DE102013007301A1 - Temperaturüberwachungsvorrichtung für Rohrleitungen und damit ausgestattetes Rohrleitungssystem - Google Patents

Temperaturüberwachungsvorrichtung für Rohrleitungen und damit ausgestattetes Rohrleitungssystem Download PDF

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Abstract

Es werden ein Rohrleitungssystem (1) und eine für ein solches Rohrleitungssystem (1) nutzbare Temperaturüberwachungsvorrichtung (3) vorgeschlagen, wobei die Temperaturüberwachungsvorrichtung (3) mindestens ein nach Art eines Kabelbinders ausgebildetes Überwachungselement (6) aufweist, das in eine Gebrauchsstellung bringbar ist, in der es eine Rohrleitung (2) unter Vorspannung umschließt. Das Überwachungselement (6) verfügt zumindest bereichsweise über thermochromatische Eigenschaften, die abhängig von der Rohrleitungstemperatur mindestens einen Farbumschlag hervorrufen und auf diese Weise eine Überwachung der Rohrleitungstemperatur ermöglichen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Temperaturüberwachungsvorrichtung für Rohrleitungen und ein damit ausgestattetes Rohrleitungssystem.
  • In vielen industriellen und gewerblichen Bereichen sind Rohrleitungssysteme unterschiedlichen Ausmaßes anzutreffen, die dazu dienen, gasförmige und/oder flüssige Medien unterschiedlicher Temperaturen zu führen. Als Beispiele können die Prozesstechnik oder die Kraftwerkstechnik genannt werden. In vielen Fällen ist es erforderlich, dass Rohrleitungen zur Durchführung gewisser Arbeiten von Zeit zu Zeit von einem Bedienpersonal berührt werden müssen, wobei die Berührung erst stattfinden sollte, wenn die betreffende Rohrleitung ausreichend abgekühlt ist, um Verbrennungen zu vermeiden.
  • In diesem Zusammenhang besteht die Möglichkeit, die Temperatur des in einer Rohrleitung strömenden Mediums durch messtechnische Systeme zu erfassen und zur Anzeige zu bringen. Abgesehen davon, dass solche Systeme relativ teuer sind, haben sie auch den Nachteil, dass die hinsichtlich der Temperatur des Mediums ermittelbaren Informationen nicht zwingend auch mit der aktuellen Temperatur der Rohrleitung korrelieren.
  • Als einfache Überwachungsmaßnahme wäre es denkbar, die hinsichtlich ihrer Temperatur zu überwachende Rohrleitung mit einer thermochromatischen Farbe zu bestreichen, die sich bei einer bestimmten Temperatur verändert. Das Aufbringen der Farbe ist allerdings sehr umständlich und kann zu Verschmutzungen der näheren Umgebung führen. Problematisch ist auch die Haltbarkeit des Farbauftrages, wenn die Rohrleitungen, was häufig der Fall ist, aus Edelstahl bestehen.
  • Aus der EP 0 194 122 A2 ist es im Zusammenhang mit der Befestigung von elektrischen Kabeln bei Freileitungen bekannt, eine Halterung mittels einer durch Wärmeeinwirkung schrumpfbaren Folie an einem Kabel zu fixieren, wobei die schrumpfbare Folie mit thermochromatischer Farbe bestrichen ist, um verifizieren zu können, dass ein Wärmeeintrag zwecks Ausführung des Schrumpfungsvorganges stattgefunden hat.
  • Eine vergleichbare Anwendung thermochromatischer Farbe geht aus der DE 20 2005 019 107 U1 hervor.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu treffen, die eine einfache, kostengünstige und zuverlässige Temperaturüberwachung von Medien führenden Rohrleitungen ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird mittels einer Temperaturüberwachungsvorrichtung für Rohrleitungen gelöst, die mindestens ein Überwachungselement aufweist, das nach Art eines über zwei freie Enden und über integrierte Verschlussmittel verfügenden biegeflexiblen Kabelbinders ausgebildet ist und das in eine Gebrauchsstellung verbringbar ist, in der es eine zu überwachende Rohrleitung schlaufen- oder ringförmig derart unter Vorspannung umschließt, dass eine Wärmeübertragung von der Rohrleitung auf das Überwachungselement stattfinden kann, wobei das Überwachungselement zumindest bereichsweise über thermochromatische Eigenschaften verfügt, die an dem die Gebrauchsstellung einnehmenden Überwachungselement abhängig von der Rohrleitungstemperatur mindestens einen Farbumschlag hervorrufen.
  • Die Aufgabe wird ferner durch ein Rohrleitungssystem gelöst, das über mindestens eine Rohrleitung und eine in dem vorgenannten Sinne ausgebildete Temperaturüberwachungsvorrichtung verfügt, wobei mindestens eine Rohrleitung von mindestens einem eine Gebrauchsstellung einnehmenden Überwachungselement umspannt ist.
  • Kabelbinder sind als solches bekannte Verbindungselemente, die ursprünglich dafür entwickelt wurden, elektrische Kabel an Tragstrukturen zu fixieren und/oder zu kompakten Kabelbäumen zusammenzufassen. Sie bestehen in der Regel aus einem biegeflexiblen Kunststoffmaterial und haben eine meist bandförmige Struktur mit endlicher Länge, wobei sie über integrierte Verschlussmittel verfügen, die es ermöglichen, die beiden Endbereiche unter Bildung einer Schlaufe oder eines Ringes aneinander zu fixieren. Erfindungsgemäß enthält nun die Temperaturüberwachungsvorrichtung mindestens ein vergleichbar einem derartigen Kabelbinder aufgebautes Überwachungselement, das vorgesehen ist, um um eine temperaturmäßig zu überwachende Rohrleitung herumgelegt und unter Einnahme einer Gebrauchsstellung mit dem Außenumfang der betreffenden Rohrleitung verspannt zu werden. Dieses kabelbinderartige Überwachungselement verfügt zumindest bereichsweise über thermochromatische Eigenschaften, die in Abhängigkeit von der sie beaufschlagenden Rohrleitungstemperatur einer Farbänderung beziehungsweise einem Farbumschlag unterliegen, woraus der Betrachter eine Temperaturinformation beziehen kann. Ein um eine Rohrleitung herumgeschlungenes und mit der Rohrleitung verspanntes Überwachungselement nimmt die Temperatur der Rohrleitung an, sodass das thermochromatische Material der Rohrleitungstemperatur ausgesetzt ist und bei einer durch die Zusammensetzung des thermochromatischen Materials vorgebbaren Temperatur einen Farbumschlag erfährt. Auf diese Weise kann ein Bedienpersonal mit einem Blick erkennen, ob eine mit einem Überwachungselement ausgestattete Rohrleitung noch eine kritische oder aber eine für eine Berührung unbedenklich niedrige Temperatur aufweist. Die Herstellung des Überwachungselementes ist sehr kostengünstig, da im Vergleich zur Herstellung konventioneller Kabelbinder nur noch die für die Thermochromie verantwortliche Substanz ergänzt werden muss. Das Überwachungselement lässt sich auch sehr einfach montieren und bei Bedarf, beispielsweise durch Zerschneiden mit einer Zange, ohne Beschädigungsgefahr für die zugeordnete Rohrleitung auch problemlos wieder entfernen.
  • Mit der erfindungsgemäßen Temperaturüberwachungsvorrichtung kann beispielsweise das mit dem Betrieb einer Prozessanlage betraute Personal zuverlässig vor Berührung einer Rohrleitung gewarnt werden, wenn diese sehr heiß ist und eine Verbrennungsgefahr droht.
  • Ein mit der Temperaturüberwachungsvorrichtung ausgestattetes Rohrleitungssystem kann eine beliebige Anzahl von kabelbinderartigen Überwachungselementen aufweisen, wobei die Möglichkeit besteht, an einer einzigen Rohrleitung bei Bedarf mehrere Überwachungselemente anzubringen, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass die Rohrleitungstemperatur über die Länge einer Rohrleitung hinweg eventuell variiert. Auch besteht die Möglichkeit, an ein und derselben Rohrleitung mehrere Überwachungselemente der erfindungsgemäßen Art anzubringen, die sich in der Farbumschlagstemperatur des thermochromatischen Materials voneinander unterscheiden, sodass eine abgestufte Temperaturüberwachung möglich ist. Die Überwachungselemente können auch unterschiedliche Breiten und Längen aufweisen, um unterschiedliche Grade der Sichtbarkeit zu realisieren und um eine Anpassung an unterschiedliche Einbausituationen zu ermöglichen.
  • Durch entsprechende Applikation der thermochromatischen Substanz kann erreicht werden, dass der Kabelbinder beispielsweise nur in einem oder in mehreren vorbestimmten Bereichen eine Farbänderung signalisiert. Auch besteht die Möglichkeit, das Überwachungselement so aufzubauen, dass ein auftretender Farbumschlag eine Beschriftung zum Vorschein bringt, beispielsweise einen Warnhinweis wie ”Heiß” oder eine als Zahl wiedergegebene Temperaturinformation.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
  • Mindestens ein thermochromatischer Bereich kann bei mindestens einem Überwachungselement durch eine auf einen biegeflexiblen Grundkörper des Überwachungselementes aufgebrachte Beschichtung oder Bedruckung realisiert sein, die über thermochromatische Eigenschaften verfügt. Die thermochromatische Schicht kann beispielsweise ein Lack sein. Es besteht die Möglichkeit, die thermochromatische Schicht nur partiell, in bestimmten Bereichen, aufzubringen oder aber die gesamte Oberfläche des Grundkörpers mit einer thermochromatischen Schicht zu überziehen.
  • Ist das Überwachungselement zum Erhalt der thermochromatischen Eigenschaften mit einer thermochromatischen Schicht versehen, kann zu seiner Herstellung ein handelsüblicher Kabelbinder herangezogen werden, der nachträglich entsprechend beschichtet oder bedruckt wird.
  • Bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform verfügt das Überwachungselement über einen aus einem Grundmaterial bestehenden biegeflexiblen Grundkörper, in den zur Bildung mindestens eines thermochromatischen Bereiches thermochromatische Pigmente eingebettet sind. Hier werden also die thermochromatischen Eigenschaften bei der Herstellung der kabelbinderartigen Struktur durch ein Vermischen thermochromatischer Pigmente mit dem Grundmaterial des Kabelbinders beziehungsweise des Überwachungselementes hervorgerufen. Hier bietet es sich besonders an, die thermochromatischen Pigmente in den gesamten Grundkörper verteilt einzubetten, sodass eine optimale Temperaturüberwachung unabhängig davon möglich ist, welchen Durchmesser die von dem Überwachungselement in der Gebrauchsstellung definierte Schlaufen- oder Ringstruktur hat.
  • Vorzugsweise besitzt das Überwachungselement einen aus Kunststoffmaterial bestehenden Grundkörper. Zweckmäßigerweise wird der Grundkörper durch Spritzgießen hergestellt. Thermochromatische Pigmente können mit dem Kunststoffmaterial vor Ausführung eines Spritzgießvorganges gemischt werden.
  • Mindestens ein thermochromatischer Bereich kann, wie schon erwähnt, die Form einer Beschriftung haben. Mindestens ein weiterer thermochromatischer Bereich kann aber auch lediglich in einer einfachen Farbfläche resultieren. Des Weiteren kann mindestens ein thermochromatischer Bereich so ausgebildet sein, dass der Farbumschlag im Hervorbringen eines bestimmten Symbols resultiert.
  • Ein bevorzugt ausgebildetes Überwachungselement verfügt über einen biegeflexiblen Bandabschnitt mit einer Vielzahl von in seiner Längsrichtung aufeinanderfolgenden, insbesondere von einer Verzahnung gebildeten Rastelementen. Am einen Endbereich des Bandabschnittes befindet sich eine Verschlussöse, durch die der Bandabschnitt mit seinem anderen Endabschnitt voraus hindurchsteckbar ist und die über eine Rastschließe verfügt, welche mit den Rastelementen des Bandabschnittes in Rasteingriff gelangen kann. Beim Anbringen des Überwachungselementes wird der durch die Verschlussöse hindurchgeführte Bandabschnitt so weit gezogen, bis sich ein schlaufen- oder ringförmiger Längenabschnitt des Überwachungselementes unter Vorspannung um die zugeordnete Rohrleitung herumgelegt hat.
  • Da die kabelbinderartige Struktur des Überwachungselementes ein kräftiges Verspannen des Überwachungselementes mit dem Außenumfang der zu überwachenden Rohrleitung ermöglicht, ist ein optimaler Wärmeübergang gewährleistet, was die Zuverlässigkeit der Temperaturanzeige durch Farbumschlag begünstigt.
  • Ein und dasselbe Überwachungselement kann über mehrere thermochromatische Bereiche verfügen, die sich in ihrer Farbumschlagstemperatur voneinander unterscheiden. Auf diese Weise kann beispielsweise anhand der Anzahl der farblich geänderten Anzeigebereiche auf die Höhe der Temperatur geschlossen werden. Von Vorteil ist es ferner, wenn sich die nach dem Farbumschlag vorhandene Farbe und/oder Struktur der bei ein und demselben Überwachungselement vorhandenen thermochromatischen Bereiche voneinander unterscheidet. Auf diese Weise kann beispielsweise mit einer Art Ampelfarbgebung signalisiert werden, dass eine niedrige Temperatur (Farbe ”grün”), eine mittlere Temperatur (Farbe ”gelb”) oder eine hohe Temperatur (Farbe ”rot”) vorliegt.
  • Die Temperaturüberwachungsvorrichtung kann auch über mehrere Überwachungselemente verfügen, die gleichzeitig oder alternativ nutzbar sind und die sich in mindestens einer Farbumschlagstemperatur ihres mindestens einen thermochromatischen Bereiches voneinander unterscheiden. Auf diese Weise besteht beispielsweise die Möglichkeit, je nach Gefährdungspotential eine Rohrleitung wahlweise mit Überwachungselementen auszustatten, die schon bei einer mittleren Temperatur oder erst bei einer relativ hohen Temperatur einen Farbumschlag hervorbringen.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
  • 1 in einer vereinfachten Darstellung eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Rohrleitungssystems, das mit einer erfindungsgemäßen Temperaturüberwachungseinrichtung bevorzugten Aufbaus ausgestattet ist, wobei ein Überwachungselement dieser Temperaturüberwachungsvorrichtung bei Einnahme seiner an einer Rohrleitung montierten Gebrauchsstellung gezeigt ist,
  • 2 das Rohrleitungssystem aus 1 in einem Zustand, in dem das Überwachungselement einen auf seinen thermochromatischen Eigenschaften basierenden Farbumschlag aufweist und wobei strichpunktiert ein weiteres, an der gleichen Rohrleitung montiertes Überwachungselement angedeutet ist, um die mögliche Mehrausstattung der Temperaturüberwachungsvorrichtung mit mehreren Überwachungselementen zu dokumentieren,
  • 3 die Anordnung aus 1 in einem Schnitt gemäß Schnittlinie III-III,
  • 4 das nach Art eines Kabelbinders ausgebildete Überwachungselement der 1 bis 3 in einer isometrischen Einzeldarstellung, und
  • 5 einen Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform des Rohrleitungssystems beziehungsweise der Temperaturüberwachungsvorrichtung in einem Schnitt entsprechend 3.
  • Aus der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Rohrleitungssystems 1 ersichtlich, das sich aus mindestens einer Rohrleitung 2 und einer Temperaturüberwachungsvorrichtung 3 zusammensetzt.
  • Die Rohrleitung 2 setzt sich beispielsweise aus mehreren miteinander verbundenen Rohren und eventuell vorhandenen Rohrverbindungsstücken zusammen. Bevorzugt hat die Rohrleitung 2 eine kreiszylindrische Rohrwandung 4.
  • Die Rohrleitung 2 definiert einen Rohrleitungskanal 5, der zur Führung eines strömenden Mediums dient, wobei es sich bei diesem Medium um jedes fließfähige Medium handeln kann. Bevorzugt handelt es sich bei dem in dem Rohrleitungskanal 5 fließenden Medium um eine Flüssigkeit oder um ein Gas. Je nach Anwendungszweck des Rohrleitungssystems 1 kann die Temperatur des strömenden Mediums variieren.
  • Das Rohrleitungssystem 1 ist beispielsweise Bestandteil einer Prozessanlage, beispielsweise einer chemischen Anlage oder auch einer Anlage zur Wasseraufbereitung.
  • Die im Betrieb des Rohrleitungssystems 1 auftretende Mediumstemperatur bewirkt eine Aufheizung der Rohrleitung 2. Die Temperaturüberwachungsvorrichtung 3 ermöglicht eine Überwachung der Rohrleitungstemperatur und liefert einem Betrachter Informationen hinsichtlich der Rohrleitungstemperatur zur Vermeidung von Brandverletzungen aufgrund einer Berührung einer zu heißen Rohrwandung 4.
  • Die Temperaturüberwachungsvorrichtung 3 enthält mindestens ein Überwachungselement 6, das nach Art eines biegeflexiblen Kabelbinders ausgebildet ist. Dieses Überwachungselement 6 lässt sich an der Rohrleitung 2 montieren, wobei die montierte Stellung als Gebrauchsstellung bezeichnet sei und sich dadurch auszeichnet, dass die Rohrleitung 2 von dem Überwachungselement 6 schlaufen- oder ringförmig umschlossen ist. Dabei ist das Überwachungselement 6 mit der Außenumfangsfläche 7 der Rohrleitung 2 beziehungsweise der Rohrwandung 4 verspannt.
  • Im unmontierten Zustand hat das Überwachungselement 6 eine längliche Gestalt mit zwei einander entgegengesetzten Enden 8, 9. In diesem offenen Zustand kann das Überwachungselement 6 bequem um die Rohrleitung 2 in deren Umfangsrichtung herumgelegt werden, um anschließend unter Verwendung integrierter Verschlussmittel 11 derart geschlossen zu werden, dass sich ein die Rohrleitung 2 umschließender schlaufen- oder ringförmiger Klemmabschnitt 12 ergibt.
  • Bevorzugt verfügt das Überwachungselement 6 über einen bandförmig gestalteten und deshalb als Bandabschnitt 13 bezeichneten Längenabschnitt mit einem vorderen Endbereich 14 an dem einen Ende 8 und einem hinteren Endbereich 15 an dem anderen Ende 9 des Überwachungselementes 6. An dem hinteren Endbereich 15 ist zweckmäßigerweise einstückig eine Verschlussöse 16 angeformt, die in der bei Kabelbindern üblichen Weise mit einer elastisch verformbaren Rastschließe 17 ausgestattet ist. Der Bandabschnitt 13 weist an einer seiner Bandflächen eine sich in der Längsrichtung des Bandabschnittes 13 erstreckende Rastverzahnung 18 mit einer Vielzahl von aufeinanderfolgend angeordneten zahnartigen Rastelementen 19 auf.
  • Zum Verspannen mit der Rohrleitung 2 wird der Bandabschnitt 13 mit seinem vorderen Endbereich 14 voraus durch die Verschlussöse 16 hindurchgeführt und anschließend mit ausreichendem Kraftaufwand so weit hindurchgezogen, bis sich der Bandabschnitt 13 mit dem Klemmabschnitt 12 an die Außenumfangsfläche 7 angelegt hat und mit dieser verspannt ist. Beim Montagevorgang rutscht die Rastschließe 17 über die Rastverzahnung 18 hinweg, um letztlich, bei Erreichen der oben erwähnten Gebrauchsstellung, mit dem ihr dann zugeordneten Rastelement 19 in Rasteingriff zu gelangen und die Verbindung zu fixieren.
  • Die sich beim Ausführungsbeispiel aus der Verschlussöse 16, der Rastschließe 17 und der Rastverzahnung 18 zusammensetzenden Verschlussmittel 11 sind bevorzugt für ein an sich unlösbares Verschließen des Überwachungselementes 7 ausgelegt. Zum neuerlichen Entfernen von der Rohrleitung 2 wird das Überwachungselement 7 mittels einer geeigneten Zange an dem Klemmabschnitt 12 durchtrennt. Allerdings besteht ohne weiteres die Möglichkeit, die Verschlussmittel 11 in einer lösbaren Form zu realisieren.
  • Das Überwachungselement 6 verfügt zumindest im Bereich des Bandabschnittes 13 über die schon erwähnten biegeflexiblen Eigenschaften, sodass es sich sehr gut an die Außenumfangsfläche 17 der Rohrleitung 2 anlegen kann. Auf diese Weise wird erreicht, dass eine Wärmeübertragung von der Rohrleitung 2 auf das in der Gebrauchsstellung fixierte Überwachungselement 6 stattfindet. Die Rohrwandung 4 weist normalerweise eine Temperatur auf, die im Wesentlichen der Mediumstemperatur des im Rohrleitungskanal 5 befindlichen Mediums entspricht, wobei das an der Rohrwandung 4 anliegende Überwachungselement 6 seinerseits auf eine Temperatur aufgeheizt wird, die gleich oder etwas geringer ist als die Temperatur der Rohrwandung 4.
  • Eine Besonderheit des Überwachungselementes 6 besteht nun darin, dass es zumindest bereichsweise über thermochromatische Eigenschaften verfügt, wobei diese thermochromatischen Eigenschaften an dem die Gebrauchsstellung einnehmenden Überwachungselement 6 abhängig von der Rohrleitungstemperatur mindestens einen Farbumschlag hervorrufen. Dieser für einen Betrachter sichtbare Farbumschlag liefert eine Information über die Rohrleitungstemperatur und kann dazu beitragen, ein an dem Rohrleitungssystem 1 tätiges Personal daran zu hindern, eine zu heiße Rohrleitung 2 zu berühren.
  • Im Folgenden soll ein thermochromatischer Bereich 25 des Überwachungselementes 6, in dem bei Nutzung des Überwachungselementes 6 aufgrund thermochromatischer Eigenschaften ein Farbumschlag auftreten kann, auch als Anzeigebereich 21 bezeichnet werden.
  • Bei einer besonders kostengünstigen Ausführungsform verfügt das Überwachungselement 6 in seiner Gesamtheit über von außen her registrierbare thermochromatische Eigenschaften, sodass quasi das gesamte Überwachungselement 6 einen Anzeigebereich 21 definieren kann. Aktuell wirksam als Anzeigebereiches 21 ist allerdings stets nur derjenige Abschnitt des thermochromatischen Bereiches 25, auf den sich die Rohrleitungstemperatur relevant auswirkt. Somit wird auch dann, wenn das gesamte Überwachungselement 6 insgesamt geeignet ist, aufgrund thermochromatischer Eigenschaften einen Farbumschlag auszuführen, im Wesentlichen nur derjenige Abschnitt des Überwachungselementes 6 als Anzeigebereich 21 fungieren, der an der Rohrleitung 2 anliegt oder sich in unmittelbarer Nähe derselben befindet.
  • Damit das Überwachungselement 6 insgesamt über die erwähnten thermochromatischen Eigenschaften verfügt, besteht es beim Ausführungsbeispiel der 1 bis 4 aus einem Grundkörper 22, der die Gestalt des Überwachungselementes 6 vorgibt und für dessen Festigkeit und Verformungsverhalten verantwortlich ist. Dieser Grundkörper 22 besteht aus einem Grundmaterial 23, bei dem es sich vorzugsweise um ein Kunststoffmaterial handelt. Der Grundkörper 22 lässt sich insbesondere durch Spritzgießen herstellen.
  • In den Grundkörper 22 sind für die thermochromatischen Eigenschaften verantwortliche thermochromatische Pigmente 24 eingebettet. Diese werden bei der Herstellung des Grundkörpers 22 mit dem Grundmaterial 23 vermischt und liegen somit in feiner Verteilung innerhalb des Grundmaterials 23 vor.
  • Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 4 ist ein thermochromatischer Anzeigebereich 21, in dem aufgrund der thermochromatischen Eigenschaften in Abhängigkeit von der Temperatur der Rohrleitung 2 eine Farbänderung auftritt, von dem Klemmabschnitt 12 gebildet, der sich um die Rohrleitung 2 herum erstreckt. Die 1 zeigt einen unverfärbten Zustand, also einen Zustand vor einem Farbumschlag, der bei einer unkritischen, niedrigen Temperatur vorliegt. Hierbei weist das Überwachungselement 6 in dem Anzeigebereich 21 eine durch die Farbgebung der thermochromatischen Pigmente 24 maßgeblich bestimmte Grundfarbe auf.
  • Die 2 zeigt einen Betriebszustand bei stark erhöhter Rohrleitungstemperatur, die einen Farbumschlag in dem Anzeigebereich 21 bewirkt hat, was durch eine Kreuzschraffur angedeutet ist.
  • Abweichend vom erläuterten Ausführungsbeispiel können die thermochromatischen Pigmente 24 zur Definition jeweils eines thermochromatischen Bereiches 25 auch nur in abgegrenzten Abschnitten in den Grundkörper 22 eingebettet sein. So könnte sich die Einbettung von thermochromatischen Pigmenten 24 beispielsweise auf einen Längenabschnitt des Überwachungselementes 6 begrenzen, der sich an die Verschlussöse 16 anschließt und vor dem Erreichen des vorderen Endbereiches 14 endet, unter Berücksichtigung des Rohrdurchmessers der mit dem Überwachungselement zu bestückenden Rohrleitung 2.
  • Es besteht auch die Möglichkeit, ein und denselben Grundkörper 22 in mehreren voneinander abgegrenzten Abschnitten mit thermochromatischen Pigmenten 24 zu versehen, um mehrere thermochromatische Bereiche 25 zu definieren. Diese thermochromatischen Bereiche 25 können durchaus in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angeordnet sein.
  • Die 5 illustriert ein Ausführungsbeispiel, bei dem mindestens ein thermochromatischer Bereich 25 als separate Schicht 26 außen auf einen Grundkörper 22 des Überwachungselementes 6 aufgebracht ist. Diese Schicht 26 ist zweckmäßigerweise durch eine geeignete Beschichtung oder Bedruckung erzeugt und aufgebracht. Bei der Schicht 26 kann es sich beispielsweise um einen Lack handeln.
  • Während es prinzipiell möglich ist, die gesamte Oberfläche des Grundkörpers 22 mit einer thermochromatischen Schicht 26 zu überziehen, beschränken sich bei dem Ausführungsbeispiel der 5 die thermochromatischen Bereiche 25 auf Teilabschnitte der Oberfläche des Grundkörpers 22. Illustriert ist ein Ausführungsbeispiel, das über zwei beabstandet zueinander angeordnete thermochromatische Bereiche 25 verfügt, die jeweils als stoffschlüssig auf den Grundkörper 22 aufgebrachte Schicht 26 realisiert sind.
  • Die 5 verdeutlicht auch, dass ein oder mehrere thermochromatische Bereiche 25 die Form einer Beschriftung 27 haben können. Eine solche Beschriftung 27 kann bei einer Temperatur, die unterhalb der Farbumschlagsschwelle liegt, quasi unsichtbar sein und erst bei bzw. nach einem Farbumschlag, als Kontrast zum benachbarten Grundkörper 22, erscheinen.
  • Eine Beschriftung kann beispielsweise Buchstaben und/oder Zahlen enthalten. Beispielsweise kann ein thermochromatischer Bereich 25 so ausgebildet sein, dass das Wort ”Heiß” erscheint, wenn eine Farbänderung stattfindet. Möglich ist auch eine dahingehende Strukturierung, dass eine eine Temperatur angebende Zahl erscheint. Selbstverständlich sind auch Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen möglich.
  • Bei dem Ausführungsbeispiel der 5 sind zwei thermochromatische Bereiche 25 so ausgebildet, dass sie sich in ihrer Farbumschlagstemperatur voneinander unterscheiden. Bei einem der thermochromatischen Bereiche 25 tritt also ein Farbumschlag bei einer anderen Temperatur auf als bei einem anderen thermochromatischen Bereich 25. In diesem Zusammenhang ist es auch vorteilhaft, wenn sich die thermochromatischen Bereiche nach dem Farbumschlag in ihrer Farbgebung und/oder Struktur voneinander unterscheiden. In 5 ist dies durch die Verwendung unterschiedlicher Symbole ”XXX” und ”YYY” kenntlich gemacht.
  • Die vorstehend mittels der thermochromatischen Eigenschaften erzielbaren Effekte sind bei allen Ausführungsbeispielen erzielbar. Es besteht also beispielsweise auch bei dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 4 die Möglichkeit, mehrere sich unterschiedlich verhaltende thermochromatische Bereiche 25 durch entsprechend in den Grundkörper 22 eingebettete thermochromatische Pigmente 24 zu definieren.
  • Die 2 macht deutlich, dass die Temperaturüberwachungsvorrichtung 3 über mehrere Überwachungselemente 6 verfügen kann, die zur gleichen Zeit oder auch alternativ an einer Rohrleitung 2 montierbar sind. Ein zweites Überwachungselement 6 ist in 2 strichpunktiert angedeutet. Zweckmäßigerweise unterscheiden sich die mehreren Überwachungselemente 6 in ihrer Farbumschlagstemperatur. Es besteht auf diese Weise die Möglichkeit, eine Rohrleitung 2 entsprechend der gewünschten Warnschwelle mit dem einen oder anderen Überwachungselement 6 auszustatten.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 0194122 A2 [0005]
    • DE 202005019107 U1 [0006]

Claims (11)

  1. Temperaturüberwachungsvorrichtung für Rohrleitungen, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Überwachungselement (6) aufweist, das nach Art eines über zwei freie Enden (8, 9) und über integrierte Verschlussmittel (11) verfügenden biegeflexiblen Kabelbinders ausgebildet ist und das in eine Gebrauchsstellung verbringbar ist, in der es eine zu überwachende Rohrleitung (2) schlaufen- oder ringförmig derart unter Vorspannung umschließt, dass eine Wärmeübertragung von der Rohrleitung (2) auf das Überwachungselement (6) stattfinden kann, wobei das Überwachungselement (6) zumindest bereichsweise über thermochromatische Eigenschaften verfügt, die an dem die Gebrauchsstellung einnehmenden Überwachungselement (6) abhängig von der Rohrleitungstemperatur mindestens einen Farbumschlag hervorrufen.
  2. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein thermochromatischer Bereich (25) durch eine auf einen biegeflexiblen Grundkörper (22) des Überwachungselementes (6) aufgebrachte, über thermochromatische Eigenschaften verfügende Beschichtung oder Bedruckung definiert ist, beispielsweise durch einen Lack.
  3. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Oberfläche des Grundkörpers (22) von einer thermochromatischen Schicht (26) bedeckt ist.
  4. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachungselement (6) einen aus einem Grundmaterial (23) bestehenden biegeflexiblen Grundkörper (22) aufweist, in den zur Bildung mindestens eines thermochromatischen Bereiches (25) thermochromatische Pigmente (24) eingebettet sind.
  5. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass thermochromatische Pigmente (24) in dem gesamten Grundkörper (22) verteilt eingebettet sind.
  6. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachungselement (6) einen aus Kunststoffmaterial als Grundmaterial (23) bestehenden biegeflexiblen Grundkörper (22) aufweist.
  7. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein thermochromatischer Bereich (25) die Form einer Beschriftung (27) hat.
  8. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachungselement (6) einen biegeflexiblen Bandabschnitt (13) mit einer Vielzahl von in seiner Längsrichtung aufeinanderfolgenden Rastelementen (19) aufweist, an dessen einem Endbereich (15) eine Verschlussöse (16) mit einer Rastschließe (17) angeordnet ist und der zum Erhalt der Gebrauchsstellung mit seinem anderen Endabschnitt (14) voraus durch die Verschlussöse (16) hindurchsteckbar ist, sodass mindestens eines der Rastelemente (19) mit der Rastschließe (17) in Rasteingriff gelangt.
  9. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachungselement (6) über mehrere thermochromatische Bereiche (25) verfügt, die sich in ihrer Farbumschlagstemperatur und zweckmäßigerweise auch in ihrer nach dem Farbumschlag vorhandenen Farbe und/oder Struktur voneinander unterscheiden.
  10. Temperaturüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere Überwachungselemente (6) aufweist, die sich in mindestens einer Farbumschlagstemperatur voneinander unterscheiden.
  11. Rohrleitungssystem mit mindestens einer Rohrleitung und einer Temperaturüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei mindestens eine Rohrleitung (2) von mindestens einem eine Gebrauchsstellung einnehmenden Überwachungselement (6) umspannt ist.
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