsweise das Filtereinsatzteil relativ zum wenigstens einen Bauelement eine vorgebbare Soll-Lage aufweist. Dadurch ist es mittels des Sperrelements auch möglich, einen stabilen und verrutschsicheren Sitz des Filtereinsatzteils am wenigstens einen Bauelement und in der Folge im Gehäuse zu gewährleisten. Ferner kann das Filtereinsatzteil präzise in das Gehäuse eingesetzt werden, was zu einer besonders hohen Funktionserfüllungssicherheit der Filtereinrichtung führt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Sperrelement am wenigstens einen Bauelement zwischen der Sperrstellung und der Freigabestellung relativ zu dem wenigstens einen Bauelement bewegbar, insbesondere verschwenkbar oder verschiebbar, gehalten. Mit anderen Worten kann das Sperrelement im am wenigstens einen Bauelement gehaltenen Zustand zwischen der Freigabestellung und der Sperrstellung bewegt werden und muss nicht von dem wenigstens einen Bauelement entfernt werden. Hierdurch ist eine besonders einfache Handhabung der Filtereinrichtung realisierbar. Darüber hinaus ist dadurch eine Verliersicherung geschaffen, so dass das Sperrelement nicht verloren geht und beispielsweise auch beim Lösen des Filtereinsatzteils vom wenigstens einen Bauelement wieder aus der Freigabestellung in die Sperrstellung zurückbewegt werden kann.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn am wenigstens einen Bauelement wenigstens ein Antriebselement, insbesondere ein in der Freigabestellung vorgespanntes Federelement, vorgesehen ist, mittels welchem das Sperrelement beim Lösen des Filtereinsatzteils vom wenigstens einen Bauelement aus der Freigabestellung in die Sperrstellung bewegbar ist.
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Beim Befestigen des Filtereinsatzteils am wenigstens einen Bauelement wird das Sperrelement aus seiner Sperrstellung in seine Freigabestellung bewegt. Mit anderen Worten geht das Bewegen des Sperrelements aus der Sperrstellung in die Freigabestellung mit der Befestigung des Filtereinsatzteils am wenigstens einen Bauelement einher. Ein gesonderter beziehungsweise zusätzlich zur Befestigung des Filtereinsatzteils am wenigstens einen Bauelement vorgesehener Prozess zum Bewegen des Sperrelements aus seiner Sperrstellung in seine Freigabestellung kann somit vermieden werden, da das Sperrelement gleichzeitig mit der Befestigung des Filtereinsatzteils am wenigstens einen Bauelement aus seiner Sperrstellung in seine Freigabestellung bewegt wird.
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Entsprechend dazu ist es mittels des Antriebselements möglich, eine automatische Bewegung des Sperrelements aus der Freigabestellung zurück in die Sperrstellung zu bewirken, wenn das Filtereinsatzteil vom wenigstens einen Bauelement gelöst wird. Hierzu wird das Sperrelement mittels des Antriebselements mit einer Betätigungskraft und/oder mit einem Betätigungsdrehmoment beaufschlagt, welches beim Lösen des Filtereinsatzteils vom wenigstens einen Bauelement zur Bewegung des Sperrelements aus der Freigabestellung in die Sperrstellung führt. Hierdurch kann auf für einen Nutzer der Filtereinrichtung besonders komfortable Weise vermieden werden, dass der Deckel mit dem Gehäuse nach Lösen des Filtereinsatzteils verbunden werden kann. Ein separater und zusätzlich zum Lösen des Filtereinsatzteils vom wenigstens einen Bauelement vorgesehener Prozess zum Bewegen des Sperrelements aus einer Freigabestellung zurück in seine Sperrstellung kann somit vermieden werden. Hierdurch ist eine besonders einfache und zeitgünstige Handhabung der Filtereinrichtung darstellbar.
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Zur Realisierung einer besonders einfachen und insbesondere zerstörungsfrei lösbaren Verbindung der Bauelemente ist es bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Befestigungselemente als jeweilige Gewinde ausgebildet sind. Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei gezeigt, wenn das am Deckel vorgesehene Gewinde ein Außengewinde und das am Gehäuse vorgesehene Gewinde ein Innengewinde ist.
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Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn das wenigstens eine Bauelement der Deckel ist. Mit anderen Worten ist es bei der Filtereinrichtung vorgesehen, dass das Filtereinsatzteil am Deckel befestigt beziehungsweise befestigbar ist, wobei das Sperrelement am Deckel vorgesehen ist. Ferner ist es auch denkbar, dass das wenigstens eine Bauelement das Gehäuse ist, so dass das Filtereinsatzteil am Gehäuse befestigt beziehungsweise befestigbar ist und wobei das Sperrelement am Gehäuse vorgesehen ist.
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Um ein Filtereinsatzteil der im Oberbegriff des Patentanspruchs 7 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass ein Betrieb der Filtereinrichtung ohne das Filtereinsatzteil auf besonders einfache und effektive Weise vermeidbar ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Filtereinsatzteil eine Betätigungseinrichtung aufweist, mittels welcher beim Befestigen des Filtereinsatzteils am wenigstens einen Bauelement ein an dem wenigstens einen Bauelement, an welchem das Filtereinsatzteil befestigbar ist, vorgesehenes Sperrelement durch Zusammenwirken der Betätigungseinrichtung mit dem Sperrelement aus einer das Befestigungselement des wenigstens einen Bauelements zumindest teilweise abdeckenden und eine Verbindung des wenigstens einen Bauelements mit dem entsprechenden anderen Bauelement der Filtereinrichtung verhindernden Sperrstellung in wenigstens eine das Befestigungselement des wenigstens einen Bauelements freigebenden und die Verbindung des wenigstens einen Bauelements mit dem entsprechend anderen Bauelement der Filtereinrichtung ermöglichenden Freigabestellung verstellbar ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Filtereinsatzteils anzusehen und umgekehrt. Mit anderen Worten ist das Filtereinsatzteil für eine erfindungsgemäße Filtereinrichtung ausgebildet.
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Der Deckel kann mit dem Gehäuse der Filtereinrichtung nicht verbunden werden, wenn das Filtereinsatzteil nicht an dem wenigstens einen Bauelement befestigt ist. Diese Verbindung mit dem Gehäuse ist nämlich durch das Sperrelement verhindert. Erst, wenn das Filtereinsatzteil am korrespondierenden, wenigstens einen Bauelement befestigt wird und dadurch die Betätigungseinrichtung des Filtereinsatzteils mit dem Sperrelement zusammenwirkt, so dass das Sperrelement aus einer Sperrstellung in seine Freigabestellung bewegt, kann der Deckel mit dem Gehäuse vorzugsweise reversibel lösbar, das heißt zerstörungsfrei lösbar verbunden werden. Die Filtereinrichtung kann somit nicht ohne das erfindungsgemäße Filtereinsatzteil eingebaut und in Betrieb genommen werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 ausschnittsweise eine schematische Längsschnittansicht einer Filtereinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform in Form eines Ölfilters für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftwagens, mit einem Deckel, einem Gehäuse und einem Filtereinsatzteil, wobei am Filtereinsatzteil eine Betätigungseinrichtung vorgesehen ist, mittels welcher ein Sperrelement der Filtereinrichtung aus einer die Verbindung des Deckels mit dem Gehäuse verhindernden Sperrstellung in eine die Verbindung ermöglichende Freigabestellung bewegbar ist;
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2 eine schematische Seitenansicht des Sperrelements, welches sich in seiner Sperrstellung befindet;
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3 eine weitere schematische Seitenansicht des Sperrelements, welches sich in seiner Freigabestellung befindet; und
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4 ausschnittsweise eine schematische Längsschnittansicht der Filtereinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In den Figuren sind gleiche oder bezugsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Filtereinrichtung in Form eines im Ganzen mit 10 bezeichneten Ölfilters gemäß einer ersten Ausführungsform. Der Ölfilter 10 dient zum Filtern von Schmieröl einer als Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine ausgebildeten Verbrennungskraftmaschine, welche als Antriebsaggregat eines Kraftwagens genutzt wird. Das Schmieröl wird der Verbrennungskraftmaschine zugeführt und dient beispielsweise zum Schmieren von relativ zueinander bewegbaren Teilen der Verbrennungskraftmaschine. Mittels des Ölfilters 10 werden unerwünschte Partikel aus dem Schmieröl herausgefiltert, so dass diese Partikel nicht in die Verbrennungskraftmaschine gelangen und diese zerstören beziehungsweise beschädigen können.
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Der Ölfilter 10 umfasst ein Gehäuse 12 als erstes Bauelement und einen Deckel 14 als zweites Bauelement. Darüber hinaus umfasst der Ölfilter 10 ein Filtereinsatzteil 16, welches auch als Filterelement bezeichnet wird und zum Filtern des Schmieröls dient. Weiter umfasst das Filtereinsatzteil 16 beispielsweise ein sogenanntes Filtermedium, das von dem Schmiermittel durchströmt wird. Mit anderen Worten durchströmt das Schmieröl den Ölfilter 10 von einer Rohseite zu einer Reinseite, wobei das Schmieröl das Filtermedium durchströmen muss, um von der Rohseite zur Reinseite zu gelangen. Hierbei werden die Partikel aus dem Schmieröl herausgefiltert.
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Das Gehäuse 12 weist ein erstes Befestigungselement in Form eines Innengewindes 17 auf, wobei der Deckel 14 ein mit dem Innengewinde 17 korrespondierendes, zweites Befestigungselement in Form eines Außengewindes 18 aufweist. Die Bauelemente (Gehäuse 12 und Deckel 14) sind unter Zusammenwirken der Befestigungselemente (Innengewinde 17 und Außengewinde 18) miteinander verbunden beziehungsweise miteinander verbindbar. Mit anderen Worten ist der Deckel 14 unter Zusammenwirken der Befestigungselemente am Gehäuse 12 befestigt.
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Das Gehäuse 12 weist einen Aufnahmeraum 20 zum Aufnehmen des Filtereinsatzteils 16 auf. Der Deckel 14 dient insbesondere dazu, das Gehäuse 12 beziehungsweise den Aufnahmeraum 20 zu verschließen, um somit einen unerwünschten Austritt von Schmieröl an die Umgebung des Ölfilters 10 zu vermeiden. Mittels des Innengewindes 17 und des Außengewindes 18 ist der Deckel 14 zerstörungsfrei lösbar am Gehäuse 12 befestigt beziehungsweise befestigbar, so dass der Deckel 14 bedarfsweise vom Gehäuse 12 gelöst werden kann, ohne den Ölfilter 10 zu zerstören. Hierdurch kann beispielsweise das Filtereinsatzteil 16 ausgetauscht werden. Dies kann insbesondere dann erforderlich sein, wenn das Filtereinsatzteil 16 mit aus dem Schmieröl herausgefilterten Partikel zugesetzt ist, so dass das Filtereinsatzteil 16 nicht mehr oder nur noch geringfügig von dem Schmieröl durchströmt werden kann.
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Das Filtereinsatzteil 16 ist an wenigstens einem der Bauteile und vorliegend am Deckel 14 zerstörungsfrei lösbar befestigbar beziehungsweise befestigt. In dem am Deckel 14 befestigten Zustand kann das Filtereinsatzteil 16 über den Deckel 14 auf einfache Weise gehandhabt werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, das Filtereinsatzteil 16 im am Deckel 14 befestigten Zustand über den Deckel 14 in das Gehäuse 12 und insbesondere in den Aufnahmeraum 20 einzuführen und über den Deckel 14 am Gehäuse 12 zu haltern, indem der Deckel 14 mit dem Gehäuse 12 über das Innengewinde 17 und das Außengewinde 18 verschraubt wird.
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Am Deckel 14 sind Sperrelemente in Form von Hebeln 22 vorgesehen. Von den Hebeln 22 ist in 2 und 3 ein Hebel 22 dargestellt. Der jeweilige Hebel 22 ist am Deckel 14 zwischen einer in 1 und 3 gezeigten Freigabestellung und einer in 2 gezeigten Sperrstellung relativ zu dem Deckel 14 bewegbar und vorliegend verschwenkbar gehalten.
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In der Sperrstellung ist das Außengewinde 18 des Deckels 14 zumindest teilweise von dem jeweiligen Hebel 22 überdeckt, so dass der Deckel 14 in der Sperrstellung der Hebel 22 nicht am Gehäuse 12 befestigt werden kann. Mit anderen Worten kann das Außengewinde 18 in der Sperrstellung der jeweiligen Hebel 22 nicht in das Innengewinde 17 eingeschraubt werden.
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In der Freigabestellung der jeweiligen Hebel 22 ist das Außengewinde 18 gegenüber der Sperrstellung freigegeben, so dass das Außengewinde 18 mit dem korrespondierenden Innengewinde 17 verschraubt werden kann. Dadurch ist es möglich, den Deckel 14 mit dem Gehäuse 12 in der Freigabestellung mit dem jeweiligen Hebel 22 reversibel lösbar zu verbinden.
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Am Filtereinsatzteil 16 ist eine Betätigungseinrichtung 24 mit vorliegend zwei Betätigungselementen 26 vorgesehen. Die jeweiligen Hebel 22 sind durch Befestigen des Filtereinsatzteils 16 am Deckel 14 unter Zusammenwirken der Betätigungselemente 26 mit den Hebeln 22 aus der Sperrstellung in die Freigabestellung verstellbar beziehungsweise im am Deckel 14 befestigten Zustand des Filtereinsatzteils 16 verstellt. Mit anderen Worten, wird das Filtereinsatzteil 16 am Deckel 14 reversibel lösbar befestigt, so geht mit dieser Befestigung des Filtereinsatzteils 16 am Deckel 14 die Bewegung der Hebel 22 aus der jeweiligen Sperrstellung in die jeweilige Freigabestellung einher, da die Betätigungseinrichtung 24 mit den Betätigungselementen 26 mit den Hebeln 22 zusammenwirkt. Dann und nur dann kann auch der Deckel 14 mit dem Gehäuse 12 verbunden werden. Mit anderen Worten kann der Deckel 14 mit dem Gehäuse 12 nur dann verbunden werden, wenn das Filtereinsatzteil 16 am Deckel 14 befestigt ist und demzufolge die Hebel 22 in ihrer Freigabestellung verstellt sind. Der Ölfilter 10 kann somit nur dann vollständig zusammengebaut und in Betrieb genommen werden, wenn das Filtereinsatzteil 16 am Deckel 14 befestigt und entsprechend verwendet wird.
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Wird das Filtereinsatzteil 16 am Deckel 14 montiert, indem das Filtereinsatzteil 16 in Längserstreckungsrichtung des Ölfilters 10 in eine in 1 durch einen Richtungspfeil 28 veranschaulichte Richtung zumindest teilweise in den Deckel 14 eingesteckt wird, so kommen die Betätigungselemente 26 in Stützanlage mit den Hebeln 22. Wie in 2 anhand des dort dargestellten Hebels 22 erkennbar ist, wirkt dabei auf den jeweiligen Hebel 22 eine Betätigungskraft in Form einer Druckkraft, welche vom jeweiligen Betätigungselement 26 ausgeht und in 2 durch einen Kraftpfeil F veranschaulicht ist.
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Wie in Zusammenschau mit 3 erkennbar ist, wird der jeweilige Hebel 22 infolge dieser Druckkraft verschwenkt. Vorliegend werden die Hebel 22 zur Mitte des Ölfilters 10 hin relativ zum Deckel 14 und relativ zum Gehäuse 12 sowie relativ zum Filtereinsatzteil 16 verschwenkt.
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In der Sperrstellung umgreift der jeweilige Hebel 22 einen jeweiligen, das Außengewinde 18 aufweisenden Wandungsbereich 30 des Deckels 14, wobei der jeweilige Hebel 22 mit dem Deckel 14 verrastet und durch diese Verrastung in der Sperrstellung sicher gehalten ist. Durch das Befestigen des Filtereinsatzteils 16 am Deckel 14 wird diese Verrastung aufgehoben, so dass der jeweilige Hebel 22 den entsprechenden Wandungsbereich 30 nicht mehr hintergreift und in seine jeweilige Freigabestellung verschwenkt wird.
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Vorzugsweise ist wenigstens ein Antriebselement in Form eines Federelements vorgesehen, welches am jeweiligen Hebel 22 abgestützt und in der jeweiligen Freigabestellung vorgespannt ist. Beim Bewegen des jeweiligen Hebels 22 aus der Sperrstellung in die Freigabestellung wird das Federelement gespannt, so dass das Federelement in der Sperrstellung gegenüber der Freigabestellung vorgespannt ist. Vorzugsweise ist das Federelement auch in der Sperrstellung gespannt, um den jeweiligen Hebel 22 sicher in der Sperrstellung zu halten. Jedoch ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Federelement in der Sperrstellung des jeweiligen Hebels 22 gegenüber der Freigabestellung weniger stark gespannt ist. Mittels des in der Freigabestellung vorgespannten und am jeweiligen Hebel 22 abgestützten Federelements werden die Hebel 22 aus der Freigabestellung zurück in die Sperrstellung gedrückt und wieder mit dem jeweiligen Wandungsbereich 30 verrastet, wenn das Filtereinsatzteil 16 vom Deckel 14 gelöst wird. Dann kann der Deckel 14 wieder nicht mehr mit dem Gehäuse 12 verbunden werden, da das Außengewinde 18 wieder zumindest teilweise überdeckt ist und nicht mehr mit dem Innengewinde 17 verschraubt werden kann.
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4 zeigt den Ölfilter 10 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Bei der zweiten Ausführungsform ist als Sperrelement nun kein Hebel, sondern ein relativ zum Deckel 14 translatorisch verschiebbares Sperrelement 32 vorgesehen. Dabei ist das Sperrelement 32 am Deckel 14 zwischen der Freigabestellung und der Schließstellung relativ zum Deckel 14 verschiebbar gehalten.
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Wird das Filtereinsatzteil 16 am Deckel 14 montiert, so kommt das Filtereinsatzteil 16 in Kontakt beziehungsweise in Stützanlage mit einem mit dem Sperrelement 32 gekoppelten und somit mit dem Sperrelement 32 mit verschiebbaren Keil 34. Wie in 4 durch einen Richtungspfeil 36 angedeutet ist, wird der Keil 34 und mit diesem das Sperrelement 32 nach oben relativ zum Deckel 14 geschoben, wenn das Filtereinsatzteil 16 am Deckel 14 befestigt wird. Infolge dieser Verschiebung des Sperrelements 32 relativ zum Deckel 14 wird das Sperrelement 32 aus seiner Sperrstellung in seine Freigabestellung verschoben, so dass das Außengewinde 18 gegenüber der Sperrstellung freigegeben wird und mit dem korrespondierenden Innengewinde 17 am Gehäuse 12 verschraubt werden kann.
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Auch bei der zweiten Ausführungsform kann wenigstens ein in der Freigabestellung des Sperrelements 32 vorgespanntes Federelement vorgesehen sein, mittels welchem das Sperrelement 32 aus der Freigabestellung in die Sperrstellung unter zumindest teilweisem Entspannen des Federelements bewegbar ist, wenn das Filtereinsatzteil 16 vom Deckel 14 gelöst wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ölfilter
- 12
- Gehäuse
- 14
- Deckel
- 16
- Filtereinsatzteil
- 17
- Innengewinde
- 18
- Außengewinde
- 20
- Aufnahmeraum
- 22
- Hebel
- 24
- Betätigungseinrichtung
- 26
- Betätigungselement
- 28
- Richtungspfeil
- 30
- Wandungsbereich
- 32
- Sperrelement
- 34
- Keil
- 36
- Richtungspfeil
- F
- Kraftpfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010043836 A1 [0005]
- DE 2011106503 A1 [0007]