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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen von Messdaten einer wiederaufladbaren Batterie an eine Batteriekontrolleinrichtung über ein Datennetzwerk, bei dem ein vordefinierter Messdatensatz von einer Messdatenquelle wiederholt über das Datennetzwerk an die Batteriekontrolleinrichtung gesendet wird. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Batteriesystem mit einer Batteriekontrolleinrichtung und zumindest einer im Betrieb Messdaten einer Batterie bereitstellenden Messdatenquelle, wobei die Batteriekontrolleinrichtung und die Messdatenquelle über ein Datennetzwerk Daten übertragend miteinander verbunden sind. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer mit einem Antriebssystem des Kraftfahrzeuges Antriebsenergie übertragend verbundenen Batterie und einem die Batterie im Betrieb des Kraftfahrzeuges überwachenden Batteriesystem.
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Stand der Technik
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Verfahren zum Übertragen von Messdaten einer Batterie an eine Batteriekontrolleinrichtung über ein Datennetzwerk, Batteriesysteme mit einer Batteriekontrolleinrichtung und Kraftfahrzeuge mit einem Batteriesystem der eingangs genannten Art sind allgemein bekannt. Zum Überwachen der Batterie werden beispielsweise elektrische Eigenschaften der Batterie bestimmt und in Messdaten gewandelt an die Batteriekontrolleinrichtung gesendet. In der Batteriekontrolleinrichtung können die Messdaten beispielsweise mit Solldaten verglichen werden. Eine der bestimmten Eigenschaften der Batterie ist zum Beispiel eine elektrische Spannung, die an Anschlusskontakten einer Batteriezelle oder eines Batteriemoduls der Batterie anliegt. Die Batterie kann dabei wenigstens eine Batteriezelle, zumindest ein mindestens eine Batteriezelle aufweisendes Batteriemodul oder wenigstens eine zumindest ein Batteriemodul aufweisende Batterieuntereinheit umfassen, wobei elektrische Spannungen der zumindest einen Batteriezelle, des wenigstens einen Batteriemoduls und/oder der zumindest einen Batterieuntereinheit bestimmt und in Messdaten gewandelt an die Batteriekontrolleinrichtung übertragen werden können. Ferner können von der wenigstens einen Batteriezelle, dem zumindest einen Batteriemodul und/oder der mindestens einen Batterieuntereinheit abgegebene oder aufgenommene elektrische Ströme als Eigenschaften der Batterie bestimmt werden. Darüber hinaus kann eine Temperatur der wenigstens einen Batteriezelle, des wenigstens einen Batteriemoduls und/oder der zumindest einen Batterieuntereinheit ermittelt und an die Batteriekontrolleinrichtung übertragen werden.
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Bei der Übertragung aller für die Überwachung der Batterie notwendigen Eigenschaften entstehen vergleichsweise große Datenmengen, die über das Datennetzwerk zu übertragen sind. Da die zu überwachenden Eigenschaften der Batterie schnell fluktuieren, sind die Eigenschaften der Batterie wiederholt und insbesondere häufig zu bestimmen und an die Batteriekontrolleinrichtung zu übertragen. Da die mit dem Datennetzwerk übertragbare Datenmenge pro Zeiteinheit jedoch begrenzt ist, können die zur Kontrolle der Batterie notwendigen Daten nur mit einer begrenzten Häufigkeit an die Batteriekontrolleinrichtung übertragen werden. Beispielsweise können die die Eigenschaften der Batterie repräsentierenden Messdaten zehn- oder zwanzigmal pro Sekunde übertragen werden. Diese Übertragungshäufigkeiten sind jedoch für die Kontrolle der Batterie oftmals zu gering.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Übertragen von Messdaten der eingangs genannten Art zur Verfügung gestellt, bei dem von der Batteriekontrolleinrichtung ein Satz an zu übertragenden Messdaten definiert und der Messdatenquelle mitgeteilt wird. Ferner wird erfindungsgemäß ein Batteriesystem der eingangs genannten Art zur Verfügung gestellt, das ausgebildet ist, die Messdaten gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zu übertragen. Des Weiteren wird erfindungsgemäß ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art bereitgestellt, dessen Batteriesystem erfindungsgemäß ausgebildet ist.
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Obwohl zunächst durch die Mitteilung des Satzes an zu übertragenden Messdaten der Umfang an über das Datennetzwerk zu übertragende Daten steigt, hat sich überraschend herausgestellt, dass die Gesamtmenge an zu übertragenden Daten durch das erfindungsgemäße Verfahren reduziert wird. Insbesondere bei der wiederholten Übertragung des Messdatensatzes ergibt sich eine signifikante Reduktion der insgesamt zu übertragenden Datenmenge. Insbesondere die Menge an Messdaten wird reduziert und hierdurch die für wiederholtes Übertragen der Messdaten zur Verfügung stehende Bandbreite des Datennetzwerkes erhöht. Die Batteriekontrolleinrichtung kann nämlich definieren, dass nur ausgewählte Messdaten übertragen werden. Beispielsweise kann es ausreichen, dass nicht die Temperaturen aller Batteriezellen, sondern nur die Temperaturen einer oder ausgewählter Batteriezellen eines Batteriemoduls wiederholt übertragen werden. Steigt die Temperatur einer der anderen Batteriezellen an, so führt dies höchstwahrscheinlich auch zur Erhöhung der Temperatur der Batteriezelle, deren Temperatur als Messdaten an die Batteriekontrolleinrichtung übertragen wurde. Auch kann es ausreichen, bestimmte Eigenschaften der Batterie stichprobenartig zu kontrollieren. Zum Beispiel kann es ausreichen, nur bei einer kleinen Anzahl von Batteriezellen aus einer Gesamtheit von Batteriezellen der Batterie die Zellspannung zu bestimmen. Anhand statistischer Modelle kann dann die Funktionstüchtigkeit aller Batteriezellen vorhergesagt werden. Dadurch, dass ausschließlich benötigte Messdaten im übertragenen Messdatensatz übertragen werden, wird die im Datennetzwerk zur Verfügung stehende Bandbreite nicht für derzeit unnötige Messdaten verschwendet.
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Die Erfindung kann durch verschiedene, jeweils für sich vorteilhafte, beliebig miteinander kombinierbare Ausgestaltungen weiter verbessert werden. Auf diese Ausgestaltungsformen und die mit ihnen verbundenen Vorteile wird im Folgenden eingegangen.
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Gemäß einer ersten Ausgestaltungsform kann der Satz an zu übertragenden Messdaten von der Batteriekontrolleinrichtung bedarfsweise definiert und mitgeteilt werden. So kann es beispielsweise zu einem gegebenen Zeitpunkt ausreichen, eine bestimmte Auswahl an Messdaten zu übertragen. Zu einem anderen Zeitpunkt kann es sinnvoll sein, eine andere Auswahl an Messdaten zu übertragen. Insbesondere kann es in einem vorgegebenen Intervall ausreichen, einen Messdatensatz zu übertragen, wobei zu einem anderen Intervall ein anderer Messdatensatz übertragen werden soll.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform kann die Batteriekontrolleinrichtung dem Satz an zu übertragenden Messdaten einen Identifikator zuweisen und diesen mit dem Satz an zu übertragenden Messdaten mitteilen. Anhand des Identifikators lässt sich der Satz an zu übertragenden Messdaten einfach identifizieren, so dass ein erneutes Mitteilen des Satzes an zu übertragenden Messdaten nicht mehr notwendig ist. Ist der Satz an zu übertragenden Messdaten nämlich in der Messdatenquelle mit dem Identifikator gespeichert oder dort in anderer Weise mit dem Identifikator assoziiert, so reicht es aus, wenn die Batteriekontrolleinrichtung zur Definition des Satzes an zu übertragenden Messdaten lediglich den zugehörigen Identifikator mitteilt. Da der Identifikator in der Regel eine geringere Datenmenge aufweist als der Satz an zu übertragenden Messdaten, kann hierdurch die über das Datennetzwerk zu übertragende Datenmenge weiter reduziert werden.
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Gerade bei komplexeren Batterien mit mehreren Batteriezellen, Batteriemodulen und/oder Batterieuntereinheiten kann es notwendig sein, Messdaten von mehreren Messdatenquellen zu übertragen. Beispielsweise umfasst die Batterie 96 Batteriezellen, deren Eigenschaften jeweils von einer Messdatenquelle in Messdaten gewandelt bereitgestellt werden sollen. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform kann zur Reduzierung der über das Datennetzwerk zu übertragenden Daten die Batteriekontrolleinrichtung für jede Messdatenquelle einen Satz an zu übertragenden Messdaten definieren und jedem Satz an zu übertragenden Messdaten einen Identifikator zuweisen und mit dem Satz übertragen. Soll der Satz an zu übertragenden Messdaten nur einer oder mehreren Messdatenquellen mitgeteilt werden, so kann die Batteriekontrolleinrichtung den Satz an zu übertragenden Messdaten mit einer Kennung der ausgewählten Messdatenquelle beziehungsweise mit Kennungen der ausgewählten Messdatenquellen assoziiert mitteilen.
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Mehrere und insbesondere alle Sätze an zu übertragenden Messdaten können mit deren Identifikator und optional mit der Kennung der Messdatenquelle, der der Satz mitgeteilt werden soll, in einer Mitteilung an ausgewählte oder an alle Messdatenquellen gesendet werden. Durch die Versendung mehrerer oder aller Sätze an zu übertragenden Messdaten in einer Mitteilung wird die zu übertragende Bandbreite weiter reduziert, da Organisationsdaten des Datennetzwerkes, die bei jeder Datenübertragung anfallen, nur für eine und nicht für mehrere Mitteilungen übertragen werden müssen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform kann die Batteriekontrolleinrichtung eine den Identifikator des Satzes an zu übertragenden Messdaten enthaltende Anfrage an die Messdatenquelle versenden, bevor der Messdatensatz bereitgestellt wird. Soll nur der Messdatensatz einer Auswahl der Messdatenquellen der Batterie übertragen werden, so kann die Anfrage die Kennung der abzufragenden Messdatenquellen aufweisen, falls der Identifikator nicht eineindeutig mit dem Satz an zu übertragenden Messdaten und der Auswahl der Messdatenquellen ist. Da bei wiederholten Anfragen nicht jedes Mal der Satz an zu übertragenden Messdaten vollständig übertragen werden muss und lediglich der Identifikator des Satzes beziehungsweise optional zusätzlich die Kennung der Messdatenquellen übertragen werden, reduziert sich die Menge an zu übertragenden Daten je Anfrage hierdurch weiter.
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Um zu prüfen, ob die Anfrage oder der Satz an zu übertragenden Messdaten die Messdatenquellen erreicht hat, können die Messdatenquellen in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform den Empfang der Anfrage oder des Satzes an zu übertragenden Messdaten an die Batteriekontrolleinrichtung bestätigen. Die Bestätigung kann einen Kontrollwert umfassen, wobei die Batteriekontrolleinrichtung anhand des Kontrollwertes bestimmen kann, ob die Anfrage oder der Satz an zu übertragenden Messdaten ordnungsgemäß übertragen wurde.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform kann von der Batteriekontrolleinrichtung eine geforderte Übertragungshäufigkeit, mit der der Messdatensatz übertragen werden soll, definiert und der Messdatenquelle mit dem Satz an zu übertragenden Messdaten assoziiert mitgeteilt werden. Obwohl sich die von der Batteriekontrolleinrichtung an die Messdatenquelle mitgeteilte Datenmenge erneut erhöht, reduziert sich durch diese Maßnahme die Gesamtmenge an Daten, die zur Gewinnung des Messdatensatzes bzw. zur Kontrolle der Batterie über das Datennetzwerk zu übertragen sind, weiter. Durch das Mitteilen der Übertragungshäufigkeit kann nämlich die Übersendung der Anfrage von der Batteriekontrolleinrichtung an die Messdatenquelle entfallen. Vielmehr kann die Messdatenquelle ohne eine Anfrage den Messdatensatz automatisch entsprechend der geforderten Übertragungshäufigkeit senden. Insbesondere, wenn die Messdatenquelle den Messdatensatz periodisch übertragen soll, ist die Reduktion an zu übertragenden Daten je Messdatensatz durch diese Maßnahme erneut signifikant reduziert.
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Die Batteriekontrolleinrichtung kann die geforderte Übertragungshäufigkeit bedarfsweise definieren und mitteilen. Zum Beispiel kann die Übertragungshäufigkeit in einem stabilen Betriebszustand der Batterie vergleichsweise gering sein. In dynamischen Betriebszuständen der Batterie, wenn also beispielsweise die aus der Batterie entnommene Energie stark fluktuiert, kann die Batteriekontrolleinrichtung die Übertragungshäufigkeit erhöhen, um die Batterie auch in solchen dynamischen Zuständen überwachen und den Zustand der Batterie bestimmen zu können. Auch bei kritischen Betriebszuständen der Batterie, wenn die Batterie beispielsweise stark belastet oder besonders stark ge- oder entladen ist, kann eine hohe Übertragungshäufigkeit von der Batteriekontrolleinrichtung definiert und mitgeteilt werden. Bei einer hohen Übertragungshäufigkeit werden die Messdatensätze häufiger übertragen als bei einer niedrigen Übertragungshäufigkeit.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform können zumindest zwei unterschiedliche Sätze an zu übertragenden Messdaten mit unterschiedlichen Übertragungshäufigkeiten definiert und mitgeteilt werden. Beispielsweise ändert sich die Temperatur der Batteriezellen im Vergleich zu anderen Eigenschaften der Batteriezellen eher träge. Die Höhe eines aus den Batteriezellen entnommenen oder hinzugefügten Stroms kann jedoch schnell fluktuieren. Es kann daher ausreichen, die Batteriezellentemperatur repräsentierende Messdaten weniger häufig zu übertragen als Messdaten, die den aus der Batteriezelle entnommenen oder der Batteriezelle hinzugefügten Strom repräsentieren. Ein häufig bereitzustellender Messdatensatz kann also zum Beispiel nur den aus den Batteriezellen entnommenen Strom repräsentierende Messdaten umfassen, wohingegen ein weniger häufig bereitzustellender Messdatensatz zusätzlich zu diesen Messdaten auch die Temperaturen der Batteriezellen repräsentierende Messdaten aufweisen kann.
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Das Batteriesystem kann ein Batteriesystem für ein zumindest teilweise oder auch vollständig elektrisch antreibbares Kraftfahrzeug sein. Alternativ kann die Batterie stationär eingesetzt werden und beispielsweise einen Stellmotor eines Flügels einer Windkraftanlage mit Antriebsenergie versorgen.
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Die Batterie kann wenigstens eine Batteriezelle auf Lithiumbasis und vorzugsweise zumindest eine Lithium-Ionen-Batteriezelle aufweisen.
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Zeichnungen
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Im Folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. Die unterschiedlichen Merkmale der Ausführungsformen können dabei unabhängig voneinander kombiniert werden, wie es bei den einzelnen vorteilhaften Ausgestaltungen bereits dargelegt wurde. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Batteriesystems,
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2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens als ein Ablaufdiagramm, und
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3 bis 11 schematische Darstellungen von Ausführungsbeispielen von Sätzen an zu übertragenden Messdaten und Anfragen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Zunächst werden Aufbau und Funktion eines erfindungsgemäßen Batteriesystems mit Bezug auf das Ausführungsbeispiel der 1 beschrieben.
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1 zeigt das Batteriesystem 1 mit einer Batterie 2 und einer Batteriekontrolleinrichtung 3. Die Batterie 2 und die Batteriekontrolleinrichtung 3 sind über ein Datennetzwerk 4 Daten übertragend miteinander verbunden. Gemäß dem Ausführungsbeispiel der 1 hat das Datennetzwerk 4 eine Baumtopologie. Das Datennetzwerk 4 kann jedoch je nach Bedarf auch mit einer anderen Netzwerktopologie ausgestaltet sein. Zum Beispiel kann das Datennetzwerk 4 eine Ring-, eine Maschen-, eine Stern- oder eine Linientopologie aufweisen. In Kraftfahrzeugen wird oftmals ein Datennetzwerk 4 mit einer Bustopologie, beispielsweise ein CAN(Controller Area Network)-Bus verwendet.
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Die Batteriekontrolleinrichtung 3 kann Teil eines Batterie-Management-Systems 5 oder separat ausgebildet sein.
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Die Batterie 2 ist beispielhaft mit vier Batteriemodulen 6 gezeigt. Jedes der vier Batteriemodule 6 weist vier Batteriezellen 7 auf. Eigenschaften der vier Batteriemodule 6 oder der insgesamt sechzehn Batteriezellen 7 sollen von der Batteriekontrolleinrichtung 3 kontrolliert werden. Oftmals weisen Batterien 2 jedoch mehr als vier Batteriemodule 6 und mehr als sechzehn Batteriezellen 7 auf. Derzeit gängige Batterien 2 für Kraftfahrzeuge sind oftmals mit sechsundneunzig oder mehr Batteriezellen 7 ausgebildet, um eine ausreichende elektrische Leistung für zum Beispiel den Antrieb des Kraftfahrzeuges bereitstellen zu können. Sollen nun mehrere Eigenschaften jeder der Zellen 7 und der Batteriemodule 6 überwacht und die diese Eigenschaften repräsentierenden Messdaten an die Batteriekontrolleinrichtung 3 übertragen werden, ist zur Ermittlung der Eigenschaften der Batterie 2 zu einem ausgewählten Zeitpunkt bereits eine große Datenmenge über das Datennetzwerk 4 zu übertragen. Da die Batterie 2 jedoch nicht nur einmal, sondern wiederholt und insbesondere mehrfach pro Sekunde kontrolliert und die die Eigenschaften der Batterie repräsentierenden Messdaten übertragen werden sollen, ist die maximale Übertragungskapazität gängiger Datennetzwerke 4 mit bekannten Verfahren schnell erreicht.
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Das Batteriesystem 1 der 1 ist mit zwei Messdatenquellen 8 ausgebildet gezeigt. Selbstverständlich kann das Batteriesystem 1 mehr als zwei Messdatenquellen 8 aufweisen. Insbesondere kann die Anzahl an Messdatenquellen 8 der Anzahl an Batteriezellen 7 und optional zusätzlich der Anzahl an Batteriemodulen 6 zumindest entsprechen. Die Messdatenquellen 8 sind jeweils mit zumindest einem Sensor Messsignal übertragend verbunden, wobei der Sensor wenigstens eine der Eigenschaften eines der Batteriemodule 6 oder einer der Batteriezellen 7 in ein Messsignal wandelt. Alternativ kann die Messdatenquelle 8 selbst das Messsignal erzeugen. Das Messsignal wird in der Messdatenquelle 8 in Messdaten gewandelt und ein Messdatensatz M mit mehreren Messdaten wird von der Messdatenquelle 8 an die Batteriekontrolleinrichtung 3 über das Datennetzwerk 4 versendet.
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2 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren 10 schematisch als ein Ablaufdiagramm. In einem ersten Verfahrensschritt 11 startet das Verfahren 10. Im Verfahrensschritt 11 wird beispielsweise das Batteriesystem 1 in Betrieb genommen oder das Kraftfahrzeug gestartet.
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In einem auf den ersten Verfahrensschritt 11 folgenden Verfahrensschritt 12 definiert die Batteriekontrolleinrichtung 3 den Satz S an zu übertragenden Messdaten 21. Die Batteriekontrolleinrichtung 3 kann den Satz S an zu übertragenden Messdaten 21 beispielsweise anhand einer Messdatenhistorie oder anhand anderer Kriterien bedarfsweise definieren.
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Der im Verfahrensschritt 12 definierte Satz S an zu übertragenden Messdaten 21 wird im folgenden Verfahrensschritt 13 einer Messdatenquelle 8 oder mehreren Messdatenquellen 8 mitgeteilt. Hierzu versendet die Batteriekontrolleinrichtung 3 eine Mitteilung mit dem Satz S an zu übertragenden Messdaten 21 über das Datennetzwerk 4 an die Messdatenquelle 8 oder die Messdatenquellen 8. Nachdem die Messdatenquellen 8 den Satz S an zu übertragenden Messdaten 21 empfangen haben, können die Messdatenquellen 8 den Empfang des Satzes S im folgenden optionalen Verfahrensschritt 14 bestätigen. Zur Empfangsbestätigung können die Messdatenquellen 8 Daten an die Batteriekontrolleinrichtung 3 versenden, wobei die Daten einen Kontrollwert für den empfangenen Satz S an zu übertragenden Messdaten 21 aufweisen können.
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Falls die im Verfahrensschritt 13 versendete Mitteilung der Batteriekontrolleinrichtung 3 keine geforderte Übertragungshäufigkeit enthielt, kann es notwendig sein, den Messdatenquellen 8 eine Anfrage zum Versenden des Messdatensatzes zu schicken. Im auf den Verfahrensschritt 14 folgenden Verfahrensschritt 15 wird eben eine solche Anfrage versendet. Als Reaktion auf die im Verfahrensschritt 15 versendete Anfrage versenden die Messdatenquellen 8 im folgenden Verfahrensschritt 16 den Messdatensatz M über das Datennetzwerk 4 an die Batteriekontrolleinrichtung 3.
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Falls die im Verfahrensschritt 13 versendete Mitteilung zumindest eine geforderte Übertragungshäufigkeit enthielt, kann das Verfahren 10 nach dem Verfahrensschritt 14 im Verfahrensschritt 17 fortgesetzt werden, was durch den Pfeil 18 angedeutet ist. Im Verfahrensschritt 17 versenden die Messdatenquellen 8 die Messdatensätze M automatisch entsprechend der geforderten Übertragungshäufigkeit, beispielsweise 10-, 20- oder 50-mal pro Sekunde.
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Im auf die Verfahrensschritte 16 oder 17 folgenden Verfahrensschritt 19 endet das Verfahren 10. Zum Beispiel wird der Betrieb des Batteriesystems 1 beendet oder das Kraftfahrzeug ausgeschaltet.
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Die 3, 5, 7, 9 und 11 zeigen schematisch Mitteilungen 20 mit Sätzen S an zu übertragenden Messdaten 21, wobei die durch die Messdaten 21 repräsentierten Eigenschaften durch die Buchstaben a, b, c, und d repräsentiert sind. Die 4, 6, 8 und 10 zeigen schematisch Anfragen 22, die zum Auslösen eines Versendens eines Messdatensatzes M von der Batteriekontrolleinrichtung 3 an die Messdatenquellen 8 gesendet werden.
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Die in der 3 schematisch dargestellte Mitteilung 20, mit der die Batteriekontrolleinrichtung 3 einer oder mehrerer Messdatenquellen 8 den Satz S an zu übertragenden Messdaten 21 mitteilt, ist, wie alle hier dargestellten Mitteilungen 20 mit einem Mitteilungsidentifikator MID versehen, anhand dessen die Mitteilung 20 als eine solche identifizierbar ist. Die in den 4, 6, 8 und 10 dargestellten Anfragen 22 sind mit einem Anfrageidentifikator RID versehen, anhand dessen die Anfragen als solche identifizierbar sind.
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In der 3 umfasst die Mitteilung 20 außer dem Mitteilungsidentifikator MID noch eine Liste 23 mit abfragbaren Messdaten 21, die durch die Buchstaben a, b, c und d dargestellt sind. Unterhalb der Liste 23 sind Messdaten a, c, die übertragen werden sollen, durch ein X markiert.
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Um das Versenden des in der Mitteilung 20 definierten Messdatensatzes M der 3 auszulösen, versendet die Batteriekontrolleinrichtung 3 die Anfrage 22 der 4. Die Anfrage 22 kann an alle Messdatenquellen 8 versandt werden, die daraufhin gleichzeitig oder nacheinander die Messdatensätze M verschicken. Zusätzlich zum Anfrageidentifikator RID kann die Anfrage 22 noch einen oder mehrere Messquellenidentifikatoren SID aufweisen, so dass die Anfrage 22 nur von den durch den Messquellenidentifikator SID repräsentierten Messquellen 8 beachtet wird.
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Im Unterschied zur Mitteilung 20 der 3 weist die Mitteilung 20 der 5 mehrere Sätze S an zu übertragenden Messdaten 21 auf, die jeweils mit einem Satzidentifikator DID assoziiert sind.
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Die in der 6 dargestellte Anfrage 22 kann außer dem Anfrageidentifikator RID auch den Satzidentifikator DID aufweisen, so dass zu dem jeweiligen Satzidentifikator DID zugehörige Messdatensätze M von den Messdatenquellen 8 übertragen werden. Optional kann die Anfrage 22 auch einen oder mehrere Messquellenidentifikatoren SID aufweisen, um lediglich ausgewählte Messquellen 8 abzufragen.
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Im Vergleich zur Mitteilung 20 der 5 ist die Mitteilung 20 der 7 noch mit Messquellenidentifikatoren SID versehen. Somit können die mit den Satzidentifikatoren DID assoziierten Sätze S an zu übertragenden Messdaten 21 jeweils einer der Messdatenquellen 8 anhand des Messquellenidentifikators SID zugewiesen werden.
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In der 8 weist die Anfrage 22 den Anfrageidentifikator RID, den Messquellenidentifikator SID und den Satzidentifikator DID auf. Anhand des Messquellenidentifikators SID kann eine ausgewählte Messdatenquelle 8 abgefragt werden. Alternativ kann die Anfrage 22 mehrere Messdatenquellenidentifikatoren SID aufweisen. Basierend auf dem Satzidentifikator DID kann ein ausgewählter Messdatensatz M von den Messdatenquellen 8 abgefragt werden. Die Anfrage 22 kann mehrere Satzidentifikatoren DID aufweisen, die jeweils mit einem Messdatenidentifikator SID assoziiert sind, so dass von unterschiedlichen Messdatenquellen 8 unterschiedliche Messdatensätze M angefragt werden können.
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Die Mitteilung 20 der 9 unterscheidet sich von der Mitteilung 20 der 7 dadurch, dass die Satzidentifikatoren DID eineindeutig sind. Doppelt vergebene Satzidentifikatoren DID kommen in der Mitteilung 20 der 9 nicht vor.
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Bei Verwendung von eineindeutigen Satzidentifikatoren DID kann die Anfrage 22, wie in 10 gezeigt, besonders einfach und mit sehr geringer Datenmenge ausgestaltet werden. Die Anfrage 22 der 10 weist nur den Anfrageidentifikator RID und den eineindeutigen Satzidentifikator DID auf. Da keine Messdatenquelle 8 den gleichen Satzidentifikator DID mit dem Satz S an zu übertragenden Messdaten 21 assoziiert, reicht es aus, lediglich den Satzidentifikator DID von der Batteriekontrolleinrichtung 3 an die Messdatenquellen 8 zu versenden, um einen bestimmten Messdatensatz M von einer ausgewählten Messdatenquelle 8 zu empfangen.
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Die Mitteilung 20 der 11 unterscheidet sich von der Mitteilung 20 der 9 durch Werte H für die geforderte Übertragungshäufigkeit, die den Sätzen S an zu übertragenden Messdaten 21 zugewiesen sind. Die Übertragungshäufigkeitswerte H sind beispielhaft als 10, 20, 50 und 100 angegeben. Im Ausführungsbeispiel der 11 bedeutet dies, dass der jeweilige und mit dem Satzidentifikator DID beispielsweise eineindeutig assoziierte Messdatensatz M 10-, 20-, 50- oder 100-mal pro Sekunde übertragen werden soll.
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Die einzelnen Inhalte der Mitteilung 20 können unter den Mitteilungen 20 getauscht oder hinzugefügt werden. Beispielsweise kann auch die Mitteilung 20 der 3 mehrere Sätze S, zumindest einen Wert für die Übertragungshäufigkeit H, wenigstens einen Messquellenidentifikator SID und/oder mindestens einen Satzidentifikator DID aufweisen. Somit kann mit der Mitteilung 20 der 3 beispielsweise ein geänderter Satz S an zu übertragenden Messdaten 21 einer ausgewählten Messdatenquelle 8 aus einer Vielzahl von Messdatenquellen 8 mitgeteilt werden.