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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kontaktträger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Leitung mit einem derartigen Kontaktträger, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Leitung sowie ein Fortbewegungsmittel, insbesondere Fahrzeug, mit einer derartigen Leitung.
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Technologien zur Datenübertragung werden in immer mehr privaten und öffentlichen Bereichen des Lebens sowie in Büros und Fabriken eingesetzt. Hierbei gilt es, die erforderliche Schnelligkeit und Zuverlässigkeit der Datenübertragung sicherzustellen und immer weiter zu steigern. Dies gilt sowohl für leitungsgebundene als auch drahtlose Übertragungswege. Hierdurch erschließen sich den Datenübertragungstechniken immer neue Anwendungsgebiete.
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In der leitungsgebundenen Netzwerktechnik ist die Ethernet-Technologie seit langem bekannt. Sie wird für immer mehr Anwendungen im privaten oder beruflichen Bereich verwendet und entwickelt sich u.a. bei den Datenübertragungsraten immer weiter. Nach erfolgreichen Anwendungen des Ethernets in industriellen Netzwerken wird es seit einiger Zeit auch in Fahrzeugen zur Datenübertragung zwischen Fahrzeugkomponenten eingesetzt. Dabei zeichnet sich das Ethernet durch seine Einfachheit und seine praxisbewährten, offenen Standards aus, die die Betriebskosten aller Anwendungen, bei denen Ethernet eingesetzt wird, gering halten. Durch die Kombination der zuverlässig hohen Datenbandbreiten mit garantierter Servicequalität (bei Heim- und Büroapplikationen bewiesen) und der Echtzeitleistung unter extremen Betriebsbedingungen (bei industriellen Steuerungsanwendungen bewiesen) erfüllt das Ethernet viele Anforderungen der Automobilbranche. Es können mit dem Ethernet sowohl Ringaus auch Sterntopologien verwirklicht werden. Auch wird durch die Verwendung der Internet-Protokolle des Ethernets eine einfache Anbindung der Fahrzeugelektronik an Geräte der Unterhaltungselektronik und an das Internet ermöglicht.
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Gleichzeitig führt die Verwendung von Vernetzungstechnologien wie z.B. Ethernet im Fahrzeug zu sehr hohen Anforderungen an die Symmetrie der Vernetzungsleitungen. Hierunter ist die symmetrische Signalübertragung zur Vermeidung bzw. Reduzierung elektromagnetischer Störungen zu verstehen, bei der ein Signal über zwei miteinander verdrillte Leitungsadern übertragen und am Ende der Leitung durch Differenzbildung aus den beiden Leitungsadernsignalen extrahiert wird.
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JP 2009 - 43 661 A ,
DE 40 03 701 A1 und
DE 697 05 483 T2 zeigen jeweils einen modularen Aufbau einer Steckverbindung, bei welcher mechanisch codierte Kontaktträgerelemente, welche elektrische Kontakte aufweisen, mit einem Gegenstück in Eingriff gebracht werden.
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Um bei Leitungen, insbesondere mit mehreren Leitungsadern, am Ende der Leitung die einzelnen Leitungsadern identifizieren und den richtigen Anschlüssen z.B. eines Steckers zuordnen zu können, können die Leitungsadern am Ende der Leitung unverdrillt geführt bzw. entdrillt werden. Auch kann diese teilweise unverdrillte Leitungsführung zur Handhabung der Leitungsadern und zur Verbindung mit dem Stecker erforderlich sein. Dies ermöglicht in diesem Bereich die Einkopplung von elektromagnetischen Störungen, die ansonsten durch die verdrillte Leitungsführung vermieden werden. Diese möglichen Störungen können in Fahrzeugen zu Problemen führen und damit ein Ausschlusskriterium für die Anwendung dieser Netzwerktechnik sein. Werden Schirmungen im Stecker bzw. an den unverdrillten Leitungsenden vorgesehen, führt dies zu einem erhöhten Platzbedarf des Steckers und des Leitungsendes sowie zu erhöhten Kosten für die Schirmung; gleichzeitig können nicht alle elektromagnetischen Einflüsse erfolgreich abgeschirmt werden. Um die Leitungsadern dennoch möglichst bis in den Stecker hinein verdrillt führen zu können, ist jedoch bisher ein zusätzlicher Aufwand bei der Konfektionierung der Leitungen erforderlich, der die Kosten erhöht und die Netzwerktechnik aus diesen Gründen wiederum unattraktiv für die Automobilindustrie macht.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorgenannten Nachteile auszuräumen. Insbesondere soll eine Montagemöglichkeit für Leitungen im Allgemeinen und insbesondere für Fahrzeuge bereitgestellt werden, welche einen besseren Schutz gegen elektromagnetische Störungen, insbesondere eine symmetrische Signalübertragung, auf einfache und kostengünstige Art und Weise gewährleistet.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kontaktträger mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1, eine Leitung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 5, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Leitung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 6 sowie ein Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß Anspruch 7 gelöst. Die Unteransprüche und Figuren zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Somit wird ein Kontaktträger zur Verbindung einer Mehrzahl von Leitungsadern einer Leitung oder mehrerer Leitungen mit einem Gegenstück vorgeschlagen, wobei der Kontaktträger eine Mehrzahl von Kontaktträgerelementen aufweist, die jeweils mit wenigstens einer der Leitungsadern verbunden werden können. Der Kontaktträger zeichnet sich dadurch aus, dass die Kontaktträgerelemente farbig und bzw. oder durch Muster und bzw. oder mechanisch untereinander derart kodiert sind, um zu einer vordefinierten Anordnung zusammengesetzt zu werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass üblicherweise die Kontaktträger von Steckern, die die Leitungsadern aufnehmen und mit den leitfähigen Kontakten des entsprechenden Gegenstückes energie- und bzw. oder datenübertragend verbinden, einstückig ausgebildet sind. So wie der Kontaktträger auf seiner dem Gegenstück zugewandten Seite eine vorbestimmte Anordnung der Leitungsadern bereitstellen muss, so muss der Kontaktträger auch auf der den Leitungsadern zugewandten Seite diese in einer vorbestimmten Anordnung aufnehmen. Damit muss die Zuordnung der Leitungsadern zu den entsprechenden Kontaktträgeraufnahmen des einstückigen Kontaktträgers bisher über die Leitungsadernenden erfolgen. Hierzu können die Leitungsadern z.B. farblich gekennzeichnet und bzw. oder beschriftet sein, um die Enden der Leitungsadern eindeutig identifizieren und gemäß einer vorgegebenen Anordnung an den Kontaktträger anschließen zu können.
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Um aber die Leitungsadern über ihre Farben bzw. Beschriftungen identifizieren zu können, müssen die Leitungsadern ausreichend von der Ummantelung der Leitung, die gleichzeitig auch eine Schirmung enthalten kann, befreit werden, sofern eine derartige Ummantelung vorhanden ist. Sind die Leitungsadern zwecks symmetrischer Signalübertragung paarweise verdrillt geführt, so müssen sie an ihrem Ende entdrillt werden, um sie identifizieren und handhaben zu können. Hierdurch geht die Entstörungsfunktion der Schirmung und bzw. oder der Verdrillung verloren.
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Um diese Nachteile zu beheben, ist der erfindungsgemäße Kontaktträger in einzelne Kontaktträgerelemente unterteilt ausgeführt, die zu dem Kontaktträger zusammengesetzt werden können. Auf diese Weise können die Enden der einzelnen Leitungsadern vor der Herstellung als Leitungsstrang mit den Kontaktträgerelementen versehen werden, die eine Identifikation der Leitungsadern auch bei fertiggestelltem Leitungsstrang ermöglichen. So können die Leitungsadern wie gehabt zu einem Leitungsstrang verdrillt werden, an dessen Ende die Leitungsadern mit ihren jeweiligen Kontaktträgerelementen herausragen. Mit anderen Worten erhalten die Leitungsadern eine eindeutige Kennzeichnung, so dass sie miteinander verdrillt und die Enden der verdrillten Leitungsadern über ihre Kontaktträgerelemente eindeutig identifiziert werden können. Diese Kontaktträgerelemente können dann derart zu einem Kontaktträger zusammengesetzt werden, dass diese Anordnung dem Gegenstück entspricht. Hierdurch kann eine Verpolung der Leitungsadern vermieden werden.
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Auf diese Weise wird auch die Handhabung der Enden der Leitungsadern vereinfacht, da der Kontakt zwischen Leitungsadernende und Aufnahme des Kontaktträgers bereits besteht und nicht mehr am Ende der Leitung vorgenommen werden muss. Hierdurch wird ein Entmanteln der Leitungsadernenden von der Leitungsummantelung vermieden bzw. reduziert, so dass deren Schirmung auch an den Leitungsadernenden bestehen bleibt.
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Dies gilt ebenso für die Wirkung der symmetrischen Signalübertragung, da auf diese Weise auch die Verdrillung der Leitungsadern bis direkt an die Aufnahmen der Kontaktträgerelemente oder sogar in diese hinein beibehalten werden kann. So können Asymmetrien vermieden werden. Auch kann die Verdrillung zur Handhabung der Leitungsadern teilweise wiederaufgehoben werden; werden die Leitungsadern danach wieder miteinander verdrillt, so kann die Symmetrie der Leitungsadern wieder hergestellt werden und die Leitungen über die Kodierung zugeordnet werden. Dies gilt sowohl für zwei Kontaktträgerelemente, die nebeneinander angeordnet werden und miteinander verdrillte Leitungsadern aufnehmen, als auch für ein Kontaktträgerelement, welches ein miteinander verdrilltes Leitungsadernpaar aufnimmt. Auf diese Weise kann eine Robustheit gegen elektromagnetische Störungen erreicht werden, die bisher gar nicht bzw. nur mit hohem Aufwand und entsprechenden Kosten möglich war. Dies ermöglicht Übertragungstechniken, die Leitungen mit einem erfindungsgemäßen Kontaktträger nutzen, neue Anwendungsgebiete. Auch kann auf diese Weise ein schlankerer Kontaktträger geschaffen werden als bisher bekannt. Über den Kontaktträger können Leitungsadern einer einzigen Leitung bzw. eines einzigen Leitungsstranges oder auch von mehreren Leitungen bzw. Leitungssträngen zusammengeführt werden.
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Durch die farbliche, musterhafte und bzw. oder mechanische Kodierung der Kontaktträgerelemente zueinander kann der Aufwand des Zusammenfügens der einzelnen Kontaktträgerelemente zu einem Kontaktträger, der einem bestimmten Gegenstück entspricht, reduziert werden. Z.B. kann auf separate Montageanweisungen in z.B. schriftlicher Form etc. verzichtet werden, weil die Kontaktträgerelemente die entsprechenden Informationen selbst in sich bzw. auf sich tragen. Dies spart Zeit und Kosten. Auch können hierdurch Fehler beim Zusammensetzen der Kontaktträgerelemente vermieden oder zumindest reduziert werden.
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Die Kodierung kann z.B. über farbliche Kennzeichnungen, über Muster (immer gleichbleibend zweifarbig, z.B. schwarz-weiß oder die Farbe des Kontaktträgerelementmaterials und eine weitere Farbe) oder auch farbige Muster erfolgen, die z.B. aus der Richtung des Gegenstückes sichtbar vorgesehen sind. Z.B. können die einzelnen Kontaktträgerelemente jeweils in einer Farbe, die innerhalb des Kontaktträgers nur einmalig verwendet und vorzugsweise bestmöglich von den übrigen verwendeten Farben zu unterscheiden ist, vorgesehen werden, so dass die Reihenfolge der zusammenzusetzenden Kontaktträgerelemente durch eine vorgegebenen Farbreihenfolge vorbestimmt ist. Auch ist es möglich, jedes Kontaktträgerelement zu einem Teil, z.B. zur Hälfte, in der Farbe des in der einen Richtung benachbarten Kontaktträgerelementes und im Übrigen in der Farbe des in der gegenüberliegenden Richtung benachbarten Kontaktträgerelementes vorzusehen. Auch können farbliche Kodierungen über mehrere in der vorbestimmten Anordnung benachbarte Kontaktträgerelemente hinweg vorgesehen werden. Ebenso können Muster pro Kontaktträgerelement oder über mehrere Kontaktträgerelemente hinweg in dieser Art und Weise verwendet werden. Ebenso können Muster in Form von Beschriftungen verwendet werden.
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Alternativ oder zusätzlich können mechanische Kodierungen verwendet werden, um die vordefinierte Anordnung zu kennzeichnen. So können auf den Kontaktflächen der benachbarten Kontaktträgerelemente z.B. Erhebungen und korrespondierende Aussparungen oder Vertiefungen vorgehen werden, so dass sich der Kontaktträger nur dann zusammensetzen lässt, falls die richtigen Kontaktträgerelemente benachbart angeordnet werden. Hierzu kann pro Kontaktfläche nur ein Paar von Erhebungen und Vertiefungen vorgesehen werden oder auch mehrere Paare. Die Erhebungen und Vertiefungen können z.B. in Steckrichtung der Kontaktträgerelemente oder auch punktförmig, halbrund, eckig etc. aus der Ebene der Kontaktfläche heraus ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß können die Kontaktträgerelemente untereinander mittels Erhebungen, die in korrespondierende Aussparungen eingreifen können, nur derart miteinander verbunden, insbesondere fixiert, werden, dass sie nur zu einer vordefinierten Anordnung zusammengesetzt werden können. Dies bedeutet, dass jedes Kontaktträgerelement mit genau einem korrespondierenden Kontaktträgerelement verbunden bzw. fixiert werden kann. Vorteilhaft ist hierbei die eindeutige Kennzeichnung der vorbestimmten Anordnung durch einfache Mittel, die nicht nur durch Personen auch ohne Betrachtung, d.h. rein haptisch, sondern auch automatisiert durch Fertigungseinrichtungen sicher und eindeutig erkannt werden können. Werden diese Erhebungen und Aussparungen gleichzeitig mechanisch so ausgebildet, dass hierdurch ein Verrasten bzw. Fixieren der passenden Kontaktträgerelemente in Querrichtung ermöglicht wird, so wird beim Zusammensetzen des Kontaktträgers gleichzeitig die mechanische Stabilität bereits erfolgreich einander zugeordneter Kontaktträgerelemente sichergestellt.
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Dabei unterscheiden sich die Erhebungen und bzw. oder Aussparungen eines ersten Kontaktträgerelements von den Erhebungen bzw. Aussparungen aller übrigen Kontaktträgerelemente in ihrer Geometrie und bzw. oder Anordnung. So können die Erhebungen und Aussparungen z.B. als Schlitze und Kanten ausgebildet sein, die in Steckrichtung des Kontaktträgers verlaufen. Es sind aber auch z.B. punktförmige, halbrunde, eckige etc. Erhebungen oder Aussparungen möglich, die aus der Ebene der Kontaktfläche heraus- bzw. in diese hineinragen. Diese Erhebungen können auch als Stifte oder dergleichen ausgebildet sein, um ein Verrasten bzw. Fixieren der korrespondierenden Kontaktträgerelemente zu ermöglichen.
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Vorzugsweise ist jedes Kontaktträgerelement eingerichtet, mit einem Leitungsadernpaar verbunden zu werden. Vorteilhaft ist hierbei, dass bei der Verwendung von verdrillten Leitungsadernpaaren zur symmetrischen Signalübertragung die Leitungsadernpaare gemeinsam mit einem Kontaktträgerelement verbunden werden können. Auf diese Weise kann die Verdrillung des Leitungsadernpaares bis direkt vor oder sogar in das Kontaktträgerelement hinein beibehalten werden, wodurch die störungsmindernde Wirkung der Verdrillung maximiert wird.
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Vorzugsweise erstrecken sich die Erhebungen und Aussparungen entlang einer Steckrichtung und bzw. oder Höhe des Kontaktträgers. Diese können dann z.B. als Schlitze und Kanten ausgebildet sein. Sie sind vorzugsweise durchgängig über die gesamte Erstreckung des Kontaktträgerelementes in Steckrichtung bzw. der Höhe ausgebildet, damit die einzelnen Kontaktträgerelemente von beiden Seiten zusammengeführt werden können, was die Montage erleichtert, insbesondere bei einem gleichzeitigen Verrasten bzw. Fixieren der korrespondierenden Kontaktträgerelemente in Querrichtung des Kontaktträgers.
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Vorzugsweise sind die Erhebungen und Aussparungen jeweils paarweise pro Kontaktträgerelement vorgesehen. Dies führt zu einer erhöhten mechanischen Stabilität der zusammengesetzten, insbesondere verrasteten bzw. fixierten Kontaktträgerelemente und erhöht gleichzeitig die Variationsmöglichkeiten der Kodierung der einzelnen Kontaktträgerelemente.
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Vorzugsweise weist bzw. weisen der Kontaktträger, wenigstens aber ein Kontaktträgerelement, vorzugsweise eine Mehrzahl von Kontaktträgerelementen, besonders bevorzugt alle Kontaktträgerelemente, eine mechanische Kodierung auf, die mit einer entsprechenden Kodierung des Gegenstücks korrespondiert. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Verbindung zwischen Kontaktträger und Gegenstück nur dann hergestellt werden kann, falls die Kontaktträgerelemente richtig, d.h. gemäß der vordefinierten Anordnung, zusammengesetzt wurden. Auf diese Weise werden insbesondere bei elektrisch leitfähigen Verbindungen Schädigungen z.B. durch Kurzschlüsse etc. verhindert. Dies erhöht die Sicherheit der Verbindung zwischen Kontaktträger und Gegenstück. Diese mechanische Kodierung kann vorzugsweise durch Erhebungen bzw. Nasen auf bzw. an den Kontaktträgerelementen realisiert werden, die mit entsprechenden Aussparungen bzw. Vertiefungen des Gegenstücks zusammenwirken, oder umgekehrt.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft diese auch eine Leitung zur Herstellung einer Verbindung zur Energie- und bzw. oder Datenübertragung mit einem Gegenstück mit einem Kontaktträger wie zuvor beschrieben und einer Mehrzahl von verdrillten Leitungsadern, insbesondere paarweise in sich verdrillten Leitungsadernpaaren, die jeweils mit einem Kontaktträgerelement verbunden sind. Die Leitung kann ferner ein Umgehäuse aufweisen, welches wenigstens den Kontaktträger umgibt, der mechanischen Handhabung dient und die Kontaktträgerelemente zusammenhält und bzw. oder schützt. Auch kann das Umgehäuse so ausgebildet sein, dass es einen Anschluss, insbesondere eine Steckverbindung, der Leitung bzw. des Kontaktträgers nur mit einer vorbestimmten Art von Gegenstück ermöglicht.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft diese auch ein Verfahren zur Herstellung einer Leitung wie zuvor beschrieben mit den Schritten:
- • Verbinden von Leitungsadern, insbesondere Leitungsadernpaaren, mit Kontaktträgerelementen,
- • Verdrillen der Leitungsadern, insbesondere Leitungsadernpaare, und
- • Verbinden der Kontaktträgerelemente untereinander zu einem Kontaktträger, so dass die Leitungsadern, insbesondere Leitungsadernpaare, zu einer vordefinierten Anordnung zusammengesetzt werden.
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Vorteilhaft ist bei diesem Verfahren, dass die Kontaktträgerelemente, welche die Leitungsadern bzw. Leitungsadernpaare eindeutig kennzeichnen, bereits vor dem Verdrillen der Leitungsadern zur Leitung an deren Enden vorgesehen werden. So können die einzelnen Leitungsadern bzw. Leitungsadernpaare nach dem Verdrillen einfach, schnell und zuverlässig identifiziert und den korrespondierenden Kontakten des Gegenstücks zugeordnet werden, ohne dass die Ummantelung der Leitung entfernt bzw. die Verdrillung der Leitungsadernenden bzw. Leitungsadernpaarenden wieder aufgehoben werden muss. Wird die Verdrillung zwischenzeitlich zumindest teilweise aufgehoben und dann erneut durchgeführt, so können die Leitungsadernenden bzw. Leitungsadernpaarenden durch die Kodierung der Kontaktträgerelemente weiterhin eindeutig identifiziert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft diese auch ein Fortbewegungsmittel mit einer Leitung wie zuvor beschrieben.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
- 1 eine schematische Draufsicht auf einen Stecker mit Kontaktträger gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine schematische Draufsicht auf einen zusammengesetzten Kontaktträger gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 3 eine schematische Draufsicht auf die einzelnen Kontaktträgerelemente eines Kontaktträgers gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 4 eine Detailansicht der 3, und
- 5 eine schematische perspektivische Draufsicht auf einen Stecker mit Kontaktträger gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Stecker 1 mit Kontaktträger 2 gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Kontaktträger 2 weist eine Mehrzahl von Leitungsadern 30-38 einer Leitung 3 (siehe 5) auf, die er in entsprechenden Aufnahmen aufgenommen hat, um sie bei einer Verbindung des Steckers 1 mit einem entsprechenden Gegenstück 6 mit dessen korrespondierenden Kontakten 60 (siehe 5) z.B. elektrisch leitfähig zu verbinden. Der Kontaktträger 2 weist zwei mechanische Kodierungen 29 auf, die mit entsprechenden mechanischen Kodierungen 61 des Gegenstücks 6 zusammenwirken können (siehe 5). Durch diese ist mechanisch die Position und Ausrichtung des Zusammenführens von Stecker 1 bzw. Kontaktträger 2 und Gegenstück 6 eindeutig festgelegt. Der Kontaktträger 2 ist von einem Umgehäuse 10 umgeben. Der Kontaktträger 2 erstreckt sich im Wesentlichen in seiner Querrichtung Y und weist eine Höhe Z senkrecht hierzu auf. Senkrecht zur Querrichtung Y und zur Höhe Z, d.h. senkrecht zur Bildebene, verläuft die Steckrichtung X des Steckers 1 bzw. Kontaktträgers 2 (siehe auch 5).
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2 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen zusammengesetzten Kontaktträger 2 gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Kontaktträger 2 weist erfindungsgemäß eine Mehrzahl von einzelnen Kontaktträgerelementen 20-28 auf, aus denen er zusammengesetzt werden kann. Anders herum bedeutet dies, dass der Kontaktträger 2 auch in diese einzelnen Kontaktträgerelemente 20-28 vereinzelt werden kann. Die einzelnen Kontaktträgerelemente 20-28 weisen jeweils ein Paar von Leitungsadern 30-38 auf, welches sie aufgenommen haben, d.h. welches fest mit ihnen verbunden ist. Die Leitungsadernpaare 30-38 sind verdrillt, um eine symmetrische Signalführung zu ermöglichen. Die Verdrillung reicht möglichst weit in die Aufnahmen der Kontaktträgerelemente 20-28 hinein. Zwei Kontaktträgerelemente 21, 24 weisen jeweils eine mechanische Kodierungen 29 auf.
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3 zeigt eine schematische Draufsicht auf die einzelnen Kontaktträgerelemente 20-28 eines Kontaktträgers 2 gemäß der vorliegenden Erfindung. 4 zeigt eine Detailansicht der 3. Die einzelnen Kontaktträgerelemente 20-28 weisen jeweils Erhebungen 51-58 auf, die in korrespondierende Aussparungen 40-47 der jeweils benachbart anzuordnenden Kontaktträgerelemente 20-28 eingeführt oder dort sogar verrastet werden können. Dabei sind die korrespondierenden Paare von Erhebungen 51-58 und Aussparungen 40-47 so eindeutig vorgesehen, dass die Kontaktträgerelemente 20-28 nur in einer einzigen Anordnung zum Kontaktträger 2 zusammengesetzt werden können und dann in ihrer Leitungsführung dem Gegenstück 6 entsprechen. Hierzu sind gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Erhebungen 51-58 und Aussparungen 40-47 jeweils zweifach pro Kontaktfläche zwischen benachbarten Kontaktträgerelementen 20-28 vorgesehen, was die Zuordnung der korrespondieren Kontaktträgerelemente 20-28 erleichtert und die Stabilität des zusammengesetzten Kontaktträgers 2 erhöht. Die einzelnen Kontaktträgerelemente 20-28 können mittels der in Steckrichtung X durchgängig ausgebildeten Erhebungen 51-58 und Aussparungen 40-47 auch in Steckrichtung X miteinander zusammengesetzt werden, was die Montage vereinfacht und beschleunigt.
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5 zeigt eine schematische perspektivische Draufsicht auf einen Stecker 1 mit Kontaktträger 2 gemäß der vorliegenden Erfindung. Die einzelnen Leitungsadern 30-38 sind jeweils paarweise in sich verdrillt, so dass immer ein in sich verdrilltes Leitungsadernpaar 30-38 mit einem Kontaktträgerelement 20-28 verbunden ist. Dabei wird die Verdrillung der Leitungsadernpaare 30-38 so weit wie möglich bis zu den Anschlüssen der Kontaktträgerelemente 20-28 beibehalten, um eine möglichst gute Symmetrie der Leitungssignale zu erreichen. Die in sich verdrillten Leitungsadernpaare 30-38 können wiederum miteinander verdrillt sein. Alle Leitungsadernpaare 30-38 bilden miteinander, ggfs. ergänzt zum Schirmungen oder sonstige Schichten, die Leitung 3. Hierbei wird die Schirmung (nicht dargestellt) ebenfalls möglich bis zu den Anschlüssen der Kontaktträgerelemente 20-28 beibehalten, um die Wirkung der Schirmung bestmöglich nutzen. Den in der 5 exemplarisch dargestellten Kontaktträgerelementen 22-25 gegenüberliegend sind die entsprechende Kontakte 60 des Gegenstücks 6 gezeigt, mit denen die Leitungsadernpaare 32-35 verbunden werden können. Der mechanischen Kodierung 61 des Gegenstücks 6 entspricht die korrespondierende mechanische Kodierung 29 des Kontaktträgerelements 24, so dass ein Zusammenfügen von Stecker 1 bzw. Kontaktträger 2 nur dann mechanisch möglich ist, falls die Kontaktträgerelemente 20-28 so zusammengefügt wurden, dass die mechanischen Kodierungen des Kontaktträgers 2 und Gegenstücks 6 einander entsprechen.
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Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften Ausführungsbeispiele anhand der in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.