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Die Erfindung betrifft ein Abgasrückführungs-Kühlungsmodul, sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Abgasrückführungsanlage.
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In Verbrennungsmotoren entstehen bei hohen Verbrennungstemperaturen umweltschädliche Stickoxide. Um die Entstehung von Stickoxiden zu reduzieren, wird der Frischluft, die dem Verbrennungsmotor zugeführt wird, über eine Abgasrückführungsanlage Abgas beigemischt, um die Sauerstoffkonzentration in der Frischluft zu reduzieren. Aufgrund der niedrigeren Sauerstoffkonzentration erfolgt der Verbrennungsprozess im Verbrennungsmotor mit niedrigeren Temperaturen, so dass weniger Stickoxide entstehen. Da das Abgas mit einer hohen Temperatur aus dem Verbrennungsmotor strömt, ist es aber erforderlich, dieses vor der Rückführung zu kühlen. Um die immer strengeren Abgasvorschriften einzuhalten, ist es erforderlich, die Temperatur des dem Verbrennungsmotor zugeführten Luftgemisches in einem definierten Temperaturbereich zu halten. Die bisher verwendeten Wärmetauscher haben aber keine Möglichkeit, die Kühlung an die Abgastemperatur und somit an die geforderte Temperatur des Luftgemisches anzupassen.
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In der
GB 2 473 821 A ist ein Abgasrückführungs-Kühlungsmodul gezeigt, das mehrere Wärmetauscher in Serie mit jeweils einem Bypass umfasst. Zum Kühlen eines Teils eines Abgasstroms wird der Abgasstrom im Ganzen an jedem Wärmetauscher entweder gekühlt oder mittels des entsprechenden Bypasses am Wärmetauscher vorbei geleitet.
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In der
DE 10 2004 010 117 A1 ist eine Abgasrückführungsvorrichtung gezeigt, die ein Regelventil sowie einen Wärmetauscher mit einem Bypass umfasst. Mittels des Regelventils ist stromabwärts des Wärmetauschers das Mischungsverhältnis von im Wärmetauscher gekühltem Abgas einerseits und durch den Bypass geleitetem, ungekühltem Abgas andererseits regelbar.
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Aus der
DE 10 2006 052 972 A1 ist ein Abgaskühler mit zwei parallel durchströmbaren Wärmeübertragungskanälen bekannt, die der Abgaskühlung dienen. Es ist ein Stellelement vorgesehen, mittels dem der Kanalquerschnitt des Wärmeübertragungskanals regelbar ist. Ferner ist eine Bypassklappe vorgesehen, mit dem der Abgasstrom durch einen Wärmetauscher auf einen beliebigen Wert zwischen 0 und 100% eingestellt werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Abgasrückführungs-Kühlungsmodul sowie eine Abgasrückführungsanlage bereitzustellen, die eine einfache und effektive Steuerung der Abgasrückführungskühlung ermöglichen. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Abgasrückführungsanlage bereitzustellen.
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Zur Lösung der Aufgabe ist ein Abgasrückführungs-Kühlmodul vorgesehen, insbesondere für eine Hochdruck-Abgasrückführungsanlage, mit einem Wärmetauscher, welcher eine abgasseitige Gesamtkühlfläche aufweist, mit einem ersten Abgaskanal, welcher eine erste Teilfläche der Gesamtkühlfläche des Wärmetauschers beaufschlagt, einem zweiten Abgaskanal, welcher eine zweite Teilfläche der Gesamtkühlfläche des Wärmetauschers beaufschlagt, und einer Volumenstromsteuerungseinheit, welche die Volumenströme durch den ersten und zweiten Abgaskanal steuern kann und eine Abgaskanalklappe umfasst, welche in einer ersten Stellung den zweiten Abgaskanal verschließt und in einer zweiten Stellung den zweiten Abgaskanal freigibt, wobei das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul ferner einen Bypasskanal umfasst, welcher eine Führung von Abgas am Wärmetauscher vorbei ermöglicht, wobei die Volumenstromsteuerungseinheit eine Bypassklappe umfasst, welche in einer ersten Stellung den ersten Abgaskanal verschließt und den Bypasskanal freigibt und in einer zweiten Stellung den ersten Abgaskanal freigibt und den Bypasskanal verschließt, und wobei eine dritte, lagestabile Stellung vorgesehen ist, in der der Bypasskanal und der erste Abgaskanal freigegeben sind. Das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul hat einen Betriebsmodus für mittlere Abgastemperaturen mit der Abgaskanalklappe in ihrer ersten Stellung und der Bypassklappe in ihrer zweiten Stellung hat, so dass Abgas durch den ersten Abgaskanal und kein Abgas durch den zweiten Abgaskanal geführt wird, und einen Betriebsmodus für mittelhohe Abgastemperaturen, die höher als die mittleren Abgastemperaturen sind, mit der Abgaskanalklappe in ihrer zweiten Stellung und der Bypassklappe in ihrer ersten Stellung hat, so dass Abgas durch den zweiten Abgaskanal und kein Abgas durch den ersten Abgaskanal geführt wird. Die Gesamtkühlfläche ist also auf mindestens zwei unabhängige Teilflächen aufgeteilt, die wahlweise jeweils separat oder gemeinsam vom Abgas angeströmt und so zur Kühlung des Abgases genutzt werden können. Wird nur eine der Teilflächen genutzt, ist die Kühlleistung geringer, so dass das Abgas weniger abgekühlt ist. Ist eine stärkere Temperaturreduzierung erwünscht, kann die gesamte Kühlfläche bzw. können die Teilflächen gemeinsam zur Kühlung des Abgases genutzt werden. Dies ermöglicht eine flexiblere, schnelle Steuerung der Kühlung des rückgeführten Abgases. Ist eine geringere Kühlleistung erwünscht, kann zumindest ein Teil des rückgeführten Abgases ohne Kühlung durch den Bypasskanal strömen. Durch die Bypassklappe wird reguliert, ob das rückgeführte Abgas gekühlt wird, indem dieses an der ersten Teilfläche vorbeigeführt wird oder ungekühlt durch den Bypasskanal strömen kann. Da die Volumenstromsteuerungseinheit zusätzlich den Volumenstrom zwischen der ersten und der zweiten Teilfläche reguliert, kann das Abgas auch statt an der ersten Teilfläche an der zweiten Teilfläche vorbeigeleitet werden. In der dritten, lagestabilen Stellung der Bypassklappe kann ein Teil des rückgeführten Abgases durch die erste Teilfläche gekühlt werden, während ein zweiter Teil des rückgeführten Abgases ungekühlt durch den Bypasskanal strömen kann. Da beide Abgasströme nach dem Abgasrückführungs-Kühlungsmodul wieder zusammengeführt werden und sich vermischen, erfolgt eine geringere Reduzierung der Abgastemperatur. In Kombination mit der Bypassklappe können so die Teilflächen der Gesamtkühlfläche einzeln freigegeben werden, sodass diese vom Abgas durchströmt oder verschlossen werden können.
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Vorzugsweise sind die Teilflächen strömungsmäßig für das Abgas getrennte Einheiten. Die erste oder die zweite Teilfläche des Wärmetauschers kann zwischen einem Drittel und zwei Drittel der Gesamtkühlfläche, vorzugsweise der Hälfte der Gesamtkühlfläche, entsprechen. Ist die Gesamtkühlfläche in zwei gleich große Teilflächen aufgeteilt, entspricht die Kühlungsleistung des Abgasrückführungs-Kühlungsmoduls bei Anströmung von einer Teilfläche der Hälfte des gesamten Wärmetauschers. Die Kühlungsleistung kann somit in zwei Stufen, 50% der Gesamtkühlungsleistung bei Anströmung einer Teilfläche, oder 100% bei Anströmung der Gesamtkühlfläche, reguliert werden. Ist die Gesamtkühlfläche asymmetrisch auf beide Teilflächen aufgeteilt, beispielsweise im Verhältnis 1/3 zu 2/3, ist auch eine genauere Regulierung der Kühlungsleistung möglich, da zur Kühlung des Abgases bei Anströmung von nur einer Teilfläche entweder ein Drittel oder zwei Drittel der Gesamtkühlfläche genutzt werden können oder bei Anströmung beider Teilflächen die Gesamtkühlfläche vollständig genutzt werden kann.
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Die Volumenstromsteuerungseinheit kann zusätzlich ein Abgasventil umfassen, welches einen Gesamtvolumenstrom durch das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul steuert. Dieses reguliert die Menge des Abgases, das durch das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul geleitet wird.
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Die erste und die zweite Teilfläche können jeweils durch eine erste bzw. zweite Wärmetauscherkassette gebildet sein, wobei die Wärmetauscherkassetten voneinander getrennte bauliche Einheiten sind. Es sind beispielsweise Wärmetauscherkassetten mit unterschiedlich großen Kühlflächen möglich, so dass durch eine Anpassung der Kühlflächen der Wärmetauscherkassetten eine Anpassung der Gesamtkühlfläche und somit der Gesamtkühlleistung möglich ist bzw. eine Anpassung der Aufteilung der Gesamtkühlfläche auf die Teilflächen.
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Die Volumenstromsteuerungseinheit und der Wärmetauscher können in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein, sodass ein sehr kompaktes Abgasrückführungs-Kühlungsmodul hergestellt werden kann. Vorzugsweise können auch die Bypass- und die Abgaskanalklappe in diesem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein.
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Die erste und die zweite Kühlfläche können auch in separaten Gehäuse angeordnet sein, so dass diese funktional vollständig voneinander getrennt sind. Dadurch können diese beispielsweise verschiedene Kühlleistungen bereitstellen.
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Optional kann auch eine Kühlung für die Teilflächen vorgesehen sein, um die Kühlleistung der Teilflächen zu erhöhen. Insbesondere kann für jede Teilfläche eine separate Kühlung vorgesehen sein, so dass diese getrennt voneinander gekühlt werden können und somit verschiedene Kühlleistungen bereitstellen können.
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Zur Lösung der Aufgabe ist des Weiteren eine Abgasrückführungsanlage vorgesehen, insbesondere eine Hochdruck-Abgasrückführungsanlage, mit einer Abgasentnahmeeinheit, einer Abgaszuführungseinheit und einem erfindungsgemäßen Abgasrückführungs-Kühlungsmodul.
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Des Weiteren ist zur Lösung der Aufgabe ein Verfahren zum Betrieb einer Abgasrückführungsanlage vorgesehen, insbesondere einer Hochdruck-Abgasrückführungsanlage mit einem Abgasrückführungs-Kühlungsmodul, welches einen Wärmetauscher umfasst, der einen ersten Abgaskanal, welcher eine erste Teilfläche der Gesamtkühlfläche des Wärmetauschers beaufschlagt, und einen zweiten Abgaskanal, welcher eine zweite Teilfläche der Gesamtkühlfläche des Wärmetauschers beaufschlagt, sowie einen Bypasskanal umfasst, welcher eine Führung von Abgas am Wärmetauscher vorbei ermöglicht. Das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul hat einen Betriebsmodus für mittlere Abgastemperaturen, in dem Abgas durch den ersten Abgaskanal und kein Abgas durch den zweiten Abgaskanal geführt wird, und einen Betriebsmodus für mittelhohe Abgastemperaturen, die höher als die mittleren Abgastemperaturen sind, aufweist, in dem Abgas durch den zweiten Abgaskanal und kein Abgas durch den ersten Abgaskanal geführt wird. Erfindungsgemäß hat das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Steuerung eines Gesamtvolumenstroms durch die Abgasrückführungsanlage; und
- b) Steuerung von Teilvolumenströmen durch den ersten und zweiten Abgaskanal und den Bypasskanal in Abhängigkeit von der zu erzielenden Temperatur des rückgeführten Abgases.
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In diesem Verfahren ist beispielsweise ein Betriebsmodus für hohe Abgastemperaturen vorgesehen, indem das rückgeführte Abgas ausschließlich durch den Bypasskanal geleitet wird. Da das rückgeführte Abgas in diesem Betriebsmodus vollständig am Wärmetauscher vorbeigeleitet wird, erfolgt keine Kühlung des rückgeführten Abgases. Durch die hohen Abgastemperaturen kann das Ansprechverhalten einer in Strömungsrichtung hinter dem Verbrennungsmotor angeordneten Abgasreinigungsanlage positiv beeinflusst werden.
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Ein weiterer Betriebsmodus kann für mittelhohe Abgastemperaturen vorgesehen sein, indem das rückgeführte Abgas zum einen Teil durch den Bypasskanal und zum anderen Teil durch einen oder beide Abgaskanäle geleitet wird. Das heißt, ein Teilstrom des Abgases wird gekühlt, während ein zweiter Teilstrom ungekühlt durch den Bypasskanal geleitet wird. Nach dem Abgasrückführungs-Kühlungsmodul werden die Abgasströme zusammengeleitet, sodass sich diese vermischen und mit einer mittelhohen Abgastemperatur rückgeführt werden.
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Vorzugsweise ist ein weiterer Betriebsmodus für mittlere Abgastemperaturen vorgesehen, indem das rückgeführte Abgas ausschließlich durch einen der beiden Abgaskanäle geleitet wird. Das heißt, der gesamte Abgasstrom wird gekühlt, wobei aber nur eine Teilfläche des Abgasrückführungs-Kühlungsmoduls zur Kühlung genutzt wird und somit nicht die gesamte Kühlleistung des Abgasrückführungs-Kühlungsmoduls genutzt wird.
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Für niedrige Abgastemperaturen ist ein weiterer Betriebsmodus vorgesehen, indem das rückgeführte Abgas durch beide Abgaskanäle geleitet wird und somit die gesamte Kühlleistung des Wärmetauschers genutzt wird.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
- - 1 eine erfindungsgemäße Abgasrückführungsanlage mit einem erfindungsgemäßen Abgasrückführungs-KühlungsmoduI,
- - 2 das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul aus 1 in einem Betriebsmodus für mittelhohe Abgastemperaturen,
- - 3 das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul aus 1 in einem Betriebsmodus für niedrige Abgastemperaturen,
- - 4 das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul aus 1 in einem Betriebsmodus für hohe Abgastemperaturen, und
- - 5 das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul aus 1 in einem Betriebsmodus für wahlweise mittelhohe Abgastemperaturen.
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In 1 ist eine Abgasrückführungsanlage 10 mit einer Abgasentnahmeeinheit 12, einer Abgaszuführungseinheit 14 sowie mit einem Abgasrückführungs-Kühlungsmodul 16 gezeigt.
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Über die Abgasentnahmeeinheit 12 wird ein Teil des Abgases nach einem abgeführt und dem Abgasrückführungs-Kühlungsmodul 16 zugeführt. Über die Abgaszuführungseinheit 14 wird das Abgas anschließend vor dem Verbrennungsmotor mit der Frischluft, die dem Verbrennungsmotor zugeführt wird, vermischt. Dieses Luftgemisch hat einen geringeren Sauerstoffanteil als die Frischluft, so dass die Verbrennungstemperaturen im Motor reduziert werden, wodurch die Entstehung von Stickoxiden während des Verbrennungsprozesses reduziert wird. Durch das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul 16 kann das Abgas vor der Vermischung mit der Frischluft gekühlt werden, sodass das dem Verbrennungsmotor zugeführte Luftgemisch keine zu hohe Temperatur aufweist.
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Das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul 16 weist einen Wärmetauscher 18 auf, mit einer abgasseitigen Gesamtkühlfläche 20, durch die das vorbeiströmende Abgas gekühlt wird. Die Gesamtkühlfläche 20 ist in zwei strömungsmäßig getrennte Teilflächen 22, 24 aufgeteilt.
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Jede der Teilflächen 22, 24 ist in einer separaten, austauschbaren Wärmetauscherkassette 23, 25 einem separaten Abgaskanal 26, 28 ausgebildet.
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In Strömungsrichtung S vor den Abgaskanälen 26, 28 ist eine Volumenstromsteuerungseinheit 30 vorgesehen, die strömungstechnisch mit der Abgasentnahmeeinheit 12 sowie dem ersten und zweiten Abgaskanal 26, 28 verbunden ist. In Strömungsrichtung S hinter den Teilflächen 22, 24 münden beide Abgaskanäle 26, 28 in die Abgaszuführungseinheit 14.
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Das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul 16 weist des Weiteren einen Bypasskanal 32 auf, der strömungstechnisch mit der Volumenstromsteuerungseinheit 30 und der Abgaszuführungseinheit 14 verbunden ist.
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Die Volumenstromsteuerungseinheit 30 hat ein Abgasventil 34, das am Übergang zur Abgasentnahmeeinheit 12 angeordnet ist und den Gesamtvolumenstrom durch das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul 16 und somit die Menge des rückgeführten Abgases reguliert.
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Des Weiteren ist in der Volumenstromsteuerungseinheit 30 eine Abgaskanalklappe 36 vorgesehen, die in einer ersten, in 1 dargestellten Stellung den zweiten Abgaskanal 28 verschließen kann und in einer zweiten Stellung den zweiten Abgaskanal 28 freigeben kann.
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Am Bypasskanal 32 ist eine Bypassklappe 38 vorgesehen, die in einer ersten Stellung den ersten Abgaskanal 26 und in einer zweiten, in 1 gezeigten Stellung den Bypasskanal 32 verschließen kann. In einer dritten, lagestabilen Stellung sind sowohl der Bypasskanal 32 als auch der erste Abgaskanal 26 geöffnet.
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Soll das Abgas ungekühlt durch das Abgasrückführungs-Kühlungsmodul 16 geleitet werden, beispielsweise falls hohe Abgastemperaturen erforderlich sind, wird in einem ersten Betriebsmodus (4) die Abgaskanalklappe 36 in die erste Stellung verschwenkt, in der diese den zweiten Abgaskanal 28 verschließt. Die Bypassklappe 38 wird ebenfalls in die erste Stellung verschwenkt, in der diese den ersten Abgaskanal 26 verschließt. Somit sind beide Abgaskanäle 26, 28 verschlossen, sodass kein Abgas durch diese hindurch an den Teilflächen 22, 24 der Gesamtkühlfläche 20 des Wärmetauschers 18 vorbeiströmen kann. In diesem Betriebsmodus ist lediglich der Bypasskanal 32 geöffnet, so dass das gesamte rückgeführte Abgas am Wärmetauscher 18 vorbei geleitet wird und nicht gekühlt wird.
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Ein zweiter Betriebsmodus, der für mittelhohe Abgastemperaturen (Temperaturen etwas höher als mittlere Temperaturen), also eine geringe Kühlung des Abgases, vorgesehen ist, ist in 5 gezeigt. Die Bypassklappe 38 befindet sich auch in diesem Betriebsmodus in der ersten Stellung, in der der erste Abgaskanal 26 verschlossen ist. Die Abgaskanalklappe 36 ist in die zweite Stellung verschwenkt, in der der zweite Abgaskanal 28 freigegeben ist, sodass ein Teil des Abgases durch diesen an der zweiten Teilfläche 24 vorbei strömen kann.
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Ein Teil des Abgasstromes wird also durch die zweite Teilfläche 24 der Gesamtkühlfläche 20 gekühlt, während ein Teil des Abgasstromes ungekühlt durch den Bypasskanal 32 strömt. Nach dem Abgasrückführungs-Kühlungsmodul 16 können sich beide Volumenströme in der Abgaszuführungseinheit 14 vermischen, sodass sich eine mittelhohe Abgastemperatur einstellt.
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Es ist auch denkbar, dass durch die Volumenstromsteuerungseinheit 30 die Volumenströme, die durch den zweiten Abgaskanal 28 bzw. durch den Bypasskanal 32 strömen, reguliert werden können, so dass der Anteil des Abgases, der am Wärmetauscher 18 vorbei geführt wird, angepasst werden kann.
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Ein dritter Betriebsmodus ist in 2 dargestellt. In diesem Betriebsmodus befindet sich die Abgaskanalklappe 36 in der ersten Stellung und verschließt den zweiten Abgaskanal 28, sodass die zweite Teilfläche 24 des Wärmetauschers 18 nicht zur Kühlung genutzt werden kann. Die Bypassklappe 38 verschließt in diesem Betriebsmodus den Bypasskanal 32, sodass nur der Strömungsweg durch den ersten Abgaskanal 26 an der zweiten Teilfläche 22 vorbei freigegeben ist. Der gesamte Abgasstrom wird gekühlt, wobei nur die erste Teilfläche 22 zur Kühlung genutzt wird. Dadurch sind mittlere Abgastemperaturen erzielbar.
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Die größtmögliche Kühlung, falls niedrige Abgastemperaturen erforderlich sind, wird erzielt, indem die volle Gesamtkühlfläche 20 des Wärmetauschers 18 ausgenutzt wird. Dieser Betriebsmodus ist in 3 dargestellt. Die Bypassklappe 38 verschließt in diesem Betriebsmodus den Bypasskanal 32 und öffnet den ersten Abgaskanal 26. Die Abgaskanalklappe 36 ist in die zweite Stellung verschwenkt, in der der zweite Abgaskanal 28 freigegeben ist. Somit kann das Abgas durch den ersten und den zweiten Abgaskanal 26, 28 an beiden Teilflächen 22, 24 der Gesamtkühlfläche 20 vorbeiströmen, wodurch der gesamte Wärmetauscher 18 zur Kühlung des Abgases zur Verfügung steht.
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Zur Kühlung des rückgeführten Abgases stehen also mehrere Betriebsmodi zur Verfügung. Abhängig von der gewünschten Kühlleistung kann jeweils nur die erste oder die zweite Teilfläche 22, 24 oder die Gesamtkühlfläche 20 genutzt werden. Optional kann bei allen Betriebsmodi ein Teil des Abgases durch den Bypasskanal 32 geleitet werden.
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Die Steuerung der Volumenströme durch den Bypasskanal 32 bzw. den ersten und den zweiten Abgaskanal 26, 28 erfolgt jeweils durch die Volumenstromsteuerungseinheit 30. Diese kann auch anders als in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ausgebildet sein. Es ist lediglich sicherzustellen, dass der Bypasskanal 32, der erste Abgaskanal 26 sowie der zweite Abgaskanal 28 separat voneinander verschlossen oder geöffnet werden können bzw. die Abgasströme durch diese reguliert werden können.
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Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Teilflächen 22, 24 annähernd gleich groß, das heißt, beide Teilflächen 22, 24 stellen eine annähernd gleich große Kühlleistung zur Verfügung.
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Es ist aber auch denkbar, dass die Teilflächen 22, 24 in einem anderen Verhältnis geteilt sind. Beispielsweise kann die Gesamtkühlfläche 20 im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel auf die Teilflächen 22, 24 aufteilt sein. Dies bietet den Vorteil, dass zur Kühlung des Abgases entweder ein Drittel der Gesamtkühlfläche 20 (erste Teilfläche 22), zwei Drittel der Gesamtkühlfläche 20 (zweite Teilfläche 24) oder die volle Gesamtkühlfläche 20 (erste Teilfläche 22 und zweite Teilfläche 24) zur Verfügung steht. Abhängig von den gewünschten Kühleigenschaften können die erste und die zweite Kühlfläche aber auch beliebig aufgeteilt werden.
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Insbesondere ist es auch denkbar, dass für eine genauere Steuerung der Abgaskühlung die Gesamtkühlfläche 20 nicht auf zwei Teilflächen 22, 24 aufgeteilt wird, sondern auf mehrere Teilflächen, die jeweils separat in einem Abgaskanal angeordnet sind, wobei durch die Volumenstromsteuerungseinheit 30 die Abgaskanäle einzeln geöffnet oder geschlossen werden können.
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Die Teilflächen 22, 24 können jeweils in einer Wärmetauscherkassette angeordnet sein, wobei die Wärmetauscherkassetten 23, 25 voneinander getrennte bauliche Einheiten bilden. Durch die Verwendung unterschiedlicher Wärmetauscherkassetten 23, 25 mit unterschiedlich großen Teilflächen 22, 24 ist eine Anpassung der Gesamtkühlfläche 20 bzw. des Verhältnisses von erster Teilfläche 22 und zweiter Teilfläche 24 möglich.
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Die Teilflächen 22, 24 können auch jeweils in einem separaten Gehäuse angeordnet sein, so dass diese funktional vollständig voneinander getrennt sind.
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Zudem kann die Kühlleistung der Teilflächen 22, 24 durch eine Kühlung erhöht werden. Für beide Teilflächen 22, 24 kann eine separate Kühlung vorgesehen sein, so dass die Teilflächen 22, 24 einzeln gekühlt werden können bzw. durch eine entsprechende Einstellung der Kühlung unterschiedliche Kühlleistungen der Teilflächen 22, 24 eingestellt werden können.