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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrichten und Zentrieren von Stückgütern unterschiedlicher Größe auf einer Förderbahn. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Förderbahn zum Transport von Stückgütern mit unterschiedlichen Abmessungen und einer Zentriereinrichtung.
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Auf Förderbahnen, die entweder von umlaufenden Förderbändern oder von Rollenbahnen, insbesondere angetriebenen Rollenbahnen, ausgebildet sein können, sind zum Kommissionieren, Handhaben der transportierten Stückgüter oder für andere Bearbeitungsschritte oftmals genaue Lagevorgaben der transportierten Stückgüter vorhanden.
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Auch bei Stückgütern, die beispielsweise im Flughafenbereich transportiert werden, kann eine genaue Lagepositionierung wichtig sein, wenn das Gepäck einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen wird. Bei der Zentrierung besteht oftmals ein Problem darin, dass die transportierten und auszurichtenden Stückgüter unterschiedliche Abmessungen aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit denen Stückgüter unterschiedlicher Größe zentriert und ausgerichtet werden können.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Eine vorrichtungsgemäße Lösung wird mit einer Förderbahn mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 bereitgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei einem Verfahren zum Ausrichten und Zentrieren von Stückgütern unterschiedlicher Größe auf einer Förderbahn werden die Stückgüter auf einer Förderbahn transportiert, dann werden die Stückgüter an in Förderrichtung alternierend in die Förderbahn hineinreichenden Abweiserarmen abgelenkt, wobei die aufeinanderfolgenden Förderarme in Förderrichtung gesehen weniger weit in die Förderbahn reichen, so dass kleine Stückgüter nur an dem oder den ersten Abweiserarmen abgelenkt werden, während große Stückgüter an allen oder nahezu allen Abweiserarmen abgelenkt werden.
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Die Abweiserarme werden kontinuierlich kleiner oder stehen unter einem anderen Winkel in die Bahn, so dass die kleinsten Stückgüter nur an dem oder den ersten Abweiserarmen abgelenkt und dadurch zentriert und ausgerichtet werden, während die größeren Stückgüter an den zunehmend kleiner werdenden Abweiserarmen weiterhin abgelenkt werden. Der in Förderrichtung gesehen letzte Abweiserarm ist entsprechend kurz oder schräg eingestellt, so dass dieser nicht mehr weit in die Bahn hineinreicht und nur den größten Stückgütern eine letzte Orientierung gibt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung erfolgt die Ablenkung der Stückgüter an den Abweiserarmen aktiv. Dies kann durch einen zusätzlichen Antrieb, wie zum Beispiel ein umlaufendes Förderband oder umlaufenden Gurt an den Abweiserarmen erfolgen. Alternativ erfolgt eine passive Ablenkung an den Abweiserarmen. Bevorzugt werden die größten Stückgüter fünf bis sechs Mal abgelenkt. Auch Verfahren, bei denen die Stückgüter nur viermal abgelenkt, führen schon zu einer sehr weitgehenden Zentrierung und Lagejustierung der einzelnen Stückgüter. Die Zahl der vorzunehmenden Ablenkungsschritte hängt auch stark von der Größenverteilung der auszurichtenden Stückgüter ab. So wird es bei bestimmten Konstellationen angezeigt sein, auch sieben oder acht Abweiserarme vorzusehen. Typischerweise werden die Stückgüter an vier bis acht, insbesondere fünf bis sechs Abweiserarmen abgelenkt.
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Bei einer Förderbahn zum Transport von Stückgütern mit unterschiedlichen Abmessungen und einer Zentriereinrichtung ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass die Zentriereinrichtung mindestens vier Abweiserarme aufweist, die die Förderbahn ausgehend von einer Seite teilweise überragen, dass aufeinanderfolgende Abweiserarme von gegenüberliegenden Seiten der Förderbahn ausgehend die Förderbahn teilweise überragen, dass die Abweiserarme mit Abstand zueinander angeordnet sind und dass die Abweiserarme in Förderrichtung gesehen einen zunehmend größeren Bereich der Förderbahn freigeben. Bevorzugt wird mit einer solchen Förderbahn das oben beschriebene Verfahren durchgeführt. Die Zentriereinrichtung arbeitet bevorzugt ausschließlich mit fördertechnischen Komponenten und bedarf außer der Antriebstechnik keiner weiteren Steuerung. Die hintereinander geschalteten Abweiserarme öffnen sich in Förderrichtung immer weiter. Das kleinste Fördergut wird bereits am ersten Abweiserarm nahezu mittig ausgerichtet und läuft ungestört durch die weiter offenen, nächsten Abweiserarme. Größere Fördergutgüter werden an den ersten Abweiserarmen ausgerichtet, pendeln aber noch um die Mittellinie, zentrieren sich dann aber an den folgenden Abweiserarmen. Die Vorrichtung arbeitet in einem definierten Größenbereich der Stückgüter, auf den die Abweiserarme eingestellt werden können.
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Die Abweiserarme überragen ausgehend von einer Seite die Förderbahn teilweise. Typischerweise geht der Abweiserarm bis an die Seite des Förderbands. Es könnte jedoch auch ein gewisser Abstand zur Seite verbleiben, der jedoch so klein sein muss, dass dort keine Stückgüter vorbei gehen oder sich dort festsetzen können. Die Zahl der Abweiserarme hängt einerseits von der Größenverteilung der auszurichtenden Stückgüter ab und anderseits auch davon, wie genau die Ausrichtung erfolgen soll. Bei üblichen Stückgütern hat sich eine Anordnung mit fünf bis sechs Abweiserarmen als in der Regel ausreichend herausgestellt, wobei damit auch gute Ergebnisse erzielt werden. Die Abweiserarme müssen so ausgestaltet sein, dass sich die Stückgüter, die auf diesen auflaufen, nicht dort stauen, sondern auch entsprechend abgelenkt werden. Dazu sind entsprechend glatte Oberflächen vorzusehen und die Abweiserarme müssen mit einem offenen Winkel in die Förderbahn hineinreichen, so dass dort auflaufende Stückgüter in den freien Bereich der Förderbahn abgelenkt werden. Die Abweiserarme sind dazu alternierend an den Seiten der Förderbahn angeordnet, so dass die Stückgüter von einem Abweiserarm zu dem nächsten Abweiserarm abgeleitet werden. Die Abweiserarme haben auch einen solchen Abstand zueinander, so dass es nicht zu Verkantungen von Stückgütern zwischen zwei aufeinanderfolgenden Abweiserarmen kommen kann. In Förderrichtung gesehen geben die Abweiserarme einen zunehmend größeren Bereich der Förderbahn frei. Insbesondere gibt der letzte Abweiserarm einen wesentlich größeren Bereich der Förderbahn frei als der erste Abweiserarm. Denkbar ist es aber jedoch durchaus, dass zwei aufeinanderfolgende Abweiserarme, insbesondere der erste und der zweite Abweiserarm, etwa den gleichen Bereich der Förderbahn freigeben. Der erste Abweiserarm wird bevorzugt etwas weniger als die Hälfte der Förderbahn überragen, so dass eine Ausrichtung und Zentrierung erfolgt.
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Insbesondere kann sich für den ersten Abweiserarm ergeben, dass dieser die Förderbahn soweit überragt, dass dies etwa der halben Breite der Förderbahn minus der halben Breite des kleinsten Stückguts entspricht.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Abweiserarme in Förderrichtung unter zunehmend kleineren Winkeln zur Förderbahn ausgerichtet. Bei einer solchen Ausgestaltung können die Abweiserarme auch jeweils identisch ausgebildet und somit leichter herstellbar und produzierbar sein. Durch die flachere Ausrichtung der Abweiserarme zur Laufrichtung der Förderbahn wird ein zunehmend großer freier Durchgang auf der Förderbahn erreicht. Alternativ sind in einer anderen bevorzugten Ausgestaltung die Abweiserarme in Förderrichtung mit einer zunehmend kleineren Länge ausgebildet. Dann können die Abweiserarme unter gleichen Winkeln angestellt sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Abweiserarme ein umlaufendes Fördermittel, insbesondere einen Gurt, auf. Das umlaufende Fördermittel fördert die darauf auftreffenden Stückgüter in Förderrichtung. Das Fördermittel kann dabei den gesamten Abweiserarm oder auch nur einen Teil des Abweiserarms umgreifen und dadurch die dort auftreffenden Stückgüter besonders effektiv zum verbleibenden freien Raum der Bahn fördern. Neben derart aktiv ausgestalteten Abweiserarmen können die Abweiserarme auch passiv, also ohne eigenen Antrieb ausgebildet sein, jedoch ist dabei sicherzustellen, dass die Oberfläche der Abweiserarme derart ausgebildet ist, dass die Stückgüter dann an diesen abgleiten und nicht hängenbleiben, was zu einer Blockade führen würde. Die Abweiserarme müssen dabei zur Förderrichtung einen Winkel von weniger als 90 Grad einschließen, so dass die Abweisung grundsätzlich möglich ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Abweiserarme lösbar über dem Förderband befestigt. Dadurch ist es möglich, die Winkeleinstellungen in Abhängigkeit von der Größenverteilung der zu zentrierenden Stückgüter anzupassen und einzustellen.
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Die vorliegende Erfindung schafft ein besonders einfaches und zuverlässiges Verfahren zur Zentrierung von Stückgütern und eine entsprechende Vorrichtung, die mechanisch arbeitet und ohne komplexe Steuerung auskommt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Die schematischen Darstellungen zeigen in:
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Förderbahn; und
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2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Förderbahn.
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Die Förderbahn 1 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel aus umlaufenden Bandförderern gebildet. An ein Zuführband 6 schließen sich zwei aufeinanderfolgende Förderbahnabschnitte 5 und 3 an, die jeweils ein umlaufendes Förderband zur Beförderung der darauf zu transportierenden Stückgüter aufweist. Das Förderband 2 wird über Umlenkrollen 20 geführt, die in einem Rahmen 4 gehalten sind. Die Förderbahnabschnitte 3 und 5 entsprechen soweit dem Stand der Technik. Alternativ können hier auch Rollenbahnen verwendet werden. Die Zentriereinrichtung setzt sich im dargestellten Ausführungsbeispiel aus fünf Abweiserarmen 10, 11, 12, 13 und 14 zusammen. Die Abweiserarme werden jeweils mit einem Ende am Rand der Förderbahn 1 platziert. Um sicherzustellen, dass in diesem Randbereich keine Stückgüter hängenbleiben oder sich verkeilen, sind zusätzliche Abweiserbleche 21 vorgesehen, die unmittelbar an den Rand der Förderbahn anschließen. Die Abweiserarme 10, 11, 12, 13 und 14 weisen jeweils einen umlaufenden Gurt 16 auf, der von einem Motor 15 angetrieben ist, der auf den jeweiligen Abweiserarmen 10, 11, 12, 13 und 14 montiert ist. Die Fördergurte 16 laufen parallel zur Laufrichtung der Förderbahn 1, also im gezeigten Ausführungsbeispiel von links nach rechts. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die einzelnen Abweiserarme 10, 11, 12, 13 und 14 gleich lang. Sie ragen jedoch unterschiedlich weit in die Förderbahn 1 hinein. Dies wird durch die unterschiedliche Ausrichtung erreicht. Wie insbesondere in 2 zu sehen ist, ist der Winkel α, unter dem die Abweiserarme zur Laufrichtung der Förderbahn 1 eingestellt sind unterschiedlich. Der Winkel α10 ist beispielsweise wesentlich größer als der Winkel α13. Ein großes Stückgut, das auf den Abweiserarm 10 trifft, wird von diesem zur Mitte geleitet und dort abgeleitet und von der Förderbahn 1 weiterbefördert und trifft dann auf den an der anderen Seite der Förderbahn angeordneten Abweiserarm 11. Dieser führt das Stückgut zurück zur Mitte, das dann auf den nächsten, auf der wiederum anderen Seite angeordneten Abweiserarm 12 trifft. Die Abweiserarme reichen zunehmend weniger weit in die Mitte, so dass eine stückweise Ausrichtung und Zentrierung der großen Stückgüter erfolgt. Bei kleineren Stückgütern erfolgt die Ausrichtung und Zentrierung nur bei dem ersten oder den vorderen Abweiserarmen, bis diese dann von den hinteren Abweiserarmen 13 und 14 oder weiteren Abweiserarmen nicht mehr getroffen werden bzw. bis der freie Raum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Abweiserarmen in Förderrichtung gesehen größer ist als die Breite oder Länge des Stückguts. In 2 sind auch die Motoren 22 dargestellt, über die der Fördergurt 2 in den einzelnen Abschnitten 5 angetrieben wird. Die Abweiserarme sind über Stangen 9 und Schellen 19 an Querverstrebungen 8 befestigt, die wiederum an einem Rahmengestell 7 angeordnet sind, das an dem Seitenrahmen 4 befestigt ist. Dadurch lassen sich die Abweiserarme 10, 11, 12, 13 und 14 flexibel einstellen und in ihrer Ausrichtung und insbesondere dem Winkel α zur Förderrichtung einstellen. Eine solche Einstellung kann in Abhängigkeit von der Größe der Stückgüter bzw. dem Spektrum der Stückgutgrößen erfolgen.