-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpenanlage, bei der Wärme in einem Verdampfer einer Wärmepumpe von einem Wärmeträgermedium auf ein Kältemittel der Wärmepumpe übertragen wird. Das Kältemittel wird im Betrieb der Wärmepumpe von einem Verdichter durch einen Kältemittelkreislauf getrieben. Das Wärmeträgermedium wird im Betrieb der Wärmepumpe in einem Wärmeträgerkreislauf umgetrieben.
-
Bei einer kälteseitigen Wärmetauscher-Vorrichtung gemäß
DE 103 06 148 B3 werden mehrere Quellkreise so geregelt, dass eine Gesamttemperatur an einem pumpenseitigen Flüssigkeitszirkulationssystem annähernd konstant ist.
-
Aus
EP 0 862 031 B1 geht eine „speed control“ hervor, bei der auf Basis der Messung der Bedingung am Verdichterausgang eine Kältemittel-Druckregelung erfolgt. Die Drehzahl eines Lüfters wird geregelt.
-
Aus
DE 10 2010 024 986 A1 geht hervor, dass in einer zweiten Betriebsart eine Drehzahl eines Lüfters oder eine Drehzahl eines Verdichters reduziert wird und das elektronische Expansionsventil derart gesteuert wird, dass ein geringer Massenstrom im Kältemittelkreislauf vorhanden ist.
-
DE 10 2010 051 868 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpe. Die Wärme wird in einem Verdampfer einer Wärmepumpe von einem Wärmeträgermedium auf ein Kältemittel der Wärmepumpe übertragen. Das Kältemittel wird im Betrieb der Wärmepumpe von einem Verdichter durch einen Kältekreislauf getrieben. Ein Messwert der Wärmepumpe wird erfasst.
-
DE 10 2007 050 446 B4 zeigt ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpe mit einem Wärme-Kältemittelkreislauf, einem Wärmequellenkreislauf, einem Wärmetauscher und einem Kältemittelkreislauf. Ferner ist eine Verdichtereinheit sowie ein Wärmequellenkreislauf gezeigt. Anhand eines Wärmebedarfsfühlers erfolgt eine Temperaturmessung und ein Vergleich mit einem Grenzwert.
-
DE 103 06 148 B3 zeigt eine Wärmepumpe mit einem Flüssigkeitszirkulationssystem und einer Temperaturmessung mittels Temperatursensoren. Ferner erfolgt ein Vergleich der gemessenen Werte mit einem Sollwert.
-
Bei den bekannten Verfahren wird ein Ventilator einer Luft/Wasser-Wärmepumpe in seiner Drehzahl abhängig von einem Parameter betrieben, um einen gewünschten Massenstrom von Luft zu erzeugen.
-
Bei Wasser/Wasser- oder Sole/Wasser-Wärmepumpen wird die Wärmepumpe in einen Quellkreislauf eingebunden, in dem ein Wärmeträgermedium meist mit einer Pumpe umgetrieben wird. Es erfolgt eine Wärmeübertragung von der Sole oder dem Wasser auf die Wärmepumpe.
-
Als Wärmequelle stehen Quellen mit unterschiedlicher Temperatur zur Verfügung. Erdnahe Quellen weisen vorzugsweise Temperaturen im Bereich von ca. 1°C bis 15°C auf. Zur Verbesserung des Wirkungsgrades der Wärmepumpe wird meist eine Quelle mit möglichst hohen Temperaturen angestrebt, um eine möglichst hohe Effizienz der Wärmepumpe zu erreichen. Angestrebt werden im Prinzip möglichst hohe Temperaturen der Quelle, um die Leistung der Wärmepumpe möglichst niedrig halten zu können. Daher werden alle möglichen zur Verfügung stehenden Wärmequellen genutzt, neben einer Erdwärmequelle beispielsweise auch die Wärme aus einer Solaranlage. Wird nun eine Solaranlage in die Quelle eingebunden, so schwanken die Temperaturen des Wärmeträgermediums relativ stark. Bei Sonneneinstrahlung ist die Temperatur relativ hoch und kann über 20°C ansteigen.
-
Gemäß dem Stand der Technik erfolgt eine Begrenzung der Temperatur des Wärmeträgermediums, welches im Verdampfer Wärme aufnimmt, durch eine Mischung von Teilströmen des Wärmeträgermediums in einem Mischer.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Wärmepumpenanlage mit einem Kältemittelkreislauf und einem Wärmeträgerkreisiauf den Einsatzbereich der Wärmepumpe zu erweitern. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, den Wärmeübergang in einem Verdampfer effizienter durchzuführen und eine kostengünstige Anlage bereitzustellen.
-
Gelöst ist die Aufgabe durch die Merkmale des Patenanspruchs 1.
-
Wenigstens ein Messwert Xi der Wärmepumpenanlage wird ermittelt, der mit einem Grenzwert X verglichen wird. Ein gewünschter Volumenstrom Vs des Wärmeträgermediums fließt durch den Wärmeträgerkreislauf, wenn der Messwert Xi kleiner als der Grenzwert X ist. Ein erster reduzierter Volumenstrom Vred1 des Wärmeträgermediums wird durch den Wärmeträgerkreislauf eingestellt, wenn der Grenzwert X der Wärmepumpenanlage erreicht ist, so dass der Grenzwert X im wesentlichen eingehalten wird.
-
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Volumenstrom Vs des Wärmeträgermediums angehoben, wenn der Grenzwert X unterschritten wird, insbesondere erfolgt dies ausgehend vom ersten reduzierten Volumenstrom Vred1 .
-
Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist der Grenzwert X ein maximal zulässiger Wert der Wärmepumpenanlage, und der Wert Vs kann vorteilhaft einen maximalen Volumenstrom Vmax des Wärmeträgermediums annehmen.
-
Vorteilhaft treibt eine Pumpe das Wärmeträgermedium im Wärmeträgerkreislauf um. Eine Pumpenleistung PL wird auf eine erste reduzierte Pumpenleistung Pred1 reduziert, wenn der Grenzwert X der Wärmepumpenanlage erreicht ist oder nahezu erreicht ist, so dass der erste reduzierte Volumenstrom Vred1 erreicht wird, um den Grenzwert X einzuhalten, Vorteilhaft wird die Pumpenleistung PL angehoben, insbesondere auf einen Wert Pred2 oder Pmax, wenn der Grenzwert X der Wärmepumpenanlage 1 unterschritten ist. Dies erfolgt insbesondere ausgehend vom ersten reduzierten Wert Pred1.
-
Gemäß einem weiteren Gedanken des Verfahrens ist der Grenzwert X ein Temperaturwert des Wärmeträgermediums, insbesondere ein Wert der Temperatur Xsr des Wärmeträgermediums hinter dem Verdampfer 140 in der Solerücklaufleitung 230 und/oder ein Wert der Temperatur Xsv des Wärmeträgermediums vor dem Verdampfer 140 in der Solevorlaufleitung 220.
-
Vorteilhaft darf der Messwert Xsr, der im Bereich von 10 bis 30 °C liegt, insbesondere ca. 15 - 25 °C oder insbesondere ca. 19 - 21 °C.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Messwert Xsv im Bereich von 0- 20 °C liegt, insbesondere ca. 5 -15 °C oder insbesondere ca. 8 -12 °C.
-
Gemäß einem Gedanken der Erfindung ist der Grenzwert X ein Wert des Kältemittels der Wärmepumpe im Betrieb, insbesondere ein Druck und/oder eine Temperatur des Kältemittels vor dem Verdichter.
-
Vorteilhaft wird der Volumenstrom Vs, Vred1 oder Vred2 abhängig von einem Differenzwert D eingestellt, wobei der Differenzwert D aus der Differenz des Grenzwertes X und des Messwertes Xi gebildet wird. Wenn der Messwert Xi kleiner als der Grenzwert X ist, wird die Pumpenleistung PL insbesondere iterativ geändert, bis der Grenzwert X zumindest nahezu erreicht ist.
-
Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel arbeitet eine Wärmepumpe mit einem Kältemittelkreislauf nach einem der oben genannten vorteilhaften Verfahren. Die Wärmepumpe ist mit einem Verdampfer, einem Expansionsorgan, einem Verflüssiger und einem Verdichter ausgestattet. Die Wärmepumpe ist an eine Wärmeträgervorrichtung anschließbar, und die Wärmeträgervorrichtung weist eine Quelle auf oder ist mit einer Quelle verbindbar. Die Wärmeträgervorrichtung ist mit dem Verdampfer der Wärmepumpe verbindbar, wodurch sich ein Wärmeträgerkreislauf ergibt. Im Wärmeträgerkreislauf ist ein Wärmeträgermedium enthalten. Eine Pumpe ist weiterhin vorteilhaft zum Umtreiben des Wärmeträgermediums im Wärmeträgerkreislauf angeordnet. Die Wärmeträgervorrichtung weist eine Solevorlaufleitung und eine Solerücklaufleitung auf. In vorteilhafter Weise ist in der Wärmepumpenanlage wenigstens ein Sensor zur Ermittlung eines Messwertes XI angeordnet, insbesondere ein Temperatur- oder Drucksensor TP , TSR oder Tsv. Der wenigstens eine Sensor ist vorteilhaft an einen Regler angeschlossen, der mit der Pumpe verbunden ist und die Drehzahl der Pumpe so regelt, dass der Grenzwert X nicht überschritten wird oder zumindest in etwa eingehalten wird.
-
Mittels des Verfahrens wird die Temperatur des Wärmeträgermediums, welches den Wärmeträgerkreislauf umströmt, auf einen bestimmten Wert X begrenzt. Dieser beträgt vorteilhafterweise etwa 18°C bis 22°C. Diese Temperatur soll im Verdampfer der Wärmepumpe seitens des Quellmediums, also des Wärmeträgermediums, nicht überschritten werden. Mit der Begrenzung der Temperatur des Wärmeträgerkreislaufs bzw. des Wärmeträgermediums im Wärmeträgerkreislauf wird der Wärmeeintrag im Verdampfer begrenzt, womit die Überhitzung oder Erwärmung des Kältemittels im Kältemittelkreislauf begrenzt ist. Die Pumpe des Wärmeträgerkreislaufs wird daher so gesteuert, dass insbesondere die soieseitige oder wasserseitige Temperatur des Wärmeträgermediums den vorgegebenen Wert im Verdampfer nicht überschreitet. Vorteilhaft erfolgt eine Messung der Temperatur des Wärmeträgermediums vor oder hinter dem Verdampfer. Vor dem Verdampfer ist die Temperatur etwas höher als hinter dem Verdampfer. Als Eintrittstemperatur wird vorteilhafterweise eine Temperatur in einem Wert von etwa 20 °C angenommen. Je nach Auslegung der Wärmepumpe bzw. des Verdampfers kann dieser Wert schwanken oder eine Temperatur im Bereich, insbesondere zwischen 10 °C und 30 °C sein.
-
Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung wird die Pumpenleistung der Pumpe des Wärmeträgerkreislaufs noch von der Verdichterleistung der Wärmepumpe beeinflusst. Wird der Verdichter von einem Inverter in der Drehzahl gesteuert, ändert sich je nach Bedingung der Wärmepumpe die Verdichterleistung bzw. die Wärmeleistung der Wärmepumpe. Um hierauf zu reagieren ist insbesondere die Drehzahl der Pumpe des Wärmeträgerkreislaufs indirekt an die Wärmeleistung der Wärmepumpe gekoppelt. Dies erfolgt beispielsweise auch über die Messung der Temperaturen im Wärmeträgerkreislauf, also zum Beispiel in der Solerücklaufleitung vor dem Verdampfer oder in der Solerücklaufleitung hinter dem Verdampfer. Als Messsignal werden vorteilhaft Werte des Kältemittels im Kältemittelkreislauf herangezogen, beispielsweise die Temperatur und/oder der Druck des Kältemittels, besonders vorteilhaft gemessen hinter dem Verdampfer bzw. vor dem Verdichter. Auch der Temperaturwert, der herangezogen wird um das Expansionsventil zu steuern, ist eine vorteilhafte Größe, mit der die Pumpenleistung des Wärmeträgerkreislaufs gesteuert werden kann.
-
Vorteilhaft werden die Messwerte aus dem Kältemittelkreislauf und/oder aus dem Solekreislaufs- bzw. dem Wärmeträgerkreislauf an einen Regler geleitet und in diesem verarbeitet. Dort erfolgt mit einem Microcontroller vorteilhafterweise eine Berechnung aus den Messwerten, eine Berechnung eines Stellenwertes für die Pumpe bzw. die Pumpenleistung. Am Ende wird ein vorgegebener Volumenstrom oder Massestrom des Wärmeträgermittels im Wärmeträgerkreislauf durch die Pumpe eingestellt.
-
Entscheidend ist die Wärmeübertragung im Verdampfer vom Wärmeträgermedium auf das Kältemittel. Dafür sind vorteilhaft die Temperaturen des Wärmeträgermittels und des Kältemittels vor und hinter dem Verdampfer entscheidend. Über den Volumenstrom bzw. Massestrom des Wärmeträgermediums und die Temperaturen vor und hinter dem Verdampfer kann beispielsweise die Wärmemenge, die vom Kältemittel des Wärmeträgerkreislaufs auf den Kältemittelkreislauf übertragen wird, berechnet werden. Je nach Leistung der Wärmepumpe wird die Pumpe des Wärmeträgerkreislaufs so eingestellt, dass eine entsprechende vorgegebene Wärmemenge vom Wärmeträgerkreislauf auf die Wärmepumpe übertragen wird.
-
Die Leistung der Pumpe und der dadurch entstehende Massen- bzw. Volumenstrom des Wärmeträgermittels ist vorteilhaft abhängig von der gewünschten Wärmeübertragung im Verdampfer, der im Regler vorteilhaft aus der entsprechenden Temperatur insbesondere der Solerücklaufleitung und der Solevorlaufleitung berechnet wird.
-
Vorteilhaft stellt ein Wert Ws ein Wertband dar, und innerhalb des Wertbandes wird abhängig von einem Wert der Abweichung Wa von einem Wert Ws, der innerhalb des Wertbandes liegt, ein Volumenstrom, insbesondere durch eine entsprechende Pumpenleistung eingestellt.
-
Bei 0 °C Eintrittstemperatur des Wärmeträgermediums aus der Quelle, bzw. Tsv vor dem Verdampfer in die Wärmepumpe weist die Wärmepumpe eine Leistung von Pw kW auf und das Wärmeträgermedium eine Austrittstemperatur TSR aus dem Verdampfer von ca. -3 °C. Die mittlere Verdampfertemperatur im Verdampfer ist -1,5 °C und die Leistung Pw kW. Wenn die Quellentemperatur um 10 °C liegt, steigt die Leistung der Wärmepumpe und somit auch die Entzugsleistung aus der Quelle. Als Beispiel steigt bei Tsv = 10 °C und TSR=5 °C die Leistung der Wärmepumpe etwa auf ca. Pw*1,2 kW an. Die mittlere Verdampfertemperatur steigt dann auf 7,5 °C.
-
Die mittlere Verdampfertemperatur ist vorteilhaft ein Maß für die Leistungsaufnahme im Verdampfer. Es hat sich erwiesen, dass die mittlere Verdampfertemperatur nicht zu groß werden darf, um keine zu große Überhitzung Kü des Kältemittels zu bewirken. Daher wird der Volumentstrom der Pumpe derart geregelt, dass die Überhitzung KÜ des Kältemittels nicht zu groß wird. Dies erfolgt insbesondere beim Erreichen einer maximal zulässigen Überhitzung Kümax des Kältemittels. Dies ist vorteilhaft ein Grenzwert X, insbesondere der Wärmepumpe und somit insbesondere ein anlagenspezifischer Wert. Dieser kann vorteilhaft durch Messung der zulässigen Überhitzung Kü ermittelt werden. Abhängig von den dann gemessenen Werten wir die Pumpe angesteuert. Im Beispiel wird für die mittlere Verdampfertemperatur ein Wert X zwischen 10 und 20 °C festgelegt, insbesondere zwischen 8 und 14 °C, möglichst hoch und nahe an der zulässigen Überhitzung der Wärmepumpe, besonders vorteilhaft mit ca. 12 °C.
-
Beschrieben ist bisher der Heizbetrieb, wenn die Wärmepumpe Wärme aus dem Wärmeträgerkreislauf aufnimmt. In einem anderen vorteilhaften Fall wird die Wärmepumpe zur Kühlung eingesetzt und Wärme von der Wärmepumpe insbesondere auf den Wärmeträgerkreislauf oder insbesondere auf die Quelle übertragen. Der Wärmesenke (z. B. Haus oder Warmwasserspeicher) wird dabei Wärme entzogen. Dabei darf in bestimmten Fällen nicht zu viel Wärme übertragen werden. Dann ist ebenfalls ein Grenzwert XK für Kühlung einzuhalten. Dabei darf der Grenzwert XK nicht unterschritten werden. Es erfolgt also im Falle des Kühlens eine Reduzierung des Volumenstroms VLspätestens dann, wenn der Grenzwert XK droht unterschritten zu werden bzw. wenn er unterschritten wird. Somit sinkt insbesondere die mittlere Verdampfertemperatur durch eine Absenkung der Pumpenleistung PL nicht unter den Grenzwert XK. Damit wird insbesondere eine nicht erwünschte Kondensation in der Wärmesenke vermieden.
- 1 zeigt den Stand der Technik mit einem Mischer 250,
- 2 zeigt eine Wärmepumpenvorrichtung,
- 3 zeigt das Verhalten der Temperatur Tsv bei einem Standard Volumenstrom Vstand und bei einem ersten reduzierten Volumenstrom Vred1 ,
- 4 zeigt ein Quellentemperatur-/Überhitzungs-Diagramm,
- 5 zeigt ein differenziertes Temperatur-Überhitzungsdiagramm mit einem reduzierten Volumenstrom.
-
2 zeigt eine Wärmepumpenvorrichtung 1, bestehend aus einer Wärmepumpe 100 und einer Erdwärmetauschervorrichtung 200. Die Wärmetauschervorrichtung 200 weist eine Quelle (Wärmequelle) 240 auf, die ebenfalls mit der Solevorlaufleitung 220 und der Solerücklaufleitung 230 verbunden ist. Vorteilhaft ist in der Solevorlaufleitung eine Pumpe 210 angeordnet, mit der ein Wärmeträgerfluid in einem Wärmeträgerkreislauf 201 umgepumpt werden kann. Der Wärmeträgerkreislauf 201 ist dann gebildet, wenn die Wärmeträgervorrichtung 200 an einen Verdampfer 140 der Wärmepumpe 100 angeschlossen ist. Vorteilhaft wird dazu die Solerücklaufleitung 230 an den Verdampfer 140 angeschlossen und an die Solevorlaufleitung 220. Die Pumpe 210 pumpt die Sole vorteilhafterweise in eine Richtung 202 um, so dass im Verdampfer 140 das Wärmeträgermedium des Wärmeträgerkreislaufs 200 entgegen einer Richtung 102 eines Kältemittels des Kältemittelkreislaufs 101 fließt. Weiterhin ist an den Wärmeträgerkreislauf ein Sensor 221 zur Messung der Solevorlauftemperatur Tsv angeschlossen und/oder ein Temperatursensor 231 zur Messung der Solerücklauftemperatur Tsr. Die Wärmepumpe weist weiterhin einen Verflüssiger 120 auf, einen Verdichter 110 und ein Expansionsorgan 130, insbesondere ein elektronisches Expansionsventil. Ein Temperatursignal TE wird mit einem Sensor 151 abgenommen. Das Expansionsorgan 130 wird mit dem Temperatursensor 151 gesteuert. Als Alternative weist die Vorrichtung bzw. die Wärmepumpe 100 einen Drucksensor 150 auf, mit dem ein Drucksignal TP an den Regler 300 weitergegeben wird. Alle Sensoren für Druck und Temperatur sind an den Regler 300 vorteilhaft angeschlossen. Der Regler ist weiterhin mit der Pumpe 210 verbunden und sendet entsprechende Leistungssignale an diese. Signale XSV , XSR und XP werden über Leitungen von den Sensoren an den Regler geleitet.
-
Quellen 240 sind insbesondere Standardquellen wie Erdsonden, Erdflachkollektoren, Erdkörbe oder Grundwasser. Weiterhin vorteilhaft werden Wärmequellen wie Industrieabwässer, Biogas, Substrat, Gülle, natürliche warme Quellen mit mittleren Temperaturen, Kläranlagen, Flüsse, Seewasser, Meerwasser oder auch Prozesswasser verwendet. Eine Kombination einer solchen Quelle 240 mit einer Standardquelle ist ebenfalls vorteilhaft.
-
Gemäß 3 ist gezeigt, wie sich die Temperatur TSV bei einem Standard Volumenstrom Vstand und bei einem ersten reduzierten Volumenstrom Vred1 verhält. Vstand kann vorteilhaft Vmax sein. Die Linie Z stellt eine Grenze für die Überhitzung dar. Oberhalb der Linie Z der Enthalpie ist das Kältemittel überhitzt. Ein bestimmter Wert der Überhitzung ist zulässig, wie im Ausführungsbeispiel bis zum Wert entsprechend der Linie Zz dargestellt. Bei unterschiedlichen Temperaturen TSVa und TSVb wird die Linie Z oder Zz bei unterschiedlichen Volumenströmen Vred1 und Vstand erreicht. Somit kann insbesondere bei einer konstanten Leistung der Wärmepumpe ein vorgegebener Wert, insbesondere der Überhitzung, eingehalten werden bzw. nicht überschritten werden. Anstelle der Temperatur Tsv kann auch TSR , eine andere, insbesondere eine mittlere Verdampfertemperatur oder auch die Temperatur des überhitzten Kältemittels herangezogen werden.
-
4 zeigt einen vorteilhaften Temperaturverlauf des Kältemittels und eines Wärmeträgermediums im Verdampfer 140 einer Sole/Wasserwärmepumpe in einem Normbetriebspunkt B0W35 und bei einer Heizleistung von 10 KW. Entsprechend weist die Sole beim Eintritt in den Verdampfer 140 eine Temperatur Xsv von 0 °C, und das Wasser eine Temperatur von 35 °C im Heizkreisvorlauf 123 im oder nach dem Verflüssiger 120 auf. Im Verdampfer 140 wird die Sole, also das Wärmeträgermedium, um ca. 3 K von 0 °C, vorzugsweise mit dem Temperatursensor 221 gemessen, auf ca. -3 °C, vorzugsweise mit dem Temperaturfühler 231 gemessen, abgekühlt. Das Kältemittel wird im Verdamfper in Strömungsrichtung 102 von ca. -3,9 °C Ke (Kältemitteleintritt) um ca. 1 K auf -2,8 °C angehoben. In diesem Normbetriebspunkt beträgt die elektrische Verdichterleistung 2 kW, und der feste Volumenstrom der Pumpe 210, die die Sole aus der Quelle 240 zum Verdampfer pumpt, beträgt 2,77 m3/h, Dies entspricht einem Standard-Lastfall, wie er beispielsweise in der europäischen Norm 14511 für jede Sole/Wasser-Wärmepumpe angegeben werden muss. Dies stellt somit den Stand der Technik dar.
-
Abweichend davon gibt es - wie bereits beschrieben - Betriebsfälle, bei denen die Soletemperatur von der Norm abweicht, insbesondere wenn die Sole aus der Quelle eine deutlich höhere Temperatur als 0 °C gemäß 5 aufweist. Die Soletemperatur Xsv der eintretenden Sole im Verdampfer 140 kann somit 10 °C, 15 °C, 20 °C oder mehr betragen, zum Beispiel aus einer Solaranlage. In einem Beispielsfall beträgt die Soleeintrittstemperatur in den Verdampfer 140 25 °C. Durch den Verdampfungsvorgang und Verdampfungsprozess reduziert sich die Temperatur der Sole im Verdampfer 140 von 25 °C im Durchfluss auf 8 °C. Das im Gegenstrom zur Strömungsrichtung des Wärmeträgermediums (Sole) fließende Kältemittel wird in diesem Fall von 6,3 °C (Ke ) auf 19,1 °C (KÜ ) angehoben und somit um 12,6 K überhitzt. In der Regel sind Überhitzungen von maximal 15 K bis 20 K zulässig. Dies hängt insbesondere von dem Kompressortyp ab, wobei in der Regel eine maximale Überhitzung von 10-15 K üblich ist. In Beispielsfall ist eine zulässige Überhitzung von bis zu 15 K gewünscht oder zulässig. Somit liegt die im Beispielsfall vorliegende Überhitzung von 12,6 K gerade noch im zulässigen Bereich. Die Heizleistung beträgt bei der gleichen Wärmepumpe in diesem Fall 14 kW, und die elektrische Verdichterleistung 2,4 kW. Erfindungsgemäß ist hierbei, dass der Volumenstrom der Pumpe 210 vom festen Volumenstrom von 2,77 m3/h abweicht und bei einer Eintrittstemperatur der Sole in den Verdampfer von 25 °C die Pumpe 210 mit einer reduzierten Pumpenleistung betrieben wird und nur ein Volumenstrom von 0,75 m3/h durch die Wärmeträgervorrichtung gepumpt wird. Daher auch die starke Abkühlung der Soletemperatur von 25 °C auf 8 °C, womit das δ der Temperatur in diesem Fall 17 K beträgt, das δ im Gegensatz zum Standard-Normfall von 3 K wesentlich größer ist.