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Die Erfindung betrifft einen Magnetresonanztomographen mit einer Einrichtung zur Kompensation von Temperaturschwankungen sowie ein entsprechendes Verfahren.
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Magnetresonanztomographen (MRT) basieren auf der Messung des Resonanzverhaltens von Kernspins in äußeren Magnetfeldern und werden daher auch als Kernspintomographen bezeichnet. Das Grundprinzip des MRT umfasst ein statisches Magnetfeld (B0-Magnetfeld) zur Ausrichtung der Kernspins und Einstellung von deren Rotationsfrequenz und ein zeitlich veränderliches Magnetfeld (B1-Magnetfeld) zur Auslenkung der Kernspins. Um das Resonanzverhalten der Kernspins zu untersuchen, wird außerdem deren zeitliche Reaktion auf vorübergehende Auslenkungen durch vorübergehend veränderliche Magnetfelder (Gradientenfelder) erfasst.
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Das zeitlich veränderliche B1-Magnetfeld ermöglicht eine räumliche Zuordnung der erfassten Signale als Grundlage der dreidimensionalen Erfassung und Bildgebung. Es wird durch eine B1-Spulenanordnung erzeugt, die ein Signal mit konstanter Frequenz, beispielsweise 123,1 MHz, erzeugt. Die Korrelation von B1-Frequenz zu B0-Magnetfeldstärke ist maßgeblich für die Ortsauflösung bei MRT-Untersuchungen, so dass für eine möglichst hohe Ortsauflösung die Korrelation möglichst konstant gehalten werden muss, oder wenigstens möglichst exakt bekannt sein muss.
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Gradientenfelder werden durch sogenannte Gradientenspulen erzeugt, die die gewünschten Magnetfelder und deren Zeitverläufe möglichst verzerrungsfrei und stabil zu erzeugen ermöglichen müssen. Anspruchsvolle bildgebende MRT-Sequenzen, d. h. Zeitverläufe von Gradientenfeldern, wie beispielsweise funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI oder fMRT), Fat-Saturation Bildgebung (FATSAT) oder Single Voxel Spectroscopy (SVS), stellen außerordentlich hohe Anforderungen an die Verzerrungsfreiheit der Magnetfelder und an deren Timing.
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Magnetfelder können unter anderem durch Wirbelströme (Eddy Current) verzerrt werden, die in den Magnetanordnungen durch zeitlich veränderliche Magnetfelder, insbesondere Gradientenfelder bzw. Gradientenpulse, induziert werden. Zeitverläufe von Magnetfeldern, insbesondere Frequenz und Phase, können unter anderem durch Temperaturschwankungen der Spulen, beispielsweise Gradientenspulen, und weiterer im Magnetfeld befindlicher magnetisch aktiver Bauteile, verfälscht werden. Verzerrungen der Magnetfelder, insbesondere auch des statischen Feldes, können weiter durch im MRT oder in der Nähe des MRT befindliche magnetisch aktive Körper, beispielsweise ferromagnetische Metallkörper des Gehäuses und der funktionalen Komponenten des MRT, verursacht werden. Soweit die Ursachen der Verzerrungen statisch sind, können sie durch Anbringen sogenannter Shim-Eisen kompensiert oder reduziert werden.
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Verzerrungen der Magnetfelder können dynamische Ursachen haben, beispielsweise wechselnde elektromagnetische Felder. Aus der Veröffentlichung Rapid eddy current calibration and prospective distortion correction methods for diffusion-weighted MRI, M. Zaitsev, J. Hennig, O. Speck, Proc. Intl. Soc. Mag. Reson. Med. 13 (2005) ist ein als MESON bezeichnetes Verfahren bekannt, Verzerrungen von Magnetfeldern durch induzierte Wirbelströme bei der MRT Bildgebung zu kompensieren.
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Nicht-statische Verzerrungen können durch während des Betriebs des MRT auftretende, ungewollte Temperaturänderungen verursacht werden. Veränderungen der Temperatur der MRT-Komponenten rufen Veränderungen von deren magnetischen Eigenschaften hervor. Da sich die Komponenten eines MRT während des Betriebs grundsätzlich aufheizen, sind temperaturabhängige Magnetfeld-Verzerrungen unvermeidlich. Sie führen dazu, dass insbesondere das statische B0-Magnetfeld verzerrt wird. Damit ergeben sich Änderungen der Stärke des B0-Magnetfeldes, die wiederum Änderungen der Korrelation von B0-Magnetfeldstärke und B1-Magnetfeld-Frequenz verursachen.
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Aus der Druckschrift
US 2009/0 140 735 A1 ist daher ein MRT bekannt, der eine mit Heizung und Temperatursensor ausgestattete Spule aufweist. Die Spule wird auf eine geregelte, konstante Temperatur geheizt, um Temperaturschwankungen zu unterbinden. Das Erfordernis, die Spule dauerhaft zu beheizen, wirkt sich nachteilig auf den Energieverbrauch aus, insbesondere da weitere Spulen des MRT in der Regel supraleitend ausgeführt sind und somit stark gekühlt werden müssen.
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Aus der Druckschrift
US 2003/0 164 702 A1 ist ein MRT bekannt, der sogenannte Shim-Eisen (Shim Iron) oder Shims umfasst, die dazu vorgesehen sind, die Homogenität der Magnetfelder zu erhöhen. Die Shim-Eisen sind an den Gradientenspulen angeordnet. Sie unterliegen im Betrieb des MRT Temperaturschwankungen, die durch Magnetfelder und Erwärmung der Gradientenspulen selbst verursacht werden. Ihre magnetischen Eigenschaften sind temperaturabhängig. Daher wird vorgeschlagen, die Shim-Eisen durch eine geregelte Heizung auf konstanter Temperatur zu halten. Wie vorangehend erwähnt wirkt sich die Heizeinrichtung nachteilig auf den Energieverbrauch aus.
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Aus der Druckschrift
US 7 209 778 B2 ist ein MRT bekannt, der einen Temperatur-Sensor zur Erfassung der Temperatur des Patient-Bore aufweist. Wenn ein Temperatur-Schwellwert erreicht wird, wird die Eingangsleistung insbesondere der Gradientenspulen angepasst, um eine Überhitzung oder eine Notabschaltung zu vermeiden.
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Aus der Druckschrift
JP 2005-288 025 A ist ein MRT bekannt, bei dem ein Sensor zur Erfassung einer Temperatur am oder in der Nähe eines Shim-Eisens vorgesehen ist. Anhand der gemessenen Temperatur kann die Änderung einer magnetischen Resonanzfrequenz abgeschätzt werden.
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Aus der Druckschrift
US 2003/0 137 299 A1 ist ein MRT bekannt, bei dem ein Sensor zur Messung der Temperatur eines Shim-Eisens oder einer Abschirmung vorgesehen ist. Abhängig von der ermittelten Temperatur kann ein Signal zur Kompensation von Veränderungen der Feldstärke des magnetischen Hauptfeldes bestimmt werden.
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Aus der Druckschrift
US 4 663 592 A ist ein MRT bekannt, bei dem ein Sensor zur Erfassung einer Temperatur einer Spule, des Rahmens oder der Umgebungsluft vorgesehen ist. Anhand der gemessenen Temperatur kann einer Änderung der Intensität des statischen Magnetfeldes entgegengewirkt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Magnetresonanztomographen mit einer Einrichtung zur Kompensation von Temperaturschwankungen sowie ein entsprechendes Verfahren anzugeben, wobei eine Verringerung störender Einflüsse von Temperaturschwankungen auf die Bildgebung ermöglicht werden soll.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen MRT sowie ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
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Ein Grundgedanke der Erfindung besteht in einem MRT umfassend eine Steuerungseinrichtung, eine B0-Spulenanordnung, eine B1-Spulenanordnung eine Kühleinrichtung zur Kühlung von Komponenten des MRT, und einen Temperatursensor, wobei der Temperatursensor dazu ausgebildet und angeordnet ist, eine Temperatur einer nicht unmittelbar gekühlten Komponente des MRT zu erfassen. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Temperaturschwankungen der nicht unmittelbar gekühlten Komponenten des MRT besonders stark mit temperaturabhängigen Verzerrungen der Magnetfelder korrelieren, insbesondere stärker als Temperaturschwankungen des Shim-Eisens.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass eine Gradientenspule zur Erzeugung eines Gradientenfeldes umfasst ist und ein Gradientenspulen-Konnektor zur Verbindung der Gradientenspule mit der Steuerungseinrichtung, wobei der Temperatursensor dazu ausgebildet und angeordnet ist, eine Temperatur des Gradientenspulen-Konnektors zu erfassen. Der Gradientenspulen-Konnektor stellt eine vorteilhafte Montageposition dar, an der ein Temperatursensor unaufwändig und nicht unmittelbar und damit störend im Gradientenfeld angeordnet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass ein Kessel zur Aufnahme der B0-Spulenanordnung umfasst ist, und dass der Temperatursensor dazu ausgebildet und angeordnet ist, eine Temperatur des Kessels zu erfassen. Der Kessel stellt eine vorteilhafte Montageposition dar, an der ein Temperatursensor unaufwändig und nicht unmittelbar und damit störend im Magnetfeld angeordnet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass ein Tube-Bore umfasst ist, und dass der Temperatursensor dazu ausgebildet und angeordnet ist, eine Temperatur des Tube-Bore zu erfassen. Das Tube-Bore stellt eine vorteilhafte Montageposition dar, an der ein Temperatursensor unaufwändig und nicht unmittelbar und damit störend im Magnetfeld angeordnet werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Steuerungseinrichtung weiter eine mit der B1-Spulenanordnung verbundene Frequenzsteuerungseinrichtung umfasst, die zur Steuerung einer B1-Frequenz des von der B1-Spulenanordnung erzeugten Magnetfeldes ausgebildet ist, wobei die Frequenzsteuerungseinrichtung mit dem Temperatursensor dazu verbunden ist, ein Temperatursignal von dem Temperatursensor zu empfangen. Durch die unmittelbare Anbindung des Temperatursensors an die Frequenzsteuerungseinrichtung können Temperaturschwankungen bereits von vorneherein bei der Frequenzsteuerung des B1-Magnetfeldes berücksichtigt werden, um eine bessere Kompensation temperaturabhängiger Feldverzerrungen und eine Verbesserung der Bildgebungsqualität des MRT zu erreichen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Frequenzsteuerungseinrichtung dazu ausgebildet ist, eine Frequenz in Abhängigkeit von dem Konnektortemperatursignal zu steuern. Die Frequenz des Gradientenfeldes hat maßgeblichen Einfluss auf die erreichbare Bildgebungsqualität des MRT. Die Frequenzsteuerung in Abhängigkeit von dem Konnektortemperatursignal ermöglicht daher eine besonders wirksame Kompensation von temperaturabhängigen Schwankungen auf die Bildgebungsqualität.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Frequenzsteuerungseinrichtung dazu ausgebildet ist, die Frequenz proportional zu dem Temperatursignal zu bilden, insbesondere mit einem Proportionalitätsfaktor von 16,6 bis 30. Diese Ausgestaltung beruht auf der Erkenntnis, dass ein proportionaler Zusammenhang zwischen dem Temperatursignal und der unerwünschten temperaturabhängigen Frequenzverschiebung (Frequenzdrift) des Kernspins durch die temperaturabhängige Verzerrung des B0-Magnetfeldes besteht. Daher kann umgekehrt durch eine Verschiebung der B1-Frequenz proportional zum Temperatursignal eine besonders einfache und unaufwändige Kompensation der Frequenzverschiebung erreicht werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Frequenzsteuerungseinrichtung dazu ausgebildet ist, die Frequenz zusätzlich mit einer vorbestimmten additiven Konstante (offset) zu bilden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass weiter ein Shim-Eisen und ein Shim-Temperatursensor umfasst sind, wobei der Shim-Temperatursensor dazu ausgebildet und angeordnet ist, eine Temperatur des Shim-Eisens erfassen. Zusätzlich zu Temperaturschwankungen nicht unmittelbar gekühlter Komponenten des MRT korrelieren auch Temperaturschwankungen des Shim-Eisens mit Frequenzverschiebungen des Gradientenfeldes. Daher kann die Kenntnis der Shimtemperatur zur weiteren Verbesserung der Kompensation von temperaturabhängigen Schwankungen herangezogen werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass weiter ein Shim-Eisen und ein Shim-Temperatursensor umfasst sind, wobei der Shim-Temperatursensor dazu ausgebildet und angeordnet ist, eine Temperatur des Shim-Eisens zu erfassen, und dass die Frequenzsteuerungseinrichtung mit dem Shim-Temperatursensor dazu verbunden ist, ein von der Temperatur des Shim-Eisens abhängiges Shimtemperatursignal von dem Shim-Temperatursensor zu empfangen. Durch die unmittelbare zusätzliche Anbindung des Shim-Temperatursensors an die Frequenzsteuerungseinrichtung können zusätzlich Temperaturschwankungen des Shim-Eisens bereits von vorneherein bei der Frequenzsteuerung des Gradientenfeldes berücksichtigt werden, um eine Verbesserung der Bildgebungsqualität des MRT zu erreichen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Frequenzsteuerungseinrichtung dazu ausgebildet ist, eine Frequenz in Abhängigkeit von dem Temperatursignal einer nicht unmittelbar gekühlten Komponente des MRT und von dem Shimtemperatursignal zu steuern. Die Frequenz des Gradientenfeldes hat maßgeblichen Einfluss auf die erreichbare Bildgebungsqualität des MRT. Die Frequenzsteuerung in zusätzlicher Abhängigkeit von dem Shimtemperatursignal ermöglicht daher eine zusätzliche Verbesserung der Kompensation von temperaturabhängigen Schwankungen der Bildgebungsqualität.
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Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung besteht in einem Verfahren zur Steuerung eines MRT, welches unmittelbar gekühlte und nicht unmittelbar gekühlte Komponenten aufweist, umfassend die Schritte:
- – Erzeugen eines Steuersignals für eine B1-Spulenanordnung
- – Erfassen einer Temperatur einer nicht unmittelbar gekühlten Komponente des MRT, insbesondere eines Gradientenspulen-Konnektors, eines Tube-Bore, oder eines Kessels
- – Erzeugen des Steuersignals in Abhängigkeit von der erfassten Temperatur.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Temperaturschwankungen von nicht unmittelbar gekühlten Komponenten des MRT, insbesondere eines Gradientenspulen-Konnektors, eines Tube-Bore, oder eines Kessels, besonders stark mit temperaturabhängigen Verzerrungen der Magnetfelder korrelieren, insbesondere stärker als Temperaturschwankungen des Shim-Eisens. Durch die unmittelbare Berücksichtigung der Temperatur nicht unmittelbar gekühlter Komponenten des MRT können Temperaturschwankungen bereits von vorneherein bei der Frequenzsteuerung des B1-Magnetfeldes berücksichtigt werden, um eine bessere Kompensation temperaturabhängiger Feldverzerrungen und eine Verbesserung der Bildgebungsqualität des MRT zu erreichen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass das Verfahren den weiteren Schritt umfasst:
- – Erzeugen des Steuersignals derart, dass eine Frequenz des Steuersignals proportional zu der erfassten Temperatur gebildet wird, insbesondere mit einem Proportionalitätsfaktor von 16,6 bis 30.
Diese Ausgestaltung beruht auf der Erkenntnis, dass ein proportionaler Zusammenhang zwischen dem Temperatursignal und der unerwünschten temperaturabhängigen Frequenzverschiebung (Frequenzdrift) des Kernspins durch die temperaturabhängige Verzerrung des B0-Magnetfeldes besteht. Daher kann umgekehrt durch eine Verschiebung der Frequenz proportional zum Temperatursignal eine besonders einfache und unaufwändige Kompensation der Frequenzverschiebung erreicht werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass das Verfahren die weiteren Schritte umfasst:
- – Erfassen einer Temperatur eines Shim-Eisens
- – Erzeugen des Steuersignals in zusätzlicher Abhängigkeit von der erfassten Shimtemperatur.
Zusätzlich zu Temperaturschwankungen der nicht unmittelbar gekühlten Komponente korrelieren auch Temperaturschwankungen des Shim-Eisens mit Frequenzverschiebungen des Gradientenfeldes. Daher kann die Kenntnis der Shimtemperatur zur weiteren Verbesserung der Kompensation von temperaturabhängigen Schwankungen der Bildgebungsqualität herangezogen werden.
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Durch die zusätzliche Berücksichtigung der Shimtemperatur können zusätzlich Temperaturschwankungen des Shim-Eisens bereits von vorneherein bei der Frequenzsteuerung des B1-Magnetfeldes berücksichtigt werden, um eine bessere Kompensation temperaturabhängiger Feldverzerrungen und eine Verbesserung der Bildgebungsqualität des MRT zu erreichen.
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Weitere Vorteile und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und Figuren. Es zeigen:
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1 MRT mit Temperatursensor für Gradientenspulen-Konnektor und Shim-Temperatursensor
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2 MRT mit Temperatursensor für Gradientenspulen-Konnektor
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In 1 ist ein MRT 1 schematisch dargestellt. Es weist eine Untersuchungsöffnung 2 auf, in die ein zu untersuchender Patient oder Körper hineingeschoben wird. Weiter ist eine Patientenliege 3 vorgesehen, auf der der Patient oder Körper gelagert und in die Untersuchungsöffnung 2 hinein- oder herausgeschoben werden kann. Ein sogenannter Kessel 11 ist um die Untersuchungsöffnung 2 herum angeordnet und weist eine zentrale als Tube-Bore 44 bezeichnete Öffnung auf. Der Kessel 11 umschließt eine B0-Spulenanordnung 12 zur Erzeugung des statischen B0-Magnetfeldes. Die B0-Spulenanordnung 12 ist in der Regel aus einem Hochtemperatur-Supraleiter gebildet und wird durch eine B0-Kühleinrichtung 15 unmittelbar gekühlt. Weiter ist eine B1-Spulenanordnung 13 zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen B1-Magnetfeldes vorgesehen.
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Im und an dem MRT 1 befinden sich zahlreiche für die Erläuterung der Erfindung nicht wesentliche MRT-übliche Komponenten, die der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt oder erläutert werden. Weiter befindet sich im Inneren des MRT 1 eine Steuerungseinrichtung 4, die die Erzeugung von Gradientenfeldern steuert. Die Steuerungseinrichtung 4 umfasst eine Frequenzsteuerungseinrichtung 5, die frequenz-bezogene Parameter der zu erzeugenden Gradientenfelder steuert.
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Mit der Steuerungseinrichtung 4 und der Frequenzsteuerungseinrichtung 5 sind die Gradientenspulen 6 verbunden. Zur unmittelbaren Kühlung der Gradientenspulen 6 ist eine Gradienten-Kühleinrichtung 16 vorgesehen. Die Gradientenspulen 6 dienen der Erzeugung von Gradientenfeldern. Die Steuerungseinrichtung 4 steuert die Erzeugung von Gradientenfeldern durch Ansteuern der Gradientenspulen 6.
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Die Gradientenspulen 6 sind mit der Steuerungseinrichtung 4 mittels nicht unmittelbar gekühlter Gradientenspulen-Konnektoren 7 elektrisch verbunden. Über die Gradientenspulen-Konnektoren 7 werden die Steuersignale der Steuerungseinrichtung 4 zum Ansteuern der Gradientenspulen 6 übertragen, insbesondere zum Steuern des Spulenstroms.
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An den Gradientenspulen-Konnektoren 7 sind Temperatursensoren 8 angeordnet. Diese erfassen ein von der Temperatur der nicht unmittelbar gekühlten Gradientenspulen-Konnektoren 7 abhängiges Signal. Die Temperatursensoren 8 sind in herkömmlicher Weise ausgeführt, beispielsweise auf der Basis von thermoresistiven Widerständen, optischen Messelementen, oder Halbleitern. Die Temperatursensoren 8 sind mit der Steuerungseinrichtung 4 verbunden und erzeugen ein von der Temperatur der Gradientenspulen-Konnektoren 7 abhängiges Konnektortemperatursignal.
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Das Konnektortemperatursignal wird von der Steuerungseinrichtung 4 empfangen und zur Ansteuerung der B1-Spulenanordnung 13 herangezogen. Die Steuerungseinrichtung 4 nutzt das Konnektortemperatursignal zur Kompensation einer temperaturabhängigen Frequenzverschiebung der Kernspins aufgrund von temperaturabhängigen Veränderungen des B0-Magnetfeldes, indem sie eine Frequenz im Signal zum Ansteuern der B1-Spulenanordnung in Abhängigkeit von dem Konnektortemperatursignal bildet. Dadurch wird die Korrelation zwischen der Frequenz des B1-Magnetfeldes und der Stärke des B0-Magnetfeldes konstant gehalten. Vorzugsweise wird die Frequenz im Steuersignal dabei proportional zur Konnektortemperatur verschoben. Falls die Temperatursensoren 8 ein temperaturproportionales Konnektortemperatursignal liefern, wird die Frequenz im Steuersignal also proportional zum Konnektortemperatursignal verändert. Vorzugsweise wird die Frequenz im Steuersignal proportional zur Konnektortemperatur mit einem Faktor zwischen 16,6 und 30 verändert. Erforderlichenfalls wird ein konstanter Betrag zur Frequenzänderung hinzuaddiert (Offset).
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Es hat sich gezeigt, dass hierdurch temperaturabhängige Frequenzverschiebungen der vom B0-Magnetfeld abhängigen Kernspins von 200 Hz pro Stunde auf Beträge von 10–20 Hz reduziert werden können, so dass Änderungen an der weiteren Bildrekonstruktion vermieden werden können.
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Weiter hat sich gezeigt, dass die Proportionalität zur Temperatur beim Aufwärmen des MRT 1 bzw. der Gradientenspulen-Konnektoren 7 ebenso wie beim Abkühlen besteht. Dies ermöglicht eine weitere Ausführungsform, bei der in der Aufwärmphase Temperatur- und Frequenzverlauf aufgezeichnet werden und damit Anpassfaktoren, insbesondere Proportionalitätsfaktoren, kalibriert werden, die dann für die anschließende Abkühlphase zur Verfügung steht. Damit kann in der Abkühlphase die Frequenz des B1-Magnetfeldes entsprechend der in der Aufwärmphase gewonnenen Kalibrier-Kurve gesteuert werden.
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Die Gradientenspulen 6 sind zur Verbesserung der Homogenität der Magnetfelder mit Shim-Eisen 10 versehen. Die Temperatur der Shim-Eisen wird durch Shim-Temperatursensoren 9 erfasst. Das Shimtemperatursignal der Shim-Temperatursensoren 9 wird ebenfalls der Steuerungseinrichtung 4 zugeleitet. Die Steuerungseinrichtung 4 verändert das Signal zum Ansteuern der Gradientenspulen 6 in zusätzlicher Abhängigkeit vom Shimtemperatursignal. Dadurch kann der negative Einfluss von Temperaturschwankungen auf die Qualität der zu erzeugenden Gradientenfelder weiter reduziert werden.
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In 2 ist ein MRT 21 schematisch dargestellt. Es umfasst eine Untersuchungsöffnung 22 samt Patientenliege 23. Im Inneren des MRT 21 ist eine Steuerungseinrichtung 24 mit Frequenzsteuerungseinrichtung 25 angeordnet. Die Steuerungseinrichtung 24 ist mit Gradientenspulen 26 verbunden. An den Gradientenspulen 26 sind Gradientenspulen-Konnektoren 27 angeordnet, deren Temperatur durch Temperatursensoren 28 erfasst wird. Die Temperatursensoren 28 sind mit der Steuerungseinrichtung 24 verbunden. Weiter sind ein Kessel 41 mit Tube-Bore 44, eine im Kessel 41 angeordnete B0-Spulenanordnung 42 und eine diese unmittelbar kühlende B0-Kühleinrichtung 45 vorgesehen. Die Gradientenspulen 26 werden durch eine Gradienten-Kühleinrichtung 46 unmittelbar gekühlt. Weiter ist eine B1-Spulenanordnung 43 zur Erzegung eines B1-Magnetfeldes vorgesehen. Bezüglich des Zusammenwirkens der Komponenten wird auf die vorangehende Figuren-Beschreibung verwiesen.
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Das MRT 21 umfasst weiter Shim-Eisen 20, die an den Gradientenspulen 26 angeordnet sind. Im Gegensatz zum vorangehend erläuterten Ausführungsbeispiel sind an den Shim-Eisen 30 keine Sensoren zur Erfassung der Shim-Temperatur vorgesehen. Die Steuerungseinrichtung 24 empfängt dementsprechend kein Shimtemperatursignal. Die Veränderung einer Frequenz im Steuersignal für die Gradientenspulen 26 erfolgt daher ausschließlich anhand des Konnektortemperatursignals.
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Ein Grundgedanke der Erfindung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Erfindung betrifft einen Magnetresonanztomographen mit einer Einrichtung zur Kompensation von Temperaturschwankungen sowie ein entsprechendes Verfahren. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Magnetresonanztomographen mit einer Einrichtung zur Kompensation von Temperaturschwankungen sowie ein entsprechendes Verfahren anzugeben, wobei eine Verringerung störender Einflüsse von Temperaturschwankungen des Magnetsystems auf die Homogenität des Magnetfeldes und damit eine Verbesserung der Bildgebungsqualität ermöglicht werden soll. Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein MRT 1, 11 umfassend eine Steuerungseinrichtung 4, 24, eine Gradientenspule 6, 26 zur Erzeugung eines Gradientenfeldes, einen Gradientenspulen-Konnektor 7, 27 zur Verbindung der Gradientenspule 6, 26 mit der Steuerungseinrichtung 4, 24, und einen Temperatursensor 8,28, wobei der Temperatursensor 8, 28 dazu ausgebildet und angeordnet ist, eine Temperatur des Gradientenspulen-Konnektors 7, 27 zu erfassen. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Temperaturschwankungen des Gradientenspulen-Konnektors besonders stark mit temperaturabhängigen Verzerrungen der Magnetfelder korrelieren, insbesondere stärker als Temperaturschwankungen des Shim-Eisens. Darüber hinaus stellt der Gradientenspulen-Konnektor eine vorteilhafte Montageposition dar, an der ein Temperatursensor unaufwändig und nicht unmittelbar und damit störend im Gradientenfeld angeordnet werden kann. Daher können mit Kenntnis der Konnektortemperatur temperaturabhängige Schwankungen des Gradientenfeldes kompensiert bzw. von vorne herein unterbunden werden, um die Bildqualität zu verbessern.