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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren, mit der ein medizintechnisches Gerät mit einer Folie zumindest teilweise, bevorzugt steril, abgedeckt werden kann. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Folie zum zumindest bereichsweisen Abdecken eines medizintechnischen Geräts, ein medizintechnisches Gerät, das hergerichtet ist, um mit einer Folie zumindest bereichsweise abgedeckt zu werden und einen Nachrüstsatz zum zumindest bereichsweisen Abdecken eines medizintechnischen Geräts mit einer Folie gemäß dem Verfahren.
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Um bei der Behandlung eines Patienten an oder in einem medizintechnischen Gerät, insbesondere bei Verwendung des medizintechnischen Geräts im Rahmen eines operativen Eingriffs, ein hohes Maß an Sterilität zu gewährleisten und gleichzeitig das medizintechnische Gerät vor Verschmutzung zu schützen, ist es bekannt, das medizintechnische Gerät mit einer im Wesentlichen sterilen Folie oder einem im Wesentlichen sterilen Folienmaterial oder mit sterilen Tüchern ganz oder zumindest teilweise abzudecken. Die Folie liegt dabei lose auf dem medizintechnischen Gerät oder wird behelfsmäßig, zum Beispiel mit einem Klebeband, gegen ein Abrutschen vom medizintechnischen Gerät gesichert. Ein Überschuss der Folie hängt dabei lose am Gerät nach unten und kann so zu einer Stolperfalle für das Bedienpersonal werden oder bei der Behandlung des Patienten stören. Außerdem kann es problematisch sein, Bedienelemente durch die Folien schnell und präzise zu bedienen und die Folie kann das Ablesen von Anzeigen am Gerät oder auf einem Bildschirm des Geräts erschweren.
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Wird die aufgelegte Folie feucht, können Falten in der Folie aufgrund der Oberflächenspannung der Flüssigkeit zusammenkleben. Auch ein Abwischen der Folie ist nur schwer möglich, da sich die Folie aufgrund des Überschusses auf dem medizintechnischen Gerät verschieben kann.
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Es besteht daher Bedarf ein medizintechnisches Gerät zumindest bereichsweisen, bevorzugt steril, in einer Weise abzudecken, so dass diese Nachteile nicht auftreten oder zumindest abgeschwächt werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, eine Folie gemäß Anspruch 9, ein medizintechnisches Gerät gemäß Anspruch 12, ein Verfahren gemäß Anspruch 14 und einen Nachrüstsatz nach Anspruch 15 gelöst.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung der eingangs genannten Art umfasst neben einer Folie zum wenigstens bereichsweisen Auflegen auf das medizintechnische Gerät eine Evakuierungsvorrichtung zum Ansaugen von Luft, wobei die Evakuierungsvorrichtung im bestimmungsgemäßen Betrieb zwischen der Folie und dem medizintechnischen Gerät gefangene Luft ansaugt, und sich dadurch die Folie in einem Saugwirkungsbereich der Evakuierungsvorrichtung dicht an eine Oberfläche des medizintechnischen Geräts anlegt.
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Durch das Ansaugen der Folie in dem Saugwirkungsbereich der Evakuierungsvorrichtung liegen auch durch den Überschuss entstehende Falten der Folie in diesem Bereich dicht am Gerät an und behindern den Bediener nicht. Selbst bei einem Abwischen oder Säubern der Folienoberfläche wird die Folie nicht auf dem medizintechnischen Gerät verschoben, sondern haftet im Saugwirkungsbereich an der jeweiligen Oberfläche. Zusätzlich wird das Anbringen der Folie am medizintechnischen Gerät erleichtert, da keine Ausschnitte für zum Beispiel Anzeigen oder Bedienelemente vorgesehen sein müssen, die eine genaue Ausrichtung der Folie auf dem medizintechnischen Gerät erfordern.
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Als Saugwirkungsbereich wird dabei der Bereich bezeichnet, der durch die Saugwirkung der Evakuierungsvorrichtung von Luft evakuiert wird, sodass die Folie in diesem Bereich dicht auf dem medizintechnischen Gerät bzw. dem Gehäuse des medizintechnischen Geräts aufliegt. Der Saugwirkungsbereich der Vorrichtung kann durch mehrere bevorzugt sich überlappende Teilsaugwirkungsbereiche gebildet sein, wobei die Überlappung benachbarter Teilsaugwirkungsbereiche so ausgelegt sein kann, dass der Ausfall eines Teil-Saugwirkungsbereichs durch benachbarte Teil-Saugwirkungsbereiche kompensiert werden kann.
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Als Vorrichtung wird hier nicht ein Gerät verstanden, sondern die Kombination einer Folie mit einer Evakuierungsvorrichtung und optional mit einer Halte- oder Fixieranordnung für die Folie an einem medizintechnischen Gerät, die zusammenwirken, um das medizintechnisches Gerät, einen Bereich oder einen Teil des medizintechnischen Geräts dicht und bevorzugt steril abzudecken. Das heißt, dass die Folie luftdicht sein muss, damit keine Luft durch die Folie hindurch dringen kann, sondern um die Folie herum fließen muss, um unter die Folie zu gelangen. Es ist daher bevorzugt, dass die Folie das Gerät nicht in Bereichen abdeckt, in denen zum Beispiel Luft zur Kühlung von Gerätekomponenten angesaugt und ausgeblasen wird. So wird vermieden, dass es zu einer Überhitzung der zu kühlenden Gerätekomponenten kommen kann, was zu einer nicht gewollten automatischen Abschaltung des medizintechnischen Geräts führen könnte.
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Wie oben erwähnt soll das Gerät ganz oder wenigstens bereichsweise mit Folie abgedeckt werden. Als besondere abzudeckende Bereiche des medizintechnischen Geräts sollen hier beispielsweise in das Gehäuse des Geräts eingebaute Anzeigefenster, in dem Gerätegehäuse integrierte Bedienelemente, zum Beispiel Touch- oder Drucktaster, eine vom Gerät umfasste Patientenöffnung, zum Beispiel ein Patiententunnel sowie andere funktionelle Bereiche des medizintechnische Geräts genannt werden, die dem Bedienpersonal und/oder vom Patienten während der Behandlung zugänglich, insbesondere zum Beispiel bedienbar oder ablesbar sein müssen. Als eine Bereichsoberfläche wird demnach die Oberfläche am medizintechnischen Gerät bzw. dessen Gehäuse bezeichnet, die den Bereich selbst und bevorzugt auch seine Umgebung oder unmittelbare Umgebung betrifft.
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Unter dem Begriff medizintechnisches Gerät wird hierbei jedes Gerät verstanden, dass verwendet werden kann, um Daten bzw. Informationen für eine Diagnose zu liefern und/oder zu einer medizinischen Behandlung, wie einem operativen Eingriff, oder einer Therapie, und/oder zur Überprüfung des Erfolgs einer Behandlung oder Therapie benutzt werden kann. Bevorzugt handelt es sich zum Beispiel um einen Computertomographen oder Magnetresonanztomographen oder ein anderes, insbesondere bildgebendes, medizintechnisches Gerät, mit oder ohne Aufnahmeöffnung für einen Patienten.
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Als Teile des Geräts gelten dabei zum Beispiel auch Anbauteile oder Zusatzelemente, wie z.B. ein Bildschirm, eine Tastatur oder eine Fernbedienung, die nicht in das medizintechnische Gerät integriert sind, aber notwendig oder sinnvoll sind, um das medizintechnische Gerät bedienen zu können und daher im unmittelbaren Bereich des medizintechnischen Geräts während der Behandlung präsent sind.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Folie, mit der ein medizintechnisches Gerät oder zumindest ein Bereich/Teil des medizintechnischen Geräts zumindest im Wesentlichen steril abgedeckt werden kann, wobei die Folie als Meterware oder Folienzuschnitt bereit gestellt werden kann. Dabei ist der Folienzuschnitt bevorzugt der Form bzw. Kontur des medizintechnischen Geräts bzw. des Bereichs/Teils des Geräts zumindest grob nachgebildet, wobei die Maße des Folienzuschnitts etwas größer sind, als die Außenmaße des medizintechnisches Geräts bzw. des Bereichs/Teils des medizintechnischen Geräts.
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Alternativ kann auch eine elastisch verformbare z.B. dehnbare Folie verwendet werden, die zum oder beim Abdecken des Geräts gedehnt und/oder anderweitig verformt werden kann und nach dem Verformen oder Dehnen tendenziell in ihre ursprüngliche Form zurückkehrt.
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Handelt es sich bei dem Zuschnitt um einen Zuschnitt für ein Teil des Geräts, beispielsweise für einen Monitor oder ein Bedienelement, das mit dem Gehäuse des Hauptteils des medizintechnischen Geräts zum Beispiel über eine verschwenkbaren Halterung verbunden ist, kann der Zuschnitt bevorzugt beutelartig sein, so dass das entsprechende Teil in dem Folienbeutel aufgenommen und der Folienbeutel im Bereich der Halterung zusammengebunden bzw. abgedichtet werden kann.
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In diesen Fall muss der Folienzuschnitt nicht der Form des Teils nachgebildet sein, sondern ein gleicher Zuschnitt kann für mehrere Teile mit unterschiedlichen Formen verwendet werden. Der Folienzuschnitt oder Folienbeutel für einen Monitor etc. weist dabei bevorzugt zumindest im Bereich beispielsweise des Bildschirms eine Sichtfläche auf, die durchsichtig und ausreichend steif ist, sodass sie ohne Falten an dem Bildschirm anliegt. Kabel, die den Monitor mit der Vorrichtung verbinden, sind bevorzugt innerhalb der Halterung für den Monitor angeordnet, die zumindest in dem Bereich, mit dem sie in den Folienzuschnitt reicht, luftdicht abgeschlossen ist. Das für den Monitor Beschriebene gilt entsprechend für eine Tastatur, die durch die Wahl einer geeigneten Steifigkeit der Folie bedienbar bleibt und deren Beschriftung durch die dicht anliegende Folie leicht gelesen werden kann, sowie für andere bekannte Teile für ein Gerät.
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Bei der Folie handelt es sich bevorzugt um eine Klarsichtfolie, bei einem Folienzuschnitt weist der Zuschnitt zumindest klarsichtige Bereiche auf, die im Bereich von Bedienelementen, ablesbaren Anzeigeinstrumente und Bildschirmen, etc. gebildet sind.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein medizintechnisches Gerät mit einer Haltemittel- und/oder Haftelementanordnung, um eine Folie, vorzugsweise dicht, an eine Oberfläche des medizintechnischen Geräts anzulegen und z.B. die Folie dort zumindest provisorisch auch ohne Vakuum zunächst zu halten, und/oder mit zumindest Teilen einer Evakuierungsvorrichtung um ein dichtes Anliegen einer Folie auf der Oberfläche eines Gehäuses des medizintechnischen Geräts zu unterstützen.
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Das Gerät kann z.B. bevorzugt eine integrierte Evakuierungsvorrichtung aufweisen, zum Beispiel mit der Oberfläche verbundene oder in die Oberfläche des Geräts integrierte Luftansaugöffnungen bzw. Saughalter zum Halten einer Folie oder eines Folienzuschnitts, und eine Absaugverbindung, die fluidisch mit den Saughaltern verbunden ist und mit einer Evakuierungsvorrichtung verbunden werden kann. Z.B. können die Luftansaugöffnungen in dem Gehäuse untereinander und/oder mit einem Sammler und/oder einer Vakuumpumpe über Verbindungsschläuche verbunden sein. Dabei können nur Teile der Evakuierungsvorrichtung in das Gerät integriert sein, die in einer Schnittstelle mit den anderen Elementen, z.B. der Pumpe, verbunden werden können. In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, eine umsteuerbare Pumpe zu verwenden, sodass zum Lösen der Folie von dem Gerät Luft unter die Folie gepumpt werden kann, oder die Luftansaugöffnungen über die Pumpe und/oder den Sammler mit der Umgebung verbunden werden können.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren mit dem ein medizintechnisches Gerät zumindest bereichsweise abgedeckt werden kann. In einem ersten Schritt wird das medizintechnische Gerät bzw. dessen Oberfläche wenigsten in den gewünschten Bereichen mit der Folie oder einem Folienzuschnitt z.B. von Hand abgedeckt. In einem optionalen zweiten Schritt kann die Folie provisorisch, beispielsweise mechanisch, an dem Gerät befestigt werden. In einem dritten Schritt wird eine Evakuierungsvorrichtung zum Absaugen der Luft im Bereich der gewollten Abdeckung des medizintechnischen Geräts aktiviert und die Luft solange aus dem Zwischenraum zwischen der Folie und der Oberfläche des Bereichs der gewollten Abdeckung des medizintechnischen Geräts abgesaugt, bis die Folie dicht auf der abgedeckten Oberfläche des Gehäuses des medizintechnischen Geräts aufliegt.
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Liegt die Folie dann dicht auf der oder einem Bereich der abgedeckten Oberfläche auf, kann die Evakuierungsvorrichtung bevorzugt in einem vierten Schritt automatisch abgeschaltet bzw. deaktiviert werden. Dadurch kann Energie eingespart werden. Um dann zu verhindern, dass sich die Folie während einer Benutzung des medizintechnischen Geräts von der Oberfläche löst, wodurch die sterile Abdeckung des medizintechnisches Geräts zumindest bereichsweise aufgehoben wäre, können die Schritte drei und vier bei Bedarf oder in einem vorgebbaren Takt automatisch wiederholt werden. Das automatische Deaktivieren der Evakuierungsvorrichtung kann dabei zum Beispiel beim Erreichen eines vorgegebenen Ansaugwiderstands erfolgen, bevorzugt nach eine gewissen Zeitspanne, in der der Ansaugwiderstand über einem vorgegebenen Grenzwert liegt, um einer fehlerhaften vorzeitigen Deaktivierung vorzubeugen.
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Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den anhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Dabei können die abhängigen Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen Ansprüchen einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet sein.
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Bei der Evakuierungsvorrichtung kann es sich um eine Vakuumpumpe zum Aufbau und zum Aufrechthalten eines Vakuums und eine oder mehrere Luftansaugöffnungselemente mit Luftansaugöffnungen handeln. Die Luftansaugöffnungen können über Verbindungsleitungen mit der Vakuumpumpe verbunden sein oder verbunden werden. Die Evakuierungsvorrichtung kann vom Bediener zum Beispiel mittels eines Fußschalters aktiviert werden, sobald die Folie in der gewollten Position auf dem medizintechnischen Gerät liegt.
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Die Evakuierungsvorrichtung kann separate Luftansaugöffnungselemente oder Saughalter aufweisen, die mit einer Oberfläche des Gehäuses eines medizintechnischen Geräts oder der Folie verbunden werden können. Mit einer solchen Evakuierungsvorrichtung können auch bestehende Gerät leicht nachgerüstet werden. Die Luftansaugelemente können dabei z.B. tellerförmig ausgebildet sein und eine Ansaugöffnung aufweisen. Die Ansaugöffnungen können z.B. mittels Verbindungsschläuchen untereinander verbunden werden und/oder über einen Verteiler mit einer Vakuumpumpe verbunden werden.
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Dabei können die z.B. auf der Gehäuseoberfläche mittels eines Klebe- oder Doppelklebebands befestigt werden. Alternativ können die Gehäuseoberfläche und/oder die Luftansaugöffnungselemente eine adhäsive Schicht aufweisen, mit der die Luftansaugöffnungselemente auf der Oberfläche des Gehäuses des Geräts verbunden werden können. Als adhäsive Schichten im weitesten Sinn werden auch die Schlaufen- und Hakenanordnungen einer Klettverbindung angesehen, sowie Verbindungen mittels Magnetkraft. Die Luftansaugöffnungselemente können auch als Saugnäpfe (beispielsweise auf der von der Luftansaugöffnung abgewandten Seite) ausgebildet sein bzw. Saugnapfelemente aufweisen, sodass sie zur Befestigung einfach auf eine glatte Gehäuse- oder Geräteoberfläche angedrückt werden müssen.
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Die Luftansaugöffnungen können aber auch direkt in der Folie gebildet sein, das heißt, die Folie weist integrierte Öffnungen oder Ventile auf, die mit externen Verbindungsleitungen oder über ebenfalls in der Folie integrierte Verbindungsleitungen mit der Vakuumpumpe verbunden werden können. Die Verbindungsleitungen und die Vakuumpumpe können dabei mit einer Sammelvorrichtung verbunden sein, mit mehreren Anschlüssen für die Verbindungsleitungen und wenigstens einem Anschluss für die Vakuumpumpe. Die Sammelvorrichtung für die in der Folie integrierten Verbindungsleitungen kann ebenfalls in der Folie integriert sein. Bevorzugt handelt es sich bei der Folie mit den integrierten Verbindungsleitungen und der integrierten Sammelvorrichtung um einen Folienzuschnitt, der für einen bestimmten medizintechnisches Gerätetyp vorgefertigt ist. Insbesondere bei Folienzuschnitten können die äußeren Ränder des Folienzuschnittes durch Materialumschlag oder zusätzliche Elemente beschwert sein, sodass ein Überschuss der Folie im Wesentlichen immer senkrecht nach unten hängt.
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Unabhängig davon, ob Luftansaugöffnungen in der Folie integriert sind, kann die Folie vorzugsweise eine Auflageseite aufweisen, mit der sie auf die Oberfläche des medizintechnischen Geräts aufgelegt wird, und eine dem Bediener zugewandte Oberseite. Die Auflageseite der Folie kann eine Struktur aufweisen, die das Ansaugen der Folie durch die Evakuierungsvorrichtung unterstützt. Zum Beispiel kann die Struktur Bereiche oder erste Strukturelemente (z.B. Stege) aufweisen, die bei aktivierter Evakuierungsvorrichtung dicht auf der Oberfläche aufliegen, und weitere Bereiche oder zweite Strukturelemente (z.B. zwischen den Stegen angeordnete Nuten), die Kanäle bilden, durch die die unter der Folie gefangene Luft an- bzw. abgesaugt werden kann. Dabei können die zweiten Strukturelemente jeweils an einem ersten Strukturelement enden, das heißt, die Kanäle erstrecken sich im Regelfall nicht bis zum Folienrand, sondern haben nur eine Öffnung, über die sie zum Beispiel über die integrierten Luftansaugöffnungen und die Verbindungsleitungen mit der Vakuumpumpe verbunden werden können.
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Alternativ können die Kanäle auch bis zum Folienrand reichen und werden durch die oben beschriebenen Haltemittelelemente geschlossen, wenn die Folie mechanisch auf die Oberfläche des medizintechnischen Geräts bzw. in die in der Oberfläche gebildeten Haltenuten gedrückt wird.
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Bevorzugt sind die Bereiche der Folie mit den Strukturelementen, die über den Anzeige- und/oder Bedienelementen liegen als erste Strukturelemente ausgebildet, sodass die Folie in diesen Bereichen dicht an der Oberfläche aufliegt und dadurch das Ablesen bzw. Bedienen der jeweiligen Elemente zuverlässig möglich ist. Die Folie kann zusätzlich zumindest in den Bereichen der ersten Strukturelemente wie eine Lupe wirken, was die Ablesbarkeit von abgedeckten Anzeigeinstrumenten oder Monitoren weiter verbessert.
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Alternativ kann auch die Oberfläche des Gehäuses des medizintechnischen Geräts zumindest bereichsweise die oder eine ähnliche Struktur aufweisen, sodass an dem Gehäuse die Nuten und Stege bzw. die ersten und zweiten Strukturelemente gebildet sind.
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Am Gehäuse des medizintechnischen Geräts kann wie oben erwähnt vorzugsweise eine Haltemittel- und/oder Haftelementeanordnung für die Folie angeordnet sein, um die Folie zumindest bereichsweise auch ohne die Wirkung der Evakuierungsvorrichtung an dem Gehäuse des medizintechnischen Geräts provisorisch halten.
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Diese Haltemittel- und/oder Haftelementanordnung kann vorzugsweise eine Anzahl, vorzugsweise Mehrzahl, von Einsteck- und/oder Klemmelementen umfassen. Hierbei kann es sich z.B. um im oder am Gehäuse des medizinischen Geräts angeordnete Rillen und/oder Nuten und/oder mechanische Klemmleisten zur Aufnahme eines Abschnitts der Folie handeln
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Das Gehäuse des Geräts kann zusätzlich oder alternativ andere bevorzugt von Hand bedienbare mechanische oder magnetische Halte- oder Haftelemente aufweisen. Alternativ oder zusätzlich können pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch betätigbare Halte- oder Haftelemente zum provisorischen Befestigen der Folie vor dem Beginn der Absaugung der zwischen der Folie und dem Gehäuse gefangenen Luft an dem Gehäuse des medizintechnischen Geräts vorhanden sein.
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Bei der Haltemittelanordnung bzw. Haftelementanordnung kann es sich auch zum Beispiel um Adhäsionsmittel, wie Klebstoff oder eine Klettverbindung handeln. Alternativ kann die elektrostatische Anziehung der Folie genutzt werden, um die Folie an den gewünschten Bereichen dicht oder flach an das Gerät anzulegen.
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Die Haltemittelanordnungen mit der die Folie auf der Oberfläche des medizintechnischen Geräts bzw. von Bereichen/Teilen des medizintechnischen Geräts ohne die Wirkung der Evakuierungsvorrichtung provisorisch befestigt und gehalten werden kann, können weiterhin Gummibänder, Kunststoff-, Textil- oder Metallbänder mit einem Spannverschluss oder andere Haltemittel umfassen, mit der die Folie vorzugsweise weitestgehend luftdicht auf dem medizintechnischen Gerät befestigt werden kann.
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Die Folie bzw. der Folienzuschnitt werden in einer sterilen Verpackung aufbewahrt, die erst unmittelbar vor dem Aufbringen der Folie auf dem medizintechnischen Gerät zur Entnahme der Folie vor Ort geöffnet wird. Bevorzugt ist die Verpackung dabei so ausgelegt, dass eine Verletzung der Verpackung, die zu einer Beeinträchtigung der Sterilität der Folie führen kann, für den Nutzer erkennbar ist. Dies kann beispielweise durch eine Verfärbung eines Kontrollabschnitts innerhalb der Verpackung bei Lufteintritt oder andere bekannte Detektionsmittel erreicht werden.
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Wie bereits erwähnt, wird beim Abdecken des medizintechnischen Geräts mit der Folie darauf geachtet, dass Öffnungen im Gehäuse des medizintechnischen Geräts, durch die Luft zur Kühlung von Gerätekomponenten angesaugt bzw. ausgeblasen wird, nicht von der Folie abgedeckt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die beigelegten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal erläutert. Erfindungswesentliche Merkmale oder Merkmalskombinationen, die nur den Figuren entnommen werden können, können die Erfindung je einzeln oder in den gezeigten Kombinationen vorteilhaft weiterbilden und gehören zum Umfang der Erfindung. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
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1 eine Frontansicht eines medizintechnischen Geräts das mit einer Folie abgedeckt ist,
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2 eine perspektivische Seitenansicht des medizintechnischen Geräts der 1,
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3 eine Detailansicht eines in Folie verpackten Monitors,
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4 Detailansicht einer Evakuierungsvorrichtung.
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Die 1 zeigt ein medizintechnisches Gerät 1 mit einem Gehäuse 2, einer Patientenaufnahmeöffnung 3, einem Patientenlagerungstisch 4, einem Bildschirm 5 und zwei Bedien- und/oder Anzeigeelementen 6. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Bildschirm 5 und die Bedien- und/oder Anzeigeelemente 6 in das Gehäuse 2 integriert.
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Das medizintechnische Gerät 1 ist mit einer Folie 7 abgedeckt, wobei die Folie 7 dicht auf der Oberfläche der Stirnseite des Gehäuses 2 und den Oberflächen des Bildschirms 5 und der Bedien- und/oder Anzeigeelemente 6 aufliegt.
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Die Folie 7 wird in Nuten 8, die zum Beispiel nahe dem äußeren Außenumfang der Patientenaufnahmeöffnung 7 gebildet sind, mechanisch mit dem medizintechnischen Gerät 1 verbunden, indem jeweils ein Abschnitt der Folie 7 in die Nuten hineingesteckt und dort festgeklemmt wird. Die Klemmung erfolgt vorzugsweise so, dass in der Nut eine luftdichte Verbindung von Folie 7 und Geräteoberfläche gegeben ist. Weitere Nuten 8 können innerhalb der Patientenaufnahmeöffnung 3 und/oder im Bereich des Bildschirms 5 und/oder der Bedien- und/oder Anzeigeelemente 6 gebildet sein.
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Mit der Oberfläche des Gehäuses 2 verbunden oder in das Gehäuse 2 integriert sind Luftansaugöffnungen 9 oder Saughalter 9, die über Verbindungsleitungen 15 mit einem Sammler 10 verbunden sind, der wiederum mit einer Vakuumpumpe 11 verbunden ist. Wird bei auf dem medizintechnischen Gerät 1 in den Nuten 8 festgeklemmter Folie 7 die Vakuumpumpe 11 aktiviert, wird die zwischen dem Gehäuse 2 und der Folie 7 gefangene Luft abgesaugt und die Folie 7 liegt im Saugwirkungsbereich dicht auf dem Gehäuse 2, dem Bildschirm 5 und den Bedien- und/oder Anzeigeelementen 6 auf.
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Alternativ können die Luftansaugöffnungen 9 auch in die Folie 7 integriert sein (siehe später die Erläuterungen zu 4). Die Luftansaugöffnungen 9 können dann über bevorzugt ebenfalls in die Folie 7 integrierte Verbindungsleitungen 15 mit einem Sammler 10 und über den Sammler 10 mit der Vakuumpumpe 11 verbunden werden.
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Die Folie 7 kann auf der dem medizintechnischen Gerät 1 zugewandten Auflageseite eine Struktur z.B. bestehend aus im Wesentlichen nebeneinander angeordneten Stegen und Nuten aufweisen, mit ersten Strukturelementen (z.B. den Stegen), die dicht auf der Oberfläche des Gehäuses 2, dem Bildschirm 5 und den Bedien- und/oder Anzeigeinstrumenten 6 aufliegen, und zweiten Strukturelementen (z.B. den Nuten), die Ab- bzw. Ansaugkanäle für die zwischen dem medizintechnischen Gerät 1 und der Folie 7 im Ansaugbereich gefangene Luft bilden. Dabei können die ersten Strukturelemente oder Stege die zweiten Strukturelemente oder Nuten mit zunehmendem Vakuum unterhalb der Folie 7 gegeneinander abdichten.
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Das Gehäuse 2 ist im Auflagebereich der Folie 7 im Wesentlichen dicht, sodass nicht durch das Gehäuse 2 Luft unter die Folie 7 gelangen kann, was einen effizienten Aufbau eines Vakuums verhindern könnte. Öffnungen 12 (siehe 2) im Gehäuse 2 zum Ansaugen und Ausblasen von Kühlluft für Gerätekomponenten sind nicht von der Folie abgedeckt.
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Die 2 zeigt eine perspektivische Seitenansicht der Vorrichtung der 1. Im Gehäuse 2 sind die Öffnungen 12 für die Kühlluftansaugung bzw. -ausblasung zu sehen, die nicht durch die Folie 7 abgedeckt sind.
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Die 3 zeigt beispielhaft eine mögliche dichte Verpackung eines Monitors 13, der über Leitungen mit einem Rechner des Geräts 1 verbunden ist und in unmittelbarer Umgebung des medizintechnischen Geräts 1 beim Betrieb des medizintechnischen Geräts 1 genutzt wird und somit einen Teil des Geräts 1 bildet. Der Monitor 13 wird von der Folie 7 umhüllt oder in einen beutelartigen Folienzuschnitt 7 eingegeben und die Folie 7 bzw. der Folienzuschnitt 7 werden unterhalb des Monitors 13, zum Beispiel im Bereich eines Schwenkarms für den Monitor 13, mittels eines mechanischen Verschlusses 14 luftdicht abgeschlossen. Eine in der Folie 7 integrierte Luftansaugöffnung 9 kann dann mit einer Vakuumpumpe 11 verbunden werden, die Luft aus dem Folienzuschnitt 7 abgesaugt, solange bis die Folie 7 dicht an dem Monitor 13 anliegt.
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Die 4 zeigt eine Detailansicht einer Evakuierungsvorrichtung, die teilweise in die Folie 7 integriert ist. Dazu ist die Folie, die von ihrer dem medizintechnischen Gerät 1 wegweisenden Seite gezeigt ist, teilweise aufgeschnitten dargestellt.
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Die Folie 7 weist in diesem Ausführungsbeispiel integrierte Luftsaugöffnungselemente 16 mit Luftansaugöffnungen 9 auf, die an der Auflageseite der Folie 7 geöffnet sind. Die Luftansaugöffnungen 9 münden in Verbindungsleitungen 15, die ebenfalls in der Folie 7 integriert sein können. Wenn die Folie 7 eine der Oberfläche des Gehäuses 2 des medizintechnischen Geräts 1 zugewandte Auflageseite mit einer Struktur aufweist, die zumindest teilweise Luftkanäle für die von den Luftansaugöffnungen 9 angesaugten Luft bildet, münden mehrere dieser Luftkanäle jeweils in einer Luftansaugöffnung 9.
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Mehrere oder alle Verbindungsleitungen 15 werden einem Sammler 10 zugeführt, der wiederum mit einer Vakuumpumpe 11 verbunden ist. Weist die Evakuierungsvorrichtung mehrere Sammler 10 auf, so können alle Sammler 10 untereinander und/oder mit einer Vakuumpumpe 11 verbunden sein. Bevorzugt ist aber jeder der Sammler 10 dann mit einer eigenen Vakuumpumpe 11 verbunden. Bevorzugt sind in den Luftansaugöffnungen 9 und/oder in den Verbindungsleitungen 15 und/oder im Sammler 10 Rückschlagventile angeordnet, die verhindern, dass Luft auf diesem Weg unter die Folie 7 strömen kann.
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Vorzugsweise wird die Luft solange an- bzw. abgesaugt, bis ein vorgegebener Saugwiderstand erreicht wird, bei dem die Vakuumpumpe 11 automatisch abschaltet. Um sicherzustellen, dass das Vakuum während der Betriebszeit des medizintechnischen Geräts 1 zuverlässig aufrecht erhalten wird, kann die Vakuumpumpe 11 in einstellbaren Abständen wieder aktiviert werden, um den aktuell herrschenden Saugwiderstand zu überprüfen und eventuell zwischen die Folie 7 und das Gehäuse 2 eingedrungene Luft zu entfernen, bevor sich die Folie 7 lösen kann. Es könne auch Sensoren zum Einsatz kommen, die ein Nachlassen des Vakuums zwischen der Folie 7 und zum Beispiel dem Gehäuse 2 detektieren und bei Überschreitung eines vorgegebenen Grenzwertes die Vakuumpumpe 11 aktivieren.
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Zum Abnehmen der Folie 7 von dem medizintechnischen Gerät 1 können die mechanischen Befestigungen der Folie 7 von Hand gelöst werden, sodass Luft unter die Folie 7 strömen kann.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Vorrichtung und den Verfahren zum zumindest bereichsweisen Abdecken eines medizintechnischen Geräts lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Vorrichtung“ nicht aus, dass die betreffenden Vorrichtungen aus mehreren zusammenwirkenden Teil-Komponenten bestehen, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.