DE102012216724A1 - Method for polishing molds for manufacturing eyeglass lens, involves generating probabilistic relative movement between eyeglass lens and polishing main portion, so that main portion surface is in abrasive interact with lens surface - Google Patents
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Abstract
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Polierbearbeitung von sphärischen, torischen und progressiven Brillenlinsen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, eine Vorrichtung zur Polierbearbeitung von sphärischen, torischen und progressiven Brillenlinsen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6 sowie ein Verfahren zum Fertigen einer Brillenlinse aus einem Halbfabrikat mit mindestens einer zu bearbeitenden Linsenfläche oder zum Fertigen einer Gießform für die Brillenlinsenherstellung aus einem Brillenlinsenrohling mit einer zu bearbeitenden Gießformfläche. The invention relates to a method for polishing of spherical, toric and progressive spectacle lenses according to the preamble of
Nach dem derzeitigen Stand der Technik ist es bekannt für die Polierbearbeitung von sphärischen, torischen oder Freiform-Oberflächen von Brillenlinsen aus mineralischen und organischen Materialien flächige Polierwerkzeuge mit einer an die zu bearbeitende Oberfläche angepassten Form zu verwenden. According to the current state of the art, it is known for the polishing of spherical, toric or free-form surfaces of spectacle lenses made of mineral and organic materials to use planar polishing tools with a shape adapted to the surface to be machined.
Zum Polieren einer sphärischen Oberfläche einer sphärischen Brillenlinse wird z.B. ein formkomplementäres sphärisches formstabiles Polierwerkzeug eingesetzt. Wegen seiner Formstabilität wird ein derartiges Polierwerkzeug auch als Formwerkzeug bezeichnet. Die Polierfläche des Polierwerkzeugs ist im Allgemeinen größer als die zu polierende Oberfläche der Brillenlinse. Brillenlinse und Polierwerkzeug werden in der Regel gleichsinnig und mit gleicher Geschwindigkeit rotatorisch um entsprechende Drehachsen angetrieben und bei der Bearbeitung oszillierend gegeneinander verschwenkt. Ein derartiges Verfahren entnimmt man z.B. der
Auch zum Polieren einer torischen Fläche einer torischen Brillenlinse kann in entsprechender Weise ein formkomplementäres torisches formstabiles Polierwerkzeug eingesetzt werden. Anstelle einer rotatorischen Bewegung von Brillenlinse und Polierwerkzeug um entsprechende Drehachsen erfolgt eine gleichzeitige schwenkende relative Verschiebung zwischen Brillenlinse und Polierwerkzeug in Richtung der torischen Hauptachsen beim Polieren und damit eine orbitale Relativbewegung zwischen Brillenlinse und Polierwerkzeug unter Beibehaltung der Orientierung der Projektionen der jeweiligen torischen Hauptachsen in eine im Schnittpunkt der korrespondierenden Hauptachsen angeordnete Tangentialebene. Ein derartiges Verfahren ist z.B. in der
Die
Die
Zum Polieren von Freiformflächen ophthalmischer Linsen werden derzeit tellerförmige Polierwerkzeuge eingesetzt, die einen flächigen Kontakt zu der zu polierenden Oberfläche bereitstellen. Die Kontaktfläche beträgt etwa 10 % bis 80 % der zu polierenden Oberfläche. Ähnlich wie beim Polieren sphärischer Flächen werden Brillenlinse und Polierwerkzeug in der Regel gleich- oder gegensinnig und mit gleicher oder ungleicher Geschwindigkeit rotatorisch um entsprechende Drehachsen angetrieben und bei der Bearbeitung oszillierend gegeneinander verschwenkt. Das Polierwerkzeug ist dabei derart axial verschieblich und gelenkig gelagert, dass es stets der Oberflächenkontur der zu bearbeitenden Linsenfläche folgen kann. Dieses Verfahren und die zugehörige Vorrichtung zum Polieren von Freiformflächen sind in den Druckschriften
Damit sich die Oberfläche der meistens sphärischen Werkzeuge an die von der sphärischen Form häufig sehr stark abweichende Geometrie der zu polierenden Glasoberfläche anpassen kann, ist auf dem festen Polierwerkzeuggrundkörper eine elastische Schaumstoffschicht aufgeklebt, wie dies z.B. in der
Obwohl sich das zuletzt beschrieben Polierverfahren und das zuletzt beschriebene Polierwerkzeug dem Grund nach bewährt haben, ist ein Verbesserungsbedarf in vielerlei Hinsicht zu erkennen. Although the last described polishing process and the last described Polishing tool have proven the reason, is a need for improvement in many ways to recognize.
Es wurde festgestellt, dass sich die verwendeten Polierwerkzeuge nicht jeder beliebigen Oberflächengeometrie der zu bearbeitenden Linse anpassen. Durch diese nicht ideale Anpassung der Polierwerkzeuge kommt es zu einer ungleichmäßigen Druckverteilung auf der Oberfläche der Linse, die wiederum mit einer ungleichmäßigen Abtragsverteilung auf der Linsenoberfläche verbunden ist. Der entstehende Formfehler vergrößert sich mit zunehmender Abweichung von der Sphärizität. Das Spektrum der polierbaren Linsengeometrien wird dadurch limitiert. It has been found that the polishing tools used do not adapt to any surface geometry of the lens to be processed. This non-ideal adjustment of the polishing tools results in an uneven pressure distribution on the surface of the lens, which in turn is associated with an uneven removal distribution on the lens surface. The resulting shape error increases with increasing deviation from the sphericity. The spectrum of polishable lens geometries is thereby limited.
Die Notwendigkeit CNC- gesteuerter Poliermaschinen macht das Polieren aufwändig und damit kostenintensiv. The need for CNC-controlled polishing machines makes polishing very costly and therefore expensive.
Es ist eine Spannvorrichtung zur Linsenpositionierung und -rotation notwendig. Dies wird bei der Brillenlinsenherstellung durch Aufblocken mit Alloy, Kitten oder Kleben auf ein Blockstück realisiert. Eine blockfreie Bearbeitung scheidet daher aus. Zum einen ist der Blockvorgang als solcher zeitintensiv, zum anderen wäre ein Verzicht der Verwendung der zum Blocken notwendigen, die Umwelt belastenden Materialien wünschenswert. It is a jig for lens positioning and rotation necessary. This is realized in eyeglass lens manufacture by blocking with Alloy, Kitten or gluing on a block piece. A block-free processing is therefore eliminated. On the one hand, the blocking process as such is time-consuming; on the other hand, it would be desirable to dispense with the use of the materials which are required for blocking and pollute the environment.
Grundlegender Nachteil der bisherigen Polierverfahren ist, dass die elastische Schicht des sphärischen oder torischen Polierwerkzeugs die durch die torische oder Freiformgeometrie der Brillenlinse bedingten Höhenunterschiede des von ihr momentan bedeckten Oberflächenbereichs vollständig ausgleichen muss. Diese Höhenunterschiede können bei den heute üblichen, mit torischem Anteil ausgestatteten Gleitsichtglasflächen durchaus im Bereich mehrerer Millimeter liegen. Daher ist während des Polierprozesses die Druckverteilung auf der Brillenlinsenoberfläche nicht konstant. A fundamental disadvantage of the previous polishing methods is that the elastic layer of the spherical or toric polishing tool must completely compensate for the differences in height of the surface area currently covered by the toric or free-form geometry of the spectacle lens. These differences in height may well be in the range of several millimeters in the usual today, equipped with toric portion progressive lenses. Therefore, the pressure distribution on the spectacle lens surface is not constant during the polishing process.
Wegen der Proportionalität von lokal aufgebrachtem Polierdruck und daraus resultierender Abtragsrate entstehen bei diesem Polierverfahren grundsätzlich Formfehler, deren Größe von der Ausprägung der Asphärizität der Brillenlinse abhängig ist. Des Weiteren sind genau definierte Polierbewegungen notwendig, die in Abhängigkeit der Brillenlinsenparameter wie Durchmesser, Flächenkrümmung etc. sowie der Werkzeugparameter wie Tooldurchmesser, Werkzeugsteifigkeit usw. zu bestimmen sind. Because of the proportionality of locally applied polishing pressure and the resulting removal rate arise in this polishing basically form errors, the size of which depends on the extent of the asphericity of the spectacle lens. Furthermore, precisely defined polishing movements are necessary, which are to be determined as a function of spectacle lens parameters such as diameter, surface curvature etc. as well as the tool parameters such as tool diameter, tool rigidity and the like.
Mit diesen Polierverfahren werden Linsen einzeln bearbeitet, d.h. für jede Linse wird eine Polierstation belegt. Aufgrund der Tatsache, dass in der Brillenglasfertigung ein Job in der Regel aus einer Brillenlinse für das rechte Auge des Brillenträgers und einer Brillenlinse für das linke Auge des Brillenträgers besteht, weisen die eingesetzten Maschinen häufig zwei Polierstationen zur paarweisen Bearbeitung auf. Nach dem derzeitigen Stand der Technik sind Linse und/oder Polierwerkzeug während des gesamten Prozesses bezüglich Rotation und Schwenkposition CNC-gesteuert zu bewegen, was entsprechend komplex gebaute, technisch aufwändige und damit teure Poliermaschinen voraussetzt. With these polishing methods, lenses are processed one by one, i. for each lens a polishing station is occupied. Due to the fact that in the manufacture of spectacles a job usually consists of a spectacle lens for the right eye of the wearer and a spectacle lens for the left eye of the spectacle wearer, the machines used often have two polishing stations for pairwise processing. According to the current state of the art lens and / or polishing tool during the entire process in terms of rotation and pivot position CNC-controlled move, which requires correspondingly complex, technically complex and therefore expensive polishing machines.
Ein weiterer Nachteil der konventionellen Bearbeitungstechnologie ist der, dass der Überstand der Linse über dem Blockstück nur gering sein darf, damit sich dieser Bereich unter dem Einfluss der angelegten Druckbeanspruchung nicht deformiert oder gar bricht. Dieser Faktor hat bei dünnen oder im Randbereich dünnen Brillenlinsen eine große Bedeutung und limitiert die Höhe des angelegten Polierdrucks und damit die Effizienz des gesamten Polierprozesses. Dies ist wiederum mit hohen Kosten verbunden. Another disadvantage of the conventional processing technology is that the projection of the lens over the block piece may only be small, so that this area does not deform or even break under the influence of the applied compressive stress. This factor has great importance for thin or edge-thin spectacle lenses and limits the amount of applied polishing pressure and thus the efficiency of the entire polishing process. This in turn is associated with high costs.
Bei der derzeitigen Technologie ebenfalls begrenzt sind zum Einen der kleinste polierbare Durchmesser sowie zum Anderen die maximale Abweichung von der Kreisform (Differenz zwischen kleinstem und größtem Halbmesser) bei Ellipsen- oder Freiformberandung. The current technology also limited on the one hand, the smallest polable diameter and on the other hand, the maximum deviation from the circular shape (difference between the smallest and the largest radius) in elliptical or Freiformberandung.
Ein weiterer Nachteil der konventionellen Polierbearbeitung ist, dass in der Randzone umlaufende Polierfehler entstehen können, die ursächlich auf eine wellenförmige Deformation des Polierbelages aufgrund unterschiedlicher Kompressionswerte des Werkzeuges beim Überlauf über den Brillenlinsenrand entstehen. Die optische Qualität im Randbereich der Brillenlinse wird somit beeinträchtigt und der optisch nutzbare Bereich eingeschränkt. Dieser Fehler ist als Randwelle bekannt. A further disadvantage of conventional polishing machining is that circumferential polishing defects can occur in the edge zone, which are the result of wave-shaped deformation of the polishing lining due to different compression values of the tool during the overflow of the spectacle lens edge. The optical quality in the edge region of the spectacle lens is thus impaired and the optically useful range is restricted. This error is known as edge wave.
Nach dem betriebsintern bekannten Stand der Technik wird eine Brillenlinse aus einem Vorfabrikat oder Halbfabrikat mit mindestens einer zu bearbeitenden Linsenfläche mit folgenden aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten gefertigt:
- a) Schutz der einem Blockstück zugewandten Seite des Vorfabrikats mit Schutzlack oder Schutzfolie vor Beschädigungen
- b) Fixieren des Vorfabrikats mittels Alloy, Klebstoff oder Kittmaterial auf dem Blockstück
- c) Formgebende Bearbeitung der Linsenfläche mittels Schleif-, Fräs- und / oder Drehbearbeitung
- d) Polierbearbeitung der unter c) formgebend bearbeiteten Fläche
- e) Aufbringen von Referenzmarken in Form von Referenzgravuren, Referenzkerben oder dergleichen
- f) Trennen des aus dem Vorfabrikat erstellten Halbfabrikats vom Blockstück
- g) Reinigen des Halbfabrikats
- h) Schutz der optisch fertig bearbeiteten Seite des Halbfabrikats mittels Schutzlack oder Schutzfolie
- i) Fixieren des Halbfabrikats gegebenenfalls ausgerichtet und orientiert anhand der unter e) angebrachten Referenzmarken mittels Alloy, Klebstoff oder Kittmaterial auf einem Blockstück
- j) Formgebende Bearbeitung der dem Blockstück abgewandten Linsenfläche mittels Schleif-, Fräs- und / oder Drehbearbeitung
- k) Polierbearbeitung der unter i) formgebend bearbeiteten Fläche
- l) Aufbringen von Referenzmarken in Form von Referenzgravuren, Referenzkerben oder dergleichen
- m) Trennen der aus dem Halbfabrikat gefertigten Brillenlinse vom Blockstück
- n) Reinigen der Brillenlinse
- o) Einseitige oder beidseitige optionale Beschichtung der Brillenlinse
- p) Lagerorientiertes Aufblocken der Brillenlinse zur Positionierung während des nachfolgenden Einschleifprozesses
- q) Einschleifen der Brillenlinse in die Brillenfassung
- a) Protection of the block piece facing side of the Vorfabrikats with protective lacquer or protective film from damage
- b) fixing the Vorfabrikats using Alloy, adhesive or putty on the block piece
- c) shaping the lens surface by means of grinding, milling and / or turning
- d) polishing processing of the surface machined under c)
- e) application of reference marks in the form of reference engravings, reference notches or the like
- f) separating the semi-finished product made from the prefabricated product from the block piece
- g) cleaning the semi-finished product
- h) Protection of the optically finished side of the semi-finished product by means of protective lacquer or protective film
- i) Fixing of the semi-finished product optionally aligned and oriented on the basis of the reference marks attached under e) by means of Alloy, adhesive or putty material on a block piece
- j) Shaping processing of the block surface facing away from the lens surface by means of grinding, milling and / or turning
- k) polishing machining of the surface machined under i)
- l) Application of reference marks in the form of reference engravings, reference notches or the like
- m) separating the spectacle lens made from the semifinished product from the block piece
- n) cleaning the spectacle lens
- o) One-sided or two-sided optional coating of the spectacle lens
- p) Bearing-oriented blocking of the spectacle lens for positioning during the subsequent grinding process
- q) grinding the spectacle lens into the spectacle frame
Dieser hier beschriebene Prozessablauf einer beidseitigen Bearbeitung reduziert sich auf eine einseitige Bearbeitung anhand der Schritte h) bis j) falls das Halbfabrikat anderweitig, beispielsweise durch Abgießen, hergestellt wird. This process described here of a two-sided processing is reduced to a one-sided processing on the basis of steps h) to j) if the semi-finished product is produced otherwise, for example by casting.
Insbesondere das Verfahren des Einschleifens erfordert ein lagegenaues Aufblocken im Anschluss an die Hart- und Antireflexbeschichtung für den Einschleifprozess mit den damit verbundenen Schwierigkeiten wie etwa genaues Positionieren und Ausrichten des Blockstücks, Gewährleistung einer hinreichenden Haftfestigkeit unabhängig von der jeweiligen Beschichtung sowie Vermeidung der Beschädigung der Beschichtung beim Aufblocken. In particular, the method of grinding requires a precise blocking after the hard and anti-reflective coating for the grinding process with the associated difficulties such as precise positioning and alignment of the block piece, ensuring adequate adhesion regardless of the coating and avoiding damage to the coating Share this image.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein kostengünstigeres und in einem breiteren Umfang einsetzbares Polierbearbeitungsverfahren, eine entsprechende Vorrichtung zum Polieren von Brillenlinsen oder Gießformen sowie ein vereinfachtes Verfahren zum Fertigen einer Brillenlinse aus einem Halbfabrikat mit einer zu bearbeitenden Linsenfläche oder einer Gießform aus einem Gießformrohling mit einer zu bearbeitenden Gießformfläche bereitzustellen. The object of the invention is, therefore, a more cost-effective and applicable to a broader extent Polierbearbeitungsverfahren, a corresponding device for polishing spectacle lenses or molds and a simplified method for manufacturing a spectacle lens from a semi-finished with a lens surface to be machined or a casting mold from a mold blank to provide a mold surface to be machined.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 sowie mit einem Verfahren zum Fertigen einer Brillenlinse aus einem Halbfabrikat mit mindestens einer zu bearbeitenden Linsenfläche oder aus einem Rohteil mit zwei zu bearbeitenden optischen Wirkflächen oder einer Gießform aus einem Gießformrohling mit einer zu bearbeitenden Gießformfläche mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. This object is achieved with a method having the features of
Der Hauptgedanke der Erfindung besteht darin, sich von den bislang üblichen, an die Form der Brillenlinsenoberfläche angepassten elastischen, großen Polierwerkzeugen, von rotierenden Spindeln, von den damit verbunden erforderlichen spezifischen Relativbewegungen und von einer flächenhaften Druckaufbringung vollständig abzuwenden und stattdessen eine Vielzahl im Vergleich dazu sehr kleiner, nachfolgend als Polierkörper bezeichneter Polierwerkzeuge zu verwenden, die sich an jede noch so komplizierte Oberfläche anpassen können. Es wird eine zufallsabhängige Relativbewegung mit zufälliger Orientierung zwischen Werkstück und Polierkörper erzeugt, die zu einem polierenden Abtrag auf der Brillenlinsenoberfläche führt. The main idea of the invention is to completely turn away from the previously customary, adapted to the shape of the eyeglass lens surface elastic, large polishing tools, rotating spindles, the associated specific relative movements required and a planar pressure application and instead a variety compared to very smaller, hereinafter referred to as polishing body polishing tools to use, which can adapt to any complicated surface. A random-relative movement with random orientation between workpiece and polishing body is generated, which leads to a polishing removal on the spectacle lens surface.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Polierbearbeitung von Brillenlinsen umfasst folgende Verfahrensschritte:
- a) Bereitstellen wenigstens einer Brillenlinse mit wenigstens einer zu polierenden Linsenoberfläche
- b) Bereitstellen einer Vielzahl an Polierkörpern mit Polierkörperoberflächen
- c) Erzeugen einer stochastischen, also zufallsabhängigen, Relativbewegung zwischen der wenigstens einen Brillenlinse und der Vielzahl an Polierkörpern, so dass die Polierkörperoberflächen wenigstens eines Teils der Vielzahl an Polierkörpern mit der Oberfläche der wenigstens einen Brillenlinse an entsprechenden Kontaktflächen in abrasiven Kontakt treten.
- a) providing at least one spectacle lens with at least one lens surface to be polished
- b) providing a plurality of polishing bodies with polishing body surfaces
- c) generating a stochastic, so random, relative movement between the at least one spectacle lens and the plurality of polishing bodies, so that the polishing body surfaces of at least a portion of the plurality of polishing bodies with the surface of the at least one spectacle lens at corresponding contact surfaces in abrasive contact.
Mit diesem Verfahren ist eine allseitige Rundum-Politur aller nicht geschützten Flächen, auch von Rändern, Kanten und dergleichen möglich. With this method, all-round all-polish of all non-protected surfaces, including edges, edges and the like is possible.
Mit dem Verfahren lassen sich qualitativ hochwertig polierte Brillenlinsenoberflächen erzeugen, unabhängig davon, aus welchem Material die Brillenlinsen gefertigt sind. Die Brillenlinsen können aus einem organischen oder einem mineralischen Material gefertigt sein. Typische organische Materialien sind Diethylenglycoldiallylcarbonat bzw. Allyl-Diglycol-Carbonat (Abkürzung: ADC), welches von der Firma PPG Industries unter der Marke „Columbia Resin 39“ oder „CR 39“ vertrieben wird, höherbrechende duroplastische Polymerwerkstoffe wie z.B. die unter den Handelsbezeichnungen MR-7, MR-8, MR-10 der Firma Mitsui Chemicals vertriebenen Polythiol-Urethane (die Abkürzung „MR“ steht dabei für Mitsui Resin), Polymethylmethacrylat (Abkürzung: PMMA) oder Polycarbonat. Bei mineralischen Materialien wird zwischen Krongläsern (Abbe-Zahl >55) und Flintgläsern (Abbe-Zahl <50) unterschieden. The process allows the production of high-quality polished spectacle lens surfaces, irrespective of which material the spectacle lenses are made of. The spectacle lenses can be made of an organic or a mineral material. Typical organic materials are diethylene glycol diallyl carbonate and allyl diglycol carbonate (abbreviation: ADC) marketed by PPG Industries under the trademark "Columbia Resin 39" or "CR 39", higher refractive index thermoset polymeric materials such as, for example, US Pat. the polythiol urethanes marketed under the trade names MR-7, MR-8, MR-10 by Mitsui Chemicals (the abbreviation "MR" stands for Mitsui Resin), polymethyl methacrylate (abbreviation: PMMA) or polycarbonate. For mineral materials, a distinction is made between crown glasses (Abbe number> 55) and flint glasses (Abbe number <50).
Das Verfahren eignet sich zur sequentiellen Polierbearbeitung einzelner Brillenlinsen oder zum gleichzeitigen parallelen Polieren mehrerer oder einer Vielzahl von Brillenlinsen. The method is suitable for the sequential polishing processing of individual spectacle lenses or for the simultaneous parallel polishing of a plurality or a plurality of spectacle lenses.
Beim Polieren treten Brillenlinse und Polierkörper nicht flächig sondern eher punktförmig in Kontakt. Die Kontaktflächen zwischen Brillenlinse und Polierkörper liegen in etwa zwischen 0,1 mm2 und 25 mm2, vorzugsweise zwischen 0,2 mm2 und 5 mm2. Aufgrund der Vielzahl an verwendeten Polierkörpern, die annähernd gleichzeitig mit einer Brillenlinse in abrasiven Kontakt treten, wird das Verfahren nachfolgend auch multipunktuelles Polieren genannt. When polishing, the spectacle lens and the polishing body do not contact each other flatly but rather point-like. The contact surfaces between the spectacle lens and the polishing body are approximately between 0.1 mm 2 and 25 mm 2 , preferably between 0.2 mm 2 and 5 mm 2 . Due to the large number of polishing bodies used, which come into abrasive contact approximately simultaneously with a spectacle lens, the process is also referred to below as multipoint polishing.
Die für eine mechanische Abrasion der Oberfläche erforderliche Druck- und Bewegungsenergie kann beispielsweise in Form von Schwingungen eingebracht werden. Unter Schwingung (oder Oszillation) versteht man vorliegend den Verlauf der relativen Bewegungsänderung zwischen Brillenlinse und Polierkörper, wenn das System Brillenlinse und Polierkörper durch eine Störung aus dem stabilen Gleichgewicht gebracht wird und eine rücktreibende Kraft es wieder zum Ausgangszustand zurück und dann über diesen hinaus treibt. The pressure and kinetic energy required for mechanical abrasion of the surface can be introduced, for example, in the form of vibrations. Oscillation (or oscillation) is understood here to mean the course of the relative change in movement between the spectacle lens and the polishing body when the spectacle lens and polishing body are brought out of stable equilibrium by a disturbance and a restoring force returns it to the initial state and then drives beyond it.
Von der Brillenlinse aus betrachtet, können die Polierkörper z.B. wiederholt reibend auffallen, springen, tanzen, rotieren usw., also jede abrasiv berührende Relativbewegung ausführen. Die Relativbewegung kann also nicht nur eine Oszillationsbewegung, sondern auch eine Rotationsbewegung und/oder eine translatorische Bewegung sein. As viewed from the spectacle lens, the polishing bodies may be e.g. repeated rubbing noticed, jumping, dancing, rotating, etc., so perform any abrasive contact relative movement. The relative movement can therefore not only be an oscillatory movement, but also a rotational movement and / or a translatory movement.
Die Frequenzen der Schwingungen liegen vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1 Hz und 20 kHz. Günstig sind Oszillationsbewegungen mit einer Frequenz zwischen 1 Hz und 10 kHz, vorzugsweise zwischen 10 Hz und 5 kHz, höchst vorzugsweise zwischen 20 Hz und 2 kHz. Die Rotationsgeschwindigkeit der Rotationsbewegung liegt aus dem gleichen Grund günstigerweise zwischen 1 Umdrehung / Minute und 10.000 Umdrehungen / Minute, vorzugsweise zwischen 10 Umdrehungen / Minute und 5.000 Umdrehungen / Minute, höchst vorzugsweise zwischen 20 Umdrehungen / Minute und 2.000 Umdrehungen / Minute. Die translatorische Relativbewegung erfolgt z.B. mit einer Relativgeschwindigkeit zwischen 0,01 m/s und 10 m/s, vorzugsweise zwischen 0,1 m/s und 8 m/s, höchst vorzugsweise zwischen 0,2 m/s und 5 m/s. The frequencies of the vibrations are preferably in a range between 1 Hz and 20 kHz. Favorable are oscillatory movements with a frequency between 1 Hz and 10 kHz, preferably between 10 Hz and 5 kHz, most preferably between 20 Hz and 2 kHz. For the same reason, the rotational speed of the rotary motion is favorably between 1 rpm and 10,000 rpm, preferably between 10 rpm and 5,000 rpm, most preferably between 20 rpm and 2,000 rpm. The translatory relative movement is e.g. with a relative speed between 0.01 m / s and 10 m / s, preferably between 0.1 m / s and 8 m / s, most preferably between 0.2 m / s and 5 m / s.
Abweichend von den herkömmlichen, aus dem Stand der Technik bekannten Polierverfahren, bei denen ein Polierkörper und/oder die Brillenlinse in eine Rotationsbewegung oder eine Orbitalbewegung versetzt wird bzw. werden, um einen gleichmäßigen Flächenabtrag zu erzielen, genügt es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgrund der intermittierend multipunktuellen abrasiven Anlage zwischen Brillenlinse und Polierkörpern, wenn die Relativbewegung eine ungerichtete Bewegung ist. Die zeitlich stochastische Abrasion führt bei hinreichender Dauer der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Mittel zu einem im Wesentlichen homogenen Polierabtrag über der gesamten Brillenlinsenoberfläche. Unlike the conventional polishing methods known from the prior art, in which a polishing body and / or the spectacle lens are set in a rotational movement or an orbital motion in order to achieve a uniform surface removal, it is sufficient according to the inventive method on the basis of the intermittent Multipoint abrasive system between the spectacle lens and polishing bodies, when the relative movement is a non-directional movement. The temporally stochastic abrasion leads with sufficient duration of the implementation of the method according to the invention on average to a substantially homogeneous polishing removal over the entire spectacle lens surface.
Diese Art der Polierbearbeitung erlaubt es ganz allgemein, durch geeignete Variation des Polierkörpermaterials, ihrer Form, der eingebrachten Art der Bewegung und der Art und Menge von zugefügten Poliersuspensionen das Abtrags- und Glättungsverhalten sowie die sich ergebende Oberflächenrauhigkeit in einem weiten Spektrum zu steuern. Der besondere Vorteil dieser Verfahrensführung für die Brillenglasfertigung besteht darin, dass die Geometrie der Brillenlinse(n) nunmehr eine untergeordnete Rolle spielt und keine Formfehler aufgrund unterschiedlicher Abtragsraten in den verschiedenen Zonen der Brillenlinsenoberf1äche(n) zustande kommen. This type of polishing treatment generally makes it possible to control the removal and smoothing behavior as well as the resulting surface roughness in a wide spectrum by suitable variation of the polishing body material, its shape, the type of movement introduced and the type and amount of added polishing suspensions. The particular advantage of this procedure for spectacle lens production is that the geometry of the spectacle lens (s) now plays a subordinate role and no shape errors due to different removal rates in the different zones of the spectacle lens surface (s) come about.
Der Abtragsprozess selbst kann sowohl trocken als auch unter Zugabe einer Suspension erfolgen, die den gewünschten Effekt an der Werkstückoberfläche unterstützt. Für die Bearbeitung von Brillenlinsen aus Kunststoff sei als Beispiel hier eine handelsübliche Poliersuspension mit einem geeigneten Anteil an Al2O3-Partikeln erwähnt, die aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften die zu bearbeitende Werkstückoberfläche konditioniert und dadurch den Polierprozess derart unterstützt, dass im Ergebnis die gewünschten optischen Kriterien bezüglich Rauheit und Gleichmäßigkeit erreicht werden. The removal process itself can be done both dry and with the addition of a suspension that supports the desired effect on the workpiece surface. For the processing of spectacle lenses made of plastic, a commercial polishing suspension with a suitable proportion of Al 2 O 3 particles is mentioned as an example, which due to their chemical properties conditions the workpiece surface to be machined and thereby supports the polishing process in such a way that, as a result, the desired optical Roughness and uniformity criteria can be achieved.
Die dem vorstehend beschriebenen Verfahren entsprechende Vorrichtung zur Polierbearbeitung von Brillenlinsen umfasst
- a) eine Aufnahme für wenigstens eine Brillenlinse mit wenigstens einer zu bearbeitenden Linsenoberfläche,
- b) eine Vielzahl an Polierkörpern mit Polierkörperoberflächen und
- c) einen Antrieb zur Erzeugung einer stochastischen Relativbewegung zwischen der wenigstens einen Brillenlinse und der Vielzahl an Polierkörpern, so dass die Polierkörperoberflächen wenigstens eines Teils der Vielzahl an Polierkörpern mit der Oberfläche der wenigstens einen Brillenlinse an entsprechenden Kontaktflächen in abrasiven Kontakt treten.
- a) a receptacle for at least one spectacle lens with at least one lens surface to be processed,
- b) a plurality of polishing bodies with polishing body surfaces and
- c) a drive for generating a stochastic relative movement between the at least one spectacle lens and the plurality of polishing bodies so that the polishing body surfaces of at least a portion of the plurality of polishing bodies come into abrasive contact with the surface of the at least one spectacle lens at respective contact surfaces.
Eine vergleichsweise einfache Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich, wenn die Aufnahme einen Behälter umfasst, in den die wenigstens eine Brillenlinse und/oder die Vielzahl an Polierkörpern einbringbar sind. Der Behälter kann eine Trommel, ähnlich der Trommel einer Waschmaschine, sein, in die wenigstens eine Brillenlinse und eine Vielzahl an Polierkörpern hineingegeben werden. Diese Trommel kann genauso wie die Trommel einer Waschmaschine mittels eines Motors zur Erzeugung einer stochastischen Relativbewegung zwischen der wenigstens einen Brillenlinse und der Vielzahl an Polierkörpern rotatorisch angetrieben sein. A comparatively simple construction of the device according to the invention results if the receptacle comprises a container into which the at least one spectacle lens and / or the plurality of polishing bodies can be introduced. The container may be a drum, similar to the drum of a washing machine, in the at least one spectacle lens and a plurality of polishing bodies are added. This drum, like the drum of a washing machine, can be rotationally driven by means of a motor for producing a stochastic relative movement between the at least one spectacle lens and the plurality of polishing bodies.
Die Innenwandung der Trommel kann mit einem nichtabrasiven Material versehen sein, um die Brillenlinse bzw. die Brillenlinsen vor Beschädigung und/oder Zerkratzen zu schützen. Es ist auch möglich, dass die Innenwandung der Trommel selbst mit einem abrasiven eine Polierwirkung hervorrufenden Material versehen ist. Insbesondere ist es möglich, dass die Vielzahl an Polierkörpern an der Innenwandung befestigt angeordnet sind und sich die Brillenlinse oder die Brillenlinsen ähnlich der Wäsche in einer Wäschetrommel aufgrund der Drehung der Trommel entlang der Innenwandung frei bewegen. The inner wall of the drum may be provided with a nonabrasive material to protect the spectacle lens or spectacle lenses from damage and / or scratching. It is also possible that the inner wall of the drum itself is provided with an abrasive polishing effect causing material. In particular, it is possible that the plurality of polishing bodies are arranged fixed to the inner wall and move the spectacle lens or spectacle lenses similar to the laundry in a laundry drum due to the rotation of the drum along the inner wall.
Schließlich ist es möglich, dass sich eine Vielzahl an Polierkörpern in der Trommel zusammen mit der Brillenlinse oder den Brillenlinsen aufgrund der Rotation der Trommel frei bewegt und stochastisch mit den Oberflächen der Brillenlinse oder den Brillenlinsen in abrasiven Kontakt tritt. Eingebrachte Leitbleche und / oder eine schneckenförmige Ausgestaltung der Behälterinnenwandung kann / können die Durchmischung sowie die Relativbewegung zwischen Polierkörpern und Brillenlinse positiv beeinflussen. Finally, it is possible that a plurality of polishing bodies in the drum together with the spectacle lens or the spectacle lenses moves freely due to the rotation of the drum and stochastically comes in abrasive contact with the surfaces of the spectacle lens or spectacle lenses. Introduced baffles and / or a helical configuration of the container inner wall can / can positively influence the mixing and the relative movement between polishing bodies and spectacle lens.
Ganz allgemein kann also der Behälter derart ausgebildet sein, dass die wenigstens eine Brillenlinse in dem wenigstens einen Behälter frei beweglich ist und/oder dass die Vielzahl an Polierkörpern in dem Behälter frei beweglich ist. Versuche mit Kunststoffbrillenlinsen haben gezeigt, dass sich auch mehrere Brillenlinsen in dem Behälter befinden können, der zur Erzeugung einer stochastischen Relativbewegung zwischen den Brillenlinsen und der Vielzahl an Polierkörpern angetrieben ist, ohne dass ein Zerkratzen oder eine Beschädigung der Brillenlinsen stattfindet, die die optische Qualität der Brillenlinsen beeinträchtigt. Kontakte zwischen den Brillenlinsen führen also zu keinem relevanten abrasiven Abtrag, während Kontakte zwischen Brillenlinse und Polierkörper einen abrasiven Abtrag verursachen. In general, therefore, the container can be designed such that the at least one spectacle lens in the at least one container is freely movable and / or that the plurality of polishing bodies in the container is freely movable. Experiments with plastic eyeglass lenses have shown that there may also be a plurality of spectacle lenses in the container, which is driven to produce a stochastic relative movement between the spectacle lenses and the plurality of polishing bodies, without scratching or damage of the spectacle lenses takes place, the optical quality of the Eyeglass lenses impaired. Thus, contacts between the spectacle lenses do not lead to any relevant abrasive removal, while contacts between the spectacle lens and the polishing body cause abrasive erosion.
Die Aufnahme kann eine Haltevorrichtung zum lösbaren Befestigen der wenigstens einen Brillenlinse umfassen. Im Beispiel der Trommel können z.B. entsprechende Haltevorrichtungen für die Brillenlinsen an der Innenwandung vorgesehen sein. Wird die Trommel in Drehbewegung versetzt, bewegt sich nun die Vielzahl an Polierkörpern über die Linsenoberflächen hinweg. Haltevorrichtungen zum lösbaren Befestigen von Brillenlinsen werden bevorzugt dann eingesetzt werden, wenn zu befürchten ist, dass die Oberflächen der Brillenlinsen beim Kontakt mit anderen Brillenlinsen Schaden nehmen können. Diese Variante eignet sich demnach besonders für den Einsatz beim Polieren mineralischer Brillenlinsen. The receptacle may comprise a holding device for releasably securing the at least one spectacle lens. In the example of the drum, e.g. corresponding holding devices for the spectacle lenses may be provided on the inner wall. When the drum is rotated, now the plurality of polishing bodies move across the lens surfaces. Holding devices for releasably securing spectacle lenses are preferably used when it is feared that the surfaces of the spectacle lenses may be damaged when in contact with other spectacle lenses. This variant is therefore particularly suitable for use in polishing mineral spectacle lenses.
Unter einer Vielzahl an Polierkörpern versteht man im Rahmen dieser Erfindung eine Anzahl größer 100, beispielsweise größer 500, vorzugsweise größer 1000, höchst vorzugsweise größer 2000. Werden mehrere oder gar eine Vielzahl an Brillenlinsen gleichzeitig in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dem Polierprozess unterworfen, ist es günstig, wenn diese Anzahl von größer 100, größer 500, größer 1000 oder größer 2000 das Verhältnis zwischen der Anzahl der verwendeten Polierkörper und der Anzahl der bearbeiteten Brillenlinsen angibt. In the context of this invention, a plurality of polishing bodies is understood to mean a number greater than 100, for example greater than 500, preferably greater than 1000, most preferably greater than 2000. If several or even a plurality of spectacle lenses are simultaneously subjected to the polishing process in a device according to the invention, it is advantageous to if this number of greater than 100, greater than 500, greater than 1000 or greater 2000 indicates the relationship between the number of polishing bodies used and the number of eyeglass lenses processed.
Die Polierkörper können aus einem Werkstoff mit einem keramischen Material, einem Werkstoff mit einem Kunststoffmaterial oder aus einem Werkstoff, der sowohl ein keramisches Material als auch ein Kunststoffmaterial enthält, bestehen. In letzterem Fall kann das keramische Material körnig in das Kunststoffmaterial eingebettet sein oder umgekehrt. Es ist auch möglich, dass das Kunststoffmaterial einen Kern bildet, der mit einem keramischen Material ummantelt ist oder dass ein Keramikkern mit einem Kunststoffmantel versehen ist. Ebenfalls können die Polierkörper aus metallischen, organischen oder biologischen / natürlichen Materialien bestehen. Die Polierkörper können des Weiteren aus Verbundwerkstoffen insbesondere der vorstehend genannten Materialien bestehen. The polishing bodies may consist of a material with a ceramic material, a material with a plastic material or a material which contains both a ceramic material and a plastic material. In the latter case, the ceramic material may be grainy embedded in the plastic material or vice versa. It is also possible that the plastic material forms a core, which is coated with a ceramic material or that a ceramic core is provided with a plastic sheath. Likewise, the polishing bodies may consist of metallic, organic or biological / natural materials. The polishing bodies can furthermore consist of composite materials, in particular of the abovementioned materials.
Es hat sich gezeigt, dass sehr gute Polierergebnisse erzielt werden, wenn das Kunststoffmaterial ein Polyurethan ist. Dieses Kunststoffmaterial zeichnet sich durch seine gute Abrasivität bei gleichzeitig moderater Härte aus. It has been found that very good polishing results are achieved when the plastic material is a polyurethane. This plastic material is characterized by its good abrasiveness and moderate hardness.
Zum Polieren progressiver Brillenlinsen hat es sich bewährt, wenn die Polierkörper ein Volumen zwischen 5 mm3 und 10000 mm3, vorzugsweise zwischen 10 mm3 und 5000 mm3, höchst vorzugsweise zwischen 100 mm3 und 10000 mm3 aufweisen. Mit derartigen Polierkörpervolumina ist sichergestellt, dass der abrasive Kontakt zwischen Brillenlinse und Polierkörper hinreichend klein, also punktuell ist, und dass ein Abtrag auch an den tiefsten Stellen der Brillenlinsenoberfläche erfolgt. For polishing progressive spectacle lenses, it has proven useful if the polishing bodies have a volume between 5 mm 3 and 10,000 mm 3 , preferably between 10 mm 3 and 5,000 mm 3 , most preferably between 100 mm 3 and 10,000 mm 3 . With such polishing body volumes, it is ensured that the abrasive contact between the spectacle lens and the polishing body is sufficiently small, ie punctiform, and that erosion also takes place at the lowest points of the spectacle lens surface.
Die Masse eines Polierkörpers liegt vorzugsweise zwischen 10 mg und 50 g, höchst vorzugsweise zwischen 1 g und 10 g. Eine geringere Masse führt zu einem für einen Abtrag nicht ausreichenden Polierdruck. The mass of a polishing article is preferably between 10 mg and 50 g, most preferably between 1 g and 10 g. A lower mass leads to an insufficient for a removal polishing pressure.
Wie oben bereits beispielhaft skizziert wurde, kann der Antrieb zur Erzeugung der Relativbewegung zwischen Brillenlinse und Polierkörpern eine rotierende Trommel sein oder eine solche umfassen. Es ist auch möglich, dass der Antrieb anstelle derer oder zusätzlich einen Schwingungsgenerator umfasst. Ein derartiger Schwingungsgenerator ist z.B. ein elektrisch angetriebenes Feder-Masse-System. As already outlined above by way of example, the drive for generating the relative movement between the spectacle lens and the polishing bodies can be or comprise a rotating drum. It is also possible that the drive instead or additionally comprises a vibration generator. Such a vibration generator is, for example, an electrically driven spring-mass system.
Die in der Beschreibungseinleitung erwähnten Limitierungen der Brillenlinsengeometrie entfallen beim "multipunktuellen Polieren" vollständig und es sind nun deutlich komplexere Geometrien polierbar. Auch ist nun die Polierbearbeitung von vor dem Polierprozess auf Endkontur gefertigten Brillenlinsen möglich. Dadurch kann die gesamte spanende Bearbeitung wie Vorfräsen, Drehen, Formranden und ggf. Bohren komplett in einer Aufspannung vor dem Polieren erfolgen. Hierdurch wird eine deutlich höhere Lagegenauigkeit von Design zu Randkontur bzw. Fassungsgeometrie ermöglicht. Ein im Anschluss an die Hart- und Antireflexbeschichtung erneutes Aufblocken für den Einschleifprozess mit den damit verbundenen Schwierigkeiten wie etwa genaues Positionieren des Blockstücks, unterschiedliche und manchmal mangelhafte Haftfestigkeit auf verschiedenen Beschichtungen, Verdrehfehlern, etc. kann vollständig entfallen. Für die Beschichtungsprozesse bedeutet dies, dass durch die bereits auf Fassungskontur gefertigten Brillenlinsen generell deutlich kleinere Werkstücke zu beschichten sind, was sich z.B. positiv auf die Beschichtungskapazität auswirkt. Somit ist beispielsweise der folgende, gegenüber dem Stand der Technik deutlich vereinfachte Ablauf zum Fertigen einer Brillenlinse aus einem Halbfabrikat mit einer zu bearbeitenden Linsenfläche nach der Erfindung möglich:
- a) Schutz von nicht zu bearbeitenden Oberflächen, insbesondere der einem Blockstück zugewandten Seite des Halbfabrikats mit Schutzlack oder Schutzfolie vor Beschädigungen
- b) Fixieren des Halbfabrikats mittels Alloy, Klebstoff oder Kittmaterial auf einem Blockstück
- c) Formgebende Bearbeitung der Linsenfläche mittels Schleif-, Fräs- und / oder Drehbearbeitung
- d) Randbearbeiten der formgebend bearbeiteten Brillenlinse und/oder Einschleifen der formgebend bearbeiteten Brillenlinse und/oder Bohren der formgebend bearbeiteten Brillenlinse
- e) individuelles Kennzeichnen der Brillenlinse, wobei dieser Schritt wahlweise auch vor den Schritten a) oder b) oder c) oder d) erfolgen kann
- f) Abdecken von Flächen, die nicht poliert werden sollen, mit geeignetem Schutzlack, Folie oder dergleichen
- g) Polieren der individuell gekennzeichneten Brillenlinse mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren
- h) Reinigen
- i) Beschichten und / oder Färben
- j) Sortieren anhand von Kundenaufträgen, wobei dieser Schritt wahlweise auch vor dem Schritt h) oder i) erfolgen kann.
- a) protection of non-machined surfaces, in particular of the block piece facing side of the semi-finished product with protective lacquer or protective film against damage
- b) fixing the semi-finished product by means of Alloy, adhesive or putty material on a block piece
- c) shaping the lens surface by means of grinding, milling and / or turning
- d) edge processing of the shaping-processed spectacle lens and / or grinding in of the shaping-processed spectacle lens and / or drilling of the shaping-processed spectacle lens
- e) individual marking of the spectacle lens, wherein this step can optionally also be carried out before the steps a) or b) or c) or d)
- f) covering surfaces that are not to be polished, with a suitable protective varnish, foil or the like
- g) polishing the individually marked spectacle lens with the method described above
- h) cleaning
- i) coating and / or dyeing
- j) sorting on the basis of customer orders, this step optionally also taking place before step h) or i).
Es sei angemerkt, dass diese Verfahrensschrittfolge lediglich die Sequenz angibt, nach dem das Fertigungsverfahren erfolgt. Es ist jedoch grundsätzlich möglich, dass weitere Zwischenschritte zwischen den einzelnen Verfahrensschritten durchgeführt werden oder einzelne Verfahrensschritte entfallen. Insbesondere die Verfahrensschritte a), d), e), h), i) und j) sind optional. Wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Anwendung des Fertigungsverfahrens ist die eindeutige Identifizierbarkeit jeder einzelnen Brillenlinse, da beim hier vorgestellten Polierverfahren die paarweise Bearbeitung aufgegeben wird. Dies ist z.B. durch eine individuelle Laserbeschriftung der Brillenlinse (Dotmatrix-Code, Auftragsnummer, etc.) realisierbar oder aber auch durch jede andere Art der Kennzeichnung, die nach dem erwähnten multipunktuellen Polierprozess noch lesbar ist. It should be noted that this process step only indicates the sequence according to which the manufacturing process takes place. However, it is fundamentally possible for further intermediate steps to be carried out between the individual method steps or for individual method steps to be omitted. In particular, the process steps a), d), e), h), i) and j) are optional. An important prerequisite for the economic application of the manufacturing process is the unambiguous identifiability of each individual spectacle lens, since the pairwise processing is abandoned in the polishing process presented here. This is e.g. by an individual laser marking of the spectacle lens (dot matrix code, order number, etc.) can be realized or by any other type of labeling, which is still readable after the mentioned multipoint polishing process.
Dadurch, dass die Brillenlinse bei der Formgebung bereits auf die endgültige Randgeometrie bearbeitet werden kann und zudem beim Polieren komplexe Geometrien zulässig sind, kann die Brillenlinsenrandgeometrie um zusätzliche Konturelemente, die Positionier- und Haltefunktionen z.B. im nachgelagerten Beschichtungsverfahren übernehmen, ergänzt werden. Darüber hinaus kann auf diesen zusätzlichen Konturelementen die identifizierende Kennzeichnung aufgebracht werden, so dass die eigentliche Brillenlinse durch die Kennzeichnung nicht beeinflusst wird. Due to the fact that the spectacle lens can already be machined to the final edge geometry during shaping and, moreover, that complex geometries are permissible during polishing, the spectacle lens edge geometry can be supplemented by additional contour elements which have positioning and holding functions, e.g. in the downstream coating process, to be supplemented. In addition, the identifying mark can be applied to these additional contour elements, so that the actual spectacle lens is not influenced by the marking.
Durch eine Sollbruchstelle zwischen Fertiglinse und diesem zusätzlichen Konturelement wird ein Abtrennen erleichtert. By a predetermined breaking point between finished lens and this additional contour element separation is facilitated.
Anstelle einer Brillenlinse kann auch eine Gießform zur Herstellung von Brillenlinsen mit dem oben zuerst beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren zur Polierbearbeitung polierend bearbeitet werden. Anstelle der Linsenoberfläche wird die entsprechende Gießformoberfläche poliert. Instead of a spectacle lens, a casting mold for the production of spectacle lenses can also be processed in a polishing manner by the method of polishing according to the invention first described above. Instead of the lens surface, the corresponding casting surface is polished.
In entsprechender Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Polierbearbeitung alternativ oder zusätzlich zum Polieren einer Gießform eingerichtet sein. Die Aufnahme muss in diesem Fall zum Aufnehmen der Gießform oder der Gießformen ausgebildet sein und der Antrieb muss entsprechend dimensioniert sein, um eine entsprechende Relativbewegung zwischen Gießform(en) und Polierkörper erzeugen zu können. In a corresponding manner, the polishing apparatus according to the invention can be set up alternatively or additionally to the polishing of a casting mold. The receptacle must be formed in this case for receiving the mold or the molds and the drive must be dimensioned accordingly in order to produce a corresponding relative movement between the mold (s) and polishing body can.
Schließlich ist nach der Erfindung vorgesehen, das zuletzt beschriebene Fertigungsverfahren mit den Verfahrensschritten a) bis j) zur Herstellung von Gießformen einzusetzen. Finally, it is provided according to the invention to use the last-described manufacturing method with the method steps a) to j) for the production of molds.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen: The invention will be described in more detail with reference to the drawing. Show it:
Die
In der Trommel befinden sich mehrere Brillenlinsen
Nach der Erfindung treibt der Motor
Der Abtragsprozess selbst kann sowohl trocken als auch unter Zugabe einer Poliersuspension erfolgen. Für die Bearbeitung von Kunststoffbrillenlinsen kann eine Poliersuspension mit einem Anteil an Al2O3-Partikeln verwendet werden. Es hat sich gezeigt, dass sich gleichzeitig mehrere Brillenlinsen polieren lassen, ohne dass diese innerhalb der Trommel
Die
In der Trommel befindet sich mindestens eine Brillenlinse
Nach den gezeigten Ausführungsbeispielen treibt der Motor
Für den Fall einer schneckenartigen Gestaltung der Wandung ist also durch die eingeleitete Rotationsbewegung der Trommel
Die
In dem Behälter
Nach der Erfindung treibt der eine Kippbewegung S ausführende Kippantrieb
Die
Anstelle des gezeichneten Kippantriebs kann auch ein Vibrator oder ein sonstiger Schwingungsgenerator verwendet werden, der derart den Behälter
Alternativ zu der dargestellten Kippbewegung ist auch eine rotatorische Bewegung des Behälters
Mit dem erwähnten multipunktuellen Polierverfahren können durchaus mehrere Dutzend Brillenlinsen gleichzeitig in einem Behälter bearbeitet werden. Über Rütteleinrichtungen und Siebe lassen sich nach dem Prozess Polierkörper und gegebenenfalls zur Unterstützung des Prozesses verwendete Flüssigkeiten oder Suspensionen von den Brillenlinsen trennen, um diese erneut dem Polierprozess zuzuführen. With the mentioned multipoint polishing method, several dozen spectacle lenses can certainly be processed simultaneously in one container. By means of vibrators and sieves, after the process, polishing bodies and any liquids or suspensions which may be used to assist the process can be separated from the spectacle lenses in order to feed them again to the polishing process.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG QUOTES INCLUDE IN THE DESCRIPTION
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